themeggymex

Da mich bereits andere Bücher von Emily Henry gut unterhielten und ich insbesondere über "Book Lovers" im englischsprachigen Raum viel Gutes hörte, war ich sehr gespannt auf diese Lektüre. 

Erzählt wird die Geschichte aus Noras Perspektive, die zunächst nicht wie die typische sympathische Protagonistin von cozy Liebesgeschichten scheint. Sie ist ehrgeizig, eitel und die Arbeit als Literaturagentin ist ihre oberste Priorität. Doch als sie mit ihrer Schwester Urlaub in einem kleinen Dorf (das zufällig der Schauplatz des Romans der Bestseller-Autorin ihres Verlages ist) macht, kommen nach und nach andere Seiten von Nora zum Vorschein. Zudem trifft sie dort auf einen Buchbranchen-Kollegen, den sie eigentlich gar nicht leiden kann. Eigentlich! Und natürlich findet sie ihn durchaus auch attraktiv...

Ich war auf der Suche nach einer lockeren Liebesgeschichte, die mich gut unterhält und mir ein angenehmes Gefühl gibt und wurde nicht enttäuscht. 

Dennoch gab es auch Passagen, bei denen ich mir das Augenverdrehen nicht verkneifen konnte. Insbesondere einige Charaktereigenschaften der Protagonist*innen wurde mir etwas zu häufig hervorgehoben. Auch manche Ereignisse aus der Vergangenheit kamen mir teilweise überdramatisiert vor, was die Figuren für mich zu konstruiert wirken ließ. 

Insgesamt würde ich "Book Lovers" aber auf jeden Fall empfehlen, wenn man Lust auf eine cozy Liebesgeschichte hat!

Der 15-jährige Mungo wächst mit seinen älteren Geschwistern und seiner Mutter in ärmlichen Verhältnissen im Glasgow der 90er Jahre auf. Die Mutter ist Alkoholikerin, egoistisch und meist abwesend, der Bruder ein gewalttätiges Gangmitglied. Einzig zu seiner Schwester Jodie hat der Junge eine liebevolle Beziehung. Doch dann tritt der Nachbarsjunge James in sein Leben.
Wir als Lesende befinden uns in vielen Kapiteln auf diesem Erzählstrang, springen aber immer wieder in die Zukunft, in der Mungo auf einen Campingtrip mit zwei ominösen älteren Männern fährt. Es wird schnell deutlich, dass die beiden Stränge durch ein dramatisches Ereignis verbunden werden.

Es tauchen einige Motive aus "Shuggie Bain" auf, allen voran die alkoholkranke Mutter und der sanfte Sohn, der sie trotzdem liebt. "Young Mungo" konnte mich jedoch sogar noch mehr begeistern als sein Vorgänger. Das lag vor allem an dem Gegensatz von extremer Brutalität auf der einen und ganz zarter Sanftheit auf der anderen Seite.
Deshalb ist "Young Mungo" definitiv nichts für schwache Nerven. Wer es sich aber zutraut, wird mit vielen gefühlvollen Lesestunden belohnt!

Ein interessanter neuer Ansatz in der Urban Fantasy: Magie durch lebendige Schatten. Die Protagonistin Charlie versucht ein vernünftiges Leben zu führen, indem sie mit ihrem neuen Freund und ihrer Schwester zusammen wohnt und einem normalen Job in einer Bar nachgeht. Doch dann holt ihre Vergangenheit sie ein und Charlie ist gezwungen, sich doch wieder mit der Welt der Schatten auseinanderzusetzen.
Wie schon angedeutet, mochte ich die Idee, eine Fantasywelt rund um Schatten aufzubauen. Außerdem konnte mich die Autorin an einigen Stellen mit unerwarteten Wendungen überraschen, was die Geschichte spannend macht. Dennoch muss ich sagen, dass das Buch es nicht geschafft hat, mich komplett in seinen Bann zu ziehen. Ich denke, das liegt unter anderem daran, dass man relativ lange nicht viel über das Magiesystem erfährt. Ich hätte mir gewünscht, dieses schneller besser zu verstehen. Allerdings mag dies auch persönliche Präferenz sein.
Insgesamt würde ich es Leser*innen empfehlen, die Urban Fantasy mögen, aber nicht unbedingt viel Zauberei oder gar magische Wesen brauchen.

