Rezension Nordpiraten:
Corin und Jonathan Gilles verschlägt es in den hohen Norden. Um Vierzehnhundert herum wütet immer noch der hundertjährige Krieg in Frankreich und der wohlhabene Vater versucht sein Heil im Hansegebiet und in Skandinavien zu finden.
Dummerweise kommt die Familie Gilles vom Regen in die Traufe. Das Schiff aus Lubeca (Lübeck) wird Opfer eines Piratenangriffs. Vater Giles wird ermordet, die Brüder getrennt. Beide Söhne halten sich gegenseitig für tot - doch beide überleben. Der jüngere, ungebändigte Corin bleibt schließlich bei den Piraten und macht dort Karriere - nicht zuletzt, weil ein schottischer Astronom ihm unter die Arme greift und ein wachsames Auge auf Corin hat. Der ältere Jonathan landet auf Umwegen bei den Kreuzrittern - natürlich nicht, ohne sich vorher in eine Herzogin zu verlieben. Eine Liebe, die nur unglücklich enden kann.
Alles läuft darauf hin, daß die beiden Brüder sich irgendwann wieder sehen - doch dann als Feinde.
Die Nordpiraten sind ein sehr, sehr außergewöhnliches Historienroman-Duo. Gespickt mit extremem und manchmal derbem Humor fällt es manchmal schwer, die emotionalen Abgründe der Figuren auf sich wirken zu lassen. Wenn man mit dem Humor voll mitgehen kann und auf Geschmackloses und schwarzen Witz steht, kann man aber emotionale Achterbahnen fahren, wie in kaum einem anderen Roman. So erging es jedenfalls mir. Wenn man mit dem Humor weniger anfangen kann, bleibt wohl der Abstand zu den Figuren zu groß und somit auch die Abgründe zu flach. Soll heißen, man wird das Buch lieben oder hassen.
Für mich ein absolutes Wahnsinnsbuch - ich bin sehr, sehr, sehr gespannt auf den zweiten Teil!
thomasmountain
- Mitglied seit 19.09.2013
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Kurzmeinung: Sehr schräg, sehr ergreifend, sehr anders.
Lieben oder hassen? Ich liiiiiiiebe es!
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- 21.11.2013