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Cover des Buches Three Tides to Stay (Breaking Waves 3) (ISBN: 9783958187535)

Bewertung zu "Three Tides to Stay (Breaking Waves 3)" von Kristina Moninger

Three Tides to Stay (Breaking Waves 3)
sparklesandherbooksvor 3 Tagen
leider eine schwächere Fortsetzung

„Niemann kann alles von einem anderen Menschen haben.”
 (Odina zu Noah in Three Tides to stay) 


Worum geht’s?

 Odina Bianchi hütet viele Geheimnisse. Denn sie hat mit Noah, Averys unverschämt anziehendem Bruder, eine heimliche Affäre begonnen. Noah will mehr, doch Odina kann sich nach der gescheiterten Beziehung mit dem Vater ihres Sohnes auf keinen Mann mehr einlassen. Und Avery würde Odina nie verzeihen, wenn sie Noahs Herz bricht. Außerdem weiß Odina viel mehr über das Verschwinden ihrer Freundin Josie, als sie zugibt. Je mehr Zeit sie mit Isabella und Avery verbringt, desto schwerer fällt es ihr, die Wahrheit zu verschweigen …


Three Tides to stay ist Band 3 der Breaking Waves-Reihe. Die Geschichte um Noah und Odina ist in sich geschlossen. Vorkenntnisse sind hilfreich, die Rahmenhandlung um Josie wird in den Folgebänden fortgesetzt.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Odina in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch spielt in der Gegenwart, durch Rückblenden-Kapitel wird jedoch auch die frühere Zeit beleuchtet. Das Buch beinhaltet sexuellen Content und potenziell triggernde Themen.

Meine Meinung

 Nach einem wahnsinnig starken Start mit „One second to love“ und einer absolut tollen Fortsetzung „Two lives to rise“ habe ich mich sehr auf Odinas Band gefreut, denn sie war bisher diejenige, die ich am sympathischsten fand. Ich bin leider kein allzu großer Fan von diesen Geschichten, bei denen der Love Interest ein Geschwisterkind von Freunden ist, aber man nimmt, was man kriegt, nicht wahr? 

 

Odina hat echt einige Päckchen zu tragen. Das wusste der Leser schon vorher, jetzt aber merkt man erst einmal das Ausmaß. Ein Kind, um das sie sich kümmern muss. Bald kein Zuhause mehr, da ihre Wohnung mit dem Haus der Eltern verkauft wurde und sie kein Geld hat für eine neue. Die Last um Josies Verschwinden, bei dem auch Odina natürlich ein eigenes Puzzlestück beizutragen hat. Und einen absolut furchtbaren Ex, der zu gewalttätigen Ausbrüchen leidet. So tat sie mir direkt von Anfang an leid, weil sie eigentlich so große Ambitionen hatte und Medizin studieren wollte. Odinas Leben berührt den Leser, aber mir hat an einigen Punkten ein bisschen der Mut zur Tiefe gefühlt, vor allem, nachdem in Band 2 die Autorin wirklich rausgehauen hat und mir das Herz für Isa brach. Hier bei Odina habe ich zwar mitgelitten, aber ich habe eine gewisse Distanz gefühlt. Es war fast so, als wollte Odina den Leser nicht so sehr an sich heranlassen, wie sie es im Buch auch generell mit Menschen getan hat. Hinzu kommt auch, dass einige Szenen für mich zu sehr im Sande verlaufen sind, etwa auch die Grundthematik um Odinas gewalttätigen Ex, der zwar hier einige Dummheiten anstellt und im Finale große Auswirkungen hat, aber ich hätte mir mehr Aufarbeitung der Beziehung gewünscht. 

 

Auf der anderen Seite der Geschichte steht Noah, Averys kleiner Bruder. Er kam in den Vorbänden am Rande immer mal vor, hatte aber bisher wenig Präsenz. Das ändert sich leider auch hier nicht wirklich. Er ist zwar da, aber man erfährt für meinen Geschmack viel zu wenig über ihn und vor allem auch über seine durchaus interessante berufliche Perspektive. Im Klappentext war davon die Rede, dass beide eine heimliche Affäre anfangen. Und so fühlte es sich für mich auch an. Es war ein „sofort“, als die beiden aufeinandertrafen. Nicht Insta-Love, sondern eher Insta-Attraction. Beide kennen sich von vor zehn Jahren bereits, aber in der Zwischenzeit ist so viel passiert und so viel hat sich entwickelt, dass ich mich ein wenig beraubt gefühlt habe, dass beide sofort rummachen und sich gar nicht wirklich (wieder) kennenlernen. Ich finde das bei derartigen Geschichten immer ein großes Manko, wenn so getan wird, als seien die Gefühle von vor 10 Jahren ungebrochen noch da. Noah gesteht Odina, dass er bereits seit früher auf sie steht, Odina gibt sich dem Knistern hin – aber es fehlte einfach die komplette Tiefe der Verbindung, der Aufbau des Ganzen. Die Sexszenen sind nett, die beiden sind süß zusammen, aber es war für mich insgesamt nicht so wirklich greifbar. Es war einfach… da. Das wird auch noch einmal verstärkt dadurch, dass Odina Noah immer wieder zurückweist, weil sie nach ihren Erfahrungen eigentlich keine neue Beziehung möchte. Und weil natürlich immer dieses „es ist der kleine Bruder der Freundin“-Label mitschwingt. Für mich war es einfach zu viel Spice bei zu wenig Emotionen.

 

Auch die Entwicklungen um Josie konnten mich in diesem Band nicht so sehr abholen. Es gibt zwar ein paar neue Aspekte und natürlich hatte auch Odina ein Geheimnis mit Josies, was sie nicht geteilt hat. Aber wirklich vorwärts gekommen ist man nicht. Ich habe nach diesem Band auch nicht wirklich das Gefühl, in eine neue Richtung zu kommen, vielmehr fühle ich mich weiterhin bestätigt mit meiner Annahme aus Band 1. Außerdem wurden einige Hinweise „beerdigt“, indem man erfährt, was dahintersteckt. Dieser Teil hat mir insgesamt mehr das Gefühl gegeben, mehr über die Freundinnen und ihr Kennenlernen zu erfahren. Dadurch, dass man aus Band 1 und 2 aber schon recht viel weiß, fühlt sich das nur bedingt hilfreich an. Vielleicht wäre der Band weiter vorne besser aufgehoben gewesen. Ich bin vor allem aber angesichts der Thematik um die Zeitungsanzeigen sehr gespannt, wie sich das aufklärt. Am Ende empfand ich Band 3 aber am schwächsten, sowohl was die Liebesgeschichte als auch den Suspense-Anteil angeht. 


Mein Fazit

 Three tides to stay ist für mich eine schwächere Fortsetzung, bei der mich die Lovestory leider nicht begeistern konnte, weil sie zu oberflächlich bleibt. Auch die Erkenntnisse zu Josies Verschwinden sind etwas schwächer, die Sogwirkung des Buches war leider nicht so stark. 


 [Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.] 

 

Cover des Buches Golden Heritage (Crumbling Hearts, Band 2) (ISBN: 9783743215726)

Bewertung zu "Golden Heritage (Crumbling Hearts, Band 2)" von Carolin Wahl

Golden Heritage (Crumbling Hearts, Band 2)
sparklesandherbooksvor 3 Tagen
eine gelungene Fortsetzung

„Ich hatte vom ersten Moment an gespürt, dass unsere Geschichte noch nicht zu Ende war.“
 (Elli in Golden Heritage) 


Worum geht’s?

 Früher war Ellinor Skogen ein Geist. Falscher Name, keine Social-Media-Accounts, abgeschottetes Eliteinternat. Einzig ihr bester Freund Lucas gab ihr ein Gefühl von Normalität – und dieses Kribbeln im Bauch. Bis er herausfindet, dass sie die Erbin des führenden Osloer Keksunternehmens KOSGEN ist und den Kontakt abbricht. Heute, fast sechs Jahre später, trifft sie an ihrem ersten Arbeitstag dort unter verdeckter Identität ausgerechnet auf Lucas. Doch statt sie zu verraten, schlägt er ihr einen Deal vor: Er hilft ihr beim Einstieg in die Firma, wenn sie ihm Zugang zu Oslos Elite verschafft. Aber kann das wirklich gutgehen, wenn es zwischen den beiden so gewaltig funkt – heftiger als je zuvor?


