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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Flip my Heart (ISBN: 9783551304230)

Bewertung zu "Flip my Heart" von Liv Modes

Flip my Heart
sternenstaublegendenvor 2 Jahren
Zuckersüße Geschichte

Als ich das erste Mal den Klappentext gelesen habe, dachte ich direkt: Yes! Das muss ich lesen. Die Protagonisten sind queer, es geht um Sport – genauer gesagt um Eiskunstlauf – und spielt in der kalten Jahreszeit. Demnach absolut passend für die Zeit jetzt (auch wenn bei uns noch kein Schnee liegt) und perfekt für mich, da ich die im Buch behandelten Themen sehr liebe.

Die Geschichte rund um Mel, eine junge Eiskunstläuferin, hat mir insgesamt wirklich gut gefallen.

Neben den tollen Beschreibungen zum Eislaufen und was für Gefühle der Sport bei Mel auslöst, war mein Highlight des Buches die Beziehung zwischen Mel und ihren Freunden. All die Neckereien und Insider waren total süß und es war deutlich spürbar, dass sie einander immer den Rücken stärken und füreinander da sein würden. 

Mel selbst mochte ich auch richtig gerne. Sie ist eine sehr witzige, sympathische und authentische Protagonistin, die auch mal unsicher und wütend ist oder impulsiv handelt. Ich konnte mich gut mit ihr identifizieren und bei ihren Sorgen und Ängsten sehr mitfühlen.

June war als Charakter für mich etwas schwieriger zu fassen. Sie ist deutlich distanzierter und kühler als Mel und wirkt vor allem am Anfang sehr unnahbar. Natürlich ändert sich das im Laufe der Geschichte, trotzdem hatte ich meine Schwierigkeiten, anfangs eine richtige Bindung zu ihr aufzubauen. Ich bin leider auch nicht so ein Fan von Instant Love, was hier leider ein bisschen der Fall war, aber für die Länge des Buches war es noch in Ordnung. Insgesamt hätte ich mir einfach gewünscht, dass die Geschichte noch ein wenig mehr Seiten gehabt hätte, denn dann hätten manche Szenen vielleicht noch etwas mehr in die Tiefe gehen können. Vor allem in Bezug auf die Entwicklung der Gefühle, das Kennenlernen der beiden Mädchen und vielleicht sogar noch mehr zum Thema Eislaufen. Es war zum Teil manchmal etwas vorhersehbar und dramatisch – was die Geschichte in meinen Augen gar nicht unbedingt gebraucht hätte.

Der Schreibstil von Liv Modes war wirklich sehr schön – manchmal fast schon etwas kitschig, aber irgendwie hat das total zur Stimmung des Buches gepasst und hat mir demnach wirklich sehr gut gefallen. All die sprachlichen Bilder waren toll geschrieben und haben eine angenehme Wohlfühl-Atmosphäre geschaffen.

Interessant fand ich auch die Darstellung der Beziehung von Mel und ihren Eltern, besonders zu ihrem Vater. Auch in dem Punkt hätte ich mir mehr Seiten gewünscht, damit dieser Handlungspunkt ebenfalls noch mehr ausgebaut wird.

Die Geschichte war aber wirklich sehr schnell ausgelesen – ich habe tatsächlich nur ein paar Stunden an einem Abend gebraucht, in denen ich Mel und June auf ihren Weg begleitet habe und eine aufregende Zeit mit ihnen in dem Resort und auf dem Eis erleben durfte. 

Insgesamt war die Liebesgeschichte zuckersüß und ich kann sie auf jeden Fall empfehlen, um für ein paar Stunden in die Welt des Eiskunstlaufs einzutauchen und zu erleben, wie Mel und June überraschend über die Liebe stolpern.

Cover des Buches The Age of Darkness - Feuer über Nasira (ISBN: 9783641240950)

Bewertung zu "The Age of Darkness - Feuer über Nasira" von Katy Rose Pool

The Age of Darkness - Feuer über Nasira
sternenstaublegendenvor 3 Jahren
Hat mich wirklich positiv überrascht!

Fünf Schicksale, eine Prophezeiung, ein Auserwählter: Nur einer kann die Welt retten – oder in den Untergang stürzen ...

Nachdem die sieben Propheten aus der Welt verschwanden, hinterließen sie nur eine letzte  Prophezeiung, die vom Orden des Letzten Lichts geheimgehalten wurde. Diese Prophezeiung sagt ein Zeitalter der Dunkelheit voraus und die Geburt eines neuen Propheten – doch wird dieser die Rettung oder den Untergang der Welt bedeuten?

Das Schicksal von fünf jungen Menschen ist durch diese Prophezeiung miteinander verknüpft: ein Prinz in der Verbannung, der unbedingt seine Heimat zurückerobern will; eine Mörderin, der nichts so wichtig ist wie das Leben ihrer Schwester und die alles dafür tun würde, um sie zu retten – selbst, wenn sie damit zur „Blassen Hand“ wird; ein Paladin, der sich zwischen Pflichterfüllung und den Sehnsüchten in seinem Herz entscheiden muss; ein Spieler mit der Gabe, alles und jeden zu finden und der gleichzeitig vor seiner Vergangenheit davonläuft; ein Mädchen, dass dem Tode näher steht als dem Leben.


Ich hatte ziemlich große Hoffnung was diesen ersten Band einer neuen Fantasy-Trilogie angeht. Der Klappentext hat mich sehr an „Das Lied der Krähen“ von Leigh Bardugo erinnert – und dieses Buch zählt zu einem meiner absoluten Lieblingsbüchern! Und was soll ich sagen? Meine Hoffnungen wurden nicht enttäuscht. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, war wie gebannt von der einzigartigen Story, den Charakteren, dieser scheinbar dem Untergang geweihten Welt. Ich habe dieses Buch 5 Uhr nachts beendet, weil ich es nicht ertragen hätte, noch bis zum Morgen zu warten.