Da ich "Daisy Jones & the six" mit großer Begeisterung las, hatte ich hohe Erwartungen an "Carrie Soto is Back". Allerdings war ich aufgrund des Tennis-Themas doch skeptisch, da ich mit diesem Sport bisher wenig Berührungspunkte hatte. Tatsächlich stehen wir als Leser*innen gemeinsam mit der Protagonistin bei zahlreichen Spielen auf dem Tennisplatz. Diese sind jedoch so spannend beschrieben, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Man erfährt einerseits ganz genau, wie Carrie sich fühlt, wie sie ihre Gegnerinnen beobachtet und ihre Strategie anpasst. Andererseits geht es doch rasant voran und man möchte unbedingt wissen, wer gewinnt.
Kurz nach Beginn des Romans gibt es einen Sprung zurück in die Vergangenheit: Carrie Sotos Vater ist leidenschaftlicher Tennisspieler und fixiert sich nach dem Tod seiner Frau darauf, seine Tochter zur Profispielerin auszubilden. So entwickelt Carrie einen extremen Ehrgeiz, der als Leserin häufig auch schwer auszuhalten ist. So begleitet man sie im ersten Teil des Buches bei ihrem Aufstieg und setzt dann wieder mit ihr ein, als sie mit 37 Jahren beschließt ein Comeback bekanntzugeben, um ihren Rekord zu verteidigen. Ist das möglich? Das ist die zentrale Frage, die Carrie und ihr Vater beschäftigt. Dabei ist es interessant, sie beim Training zu begleiten und ihre äußeren und inneren Veränderungen zu beobachten. Hinzu kommt, dass sie sich aus Mangel an Alternativen darauf einlässt, mit Bowe Huntley zu Trainieren, an den sie nicht die besten Erinnerungen hat...
Ich finde es super, dass in diesem Roman eine "ältere" Frau im Mittelpunkt steht. Das Buch macht Freude, enthält meiner Meinung nach einige tolle Botschaften und man fliegt nur so durch die Seiten. Absolute Empfehlung!

Aus dem englischsprachigen Raum las und hörte ich bereits viel Gutes über Emily Henry, weshalb ich sehr gespannt auf die deutsche Übersetzung ihres Bestsellers war.
Der Plot klingt vielversprechend: Poppy hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht und arbeitet als Journalistin bei einem Reisemagazin. Dennoch macht sie ihr Leben in New York nicht wirklich glücklich. Daraufhin schreibt sie ihrem (ehemaligen?) besten Freund Alex, mit dem sie Sommer für Sommer verreiste - Bis vor zwei Jahren etwas geschah, was dazu führte, dass die beiden seitdem keinen Kontakt mehr hatten. Poppy schafft es, Alex zu überzeugen, erneut mit ihr in den Urlaub zu fahren. Schaffen es die beiden, sich wieder zu vertragen? Und was ist damals überhaupt passiert? Diese beiden Fragen zogen mich durch die Geschichte, weshalb ich kaum aufhören konnte zu lesen.
Zwar kommt auch dieser Sommerroman nicht ganz ohne Klischees aus, dennoch habe ich mich super unterhalten gefühlt und bin nur so durch die Seiten geflogen. Für mich das perfekte Buch für den Sommer!

Delphine de Vigan gehört mittlerweile zu denjenigen Autor*innen, von denen ich jedes Buch lesen möchte, auch ohne zu wissen, wovon es handelt.
In "Die Kinder sind Könige" geht es um die junge Mutter Mélanie, eine bekannte Influencerin. Allerdings ist sie nicht alleine auf Social Media berühmt geworden, sondern mithilfe ihrer beiden Kinder. Mit diesen dreht sie lustige Challanges oder filmt sie, während sie das neueste Spielzeug auspacken. Schnell wird jedoch klar, dass die kleine Kimmy häufig doch nicht so viel Spaß bei der Produktion dieser Videos hat, wie ihre Mutter den Zuschauer*innen glauben machen möchte. Plötzlich fehlt jede Spur von dem Mädchen. Wer steckt dahinter? Die Mutter? Gegner ihres Youtube-Kanals? Geldgierige Kidnapper?

