Als ich das erste Mal den Klappentext gelesen habe, dachte ich direkt: Yes! Das muss ich lesen. Die Protagonisten sind queer, es geht um Sport – genauer gesagt um Eiskunstlauf – und spielt in der kalten Jahreszeit. Demnach absolut passend für die Zeit jetzt (auch wenn bei uns noch kein Schnee liegt) und perfekt für mich, da ich die im Buch behandelten Themen sehr liebe.
Die Geschichte rund um Mel, eine junge Eiskunstläuferin, hat mir insgesamt wirklich gut gefallen.
Neben den tollen Beschreibungen zum Eislaufen und was für Gefühle der Sport bei Mel auslöst, war mein Highlight des Buches die Beziehung zwischen Mel und ihren Freunden. All die Neckereien und Insider waren total süß und es war deutlich spürbar, dass sie einander immer den Rücken stärken und füreinander da sein würden.
Mel selbst mochte ich auch richtig gerne. Sie ist eine sehr witzige, sympathische und authentische Protagonistin, die auch mal unsicher und wütend ist oder impulsiv handelt. Ich konnte mich gut mit ihr identifizieren und bei ihren Sorgen und Ängsten sehr mitfühlen.
June war als Charakter für mich etwas schwieriger zu fassen. Sie ist deutlich distanzierter und kühler als Mel und wirkt vor allem am Anfang sehr unnahbar. Natürlich ändert sich das im Laufe der Geschichte, trotzdem hatte ich meine Schwierigkeiten, anfangs eine richtige Bindung zu ihr aufzubauen. Ich bin leider auch nicht so ein Fan von Instant Love, was hier leider ein bisschen der Fall war, aber für die Länge des Buches war es noch in Ordnung. Insgesamt hätte ich mir einfach gewünscht, dass die Geschichte noch ein wenig mehr Seiten gehabt hätte, denn dann hätten manche Szenen vielleicht noch etwas mehr in die Tiefe gehen können. Vor allem in Bezug auf die Entwicklung der Gefühle, das Kennenlernen der beiden Mädchen und vielleicht sogar noch mehr zum Thema Eislaufen. Es war zum Teil manchmal etwas vorhersehbar und dramatisch – was die Geschichte in meinen Augen gar nicht unbedingt gebraucht hätte.
Der Schreibstil von Liv Modes war wirklich sehr schön – manchmal fast schon etwas kitschig, aber irgendwie hat das total zur Stimmung des Buches gepasst und hat mir demnach wirklich sehr gut gefallen. All die sprachlichen Bilder waren toll geschrieben und haben eine angenehme Wohlfühl-Atmosphäre geschaffen.
Interessant fand ich auch die Darstellung der Beziehung von Mel und ihren Eltern, besonders zu ihrem Vater. Auch in dem Punkt hätte ich mir mehr Seiten gewünscht, damit dieser Handlungspunkt ebenfalls noch mehr ausgebaut wird.
Die Geschichte war aber wirklich sehr schnell ausgelesen – ich habe tatsächlich nur ein paar Stunden an einem Abend gebraucht, in denen ich Mel und June auf ihren Weg begleitet habe und eine aufregende Zeit mit ihnen in dem Resort und auf dem Eis erleben durfte.
Insgesamt war die Liebesgeschichte zuckersüß und ich kann sie auf jeden Fall empfehlen, um für ein paar Stunden in die Welt des Eiskunstlaufs einzutauchen und zu erleben, wie Mel und June überraschend über die Liebe stolpern.