„The Age of Darkness – Feuer über Nasira“ beginnt relativ langsam – was natürlich nur logisch ist. Immerhin müssen fünf Protagonisten eingeführt werden, deren Vergangenheit, Sehnsüchte und Wünsche, deren Beziehungen untereinander, die sich zum Teil erst im Laufe der Geschichte entwickeln, zum Teil aber auch von Anfang an vorhanden sind. Die Welt wird eingeführt, man erfährt von der großen Bedrohung durch den Hirophanten und natürlich die geheimnisvolle Prophezeiung. Obwohl ein Teil von mir sich gewünscht hätte, dass man schneller zum Kern der Geschichte kommt, da ich mir eine Weile lang überhaupt nicht sicher war, wohin mich die Geschichte überhaupt führen möchte, fühlte ich mich anfangs doch auch gleichzeitig etwas von den ganzen neuen Begriffen erschlagen. Der Anfang war also für mich etwas holprig, wurde dann aber von einem immer spannender werdenden Mittel- und Schlussteil abgelöst, die mir richtig gut gefallen haben. Spannung war auf jeden Fall vorhanden!


Das lag unter anderem auch einfach an den verschiedenen Sichten der Protagonisten. Ich persönlich bin ein großer Fan von diesem Konzept und weiß dann immer gar nicht, ob ich mich ärgern oder freuen soll, wenn man zu einem anderen Charakter wechselt und diesen Teil der Geschichte weiterverfolgt.

Neben der interessanten Geschichte waren es aber für mich die Charaktere, die die Story und die Spannung am Laufen gehalten haben. Natürlich war auch die Handlung wichtig und interessant, aber dieses Buch ist für mich komplett „character driven“ - und das liebe ich total! Die Protagonisten waren alle wirklich toll ausgearbeitet. Es war faszinierend, in ihre Köpfe einzutauchen und zu erfahren, warum sie so handeln, was ihre Beweggründe sind, wie sie so geworden sind. Meine absoluten Favoriten waren Jude und Anton. Total interessant, liebenswert und sie haben bei mir beide den Beschützerinstinkt ausgelöst – wobei Jude sich vermutlich wirklich selbst schützen kann. Dennoch wollte ich sie einfach in den Arm nehmen. Diese beiden haben sich einen Platz in meinem Herzen erkämpft und ich kann wirklich nicht abwarten zu erfahren, wie es mit ihnen weiter geht! Beru und Ephyra waren auf ganz andere Art und Weise faszinierend. Ich liebe ihre Beziehung zueinander und gleichzeitig hat es mir etwas das Herz gebrochen. Der einzige  der fünf, der mich leider nicht umhauen konnte, war Hassan. Er war mir einfach zu naiv, dadurch auch ab und an nervig und spiegelte für mich leider ein typisches Klischee wider. Zum Ende hin wurde es dann wirklich besser, aber ich musste leider ab und zu die Augen verdrehen, weil er wieder total dämlich gehandelt und nicht weiter nachgedacht hat.

Die Geschichte lebt aber auf jeden Fall durch diese fünf Charaktere. Die verschiedenen Handlungsstränge haben sich am Ende ebenfalls wundervoll verknüpft und ich habe das Gefühl, dass es jetzt erst richtig los geht. Die erste Hälfte des Buches war im Grunde eine ziemlich lange Einführung, ehe die Geschichte in der zweiten Hälfte richtig an Fahrt aufgenommen hat und mit Band 2 wohl richtig los geht. Ich kann es kaum erwarten! „The Age of Darkness“ ist seit langem wieder ein Fantasybuch, das mich wirklich begeistern konnte und ich freue mich auf den nächsten Teil – den ich vermutlich sogar auf Englisch lesen werde, weil ich jetzt wissen muss, wie es weiter geht!


Durch die anfänglichen Schwierigkeiten ziehe ich einen halben Stern ab, deswegen bekommt dieser erste Teil der Trilogie 4,5/5 Sterne von mir. Ich glaube, dass diese Geschichte wirklich Potenzial hat, weswegen ich sie auf jeden Fall empfehlen kann.

Cover des Buches Im Sturm der Echos (ISBN: 9783844538045)

Bewertung zu "Im Sturm der Echos" von Christelle Dabos

Im Sturm der Echos
sternenstaublegendenvor 4 Jahren
Leider etwas enttäuschend

Da sich meine Rezension auf den vierten und letzten Band der „Die Spiegelreisende“-Reihe bezieht, enthält sie Spoiler zu den vorherigen Teilen.


Wie sehr hat mich diese Reihe vom ersten Moment an in ihren Bann gezogen! Es war eine ganz einzigartige und faszinierende Reise und ich bin sehr froh, sie gewagt zu haben. Dennoch muss ich leider sagen, dass für mich Band 4 der mit Abstand schwächste Teil war und mich schon irgendwie ein wenig frustriert zurückgelassen hat.

Während Teil 1-2 voller Geheimnisse und Intrigen waren und man kaum erwarten konnte, mehr zu erfahren, hat dieses Gefühl bereits ein wenig in Band 3 für mich nachgelassen – aber der Teil war dennoch gut. Band 4 jedoch hat mich ziemlich enttäuscht.


Ich habe wieder das Hörbuch gehört und die Sprecherin war – wie auch in den vorherigen Teilen – wundervoll. Ich liebe es, wie sie die Atmosphäre der Bücher einfängt und vermittelt, ich liebe es, wie sie die Charaktere genau richtig darstellt und sprechen lässt.