"Die Kinder sind Könige" konnte mich durch den spannenden Plot und die ethische Frage nach den Rechten von Kindern begeistern!

Aufmerksam wurde ich auf dieses Buch, da mir der Name der Autorin durch ihren Booker Price für "Girl, woman, other" bekannt war. Spätestens seit der Lektüre von "Manifesto" habe ich nun auch große Lust ihren bekanntesten Roman zu lesen. 

In ihrem neuesten Werk erzählt Bernardine Evaristo von ihrem Leben. Die Unterteilung des Buches ist dabei nicht wirklich chronologisch, sondern nach Themen vorgenommen worden. So erzählt sie zwar zu Beginn von ihren Vorfahren und Kindheit, in den folgenden Teilen kehrt sie jedoch immer wieder zu ihren jungen oder auch etwas späteren Erwachsenenjahren zurück. So handelt der zweite Teil von den unterschiedlichen Wohnungen und Zimmern der Autorin (, die sie übrigens SEHR oft gewechselt hat), in einem anderen Teil beschreibt sie dann ihr Liebesleben und in einem weiteren geht es um das Schreiben. Das ist eine eher ungewöhnliche, aber interessante Aufteilung, wie ich finde, da man sich als Leser*in der Autorin aus unterschiedlichen Blickwinkeln nähert und immer wieder neue Facetten von ihr kennenlernt. 

In "Das einzige Buch, das du über Finanzen lesen solltest" ist der Titel Programm. Es wird kleinschrittig und einfach verständlich das Grundwissen der Finanzwelt erklärt. Dabei ist das Buch in neun größere Kapitel unterteilt, die jeweils einige weitere Unterkapitel beinhalten. Zu den Hauptkapiteln gehört beispielsweise "Sieben finanzielle Denkfehler" zu Beginn des Buches, die einem klar machen, weshalb es wichtig ist, sich um sein Vermögen bzw. den Aufbau eines solchen zu kümmern. Im Kapitel "Die Klassiker der Geldanlage" wird erklärt, warum beispielsweise Lebensversicherung und Bausparvertrag keine rentablen Anlageoptionen mehr sind. Im Verlauf des Buches geht es außerdem um Immobilien, Aktien und ETFs. Zuletzt wird zudem verdeutlicht, weshalb Geld frei und glücklich macht.

Ich würde dieses Buch allen absoluten Anfänger:innen in Bezug auf Finanzen empfehlen. Da ich bereits ein Buch dazu gelesen habe und mir die ein oder andere Podcastfolge angehört habe, war der Großteil des Inhalts für mich nicht neu.

Aufmerksam wurde ich auf dieses Buch auf dem Instagramaccount der Autorin. Ich folge Mona Ameziane schon seit einigen Jahren und wusste, dass ich ihr Buch auf jeden Fall lesen möchte!

Ich interessiere mich generell für Bücher über Heimat und Herkunft, außerdem erhoffte ich mir, dass diese Geschichte mein stetig wachsendes Fernweh etwas abmildern kann. 

Es handelt sich bei "Auf Basidis Dach" um einen sehr persönlichen Roman, da Monas Vater aus Marokko kommt, sie selbst sich aber häufig mehr als Deutsche statt als Marokkanerin fühlt. Um dieser Seite näher zu kommen, verbringt Mona Ameziane bereits als Jugendliche ein Schuljahr bei einer Gastfamilie in Marokko. Während ihrer Kindheit besucht sie jedes Jahr die Familie ihres Vaters und als Erwachsene reist sie mit ihm erneut in sein Heimatland, um ihm bestimmte Fragen zum ersten Mal zu stellen. Als Leser:innen begleiten wir die Autorin auf all diesen Stationen und  lernen gleichzeitig unterschiedliche Facetten von Marokko kennen. Auch über Deutschland wird an der einen oder anderen Stelle reflektiert. 

Zusammenfassend hat mir "Auf Basidis Dach" genau das gegeben, was ich mir im Vorhinein erhofft habe!