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sycorax

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Die Hure und ihr russischer Geliebter (ISBN: B07YQ271GY)

Bewertung zu "Die Hure und ihr russischer Geliebter" von Rebecca Lainey

Die Hure und ihr russischer Geliebter
sycoraxvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Der Roman entspricht der Aufmachung: Kitsch in Reinkultur und nicht mal wert, eine lange Rezension zu schreiben. Grausig schlecht.
Cover des Buches Gedichte (ISBN: 9783100265234)

Bewertung zu "Gedichte" von Albrecht Goes

Gedichte
sycoraxvor 10 Jahren
Cover des Buches Nathan der Weise (ISBN: 9783123525568)

Bewertung zu "Nathan der Weise" von Gotthold Ephraim Lessing

Nathan der Weise
sycoraxvor 10 Jahren
Cover des Buches Sein und Schwein (ISBN: 9783518459447)

Bewertung zu "Sein und Schwein" von P. G. Wodehouse

Sein und Schwein
sycoraxvor 11 Jahren
Mit leichter Hand

Wenn man in England P.G. Wodehouse erwähnt, sieht man um sich herum Menschen schmunzeln. Seine Geschichten von trotteligen Adeligen, cleveren Butlern, energischen Müttern und Tanten sowie nicht ganz standesgemäßen, aber dafür um so hübscheren Mädchen gehören auf der Insel in die Hausbibliothek und mit der Frage "Mögen Sie lieber Jeeves oder die Blandings Serie?" kann man auch die eingeschlafenste englische Tischrunde zur angeregten Unterhaltung bringen. 

In Deutschland dagegen war Wodehouse lange unbekannt, was vor allem daran lag, dass sein lakonisch-eleganter Stil mit der subtilen Ironie gar nicht so einfach zu übersetzen ist. Wodehouse lebt aber von seiner Schreibe. Die bloßen Geschichten sind es nicht. Das sind mehr oder minder turbulente Komödien, die bis zu einem gewissen Grad immer denselben Strickmuster folgen: Youngster aus besseren Kreisen verliebt sich in nicht standesgemäßen Partner, die Verwandtschaft ist dagegen und muss daher entsprechend ausgetrickst werden, damit es zum Happy End kommen kann. Man weiß meist vorher schon, wie es enden wird und auch unterwegs erwarten einen keine großen Überraschungen. 


Dafür aber im  Bekannten jede Menge wirklicher Juwelen! Das beginnt mit den Charakteren - in diesem Fall dem trotteligen Lord, der eigentlich nur in Ruhe gelassen werden will, um sich seiner hingebungsvollem Liebe zum preisgekrönten Schwein widmen zu können. Doch dummerweise ist Lord - in einer herrlichen BBC-Verfilmung übrigens vom brillanten Peter O'Toole unglaublich liebenswert dargestellt - mit einer ganzen Reihe von Schwestern geschlagen, die meinen, das Familienoberhaupt müsse sich um Familienangelegenheiten kümmern oder gar repräsentieren. Dafür hat er aber einen Beschützer in Form seines Butlers, der immer wieder versucht, das schlimmste von seinem verträumten Herrn abzuwenden. 

Was einen dann erwartet, sind keine schenkelklopfenden Lacher, sondern elegante und fast nonchalante Pirouetten und funkelnde Pointen im dahingeworfenen Nebensatz. Wodehouse größte Stärke ist die schwebende, federnde Leichtigkeit seines Stils, die einen eigentlich erst hinterher merken lässt, dass er mit der Treffsicherheit eines Florettfechters die englische Klassengesellschaft und ererbte Privilegien angreift. Dabei ist er ironisch, ohne je zynisch zu werden. Seine Geschichten machen lächeln und strahlen bei alle Witz Wärme auf, denn selbst da, wo er typisch englische Klischees auf die Schippe nimmt, merkt man, dass er nicht verachtet, sondern von einer anrührenden Humanität und Toleranz getragen wird. 

