sophia22

Der Kannibalismus als einträgliches Geschäft, die Tierwelt nicht mehr existierend: das verstörende Bild einer Zukunft, welches so vorher wohl noch nie gezeigt wurde.

Die Welt, in der Marcos leben muss, könnte elendiger und schrecklicher nicht sein: als Verantworter der Produktion einer Schlachterei hat er tagtäglich nicht - wie man vermuten würde - mit der Verarbeitung von Tierfleisch zu tun, sondern muss die Tatsache akzeptieren, dass an seinem Arbeitsplatz Menschen verpackungsgerecht zum Fleischverzehr abgerichtet werden. Ein illegales und verhängnisvolles Geschäft? Keineswegs - denn aufgrund eines tödlichen Virus, das die Tierwelt befallen und ausgerottet hat, steht den Menschen nicht mehr länger eine Fleischnahrung zur Verfügung. Was beschließt die Regierung also, um für die notwendige Beschaffung von Proteinen eine Lösung zu finden? Sie erklärt die zielgerichtete Zucht von Menschen zum Fleischverzehr zur moralischen Vertretbarkeit.

So erschreckend und krankhaft, dass es einem direkt unter die Haut geht: Agustina Bazterrica erschafft mit diesem Buch eine Existenz, von der man sich nur wünschen kann, dass sie niemals zur Realität wird. Mit ihrem einfühlsamen und detailverliebten Schreibstil durchläuft der Leser und die Leserin zwei Erfahrungswelten: Zum einen eine angsteinflößende, da Agustina mit präziser Genauigkeit die Handgriffe beschreibt, die es die Schlachter am Hof kostet, den gezüchteten Menschen in etwas Essbares zu verwandeln, zum anderen eine wahrhaftig gefühlvolle, da Einsicht gegeben wird in Marcos von Verzweiflung und Traurigkeit durchwirkte Welt und das mit großer emotionaler Intensität.

Es ist ein Buch, das eine der wichtigsten und aktuellsten Thematiken in ein ganz neues Licht rückt. Ein Buch, das wachrüttelt, zur Reflexion anregt und an Moral appelliert. Es ist dazu gemacht worden, es abstoßend und zugleich großartig zu finden.

Zurück bleiben eine Scheidung und ihr neunjähriger Sohn - Orna, und erste Frau, ist gebrochen und fühlt sich einsam. Nachdem ihr Mann entschieden hat, es lässt sich besser leben in Nepal mit einer Frau, die bereits mehrere Kinder hat, versucht Orna gemeinsam mit ihrem Sohn einen neuen Start zu wagen. Auch wenn ihr ihre Lebenslage dadurch nicht unbedingt besser erscheint, so bedeutet die Anmeldung auf einem Online-Portal für Geschiedene doch Ablenkung für sie. Anfangs glaubt sie niemals auf eine halbwegs interessante Persönlichkeit stoßen zu können, bis sich eines Tages ein Profil auf der Website finden lässt, das sie dazu veranlasst, Kontakt aufzunehmen...
Die zweite Frau, Emilia, hat ebenfalls mit ihrer verzweifelten Lage zu kämpfen: Nachdem Nachum stirbt, ein Mann, um den sie sich mit liebevoller Pflege die letzte Zeit kümmerte, hat sie von heute auf morgen nicht nur keine Arbeit mehr, auch das Dach über dem Kopf bleibt ihr nicht erhalten. Da sie schnellstmöglich wieder Geld verdienen muss, ist sie mehr als erleichtert, eine Stelle angeboten zu bekommen, bei der es sich um die Pflege einer altersschwachen Seniorenheim-Bewohnerin handelt. Um aber für die teure Miete der neuen Wohnung aufkommen zu können, benötigt sie eine weitere Beschäftigung und wendet sich daher an den Sohn Nachums, von dem sie weiß, er ist Rechtsanwalt und könnte ihr von Hilfe sein...
Und was die dritte im Bunde angeht? Als dreifache Mutter sehnt sich Ella nach einer tiefgründigeren Beschäftigung als Windeln zu wechseln und beschließt daher, eine Masterarbeit zu verfassen. Stundenlang hält sie sich für das Schreiben in einem Café auf, welches ihr erlaubt, ungestört ihrer Arbeit nachzugehen und sich hin und wieder eine Zigarettenpause zu genehmigen. Dieses ungestörte Ein-Mann-Projekt bleibt jedoch nicht von langer Dauer, als eines Tages ein sympatisch wirkender Mann nach einer Zigarette bittet...