 Golden Heritage ist Band 2 der Crumbling Hearts-Reihe um die Erben des Kosgen-Keksimperiums. Die Geschichte ist in sich geschlossen, Vorkenntnisse sind nicht nötig, aber mögliche Spoiler zu Band 1 enthalten.


Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Elli und Lucas geschrieben. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

 Nachdem mich Skogen Dynasty schon wirklich sehr begeistern konnte, war es für mich ein No-Brainer, dass auch Golden Heritage einziehen wird. Die Reihe beleuchtet drei Geschwister, die vor den gleichen Dilemma (der Familienname) aber unterschiedlichen Problemen stehen. 

 

In diesem Buch geht es um Elli und Lucas. Elli ist das Nesthäckchen der Kosgen-Familie, die eigentlich komplett aus der Öffentlichkeit herausgehalten wurde, nachdem es einen Entführungsversuch gab. Zwar geht sie zu gesellschaftlichen Anlässen, aber es gibt keine Fotos von ihr und auch sonst ist wie wenig präsent. Damit geht allerdings auch ein wenig einher, dass Elli sich selbst kleiner macht als sie ist. Sie ist eine enorme People Pleaserin, ihr fehlt ein gewisses Grundselbstbewusstsein und es ist für sie schwer, auf ihrer Safe Zone herauszukommen. Das soll sich nun ändern, als Elli im Keksimperium einsteigt – als normale Mitarbeiterin. Ein kleines bisschen wie Undercover Boss, nur dass sie kein Boss ist. Aber Elli möchte unbedingt von innen heraus die Firma verstehen und sich hier beweisen, aber eben nicht aufgrund ihres Namens. Deswegen kommt sie mit einer falschen Identität als Mitarbeiterin, aber trifft hier auf Lucas, einem Geist ihrer Vergangenheit. Denn Lucas war jahrelang Ellis bester Freund, ihr erster Freund, vielleicht sogar die Liebe ihres Lebens. Bis er eines Tages auf einmal den Kontakt abbrach und aus ihrem Leben verschwand, sie verließ und nie wieder Kontakt zu ihr hatte. Bis jetzt, wo sie zusammen arbeiten müssen. 

 

Von Anfang an merkt man die Anspannung aber auch die Anziehung zwischen den beiden. Wieso genau Lucas gegangen ist, erfährt der Leser zwar erst recht spät, aber es ist ein Grundstein dafür, wieso Elli Probleme hat, sich erneut auf Lucas einzulassen. Lucas beäugt Ellis berufliche (Nicht-)Entwicklung sehr genau und greift an, um ihr zu helfen. Hieraus entsteht eine vielleicht etwas wackelige deal-ähnliche Absprache, die aber den Kern für ihre Wiederannährung legt. Elli möchte Lucas Hilfe dabei, „so“ zu werden wie er – mutig, selbstbewusst, beruflich erfolgreich, durchsetzungsstark. Lucas hingegen möchte seiner Familie unbedingt ein besseres Leben schenken und deswegen in die Elite Oslos aufsteigen, wofür Elli natürlich mit ihren Kontakten der perfekte Türöffner ist. Die Autorin hat so eine Geschichte, die irgendwo zwischen Second Chance zu „fake it till we make it“ angesiedelt ist. Sie ist mitreißend, gelegentlich witzig und vor allem gefühlvoll. Lucas hat es mir zwar anfangs etwas schwer gemacht, da er sehr berechnend und kalt daherkommt, aber je weiter man in der Geschichte kommt, desto mehr versteht man die Fassade und den Grund für seine Gedanken und sein Handeln. Elli hingegen ist von Anfang an die Art Mensch, die man nur lieben kann. Herzlich, offen und zugänglich, aber eben auch leicht auszunutzen. Ich mochte ihre Charakterentwicklung im Buch wahnsinnig gern, bei Lucas muss ich gestehen, dass seine Art doch manchmal bei mir aneckte. 

 

Die Liebesgeschichte von Elli und Lucas kann im Großen und Ganzen überzeugen. Es dauert ein wenig, bis es wirklich losgeht, da beide sehr lange damit beschäftigt sind, sich gegenseitig abzuweisen. Elli hat einfach zu große Sorge, dass Lucas sie erneut verlässt und glaubt zudem, dass Lucas sich zu jemanden entwickelt hat, der er nie hätte sein sollen. Lucas hingegen verbietet sich Elli regelrecht, auch weil er denkt, dass er diese zweite Chance nicht verdient hat. Es gibt sehr süße Szenen mit den beiden, wunderbar normale Momente, aber auch die beeindruckenden Einblicke in das High Society Leben. Garniert wird das Ganze mit ein bisschen Familienintrigen und Drama. Eine gelungene Mischung, auch wenn hier und da etwas mehr Tiefe ganz schön gewesen wäre und für die Entwicklung der Liebesgeschichte für mich eine Prise Gefühl gefehlt hat, da beide ihre Meinung doch recht „plötzlich“ ändern. Ich werde auf jeden Fall für Band 3 zurückkehren und bin gespannt, was die Autorin hier wieder bereithält. 


Mein Fazit

 Golden Heritage ist eine gelungene Fortsetzung um eine liebenswerte Protagonistin und einen etwas schwierigen Protagonisten mit einer süße Second Chance Childhood Friends Slow Burn Geschichte. Die Thema Selbstzweifel und Leistungsdruck sind toll eingefangen und ich mochte den Vibe der Geschichte sehr. 


 [Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.] 

 

Cover des Buches Vengeance (ISBN: 9783958187962)

Bewertung zu "Vengeance" von Ruby Braun

Vengeance
sparklesandherbooksvor 3 Tagen
ein gelungener Auftakt

„Weil du die einzige Farbe in meinem Schwarz-Weiß-Horror warst.“
 (Mercy in Vengeance) 


Worum geht’s?

 Nemesis von Winther kommt aus einer Familie voller Traumwandler. Sie soll an der Academy of Dream Analysis im hohen Norden Finnlands zu einer Luziden ausgebildet werden, um durch Träume die Wirklichkeit zu beeinflussen. An der Academy lernt sie Mercy kennen, den Neffen der Direktorin, in dessen Träumen sie nicht nur sich selbst, sondern auch ihr Herz verliert. Doch was niemand ahnt: Eigentlich ist sie an der Academy, um den Tod ihres Bruders zu rächen. Sie weiß, die Direktorin ist dafür verantwortlich. Wäre da nicht Mercy, der zu ihrem Gegenspieler wird …


 Vengeance ist Band 1 der Academy of Dream Analysis-Dilogie. Die Geschichte ist nicht in sich geschlossen und wird in Band 2 „Grace“ fortgesetzt.

 
Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Mercy und Nemesis geschrieben. Das Buch beinhaltet potenziell triggernde Inhalte aus dem Bereich Drogenmissbrauch und sexueller Übergriff.

Meine Meinung

 Auf Vengeance habe ich mich wirklich seit einigen Monaten wahnsinnig gefreut. Eigentlich bin ich kein Romantasy-Leser, aber wenn das Thema stimmt, lasse ich mich gern auch mal in fantastische Welten entführen. Und so war es hier: Luzides Träumen, das Eindringen in fremde Träume, ein toter Bruder? Das klang alles zu perfekt. Und so ließ ich mich von Mercy und Nemesis entführen…

 

Die Geschichte ist komplex. Das möchte ich direkt voranschieben. Vielleicht liegt es auch daran, weil ich im Fantasy-Bereich nicht so erfahren bin. Ich habe entsprechend ein wenig Zeit gebraucht, in die Geschichte und das Setting hineinzufinden. Nemesis kommt neu an die Academy und soll hier eingeführt werden in die Fähigkeiten des Luziden Träumens. Es gibt ein paar kleinere Einblicke in den Unterricht, die sich ein wenig mit schwarzer Romantik und der Idee des Luziden Träumens befassen, aber ich hätte mir definitiv mehr Einblicke in den Unterrichtsalltag gewünscht. Im Drumherum begleitet man die Schüler teilweise auch außerhalb der Academy, etwa als sie eine Übernachtung in einer Hütte machen. Einige Szenen haben sich mir in der Gesamtheit (noch) nicht so ganz erschlossen, insgesamt ist das Buch aber auch ein sehr großes Ratespiel. Gerade im letzten Drittel passiert sehr viel, was für mich manchmal etwas schwer zu verarbeiten und einzuordnen war. Die Autorin hat aber wirklich gute Arbeit geleistet und sich wahnsinnig viel Mühe gegeben, die verschiedenen „Dimensionen“ greifbar darzustellen. Hier erwarte ich allerdings auch in Band 2 noch jede Menge Aufklärungsarbeit, damit alles rund und schlüssig wird.