Auch der Aufbau der Welt und der Schreibstil waren wie gewohnt einzigartig und besonders. Man wird in diese Welt der Archen gezogen und ist von Anfang an wieder gespannt, was Ophelia nun noch alles herausfindet.


Das alles hat mir auch schon vorher total gut gefallen und Band 4 hat da keine Ausnahme gebildet. Dennoch gibt es leider größere Punkte, die in meinen Augen nicht so gut umgesetzt und gelöst wurden.


Als erstes muss ich sagen, dass mir hier viel zu viel, viel zu schnell passiert ist. Ich war zwischenzeitlich extrem verwirrt und habe zum Teil manche Zusammenhänge nicht direkt begriffen. Ich weiß nicht, ob das nur daran lag, dass ich das Hörbuch gehört und nebenbei ab und zu ein paar andere Dinge erledigt habe und ob es dementsprechend vielleicht besser gewesen wäre, das Buch selbst zu lesen. Ich weiß nicht, ob ich die Erklärungen dann besser verstanden hätte, oder ob ich mich letztendlich dennoch genau so verwirrt gefühlt hätte, wie beim Hörbuch. Manche Auflösungen haben für mich nicht unbedingt Sinn ergeben oder ich konnte es einfach nicht so richtig nachvollziehen, wie man von Punkt A nun zu Punkt B kommt. Ich hatte das Gefühl mit wissenschaftlichen Erklärungen erschlagen zu werden, die in ihrer Masse einfach total wirr waren. Zudem hat man sich auch manchmal ziemlich lange an bestimmten Beschreibungen aufgehalten, die die Spannung genommen haben und einfach nicht unbedingt nötig gewesen wären.


Mit dem Ende war ich auch überhaupt nicht zufrieden. Ich bin einfach kein Fan von offenen Enden – vor allem nicht in Fantasybüchern. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass alles, was in den drei vorherigen Teilen wichtig zu sein schien, hier plötzlich keine Bedeutung mehr hatte – seien es nun die Familiengeister oder viele von Ophelias Freunden.

Das ist auch der nächste Punkt, der mich irgendwie ärgert. Was war mit all den Charakteren? Es war der finale Band und ich hatte mir so gewünscht, dass die Charaktere endlich wieder zusammentreffen und vielleicht gemeinsam die Geheimnisse aufdecken. Letztendlich kamen aber Reineke, Archibald, Roseline, Berenilde und all die anderen nur selten vor und dann auch nicht in Zusammenhang mit Ophelia und Thorn.


Ophelia als Charakter ist im Verlauf der Geschichte so gewachsen und hat gezeigt, was für eine starke Frau sie ist. Das hat mir in Band 4 wieder richtig gut gefallen und ich liebe sie als Charakter einfach so sehr. Mit all ihren Eigenarten, ihrer Tollpatschigkeit, ihrer Intelligenz und ihrem Mut. Ich mochte auch, wie sich ihre Beziehung zu Thorn immer mehr weiterentwickelt hat und immer mehr Tiefe bekommen hat.

Letztendlich bekommt Band 4 von mir 3-3,5/5 Sterne. Es ist so schade, dass mich der letzte Band dieser einzigartigen und eigentlich tollen Reihe nicht so richtig überzeugen konnte. Es war insgesamt natürlich nicht schlecht, da die Welt und die Idee der Geschichte so komplex und einfach mal etwas ganz anderes waren, aber die Erklärungen haben mich mehr verwirrt, als alle Fragen zu beantworten. Mir ging hier zu viel Potenzial verloren, vor allem in Bezug auf andere Charaktere, die ich in den vorherigen Teilen so sehr ins Herz geschlossen habe und wo ich das Gefühl hatte, als würde man sie irgendwie fallen lassen, da sie ihren Part vermeintlich schon erfüllt hatten. Schade. Da hätte man echt mehr rausholen können.   

Cover des Buches Der Erbe der Schatten (ISBN: 9783961540754)

Bewertung zu "Der Erbe der Schatten" von Robin Hobb

Der Erbe der Schatten
sternenstaublegendenvor 4 Jahren
Im Vergleich zu den anderen Teilen deutlich schwächer

Da sich meine Rezension auf den dritten Band der Weitseher-Reihe bezieht, enthält sie Spoiler zu den vorherigen Teilen.


Was soll ich nur mit diesem Buch machen? Band 1 und 2 der Reihe haben mir wahnsinnig gut gefallen und ich fand es so interessant, Fitz auf seinem Lebensweg zu begleiten - seine Kindheit und Jugend im Schloss, die Ausbildung zum Assassinen, die Entdeckung seiner Kräfte, die Entwicklung von Beziehungen zu anderen Charakteren, all die Intrigen und Gefahren, denen er sich stellen musste. Die Welt ist und bleibt einfach toll und auch, wie die Geschichte erzählt wurde, war wundervoll. Da ich die Hörbücher gehört habe, muss ich natürlich auch den Sprecher loben. Matthias Lühn macht einen wirklich tollen Job und ich liebe es, ihm zuzuhören. Leider konnte mich dieser letzte Band dieser Trilogie rund um Fitz nicht so begeistern, wie die beiden vorherigen Teile. Im Grunde hat er mich sogar ziemlich enttäuscht, da ich vom finalen Buch einiges mehr erwartet hatte.


