Vielleicht ein spannendes Buch, aber Joakim Zander machte es mir schwer. Drei Kapitel, drei Handlungsstränge, teilweise in Vergangenheit, teils in der Gegenwart. Was bezweckt er, worauf will er hinaus? Ich möchte nicht im fünften Kapitel erfahren, worum es dem Autor geht. Überambitioniert. Angstrengt. Anstrengend.
uwemetz
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Leonie Swanns "Dunkelsprung" ist mir gelegentlich allzu dunkel geblieben. Es ist zuviel des Guten an Skurillität, an Handlungssträngen, an Personen. Wer eine stringente Geschichte erwartet, wird sie hier nicht finden. Es ist eben 'fast' nur 'ein Märchen'.
Und doch ist das Buch lesenswert: Der Erzählstil, leicht, entspannt, freundlich, ist gelungen. Und die Figuren haben die Kraft zu inspirieren. Ich glaube, Leonie Swann wird einen noch überraschen. Ich bin gespannt.
Nein, keine Literatur, auch wenn sich del Toro als tief bibliophil bezeichnet. Aber eine hoch unterhaltsame Variante des Vampirgenres. Das Timing stimmt, die Charaktere reizvoll, der Plot sehr spannend. Romantik kommt nicht vor. Auch spielt das Ganze nicht an einer geheimnisvollen Schule für angehende Vampire mit Liebeskummer. Es ist ein gelungener Crossover zwischen Horror, Thriller und Endzeitdebakel. Das etwas esoterische Ende verzeiht der Leser gerne. Ein richtig gelungener Pageturner. Wohl bekomms!
Ich habe dreimal versucht, die Amerikanische Nacht zu lesen. Ich hab's kein einziges Mal bis zur Mitte geschafft. Für ein literarisches Meisterwerk braucht es mehr als solides Handwerk. Das beherrscht die Autorin, doch sie verzettelt sich, verfolgt ihre Charaktere nur halbherzig, weil sie ihnen nicht glaubt, stattdessen führt sie Unwichtiges und Nebensächliches aus. Die Idee ist gut, der Plot innovativ und dann vermasselt Pessl es, weil ihr Ziel nicht die Geschichte ist, sondern eine richtig gute Autorin zu sein. Es ist, als ob sie den Leser ständig fragte: "Habe ich meine Sache nicht gut gemacht? Bin ich nicht eine literarische Einserkandidatin?" Nein, ist sie nicht. Sie geht einem auf die Nerven. Weil sie von sich, nicht von ihrer Geschichte überzeugt ist. Das darf ein Autor seinem Leser nicht antun.
Mir gefiel "Die Seiten der Welt" auf langen Strecken gut. Aber am Ende wurde es holprig und allzu eilig erzählt. Mir schien, dass Kai Meyer das Buch zu Ende bringen wollte. Die Idee allerdings fand ich sehr gut. Ich denke, er hätte mit etwas Geduld mehr daraus machen können.
Bewertung zu "Skulduggery Pleasant (Band 4) - Sabotage im Sanktuarium" von Derek Landy
Derek Landy hat's drauf. Er hat einen richtig guten Stil, einen Riesenvorrat Phantasie und Gespür für's Timing. Aber hier in "Sabotage im Sanktuarium" hat er sich selbst rechts überholt. Eine Überraschung nach der anderen, ständig wechselnde Personen. Viel Tempo, aber am Ende keine Richtung. Es ist, als würde man ein ganzes Nutellaglas auslöffeln. Irgendwann wünscht man sich in einen richtigen Apfel.
For heaven's sake! Man liebt es oder man hasst es, Harold von einzlkind. Ich liebe es, aber verstehe jeden, der es nicht tut. Harold tut weh. 49, Autist aus Leidenschaft, übt Selbstmord, wenn er sich niedergeschlagen fühlt. Ihm schließt sich der bizarrste 11jährige des Vereinigten Königreichs an. Die Geschichte, die nun folgt, ist "About a boy" auf Speed.
Auch ich empfehle es. Ich schäme mich nicht dafür. Oder nur ein bisschen.
Die akademischen Fantastikfans Welk und Welk machen sich auf in die Anderswelt und geraten tatsächlich dorthin, wenngleich nur aus Versehen. Für den einen ist es eine wissenschaftliche Exkursion und für den anderen ist es ... was auch immer es für einen Langzeitstudenten im 27 Semester der Fantastik sein kann. Alles kreuzt ihren Weg, was in die Fantasy gehört: Drachen, Gnomen, Riesen, Helden und Nixen ohne Bekleidung. Aber so richtig anfangen können sie trotz ihrer akademischen Vorbildung nichts mit den fantastischen Gesetzen der Anderwelt. Aber so ist es ja mit allen akademischen Ausbildungen.
Eine kleine kecke Parodie auf die High-Fantasy. Gut geschrieben, mit ordentlichem Sprachwitz. Es macht Spaß, Oldenburgs Fantastik AG zu lesen. Ein bisschen schade, dass sich der Autor allzusehr an seinen parodistischen Einfällen entlanghangelt, die Geschichte dabei zurücktritt. Trotzdem vielversprechend! Macht Lust auf mehr.
... schlicht und ergreifend misslungen. Das vielversprechendes Thema macht neugierig. Aber unter den Händen des rustikalen, amerikanischen Seelengrobschmids Craig Groeschel wird es ganz vergeben. Warum werden Christen zu Lippenbekennern? Warum ist ihr Glaube ohne wirklich Anteilnahme? Der fromme Atheist bietet keine überzeugende Antwort. Craig Groeschel ist ein Fußballer, der sich siegesgewiss den Ball vorlegt und dann mit Kraft ins eigenen Tor schießt. Lesenswerter ist Kyle Idlemans "Not a fan" im selben Verlag
.Bewertung zu "Das Schwarze Buch der Geheimnisse" von F. E. Higgins
Es heißt, die Autorin lebe in einem Haus, in dem es unterhaltsam spukt. Aber mit Geistern und okkulten Geschöpfen hat das "Schwarze Buch der Geheimnisse" nichts zu tun. Mysterie ohne Übernatürliches und es funktioniert grandios. F.E. Higgins kann erzählen. Die Reihe um die fiktive Stadt Urbs Umida ist sehr lesenswert.
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