 

Protagostin Nemesis hat’s mir von Anfang an schwer gemacht. Sie ist schwer greifbar, lässt kaum jemanden an sich heran. Sie ist getrieben von der Trauer um den Tod ihres Bruders. Sie ist sich sicher, dass die Direktorin für den Tod ihres Bruders Oneiro verantwortlich ist, weil sie ihn als Konkurrenten aus dem Weg räumen wollte. Im Verlauf der Geschichte begleitet man Nemsis so etwa in die Erinnerung der Direktorin und erlebt Szenen, deren Bedeutung noch offen blieb. So kompliziert und durcheinander wie die Geschichte teilweise dadurch wirkt, so fesselnd empfand ich sie aber auch. Nemesis ist eine wahre Rachegöttin, die ihr Ziel nicht aus den Augen verliert, aber dadurch vielleicht auch manchmal betriebsblind wird. Es gibt so viele Aspekte im Laufe der Geschichte, wo ich gespannt bin, wie sie erklärt und integriert werden. Ist ihr Bruder gut oder böse? Ist die Direktorin gut oder böse? Gibt es hier überhaupt gut oder böse? Welche Rolle spielt Mercy in dem Ganzen? Es sind wahnsinnig viele Fragen, viele Unklarheiten und doch im Kern schon ein guter Spannungsbogen, auch wenn einige Handlungen zumindest auf dem ersten Blick nicht so viel Sinn machen. 

 

Protagonist Mercy kommt von Anfang an als Broken Antihero daher, wobei ich mir unsicher bin, ob er wirklich so schlecht ist, wie Nemsis anfangs glaubt. Mercy vermittelt so sehr den Eindruck, dass er nicht an der Academy sein möchte, er ist auch intellektuell und erfahrungsmäßig deutlich weiter als seine Mitschüler. In ihm lebt eine Schwärze, die erdrückend und verwirrend ist. Mercy ist für mich das bisher größte Rätsel an der Geschichte und wie eine Zwiebel entfernt Nemsis Schicht für Schicht, nur um noch mehr Rätsel zu finden. Vengeance ist in dieser Hinsicht ein Buch, bei dem man nie weiß, wem man vertrauen kann oder soll. Vieles scheint anders zu sein als es ist. Hinzu kommt, dass die Geschichte aufzeigt, wie gezielte Manipulation oder eben das Eindringen in die Gedanken und Träume anderer Folgen haben kann. Ich fand die Idee super interessant, denke aber, dass Band 2 hier noch Potenzial hat, was man weiter ausschöpfen kann. Natürlich muss hier in Band 1 erstmal viel erklärt und eingeführt werden, was die Geschichte manchmal vielleicht etwas zäh macht. 

 

Was mich leider bisher nicht abholen konnte, ist die Liebesgeschichte. Nemesis und Mercy scheinen in irgendeiner Art Fatemates zu sein, Nemesis scheint eine wichtige Rolle für die Academy zu spielen und in Mercy leben Dämonen, die sicher noch relevant werden. Aber Mercy und Nemsis als Einheit fand ich bisher eher dezent. Anfangs mögen sie sich nicht (wieso, weiß man aber eigentlich nicht so genau), sie müssen dann zwangsweise zusammen arbeiten und irgendetwas auf einer Art Vertrauensbasis entwickelt sich. Aber was, das war für mich noch nicht so greifbar. Ich hoffe, dass Band 2 hier mehr bereit hält.

Mein Fazit

 Vengeance ist ein spannender und interessanter Auftakt, bei dem der Romance-Teil für mich zu kurz kam, dafür aber sehr viele Fragen aufgeworfen werden und die Geschichte sehr mitreißend ist. Ich bin gespannt, wie sich die Geschichte in Band 2 entwickelt.


 [Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.] 

 

Cover des Buches Zeilenflüstern (Sweet Lemon Agency, Band 1) (ISBN: 9783743215443)

Bewertung zu "Zeilenflüstern (Sweet Lemon Agency, Band 1)" von Kyra Groh

Zeilenflüstern (Sweet Lemon Agency, Band 1)
sparklesandherbooksvor 12 Tagen
ein süßer Auftakt

„Und jetzt gibt es scheinbar eine neue Version von mir, deren Vorsilbe ich noch nicht kenne. Einen Noel, der sich verlassen fühlt, wenn er es nicht schafft, die Aufmerksamkeit dieses Mädchens zu halten.“
 (Noel in Zeilenflüstern) 

 

Worum geht’s?

 Jede Nacht lässt sich Klara von Noel Carter in den Schlaf flüstern. Dabei kennt sie nur seine Stimme. Alles andere versteckt der Hörbuchsprecher hinter einem Pseudonym. Bis ihr erster Job bei der Sweet Lemon Agency Klara in ein Tonstudio führt, in dem ausgerechnet Noel auf sie wartet. Er soll ihre Werbetexte für eine sinnliche neue Kampagne einsprechen – und hasst jedes Wort davon. Denn für den gescheiterten Schauspieler sind die Aufnahmen ein weiterer Beweis dafür, dass er von niemandem ernstgenommen wird. Von niemandem außer Klara, die ihm zeigt, wie viel zwischen den Zeilen steht.

Zeilenflüstern ist Band 1 der Sweet Lemon Agency-Reihe. Die Geschichte um Klara und Noel ist in sich geschlossen.


Schreibstil und inhaltliche Hinweise

 Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Klara und Noel geschrieben. Das Buch beinhaltet sexuellen Content. 


Meine Meinung

 Zeilenflüstern war einer der Titel, auf welchen ich mich in diesem Jahr wahrscheinlich mit am meisten gefreut habe. Bisher habe ich von der Autorin noch nie etwas gelesen, aber in meinem Freundeskreis wird sie sehr gefeiert und dementsprechend war ich wahnsinnig gespannt. Die Grundidee der Geschichte klang einfach sehr toll und am Ende hat mich das Buch auch durchaus begeistern können, wenn auch leider nicht komplett.

 

In dem Buch begleitet man Protagonistin Klara, die gerade einen Job in der Sweet Lemon Agency als Junior Texterin angefangen hat. Das war eigentlich gar nicht ihr Plan, aber die Stellenausschreibung kam irgendwie wie gerufen. Gemeinsam mit Klara erlebt der Leser nun also die ersten Schritte einer jungen Angestellten in der Werbebranche. Das hat mir sehr viel Freude bereitet, mit Klara in der Agentur ihre Kollegen kennenzulernen, lustige und kuriose Momente zu erleben, aber auch die Herausforderungen eines kreativen Berufes aufgezeigt zu bekommen. Klara ist die Tochter von tauben Eltern, was dazu führt, dass sie manchmal Schwierigkeiten hat, in der „normalen Welt“ zu funktionieren. Das war unter anderem auch der Grund, warum sie aus der WG ausziehen musste, weil sie den anderen schlichtweg zu laut war. Die Thematik um ihre tauben Eltern fand ich sehr gut eingebracht und auch sehr interessant. Ich fand Klara generell von Anfang an unglaublich sympathisch, bodenständig und liebenswert. Umso lustiger ist es natürlich, dass ausgerechnet diese unschuldige Klara die durchaus pikanten Werbetexte für die neue Werbekampagne entwickelt. In der Storyline um die Werbekampagne sind verschiedene Aspekte angelegt, die mich sehr begeistern konnten. Einige sind gewichtiger Natur, etwa als Klara vom Werbepartner belästigt wird, andere wiederum zeigen, wie schwierig die Arbeit manchmal sein kann, etwa als der falsche Text eingesprochen wurde, aber am Ende zählt das Ergebnis und vor allem auch der wirklich mitreißende Zusammenhalt der Agentur. Es gibt einige wirklich schöne Szenen außerhalb der Arbeit, die die Geschichte für mich echt rund gemacht haben. Ich mochte auch generell, dass die Autorin Klara Zeit und die Möglichkeit gibt, ihren eigenen Weg zu finden und hierbei eben auch mal stolpern zu dürfen.