Ich habe den größten Teil der Wodehouse-Geschichten im Original gelesen und er gehört zu denen, die mich zu Krankenhausaufenthalten begleitet und dabei aufgemuntert haben und die ich an grauen Winterabenden aus dem Regal nehmen. Ich freue mich sehr, dass Wodehouse endlich anständig übersetzt und damit auch in Deutschland angenommen wird und kann ihn denen, die Unterhaltung auf Niveau schätzen, nur ans Herz legen.

Cover des Buches A Pelican at Blandings (ISBN: 9781841591698)

Bewertung zu "A Pelican at Blandings" von P. G. Wodehouse

A Pelican at Blandings
sycoraxvor 11 Jahren
Cover des Buches Die Nebel von Avalon (ISBN: 9783898971072)

Bewertung zu "Die Nebel von Avalon" von Marion Zimmer Bradley

Die Nebel von Avalon
sycoraxvor 11 Jahren
Die Artus Sage auf "feministisch"

Immer, wenn ich dieses Werk irgendwo stehen sehe, fällt mir der englische Originaltitel ein: "The mist of Avalon". Ich kann mir dann immer ein Grinsen nicht verkneifen, denn auch wenn "Die Nebel von Avalon" ein Bestseller waren und von vielen Lesern heißgeliebt werden: Ich habe auf halber Strecke das Handtuch geworfen und den Rest nur noch im Überflug gelesen.

Die Artus-Sage ist ja nun altbekannt und hat, wie man in den letzten Jahren gelernt hat, sogar einen realen Hintergrund. Es gab in den "dark ages" einen englischen Heerführer, der einige der Stämme vereinigt und - wahrscheinlich aufgrund der Tatsache, dass er von den Römern ausgebildet worden war und ihre Logistik kannte - erfolgreiche Schlachten geschlagen hat. Und es gab wahrscheinlich sogar Avalon - die Insel im See. 

Was es aber sicher nicht gegeben hat, war die von Marion Zimmer Bradley dargestellte Schwesternschaft, die auf mich wie eine Kreuzung von Frauencafe und Selbsterfahrungsgruppe mit esoterischem Einschlag wirkte. Und auch wenn ich nicht bestreiten werde, dass es zu allen Zeiten und so sicher auch in den "dark ages" starke Frauen gab: Der Brei aus Esoterik, Ritualen, Sex, Intrigen, wabernden Geheimnissen, Mord, Totschlag und Verschwörungen, gewürzt mit ziemlich dämlichen Männern und intriganten Weibern war für mich vor allem starker Tobak - zu starker, um genau zu sein, denn für meinen Geschmack hat MZB in allem überzeichnet. Ihre Charaktere wirken auf mich wie Karikaturen, ihr Erzählstil ist so überfrachtet und das Ganze ist so so aufgebläht, dass sich mir unweigerlich das Gefühl aufdrängte, dass weniger deutlich mehr gewesen wäre. Dabei nimmt sich das alles so ernst, dass es teilweise schon wieder unfreiwillig komisch wirkt. 

Für mich waren "Die Nebel von Avalon" zusammen mit "Herr der Ringe" ein Grund, festzustellen, dass Fantasy offenkundig nicht meine Welt ist.


Cover des Buches Der Herr der Ringe (ISBN: 9783608938289)

Bewertung zu "Der Herr der Ringe" von J. R. R. Tolkien

Der Herr der Ringe
sycoraxvor 11 Jahren
So sorry ...

Und jetzt bin ich gleich in der Abteilung "Es wird Zeit, dass ich mir ein paar neue Freunde mach' ..." unterwegs, in dem ich ein Buch angreife, dass von seinen "Anhängern" geradezu hymnisch gerühmt und zu einem Höhepunkt des Literaturschaffens erhoben wird. Es sei ihnen vergönnt, aber was mich angeht, so habe ich inzwischen so wohl meine deutsche wie auch die englische Ausgabe vom "Herrn der Ringe" wieder aus dem Regal geräumt, weil ich ganz sicher bin, dass ich mir dieses Werk nicht noch einmal antun werde.

