Bewertung zu "Totentöchter - Die dritte Generation" von Lauren DeStefano
In dem Buch Totentöchter von Lauren DeStefano geht es um die 16 Jährige Rhine, die in eine polygame Ehe mit 2 weiteren jungen Mädchen und dem Hausverwalter Linden gezwungen wird.
In ihrer Welt ist das nicht ungewöhnlich, denn die Menschheit muss sich beeilen. Ein misslungenes Genexperiment lässt alle Mädchen im Alter von 21 und alle Jungen im Alter von 25 Jahren sterben.
Doch Rhine will sich die letzten 5 Jahre ihres Lebens nicht als Gebärmaschine zur Verfügung stellen und schon gar nicht eingesperrt leben.
Sie freundet sich mit dem Diener Gabriel an und gemeinsam mit ihm plant sie eine Flucht…
Wird es ihr gelingen?
Lauren DeStefano hat mit ihrer Dystopie eine Dystopie erschaffen, die man im ersten Moment gar nicht als solche wahrnimmt.
Gut, bis auf die Erstgenerationer, die Steinalt werden, gibt es nur noch junge Menschen und dieser Virus der alle so früh tötet schwingt wie ein Damoklesschwert über den Köpfen der Protagonisten, aber ansonsten merkt man nur an Kleinigkeiten, wie dem holografischen Klavier oder dem ebenfalls holografischen Pool, dass wir uns in der Zukunft befinden.
Erzählt wird natürlich aus Rhines Perspektive, die verzweifelt in dieser „Ehe“ feststeckt.
Rhine ist gut ausgearbeitet und handelt, bis auf ein paar Kleinigkeiten nachvollziehbar. Ihre beiden Schwesterfrauen bilden sehr gute Kontraste zu ihr.
Jenna ist eher ruhig und schickt sich in ihr Schicksal und Cecily ist aufgedreht und will unbedingt als erste in dieser Ehe ein Kind bekommen.
Die beiden sind auf ihre Art jeweils gut dargestellt und schön ausgearbeitet. Sie wachsen einem richtig ans Herz.
Dann sind da noch Linden, mit dem die 3 verheiratet sind. Er ist einfach ein lieber, behütet aufgewachsener junger Mann, der die große Liebe seines Lebens schon verloren hat.
Leider bleibt er 2 Dimensional und wird auch im Verlauf der Story für mich nicht greifbarer.
Sein Vater Hausprinzpal Vaughn ist einfach der gebrandmarkte Böse in der Geschichte.
So weit nicht tragisch, sind ja nur Nebenfiguren…
Was ich allerdings schon schade finde ist, dass Rhines Fluchtpartner Gabriel, für den sie Gefühle entwickelt, nicht mehr ist als eine Randfigur.
Nur sehr selten taucht er auf und doch ist er oft genug der Motor fürs Rhines Handeln. Da hätte ich mir etwas mehr versprochen, aber nun gut, es kommen ja noch 2 Bände!
Das Buch ist flüssig geschrieben und schön und schnell zu lesen.
Die Details der Welt sind gut ausgearbeitet und ich konnte mir beim Lesen wirklich schön, z.B. den holographischen Pool, die Orangenhaine, das Haus und die Stadt vorstellen.
Der Pool hats mir echt angetan! Stellt euch mal vor ihr könntet mit Delfinen schwimmen (auch wenn die nur Hologramme sind)…
Ich kann es jedem empfehlen, der gerne Dystopien liest und auch Bücher mag bei denen es ab und zu etwas langsamer in der Story vorangeht.
Denn oft genug passiert hier eigentlich nicht viel.
Ich habe nach dem Lesen das Gefühl gehabt, das Buch müsste viel dünner sein, wenn ich die Story im Kopf noch mal durchgegangen bin.
Aber das ist nicht weiter tragisch, denn ich habe es genossen, mal entspannt in eine Welt einzutauschen und das Buch war wirklich spannend zu lesen.
Es fehlte mir nur ein bisschen diese „Wie geht es wohl nur weiter“-Spannung.
Fazit:
Gutes solides Buch, bei dem ich mir von Band 2 etwas mehr erhoffe.
Interessante und spannende Welt mit einer sympathischen Hauptfigur.
Hoffentlich kommt Gabriel in Teil 2 auch zum Zug.
Aufgrund der Schwächen 4/5 Sterne
Info am Rand:
Wie ich schon mehrfach schrieb, handelt es sich um eine Trilogie. Auf englisch die „Chemikal Garden Triology“.
Band 2 ist auch schon auf englisch erschienen und heißt „Fever“. Zudem gibt es noch e-Book Special zu „Wither“ (dem 1. Buch) „the seeds of wither“ in dem eine Kurzgeschichte abgedruckt ist, die vor dem 1. Buch spielt. Darin geht es um Rose Geschichte. Sie war die erste Ehefrau von Linden.
Allerdings ist die Story sehr kurz, knapp 10 Seiten, der Rest sind Auszüge aus Wither und Fever.