 

Auch Noel hat seinen Weg noch nicht so ganz gefunden. Er wollte eigentlich als Schauspieler Fuß fassen, aber bisher hat das leider nicht geklappt. Betrogen von seiner Ex-Freundin kehrt nur Noel in seinen Familienhaus zurück, Vater und Bruder sind Maler und generell gilt der Konsens, dass nur Handwerk und harte Arbeit mit den eigenen Händen etwas wert sind. Entsprechend ist nur als Gedankenwelt etwas bedrückter und von vielen Zweifeln geprägt. Der ständige Konflikt, seine schauspielerischen Ziele aufzugeben, um in einem Bereich zu arbeiten, der ihm wenigstens ein regelmäßiges Gehalt sichert, spielt eine große Rolle in dem Buch. Denn aus Geldgründen hat Noel einst eine Fantasyreihe als Hörbuch Sprecher eingesprochen, möchte aber eigentlich in diesem Bereich nicht mehr machen. Aus Geldnot spricht er nun für die Werbekampagne die Texte ein und lernt so Klara kennen. Zwischen den beiden herrscht von Anfang an eine Disharmonie, denn Klara liebt die Fantasy Reihe und vor allem den Noel, der diese Reihe eingesprochen hat. Der echte Noel ist da leider nicht ganz ihr Ding und so geraten beide gelegentlich aneinander. Doch im Laufe der Geschichte bekommen sie durch einander teilweise ganz andere Blickwinkel auf ihr eigenes Leben so entsteht nicht nur eine wirklich süße Liebesgeschichte, sondern auch eine gut gelungene Charakterentwicklung. Zwischendrin gab es leider gelegentlich Momente, wo ich das Gefühl hatte, ein wenig den Bezug zu den Charakteren verloren zu haben. Vielleicht liegt das auch daran, dass die tatsächliche Liebesgeschichte eher slow entsteht, während die Charakterentwicklung mehr Raum einnimmt. Insgesamt hatte ich aber große Freude an der Geschichte, den damit verbundenen Einblicken in die Werbebranche, den bedrückenden Herausforderungen von Noel durch den absolut fiesen Druck seines Vaters und der süßen Lovestory der beiden. Vor allem aber auch die Dynamiken des Sweet Lemon Agency Teams bereiten mir jetzt schon große Vorfreude auf Band 2 und 3. 

 

Mein Fazit

 Zeilenflüstern ist eine süße Geschichte um zwei Charaktere, die ihren Platz im Leben noch nicht gefunden haben. Durch die Einblicke in die Werbekampagne hat man viel Handlung, die Entwicklung der Charaktere ist greifbar und mitreißend. Ein guter Reihenauftakt, der auf jeden Fall Lust auf mehr macht. 


 [Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.] 

 

Cover des Buches Lakestone Campus: What We Fear (ISBN: 9783473586332)

Bewertung zu "Lakestone Campus: What We Fear" von Alexandra Flint

Lakestone Campus: What We Fear
sparklesandherbooksvor 12 Tagen
gelungener Auftakt

„Alles zog mich zu ihm. Alles, was mich ihn hatte wegstoßen lassen, zog mich jetzt direct zu ihm. Total widersprüchlich wie ein Systemfehler.”
 (Harlow in Lakestone Campus 1) 

 

Worum geht’s?


 Harlow steht mit einem Bein im Gefängnis – denn um ihrem kleinen Bruder eine lebensrettende OP zu ermöglichen, hat sie ein milliardenschweres Bankkonto gehackt. Doch unerwartet bietet ihr der Leiter des Lakestone Campus in Seattle ein Stipendium und Sozialstunden an. Neu an der Uni hält Harlow ihre Vergangenheit geheim. Auch vor dem Literaturstudenten Zack, der aufgrund eines Gendefekts nicht sprechen kann. Aber nicht nur er kommt Harlow immer näher, sondern auch ihr ehemaliges Hackernetzwerk

 

Lakestone Campus – What we fear ist Band 1 der Lakestone Campus-Reihe. Die Geschichte um Harlow und Zack ist in sich geschlossen. 


Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Harlow und Zack geschrieben.

Meine Meinung

 Lange hat es gedauert, aber endlich ist auch mal eine hackende Protagonistin in einem Romance-Roman angekommen. Von der Autorin habe ich bisher noch nichts gelesen, aber aufgrund der Empfehlung von einer Freundin wollte ich der Reihe unbedingt mal eine Chance geben. Und es hat sich definitiv gelohnt. 

 

Protagonistin Harlow hat einen kranken Bruder, der dringend eine OP benötigt hat. Wie wir alle wissen, ist Geld für medizinische Dienstleistungen in Amerika ein sehr heikles Thema und dementsprechend ist der Grundstein, dass Harlow mit ihren Hacker-Fähigkeiten und der Hilfe von einer Hackergruppe Geld geklaut hat, um diese lebensnotwendige OP zu bezahlen. Natürlich bleibt das nicht unentdeckt und so beginnt die Geschichte damit, dass Harlow eigentlich ins Gefängnis gehen sollte für ihre Verbrechen. Aber der renommierte Direktor des Lakestone Campus, einer Universität, die dafür bekannt ist junge Menschen mit besonderen Talenten zu fördern, kann für sie einen Deal aushandeln, dass sie fortan am Campus studieren soll und ihre Fähigkeiten für gute Sachen verwenden soll, dafür aber ihre Hacker- Vergangenheit und vor allem auch ihre Kontakte hierzu aufgeben muss. Doch wie es natürlich meistens so ist: die Vergangenheit holt einen meistens ein. Und so fordert der Chef von Harlows ehemaligen Hacker-Kollektiv für seine Unterstützung bei der Beschaffung des Geldes nun Harlows Hilfe für einen Trojaner, mit dem er in ein Bankensystem eindringen möchte, an. Hin und hergerissen zwischen ihrer neugewonnen Freiheit am Lakestone Campus und der Angst vor ihrem ehemaligen Hacker-Kollegen beginnt Harlow einen Spagat, der zunehmend zu einem katastrophalen Wirbelsturm wird. Die Geschichte um Harlow und das Hacking fand ich wirklich sehr interessant und auf vielen Ebenen cool gemacht. Natürlich ist die Geschichte in sehr vielen Aspekten auch vorhersehbar, aber in Kombination mit der doch sehr soliden Spannungskurve und auch im Hinblick darauf, dass es primär ein Romance-Buch ist, fand ich das jetzt nicht verwerflich.

 

Der andere Aspekt der Geschichte ist natürlich die erwartete Liebesgeschichte. Harlow lernt am Lakestone Campus nicht nur Freunde kennen, sondern trifft auch auf Zack. Zack ist ein wahnsinnig interessanter Protagonist, da er aufgrund eines Gendefekts stumm ist. Die Autorin zeigt vielfältig auf, wie herausfordernd das Leben für ihn ist, zeigt aber auch, wie viele tolle Möglichkeiten es mittlerweile gibt. Ich fand es fantastisch, wie sich Harlow auf Zack eingelassen hat und auch ihre guten Fähigkeiten dafür verwenden wollte, ihm das Leben zu erleichtern. Ich mochte auch Zack von Anfang an sehr, da er ein bedachter Protagonist ist und mit einer gesunden Portion Weitsicht, aber auch Empathie durchs Leben geht. Die sich langsam zwischen den beiden entwickelnde Anziehung fand ich wirklich süß, auch wenn hier sicher noch ein bisschen mehr möglich gewesen wäre. Man darf an dieser Stelle aber auch nicht vergessen, dass natürlich durch die Einführung des Lakestone Campuses als Handlungsort, die gesamte Hackergeschichte, Zacks Gendefekt und natürlich auch den Hintergrund beider Charaktere (Zack hat seine Schwester verloren bei einem Verbrechen) schon sehr viel Storymaterial mitgeliefert wird. 

 

In einigen Punkten kann man vermutlich etwas Kritik üben, insbesondere was auch die Darstellung des Colleges ein wenig angeht. Hier waren einige Punkte, die ich irgendwie nicht so ganz verstanden habe. Eigentlich sind das ja alles Leute mit besonderen Talenten, aber irgendwie werden sie doch wieder in ein gewisses Korsett gezwungen, als wäre es eine durchschnittliche Lehranstalt. Auch hatte ich gelegentlich das Gefühl, dass die Autorin bei der Anzahl an Handlungssträngen ein wenig ins Schleudern geraten ist. Aber hier darf man eben auch nicht vergessen, dass es ein Reihenauftakt ist, der sehr viel zunächst erklären muss und erklären soll. Für meinen Geschmack merkte man dem Buch hier und da ein bisschen zu sehr an, dass es in der Tendenz eher Richtung Jugendbuch statt New Adult Buch geht, auch wenn die Bewerbung des Buches ausdrücklich New Adult ist. Es hat sich für mich nicht so angefühlt, aber das hat mich jetzt auch nicht übermäßig gestört. Ich werde auf jeden Fall für die Fortsetzung zurückkommen und hoffe, dass diese auch mal ungewöhnliche thematische Wege einschlagen.