Aber fangen wir mit dem Positiven an: Ich habe einen lieben, alten Freund, der am Magdalen College in Oxford bei J.R.R. Tolkien studiert hat. Und ich stimme mit ihm in zwei Punkten überein: "Der Herr der Ringe" gehört nicht zur großen Literatur, was aber nichts an der Tatsache ändert, dass Tolkien ein brillanter Linguist war, was sich auch im "Herr der Ringe" zeigt. Überall da, wo es um Sprachen und ihre Entwicklung geht, fand ich Tolkien überzeugend und hochinteressant.

Doch leider ist das nicht alles und es reicht schon gar nicht, um einen großen Roman auszumachen. Zu dem würde nämlich außer einer überzeugenden Grundidee - im Fall des "Herrn der Ringe" durchaus vorhanden, wenn auch nicht vor Originalität strotzend - ein durchgehender Spannungsbogen, authentische Charaktere und eine gewisse Charakterentwicklung gehören.

Damit bin ich dann auch schon an den Schwachstellen. Spannungsbogen? Tja. Die Gefährten begeben sich auf ihre Reise, treffen auf Widerstand, prügeln sich, reisen weiter, finden neue Gefährten, treffen auf Widerstand, prügeln sich durch, reisen weiter, finden neue Gefährten ... und das ganze durch drei Bände ohne Ende und bitte erwarte keiner von mir, dass ich dazu noch irgendwelche Details weiß - ich hab', glaube ich, nach der dritten oder vierten Prügelei den Rest nur noch überflogen.

Dazwischen werden dann lange Landschaftsbeschreibungen abgegeben, denen man einen gewissen Reiz nicht absprechen kann - es ist ja nicht so, dass Tolkien seiner Muttersprache nicht mächtig gewesen wäre. Ebenso kann man ihm die Phantasie nicht absprechen. Allerdings grinse ich beim Lesen der diesbezüglichen Begeisterungsanfälle seiner Superfans immer etwas in mich hinein, denn wenn man einigermaßen in der englischen Literatur bewandert ist - was Tolkien ja zweifellos war - wird man unschwer erkennen, wo er seine Inspiration gefunden hatte (für die Elben gilt wohl "Schlag nach bei Shakespeare" - der Sommernachtstraum bietet sich an. Und wenn Gandalf so beredt wäre wie Prospero, an den er erinnert, obwohl er nicht dessen Tiefgang hat ... und da, wo Shakespeare nicht passt, empfiehlt sich einiges aus Tolkiens eigentlichem Gebiet, der Mediävistik: Die Camelot-Saga, Beowulf, Parzifal). 

Das hilft aber alles nichts: Für mich zog sich "Herr der Ringe" wie ein Kaugummi, denn ich hatte durchgehend das Problem, dass mich Tolkiens Protogonisten nicht sonderlich begeistern. Das mag daran liegen, dass ich generell keine Fantasy-Leserin bin, wurde aber dann noch dadurch verstärkt, dass praktisch keine Charakterentwicklung stattfindet und dass durchgehend alle Gestalten blaß und eindimensional wirken. Kombiniert damit, dass Tolkien nicht eben ein Meister des Dialogs war und selbst im englischen Original oft genug gestelzt und trocken klingt, war für mich da das Lesevergnügen doch schon sehr eingeschränkt. 

Fazit ist für mich: Ganz sicher ein interessantes Buch, aber bestimmt keines, das ich als Höhepunkt der Literatur ansehen könnte. 


Cover des Buches Amour Royal (ISBN: B001ON46BG)

Bewertung zu "Amour Royal" von Clemens Laar

Amour Royal
sycoraxvor 11 Jahren
Historisch ganz weit weg, aber dennoch schön zu lesen

Clemens Laar war früher als Autor vor allem sehr gefühlvoller Pferdebücher - sein berühmtestes war wohl "Meines Vaters Pferde" - sehr bekannt und erfolgreich. Und für Reiter(innen) lohnt er sich auch heute noch zu lesen. Laar war Reiter, verstand etwas davon und hat einige sehr kluge und die Zeiten überdauernde Dinge über Reiten und Pferde zu sagen gewusst.