Mein Hauptproblem war die Länge der Geschichte. Band 2 mit 31 Hörstunden war schon recht lang, aber dennoch habe ich mich dort nie gelangweilt, sondern war immer gespannt darauf zu erfahren, wie es weiter geht, was für Steine Fitz in den Weg geworfen werden, wie seine Feinde ihm weiterhin das Leben schwer machen. Band 3 mit 41h hätte also ebenfalls trotzdem spannend sein können – war es aber leider leider nicht. Der Anfang war noch wirklich gut gelöst nach den Ereignissen in „Der Bruder des Wolfs“. Doch dann ging es langsam etwas bergab. Das Problem ist einfach, dass die Geschichte – zumindest für mich – durch die Charaktere und deren Interaktion lebt. Fitz benimmt sich zwar manchmal etwas dämlich, kindisch und trotzig – aber insgesamt mochte ich ihn eigentlich die gesamte Reihe über. Mein Highlight waren dennoch immer seine Beziehungen zu anderen Charakteren. In „Der Erbe der Schatten“ kam es nun aber so, dass wir gefühlt eine Ewigkeit mit Fitz allein durch die Gegend wandern, ohne die anderen Charaktere, die man in all der Zeit vorher kennen und lieben gelernt hat. Wäre Nachtauge nicht gewesen – der Wolf ist übrigens immer noch mein absoluter Liebling! - wäre es wirklich sehr zäh gewesen. So viele Szenen waren einfach unnötig in die Länge gezogen. Ungefähr das letzte Drittel wurde dann etwas besser, da Fitz nun endlich nicht mehr allein unterwegs war, aber im Grunde hätte man das ganze Buch über einige Stellen kürzen können. Einige neu eingeführte Charaktere fand ich auch etwas unnötig. Stattdessen hätte ich mir lieber mehr zu altbekannten Charakteren gewünscht.


Abgesehen von Nachtauge und seiner Verbindung zu Fitz habe ich die Freundschaft zwischen ihm und dem Narren so sehr geliebt. Es war einfach zauberhaft und wunderschön! Ich fand diesen Charakter schon immer total faszinierend, aber vor allem in diesem Teil hat er nochmal richtig Tiefe bekommen und ich hatte endlich das Gefühl, dass man ihn so richtig kennengelernt hat. Die Gespräche zwischen ihm und Fitz waren witzig, tiefgründig und einfach toll. Das war mein Highlight in diesem Buch und ich war richtig glücklich darüber, wie diese Freundschaft sich entwickelt hat.


Mein zweites Hauptproblem war das Ende. Selten war ich so verwirrt und frustriert, dass eine Story vorbei war. Denn während es in diesem Teil so viele Szenen gab, die man hätte kürzen können und sollen, war die große Lösung am Ende innerhalb von vielleicht zwei Kapiteln abgehandelt und dann war das Buch vorbei. Das hat sich definitiv nicht befriedigend angefühlt, nachdem man so viel Zeit darauf verwendet hat, sich mit den Roten Korsaren zu beschäftigen und sich gegen Edel zu stellen. Da hätte man in meinen Augen die Prioritäten beim Erzählen der Geschichte definitiv anders legen müssen. Wirklich schade, dass diese interessante Reihe nicht so gut geendet hat, wie sie angefangen hat. Insgesamt mochte ich die Reihe und die Charaktere sehr, aber Band 3 konnte leider nicht mit den vorherigen beiden Teilen mithalten. Ich vergebe noch 3/5 Sterne.

Cover des Buches Der Erbe der Schatten (ISBN: 9783764531867)

Bewertung zu "Der Erbe der Schatten" von Robin Hobb

Der Erbe der Schatten
sternenstaublegendenvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Leider schwächer als Band 1 und 2. Vor allem mit dem Ende war ich nicht wirklich zufrieden.
Cover des Buches Red Rising: Das dunkle Zeitalter - Teil 2 (ISBN: 9783966580373)

Bewertung zu "Red Rising: Das dunkle Zeitalter - Teil 2" von Pierce Brown

Red Rising: Das dunkle Zeitalter - Teil 2
sternenstaublegendenvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Absolut genial. So viele Schockmomente, so viel Spannung, so viele Emotionen!
Wieder ein geniales Buch

Da sich meine Rezension auf Band 5 Teil 2 der Red Rising Reihe bezieht, enthält sie Spoiler zu den vorherigen Teilen.


Wow. Wow. Wow. Etwas anderes fällt mir zu diesem Buch nicht ein. Band 1-3 habe ich abgöttisch geliebt, aber nachdem Band 4 und auch Band 5.1 in meinen Augen im Vergleich zu den ersten Büchern ein bisschen geschwächelt haben, war ich sehr gespannt und auch ein bisschen ängstlich bezüglich Band 5.2. Und Angst hatte ich auch das gesamte Buch über – aber das aus ganz anderen Gründen. Denn dieser zweite Teil zu „Das dunkle Zeitalter“ hat wieder an die Genialität der ersten drei Teile angeknüpft und mir das Gefühl zurückgebracht, das ich beim Lesen am Anfang der Reihe hatte.


Die Welt von Red Rising war schon immer – und in jedem Buch – absolut genial. Sie ist so komplex, wie man es selten in Büchern findet. Das gesamte System, die vielen Planten, die Freundschaften, Feindschaften, die verschiedenen Farben – genial. Anders kann ich das gar nicht ausdrücken. Dazu kommt nun natürlich noch der Krieg – Republik gegen Weltengesellschaft. Alte und neue Feinde machen Darrow, Virginia, Sevro und den Heulern das Leben schwer. In den vorherigen beiden Teilen empfand ich die Kämpfe, den Krieg, die Politik ein wenig zu vordergründig und dadurch hat mir die sonst allgegenwärtige Spannung ein bisschen gefehlt, da sich dadurch natürlich manche Abschnitte ein bisschen in die Länge gezogen haben. Aber in 5.2 hat Pierce Brown wieder die perfekte Mischung gefunden.


