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tintenmaedchen

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Cover des Buches Royal 1: Ein Leben aus Glas (ISBN: 9783646601602)

Bewertung zu "Royal 1: Ein Leben aus Glas" von Valentina Fast

Royal 1: Ein Leben aus Glas
tintenmaedchenvor 9 Jahren
Kurzmeinung: Die Ausarbeitung von Tanyas Welt mit ihren Regeln und Pflichten plus der angenehme Schreibstil ziehen einen sofort in ihren Bann.
Gelungener Reihenauftakt der Lust auf mehr macht

Inhalt:
In dem, unter einer Glaskuppel gelegenen, Königreich Viterra findet alle zwei Jahrzehnte die große Show zur Königinnenwahl statt. Doch dieses mal ist alles anders als bisher. Der Prinz soll ein Mädchen finden, welches ihn um seiner selbst liebt und nicht weil die Krone und Reichtum so verlockend sind. Darum werden diesmal die Kandidatinnen um die Gunst vier junger Männer buhlen ohne zu wissen wer von ihnen der wahre Prinz ist.
Tatyana steht völlig im Kontrast zu den anderen Mädchen die darauf hoffen den Prinzen am Ende für sich gewinnen zu können. Denn Tatyana möchte nichts lieber als schnell wieder zurück nach Hause und nimmt nur an der Königinnenwahl teil, weil sie davon ausgeht schneller herauszufliegen als es jeder anderen lieb wäre. Doch bekanntlich kommt erstens alles anders und zweitens als man denkt.

Meinung:
Die 17-jährige Tatyana, von allen nur Tanya genannt, wächste bei ihrer Tante und ihrem Onkel auf. Als ihre Tante Tanya eines Tages eröffnet, dass sie Tanya für die Königinnenwahl angemeldet hat ist Tanya zunächst schockiert und stellt sich vehement gegen den Willen ihrer Familie. Ihre Schwester vereinbart jedoch für Tanya, dass sie bei ihrer Tante ausziehen und stattdessen bei ihr wohnen darf. Die einzige Bedingung: Tanya muss trotz ihrem Wiederwillen ihr Bestes geben und darf nicht absichtlich bei der Königinnenwahl rausfliegen. Da Tanya ihre Chancen bei der Wahl als sehr gering einstuft und sie schon lange davon träumt ihrer garstigen Tante zu entkommen, geht sie auf den Vorschlag ein ohne zu Wissen worauf genau sie sich einlässt.
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Tanya erzählt wodurch dem Leser die gesamte Bandbreite an Tanyas Gefühls- und Gedankenwelt offen liegt. Tanyas Charakterentwicklung im Laufe der Geschichte ist regelrecht greifbar. Ist sie anfangs noch zurückhaltend und lässt sich viel zu viel gefallen so beweist sie im späteren Verlauf doch immer wieder, dass sie sehr wohl für sich einstehen kann und nicht auf den Mund gefallen ist. Eine Entwicklung die interessant zu beobachten ist. Allerdings fand ich Tanyas Wankelmut leicht störend. Denn obwohl sie als ein Mädchen beschrieben wird, welches sich quasi alles gefallen lässt und auch nicht groß darüber nachdenkt sich zu behaupten empfand ich sie schon am Anfang des Buches und erst Recht später in den ständigen Begegnungen mit Phillip als nicht ganz so scheu wie sie dargestellt wird. Mein persönliches Lesevergnügen wurde dadurch jedoch nur minimal getrübt.

“Ich lächelte geschmeichelt, war jedoch viel zu verwirrt, um wirklich zu begreifen, was hier gerade geschah. Wie benebelt stieg ich die Bühnentreppe hinunter.” (Seite 41)

Der wohl aufreibendste Teil der Geschichte ist das große Geheimnis um den Prinzen. Ich kann gar nicht genau sagen wie oft ich meine Meinung während des Lesens geändert habe, welcher der vier Kandidaten nun der wirkliche Prinz ist. Dem Mitraten und Spekulieren kann man sich einfach nicht entziehen. Wer darauf hofft, dieses Rätsel bereits im ersten Band zu lösen wird hier allerdings enttäuscht werden und muss sich auf die weiteren Bände gedulden.
Neben der Protagonistin bleiben die anderen Charaktere des Buches weitesgehend oberflächlich beschrieben. Man erhält nur sehr wenige Informationen über sie was sich hoffentlich im nächsten Band noch ändert. Die fehlenden Informationen lassen die Personen um Tanya herum trotzdem nicht blass erscheinen. Im Gegenteil während eine Person so liebevoll und mütterlich ist, dass man sie einfach ins Herz schließen muss, ist die andere eine Zicke sondergleichen. Sie bestechen alle auf ihre ganz eigene Art. Neben den Charakteren und dem großen Geheimnis um die Identität des Prinzen spielt das Königreich ansich eine nicht unwichtige Rolle. Viterra, das Königreich unter Glas. Ausserhalb der Glaskuppel ist ein Leben nicht mehr möglich und die Regeln in Viterra sind gerade in Bezug auf Frauen sehr streng. Es bleibt abzuwarten, ob es in “Royal” noch um sehr viel mehr geht als die bloße Auswahl der nächsten Königin.
Der Schreibstil des Buches ist angenehm flüssig, sodass die Seiten schon fast von ganz alleine regelrecht dahinfliegen und obwohl es keine nennenswerten Spannungsbögen gibt, versteht Valentina Fast es dennoch sehr gut dem Leser ein hohes Unterhaltungslevel zu bieten.
Ein gelungener Reihenauftakt, der Lust auf mehr macht.

