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tinstamp

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Wiedersehen in Stockholm (ISBN: 9783458683162)

Bewertung zu "Wiedersehen in Stockholm" von Anna Lönnqvist

Wiedersehen in Stockholm
tinstampvor 4 Tagen
Kurzmeinung: War nicht ganz das, was ich erwartet hatte
Hat mich etwas enttäuscht

Nach einem Besuch im Freizeitpark lernt Ella Ben kennen. Die beiden verstehen sich auf Anhieb und beschließen die nächsten Stunden, bis Bens Zug nach Kiruna in Nordschweden abfährt, gemeinsam zu verbringen. Für Ben und Ella ist es ein ganz besonderes Aufeinandertreffen und sie versprechen sich gegenseitig weiter in Kontakt zu bleiben. Ella gibt Ben ihre Handynummer, hört jedoch nie wieder von ihm.
Zwölf Jahre später treffen die Beiden zufällig bei einer Veranstaltung aufeinander, gehen sich aber aus dem Weg. Ella ist mitterweile mit ihrem Jugendfreund Leon in einer Beziehung und freie Autorin. Ben hat sie jedoch nie vergessen.
Bei der Verlagsparty knüpft sie den Kontakt zu Frederika Bergh. Marielle, die Leiterin des Verlags, plant eine Biografie ihrer Tante Frederika, die über Jahrezehnte ein großes Unternehmen leitete, was in den 70er Jahren nicht alltäglich war. Sie engagiert Ella als Ghostwriterin, nachdem der Funke zwischen den bereits angeheuerten männlichen Autor und Frederika nicht übergesprungen ist. Bei Recherchen und Gesprächen auf Frederikas Anwesen trifft sie immer wieder auf Ben, dessen Mentorin die ehemalige Verlagseigentümerin ist. Langsam fassen die Beiden wieder Vertrauen zueinander und kommen sich näher...

Erzählt wird aus Ellas Sicht in der "Ich-Form". Die Einschübe zu Fredrika aus dem Sommer 1968 sind in der 3. Person verfasst, was die beiden Handlungsstränge deutlich abgrenzt. Die Rückblende zu Fredrikas Leben läuft parallel zu den Entwicklungen, die sich in Ellas Leben ergeben. Bei den Zusammenkünften für die Biografie, lernt Ella Frederika immer besser kennen. Beide Frauen vereint die Eigenschaft, mehr den Wünschen und Vorstellungen anderer zu entsprechen, als ihre eigenen zu verfolgen. Je mehr Ella von Frederikas Vergangenheit erfährt, umso mehr wird ihr bewusst, dass sie ihr eigenes Leben ändern muss.

Ich liebe Geschichten, wo zwei Menschen aufeinandertreffen, sich verlieben und nur für kurze Zeit zusammenbleiben können  - mit der Hoffnung sich wieder zu treffen....in einem Jahr am selben Treffpunkt oder Jahre später. In "Wiedersehen in Stockholm" fehlte mir jedoch dieses ganz spezielle Gefühl, welches ich sonst bei Filmen oder Romanen zu diesem Thema habe. Vielleicht liegt es daran, dass der Roman auf zwei Zeitebenen geschrieben ist, die von unterschiedlichen Charakteren erzählen. Dabei gerät die im Klappentext angeführte "Second Chance" irgendwie ins Hintertreffen. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass der Fokus auf Ben und Ella liegen wird, jedoch steht vielmehr Frederika und der Verlag im Vordergrund und wie Ella durch die Treffen mit der älteren Dame beginnt ihr eigenes Leben zu reflektieren. Das ist zwar interessant und hat mir auch gefallen, aber erwartet hatte ich mir eine etwas andere Geschichte. Die Handlung in der Gegenwart um Ella, Ben und Leon fand ich hingegen etwas oberflächlich und das Ende etwas zu überladen.

Die deutsche Übersetzung fand ich ebenfalls nicht ganz rund. Sprachlich gibt es auch keinen Unterschied zwischen den Sechziger Jahren und der Gegenwart.

Die Geschichte ist nett, aber irgendwie fehlte mir etwas....etwas, dass mich in den Bann zieht oder mir das Gefühl gibt, mich mit den Figuren identifizieren oder mich in sie hineinversetzen zu können. So habe ich den Roman gelesen, mochte den Vergangenheitsstrang ganz gern und auch die Beschreibungen von Stockholm und der Umgebung, aber richtig abholen konnte mich "Wiedersehen in Stockholm" nicht.

Fazit:
Ich hatte mir etwas anderes erwartet, denn es handelt sich hier um zwei verschiedene Handlungsstränge und Geschichten und nicht wie vom Klappentext angekündigt, um eine "Second Chance" Story. Diese beiden Handlungsstränge geben der Geschichte zwar mehr Tiefe, aber leider ist die Umsetzung nicht so ganz gelungen. Kann man lesen, muss man aber nicht.