Was mir am besten an diesem Buch gefallen hat? Die Schockmomente. In der Danksagung hat der Autor geschrieben, dass er hofft, dass man das Buch geliebt und gehasst hat, dass man es bis in die frühen Morgenstunden gelesen hat, obwohl man hätte schlafen müssen. Und ich kann nur sagen: ja, genau so war es. Ich habe das Buch gegen 3:30 Uhr nachts beendet, weil ich nicht aufhören konnte. Ich habe es geliebt – und ich habe es gleichzeitig so gehasst. Mir blieb vor Überraschung, vor Schock, vor Ekel der Mund offen stehen, ich habe geheult, bis ich die Buchstaben nicht mehr entziffern konnte, habe gelacht über sarkastische Sprüche, habe ein dämliches Dauergrinsen im Gesicht gehabt, ich habe geflucht und war sprachlos. In diesem Buch gab es so viele unvorhergesehene Wendungen. Es gab so viel Leid, aber zum Glück auch ein paar Lichtblicke. Es war blutig, grausam, unheimlich, absolut schockierend. Ich habe es geliebt. Denn genau so etwas erwarte ich von dieser Reihe. Genau so etwas will ich von dieser Reihe. Diese Momente, in denen ich kaum atmen kann, weil es so spannend ist. Diese Momente, in denen ich es nicht wage zu blinzeln, weil ich das Gefühl habe, etwas zu verpassen, wenn meine Augen nicht dauerhaft an den Seiten kleben. Den Schmerz der Charaktere zu fühlen, mit ihnen zu kämpfen, zu scheitern, zu siegen. Dafür liebe ich diese Reihe und das hatte mir in Band 4 und 5.1 ein bisschen gefehlt. Dieser Teil jetzt hat mir aber wieder gezeigt, warum diese Reihe zu meinen absoluten Lieblingen gehört, warum ich Pierce Brown manchmal am liebsten umarmen und gleichzeitig anschreien möchte. Dieser Teil war wieder genial, voller Emotionen, voller schrecklicher Szenen, voller schockierender und überraschender Wendungen, voller Spannung. In Band 5.1 haben mich manche Sichtweisen – und damit manche Handlungsstränge – mehr interessiert, als andere. In diesem Teil hätte ich am liebsten alles gleichzeitig gelesen und wenn man die Perspektive gewechselt hat, wusste ich nicht, ob ich frustriert sein sollte, weil es gerade so spannend war, oder ob ich mich freuen sollte, weil ich endlich erfahren würde, wie es bei diesem anderen Charakter weiter geht.

Ich habe in diesem Band neue Lieblinge für mich gefunden, alte Lieblinge noch mehr ins Herz geschlossen, Charaktere hassen gelernt oder noch mehr gehasst als vorher. Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle.


Es gab eine winzige Kleinigkeit, von der es mir zu wenig gab, aber da ich nicht spoilern möchte, sage ich an dieser Stelle nicht, was genau. Aber im Grunde ist das kein wirklicher Kritikpunkt – es hätte das Buch - wenn überhaupt - einfach noch genialer gemacht.


Ich kann gar nicht beschreiben, wie gespannt ich auf Band 6 bin. Ich kann nicht beschreiben, wie groß meine Angst vor dem Ende ist. Ich kann es nur immer wieder sagen – diese Reihe ist eine riesige Empfehlung und man sollte sich nicht von den Sci-Fi Elementen abschrecken lassen, wenn man dieses Genre normalerweise nicht liest. Natürlich bekommt dieser Teil 5/5 Sterne von mir.

Cover des Buches ONE OF US IS NEXT (ISBN: 9783570165775)

Bewertung zu "ONE OF US IS NEXT" von Karen M. McManus

ONE OF US IS NEXT
sternenstaublegendenvor 4 Jahren
Packende Fortsetzung mit neuen Protagonisten

Simon Kelleher ist nun seit einem Jahr tot und die Bayview Four beginnen ihr neues Leben nach der Schule. Maeve besucht die elfte Klasse an der Bayview High und muss sich mit dem ganz normalen Schulwahnsinn auseinandersetzen. Doch das alles ändert sich, als eine unbekannte Telefonnummer ein neues Wahrheit-oder-Pflicht-Spiel beginnt, bei dem die ganze Schule mitmachen muss – sonst kommen Geheimnisse ans Licht, die lieber niemand erfahren sollte. Das Spiel spitzt sich zu und als Maeve an der Reihe ist, weigert sie sich. Das hat nicht nur für sie selbst Konsequenzen – und als dann auch noch jemand stirbt, realisiert sie, dass das Spiel gefährlicher ist, als sie zunächst angenommen hatte.


Die Bücher von Karen M. McManus sind immer wieder etwas besonderes. Ich mag dieses Mystery-Genre total und besonders das „Wahrheit oder Pflicht“-Spiel war eine sehr interessante Idee.

Besonders gut hat mir an „One of us is next“ gefallen, dass wir viele der Charaktere schon aus „One of us is lying“ kannten. Es war wirklich toll die „alten“ Protagonisten nochmal wiederzusehen und vor allem auch zu erfahren, wie sich ihr Leben nach der Auflösung um den Tod von Simon verändert hat. Und vor allem kennen wir natürlich auch schon eine der neuen Protagonisten – nämlich Browyns Schwester Maeve.


Auch der Schreibstil der Autorin war wie gewohnt flüssig und vor allem packend. Diese Bücher lese ich total gerne in einem Rutsch durch und rätsel mit, wer nun der Verantwortliche sein könnte. Ein paar Aspekte fand ich hier zwar etwas vorhersehbar, aber insgesamt hat mich das nicht so sehr gestört, da es trotzdem sehr spannend war.

Der zwischenmenschliche Aspekt und die Charaktere haben mir besonders gut gefallen. Maeve kannte man ja schon ein bisschen, auch wenn ich mich ehrlich gesagt gar nicht mehr so genau an sie aus Band 1 erinnern konnte.