Ein unfassbar spannendes Buch! Dass jede nächste Seite es ermöglicht, dem Rätsel um diese drei Frauen immer um einen Schritt näher zu sein, lässt die Spannung ins Unermessliche wachsen!
Dror Mishani hat es mit diesem Werk nicht nur geschafft, neben seinem brillanten Schreibstil die Charaktere echt wirken zu lassen, sondern auch mit präzisem und scharfem Beobachtungstalent ein Netz gesponnen, welches ausgeklügelter und schlüssiger nicht hätte entworfen werden können.
Mit den drei Kapiteln, wobei jedes einzelne sich um das Geheimnis einer anderen Frau rankt, hat Mishani es erreicht, ein Werk zu schaffen, das jede Leserin und jeden Leser am Ende ohne Worte, dafür mit umso mehr Begeisterung zurücklassen wird.

Dieses Buch erhält von mir persönlich 4 von 5 Sternen!
Ein Roman mit kriminalistischen Elementen, der die Seiten nicht spannender hätte wirken lassen können.
Ein Buch für jeden, der sich schon oft die Frage zu einem vermeintlich harmlosen Gesicht gestellt hat: Zu was Üblem sollte eine Person denn schon im Stande sein?...
 

Was es einem verspricht ist nicht das, was einen erwartet: Eine zynische Protagonistin Mitte dreißig, die unstet durchs Leben wandelt und nur nebenbei eine Abtreibung vorhat.

Was könnte eine trauernde alte Frau mit einer jungen Journalistin verbinden, die von innerer Unruhe geplagt wird? Es ist die Leidenschaft fürs Schwimmen.

Obwohl Kate sich in der großartigen Metropole London befindet, ihren Traumberuf als Journalistin ausübt und noch nicht einmal dreißig ist, durchlebt sie ihre Tage nicht glücklich. Ihr Freundeskreis hat sich seit ihrem Umzug in die Hauptstadt nicht erweitert, sie leidet unter dem Nichtvorhandensein ihres Selbstbewusstseins und hinzu kommt noch, dass sie sich oftmals von panischen Attacken erfasst wiederfindet. Kate hat jeglichen Sinn für Empfindung von Glück verloren und bestimmt, dass eine andere Wendung hoffnungslos ist. Doch als ihr eines Tages Rosemary begegnet, eine sechsundachtzig jährige Frau, die die meiste Zeit ihres Lebens im Brockwell-Freibad verbracht hat, erfährt sie nicht nur wie wichtig es ist, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen, sondern auch, dass es eine Notwendigkeit ist für das zu kämpfen, was man am meisten liebt.

Dieses Buch ist neben seinem Effekt der sommerlichen Abkühlung perfekt für Jedermann, der sich gerne von einer herzhaften und lieblichen Geschichte einfangen lässt. Libby Page hat mit diesem Buch, und damit ihrem ersten, ein Thema zum Kernpunkt gemacht, dass von großer Bedeutung ist und wunderbar in diesen Plot eingefasst wurde, nämlich wie schwierig es ist, sich in einer Gesellschaft zurechtzufinden, die fortwährend mit der Zeit wandert und es damit schwierig für einen macht, mit ihr Schritt zu halten. 