Fazit:
Das Buch konnte mich mit einer interessanten Protagonistin und ihren Erlebnissen am Hof des Königreiches Viterra nahezu problemlos überzeugen. Die Ausarbeitung von Tanyas Welt mit ihren Regeln und Pflichten plus der angenehme Schreibstil und das nervenaufreibende Rätsel um den Prinzen schafften es schnell mich in ihren Bann zu ziehen und mich mehr als neugierig auf die bald erscheinende Fortsetzung zu machen.

Cover des Buches Kiss & Crime - Zeugenkussprogramm (ISBN: 9783846600153)

Bewertung zu "Kiss & Crime - Zeugenkussprogramm" von Eva Völler

Kiss & Crime - Zeugenkussprogramm
tintenmaedchenvor 9 Jahren
Kurzmeinung: “Zeugenkussprogramm” überzeugt mit einer interessanten Rahmenhandlung was den Kriminalteil der Geschichte angeht."
Guter Krimi, fade Liebesgeschichte

Inhalt:
Emily will das letzte Wochenende vor den Abiklausuren bloß noch ein wenig feiern gehen. Stattdessen wird es der Abend, der ihr ganzes Leben komplett auf den Kopf stellt. Nach einem bewaffneten Überfall landen ihre Mutter und deren Freund Jonas im Krankenhaus. Weil Jonas sich mit den falschen Leuten eingelassen hat, schweben sie nun alle in großer Gefahr. Doch nicht nur diese Ereignisse bringen Emilys Leben durcheinander sondern auch der gutaussehende Personenschützer Pascal bringt Emilys Puls zum Rasen. Als die Lage sich zuspitzt muss Emily mit ihrer Familie im Rahmen eines Zeugenschutzprogrammes aufs Land ziehen. Von heute auf morgen muss Emily ihr ganzes bisheriges Leben hinter sich lassen und sich an strenge Regeln halten. Denn schon eine kleine Unachtsamkeit kann sie alle wieder in Gefahr bringen.

Meinung:
“Zeugenkussprogramm” ist der Auftakt der neuen “Kiss & Crime” Reihe von der Autorin Eva Völler. Angedacht ist die Geschichte als eine Art Mix aus Kriminal- und Liebesgeschichte. Ansich ein Konzept welches schon oft gut funktioniert hat. In diesem Fall hätte ich auf die Liebesgeschichte lieber verzichtet.
Mit Emily hat man eine lebenslustige Protagonistin, welche kurz vor der Volljährigkeit steht. In ihrem Verhalten spiegelt sich dieses Alter jedoch nicht immer wider. Stattdessen wirkt sie oft wie eine voll pubertäre 13-Jährige, die gerne herumzickt und prinzipiell erstmal alles was ihre Mutter sagt abblockt während sie in anderen Situationen plötzlich wieder zeigt, dass sie sehr wohl in der Lage ist besonnen und verantwortungsbewusst zu handeln. Diese ständigen Wechsel zwischen kindlicher Zickerei und erwachsener Haltung habe ich beim Lesen als sehr anstrengend empfunden.
Völlig im Gegensatz zu der wechselhaften Emily steht dafür ihre Oma Gerti deren Erwiderungen ich mehr als einmal mit einem belustigten Grinsen zur Kenntnis genommen habe.
Nachdem Emily mit ansehen musste wie ihre Mutter und deren Freund bei einem Überfall niedergeschossen wurden tritt der Personenschützer Pascal in ihr Leben, der ihre Gefühlswelt mächtig durcheinander bringt. Neben der Rahmenhandlung entspinnt sich zwischen Emily und Pascal eine Beziehung. Während ich das Geschehen um die kriminellen Geschäfte, in die Jonas, der Freund von Emilys Mutter, verwickelt ist, gespannt verfolgt habe konnte mich die Liebesgeschichte zwischen Emily und Pascal leider nicht überzeugen. Insgesamt war mir der Verlauf der Beziehung einfach viel zu rasant. Kaum ist Emily klar, dass sie in Pascal verliebt zu sein scheint, befindet sie sich schon in einer innigen Beziehung mit ihm. Schnell folgen Liebeserklärungen und eine enge Verbundenheit, welche für mich zu unglaubwürdig war.

“Ich flennte eine Weile an seiner Schulter, doch der verwirrende Geruch seiner Lederjacke und seines frisch gewaschenen Sweatshirts sorgte dafür, dass ich mich schnell wieder fing. Genauer gesagt: Ich war davon so durcheinander, dass der verstörende Anruf von eben irgendwie an Bedeutung zu verlieren schien. Vielleicht lag es aber auch an den festen Muskeln seines Oberkörpers unter meinen Handflächen, dass ich von seiner Nähe so überwältigt war.” (Seite 84)

Umso spannender empfand ich die Situation von Emily und ihrer Familie durch den Überfall. Zwar erfährt man schnell, dass es sich um ein sagenumwobenes Computerprogramm handeln soll doch bleibt lange im Dunkeln wo genau sich dieses Programm befindet. Ein Mann namens Laszlo will dieses Programm unbedingt haben und schreckt dabei vor nichts zurück. Immer wieder schaffte es die Autorin die Spannung mit erneuten Drohungen an Emily aufrecht zu erhalten und meine Neugier stets von neuem anzufachen.
Zusätzlich sorgten die perfekt gestreuten falschen Spuren es, mich mehrmals auf die falsche Fährte zu führen und die falschen Personen zu verdächtigen. In Verbindung mit einem flüssigen Schreibstil, der sich leicht und angenehm lesen lässt, birgt das Buch eine spannende Kriminalgeschichte für Jugendliche welche mit gut gesetzten Spannungsbögen gute Leseunterhaltung bietet.
Die dazwischen gestreute Liebesgeschichte wirkt dagegen jedoch eher schwach und unausgereift. Auch das im Klappentext als “Machogehabe” angepriesene Verhalten von Pascal sucht man in der Geschichte vergebens.

