verirrtes_irrlichts avatar

verirrtes_irrlicht

  • Mitglied seit 14.03.2017
  • 5 Freund*innen
  • 43 Bücher
  • 28 Rezensionen
  • 41 Bewertungen (Ø 4,51)

Rezensionen und Bewertungen

Filtern:
  • 5 Sterne29
  • 4 Sterne6
  • 3 Sterne4
  • 2 Sterne2
  • 1 Stern0
Sortieren:
Cover des Buches Man's Search for Meaning (ISBN: 0807014273)

Bewertung zu "Man's Search for Meaning" von Viktor E. Frankl

Man's Search for Meaning
verirrtes_irrlichtvor 5 Jahren
Kurzmeinung: Ein Buch, das Mut für das Leben macht.
Was das Leben lebenswert macht

Unter dem sperrigen deutschen Titel „… trotzdem Ja zum Leben sagen: Ein Psychologe erlebt das Konzentrationslager“ hätte ich wohl nicht zu diesem Buch gegriffen. In meine Hände verirrte sich die englische Ausgabe „Man’s Search for Meaning“. (Normalerweise lese ich Literatur sehr gern in Originalsprache, soweit das möglich ist. Das hier ist die erste Ausnahme. Aus diesem Grund bezieht sich meine Rezension nun auf die englische Ausgabe des Buches.)

Frankl war österreichischer Psychiater und Neurologe jüdischer Abstammung. Was sein Buch von vielen aus der Zeit des Holocaust unterscheidet, ist die Art und Weise, in welcher er seine Erlebnisse schildert. Er fragt sich, was ausschlaggebend dafür war, dass manche Insassen der KZs es schafften, an ihrem Lebenswillen festzuhalten.

In „Man’s Search for Meaning“ beschreibt er seine Odyssee durch unterschiedliche Konzentrationslager bis hin zur Befreiung. Seinem Schreibstil lässt sich leicht folgen. Obwohl er die persönlichen Schicksale nicht detailreich in den Fokus rückt, schafft er es dennoch, Apathie, Verzweiflung und Ausweglosigkeit spürbar werden zu lassen. Man spürt, wie die Häftlinge abstumpfen und gleichzeitig am Leben festhalten. Eindrücklich zeigt er auf, dass das Leben niemals aufhört Sinn zu haben, selbst unter den wiedrigsten Bedingungen.

"When the impossibility of replacing a person is realized, it allows the responsibility which a man has for his existence and its continuance to appear in all its magnitude."

Frankls beruflicher Hintergrund wird während der Lektüre deutlich spürbar und gibt interessante Denkanstöße. Mehrfach kommt er auf die Entscheidungsfreiheit zurück, die auch die SS-Aufseher den Häftlingen nicht nehmen können: die Entscheidung, wie sie selbst dem ihnen auferlegtem Leid begegnen.

"No man and no destiny can be compared with any other man or any other destiny. No situation repeats itself, and each situation calls for a different response."

Den Schluss, dass Holocaustopfer ihr Schicksal damit selbst in der Hand hatten, sollten wir dennoch nicht ziehen. Allerdings beschreibt er tiefgehend, was den Häftlingen Kraft geben konnte, Dinge, die sich auch heute auf unseren Alltag übertragen lassen und von denen ich glaube, dass wir sie öfters in unseren Aufmerksamkeitsfokus rücken sollten.

Sehr schön fand ich auch die kurze Übersicht zu der von ihm gegründeten Logotherapie und Existenzanalyse, die viele seiner Erkenntnisse vereint und in einer Therapieform zusammenfasst; eine Übersicht, die definitiv nicht nur für Psychiater und Psychotherapeuten interessant ist.

"For what then matters is to bear witness to the uniquely human potential at its best, which is to transform a personal tragedy into a triumph, to turn one’s redicament into a human achievement. When we are no longer able to change a situation – just think of an incurable disease such as inoperable cancer – we are challenged to change ourselves."