Ein Krimi, der zeigt, dass die Geister der NS-Vergangenheit nicht eher ruhen, bis auch der letzte gefundene Knochen im Staub seiner Geschichte zugeteilt wird!

Gina Angelucci wurde ein neuer Fall im Bereich Cold Cases - also Fälle, die nicht aufgeklärt werden konnten - zugeteilt: Eine Frau namens Ella fand in Altbruck menschliche Knochen zweier Menschen, die höchstwahrscheinlich vorsätzlich an einem Kiesablageplatz verschüttet wurden. Nach kurzer Obduktion steht fest, dass diese Knochen mehrere Jahrzehnte alt sind und somit in die Kategorie der NS-Zeit fallen. Obwohl nach so vielen Jahren kein Ermittlungsverfahren mehr von Nutzen sein kann und der Mörder - falls es sich hierbei um Mord oder Totschlag handeln sollte - höchstwahrscheinlich gar nicht mehr am Leben ist, möchte Gina unter allen Umständen die Identität der beiden Toten feststellen und deren Geschichte nachgehen. Wer waren die zwei Menschen, von denen die Knochen stammen? Wieso wurden sie ausgerechnet an diesem Ort abgeladen? Gibt es eine nationalsozialistisch orientierte Verbindung zu diesem Verbrechen? Und wie soll Gina ihre Umwelt davon überzeugen, dass es sich lohnt, alles daran zu setzen, diesen Fall zu lösen, sodass zwei Familien irgendwo da draußen nicht mehr länger in Ungewissheit leben müssen, was das Schicksal der beiden Toten angeht?
Gina stellt sich diesen Fragen und versucht, die Antworten zu finden. Denn auch sie weiß, was es bedeutet, nicht zu wissen, wie ein geliebter Mensch verblieben ist, der spurlos verschwunden ist.

Ein Krimi, der unglaublich begeistert! Viele Wendungen und spannungsreiche Elemente sind Teil von Löhnigs neuem Gina-Fall. Inge Löhnig bedient sich einem Schreibstil, der, am Boden bleibend, die Details und verschiedenen Perspektiven der Geschichte genau darzustellen weiß. Was die Charaktere anbelangt, so sind diese realistisch gezeichnet und lassen einen mit ihnen durch die Handlung hindurch fiebern. Der Bezug zur nationalsozialistischen Vergangenheit ist ein starkes und dominantes Element dieser Geschichte, welches ganz neuen Einblick in diese grauenvolle Zeit bietet. Löhnig beleuchtet dadurch die Geschehnisse mit einem ganz anderen Licht, eines, welches so noch nie eingesetzt wurde. So erschreckend und schaurig, dass es einem kalt den Rücken hinunterläuft, und doch kann man die Augen davor nicht verschließen, da unbedingt erfahren werden muss, wie das Ende der Geschichte ist.

Ich gebe diesem Buch 4 von 5 Sternen, das mich, abgesehen von der Wichtigkeit und Logik einzelner Stränge in der Handlung, von sich überzeugen konnte! Für all jene gedacht, die eine Mischung von Thriller-Elementen und historischen Bezügen spannend finden!
 

