Wallace studiert an einer Uni im Mittleren Westen der USA Biochemie.
Wallace ist schwarz und Wallace ist schwul.
Durch seine Vergangenheit mangelt es ihm an Selbstbewusstsein und er weiß nicht, ob er bleiben soll, ob er ein anderes Leben will.
Selbst unter seinen Freunden und Kollegen fühlt er sich „anders“. Als sein Vater stirbt, kommen in ihm Erinnerungen aus seiner Kindheit auf. Trostlosigkeit, Einsamkeit und Gewalt haben ihn zu dem Menschen gemacht, der er heute ist.
Dann beginnt er eine heimliche Affäre mit Miller und beide vertrauen sich Dinge an, die sie zuvor keinem erzählt haben …
Brandon Taylors Debütroman hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte spielt an einem Wochenende und wird immer wieder durch Erinnerungen ergänzt.
Wallace hat es schwer an seiner Uni, in seinem Labor. Er fühlt sich nicht akzeptiert. Ihm wird vorgeworfen frauenfeindlich zu sein. Er spürt die Ablehnung aufgrund seiner Hautfarbe. Selbst bei seinen Freunden fühlt er sich ausgeschlossen. Auch sie bleiben stumm, wenn Wallace angegriffen wird. Sie schweigen und warten bis der unbehagliche Moment vorbei ist.
Und Wallace gibt sich ganz der Opferrolle hin.
Nie hat ihn jemand verteidigt und unterstützt. Nicht einmal seine Mutter als er mit 9 Jahren misshandelt wurde.
Ein sehr ergreifender und aufwühlender Roman über Rassismus, Diskriminierung, Homophobie, Trauma, Verlangen und Gewalt. Die Gefühle von Wallace, der sich anders fühlt – ausgegrenzt und einsam – werden sehr intensiv dargestellt.
Und das Cover ist meines Erachtens eine Wucht! Die Dialoge sind manchmal etwas holprig und man will gern eingreifen und sagen was Sache ist. Aber sicher ist das so vom Autor gewollt. Für den Leser aber manchmal etwas nervig. Anfangs dachte ich, dass mich die langgezogenen Laborerzählungen langweilen würden, aber ich fand es dann doch erträglich, bzw. habs einfach etwas „überlesen“.