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templerthomas

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Cover des Buches Die Herren des Nordens (ISBN: 9783499245381)

Bewertung zu "Die Herren des Nordens" von Bernard Cornwell

Die Herren des Nordens
templerthomasvor 15 Jahren
Rezension zu "Die Herren des Nordens" von Bernard Cornwell

Cornwell wagte sich mit den Büchern um den Sachsen Uthred an ein wenig behandeltes Thema - die Invasion der Dänen und den erfolgreichen Kampf von Alfred dem Großen dagegen.

Gute historische Romane sind zumeist schwer zu finden. Schon oft habe ich historische Romane gelesen und mich gewundert wie jemand einen Roman schreiben kann ohne jegliche Ahnung der historischen Begebenheiten zu jener Zeit oder wie manche AutorInnen komplett blödsinnige Schlußfolgerungen zogen. Highlights waren da christliche Fundamentalisten die von einer Autorin mit muslimischem Hintergrund ausgeschmückt wurden oder Tempelritter die gegen Dämonen kämpften.

Bei Bernard Cornwell bekommt man aber auch bei diesem Buch die Garantie dass die Bücher historisch sehr nahe an den Fakten sind. Cornwell erklärt im Anhang auch das die Figuren Uthred, Kjartan und Ragnar fiktive Gestalten sind.

Insofern Cornwell die Fakten ändert, Ereignisse frei verwendet oder verändert erklärt er dies auch.
Die Geschichte an sich bleibt aber sehr stimmig in ihrer Zeit.
Dies gefällt mir bei diesem Autor sehr gut.

Daten:
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Taschenbuch: 480 Seiten
Verlag: Rowohlt TB-V. Rnb.; Auflage: 4., Aufl. (2. Januar 2008)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3499245388
ISBN-13: 978-3499245381
Größe und/oder Gewicht: 19 x 11,6 x 4,4 cm
Preis: 9,95 Euro

Autor:
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Cornwell, Jahrgang 1944, studierte Geschichte, arbeitete als Lehrer und anschließend bei der BBC.
Nach Übersiedlung in die USA - seine Frau ist Amerikanerin - war ihm die Arbeit im Journalismus mangels Green Card verwehrt. Und so entschloss er sich Romane zu schreiben. Cornwells erste Figur und bis dato erfolgreichste Romanfigur ist Richard Sharpe, ein britischer Soldat in den napoleonischen Kriegen. Über seine Abenteuer hat er bereits 20 Bücher geschrieben. Im englischen Sprachraum gilt er als König des historischen Abenteueromans.
2006 bekam er von der Queen den Order of the British Empire.

Die Herren des Nordens ist der dritte Teil in der Uthred Saga
Das letzte Königreich ist der erste,
Der weiße Reiter der zweite und das im Januar erscheinende Schwertgesang Buch der vierte Teil.
Dieses Buch würde ich nicht ohne den Vorgänger Der weiße Reiter lesen.

Inhalt und eigene Meinung:
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Kurzbeschreibung
Uthred hat nach der erfolgreichen Schlacht bei Ethandun lediglich fünf Felder erhalten und zieht in seine Heimat Northumbrien.
Dort befreit er unwissentlich den Dänenkönig Guthred und tritt in seine Dienste ein. Die Wendungen sind zahlreich und führen Uthred in die Sklaverei, zu seiner großen Liebe, in eine Felsenfestung und als Anführer in eine (für die damaligen Verhältnisee) große, für Northumbrien alles entscheidende Schlacht.