Cover des Buches Elbmöwen (ISBN: 9783963110559)

Bewertung zu "Elbmöwen" von Ivonne Hübner

Elbmöwen
verirrtes_irrlichtvor 6 Jahren
Kurzmeinung: Meisterhafte & sprachgewaltige Umsetzung einer Dreiecksgeschichte im historischen Kontext.
Dieses Buch sollte man keineswegs verpassen!

Elbmöwen entführt uns in das Dresden des 19. Jahrhunderts, genauer gesagt 1840. Wir begleiten Balthasar, einen Damastweber aus der Lausitz, bei seinen drei Jahren an der Akademie, um seine Mustermalerlizenz zu erhalten. Dabei entfaltet sich eine Dreiecksgeschichte, die in diesem historischen Setting ihresgleichen sucht. 


Balthasar, der eigensinnige und für seine Zeit sehr fortschrittlich denkende, junge Weber, wird bereits zu Beginn der Geschichte als starker Charakter eingeführt, der sich so leicht nichts sagen lässt und es doch immer schafft, sich unangenehmen Situationen zu entziehen – wenn auch nicht immer ohne Bestrafung. Seine Loyalität stellt er vor allem zunächst seinem Freund und Mitstudent Nikolaus unter Beweis, den er aus allerlei argen Bedrängnissen befreit, indem er die Schuld auf sich nimmt. Im Verlauf der Geschichte werden die Figuren für den Leser immer greifbarer und lebensechter, weil sie uns auch ihre Fehler und Schwächen miterleben lassen. Ein breites Spektrum unterschiedlichster Emotionen wird von der Autorin so wirkungsvoll transportiert, dass man sich fühlt, als säße man hinter Balthasar im Studium antiker Malerei. Nach und nach bekommt man das Gefühl, die Charaktere persönlich zu kennen. Eine unglaubliche Entwicklung macht dabei Antonia, Nikolaus‘ Schwester, durch, die über die Erzählzeit von einem anfänglich recht blassen Charakter zu einer starken, wenngleich auch sanftmütigen und in einigen Punkten naiven Frau heranreift.  Gekonnt vermittelt die Autorin dabei Einblicke in das damalige Leben und die doch sehr restriktive Rolle der Frau, welcher Antonia zu trotzen versucht. Obgleich die drei Protagonisten sehr authentisch und detaillgetreu ausgearbeitet sind, sind auch Nebencharaktere und Handlungsschauplätze authentisch, sodass man sich im Sog der Geschichte verliert.

Wer den Schreibstil der Autorin kennt, wird auch von diesem Werk nicht enttäuscht. Fesselnd, bildgewaltig und intensiv werden Charaktere und Handlungen beschreiben, dabei keineswegs ausufernd und stets in einem gekonnten Fluss, sodass man die Elbmöwen gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. Die Kapitel werden dabei aus unterschiedlichen Sichten erzählt, was er ermöglicht, sich in alle Charaktere einzufühlen und ihre Handlungsmotive sowie Beweggründe zu verstehen. Die umfangreiche Recherche der historischen Gegebenheiten bleibt während der gesamten Lektüre spürbar, ohne störend zu wirken, sondern lässt den Leser vielmehr über die damaligen Gegeben- und Gepflogenheiten staunen.

Hinzu kommt die gelungene Umsetzung der Beziehung zwischen Balthasar und Nikolaus. Wer meint, homosexuelle Bücher nicht lesen zu wollen und deswegen auch dieses hier verzichten will, dem entgeht eine Literaturperle. Die Beschreibung Balthasars innerer Zerrissenheit verdeutlicht, dass er sich nicht sicher ist, wie er mit der Sache umgehen soll. Obgleich Nikolaus sich seiner Gefühle sicher ist, lässt Balthasar den Leser im Unklaren und formuliert allerdings gleichzeitig, dass dies keinesfalls nur mit Nikolaus‘ Geschlecht zu begründen sei, hegt er doch die gleichen Zweifel gegenüber Friederike. Das vermeidet gekonnt eine Herabsetzung von homosexuellen Gefühlen und lässt die Emotionen, die auch bei Balthasar anklingen, zu etwas ganz Normalem werden – genauso, wie wir sie heutzutage sehen sollten.

