traumfaengerin

Eigentlich mag' ich keine Thriller ... sie gehen mir zu schnell unter die Haut.
Eine Mutter, die auch noch nach einem Jahr verzweifelt nach ihrer Tochter sucht, ... ein Mädchen, das sich selbst nicht aufgeben will, ... ein grausamer Sadist, der keine Grenzen kennt ... alles Figuren, von denen ich normalerweise nicht lesen möchte.
Trotzdem lies ich mich darauf ein, Stefanie Mauchers FIDA zu lesen ...
Beim Lesen von FIDA jagte mir oft eine Gänsehaut über den Rücken. Denn Stefanie Maucher entwickelt hier eine stimmige und dichte Geschichte über eines der schlimmsten Dinge, die einem Menschen geschehen können: ein geliebtes Kind verschwindet, sein Schicksal ist völlig ungewiss. Diese Ungewissheit ist auch als Leserin nur schwer auszuhalten. Allzu oft ertappte ich mich dabei, dass ich in die Schuhe der Hauptfigur schlüpfte. Oft war ich versucht zum Ende zu blättern, doch die Autorin hielt mich mit ihren eindringlichen Beschreibungen letztlich davon ab, zu 'mogeln' und mir einen 'Wissensvorsprung' zu verschaffen.
Stefanie Maucher lässt die Leserin die Hölle, durch die ihre ProtagonistInnen gehen, hautnah miterleben, schonungslos beschreibt sie Grausamkeiten ... und doch wird sie nie voyeuristisch. Gerade diese Gabe der Autorin, sich auf diesem schmalen Grat zwischen der Beschreibung entmenschlichter Grausamkeit und der Bedienung des Kopfkinos ebensolcher Menschen mit größter Sicherheit zu bewegen, lässt mich das Buch mit 5 von 5 Punkten zu bewerten, das Buch ist absolut empfehlenswert.