Fazit:
“Zeugenkussprogramm” überzeugt mit einer interessanten Rahmenhandlung was den Kriminalteil der Geschichte angeht. Der Liebesanteil wirkt daneben jedoch eher fade und unglaubwürdig. Das wechselhafte Verhalten der Protagonistin trübt das Lesevergnügen ein wenig hebt sich aber durch die oft geistig abwesende Oma und deren eingestreuten Anmerkungen glücklicherweise zu einem großen Teil auf. Alles in allem ein interessantes, wenn auch noch nicht ausgereiftes Konzept welches mich gut unterhalten konnte. Von mir gibt es 3 Sterne.

Cover des Buches Die rote Königin (ISBN: 9783551583260)

Bewertung zu "Die rote Königin" von Victoria Aveyard

Die rote Königin
tintenmaedchenvor 9 Jahren
Kurzmeinung: Ein gutes Grundgerüst steht nur an den Feinheiten muss im zweiten Band der Reihe noch ordentlich etwas getan werden.
Guter Reihenauftakt

Inhalt:
In Mares Welt bestimmt die Farbe des Blutes das Schicksal der Menschen. Die Silbernen herrschen über diejenigen mit dem roten Blut. Mare gehört zu den Roten und besitzt somit keine besonderen Gaben oder Eigenschaften. Ihre einzige Aufgabe ist es den Silbernen zu dienen. Denn die – und nur die – besitzen übernatürliche Kräfte. Als Mare allerdings während ihrer Arbeit in der Sommerresidenz des Königs in Gefahr gerät, passiert das, was eigentlich gar nicht möglich sein sollte: sie rettet sich mit Hilfe von besonderen, übernatürlichen Fähigkeiten. Um den Aufruhr um dieses Ereignis möglichst klein zu halten, wird sie als lang verschollene Silber-Adlige ausgegeben und mit dem jüngsten Prinzen verlobt. Fortan ist Mares bisheriges Leben nicht mehr existent denn niemand darf erfahren wer sie wirklich ist. Aus Mare wird Lady Mareena und diese schwebt fortan in höchster Gefahr. Sie darf sich nicht den kleinsten Fehler erlauben.

Meinung:
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir überraschenderweise sehr leicht. Obwohl mich erst die Idee mit den unterschiedlichen Blutfarben skeptisch bleiben ließ, gelang es mir schnell mich in Mares Welt einzufinden. Recht schnell werden einem die grundsätzlichen Regeln des herrschenden Gesellschaftssystems klar.
Die Protagonistin Mare lernt man schon zu Beginn des Buches recht gut kennen. Man erfährt viel über ihre Familie, welche aus ihren Eltern und mehreren Geschwistern besteht. Während ihre Brüder bereits alle von der Armee eingezogen wurden lebt Mare noch mit ihrer Schwestern bei ihren Eltern. Schnell wird klar wie wichtig jedem von ihnen die Familie ist, denn sie ist das kostbarste was man hat. Doch von harmonischer Familienidylle ist man dennoch weit entfernt den ständig schwebt die Angst über ihnen allen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis Mare, ebenso wie ihre Brüder für die Armee eingezogen wird, da sie im Gegensatz zu ihrer Schwester keine Lehrstelle ergattern konnte. Um ebenfalls etwas zur Haushaltskasse beizutragen und so das Überleben ihrer Familie zu sichern begeht Mare immer wieder kleine Diebstähle. Natürlich passiert genau das was irgendwann passieren musste: Mare wird erwischt. An diesem Punkt beginnt alles langsam ins Rollen zu kommen, denn von da an ist nichts mehr wie es einmal war.

“Ich glaube, das Leben hat einfach entschieden, die Schleusentore zu öffnen und mich in einem Wirbelsturm von Drehungen und Wendungen zu ertränken.” (Seite 78)

Das Buch lässt sich durch den flüssigen Schreibstil der Autorin sehr gut lesen. Auch eine gewisse Tiefe wird man während des Lesens nicht vermissen da man, zur richtigen Zeit, genug Einblick in Mares Gedankenwelt erhält um ihr Handeln nachvollziehen zu können. Trotz der gut ausgeschmückten Protagonistin und eine Geschichte die es problemlos schafft zu fesseln, hat mir einiges beim Lesen dieses Buches gefehlt um komplett in das Buch abtauchen zu können. Wie genau ist diese Gesellschaft entstanden? Wie kommt es zu den verschiedenen Blutfarben? Handelt es sich bei dieser Geschichte um eine eigene Fantasywelt oder um eine dystopische Geschichte, welche die Zukunft unserer gegenwärtigen Welt zeigt? Wie entwickelte sich diese dermaßen strenge Hierarchie in der die Silbernen über die Roten herrschen? Was die Autorin Mare und den Menschen um sie herum an Tiefe verleiht lässt sie bei dem Thema Gesellschaft leider weitestgehend außen vor. Auch auf eine Erklärung für Mares Fähigkeiten wartet man während des Lesens vergebens. Wenigstens ein paar kleine Informationen wären hier zumindest schön gewesen.
Die Liebesgeschichte, die sich zwischen Mare und dem eigentlichen Thronfolger Cal entwickelt, konnte mich nicht wirklich überzeugen. Gerade Cal, welcher anfangs noch recht sympathisch auf mich wirkte, verlor mehr und mehr an Glanz bis ich am Ende des Buches von ihm ganz schön enttäuscht war. Darüber trösten auch die doch teilweise erahnten als auch völlig überraschenden Wendungen im Verlauf der Geschichte hinweg.
Besonders das Ende hält die Eine oder Andere Überraschung bereit, schafft es aber für mich nicht das Ruder weit genug herumzureißen.
Der interessante Plot und Mare als Protagonistin lassen mich aber auf eine Besserung im zweiten Band hoffen.