Cover des Buches Töchter des Aufbruchs. Das Pensionat an der Mosel (ISBN: 9783453428553)

Bewertung zu "Töchter des Aufbruchs. Das Pensionat an der Mosel" von Marie Pierre

Töchter des Aufbruchs. Das Pensionat an der Mosel
tinstampvor 6 Tagen
Kurzmeinung: Hier erlebt man Geschichtsunterricht auf abwechslungsreiche Weise!
Spannende deutsch-französische Geschichte

Maria W. Peter, die hier unter dem Pseudonym Marie Pierre schreibt, versteht es großartig, die Region Lothringen und das Saarland zur Zeit der Deutsch-Französischen Kriege zu beschreiben. Die Autorin hat selbst Familien auf beiden Seiten. Ich durfte bereits zwei ihrer historischen Romane lesen, die ebenfalls die deutsch-französische Geschichte beinhalten. 

Diesmal befinden wir uns im Jahr 1910 im Reichsland Elsaß-Lothringen, dem heutigen Frankreich. Zu dieser Zeit ist die Bevölkerung bunt gemischt, jedoch gibt es einen Stützpunkt des preußischen Militärs in Thionville/Diedenhofen.

Die junge und engagierte Pauline Martin leitet in der Stadt eine höherer Töchterschule. Den größtenteils deutschstämmigen Einwohnern ist das Mädchenpensionat ein Dorn im Auge, denn Pauline lehrt auch französische Literatur. Außerdem ist sie eine gebildete und hübsche Frau, die nicht nur Wert auf gute Umgangsformen, sondern auch auf ein adrettes Aussehen achtet.
Als sich eines der Mädchen eines Nachts aus dem Pensionat schleicht, um einen deutschen Soldaten zu treffen, schrammt Pauline nur wenig an einem Skandal vorbei. Suzette, ihre aufmüpfige Nichte, lässt sich nämlich nichts gefallen und sieht durch ihre rosarote Brille nur den adretten Offizier, aber nicht die Gefahr, in die sie sich begibt. Als sie eines Morgens nicht auffindbar ist, wendet sich Pauline an Hauptmann Erich von Pliesnitz. Dieser ist alles andere als ein Frauenfreund, jedoch ist ihm ebenfalls an dem guten Ruf seiner Einheit gelegen und steht ihr bei. Langsam entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden.
Als Leser nehmen wir auch am Leben im Mädchenpensionat Teil und erleben einige anregende Diskussionen in der Literaturstunde über Victor Hugos "Die Elenden".
Aber nicht nur Suzette bringt Pauline und das Pensionat immer wieder in Aufruhr. Suzettes Mitschülerin Louise hütet ein Geheimnis, genauso wie der undurchsichtige Gärtner Vincent Lehmann, der eine ganz bestimmte Rolle in der Geschichhte innezuhaben scheint.
Als Leser spekuliert man von Beginn an, warum er ausgerechnet bei Pauline im Mädchenpensionat Arbeit sucht. Erst am Ende wird sein Geheimnis gelüftet, was für einen guten Spannungsaufbau sorgt.

Der Schreibstil ist der damaligen Zeit angepasst und lässt sich trotzdem flüssig lesen. Die sehr lebendigen Beschreibungen der Charaktere und der Landschaft lassen das Kopfkino sofort anlaufen.


Maria W. Peter schafft es wieder mich von Beginn an zu fesseln. Neben den spannenden Plot schafft es die Autorin die geschichtlichen Hintergründe der Grenzregion anschaulich und informativ miteinzubinden. Sie hat sehr gründlich recherchiert und hat mir nebenher die Region sehr nahe gebracht. Als Österreicherin weiß man nicht sehr viel über diesen Landstrich und die ewigen Kämpfe zwischen Frankreich und Deutschland, wenn man sich vorher nicht schon mehr damit befasst hat. 

Hier erlebt man Geschichtsunterricht auf abwechslungsreiche Weise!

Fazit
Marie Pierre alias Maria W. Peter lädt uns auf eine spannende Reise nach Lothringen zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein. Ein absolut gelungener Reihenauftakt ihrer "Pensionat an der Mosel" Trilogie.

Cover des Buches Verborgen (ISBN: 9783462005868)

Bewertung zu "Verborgen" von Eva Björg Ægisdóttir

Verborgen
tinstampvor 10 Tagen
Kurzmeinung: Dieser dritte Band hat mir wieder etwas besser gefallen, als Band zwei.
Wie lässt man eine Leiche verschwinden?

Mit dem dritten Band der Reihe von Eva Björg Ægisdóttir habe ich mir das Ziel gesetzt abzuwägen, ob ich die Reihe fortsetzen werde oder nicht. Der zweite Band hat mich nämlich nicht so richtig abgeholt, aber den dritten fand ich nun wieder besser. Ich bin mir aber unsicher, ob es überhaupt weiter gehen wird mit Elma und ihrem Team.

Als in Akranes ein Einfamilienhaus brennt, wird die Leiche eines jungen Mannes gefunden. Marino scheint im Schlaf vom Feuer überrascht worden zu sein und die Polizei geht von einem Unglück aus. Doch die Obduktion zeigt, dass der junge Mann bereits vor dem Feuer tot gewesen sein muss.
Elma und Sævar beginnen zu ermitteln und stoßen bald auf weitere Ungereimtheiten. Lise, ein niederländisches Mädchen, welches als Au Pair bei der benachbarten Familie von Marino gelebt hat, scheint Island nicht verlassen zu haben. Sie ist unmittelbar nach dem Brand verschwunden. Hat sie etwas mit dem Mord an Marino zu tun? Oder hängen die beiden Fälle gar nicht zusammen?
Bald bemerkt Elma, dass es sich hier um einen viel komplexeren Fall handelt, als ursprünglich angenommen.