Meredith ist noch nicht einmal dem Kleinkindalter entsprungen, als ihre Eltern sich scheiden lassen. Damit, wie es bei jedem anderen Kind auch gewesen wäre, bricht Merediths Leben auseinander. Zwar ist sie noch zu jung, um die genauen Gründe zu verstehen und was genau das Wort „Scheidung“ eigentlich bedeutet, doch eines weiß sie ganz genau: Dass es ihr gar nicht gefällt, eines Tages von ihrer Mutter aus ihrem Familienhaus gezerrt, in ein Flugzeug gepackt und nach Kalifornien verfrachtet zu werden. Meredith, ihr kleiner Bruder Matthew und ihre Mutter ziehen, so heißt es zumindest, vorübergehend bei den Großeltern ein und so wird der Verbindung zum Vater ein schneller und schmerzvoller Schnitt zugefügt. Obwohl Meredith den Umzug immer noch nicht nachvollzieht und ihren Vater schmerzlichst vermisst, sie von hunderten von Fragen im Kopf geplagt wird und Heimweh sie heimsucht, wird im Haus ihrer Großeltern nicht darüber gesprochen und alles getan, um diese Gespräche mit Meredith zu vermeiden. Sogleich nach ihrer Ankunft merken die Kinder, dass etwas mit ihrer Mutter nicht richtig sein kann, die es sich zur Gewohnheit macht, das Bett keine Sekunde des Tages zu verlassen. Meredith und Matthew bekommen sie immer seltener zu sehen und sie fragen sich, wie es passieren konnte, dass von einem Tag auf den anderen ihnen beide Elternteile ohne ein Wort der Erklärung verloren gehen konnten. Meredith begreift trotz ihres jungen Alters, dass dieses Leben keines ist, das ihr jemals schön vorkommen könnte, bis zu dem Tag, an dem ihr Großvater, ihr einziger Vertrauter und bester Freund, sie in das Leben und wundersamen Natur der Bienen einweiht. Ihr Großvater hat es sich nämlich zur Nebenbeschäftigung gemacht, Bienen nicht des Honigs und Geldes wegen zu halten, sondern ihr große und bedeutsame Natur zu bestaunen und ihnen einen würdigen Platz einzuräumen, wo sie versorgt sind. Für das Produzieren ihres Honigs steht dafür sein sogenannter „Honigbus“ im Garten neben dem Haus zur Verfügung, in dem es, so merkt Meredith sofort nach erstem Eintreten, Dufte gibt, die süßer und herrlicher sind als alles, was sie zuvor gekannt hat. Somit erkennt sie, dass es eine Sache in ihrem Leben gibt, die sie aufrecht erhält, ihr Trost und Kraft spendet, weiterzumachen. Sie erkennen und erfahren lässt, dass die Struktur einer intakten und einander sich liebenden Familie überall und bei jedem Lebewesen funktionieren kann. Wie falsch und undankbar die Menschheit manche Teile der Natur behandelt und wie wichtig es ist, dass wir anfangen zu glauben und zu erkennen, dass ein Tier besonders viel Verantwortung besitzt, was unsere vielseitige Nahrung anbelangt: Die Biene.

Hierbei handelt es sich meiner Meinung nach um einen großen Roman, der neben der Lehre über Bienen auch eine andere bereithält: eine Lehre über das Leben. Viele verschiedene „Bienenlektionen“ dienen zur Struktur von Mays Roman, welchen sie in ihrem Leben begegnet ist und denen sie es bis heute dankt, das Leben zu führen welches sie heute führt. Für mich ist es vor allem auch deswegen ein sehr besonderes Buch, da es sich hierbei um einen autobiographischen Text handelt, welcher erfolgreich in das Format eines Romans integriert werden konnte.
Was den Schreibstil anbelangt war ich sehr zufrieden, mit welcher Vielfalt von Beschreibungen genauer Beobachtungen May gespielt und diese farbenreich zu Papier gebracht hat.
Ich hatte zwar anfangs meine Zweifel, was dieses Buch angeht, da ich mich darauf eingestellt hatte, ein Buch vor mir zu haben, dass mir versucht alles über Bienen beizubringen, doch dem war überhaupt nicht so: Ich habe noch nie eine solche Art von Roman gelesen, der neben der Spannung, der Geschichte und der interessanten Charaktere auch etwas Sinnvolles und Wichtiges beibringt. Was Meredith May in ihrem Buch über Bienen schreibt und erzählt ist das bisher spannendste, was ich jemals über dieses Tier erfahren habe. Was mich ebenfalls begeistert, ist, dass es Meredith, sowohl als Autorin als auch Charakter einer Geschichte gelungen ist, mein Verständnis was Bienen angeht um ein Vielfaches zu erweitern und zu begreifen, wie wichtig es ist, diesen Tierchen mehr Bewunderung zu zollen.