 

Mein Fazit

 Lakestone Campus – What we fear ist ein gelungener Reihenauftakt und kann mit dem Hacking-Hintergrund überzeugen. Die Liebesgeschichte ist süß, das Setting funktioniert und die Geschichte hat einen guten Spannungsbogen. Macht auf jeden Fall Freude auf mehr.


 [Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.] 

 

Cover des Buches Vienna 1: Blinding Lights (ISBN: 9783551585394)

Bewertung zu "Vienna 1: Blinding Lights" von Lara Holthaus

Vienna 1: Blinding Lights
sparklesandherbooksvor 12 Tagen
mitreißend und intensiv

„Liebe. Wenn Liebe bedeutet, mich selbst aufzugeben, sage ich gerne: nein danke, ich hab schon.“
 (Livia in Vienna 1) 

 

Worum geht’s?

 Liebling der High Society und IT-Girl – Livia weiß, wie sie sich in der Öffentlichkeit bewegen muss und was von ihr erwartet wird. Ihre Follower lieben sie und als Tochter des Bürgermeisters liegt ihr Wien zu Füßen. Niemand weiß von ihrer Verletzlichkeit, niemand interessiert sich für das, was hinter Livias Fassade steckt. Bis Nicolas, ihr neuer »Stiefbruder«, in ihr Leben platzt. Attraktiv, arrogant und überheblich lässt er keine Gelegenheit aus, sie demonstrativ zu demütigen. Und trotzdem fühlt sich Livia zu ihm hingezogen. Ein gefährliches Spiel aus Anziehung, Ablehnung und Verführung beginnt.

 

Vienna – Blinding Lights ist Band 1 der Vienna-Reihe. Die Geschichte ist nicht abgeschlossen und wird in Band 2 fortgesetzt.


Schreibstil und inhaltliche Hinweise

 Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Livia geschrieben. Das Buch beinhaltet sexuellen Content und potenziell triggernde Inhalte aus dem Bereich Verlust und Substanzenmissbrauch. 


Meine Meinung

 Vienna ist diese Art vom Buch, bei der man denkt, dass man genau weiß, was einen erwartet, es aber dann komplett anders kommt. Ich habe gedacht, dass ich hier eine Geschichte um ein Mädchen aus reichem Haus haben werde, die sich nun in ihren Stiefbruder verliebt. Aber Vienna ist so viel mehr. Es ist ein Buch, was sicher nicht jeder mögen und schon gar nicht lieben wird, mit einer herausfordernden Protagonistin und ausschweifenden Partyszenen. Aber die Wahrheit um Livia liegt hier zwischen den Zeilen.

Gleich vorweg: Hier gibt es Partys, Alkohol, One Nights Stands und jede Menge Abstürze. Das hier ist kein süßes, unschuldiges Buch um ein Mädchen, was mit Papas Kreditkarte ein bisschen shoppen geht. Nein, Livia entführt den Leser in eine Welt aus Abgründen, Dekadenz und dumpfer Langeweile, die durch Alkohol und Partys bekämpft wird. Schon von Anfang an war ich wie gefesselt. Livia ist eine komplizierte Protagonistin, die nicht von Anfang an hohe Sympathiewerte erzielt. Ehrlich gesagt würde ich sogar fast bis zum Ende sagen, dass ihre Sympathiewerte überschaubar sind, aber das ist vollkommen in Ordnung, weil man sie auf eine verquere Art und Weise trotzdem ins Herz schließt. Man begleitet sie auf Partys, man erlebt ihren Kater am Morgen danach und erhält zugleich Einblicke in die wahre Livia, wenn sie sich liebevoll um ihre kleine Schwester kümmert. Nach dem plötzlichen Verschwinden ihrer Mutter ist nämlich Livias leben aus dem Ruder gelaufen, denn sie kann einfach nicht verstehen, warum ihre Mutter sie und auch ihre kleine Schwester zurückgelassen hat. Livia ist eigentlich ein starker Charakter, der aber in der Gegenwart von gewissen Personen komplett aus der Rolle fällt, in der Gegenwart ihres Vaters sämtliche ihrer eigenen Träume begräbt und selbst nicht so wirklich weiß, wo ihr Platz in der Gesellschaft sein soll. Es ist diese Art von Buch, bei der Mann ein verwöhntes und privilegiertes Prinzesschen hat, von dem man weiß, dass so viel Potential in ihr steckt, welches aber durch die Umstände und die Society im Keim erstickt wird. Man muss ganz schön starke Nerven haben, um Livia bei all den Feiern und Drogen und Alkohol zu begleiten, vor allem da man ihr die ganze Zeit zurufen möchte, dass sie sich nicht betäuben muss, sondern ein Recht darauf hat, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Für viele Leser ich mag das Buch vielleicht oberflächlich wirken, aber zwischen den Zeilen und in den Momenten, wo Livia alleine ist oder etwa mit ihrer kleinen Schwester Zeit verbringt, gibt es diese Gedankengänge, die dem Buch viel Tiefe geben. 

 

Neben dem Aspekt um Livias Leben, welches etwas aus dem Ruder zu laufen scheint, Gibt es natürlich eine Liebesgeschichte. Die Grundlage hierfür bildet die neue Freundin von Livias Vater, die einen etwa gleichaltrigen Sohn namens Nicolas mit in die Beziehung bringt. Nicht nur ist Livia davon zutiefst erschüttert, dass ihr Vater nur ein Jahr nach dem Verschwinden der Mutter plötzlich eine neue Beziehung pflegt, nein, Mutter und Sohn ziehen zeitnah auch noch direkt bei Livias Familie ein. Ich muss gestehen, dass mir Livias Abneigung Nicolas gegenüber bis zum Ende nicht wirklich aufgegangen ist. Ich kann verstehen, dass sie seiner Mutter gegenüber keine guten Gefühle hegt, aber abgesehen davon, dass Nicolas bei ihrem ersten Aufeinandertreffen nervig war, hat er ihr eigentlich nicht wirklich etwas getan. Im Gegenteil fand ich Nicolas von Anfang an relativ sympathisch und fand es beeindruckend, wie mühelos er hinter Livias Fassade gucken konnte. An welcher Stelle dann aus Feinden Verbündete und sodann auch Liebende wurden, war für mich nicht ganz greifbar, einfach auch weil ich finde, dass zwischen den beiden zu wenig tatsächliche emotionale Entwicklung stattfand. Die Irrungen und Wirrungen zum Ende des Buches sorgen für jede Menge Drama, Spannung und einen durchaus fiesen Cliffhanger, der sehr viel Freude auf Band 2 macht und jede Menge Fragen aufwirft. Livia und Nicolas sind vielleicht nicht die stärkste Liebesgeschichte, die mir bisher untergekommen ist, aber insgesamt fand ich das Buch sehr mitreißend und auf gewisse Art und Weise auch etwas ungewöhnlich. Ich hätte mir letztendlich aber von dem Wien-Aspekt auch ein bisschen mehr erhofft und erwünscht, aber vielleicht erhalten wir dieses ja in Band 2.

 

Mein Fazit

 Vienna – Blinding Lights ist eine mitreißende Geschichte um eine herausfordernde, etwas verkorkste Protagonistin. Die Geschichte ist vor allem gegen Ende hin sehr spannend, die Liebesgeschichte konnte mich leider aber nur bedingt abholen. Ich bin gespannt, wie es in Band 2 weitergeht. 


 [Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.] 

 

Cover des Buches Unwritten Love (ISBN: 9783522508353)

Bewertung zu "Unwritten Love" von Teresa Sporrer

Unwritten Love
sparklesandherbooksvor 12 Tagen
nicht so mein Humor

„Ich bin nur eine hoffnungslose Romantikerin, die ein Mal in ihrem Leben wollte, wie sehr ein Mann in sie verliebt ist.“
 (Livia in Unwritten Love) 


Worum geht’s?