Fazit:
“Die rote Königin” wartet mit einer sympathischen und glaubhaft dargestellten Protagonistin ebenso auf wie mit einer interessanten Geschichte. Leider bleiben die anderen Personen des Buches weitestgehend blass und undurchsichtig. Auch auf nähere Informationen zum genauen Hintergrund und der Geschichte der dort vorherrschenden Gesellschaft hofft man vergebens. Trotzdem lässt einen die Geschichte nicht einfach los, sondern macht eher begierig darauf mehr zu erfahren.
Ein gutes Grundgerüst steht nur an den Feinheiten muss im zweiten Band der Reihe noch ordentlich etwas getan werden.

Cover des Buches Layers (ISBN: 9783785582305)

Bewertung zu "Layers" von Ursula Poznanski

Layers
tintenmaedchenvor 9 Jahren
Unvergleichlich

Inhalt:
Seit Dorian von zu Hause weggelaufen ist um seinem gewalttätigen Vater zu entfliehen schlägt er sich recht gut auf der Straße durch. Eines Morgens wacht er allerdings neben einem ihm bekannten Obdachlosen auf, der offensichtlich ermordet wurde. Mit Dorians Taschenmesser. Dorian gerät in Panik, denn er selber kann sich an nichts erinnern. Hat er wirklich jemanden umgebracht? Als ihm ein völlig Fremder unverhofft Hilfe anbietet, denkt er nicht groß nach und ergreift die Gelegenheit um sich auf diesem Weg vor der Polizei zu verstecken. Dorian wird zur Villa von Raoul Bornheim gebracht und erhält dort Kleidung, Essen und Schulunterricht. Alles scheint perfekt. Doch Dorian entdeckt schnell, dass nichts im Leben umsonst ist. Als Gegenleistung soll er geheimnisvoll versiegelte Werbegeschenke verteilen. Als die Übergabe eines dieser Geschenke schief geht kann Dorian seine Neugier einfach nicht mehr zügeln. Von diesem Zeitpunkt an wird Dorian verzweifelt von Bornheims Leuten gesucht und gnadenlos gejagt.

Meinung:
Die Bücher von Ursula Poznanski sind mir schon unzählige Male über den Weg gelaufen. “Layers” allerdings hat mich sofort neugierig gemacht und nach einem ersten Blick auf den Klappentext und die Leseprobe wurde meine Neugier nur noch weiter angestachelt. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Nach einer kurzen Einführung in die Geschichte und Dorians Leben auf der Straße nehmen die Geschehnisse rasant ihren Lauf als Dorian eines Morgens neben dem toten Emil aufwacht, mit dem er tags zuvor noch gestritten hatte. Emil wurde ermordet. Dorian kann sich an nichts erinnern doch die Tatwaffe ist offensichtlich sein Taschenmesser. Ein Fremder bietet ihm Hilfe und Schutz an und bringt ihn zu einer Villa. Hier bekommt er Kleidung, zu Essen und sogar Schulunterricht um die Chance auf eine bessere Zukunft zu haben. Dorian aber lassen die Zweifel und Fragen nicht los. Hat er wirklich jemanden umgebracht? Wieso kann er sich nicht daran erinnern? Und was für merkwürdige Werbegeschenke soll er für Bornheim verteilen?
Das Buch schickt einen mit dem Verlauf der Geschichte auf die unterschiedlichsten und teilweise sogar merkwürdigsten Spuren. Nichts scheint so zu sein wie es ist und kein Opfer ist zu groß. Auch nicht das Leben anderer. Denn kaum hat Dorian eines der Werbegeschenke verbotenerweise geöffnet, wird er zum Gejagten. Obwohl Dorian immer wieder neue Informationen erhält, ergibt sich für ihn ebenso wenig wie für mich als Leserin das große Gesamtbild. Dabei schafft es die Autorin die Geschichte weder zu langatmig noch zu rasant zu gestalten. Stattdessen steigt die Spannung in den richtigen Momenten an und gönnt einem dann wieder eine kurze Verschnaufpause, welche man auch dringend nötig hat.