Der Krimi beginnt wieder eher ruhig, wird aber zum Ende hin richtig spannend. Diesmal legt die Autorin mehr wert auf die Familienkonstruktionen und wir bleiben in einem engen Personenkreis. Es sind zwar noch immer jede Menge fremdländisch klingende isländische Namen, die man sich merken muss, aber im Vergleich zu den beiden Vorgängern sind sie überschaubar. Landschaftsbeschreibungen sind in diesem Band der Reihe eher selten, was ich schade finde.
Der Krimi spielt diesmal großteils in der Gegenwart. Nur kleine Rückblenden aus der Sicht eines Opfers, geben eine sehr bedrückende Story wieder, die zu Herzen geht.

Auch das Privatleben der Ermittler spielt eine Rolle und ist wieder Teil des Krimis. Hörður leidet unter dem Tod seiner Frau. Eigentlich wollte er sich eine Auszeit gönnen, doch er stürzt sich nun doch lieber in den neuen Fall. Und es gibt auch noch eine Überraschung, die ich natürlich nicht verraten möchte....nur eines: Elma gerät in Lebensgefahr

Die Spannungskurve steigt zum Schluss hin sehr an und hat mich das Buch nicht mehr aus der Hand legen lassen. Das Ende ist spannend und schlüssig.

Fazit:
Der dritte Teil der Reihe hat mir wieder besser gefallen als der Vorgänger und hat mich überzeugt hier weiterzulesen, falls es noch einen weiteren Band geben sollte.

Cover des Buches Mostviertler Kaiserin (ISBN: 9783839206324)

Bewertung zu "Mostviertler Kaiserin" von Helmut Scharner

Mostviertler Kaiserin
tinstampvor 12 Tagen
Kurzmeinung: Bewertung: 4 1/2 Sterne für einen spannenden Regionalkrimi, der Unweit meiner Heimat spielt
Mord auf der Schallaburg

Helmut Scharners neuer Mostviertel Krimi spielt wieder unmittelbar vor meiner Haustür. Diesmal wird auf der - von mir fünf Kilometer entfernten - Schallaburg gemordet. Ob ich bei meinem nächsten Besuch dort besonders vorsichtig sein muss?

"Mostviertler Kaiserin" ist der sechste Fall von Kommissar Brandner, der jedoch auch ohne Vorkenntnisse der anderen Bände gelesen werden kann.
Nach der aktiven Rennkarriere als Skifahrerin hat Simone Schnell gemeinsam mit ihren Jugendfreundinnen Alexandra und Martina das Trachten-Modelabel "Schnell und chic" gegründet. Während sie, die berühmte Skikaiserin, das Gesicht des Labels und für das Marketing zuständig ist, ist Alexandra Lanz Geschäftsführerin und erledigt alles Finanzielle. Martina Herzog ist die Designerin der modernen Trachten. Die Modenschau im Terrakottenhof des Renaissance-Schlosses Schallaburg soll ihre Kollektion bekannter machen und ins rechte Licht rücken. Doch nach der Vorführung wird die ehemalige Olympiasiegerin erdrosselt im Schlosspark aufgefunden. Tatwaffe: eine Dirndlschürze.

Major Brandner und seine junge Kollegin Annika Lindner werden zum Tatort gerufen. Die Aufregung ist groß! Die Presse sorgt für Wirbel und die Landeshauptfrau möchte eine möglichst schnelle Aufklärung des Mordes an der beliebten "Nationalheldin". Leopold und Annika geraten gehörig unter Druck, denn wirkliche Hinweise gibt es nicht. Die Liste der Verdächtigen ist dafür umso länger.
An erster Stelle steht "Bauer Trachten", die direkten Konkurrenten, die bereits Jahre in Amstetten ansäßig sind und nun in kurzer Entfernung von ihrem Geschäft den neuen Laden von "Schnell und chic" vor die Nase gesetzt bekommen. Es gibt aber auch die eine oder andere Kollegin aus dem ÖSV-Team, die Simone Schnell den Erfolg missgönnen könnte und selbst in den Ski-Olymp aufsteigen möchte...vorallem, wenn es ums Werbeeinnahmen geht. Außerdem gibt es da noch ihren Bruder Andreas, der sich ihr gegenüber zurückgesetzt fühlt und das Geld, welches ihre Eltern in Simones Skikarriere gesteckt haben, zurückhaben möchte.

Helmut Scharner hat, mit der nun zum zweiten Mal eingesetzten Annika Lindner, eine großartige Partnerin für Major Brandner erschaffen. Die auffällige Kollegin, mit ihrer tätowierten Rose am Kopf und der schwarzen Kleidung, ist erfrischend und hat etwas andere Ermittleransätze als Brandner. Ihre Figur ist sehr bildhaft und lebendig dargestellt und vermittelt den jungen Typ Frau, die sich nichts mehr gefallen lässt. Brandner, Familienvater von zwei Töchtern im Teenageralter, tut dies sichtlich gut.

