stern
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Zur BibliothekRezensionen und Bewertungen
Bewertung zu "Die Tribute von Panem - Gefährliche Liebe" von Suzanne Collins
Bewertung zu "Die toten Frauen von Juárez" von Sam Hawken
Mehr zufällig als gewollt ist der 30-jährige Boxer Kelly in Juárez, Mexiko gelandet. Dort verdient er mit Drogengeschäften und Boxkämpfen seinen Unterhalt und führt ansonsten ein ziemlich abge"fucktes" Leben, ein anderes Wort fällt mir grad nicht dazu ein! Mir scheint, als sei eine Portion Selbsthass mit im Spiel, anders lässt sich der Hang zur Selbstverstümmelung nicht erklären, den Kelly durch seine dubiosen Boxkämpfe und Drogenabstürze an den Tag legt. Als seine Freundin Paloma, die sich für Aufklärung um die toten Frauen von Juárez einsetzt, selbst Opfer eines grauenvollen Verbrechens wird, werden Kelly und ihr Bruder Estebán, Kellys bester Freund, beschuldigt, den entsetzlichen Mord begangen zu haben. Der Polizist Rafael Sevilla glaubt an die Unschuld der beiden und versucht heimlich auf eigene Faust die wahren Hintergründe herauszufinden.
Die Sprache, der Stil, ist nicht Jedermanns Sache. Es ist ziemlich brutal und gewalttätig, entweder braucht man starke Nerven oder man gehört zu denjenigen, die nicht in Bildern lesen. Ich gehöre leider nicht zu letzteren, starke Nerven habe ich auch nicht, aber ich kann gewisse Passagen schnell weiterlesen, scannen sozusagen! Bei Büchern geht das besser als bei Filmen =)
Leider geht die eigentliche Handlung erst relativ spät los. Der Leser lernt zunächst Kelly und sein Leben kennen, später taucht er dann in Sevillas Ermittlungen ein, die auch recht zäh sind. So richtig Spannung kommt an keiner Stelle auf, mir scheint aber auch, als wäre das nicht die Intention vom Autor gewesen. Vielmehr möchte er mit seinem Roman auf die toten Frauen von Juárez aufmerksam machen und sie nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Und vor Augen führen, dass es eben auch andere, brutale, korrupte Welten gibt... wer gerne literarisch in eine solche Welt eintaucht, der ist mit diesem Roman sehr gut beraten.
Die todkranke Elsa blickt auf ein sehr erfolgreiches Leben zurück. Sie ist eine hochgeachtete Psychologin, die an wichtigen psychologischen Fachbüchern beteiligt war und trotz Pensionierung bis zu ihrer Krankheit stets vor vollen Hörsälen Gastvorträge hielt. Doch nun ist sie unheilbar an Krebs erkrankt und damit sie ihre letzten Tage, Wochen oder Monate zu Hause verbringen kann, wird sie abwechselnd jeweils von ihrem Mann Martti, ihrer Tochter Eleonoora sowie deren Töchtern Anna und Maria gepflegt. Als Anna bei einem ihrer Besuche ein unbekanntes Kleid findet, wird Elsa jäh wieder an eine Zeit erinnert, wo ihr beruflicher Erfolg beinahe über ihr Familienleben siegte. Sie erzählt Anna von dem einstigen Kindermädchen, das mehr und mehr ihren Platz an der Seite ihres Mannes und ihrer Tochter einnahm.
Dies ist ein wundervolles Buch über das Leben und die Liebe. Pulkkinen hat es mit ihrem Erzählstil geschafft, eine wunderschöne Atmosphäre zu schaffen, in die man sofort hineintaucht. Sehr poetisch, detailreich, melancholisch und nachdenklich. Und eine Anna, die auf den Spuren der Vergangenheit sich zunehmend mit der einstigen Geliebten ihres Großvaters identifiziert.
Judith, eine Kleinunternehmerin mitten in den Dreißigern, lernt beim Einkaufen den Architekten Hannes Bergtaler kennen. Die Begegnung gerät für Judith schnell wieder in Vergessenheit, doch Hannes tritt danach auffällig unauffällig oft in ihr Leben. Mal entdeckt er sie zufällig in ihrem Lampengeschäft, ein andern Mal treffen sie sich in einer Bar.... ganz langsam erschleicht er sich damit ihr Interesse. Anfangs genießt Judith es, von Hannes mit Komplimenten überschüttet zu werden und auch ihre Freunde und Familie sind restlos begeistert von ihrer neuen Liebe. Doch als Judith realisiert, dass sie nicht in Hannes sondern nur in das Gefühl des Begehrtseins verliebt ist, will sie einen Schlussstrich ziehen...
Glattauer hat es stellenweise geschafft, mich mit seinem neuen Roman so in den Bann zu ziehen, dass ich ihn nicht aus der Hand legen konnte. Es fällt mir schwer, das Warum zu beschreiben, ohne den Verlauf oder gar das Ende der Geschichte zu verraten, aber ich war zum Teil sehr verwirrt, im positiven Sinne. Ist Hannes einfach nur sehr sehr verliebt oder doch krank? Leidet Judtith nicht einfach nur unter Verfolgungswahn?
Leider muss ich dem Roman dann doch noch zwei Sterne Abzug geben und er erhält damit "nur" ein Gut, da das Ende im Verhältnis ziemlich enttäuschend und in meinen Augen zu aufgesetzt ist.
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