 Studentin bei Tag – Bestsellerautorin bei Nacht. Unter dem Pseudonym A. Lovelace schreibt Livia supererfolgreiche Liebesromane. Und nun soll ihr Buch verfilmt werden! Einziger Haken: Ausgerechnet Julian Collins, der abgestürzte Star, soll die männliche Hauptrolle verkörpern. Für Julian ist es die letzte Chance, seine Karriere zu retten. Dass er dazu in einem »Kitschroman« mitspielen muss, schmeckt ihm gar nicht. Auch Livia hat wenig übrig für den arroganten Julian. Doch dann schlägt Julian die Rolle eiskalt aus und die Verfilmung steht auf der Kippe. Livia ist fest entschlossen, Julian von seinem Glück zu überzeugen. Sich in ihn zu verlieben, war allerdings nie Teil des Skripts …


 Unwritten Love ist ein Einzelband und in sich geschlossen.


Inhaltliche Hinweise

 Das Buch wird durch Julian und Livia in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content. 


Meine Meinung

 Auf Unwritten Love habe ich mich schon längere Zeit sehr gefreut. Nicht nur, dass das Buch wahnsinnig schön aussieht, es klang auch einfach super gut. Es war mein erstes Buch von der Autorin und ich muss sagen – es wird leider auch mein letztes bleiben. 

 

Das Buch wird als humorvolle Enemies to Lovers-Romance beschrieben. Und humorvoll ist hier auch der Kern. Die Geschichte um Julian und Livia startet holprig und gleichzeitig rasant. Livia ist Studentin und hat unter einem geschlossenen Pseudonym ein Buch geschrieben, was ein Bestseller wurde und nun verfilmt werden soll. Julian ist ein etwas in Ungnade gefallener Schauspieler, der für die Hauptrolle auserkoren wurde, worauf er aber so gar keine Lust hat. Als beide aufeinandertreffen, fliegen direkt die Fetzen. Die Charaktere sind so unterschiedlich und irgendwie in vielen Punkten doch gleich. Livia nimmt so jede Katastrophe mit, die nur geht. Julian ist dafür ein richtiger Fettnäpfchen-Springer. Entsprechend ist das Buch irgendwie chaotisch, sehr lebhaft und ein bisschen wirr. 

 

Ich habe wahnsinnig lange gebraucht, um wirklich in die Geschichte zu finden und ehrlich gesagt mehr als einmal überlegt, ob ich das Buch nicht abbrechen sollte. Mich konnten die Charaktere so wenig abholen und auch die Geschichte um die Buchverfilmung, die Julian dann recht schnell ausschlägt, Livia ihn aber doch überreden möchte, wirkte irgendwie zu gestellt. Das, was eigentlich der Aufhänger des Buches sein sollte, verkommt für mich zu sehr zur Lachnummer. Julian ist wahnsinnig unsympathisch und wertend, während etwa seine Schwester total nett daherkommt und ihm immer wieder versucht klarzumachen, dass er etwas offener sein soll. Ich habe einige Probleme um die Verfilmung nicht verstanden, einmal Julians ablehnende Haltung aber auch, wieso der Film mit seiner Absage auf der Kippe stehen sollte. Im Verlauf des Buches spielt das Ganze aber dann auch eh kaum noch eine Rolle. 

 

Hinzu kommt auch, dass es zahlreiche Problempunkte gibt, die aber nur angerissen werden, aber trotzdem immer wieder erwähnt werden. Da sind Julians Probleme mit seiner Karriere und seiner Ex, da ist Livias Problem mit ihrer Familie und dem Stottern und früheren Mobbing in der Schule. Mitten im Buch hatte ich kurzzeitig Hoffnung, dass es vielleicht doch besser wird, denn nachdem die Fetzen zwischen Julian und Livia geflogen sind und beide sich menschlich annähern, sind sie eigentlich ganz umgänglich, bis dann irgendwelche für mich cringen Szenen alles wieder kaputt gemacht haben. Mir fehlte generell an sehr vielen Punkten einfach auch die Reflexion der Charaktere, was sie mit ihrem Handeln gerade machen – etwa, wenn Julian kurzerhand einfach mal das geschlossene Pseudonym von Livia outet, was sie kurz schockt, aber dann irgendwie auch in Ordnung ist. Die beiden tun einfach. Sie sind sprunghaft, sie sind teilweise over the top. Mir fehlte die Natürlichkeit des Buches an so vielen Stellen, angefangen vom ersten (vermeintlich witzigen) Moment, wo Livia Julian „mit einem Vibrator bewirft“ über das Aufeinandertreffen von Livia mit ihren Schulmobbern bei der Hochzeit von Julians besten Freund bis zur Beziehungsentwicklung. 

 

Letztendlich war das Buch eine leichtfüßige Geschichte, die sich schnell lesen lässt, bei mir aber wenig (guten) Eindruck hinterlassen hat. Auch wenn ich das Buch mehrfach abbrechen wollte, habe ich es bis zum Ende durchgelesen, auch wenn’s manchmal wehtat. Denn ich denke, dass mein mit Abstand größtes Problem der Humor des Buches war. Das Buch lebt von Situationskomik, Fettnäpfchen und spritzigen Wortgefechten. Ich liebe humorvolle Bücher, liebe RomComs. Aber das hier war leider einfach gar nicht mein Ding vom Humor her. Für mich persönlich war er oft zu flach und fast schon peinlich.


Mein Fazit

 Unwritten Love ist eine nette Geschichte, die bei mir mit der Art von Humor leider nicht punkten konnte. Die Charaktere sind nicht sonderlich sympathisch und ich konnte die Beziehungsentwicklung auch nicht wirklich fühlen. Deswegen war das Buch leider nicht so ganz meins. 


 [Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.] 

 

Cover des Buches A Spark of Time - Rendezvous auf der Titanic (ISBN: 9783846602171)

Bewertung zu "A Spark of Time - Rendezvous auf der Titanic" von Kira Licht

A Spark of Time - Rendezvous auf der Titanic
sparklesandherbooksvor 12 Tagen
eine coole Idee

„Ich wollte den Kodex für dich brechen, Ray. Und du? Du brichst mir mein Herz.“
 (Lilly in A spark of time 1) 

 

Worum geht’s?

 Lilly deGray und ihr Vater sind bekannt dafür, dass sie in ihrem Antiquariat die verschollensten Gegenstände wiederauftreiben können. Nur dass sie dafür durch die Zeit reisen, ist ihr Geheimnis. Als ein Ehepaar nach einer Kette sucht, führen alle Spuren auf die Titanic. Ein gefährlicher Auftrag, der jedoch alle Geldsorgen der Familie lösen könnte. Also reist Lilly ins Jahr 1912 zurück und gibt sich als Dienstmädchen einer Gräfin aus. Dort trifft sie auf Ray, einen Passagier der ersten Klasse, der unerwartete Gefühle in ihr auslöst. Mit dem drohenden Untergang der Titanic muss Lilly plötzlich eine Entscheidung treffen: Hält sie sich an den Kodex der Zeitreisenden - oder rettet sie Rays Leben?

 

A Spark of Time – Rendezvous auf der Titanic ist Band 1 der A Spark of Time-Dilogie. Die Titanic-Handlung ist abgeschlossen, die Rahmenhandlung wird fortgesetzt. 


Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Lilly und Damien aka. Ray geschrieben.

Meine Meinung

 A Spark of time war ein absoluter Spontan-Einzug in meinem Bücherregal. Ich mochte schon immer Geschichten um Zeitreisen und habe in letzter Zeit vor allem auch meine Vorliebe für Fantasy-Geschichten mit Romance-Bezug wiedergefunden. Als ich nun den Klappentext sah, fand ich die Idee mit der Titanic sehr witzig und wollte dem Buch einfach mal eine Chance geben. Es ist mein erstes Buch der Autorin und ich kann definitiv sagen, dass es auch nicht mein letztes sein wird.