Mit "Amour Royal" hat er einen historischen Roman abgeliefert, in dessen Mittelpunkt eine Frau steht, die heute nur noch als "Randnotiz" in der Geschichte auftaucht: Auguste Fürstin von Liegnitz, geborene Gräfin von Harrach.

Diese Auguste hatte die wohl nicht so sehr glückliche Aufgabe, als noch recht junges Mädchen "Nachfolgerin" der geradezu legendären Königin Luise von Preußen als zweite, morganatische Ehefrau des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm III. zu werden. Und die Liebesgeschichte, die dieser Ehe (angeblich) vorausgegangen ist, beschreibt Laar in "Amour Royal".

Diese Liebesgeschichte ist wirklich schön und rührend. Laar war ein guter Psychologe, der - wie schon der große Shakespeare vor ihm - erfasst hatte, dass eine große Liebe meist der "Übung" bedarf und daher oft einen Vorlauf mit einem anderen Objekt hat. So geschieht es in dieser Geschichte auf "Gis" (so kürzt er Auguste von Harrach ab), die aus dem ländlichen Comtessen-Dasein ausbricht, um dem von ihr vermeintlich geliebten Alban nach München zu folgen, wobei sie nicht nur eine große Enttäuschung erleidet, sondern auch einen Skandal produziert, der die ganze Familie und speziell sie in ein schräges Licht setzt.

Gesellschaftlich gemieden, fährt sie mit zwei Tanten ins damals sehr mondäne Kurbad Teplitz, wo sie den verwitweten, sehr einsamen König von Preußen kennen und lieben lernt. Und nach einigen Irrungen und Wirrungen "kriegen sie sich" und werden glücklich miteinander, bis dass der Tod sie geschieden hat. 

So bei Laar und es ist schön zu lesen und man verdrückt vielleicht auch mal das eine oder andere Tränchen und freut sich mit "Gis", wenn sie ihren Fritz dann endlich kriegt und ach und ja.

Der Haken an "Amour Royal" ist nur, dass Laar entweder keine Ahnung von der "wahren" Geschichte dieser Ehe hatte oder dass es ihn kein Stück interessiert hat, wie es wirklich gewesen ist. Auguste von Harrach (die hinterlassenen Dokumente weisen nirgends aus, dass jemand sie einmal "Gis" genannt haben könnte. Sie selbst unterschrieb Familienbriefe mit "Guste" und wenn sie einen Kosenamen innerhalb der Familie hatte, war es wohl das liebevolle "Stiefmütterchen", das ihr der Stiefsohn Friedrich Wilhelm IV verpasst hat) war ein gänzlich unbeschriebenes Blatt, als der König sie in Teplitz kennen lernte und sie als Gefährtin erwählte. Sie war zwar arm wie eine Kirchenmaus, aber bestimmt nicht "skandalös". Und ob sie ihren König geliebt hat? Man wird es wohl nie mehr erfahren. Tatsache ist jedenfalls, dass er ihr im Werbebrief schrieb, dass es ihm hauptsächlich darum gehe, nach Eheschließung und Wegzug der jüngsten Tochter jemand an seiner Seite zu haben, bei dem er sich entspannen und ein Zuhause finden könne. Er suchte eine "Pflegerin", die er "väterlich" zu lieben versprach. Und den Dokumenten nach ist noch nicht einmal ganz sicher, ob diese Ehe je "vollzogen" wurde.

Doch damit, dass die erzählte Geschichte nicht der Historie entspricht, muss man bei historischen Romanen leben und es ist nicht unbedingt ein Grund, sie abzuwerten. Was mich - ansonsten durchaus ein "Fan" von Laar - aber bei Amour Royal geärgert hat: Er scheint die Liebe zwischen Gis und dem König nur dadurch zur "Besonderheit" erhöhen zu können, dass er die Ehe zwischen Friedrich Wilhelm III und Luise total abwertet, in dem er Luise als oberflächliche, publicitygeile Schnepfe darstellt, die ihren König wie einen Hampelmann vorgeführt hat. Das wiederum geben aber die Briefe der Königin und die Zeugnisse ihrer Zeitzeugen nicht her und darum hat's mich ein wenig geärgert. Bei aller Sympathie für Auguste von Harrach-Liegnitz: Um eine zweite Frau als "wichtig und richtig" anzuerkennen, muss man die erste nicht abwerten.

