vanhattem

Christine Ziegler ist mit „Sauer macht listig“ ein bezaubernder, tiefgründiger und gleichzeitig federleichter Roman gelungen, der sich ganz nebenbei vieler gesellschaftlicher Probleme kritisch annimmt und gleichzeitig individuelle Lösungen aufzeigt. Die Happy Endings mögen zwar vorhersehbar sein – aber sie sind in diesem Genre ja schließlich auch erwünscht. Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung.

Mit der Hör-Version war ich allerdings nicht glücklich. Die Stimme der Sprecherin ist viel zu jung. Da die Geschichte in der Ich-Form präsentiert wird, hätte die Sprecherstimme dem Alter der Protagonistin angepasst sein müssen. Zudem hat Christina Puciata den traurigen, teilweise verzweifelten inneren Monologen der Protagonistin den Tiefgang genommen und sie mit dem Stakkato ihrer Stimme platt geschlagen. Von mir gibt es daher keine Hör-Empfehlung.

Was für ein interessanter, überaus gut recherchierter, detailreich ausgestatteter Roman, der einen direkt in das 13. Jahrhundert entführt. Wer sich, wie ich, bislang nicht für mittelalterliche Geschichte und Geschichten interessiert hat, braucht ein wenig, um sich in diese befremdliche Zeit hineinzuversetzen, aber bis dahin hat die Autorin einen mit ihrer Geschichte bereits gefangen genommen. Ich habe diesen Historienroman bei einer Lesung gekauft, skeptisch begonnen und danach interessiert verschlungen.

Der Roman ist im Präsens geschrieben und die Autorin bemüht sich um eine altertümliche Sprache, was ihr nicht immer ganz gelingt. Dies und sich wiederholende Rechtschreibfehler machen das Lesevergnügen streckenweise holprig und sind Grund für meinen Punktabzug.