 

Ich muss gestehen, dass ich aufgrund des Klappentextes ein kleines bisschen etwas anderes erwartet habe. Denn der Protagonist ist zwar ein Passagier der Titanic, aber tatsächlich auch ein Zeitreisender. Das erfährt man bereits direkt am Anfang des Buches und dadurch bekommt die Geschichte natürlich einen anderen Ausgangspunkt, wird aber zumindest in der Hinsicht auch etwas realistischer, dass man sich nicht fragen muss, wie zum Henker Lilly ihr Dilemma lösen möchte. Gleichzeitig bringt dieser Aspekt auch eine neue Facette in die Geschichte, denn Damien kommt aus einer Familie, die offenbar nicht ganz so schickliche Absichten im Hinblick auf das Zeitreisen hat. Lillys Familie hingegen beziehungsweise ihr Vater steht vor dem Problem, dass windige Finanzhaie Geld eintreiben möchten, was Lilly dazu zwingt, diese absolut gefährliche Zeitreise auf die Titanic vorzunehmen. Ich mochte die grundlegende Rahmenhandlung um das Business von Lillys Familie. Lilly ist ein sehr sympathischer Charakter, der etwas ungewöhnlich daher kommt. Ich meine, sie ist Zeitreisende, da kann man vermutlich bereits erwarten, dass sie ein wenig anders ist. Jedenfalls nimmt Lilly die ganze Mission sehr ernst und führt den Leser unter anderem durch facettenreiche Vorbereitungen, wodurch der Leser einen wirklich interessanten Blick auf die Thematik rund um die Titanic gewinnt. Es war wirklich eine sehr coole Idee, wie die Autorin dieses historische Ereignis um die Titanic in die Geschichte eingebaut hat. Gleichzeitig muss ich aber auch gestehen, das eigentlich der komplette Teil auf der Titanic nach Lillys Sprung in die Vergangenheit leider relativ austauschbar war. Am Anfang erlebt man mit Lilly noch ein wenig die Vorbereitungen, bevor das Schiff auf große Reise geht und begleitet Lilly dabei, wie sie als Dienstmädchen für eine reiche Dame anheuert. Hier wird Lilly vor allerlei Herausforderungen gestellt, da ihr schlichtweg in vielen Punkten natürlich das damalige Handwerk fehlt. Es gibt lustige, es gibt kuriose und es gibt auch gefährliche Situationen. An Bord der Titanic hat man zwar das luxuriöse Leben der damaligen Zeit und auch viele Einblicke in die Gepflogenheiten damals, gleichzeitig hätte die Geschichte aber zum Beispiel auch in einem Schloss oder herrschaftlichen Gebäude spielen können, da die Autorin für meinen Geschmack das Setting im Laufe der Geschichte ein bisschen zu wenig ausnutzt. 

 

Die Liebesgeschichte ist relativ solide, hat in meinen Augen aber auch gar nicht so mega viel Platz in der Geschichte. Im Fokus steht eindeutig Lillys Aufgabe die Kette zu finden und die Herausforderungen, als Dienstmädchen zu arbeiten und natürlich in der damaligen Zeit nicht aufzufallen. Den ablaufenden Countdown im Hintergrund natürlich nicht zu vergessen, denn Lily weiß selbstverständlich, dass ihr nur ein sehr kleines Zeitfenster bleibt. Die leichte Anziehung zwischen Ray und Lilly hat aber durchaus Freude bereitet und war eine nette Ergänzung zu der bereits wirklich guten Zeitreisengeschichte. Vor allem spielt hierbei natürlich auch die Herausforderung für Ray beziehungsweise Damien mit in die Geschichte, dass er eigentlich eine komplett andere Aufgabe hat, als sich in Lilly zu verlieben. Und Lilly, die ja nicht weiß, wer Ray wirklich ist, ist natürlich auch traurig darüber, dass ihr Aufeinandertreffen vermeintlich ein Ablaufdatum haben wird. In der Hinsicht bin ich jetzt schon wahnsinnig gespannt auf Band 2, denn das Ende von Band 1 hat hier bereits einen sehr tollen Grundstein gelegt und verspricht in Band 2 definitiv mehr Lovestory und jede Menge Spannung.

 

Mein Fazit

 A Spark of Time – Rendezvous auf der Titanic war ein toller Auftakt der Dilogie und kann mit einer kreativen Neufassung das Genre Zeitreisen punkten. Hier und da hätte die Autorin das Setting besser nutzen können, aber insgesamt hat das Buch sehr viel Freude bereitet und ich bin gespannt auf die Fortsetzung.


 [Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.] 

 

Cover des Buches Wenn der Frost dein Herz berührt (ISBN: 9783736320871)

Bewertung zu "Wenn der Frost dein Herz berührt" von Brittainy C. Cherry

Wenn der Frost dein Herz berührt
sparklesandherbooksvor 12 Tagen
eine gelungene Geschichte

„Sei lebendig, Milo. Lebe.“
 (Milos Mutter in Wenn der Frost dein Herz berührt) 

 

Worum geht’s?

 Als Starlet Evans ihren Freund ausgerechnet an ihrem einundzwanzigsten Geburtstag beim Fremdgehen erwischt, bricht für sie eine Welt zusammen. Sie will nur vergessen und flieht auf eine Collegeparty und in die Arme eines geheimnisvollen Fremden, der sie mit seinen tiefgrünen traurigen Augen sofort in seinen Bann zieht. Starlet beschließt, für diese eine Nacht jegliche Vernunft hinter sich zu lassen, ohne Namen und Verpflichtungen - bis sie sich im Klassenzimmer wiederbegegnen. Denn Starlet ist Milos neue Nachhilfelehrerin!

Wenn der Frost dein Herz berührt ist Band 2 der Coldest Winter-Reihe. Die Geschichte ist unabhängig lesbar und in sich geschlossen.


Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Starlet und Milo geschrieben. Das Buch beinhaltet sexuellen Content und potenziell triggernde Inhalte aus dem Bereich Verlust und Alkoholismus.

Meine Meinung

 Brittainy C. Cherry und ich sind bisher eine komplizierte Geschichte. Ich habe von der Autorin bereits einige Bücher gelesen, kann aber insgesamt bisher die große Faszination für ihre Bücher nicht nachvollziehen. Als mir nun dieser Klappentext runterkam, war ich wahnsinnig interessiert. Leider verschweigt der Klappentext einen kleinen Punkt: Starlet ist nicht nur Milos Nachhilfelehrerin, sondern arbeitet als Lehrpraktikantin an seiner Schule. Dadurch erhält man natürlich eine Forbidden Romance, die sich in einigen Punkten mir leider nicht erschlossen hat, aber für amerikanische Verhältnisse vermutlich sind macht.

 

Die Geschichte beginnt relativ turbulent, in dem Starlet zur Feier ihres Geburtstages auf einer Collegeparty einen Unbekannten trifft und mit diesem einen One Night Stand hat. Starlet wurde gerade erst von ihrem Freund betrogen, nachdem sie eigentlich dachte, dass sie zum Geburtstag einen Verlobungsring bekommen würde. Die beiden haben eine sinnliche Nacht, danach trennen sich aber ihre Wege. Beide können dennoch nicht aufhören, aneinander zu denken. Denn sie spüren sofort eine gewisse Verbindung zueinander, die sich im Laufe der Geschichte auch weiter festigt. Milo ist ein herausfordernder Charakter, der sich selbst ein klein wenig aufgegeben hat. Nach dem plötzlichen Verlust seiner Mutter nach längerer Krebserkrankung ist sein Leben regelrecht in 1000 Teile zerfallen. Sein Vater ertränkt die Trauer im Alkohol, Milo selbst wandert verloren durch die Gegend und hat kaum noch einen wirklichen Antrieb zu leben. Milo zeigt in vielen Verhaltensweisen Depressionen, Schule ist für ihn ein Fremdwort und auch die Unterstützung durch seinen Onkel, welcher gleichzeitig der Direktor in der Schule ist, wehrt Milo ab. Damit Milo aber überhaupt seinen Schulabschluss kriegen kann, muss er nun jede Menge Kurse bestehen und bekommt daher von seinem Onkel eine Nachhilfelehrerin gestellt. Milos Anreiz, den Schulabschluss zu schaffen, liegt in einem Brief, den seine Mutter ihm hinterlassen hat, den er aber erst zum Schulabschluss kriegen soll. Das ist der einzige Antrieb, der ihn irgendwie noch motiviert. Zumindest, bis erst Starlet wiedersieht. Starlet kommt als Praktikantin an die Schule und wird aufgrund ihrer guten Leistungen Milo für Privatnachhilfe zugeordnet. Die Thematik, dass beide etwas miteinander hatten, hängt wie ein Damoklesschwert über ihn und Milo hat große Freude daran, Starlet immer wieder zu provozieren, dass ihr gemeinsames Geheimnis zu großen Problemen führen könnte. Doch mit der Zeit entwickeln sich bei beiden Gefühle und beide merken, wie gut sie einander tun. Starlet ist so ungefähr die einzige Person, die sich wirklich Mühe mit Milo gibt. Ein kompliziertes Konstrukt, was für jede Menge Probleme sorgt. Aber gleichzeitig konnte mich diese Problematik auch nur bedingt erreichen, denn Starlet ist keine richtige Lehrerin und sowieso nur kurzzeitig an der Schule. Ich habe mir die ganze Zeit gedacht, dass vermutlich ein offenes Gespräch das Problem hätte beseitigen können.