Cover des Buches Meines Vaters Pferde (ISBN: 9783795112974)

Bewertung zu "Meines Vaters Pferde" von Clemens Laar

Meines Vaters Pferde
sycoraxvor 11 Jahren
Cover des Buches Don Karlos (ISBN: 9783518188880)

Bewertung zu "Don Karlos" von Friedrich Schiller

Don Karlos
sycoraxvor 11 Jahren
Arme Schüler

Manchmal wünschte ich mir, ich dürfte Lehrpläne machen - oder Bücher für den Unterricht verbieten. Dann wären der "Don Karlos" und die "Effi Briest" die Spitzenreiter meiner "Nicht im Unterricht behandeln!"-Liste.

Das übliche ausführliche "Durchkauen" dieser Werke im Schulunterricht führt nämlich offenkundig in den meisten Fällen dazu, dass die Schüler am Ende so genug davon haben, dass sie die Werke nie wieder lesen wollen - und das ist gerade im Fall des Don Karlos ein Jammer. 

Wenn auch für die Bühne geschrieben und wie die meisten Theaterstücke dort am wirksamsten, lohnt sich der Karlos auch als Lektüre. Er bietet alles, was für Spannung und gute Unterhaltung steht: Sex, crime and royalty. Und fast jeder Leser und jede Leserin sollten darin eine Figur finden, mit der sie sich identifizieren können - angefangen vom rebellierenden Prinzen, der von seinem Vater geliebt und anerkannt werden möchte und doch immer nur der autoritären Majestät begegnet (so empfindet er es) über den alternden König, den seine Macht einsam gemacht hat und der sich noch nicht einmal von der geliebten Frau zurück geliebt fühlt, der einen Freund sucht und sich den Zwängen der Politik ausgesetzt fühlt bis hin zum idealistischen Marquis de Posa, der seinen Freund Karlos von seinem Egotrip zum verantwortungsvollen Thronfolger kicken will. Und dann sind da noch die Damen: Die junge Königin, die sich im strengen Spanien zurück in ihr warmes, heiteres Frankreich sehnt, die in der Ehe mit dem ungeliebten König friert und im Konflikt mit dem Stiefsohn, der sie liebt, den sie aber nicht liebt, aufgerieben wird. Und da ist die großartige Prinzessin Eboli, deren leidenschaftliche Liebe zum Prinzen in Hass umschlägt und es wird intrigiert, politisiert, geliebt, gehasst, rivalisiert, gelitten und schließlich sogar gestorben.

Das Ganze kommt in einer Sprache, die uns zwar heute auf den ersten Blick altertümlich erscheinen mag, die aber der Beschäftigung damit wohl wert ist und die man vielleicht laut lesen sollte, um sie in ihrem Klang zu begreifen. Und wer dann nicht von Posas "Gebt Gedankenfreiheit!" und Karlos leidenschaftlichem Bekenntnis zur Freundschaft berührt ist, tut mir fast ein wenig leid.

Eines sei allerdings am Rande noch angemerkt: Schiller ist sehr "frei" mit der Historie umgegangen. Der edle Prinz seines Schauspiels war in Wirklichkeit ein degenerierter Halbirrer, der dem königlichen Vater am Ende keine andere Chance ließ, als ihn wegzusperren. Und König Philipp war weit entfernt von "kalt". Seine Briefe an seine Frauen zeigen ihn als liebevollen Ehemann und Vater.

Über mich

Autorin, Journalistin. 1960 in Stuttgart geboren, seit 30 Jahren vorwiegend mit Schreiben beschäftigt.

Lieblingsgenres

Krimis und Thriller, Liebesromane, Jugendbücher, Historische Romane, Sachbücher, Biografien, Literatur, Unterhaltung

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