“Er steckte sie wieder weg und blickte nach draußen. Hielt Ausschau nach den Autos von vorhin, rechnete damit, jeden Moment eines oder alle beide neben seinem Seitenfenster auftauchen zu sehen. Bei jedem schwarzen Wagen, der den Bus passierte, schlug Dorians Herz ein wenig heftiger – er hatte sich weder die Modelle gemerkt noch die Kennzeichen gesehen. Aber schwarz waren sie gewesen. So wie es die Mambas angeblich waren.” (Seite 152)

“Layers” ist ein Buch voller Irrungen und Wirrungen. Intrigen, Vertrauensbrüche und Geheimnisse sind hier ebenso an der Tagesordnung wie der technische Fortschritt. Immer wieder bekam ich das Gefühl einen großen Schritt weiter zu sein um dann festzustellen, dass ich das große Ganze dennoch nicht erfassen kann. Erst am Ende klärt sich endlich alles restlos auf. Keine Fragen bleiben offen aber dafür muss man auch einmal mehr feststellen wie leicht es ist Menschen zu manipulieren und sie für die eigenen Zwecke einzusetzen.
Mit ihrem flüssigen und mitreißenden Schreibstil schafft die Autorin eine geheimnisvolle Atmosphäre die einen regelrecht in die Geschichte hineinzieht. Der realistisch dargestellte Protagonist Dorian konnte schnell meine Sympathien gewinnen und mich dadurch noch tiefer in die Geschichte eintauchen lassen. Mit ihm zusammen folgte ich den geschickt gelegten Spuren. Den falschen wie auch den richtigen. Und je tiefer ich in die Geschichte eintauchen konnte, desto mehr nahm sie mich gefangen und ich wollte unbedingt das Gesamtbild zusammensetzen können um herauszufinden was wirklich hinter allem steckt.
Lange Zeit führt einen die Geschichte regelrecht an der Nase herum ohne, dass es einem bewusst wird und des Rätsels Lösung ist gleichsam schockierend wie auch überraschend und enthüllt einem Tatsachen an die man aufgrund der vielen Spuren einfach nicht gedacht hätte.

Fazit:
Eine spannende Handlung die einen mit geschickt gelegten Spuren immer wieder auf die falsche Fährte führt, ein angenehmer und packender Schreibstil und der sympathische Protagonist machen “Layers” zu einer fesselnden Geschichte in die man gerne eintaucht und am liebsten nicht so schnell wieder auftauchen möchte um auch ja nichts zu verpassen. Spannende Unterhaltung bis zur letzten Seite und eine Atmosphäre die einen einfach mitreißt machen das Buch zu einem unvergleichlichen Leseerlebnis, welches von mir mit 5 Sternen bewertet wird.


Cover des Buches Rabensommer (ISBN: 9783407812001)

Bewertung zu "Rabensommer" von Elisabeth Steinkellner

Rabensommer
tintenmaedchenvor 9 Jahren
Ein besonderes Leseerlebnis

Inhalt:
Seit Jahren sind sie die besten Freunde, alles machen sie gemeinsam. Nun, nach dem Abitur, muss jeder seinen ganz eigenen Weg ins Leben finden. Juli will studieren und freut sich auf ihre erste eigene Wohnung doch noch bevor sie richtig in ihre eigene Unabhängigkeit starten kann verändert sich plötzlich alles. Ihr Freund Niels macht nach knapp einem Jahr Beziehung plötzlich Schluss, ihre beste Freundin Ronja geht nach London und August lüftet sein bis dahin wohl gehütetes Geheimnis. Juli steht plötzlich alleine da und fühlt sich ohne das vertraute Gefühl der Zusammengehörigkeit ihrer Vierer-Clique einsam und überrumpelt vom Leben.

Meinung:
Jeder junge Erwachsene kennt wahrscheinlich Julis Situation. Die Schule ist beendet und es geht darum, zu entscheiden wie das Leben weitergehen soll. Man selber und auch die Menschen um einen herum verändern sich und man muss beginnen seinen eigenen Weg zu finden und zu gehen. Nicht mit jedem seiner Freunde kann man diesen Weg weiterhin gemeinsam bestreiten. Genau diese Tatsache muss auch Juli feststellen als ihr Freund plötzlich die Beziehung beendet und auch die gemeinsame Zeit mit ihren besten Freunden Ronja und August nicht mehr so intensiv und häufig ist wie zuvor. Nicht nur für Juli sondern auch für mich als Leserin werden die Veränderungen deutlich spürbar.

“Die Sonne fällt direkt auf mein Gesicht, ich schließe die Lieder, sehe trotzdem noch Leuchtpunkte tanzen. Ob es wohl immer so bleiben wird zwischen Ronja und mir? Lässt sich das Band, das uns bis jetzt so eng verbunden hat, auch über die Monate und Kilometer hinweg dehnen? Oder wird es eines Tages ausgeleiert sein oder gar reißen?” (Seite 64)

Dennoch fiel mir der Einstieg in die Geschichte ein wenig schwer, was vor allem an dem recht eigenwilligen Schreibstil liegt. Selbst bei einem längeren Monolog werden lediglich die ersten paar Sätze als tatsächlich ausgesprochen gekennzeichnet was ich anfangs verwirrend und später sogar als leicht störend empfunden habe.
Im völligen Gegensatz hierzu steht allerdings die eindrucksvolle Art der Autorin den Leser an Julis Gefühlswelt teilhaben zu lassen. Bildhaft und auf äußerst poetische Art und Weise erhält man einen ebenso interessanten, wie auch fesselnden Einblick in Julis Seelenleben wodurch die Geschichte seine ganz eigene Magie und Dynamik entwickeln kann.
Juli ist in “Rabensommer” ganz klar die Protagonistin jedoch ohne die Personen um sie herum blass oder farblos wirken zu lassen. Man hat gleichermaßen am Leben von Ronja und August teil wodurch man einen angenehmen Rundumblick über die Ereignisse erhält. Lediglich Niels scheint dabei zunächst außen vorzustehen und mit der Trennung von Juli komplett aus dem Geschehen zu verschwinden. In Julis Gedanken ist er dafür umso präsenter und nimmt dadurch auf eine etwas andere Art weiterhin einen großen Raum in der Geschichte ein.Obwohl die Trennung für Juli ein sehr großes und wichtiges Ereignis in ihrem Leben darstellt ist das eigentliche Thema doch ein sehr viel Größeres. Ein neues Lebenskapitel wird aufgeschlagen. Die Zukunft liegt in seiner gesamten Bandbreite vor einem und ist gleichermaßen faszinierend wie auch einschüchternd. Juli muss lernen sich mit völlig neuen Problemen und einem unbekannten Alltag herumzuschlagen. Alte Brücken müssen abgerissen werden um daraus neue erbauen zu können und nicht immer fällt es Juli leicht sich in ihrer neuen Unabhängigkeit zurechtzufinden.