Aber vor allem Phoebe und Knox haben es mir in One of us is next angetan. Die beiden waren so faszinierend. Besonders Knox habe ich sofort in mein Herz geschlossen – er ist so unendlich süß und ich hätte ihn so oft so gerne einfach nur in den Arm genommen! Was für ein toller Charakter, den man total gerne zum (besten) Freund hätte.


Zwischendurch habe ich mir manchmal ein kleines bisschen mehr Spannung gewünscht, gegen Ende hin entwickelte sich die Handlung aber so rasant weiter, dass ich – obwohl es schon sehr spät in der Nacht war – einfach nicht aufhören konnte zu lesen.


Bis zu dem Punkt hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Nicht direkt ein Jahreshighlight, aber trotzdem total spannend und ich mag einfach das Konzept dieser Bücher. Das Ende hat mich  dann aber wirklich richtig … frustriert? Und irgendwie ist jetzt auch leider genau das am meisten hängen geblieben.

Denn als ich die letzte Seite las, realisierte ich irgendwie gar nicht, dass das eben wirklich der letzte Satz gewesen war. Ich blätterte weiter – und nichts. Es fühlte sich an, als hätte man mitten im Kapitel plötzlich abgebrochen. Als würden da noch mindestens 10 Seiten auf mich warten, die aber aus irgendeinem Grund fehlten. Das hatte ich so extrem wirklich noch nie und ich saß nur da und hatte ein großes Fragezeichen im Kopf. Denn für mich fühlte sich die Geschichte noch nicht gänzlich abgeschlossen an. Insgesamt war eigentlich schon soweit alles aufgelöst –  aber es fehlte einfach trotzdem noch einiges. Ich weiß nicht, inwiefern es bei der Autorin und dieser Reihe weiter geht. Da die Geschichte aber aufgelöst wurde, schätze ich mal, dass in der Hinsicht nicht noch ein Buch kommen wird – zumindest nicht mit diesen Charakteren als Protagonisten (ich lasse mich aber sehr gerne positiv überraschen!). Und deswegen frustriert mich dieses Ende irgendwie total. Wie geht es denn da nun weiter? Wie geht es AUS? Ich weiß nicht, ob andere das auch so unbefriedigend und merkwürdig empfunden haben wie ich. Aber irgendwie hat das bei mir einen sehr schalen Nachgeschmack hinterlassen.


Trotzdem hat mir das Buch – bis auf diese eine Sache – ziemlich gut gefallen und es war wieder sehr unterhaltsam. Die Charaktere schließt man schnell ins Herz, man kann mitraten und überlegen, wer nun hinter allem steckt, und auch die Beziehungen unter den Charakteren waren wieder schön ausgearbeitet. Insgesamt bekommt das Buch von mir also 4/5 Sterne und ich hoffe sehr, dass uns die Autorin mit noch mehr Geschichten dieser Art in ihren Bann ziehen wird.

Cover des Buches ELFENTHRON (ISBN: 9783570165294)

Bewertung zu "ELFENTHRON" von Holly Black

ELFENTHRON
sternenstaublegendenvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Da das der finale Band der Reihe ist, hatte ich irgendwie mehr erwartet.
Ganz zufrieden bin ich nicht

Da sich meine Rezension auf den dritten und letzten Teil der Reihe bezieht, enthält sie Spoiler zu den vorherigen beiden Teilen.


Trotz Judes neuer Position am Hofe hat Cardan sie verraten und aus dem Elfenreich verbannt. In der Menschenwelt lebt sie nun bei ihrer Schwester Vivi und sehnt sich nach der grausamen und wunderschönen Welt der Elfen. Als das Leben ihrer Schwester Taryn plötzlich in Gefahr ist, kehrt Jude an den Hof der Elfen zurück und will ihre Position zurückerobern. Doch ein Krieg steht kurz bevor, ein entsetzlicher Fluch wird entfesselt und Jude steht mal wieder zwischen den Fronten.


Ehrlich gesagt habe ich immer noch keine Ahnung, was ich von diesem Buch und dem Ende halten soll. Ich bin mir auch immer noch nicht sicher, wie viele Sterne ich „Elfenthron“ geben soll.

Diese ganz andere und irgendwie grausame Elfenwelt finde ich immer noch total interessant und faszinierend. Das Worldbuilding ist einfach toll und auch der Schreibstil ist extrem gut. Es ist märchenhaft, bildlich und spannend, wodurch sich auch dieser Teil wieder hervorragend und schnell lesen ließ. Ich mag es einfach, wie Holly Black diese Welt und die Ereignisse beschreibt. Ihre Bücher sind sehr unterhaltsam und man kann sich super für ein paar Stunden in der Geschichte verlieren.


Auch Jude als Protagonistin hat mir wieder sehr gut gefallen. Sie ist stark und weit entfernt von perfekt. Jude lässt sich nichts gefallen, sie kämpft, sie ist manchmal rücksichtslos und machtbesessen, sie macht und hat Fehler und Makel, wodurch sie sehr authentisch ist. Ich mag ihre „badass“-Art und wie intelligent und intrigant sie sein kann. Und trotzdem liebt und vertraut sie auch, wodurch sie ja nicht nur einmal betrogen oder verraten wurde. Sie wirkt in dieser scheinbar perfekten Elfenwelt immer noch menschlich.


Mein „Problem“ mit dieser Reihe – nicht nur jetzt in Band 3, sondern auch schon in den ersten zwei Teilen – ist der Spannungsaufbau. Bei jedem Buch empfand ich die erste Hälfte als sehr langatmig und vielleicht auch etwas langweilig. Auch hier passiert in den ersten 150 Seiten gefühlt gar nichts, was es mir ab und zu schwer gemacht hat, dran zu bleiben. Die zweite Hälfte dagegen ist dann aber immer extrem spannend und es passieren ständig neue und zum Teil auch überraschende Dinge. Und so ging es mir wirklich bei allen drei Teilen.