Ich vergebe diesem Buch 4 von 5 Sternen aus dem Grund, da ich mir wirklich nicht erwartet hatte, letzten Endes ein solch spannendes Buch vor Augen zu haben und mich die Geschichte mit all ihrer Schönheit und Traurigkeit in den Bann ziehen konnte.

Es ist für all jene, die sich es vorstellen können, neben einer tollen Geschichte auch etwas über das Wundersame unserer Natur zu lernen! 

Es geht um Kate, die in ihren jungen Jahren bereits mit einem schwerwiegenden Trauma zu kämpfen hat. Der Alltag fällt ihr nicht leicht und sie wird ständig von peinigenden Ängsten und Paranoia getrieben. Nichtsdestotrotz stimmt sie eines Tages einem Wohnungstausch mit ihrem Cousin Corbin zu, den sie zwar noch nie persönlich angetroffen hat, der ihr jedoch das Angebot unterbreitet, seine Wohnung in Boston für sechs Monate zu beziehen, während er die ihrige in London behaust.
Um es jedem in ihrem Umfeld zu beweisen, dass Kate für neuartige und aufregende Erlebnisse bereit ist, stimmt sie Corbins Vorschlag zu. Als es soweit ist und Kate sich endlich in Amerika wiederfindet, kann sie es nicht fassen zu erfahren, dass jemand neben ihrer neuen Wohnung umgebracht wurde. Hat Corbin etwas damit zu tun? Wer ist derjenige, der so oft um das Wohnhaus herumschleicht und sich als des Opfers ehemaliger fester Freund ausgibt? Warum fühlt sie sich zu einem Mann hingezogen, der zugibt, Frauen ausspioniert zu haben in seiner Vergangenheit, und hat dies alles am Ende doch etwas mit Kate selbst zu tun?

Bei diesem Buch musste ich erst einmal warm werden. Die Bezeichnung des Thrillers hat es durchaus verdient, jedoch würde ich behaupten, dass dies nicht der Beste war, den ich je gelesen habe. Durchaus sind große Spannungsmomente und facettenreiche Details enthalten, die der Geschichte zur richtigen Genrebezeichnung verhelfen, meiner Meinung nach jedoch könnte noch etwas mehr an den Side Effects gefeilt werden:
Zum einen habe ich die Sprache mit ihrem parataktischen ( - einfachen - ) Satzbau für etwas anspruchslos gehalten. Weiters kommen leider nicht viele Beschreibungen vor, was jedoch für mich essenziell ist für einen gelungenen Thriller, da somit mehr die Vorstellungskraft der Leserinnen und Leser beeinflusst werden kann. Ich bin auch der Meinung, dass die Struktur der Kapitel nicht sehr gut durchdacht ist und finde es schade, nicht nach jedem Anfang einer neuen Überschrift zu erfahren, welchen Charakter dieser Abschnitt nun tatsächlich betrifft.
Alles in allem möchte ich jedoch behaupten, dass die Geschichte durchaus Potential zu einem gelungenen Thriller bereithält und das Schlafengehen erschwert durch ihre gruseligen Passagen.

Ich empfehle dieses Buch jedem, der ein absoluter Thriller-Fan ist und rate gleichzeitig allen, denen es leicht fällt, sich wegen eines gruseligen Buches den Schlaf rauben zu lassen, dieses unter Tags zu lesen!