“Die Zukunft erscheint mir unendlich groß, strahlend blau und sonnengefleckt. In manchen Momenten möchte man das Leben umarmen, mit ihm Polka tanzen oder Cha-Cha-Cha, aber das Leben ist zu groß, um es mit den Armen umschlingen zu können, also bleibt man sitzen, still auf dem Fensterbrett, und atmet und spürt und ist einfach da.” (Seite 77)

Man begleitet Juli in die unterschiedlichsten und doch alltäglichsten Situationen. Man leidet und erlebt mit ihr ebenso wie man manchmal über ihre Naivität und Unentschlossenheit den Kopf schüttelt. Am Ende muss man feststellen, dass sich das Leben einfach nicht planen lässt, weil es immer anders kommt als man denkt. Man kann Wege einschlagen aber nicht vorhersehen wie viele Steine auf ihnen liegen und wie oft man über jene stolpern wird. In Julis Geschichte kann sich vermutlich jeder irgendwie zum Teil wiederfinden, dadurch ist zumindest mir persönlich sowohl die Geschichte als auch ihre Protagonistin unerwartet ans Herz gewachsen.

Fazit:
“Rabensommer” besticht vor allem durch das Alltägliche und jedem bekannte Gefühl sich auf Entscheidungen und neue Lebensabschnitte ebenso zu freuen wie sie auch zu fürchten. Die glaubhaften Charaktere der Geschichte, vermischt mit den bildhaften Schilderungen von Julis Gedanken und Gefühlen verschaffen einem ein eindrucksvolles Leseerlebnis. Lediglich der Schreibstil, der manchmal etwas abgehackt oder unvollständig wirkt, stört das Gesamtbild ein wenig, jedoch nicht nachhaltig.

Cover des Buches Das Licht von Aurora (Band 1) (ISBN: 9783785579503)

Bewertung zu "Das Licht von Aurora (Band 1)" von Anna Jarzab

Das Licht von Aurora (Band 1)
tintenmaedchenvor 9 Jahren
Senr zu empfehlen

Inhalt:
Schon immer hat die 16-jährige Sasha von Abenteuern in fernen Welten geträumt. Von dem Abenteuer, welches ihr allerdings tatsächlich bevorsteht, hatte sie keine Ahnung. Als sie sich plötzlich in Aurora, einem Paralleluniversum wiederfindet, muss sie feststellen, dass die Geschichten ihres Großvaters über andere Universen durchaus mehr sind als nur die Träumereien eines Physikers. In Aurora muss Sasha in die Rolle der Prinzessin Juliana schlüpfen, die Sasha bis aufs Haar gleicht und offenbar Opfer einer Entführung wurde. 6 Tage, so lautet die Abmachung zwischen Sasha und dem General. Nur 6 Tage muss Sasha ihre Rolle als Kronprinzessin perfekt spielen um wieder nach Hause gehen zu dürfen. Doch Sasha erwartet am Hof mehr als nur ein Abenteuer: Intrigen, Verrat und die ganz große Liebe.

Meinung:
Schon das Cover des Buches ist ein echter Blickfang und vermag es, in Verbindung mit dem Klappentext, das Interesse an der Geschichte zu wecken. Das Buch beginnt mit Julianas Verschwinden und schleudert einen so mitten ins Geschehen und wirft bereits einen ganzen Berg an Fragen auf denen man unbedingt nachgehen möchte. Allerdings muss man mit der Aufklärung noch warten, denn nach Julianas Verschwinden wechselt die Perspektive und man lernt Thomas kennen, von dem einen schnell klar wird, dass er nicht in unsere Welt gehört. Schon bald stellt sich raus, dass er lediglich den Platz von Grant, seinem Analog, eingenommen hat um Sasha, die mit Grant zur Schule geht, nach Aurora bringen zu können.
Die Protagonistin Sasha, deren Name eigentlich Alexandra ist (der Name Sascha ist in den slawischen Sprachen eine Koseform des Namens Alexander/Alexandra), ahnt nichts von Thomas Plänen und fühlt sich dementsprechend verraten als sie sich plötzlich in Aurora wiederfindet und nach und nach von Thomas erfährt wer er wirklich ist und wieso er sie entführt hat. Da die Kronprinzessin Juliana verschwunden ist soll Sasha für einige Zeit ihren Platz einnehmen da aufgrund der aktuellen politischen Situation Julianas Verschwinden zu ernsthaften Konsequenzen für Aurora führen kann.
“Die Wissenschaft lehrt uns, dass Materie weder erschaffen noch zerstört werden kann und auf jede Aktion eine gleich starke und entgegengesetzte Reaktion erfolgt – jede Schuld wird über kurz oder lang vollständig beglichen.” (Seite 7)
Nach anfänglicher Gegenwehr versucht Sasha sich mit der Situation abzufinden und die an sie gestellten Erwartungen zu erfüllen. Dabei gerät sie immer tiefer in ein Netz aus Intrigen, Hass, Eifersucht, Machtgier und Verrat.
Der Schreibstil ist sehr leicht zu lesen und passt damit perfekt zu der jungen Protagonistin. Denn auch wenn Sasha sich versucht möglichst gut in Aurora und ihrer Rolle als Juliana zurechtzufinden, so lässt sie sich doch längst nicht alles kommentarlos gefallen und rebelliert hin und wieder auf ihre ganz eigene Art.
Nach und nach werden die vielen Rätsel um Juliana, Aurora und die verschiedenen Dimensionen und ihre Verbindungen entschlüsselt. Unterlegt wird das ganze mit wissenschaftlichen Thesen, welche jedoch weder langweilig noch zu hoch gegriffen erscheinen sondern tatsächlich einleuchtend und auf gewisse Weise logisch wirken.
“Das Licht von Aurora” bietet einem einige kleine Spannungsmomente. Wirklich gefesselt wird man jedoch von den vielen kleinen Rätseln, welche die Autorin immer wieder in die Geschichte einstreut und mit der interessanten und detailreichen Welt von Aurora, die mit dieser Geschichte geschaffen wurde.
Lediglich die häufigen Wiederholungen, vor allem was die Schilderungen von Sashas Eindrücken angeht, empfand ich als leicht störend.

