In Palacios Debutroman Wunder geht es um einen kleinen Jungen der alles andere als normal ist. Augustus, von seiner beneidenswerten Familie liebevoll "Auggie" genannt, wurde mit mehreren Dislokationen im Gesicht geboren und musste sich sein ganzes Leben lang Operationen unterziehen. Er ist damit aufgewachsen angestarrt zu werden von Menschen auf der Straße und teilweise sehr verletzende und frustrierende Reaktionen auf sein Äußeres zu bekommen. Wegen der manchmal sehr schmerzhaften Ehrlichkeit der Kinder, geht Augustus auch lange Zeit nicht in die Schule. Nun aber, soll er endlich in eingeschult werden und das Buch beschreibt die Erlebnisse, schöne wie traurige oder lustige, die Augustus hier erlebt.
Palacio ist hier ein wunderbares Debut gelungen. Er beschreibt seine Figuren mit einfühlsamer Sensibilität die einem das Herz erwärmt. Augustus muss man einfach lieb haben. Die Geschichte wird zu Anfang aus seiner Sicht erzählt und es ist der Autorin sehr gut gelungen, den Jargon und die Gedanken eines 10-Jährigen nachzuempfinden. Im Anschluss wird die Rolle des Erzählers von verschiedenen Personen in Augustus' Umfeld übernommen, was sehr schön ist, da man hier noch die Sicht auf das Geschehen aus einer anderen Perspektive ermöglicht bekommt.
Die Geschichte ist von Anfang an packend, ein klassischer Page-Turner. Mir ist es schwer gefallen, das Buch überhaupt aus der Hand zu legen. Ich habe viel gelacht und am Ende auch geweint.
Rundherum ein schönes Buch voller Weisheit und Gefühl. Sehr zu empfehlen!
4/5 Punkten