Die von mir des öfteren kritisierten Gedankengänge der Ermittler, die in kursiver Schrift zu lesen sind, sind etwas eingeschränkt worden, was mir wesentlich besser gefällt.
Die wechselnden Perspektiven und die getrennt geführten Ermittlungen sorgen ebenfalls für Spannung und Dynamik.

An jeden Kapitelanfang steht das Datum und der jeweilige Ort, denn Brandner und Lindner sind in einigen Teilen des Mostviertels unterwegs. So kann man ihnen immer folgen und als Mostviertlerin kenne ich natürlich auch alle Locations, was es für mich noch interessanter macht.

Fazit:
Ein spannender Regionalkrimi unweit meiner Heimat, der zum Miträtseln einlädt. Die Regionalkrimis des Autors werden meiner Meinung immer besser und ich freue mich schon auf den nächsten Fall für Brandner und Lindner.

Cover des Buches Gebrochene Schwingen (Die Casteel-Saga) (ISBN: 9783955306786)

Bewertung zu "Gebrochene Schwingen (Die Casteel-Saga)" von V. C. Andrews

Gebrochene Schwingen (Die Casteel-Saga)
tinstampvor 16 Tagen
Kurzmeinung: Der bisher schwächste Teil
Die Reihe lässt stark nach

Achtung enthält Spoiler!

Nachdem sich Heaven schon im zweiten Teil völlig verändert hat, geht die Negativ-Spirale ihres Charakters nun noch weiter abwärts. Sie entwickelt sich zu einer egozentrischen jungen Frau, die mit Geld und Macht versucht sich alles zu erkaufen, was sie möchte. Sie zeigt genau die Charaktereigenschaften, die sie bei anderen Personen in ihrem Umkreis einst verachtet hat.
 Besonders enttäuscht hat mich aber Logan, die Jugendliebe von Heaven, den sie zu Beginn dieses Bandes ehelicht. Sobald er in den Einfluss von Tony gerät, wird er geldgierig und will immer höher hinaus. Er lässt Heaven oft alleine zurück und man spürt förmlich das Unheil auf die Beiden zukommen.

Fanny lässt natürlich auch weiterhin nichts unversucht Heaven zu erpressen oder zu demütigen. Ihren Charakter kennen wir schon seit dem ersten Band und dieser kann mich nicht mehr wirklich überraschen.

V.C. Andrews hat ihre Figuren in "Gebrochene Schwingen" alle unsympatisch gezeichnet, was manchmal das Lesen etwas schwierig gemacht hat. Generell habe ich nichts gegen Figuren in Geschichten, die nicht sympathisch sind, aber wenn kein einziger positiver Charakter dabei ist, wird es mühsam.

Die Autorin greift diesmal auch tief in die Kitschkiste, was mir nicht wirklich gefallen hat. Es gibt massenhaft Dramen. Die Atmosphäre im Buch bleibt deshalb immer bedrückend und düster. Die Autorin ist jedoch auch eine Meisterin der unerwarteten Wendungen. Zum Ende hin, lässt sie wieder die gewohnte Bombe platzen. Dies muss man V.C. Andrews wirklich zu Gute halten, denn bei ihr muss man wirklich mit allem rechnen! 

Nach dem Beenden des dritten Buches der Reihe waren wir unsicher, ob wir weiterlesen wollen. Doch ein Blick auf den Klappentext zu Band vier hat uns alle schnell überzeugt...

Fazit:
Leider ist bei der Reihe ein Abwärtstrend zu erkennen. Was mich dennoch immer wieder überrascht ist, wie gut sich die Bücher aus den Achziger Jahren trotzdem noch immer lesen lassen. Wir werden alle weiterlesen und sind neugierig, wie es mit den Casteels weitergehen wird.

Cover des Buches Fünf Winter (ISBN: 9783518474198)

Bewertung zu "Fünf Winter" von James Kestrel

Fünf Winter
tinstampvor 17 Tagen
Kurzmeinung: Ein anderer Krimi und nicht das Highlight, das ich erwartet hatte. Trotzdem sehr interessant!
Ein etwas anderer Krimi

"Fünf Winter" ist mir auf einigen Plattformen aufgefallen, weil es durchschnittlich sehr gute Bewertungen bekommen hat. Meine Neugierde war geweckt, denn diesen "Geheimtipp" wollte ich kennenlernen.
Gemeinsam mit der lieben Nicole von "Zeit für neue Genres" habe ich diesen außergewöhnlichen Krimi dann in einer Leserunde auf ihrem Blog gelesen.

1941. Detective Joe McGrady, ehemaliger Captain der US-Streitkräfte, ist neu am Honolulu Police Department. Trotzdem bekommt er einen brutalen Mord an einem jungen Mann und seiner japanischen Freundin als Fall zugesprochen, den er mit Kollegen Fred Bull bearbeiten soll. Bald entdeckt er, dass eine viel größere Geschichte hinter dem Mordfall steckt und er mitten drin steckt. Daraufhin begibt sich McGrady auf Mörderjagd. Diese beginnt mit einer Reise nach Hongkong und führt ihn später weiter nach Japan...