 

Der Verlauf der Geschichte ist in vielen Punkten sehr schön, insgesamt aber auch fast komplett vorhersehbar. Die Charakterentwicklung von beiden ist gelungen, die Beziehungsentwicklung funktioniert anfangs nicht ganz so gut, im späteren Verlauf fand ich sie aber dennoch recht überzeugend. Je mehr Probleme hinzu kommen, desto komplizierter wird es natürlich. Im letzten Drittel des Buches tritt bei Milo, der ja sowieso bereits extrem vom Leben gebeutelt ist, eine weitere Problematik hinzu, die ich sehr interessant fand, gleichzeitig mir aber auch gewünscht hätte, dass sie etwas mehr thematisiert wird und vor allem vielleicht auch noch etwas mehr erklärt wird. Lustigerweise hätte es für mich diese Erweiterung der Problematiken gar nicht gebraucht, da ich bereits bis dahin den Hintergrund der Charaktere gut und greifbar fand. Gleichzeitig zeigt sich hier aber auch, wie etwa Starlets Vater und Milos Onkel Milo unterstützen. Auch wenn insgesamt das Buch jetzt nicht mein Jahreshighlight war und was mich zwar emotional berührt, aber jetzt auch nicht zerstört hat, war es durchaus eine lesenswerte und schöne Geschichte, bei der ich mir nur diese Thematik um die Schüler- Lehrer-Beziehung weg gewünscht hätte.

 

Mein Fazit

 Wenn der Frost dein Herz berührt war eine schöne Geschichte, die sich gut lesen ließ. Ich hätte mir an einigen Stellen mehr Tiefe gewünscht und auch die Beziehungsentwicklung war nicht ganz mein Ding, aber es ist wirklich eine gelungene Story mit gewichtigen Themen.


 [Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.] 

 

Cover des Buches Ocean Hearts – Capture the Stars (ISBN: 9783570316368)

Bewertung zu "Ocean Hearts – Capture the Stars" von Isabel Clivia

Ocean Hearts – Capture the Stars
sparklesandherbooksvor einem Monat
leider zu oberflächlich

„Zwei Menschen, die ihre kurzzeitige Freiheit genießen, bis die Realität sie wieder einholt.“
 (Carey in Capture the stars) 


Worum geht’s?

 Als Carey eine Stelle als Kellnerin auf dem modernen Luxuskreuzfahrtschiff Ocean Heart antritt, hat sie nur ein Ziel: Ihre Mutter wiederzufinden, die ohne eine Spur aus ihrem Leben verschwunden ist. An Bord begegnet sie unverhofft Eden, ihrem Kindheitsfreund aus dem Heim. Aus dem verschlossenen Jungen mit den sturmgrauen Augen und der Liebe zu den Sternen ist ein attraktiver Mann geworden. Jedoch scheint er aus irgendeinem Grund nichts mehr von Carey wissen zu wollen und lässt sie abblitzen, um mit seiner Clique die rauschenden Partys an Bord zu genießen. Verletzt beschließt Carey, sich auf die Suche nach ihrer Mutter zu konzentrieren. Aber schon bald kreuzt sich ihr Weg erneut mit dem von Eden und zwischen ihnen fliegen die Funken. Gefühle, die unter einem schlechten Stern stehen, denn Verhältnisse zwischen Personal und Gästen sind strengstens verboten. Und nicht nur die Regeln stehen zwischen ihnen ...


 Capture the stars ist Band 1 der Ocean Hearts-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen. Das Rahmensetting wird fortgesetzt.


Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Eden und Carey in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

 Auf Capture the stars habe ich mich schon längere Zeit sehr gefreut. Nicht nur, dass das Cover ein wahrer Hingucker ist, auch das Setting auf einem Kreuzfahrtschiff war mal etwas anderes und besonderes. Leider hat mich das Buch aber nicht so begeistern können, wie ich es mir gewünscht habe.

 

Die Geschichte um Eden und Carey startet holprig. Carey erhält einen Brief, der ihr erzählt, dass ihre Mutter wohl auf einem Kreuzfahrtschiff arbeiten soll und da sie seit längerer Zeit ihre Mutter sucht, sie die damals als Kind verlassen hat, heuert sie als Servicekraft auf dem Schiff an. Der Leser begleitet sie hier beim Arbeiten auf dem Schiff, erfährt relativ viel über das Leben an Bord und auch das Leben der Crew untereinander. Sie freundet sich mit ihren Zimmergenossinnen an und es entstehen nette freundschaftliche Dynamiken. Nebenbei versucht sie, ihre Mutter zu finden. Das ist immer mal wieder Thema, zieht sich aber eher wie eine gestrichelte Linie durch das Buch. Hinten heraus wird das Thema deutlich präsenter, aber dazu später mehr. An Bord trifft Carey auf Eden, mit dem sie vor über zehn Jahren in einem Kinderheim untergebracht war, bevor er adoptiert wurde und Carey dort zurückblieb. Eden wurde in eine reiche Familie adoptiert, lebt ein gutes Leben aber hatte zwischendurch auch schwere Zeiten. Der Erwartungsdruck seines Vaters lastet stark auf ihm. Als er nun Carey wiederfindet, kann er sein Glück kaum fassen, denn sie hat nie auf seine Briefe geantwortet.

 

Im Fortlauf der Geschichte kommen die beiden sich näher. Leider konnte mich die ganze Lovestory kaum abholen. Alles bleibt sehr oberflächlich. Es ist eine kuriose Mischung aus Insta Love und Second Chance Childhood Friends. Für mich hat das leider nicht so gut funktioniert, weil so viele Jahre dazwischen lagen und die Kritik vieler Freunde von Eden, dass er Carey ja gar nicht mehr kennen würde, absolut zutreffend ist. Da das Buch auch nur einen überschaubaren Zeitraum abdeckt, war es für mich alles zu viel zu schnell und dabei leider eben auch nicht wirklich greifbar. Die Hintergründe werden hier und da mal angerissen, ich hätte mir da deutlich mehr gewünscht. Gleichzeitig wird die Geschichte, wieso Careys Mutter sie verlassen hat, dann sehr in den Vordergrund gestellt und die hat mich leider so wirklich gar nicht begeistert. Vollkommen überzogen empfand ich die Erklärung, wieso die Mutter ging und wieso sie nicht zurückkam, nur damit dann im Finale dieser Twist verwendet werden kann. Auch die anderen Punkte (Edens Probleme mit den Erwartungen des Vaters, Edens skeptische Clique, Careys fehlende Zukunftsperspektive) wurden gefühlt alle nur angerissen, tendenziell oberflächlich behandelt. Es war mir unterm Strich eine zu große Anzahl an Themen, die aber wiederum allesamt einfach nur da waren und bei denen irgendwie der Drive und das Gefühl gefehlt hat. Ich denke, dass es besser gewesen wäre, sich auf ein bisschen weniger zu konzentrieren (allein Eden und Carey haben ja als Problem, dass sie sich überhaupt wiedersehen, dass beide enttäuscht voneinander sind, dass beide nicht miteinander ausgehen dürfen weil Gast und Arbeiterin sind, dass seine Familie und Freunde dagegen sind, dass ihre Welten komplett gegensätzlich sind) und das dafür dann richtig auszubauen. 

 

Was mir dafür sehr gut gefallen hat, war das Kreuzfahrtsetting in Kombination mit den regelmäßigen Landgängen. Durch die Stops der Tour kann man mit Carey und ihren Kolleginnen und Eden und seinen Freunden einige coole Mittelmeerorte erleben. Zwar gilt auch hier, dass ich vieles sehr plastisch fand und mir die natürlichen Vibes in den Dynamiken teilweise gefehlt haben, aber die Idee war toll umgesetzt und definitiv mal etwas Besonderes. 


Mein Fazit

 Leider konnte mich Capture the stars nicht so begeistern. Das Setting ist zwar toll, aber die Geschichte ist zu vollgepackt mit Themen und Problemen, die leider dafür alle zu oberflächlich bleiben. Daher nur eine eingeschränkte Leseempfehlung.  


 [Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.] 

 

Über mich

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