Fazit:
“Das Licht von Aurora” hat es schnell geschafft mich zu packen und in die Welt von Aurora zu entführen. Der einfache aber passende Schreibstil und die sympathische, toughe Protagonistin konnten mich in Verbindung mit der hier erschaffenen Welt und sogar den wissenschaftlichen Thesen wahrlich begeistern und sowohl meine Neugier als auch meine Lust auf die weiteren Ereignisse um Sasha, Thomas und Juliana entfachen.

Cover des Buches Du bist das Gegenteil von allem (ISBN: 9783570161586)

Bewertung zu "Du bist das Gegenteil von allem" von Carmen Rodrigues

Du bist das Gegenteil von allem
tintenmaedchenvor 9 Jahren
Ein wichtiges Thema das jeden etwas angehen sollte

Die 16-jährige Ellie hat fast alles was sich ein Mädchen in ihrem Alter wünschen kann. Und trotzdem ist sie jetzt tot. Gestorben an einer Überdosis Tabletten. Zurück lässt sie ihren älteren Bruder Jake, ihre beste Freundin Sarah, deren jüngere Schwester Jess und 34 Zettel die sie geschrieben und in einem Schuhkarton versteckt hat. 34 Hinweise darauf wie Ellie sich wirklich gefühlt hat. 34 Geheimnisse die von einem Leben voller Schmerz und Leid erzählen.

Gleich zu Beginn des Buches wird man mitten in die Geschichte geworfen und mit Ellies tragischem Tod konfrontiert. Erst nach diesem Ereignis lernt man nach und nach die engsten Personen aus Ellies Umfeld kennen. Die Menschen mit denen sie täglich zu tun hatte und die ihr am nächsten standen. Ihr Bruder Jake, der sich mit furchtbaren Selbstvorwürfen quält. Ihre beste Freundin Sarah, die seit Ellies Tod einfach nicht mehr richtig zurück ins Leben finden kann. Und Jess, Sarahs Schwester, die still und heimlich für sich trauert und leidet. Das Buch erzählt abwechselnd immer wieder aus der Sicht dieser Personen wodurch man als Leser alle möglichen Arten und Phasen der Trauer miterlebt.
Natürlich geht es in diesem Buch vor allem um Ellie. Um ihre Gefühlswelt und ihr Leben. Und die ganze Zeit über schwebt die große Frage bedrohlich im Raum ob Ellie ihren Tod gewollt hat. Doch es geht um so viel mehr in diesem Buch. Sowohl Jake als auch Sarah und Jess machen die unterschiedlichsten Entwicklungen durch und das schon vor Ellies Tod. Sehr eindrucksvoll kann man hier erleben wie gerade Jugendliche sich untereinander beeinflussen egal ob bewusst oder unbewusst. Zudem wird mehr als einmal deutlich, dass nichts immer so sein muss wie es scheint. Wie viel zeigt man den Menschen um sich herum tatsächlich von dem, was man wirklich ist? Was gibt man Preis und was verschweigt oder versteckt man?
Ca. 600 Jugendliche nehmen sich alleine in Deutschland jedes Jahr das Leben. Ein Suizid betrifft aber auch immer die Menschen um den Verstorbenen herum. Fragen die niemals beantwortet werden, Schuldgefühle die einem keiner vollständig nehmen kann und ein Gefühl ohnmächtiger Hilflosigkeit sind nur wenige Beispiel. Carmen Rodrigues schafft es in ihrem Buch einfühlsam aber auch direkt mit diesem Thema umzugehen und dem Leser ein klares Bild davon zu vermitteln was jemanden dazu bewegen kann keinen anderen Ausweg mehr zu sehen während sie zusätzlich beleuchtet wie hilflos und verloren die Angehörigen zurückbleiben.
Stellenweise fand ich die Geschichte ein wenig holprig und ich konnte mich nicht mit allen Personen des Buches anfreunden. Gerade Ellie empfand ich als sehr wechselhaft und anstrengend, alleine beim Lesen. Besonders schade ist, dass die Zettel von Ellie, welche ja bereits im Klappentext als sehr wichtig erwähnt werden, tatsächlich keine große Rolle im Buch spielen, sondern stark in den Hintergrund geraten. Nichtsdestotrotz behandelt das Buch ein ernstzunehmendes und stets aktuelles Thema mit welchem sich jeder einmal auseinandersetzen sollte.