Fazit: Eingebettet im historischen Kontext finden sich Themen, die uns auch heute noch bewegen und die die Autorin in einer fesselnden und bildgewaltigen Weise zu schildern weiß. Ein unbeschreiblicher Lesegenuss, den man keinesfalls missen sollte!

Cover des Buches Tears of Tess - Buch 1 (ISBN: 9783865526168)

Bewertung zu "Tears of Tess - Buch 1" von Pepper Winters

Tears of Tess - Buch 1
verirrtes_irrlichtvor 6 Jahren
Kurzmeinung: Ich habe selten einen so guten Erotikroman gelesen! Wow!
Absolut mitreißend bis zur letzten Seite

Tess Snow hat eigentlich alles, was sie immer wollte: Ihr Studium ist fast beendet, sie hat einen tollen Freund und ihr Leben scheint perfekt. Nur im Bett könnte es manchmal ein bisschen aufregender sein. Als die beiden zusammen nach Mexiko fliegen, um dort einen Urlaub zu verbringen, wird Tess jedoch von einer Gruppe Menschenhändler entführt und nach Frankreich verkauft. Ganz auf sich allein gestellt, muss sie zu ihrer eigenen inneren Stärke finden und erkennen, dass sie vielleicht doch ein anderer Mensch ist, als sie bisher dachte.


Nach Fifty Shades of Grey ist Tears of Tess endlich ein Erotikroman, den es sich zu lesen lohnt und der auch hält, was er verspricht. Ich habe das Buch in Originalsprache gelesen und bin vom Schreibstil der Autorin sehr angetan. Die Seiten lesen sich „nur so weg“ und trotzdem kann man den Inhalt sehr schnell auffassen. Emotionen werden authentisch vermittelt. Die Geschichte wird aus Tess‘ Sicht geschildert und ihr innerer Konflikt wird sehr deutlich und überzeugend dargestellt. Trotzdem findet man einen sehr guten Zugang zu allen wichtigen Charakteren.

Als störend empfand ich lediglich, dass Qs Gründe und sein Verhalten Tess gegenüber für mich nicht ganz logisch waren. Um unnötige Spoiler zu vermeiden, sage ich nur, dass dieser Teil des Buches für mich nicht unbedingt Sinn gemacht hat, weil er sich dann von Anfang an hätte anders verhalten müssen.

Nichtsdestotrotz habe ich die Lektüre dieses Buches sehr genossen und kann es Fans des Erotikgenres nur ans Herz legen. Hier wird nicht nur die ganze Zeit über Tabuthemen nachgedacht, auch wenn es schade ist, dass gewisse Vorlieben gern mit der schweren Kindheit der Protagonisten begründet werden. Dennoch eine definitive Leseempfehlung.

Cover des Buches Die Welt, die ist ein Irrenhaus und hier ist die Zentrale (ISBN: 9783499629488)

Bewertung zu "Die Welt, die ist ein Irrenhaus und hier ist die Zentrale" von Claudia Hochbrunn

Die Welt, die ist ein Irrenhaus und hier ist die Zentrale
verirrtes_irrlichtvor 6 Jahren
Kurzmeinung: Humorvoll und informativ
Ein Buch gegen 1000 Vorurteile

Fällt heutzutage das Wort "Psychiatrie" oder "psychisch krank", haben viele Menschen das Bild von durchgeknallten Irren im Kopf, die weggesperrt werden müssen. Mit diesen Vorurteilen will Claudia Hochbrunn mit ihrem Buch "Die Welt, die ist ein Irrenhaus und hier ist die Zentrale" aufräumen. Dabei nimmt sie den Leser mit auf eine Reise durch die Allgemeinpsychiatrie, beschreibt einzelne Erkrankungsbilder und Fälle und zeigt auf einem Exkurs in die forensische Psychiatrie die Unterschiede in der Behandlung von Straftätern auf. 