Dieses Buch, was könnte man auch anderes vermuten, handelt von Ophelia. Eine der tragischsten leidtragenden Figuren der Literatur. In Shakespeares "Hamlet" nämlich spielt sie eine Rolle, die, so wichtig sie auch sein mag, nur kurz ausfällt. Denn wie jeder weiß, ist es um Ophelias Schicksal seit jeher nicht gut bestellt: Sie erleidet einen fürchterlichen Tod.
Lisa Klein hat sich mit diesem Buch der unfassbar schwierigen und mutigen Aufgabe gestellt, Ophelia in den Mittelpunkt dieser Tragödie zu rücken und ihr damit eine neue, wundervolle und großartige Stimme gegeben. Eine Stimme, die Ophelia mehr als verdient.

Ophelia wächst als mutterloses Kind mit ihrem Bruder Laertes unter der leidenschaftslosen Erziehung ihres Vaters auf. Doch das betrübt ihre Stimmung und ihren lebhaften Charakter keineswegs: Am Hofe des dänischen Königs reift sie zu einer wunderschönen, humorvollen, intelligenten und freudigen Frau heran. Durch ihre Art verzaubert und begeistert sie. So kommt es, dass sich auch der junge Königssohn Hamlet nicht minder zu ihr hingezogen fühlt. Nach nicht allzu langer Zeit gestehen sie beide einander ihre Liebe und geraten in eine alles verschlingende Beziehung, die von Leidenschaft und Feuer nur so lebt und in ihrer vollen Pracht und Schönheit erblüht. Doch es bleiben die düsteren Schicksalsschläge, wie sie sich auch schon im Original zugetragen haben, Ophelia nicht erspart und so gerät ein Turm nach dem anderen ins Wanken. Verzweifelt und hoffnungslos sieht Ophelia daher nur noch einen einzigen Ausweg, der sie entweder alles kosten oder ihr Lebensglück wiederherstellen könnte!

Ich bin von diesem Buch maßlos begeistert!
Ich muss zugeben: Als ich den Klappentext durchlas, hat mich der ein oder andere Gedanke daran zweifeln lassen, ob es wirklich wert wäre, dieses Buch zu lesen. Die Autorin hat sich nämlich damit einem Thema angenommen, dass erfolgreich umzusetzen als eine wahre und durchaus schwierige Herausforderung gilt. Aber jeder meiner Zweifel konnte ausgelöscht werden und Lisa Klein hat mit diesem Werk wahres Talent und Vorstellungskraft bewiesen! Ophelia ist nämlich schon immer eine jener Figuren gewesen, die mich faszinieren und deren Schicksale mich berühren. Umso begeisterter bin ich, dass Klein es geschafft hat, Ophelia die Geschichte angedeihen zu lassen, die ihr mehr als nur zusteht. Dieses Buch verhilft nämlich dazu, ihre Seite und Ansicht kennen zu lernen und zu verstehen, wie die Tragödie vor ihren Augen abgelaufen sein könnte. Zwar verstehe ich, dass große Shakespeare-Begeisterte dem wenig abgewinnen können, da für sie nur eine Wahrheit diesem Werk zusteht und von Bedeutung ist, doch so grandios Shakespeare es verstanden hat, dieses Stück zu Papier zu bringen, so wenig hat er Ophelia Echtheit und wahren Charakter eingeflößt.
Ich kann nur denjenigen raten, die ebenfalls von der wunderschönen Ophelia begeistert sind, dieses Buch zu lesen!

Ich vergebe diesem Buch 4 von 5 Sternen und möchte mich an der Stelle nochmals sehr für das Leseexemplar vom Insel-Verlag bedanken!
Ich empfehle es all jenen Shakespeare-Begeisterten und -Nicht-Begeisterten, die keine Scheu davor haben, eine Geschichte zu lesen, die den Sinn und das Innere eines weltbekannten Meisterwerkes verwandelt, dies jedoch mit starker Leidenschaft, gleichzeitiger Präzision und ganz einfach: großem Können!
 