"Fünf Winter" bietet dem Leser sehr viele Sequenzen und der Fall ist äußerst komplex. Dieser führt Joe McGrady auf eine Reise nach Asien. Der erste Zwischenstop ist Hongkong, wo McGrady einiges über die Machenschaften hinter den Morden entdeckt. Er gerät in eine Falle und wird in Hongkong inhaftiert. Ein paar Tage später übernimmt die japanische Armee die Stadt und auch die inhaftierten Amerikaner und Engländer werden als Kriegsgefangene nach Tokio verfrachtet. Doch dann wird Pearl Harbour bombardiert und plötzlich steckt er als Amerikaner im "Feindesgebiet" fest. In Tokio verbringt McGrady einige Jahre, wo er die Japanerin Suchi kennenlernt und sich in sie verliebt. Ob er den fünf Winter zurückliegenden Doppelmord in Honolulu aufklären kann? Und ist er nach dieser langen Zeit überhaupt noch relevant?

Die Geschichte wird sehr nüchtern erzählt und man erkennt sehr schnell, dass der Autor Amerikaner ist. Alle Deutschen sind böse Nazis und mir fehlte es oft an Charaktertiefe der handelnden Figuren. Für mich würde dieser Krimi besser als Drehbuch für einen actionreichen Spionage-Thriller funktionieren.
Trotzdem wird der komplexe Krimi spannend erzählt und man fiebert mit Joe McGrady mit, dessen Feind ihm immer eine Nasenlänge voraus ist.

Spannend war die Sicht auf den Pazifikkrieg. Ein etwas anderer Blickwinkel, denn normaler Weise lesen wir über diese Zeit fast nur aus der Sicht Deutschlands oder Resteuropas. Im Krieg gibt es keine Sieger oder Kriegshelden, was ich dieser Geschichte und dem Autor zugute schreibe.
Auch die Kapitel in Japan sind sehr interessant erzählt, denn der Autor bringt uns dieses Land näher. Sprache und Kultur, sowie das schreckliche Finale des Zweiten Weltkrieges mit dem Abwurf der beiden Atombomben werden, sind großes Thema.

"Fünf Winter" wird mit den Worten beworben: "Ein gewaltiges Epos in Cinemascope Format. Letzteres kann ich bestätigen, denn als Film oder Serie könnte ich mir die Geschichte wirklich sehr gut vorstellen. Irgendwie wirkt es wie ein Hollywood-Klassiker.

Auch an den diversen Covern merkt man, dass es sich hier um eine etwas andere Geschichte handelt bzw. finde ich zwei Cover davon richtig Trivial und erinnern mich an Jerry Cotton Hefte

Fazit:
Nicht das Highlight, das ich erwartet hatte, aber ein etwas anderer (Spionage)Krimi, der mir spannende Lesestunden gebracht hat. Außerdem einmal eine Geschichte, die man normaler Weise nicht so schnell liest.

Cover des Buches Mauerträume (ISBN: 9783365004692)

Bewertung zu "Mauerträume" von Kati Stephan

Mauerträume
tinstampvor 20 Tagen
Kurzmeinung: Bewertung: 3 1/2 Sterne Hier geht es vorallem um den Familienzusammenhalt und um die Träume für die Zukunft.
Das getrennte Deutschland

Ich habe bereits einige Bücher gelesen, die sich um den Mauerbau, die Zeit der Trennung Berlins und auch dem Fall der Mauer beschäftigen.
Mit "Mauerträume" befinden wir uns in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts. Anni und ihre Schwester Paula wachsen mit ihren Eltern Marlies und Georg in Ostberlin auf. Georgs Schwester Gundula ist noch vor dem Mauerbau alleine in den Westen gegangen. Jeden Dienstag besucht sie die Familie und bringt Geschenke mit.
Anni liebt es zu zeichnen und obwohl sie Talent dazu hat und Kundstgeschichte studieren wollte, erhielt sie keinen Studienplatz. Anni arbeitet als Kellnerin in einem Restaurant am Müggelsee. Ihr Notizbuch mit ihren Skizzen und Zeichnungen hat sie jedoch immer dabei. Als sie eines Dienstags wieder zum Grenzübergang Friedrichstraße geht, um ihre Tante Gundula abzuholen, stößt sie mit dem Westdeutschen Erich zusammen. Dabei fällt ihr ihr Notizbuch aus der Tasche. Erich möchte es ihr nur unter der Bedingung zurückgeben, dass er sie zu einem Date einladen kann. Anni möchte allerdings keinen Westdeutschen näher kennenlernen.
Ihre Schwester Paula ist Klassenbeste und bekommt trotzdem keinen Platz an der EOS, weil sie den Staat kritisiert und verbotene Bücher liest, die ihr ihr Lehrer heimlich zusteckt. Da bekommt Paula vom Direktor der Schule ein Angebot. Wenn sie ihren Lehrer bespitzelt, erhält sie den gewünschten Platz am Gymnasium. Wird sich Paula darauf einlassen? Vater Georg arbeitet als einer der Letzten noch als Schuster in seiner eigenen Werkstatt, doch auch ihm wird das Leben schwer gemacht, während Marlies ihre privaten Tauschgeschäfte führt...