Ansonsten muss ich sagen, dass ich ein paar Sachen am Ende genau so vorhergesagt habe, ein paar Ereignisse haben mich aber auch etwas überrascht, was ich sehr positiv fand.

Was genau ich von dem Ende der Reihe halten soll, weiß ich irgendwie nicht so richtig. Überhaupt weiß ich nicht, wie ich meine Gefühle gerade erklären soll, ich kann sie nicht wirklich in Worte fassen. Irgendwas fühlt sich nicht richtig und vollständig an. Irgendwas fehlte mir hier in diesem finalen Band, aber ich kann nicht benennen, was genau. Die zweite Hälfte war extrem spannend, aber irgendwie fühlt sich das Ende nicht sehr befriedigend an.


Die Entwicklung von Judes Beziehung zu Cardan und auch zu ihrer Zwillingsschwester Taryn war nicht so richtig nachvollziehbar für mich, sodass ich mich zwischenzeitlich etwas verwirrt gefragt habe, ob ich etwas verpasst habe. Manche Handlungen fühlten sich ein wenig „out of character“ an – als hätte Holly Black das Gefühl gehabt, alles in eine positive Richtung zwingen zu müssen, obwohl es nicht oder zumindest nicht auf die Art und Weise gepasst hat.


Das Ende kam mir dann auch irgendwie ein bisschen zu schnell und zu einfach, auch wenn ich es mir zum Teil schon so gedacht habe. Vielleicht hätte man sich einfach ein bisschen mehr Zeit nehmen sollen, damit alles etwas verständlicher und glaubhafter passiert. Einerseits war das Buch so schnell vorbei, andererseits hatte ich das Gefühl, als wäre handlungstechnisch nicht wirklich viel passiert. Zumal mir irgendwie die ganzen Intrigen, die mir in Band 1 und vor allem in Band 2 so gut gefallen haben und die irgendwie die Geschichte und Judes Charakter für mich ausmachen, gefehlt haben.

Keine Ahnung. Das Buch war nicht schlecht, aber total umgehauen hat mich das Finale leider auch nicht und irgendwie hätte ich mir da mehr gewünscht beziehungsweise habe mehr erwartet. Ich denke, ich gebe dem Buch eventuell noch 3,5 Sterne, weil es ja trotzdem spannend und unterhaltsam war und ich die Welt und viele der Charaktere total interessant finde. 

Cover des Buches Der Bruder des Wolfs (ISBN: 9783961540747)

Bewertung zu "Der Bruder des Wolfs" von Robin Hobb

Der Bruder des Wolfs
sternenstaublegendenvor 4 Jahren
Wieder total spannend!

Da sich meine Rezension auf den zweiten Teil der Weitseher-Reihe bezieht, enthält sie Spoiler zum ersten Band.


Dieser zweite Teil hat mir sogar noch besser gefallen als Band 1. Ich mag einfach sehr, wie komplex die gesamte Story aufgebaut ist und wie umfassend die Welt und die Magie dargestellt wird. Band 2 war nochmal deutlich länger im Umfang und damit gab es noch mehr Details, noch mehr Intrigen, noch mehr Spannung. Ich kann verstehen, wenn andere Leser vielleicht manchmal das Gefühl bekommen, dass sich die Geschichte in die Länge zieht und es manchmal etwas schleppender voran geht. Mich persönlich hat es allerdings nicht gestört, dass dieser Teil so viel länger war. Ich habe wieder das Hörbuch gehört und wie auch schon beim ersten Band muss ich sagen, dass ich den Sprecher absolut genial finde. Er erschafft einfach genau die richtige Atmosphäre für diese Welt und seine Stimme ist einfach wahnsinnig angenehm, um stundenlang zuzuhören.


Tatsächlich fand ich Band 2 sogar noch spannender und komplexer von der Geschichte her. Fitz ist inzwischen ein Jugendlicher und nach dem Ausflug ins Bergland schwer krank und schwach. Somit haben wir hier vor allem am Anfang einen dem Tode nahen und leidenden Hauptcharakter, der erst wieder zu seiner alten Stärke zurückfinden muss. Dabei erhält er natürlich einige Unterstützung von seinen Verbündeten und Freunden, muss aber gleichzeitig auch seine Feinde im Auge behalten. Dazu zählt natürlich nicht nur Prinz Edel und dessen Verbündete, sondern auch die Roten Korsaren, die noch immer das Land bedrohen. In Bezug auf Letztere gab es einige Kämpfe und auch ein paar neue Informationen. Trotzdem bin ich besonders hier gespannt, wie diese Problematik gelöst wird und was vielleicht noch alles ans Licht kommt. 


Es gab so unglaublich viele Intrigen, was für mich einfach sehr viel Spannung erzeugt hat, da man nie so ganz wusste, was genau als nächstes passiert und was Fitz noch erleiden muss.

Besonders gegen Ende hin konnte ich überhaupt nicht mehr aufhören, das Hörbuch zu hören – und es endete mit einem wirklich fiesen Cliffhanger! Deswegen bin ich froh, dass ich Band 3 bereits da habe und bald wieder in diese Welt eintauchen kann.


Die Liebesgeschichte mit Molly war wirklich süß, irgendwann aber ein kleines bisschen anstrengend, da Fitz manchmal wirklich ziemlich stark von seinen Hormonen geleitet wurde und dann ziemlich viel gejammert hat, wenn nicht alles rosarot war.


Besonders gut gefallen haben mir die Entwicklungen der Beziehungen unter den Charakteren und besonders natürlich in Verbindung mit Fitz selbst. Burrich, der Narr, auch alles, was um König Listenreich geschehen ist und vor allem die Verbindung mit Veritas und seiner Frau Königin Kettricken.