“Du bist das Gegenteil von allem” behandelt ein wichtiges Thema das jeden etwas angehen sollte. Carmen Rodrigues vermittelt ebenso direkt wie einfühlsam woraus Ellies Leben vor ihrem Tod, und das Leben ihrer Mitmenschen nach ihrem Tod besteht. Obwohl das Buch ganz klar auch ein paar Schwachpunkte besitzt ist es durchaus zu empfehlen.

Cover des Buches Die Musik der Stille (ISBN: 9783608960204)

Bewertung zu "Die Musik der Stille" von Patrick Rothfuss

Die Musik der Stille
tintenmaedchenvor 9 Jahren
Kurzmeinung: Spannungsgeladene Szenen und weitreichende Dialoge benötigt diese Geschichte nicht um den Leser zu begeistern, sondern es unterhält alleine
Ungewöhnlich aber überzeugend

Kvothes Freundin Auri ist sonderbar und ihr Dasein voller Geheimnisse. Anders als alle anderen ist Auri in der Lage wahrzunehmen was sich unter der Oberfläche der Dinge befindet. Sie besitzt das Wissen von verborgenen Namen und kennt schleichende Gefahren. Das Unterding, Auris Zuhause, befindet sich im Herzen eines höhlenartigen Labyrinths unter der Erde. Dort dringt Auri tief in die Geheimnisse der Dinge ein und kümmert sich um sie. Denn alles muss schließlich so getan werden, wie es sich gehört.

Auch wenn viele Bücherwürmer sehnsüchtig darauf warten handelt es sich bei diesem Buch nicht um den dritten Tag der “Königsmörder Chroniken”. In diesem Buch geht es einzig und allein um Auri. Auri ist anders und sie lebt in ihrer völlig eigenen Welt. Durch ihre Begabung stets unter die Oberfläche der Dinge zu schauen und mit dem Wissen von schleichenden Gefahren und den Geheimnissen der Dinge fühlt sie sich oft einsam aber doch niemals allein. Sie lebt in ihrer völlig eigenen Welt und kümmert sich um die Dinge die getan werden müssen. Dabei hält sie stets an bestimmten Ritualen fest.
All das was man sich von einem Buch normalerweise erwartet besitzt dieses Buch tatsächlich nicht. Es gibt weder actionreiche Szenen, noch mehrere Figuren. Ja noch nicht einmal richtige Dialoge. Dieses Buch ist, wie Auri selbst, anders. Und trotzdem oder vielleicht gerade deswegen ist es in sich stimmig. Patrick Rothfuss stellt einmal mehr unter Beweis, dass ein Buch nicht so sein muss wie man es gewohnt ist um zu fesseln und zu unterhalten.
In diesem Buch geht es um sehr wenig und doch gleichzeitig um so viel. Man taucht hinab in Auris Welt, ihr Leben und ihren Alltag. Man beginnt sie kennenzulernen. Nach wie vor erfährt man nicht wer sie eigentlich ist oder einmal war. Man lernt auch nichts Elementares über ihre Vorgeschichte kennen und doch habe ich nach dem Lesen dieses Buches das Gefühl sie besser verstehen zu können. Auris Welt ist voller versteckter Dinge und Orte und das Buch lässt einen vollkommen in diese Welt eintauchen und mit Auri gemeinsam die Gänge und Räume unter der Erde erkunden. Durch Auris unschuldig und zerbrechlich wirkende Art gepaart mit der Selbstverständlichkeit mit der sie ihren täglichen Aufgaben nachgeht, kann man gar nicht anders als sich für sie zu erwärmen und sie ins Herz zu schließen.
Der gewohnt bildliche und auf unerklärsame Weise besondere Schreibstil von Patrick Rothfuss runden die Geschichte perfekt ab und machen sie zu einem unvergleichlichen Leseerlebnis.
Man muss nicht unbedingt die bereits erschienen Bücher “Der Name des Windes” und “Die Furcht des Weisen” gelesen haben bevor man sich an dieses Buch wagt es wäre allerdings hilfreich um einige Details der Geschichte besser erfassen zu können.

Mich konnte der Autor mit diesem ungewöhnlichen aber keineswegs langweiligen Buch erneut überzeugen. Auri ist eine Person die man schnell ins Herz schließt und die man unbedingt näher kennenlernen möchte. Spannungsgeladene Szenen und weitreichende Dialoge benötigt diese Geschichte nicht um den Leser zu begeistern, sondern es unterhält alleine mit der Einfachheit der Dinge die viel komplexer sind als sie zuerst erscheinen.

Cover des Buches Der Club der Traumtänzer (ISBN: 9783832162634)

Bewertung zu "Der Club der Traumtänzer" von Andreas Izquierdo

Der Club der Traumtänzer
tintenmaedchenvor 9 Jahren
Cover des Buches Magisterium - Der Weg ins Labyrinth (ISBN: 9783846600047)

Bewertung zu "Magisterium - Der Weg ins Labyrinth" von Cassandra Clare

Magisterium - Der Weg ins Labyrinth
tintenmaedchenvor 9 Jahren

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