Annies und Paulas Familie steht für viele Familien in der ehemaligen DDR, die nicht ganz der Norm oder dem Wunsch der Obrigen entsprachen.
Als Leser begleiten wir die beiden Jugendlichen und ihre erhalten Einblicke in ihre Wünsche und Träume, die sich nicht oft mit denen des Staats vereinbaren lassen. Trotzdem fallen beide nicht wirklich auf und erst als Gundula fragt, was Glück für die Mädchen bedeutet, werden sie nachdenklich und überdenken ihr Leben. Dabei ist auch der Zusammenhalt der Familie ein großes Thema.


Kati Stephan beschreibt das Leben in der DDR sehr anschaulich und bildhaft. Der Schreibstil ist angenehm und eindringlich. Die Figuren sind sehr lebendig und trotzdem konnte ich nicht immer mit ihnen so mitfühlen, wie ich es gerne getan hätte. Leider verrät der Klappentext sehr viel bzw. hat er für mich eher den Touch einer Liebesgeschichte. Diese steht aber keineswegs im Vordergrund und bekommt erst zum Ende hin mehr Raum. Dieses letzte Viertel war mir dann auch fast etwas zu schnell abgehandelt, denn die Zeitsprünge geben ein etwas gerafftes Bild wieder.

Wer gerne mehr über die deutsch-deutsche Geschichte lesen möchte, dem empfehle ich die Trilogie von Farina Eden "Geteiltes Land".


Fazit:
"Mauerträume" erzählt vorallem über Träume und dem Zusammenhalt der Familie auf der anderen Seite der Mauer in Berlin der Siebziger Jahre. Gut rechercheirt und eindringlich erzählt, aber nicht mein Favorit der Romane, die ich bisher über die deutsch-deutsche Geschichte gelesen habe.

Cover des Buches The Woman in Me (ISBN: 9783328602972)

Bewertung zu "The Woman in Me" von Britney Spears

The Woman in Me
tinstampvor 22 Tagen
Kurzmeinung: Für diese Biografie sollte man eigentlich keine Sternebewertung abgeben, denn wie kann man ein Leben bewerten? Erschütternd und bewegend
Macht einfach sprachlos!

Das Buch von Britney Spears hat schon bei Erscheinen meine Neugierde geweckt. Ich bin zwar kein Fan der Sängerin, mag aber ein paar ihrer Lieder und habe natürlich auch einiges über ihr Leben über die Medien mitbekommen.
Nachdem ich einige Rezensionen und Videos zu ihrer Lebensgeschichte gesehen habe, wollte ich ihre Biografie unbedingt lesen. 

Schon von klein auf ist Musik und Tanz wichtig für Britney. So ist auch nicht verwunderlich, dass sie eines Tages wirklich auf der Bühne landet. Als Kind und Teenager war sie, wie so viele andere bekannte Musiker:innen und Schauspieler:innen, beim sogenannten Mickey Mouse Club. Dort verliebte sie sich später auch in Justin Timberlake. Zwischen den Zeilen kann man immer noch herauslesen, dass er ihr das Herz brach. Ein Vorfall, auf den ich hier nicht näher eingehen möchte, hat mich entsetzt und lässt Justin nun für mich in einem ganz anderen Licht dastehen...

Wie man ohne Folgen einen Menschen für so lange Zeit der Freiheit berauben und einsperren kann, lässt mich noch immer entsetzt zurück. 13 Jahre war Britney ihrem alkoholkranken Vater und dem amerikanischen Staat ausgeliefert. Ihr Vater hat sie entmündigt und ihr jegliche Selbstbestimmung genommen. Einzig das Geld, der von ihm vorgeschriebenen Auftritte, hat er genommen und ein Leben in Saus und Braus geführt, während Britney von einem Auftritt zum nächsten hetzten musste. Statt seine Tochter nach einer gescheiterten Ehe und einer Wochenbettdepression zu unterstützen, hat er sie für verrückt erklärt und wurde von seiner Frau, die sich von ihm getrennt hatte, als Britney ein Kind war, noch unterstützt. Diese Frau und Mutter, die genau wusste, was er ihr und den Kindern damals angetan hat....es macht einfach nur sprachlos!

Wie die Musikindustrie und die Medien zu dieser Zeit mit Britney umgegangen ist, ist schändlich.
Als Frau war und ist man den männlichen Produzenten, Journalisten usw. wirklich ausgeliefert. Kein männlicher Sänger oder Schauspieler wird für seine Aktionen so vor den Pranger gestellt, denn für sie gelten andere Maßstäbe. Männer bekommen andere Interviewfragen, können unzählige Affären haben, Drogenexzesse abliefern oder Zimmer zertrümmern und werden nicht als verrückt hingestellt - wobei Britney diese Dinge gar nicht getan hat! Trotzdem wurde sie als verrückt abgestempelt und eingesperrt.