Allie Sheridan ist ein wütender und trauriger Teenager mit ihren 16 Jahren. Der Grund: Ihr über alles geliebter großer Bruder, zu dem sie immer aufgeblickt und den sie bedingungslos geliebt hat, ist von zu Hause ausgerissen und hat somit seine Familie und vor allem Allie im Stich gelassen. Allie durchläuft daraufhin eine schwierige Phase und aus Frust und Verzweiflung sucht sie Halt und Trost bei ihren kriminellen Freunden, mit denen sie sich die ein oder andere Sachbeschädigung erlaubt, ob in der Schule bei Nacht oder anderswo. Verzweifelt und ahnungslos, welcher anderen Lösung sie sich bedienen könnten, schicken ihre Eltern Allie in ein Internat, das sich zwar nicht weit von ihrer Heimatstadt London befindet, von dessen Existenz Allie jedoch bis zu diesem Zeitpunkt nichts wusste. Nicht nur, dass sie es ihren Eltern nicht verzeihen kann, sie aus ihrem eigenen Zuhause verbannt zu haben, „Cimmeria Academy“ stellt sich auch als ein sehr mysteriöser und nicht leicht zu entschlüsselnder Ort heraus, an dem Allie sich anfangs einfach nicht zurecht fühlen kann. Doch nach und nach muss sich Allie eingestehen, dass sie an der Schule „Cimmeria Academy“ mehr und mehr Gefallen findet. Und doch gibt es so viele Fragen, deren Antworten sie noch nicht kennt: Was hat es mit der mysteriösen „Night School“ in Cimmeria auf sich, welche so ein großes Geheimnis zu sein scheint? Wieso begegnen ihr alle Mitschüler mit einer gewissen Distanz und Unsicherheit? Weshalb hat sie jedes Mal das Gefühl, nicht mehr klar denken zu können, wenn der gutaussehende Franzose Sylvain sie anspricht? Und warum bekommt sie, so sehr sie sich auch bemüht, den unsagbar gutaussehenden und gleichzeitig nicht sehr charmanten Carter nicht aus dem Kopf, dessen Ruf dem eines unverbesserlichen Mädchenschwarms vorauseilt und der Allie pausenlos mit eigenartigen und zugleich tiefen Blicken beobachtet?
Ob Allie jemals Antworten auf diese Fragen erhält?

Ein absolutes Muss für alle Liebhaberinnen und Liebhaber von spannenden, mysteriösen, leidenschaftlichen und abenteuerlichen Jugendbuchserien! Ich habe alle Bücher in Englisch gelesen und bin maßlos von der Handlung begeistert, die mich bereits nach den ersten Seiten des ersten Teils gepackt hat! Bei dieser Serie handelt es sich nämlich nicht um eine einfach gestrickte, nichtssagende und langweilige Jugend-Klischee-Liebe, sondern es geht um vielmehr: Es erwartet euch nämlich mit diesen Büchern ein Abenteuer, welches euch so schnell nicht wieder loslassen wird und euch zwingt, bis zum Ende mit feurigem Elan und Eifer gefesselt zu sein!
Selten und schon lange nicht mehr hat mich eine Buchreihe so packen können und leidenschaftlich teilnehmen lassen, wie es bei „Night School“ der Fall gewesen ist. Ich würde am liebsten sehr viel mehr über die Bücher erzählen, doch da ich damit ganz sicher Gefahr laufe, mich der altbekannten und lästigen „Spoiler-Funktion“ zu bedienen, kann ich euch nur so viel sagen: Lest diese Bücher, ihr werdet es nicht bereuen!

Ich kann also nicht anders als 5 von 5 Sternen zu vergeben und das jedem der 5 Bände der „Night School“-Reihe! Ich könnte mich gar nicht entschließen zu sagen, welches mir am besten gefallen hat, denn alle Bücher sind meisterhaft!

Hiermit große Leseempfehlung von meiner Seite und ein Appell an alle, die diese Serie noch nicht in ihrem Bücherregal stehen haben: Besorgt sie euch und lasst euch verzaubern!