Leseprobe: (Seite 460)
"Warum sollte er mit einem Dieb Freundschaft schließen?", fragte ich.
Ivarr sah mich an, in seinen Schlangenaugen stand keine Regung. "Ich habe gestern eine Ziege kotzen sehen", sagte er, "und was sie hochwürgte, hat mich an Euch erinnert."
"Ich habe gestern eine Ziege scheißen sehen", gab ich zurück, "und was sie hat fallen lassen, hat mich an Euch erinnert."
Darauf antwortete Ivarr mit einem höhnischen Grinsen, doch er beschloss, die Beleidigungen nicth mehr fortzusetzen. Sein Sohn jedoch zog das Schwert, und Ivarr hob warnend die Hand, um dem Jungen zu zeigen, dass der Moment zum Töten noch nicht gekommen war.
"Macht Euch davon", sagte er zu Guthred, "macht Euch schnell davon, und ich werde vergessen, Euch jemals gesehen zu haben."
"Die Ziegenkacke hat mich an Euch erinnert", sagte ich, "aber ihr Geruch hat mich an Eure Mutter erinnert. Es hat widerlich ranzig gestunken, aber was soll man von einer Hure erwarten, die einen Dieb geboren hat?"
Einer der Krieger hielt Ivars Sohn zurück. Ivarr selbst sah mich nur schweigend an. "Ich kann euren Tod über drei Sonnenuntergänge hinweg währen lassen", sagte er schließlich.

Eigene Meinung:

Dieses Buch lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück. Einerseits ist das Buch wieder perfekt geschrieben und mit sehr gelungenen Passagen.
Besonders gefällt mir wieder das der Autor keine Schwarz/Weiß Malerei anstellt sondern die Dänen zeitweise durchaus auch in einem positiven Licht stehen lässt - ohne die für die damaligen Kriege üblichen Grausamkeiten wegzulassen.
Gleichzeitig zeigt er sowohl die Grausamkeit der Dänen als auch der Sachsen.

Cornwells Hauptfigur Uthred handelt dabei durchaus in der Logik eines Mannes seiner Zeit - ohne Sentimentalität und mit der Bereitschaft zu töten.
Dies ist, wie schon erwähnt, ein Markenzeichen von Cornwell - seine Figuren handeln in der Logik ihrer Zeit.

Die Sprache von Cornwell ist anschaulich und auch die Nebenfiguren bekommen bei ihm Konturen.
In diesem Roman gibt es auch etwas Romantik - wenn auch im Sinne der damaligen Zeit.

Weniger gelungen finde ich das der Autor keine Trilogie machte (wie angekündigt) sondern das Ende offen lässt. Uthred überlebt natürlich alle Wirrungen und hat auch am Ende Erfolg- jedoch bleibt das Hauptziel von Uthreds Kriegszug dem nächsten Band über. Zudem erfindet der Autor zuviele Begebenheiten statt die reichlich stattgefundenen Schlachten der damaligen Zeit zu verwenden. Beides hat mir weniger gut gefallen. Im Vergleich zum vorigen Band wirkt dieses Buch eher wie ein Übergangsbuch dessen Ziel lediglich in Euros zu messen ist. Schade. Zwar finden einige Handlungsstränge aus den vorigen Büchern ihr Ende aber die Hauptgeschichte und die richtige Historie verharren an der Stelle. Um aber ehrlich zu bleiben: Wenn ich dies vor der Lektüre gewusst hätte wäre dies aber auch kein Hinderungsgrund gewesen. Zu süchtig bin ich schon nach Uthreds Leben und zu gut schreibt der Autor... drum auch hier 4 Sterne.

Über mich

Zitate die mir gefallen: Wer sich für perfekt hält beweist nur das er zu geringe Ansprüche an sich selber stellt (Hermann Hesse) "Wenn ich alles persönlich nähme, säße ich längst in einem Kirchturm und würde auf die Leute schießen." (George Clooney) "Wenn ich ihre Frau wäre, würde ich Ihren Kaffee vergiften" - "Wenn sie meine Frau wären, würde ich ihn trinken" Winston Churchill kontra Nancy Astor Persönliches: Reisen ist mein grösstes Hobby. Ich war schon in fast allen Ländern Europas, Südamerikas und in vielen Ländern Asiens (Lieblingsländer: Japan und Venezuela).
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