Dadurch, dass die Biografie mehrere Jahrzehnte abdeckt und nicht wirklich viele Seiten hat, leidet sie ein wenig unter Oberflächlichkeit. Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten und es gibt auch einige Fehler in der deutschen Ausgabe (trotz oder gerade deswegen?) der vielen Übersetzer und dem Zeitdruck. Die Biografie wurde weltweit am selben Tag veröffentlicht, was vielleicht als Erklärung herhalten kann, aber einen so großen Verlag nicht passieren dürfte!

Diese Biografie ist erschütternd und aufwühlend. Dass sich Britneys Söhne von ihr abgewandt haben, obwohl sie alles für die Beiden gab, ist traurig. Ich wünsche Britney alles Glück der Welt und dass sie Hilfe bekommt, nach allem was sie bisher durchmachen musste.

Eine Bewertung möchte ich hier nicht abgeben, denn wie soll man das Leben eines anderen Menschen wirklich bewerten?

Fazit:
Bewegend, aufwühlend und schockierend! Ein Leben, welches niemand haben möchte.

Cover des Buches Aurelia und die Melodie des Todes (ISBN: 9783832181710)

Bewertung zu "Aurelia und die Melodie des Todes" von Beate Maly

Aurelia und die Melodie des Todes
tinstampvor 25 Tagen
Kurzmeinung: Bewertung: 4 1/2 Sterne Wieder überaus vergnüglich und spannend
K.u.K. Charme

Es ist ein unfreundlicher Herbst im Jahre 1871. Wien versinkt unter einer Nebeldecke, als sich der Ziegelbaron Meinrad Auerbach aus dem Fenster stürzt. Die Polizei nimmt den "Unfall" als Selbstmord auf, denn Auerbach ist einer jener Männer, die sich bei der Auftragsvergabe zur nahenden Weltaustellung 1873 in Wien verkalkuliert zu haben scheint. Kurz nach Auerbachs Tod wird in der Nähe seines Hauses ein mit einem Wiener Würfel (Pfasterstein) erschlagener Werkelmann gefunden. Haben die beiden Toten miteinander zu tun, obwohl sie aus völlig verschiedenen Schichten  kommen? Oder ist ihr Tod Zufall?

Der zweite Band dieser historischen Krimireihe ist auch ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes gut verständlich. Grafentochter Aurelia von Kolowitz liebt es ihre spitze Feder zu zücken und unter Pseudonym böse Karikaturen für den Figaro zu veröffentlichen. Dabei ist sie auch immer auf den Laufenden, was sich in ihrem Umkreis so tut und steckt liebend gerne ihre Nase in Dinge, die sie nichts angehen.
Im ersten Band ist sie Polizeiagent Janek Pokorny bei der Aufklärung eines Mordfalles "zuhilfe" gekommen und er weiß, wo Aurelia auftaucht, ist ein verzwickter Kriminalfall nicht weit.
Diesmal wird die Grafentochter bei der Schwester des ermordeten Ziegelbarons zu einer Séance eingeladen. Die merkwürdige Frau, die als Medium fungiert, warnt die Hausherrin vor einer großen Gefahr. Aurelia ist beunruhigt und versucht mehr über diese omonöse Frau zu erfahren. Das hört sich jetzt alles etwas wirr an, aber wie die Fälle schlussendlich alle zusammenhängen, müsst ihr selbst herausfinden.....

Die Geschichte wird diesmal nicht nur aus der Sicht von Aurelia und Janek erzählt, sondern wir erhalten auch Einblicke durch weitere Personen und deren Gedanken. Die Figuren sind  - bis hin zu den kleinsten Nebencharakteren - so lebendig beschrieben, dass ich sie wirklich bildhaft vor Augen hatte.
Neben der quirligen Aurelia, mag ich auch Janek sehr. Er möchte endlich zeigen, was in ihm steckt, denn Janek kämpft als kaiserlicher Polizeiagent noch immer um Anerkennung. Außerdem hat er sich in die Grafentochter verguckt, obwohl er weiß, dass die Standesunterschiede zu groß sind, um daraus mehr werden zu können.

Genau diese sozialen extrem unterschiedlichen Gesellschaftsschichten zu dieser Zeit in Wien, hat die Autorin wieder sehr gut dargestellt. Generell beschreibt sie das historische Wien in all ihren Romanen und Krimis sehr bildhaft und lebendig. Man erkennt, dass sie sich oft mit dieser Zeit beschäftigt und viel recherchiert hat.

Die Autorin führt den Leser gekonnt auf falsche Spuren. Mit einem Verdacht lag ich sogar richtig, auch wenn ich nicht die Hintergründe erahnen konnte. Der Kriminalfall ist viel komplexer und wird zum Ende hin noch richtig spannend, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann.

Fazit:
Mir hat auch der zweite Band dieser historischen Krimireihe sehr gut gefallen. Aurelia und Janek sind tolle Charaktere und die Atmosphäre von Wien während der k.u.k. Zeit hat die Autorin wieder großartig eingefangen. Ich freue mich schon auf den nächsten Fall für Aurelia.