Was mich wirklich gerührt hat, war die wachsende Verbindung zum Wolf Nachtauge. Das war irgendwie mein absolutes Highlight in diesem Teil. Die Szenen, in der Fitz und Nachtauge gemeinsam kämpfen, jagen oder sich einfach nur unterhalten, waren wirklich toll und auch sehr interessant. Nachtauge war vermutlich mein Lieblingscharakter aus diesem Teil und ich hoffe so sehr, dass man im nächsten Band nochmal mehr Szenen mit ihm erlebt.


Ansonsten kann ich gar nicht so viel sagen, ohne direkt etwas zu spoilern. Ich mag die Tiefe und Komplexität der Geschichte, den Aufbau der Welt, die Intrigen und die Beziehungen der Charaktere. Fitz ist immer noch ein toller und sehr faszinierender Charakter und ich bin sehr gespannt, was mit ihm in Band 3 passiert. „Der Bruder des Wolfs“ bekommt von mir 4,5/5 Sterne.

Cover des Buches Das Gegenteil von Hasen (ISBN: 9783453272804)

Bewertung zu "Das Gegenteil von Hasen" von Anne Freytag

Das Gegenteil von Hasen
sternenstaublegendenvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Ein wichtiges Buch über das Thema Mobbing. Leider konnte ich keine Verbindung zu den Charakteren aufbauen.
Interessant, aber leider nicht ganz mein Fall

Julia, Marlene und Leonard gehören zu den beliebten Schülern und stehen immer im Zentrum der Aufmerksamkeit. Doch wer hätte gedacht, dass die ruhige Julia insgeheim über ihre besten Freunde eine ganz andere Meinung hat? Eigentlich sollten ihre Gedanken und Meinungen, die sie auf einem privaten Blog niederschreibt, niemals von irgendjemandem gelesen werden. Doch durch einen unglücklichen Zufall übernimmt jemand die Kontrolle über ihr Online-Tagebuch und beginnt, immer mehr Einträge zu veröffentlichen. Plötzlich ändert sich für alle das Bild, das sie von Julia bisher gehabt haben – und sie wird zur Außenseiterin. Niemand weiß, wer dahinter steckt, doch es gibt einige, die ein Motiv dafür hätte.


„Das Gegenteil von Hasen“ war das erste Buch, das ich von Anne Freytag gelesen habe. Die Thematik Mobbing und die unfreiwillig veröffentlichten Blogbeiträge haben mich direkt angesprochen und ich war total gespannt und interessiert, diese Geschichte zu lesen. Ich weiß nicht, ob ich einfach zu hohe Erwartungen hatte, oder ob dieses Buch einfach nicht ganz so mein Fall war. Schlecht war es nicht, aber ich hatte leider ein paar Probleme mit der Geschichte.


Wie bereits gesagt, fand ich die Thematik wirklich toll und irgendwie auch wichtig. Womit ich nicht gerechnet hatte – und was mich wirklich positiv überrascht hat – war die Tatsache, dass auch die Themen lgbtq+ und Sexualität aufgegriffen wurden.


Der Schreibstil ist wohl Geschmackssache. Einerseits hat er mir eigentlich wirklich gut gefallen. Es gab so viele Metaphern, so viele toll formulierte Zitate und so viele Abschnitte, die einen wirklich zum Nachdenken angeregt haben. Gleichzeitig – und ich könnte mir vorstellen, dass das so gewollt war – wirkte der Schreibstil sehr distanziert und hat eine sehr düstere und fast schon bedrückende Atmosphäre geschaffen, was es manchmal schwer gemacht hat, das Buch an einem Stück zu lesen.


Mein Hauptproblem war jedoch ein ganz anderes: nämlich die Charaktere. Sie waren durchaus authentisch gestaltet, würde ich sagen. Ich konnte jedoch kein bisschen mit ihnen mitfühlen. Ich war ihnen gegenüber so gleichgültig eingestellt, obwohl die ganzen Ereignisse und Probleme natürlich hart waren und ich normalerweise sehr mit solchen Charakteren mitgefiebert und mitgelitten hätte. Aber irgendwie konnte ich keine Verbindung zu ihnen aufbauen – sie waren mir wirklich alle ziemlich egal. Und da ich jemand bin, bei dem die Geschichte mit den Charakteren fällt oder steht, war es für mich ziemlich schwierig, einen Zugang zur Story und den Problemen zu finden. Ich weiß nicht, ob es am distanzierten Schreibstil lag oder ob die Charaktere wirklich einfach ein bisschen zu blass waren – Potenzial war auf jeden Fall vorhanden. Emotionen wurden allerdings kaum übermittelt – oder kamen zumindest bei mir persönlich leider nicht an.


Dass man ab und zu einen von Julias Blogbeiträgen zu lesen bekommen hat, fand ich wiederum wirklich toll. Auch ihre ehrliche und knallharte Art, wie sie über gewisse Themen geschrieben hat, hat mir gut gefallen.


Das Miträtseln, wer denn nun die Beiträge veröffentlicht hat, mag ich in Geschichten sowieso sehr, aber leider fand ich die Auflösung irgendwie enttäuschend. Mehr kann ich dazu nicht sagen, da ich sonst spoilern würde.


Insgesamt kein schlechtes Buch, das mit Sicherheit vielen Lesern gefallen wird, aber vom Konzept und Aufbau her leider nicht ganz so mein Fall war. Ich schwanke zwischen 2,5-3/5 Sternen, würde aber empfehlen, sich selbst ein Bild von der Geschichte zu machen.

Über mich

  • weiblich
  • 13.10.1997

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