Cover des Buches Die Burg (ISBN: 9783426448373)

Bewertung zu "Die Burg" von Ursula Poznanski

Die Burg
tinstampvor einem Monat
Kurzmeinung: Wer Erebos mochte, wird auch "Die Burg" mögen - eine Mischung aus Jugend- und Erwachsenenthriller, den ich gelungen finde
Empfehlung für Locked-in und Spiele Fans

Mit ihrem neuen Thriller "Die Burg" hat sich Ursula Poznanski wieder einem äußerst aktuellen Thema gewidmet. Es geht um die künstliche Intelligenz und was passieren kann, wenn diese plötzlich ein Eigenleben bekommt.
Der Untertitel "Die KI kennt den Ausweg, Mitleid kennt sie nicht" hat auch bei mir Gänsehaut hinterlassen, denn so ganz geheuer ist mir das Thema Künstliche Intelligenz auch nicht.

Mit dem Setting einer alten Burg und einem Escape-Room, der alle Facetten spielt, hat mich die Autorin aber sofort gefangen genommen.
Milliadär Nevio hat seinen Traum Wirklichkeit werden lassen und eine alte verfallene Burg restauriert. In den unterirdischen Verliesen und Geheimgängen wurde eine hochmoderne Escape Welt erschaffen, die die zukünftigen Besucher in Staunen versetzen und ihnen das Gruseln lernen soll. Durch eine künstliche Intelligenz können die Besucher individuell durch besondere Schlagwörter ihre Escape Welt bestimmen und so exklusive Abenteuer genießen.
Kurz vor der Eröffnung lädt Burgherr Nevio eine exklusive Gruppe von Menschen zu sich auf Burg Greiffenau ein, um seine neue "Unterwelt" für einen Probelauf zu testen. Dazu hat er Influencerin Yvonne Rothe, den Unternehmer Maxim Ascher, der selbst eigene Escpae-Rooms betreibt, den Kunsthistoriker und Mittelalterexperten Lothar Malerski, die Rätselkoryphäe Petra Seifert und den ehemaliger Olympiaschwimmer und C-Promy Emil Strauss eingeladen.
Neben den auserwählten Gästen lernen wir auch das Personal kennen, welches die Escape-Welt managt. Neben Alissa, die die Gäste und die Abläufe auf der Burg koordiniert, gibt es die IT-Mitarbeiter und Sicherheitsberater Jannek, Chris, Fuxo und Sam, die die künstliche Intelligenz, die sie KIsmet nennen, erschaffen haben. Während Alissa im "Kommandozentrum" die Gruppe virtuell begleitet, schließen sich Jannek und Nevio den Teilnehmern der Escape Room Tour an. Diese beginnt vielversprechend, denn die  Rätsel unterhalb der Burg sind voller Abenteuer, Fantasie und der allerneuersten Technik. Doch dann beginnt KIsmet, ein Eigenleben zu entwickeln und plötzlich wird aus Spiel Ernst....

Als Leser begleiten wir beiden Gruppen und erleben die Geschichte aus mehreren Perspektiven. Aus dem Blickwinkel der Spieler ist es Maxim, aus dessen Sicht überwiegend erzählt wird, während wir durch Alissa erfahren, was sich hinter den Kulissen abspielt.
Für mich sind die Figuren und die Charakterdarstellung noch immer das große Manko der Autorin. Bereits in vielen ihrer anderen Romane waren die Figuren mein Kritikpunkt. Sie sind mir zu oberflächlich.
Dafür ist das Setting grandios und die Atmosphäre ist düster und beklemmend.
Ein Thriller war "Die Burg" für mich trotzdem nicht. Mich erinnerte die Geschichte durch die verschiedenen Rollenspiele eher an "Erebos", was ich damals regelrecht verschlungen habe. Auch hier vermischt Ursula Poznanski gekonnt Mittelalter-Setting, düstere Fantasy und Spannung. Wer Locked-in Szenarien liebt, kann hier auf jeden Fall zugreifen!

Der eher jugendlich gehaltene Schreibstil erinnert mehr an ihre Jugendbücher, was mich aber nicht störte. Ich liebte es in die virtuelle Welt einzutauchen, mich durch dunkle Wälder oder mittelalterliche Peststädte zu kampfen, kryptische Nachrichten zu entschlüssen oder in letzter Sekunde dem Grauen davon zulaufen. All das hat mich an die Geschichte gefesselt.
Natürlich steht im Mittelpunkt, wie und ob es die Spieler schaffen aus der Burg und der KI zu entkommen. Während die Geschichte sehr spannend begann, gab es im Mittelteil dann doch einige kleine Längen. Das Ende ist überraschend und passte für mich.
Ursula Poznanski zeigt mit "Der Burg" auf, was künstliche Intelligenz alles anrichten kann und regt ihre Leser zum Nachdenken an.  

Fazit:
Ursula Poznanski hat sich wieder einem sehr aktuellen Thema gewidmet. Die düstere Atmosphäre und die virtuellen Spielchen haben mich sehr gut unterhalten. Als Thriller empfand ich den Roman hingegen nicht, sondern als eine sehr unterhaltsame Geschichte mit gruseligen Elementen und einem Tick Mittelalterfeeling. Insgesamt fand ich "Die Burg" gut gelungen.

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