Ihr Schreibstil ist locker, flüssig und spricht den Leser direkt an. Das Buch lässt sich aus diesem Grund sehr leicht lesen. Die Krankheitsbilder, um die es in den einzelnen Fällen geht, werden zu Beginn kurz informativ erläutert, sodass der Laie weiß, mit was er es zu tun hat.


Alles in allem ein sehr schönes, lockeres Buch, dass einen Einblick gibt, was denn da hinter "geschlossenen Türen" wirklich geschieht und mit vielen Vorurteilen auf humorvolle Art aufräumt.
Ich hätte mir lediglich an einigen Stellen mehr Tiefgang gewünscht, da es mir dann doch etwas zu oberflächlich war. Das ist allerdings nur meine persönliche Meinung - mir ist bewusst, dass viele Leser es auch schätzen, dass hier nur ein allgemeiner Überblick gegeben wird. 

Cover des Buches Den Mund voll ungesagter Dinge (ISBN: 9783453271036)

Bewertung zu "Den Mund voll ungesagter Dinge" von Anne Freytag

Den Mund voll ungesagter Dinge
verirrtes_irrlichtvor 6 Jahren
Kurzmeinung: Ein wundervolles Buch. Mehr muss man nicht sagen.
Wunderschöner Jugendroman


Als Sophies Vater beschließt, seinem alten Leben in Hamburg den Rücken zu kehren und nach München zu ziehen, ist Sophie alles andere als begeistert. Sie steht kurz vor dem Abitur und will auf keinen Fall zu einer neuen Stieffamilie ziehen. Doch dann lernt sie Alex kennen ...


"Den Mund voll ungesagter Dinge" war mein erster Roman von Anne Freytag und ich bin durchweg begeistert. Ich liebe ihren Schreibstil, sehr leicht verständlich, locker, fröhlich, bunt und dennoch tiefgehend und berührend. So müssen Jugendbücher sein! Die Handlung entwickelt eine unglaubliche Tiefe. Sophies Emotionswelt ist sehr gut nachvollziehbar, ihre Abneigung gegen die neue Familie (auch wenn die doch eigentlich gar nicht so schlecht ist), das Gefühl, nirgends hinzugehören und fremd zu sein - und dann Alex ... So viele Gefühle, die Sophie sich nicht erklären kann und wir begleiten sie auf dieser Achterbahnreise, als wären wir ein Teil dieser Geschichte. 


Um der Handlung nicht vorwegzugreifen, belasse ich es dieses Mal bei einer kurzen Rezension.


Das Wichtigste: Ich bin restlos begeistert. Seit gefühlten Ewigkeiten habe ich kein so gutes Jugendbuch mehr in den Händen gehalten! Da müssen auf jeden Fall bald noch weitere Bücher von Frau Freytag folgen. (:



Cover des Buches Still Alice (ISBN: 9783404271153)

Bewertung zu "Still Alice" von Lisa Genova

Still Alice
verirrtes_irrlichtvor 6 Jahren
Kurzmeinung: Ungemein berührend!
Berührende Geschichte über eine unheilbare Krankheit

Alice ist eine renommierte Professorin an der Harvard Universität, als sie bemerkt, dass sie mehr und mehr Dinge vergisst. Während des Joggens ist sie mit einem Mal orientierungslos. Ein Gespräch bei einem Neurologen lässt ihre schlimmsten Befürchtungen wahr werden: Sie ist krank. Sie hat früh beginnenden Alzheimer. 

Ich habe das Buch in Originalsprache gelesen. Lisa Genovas Schreibstil ist sehr klar und einfühlend. Man war sofort mitten im Geschehen. Die Geschichte ist aus Alice's Sicht geschrieben, was ich unglaublich spannend fand. Die meisten Geschichten über Alzheimer berichten aus der Perspektive der Angehörigen oder der Pflegenden. Dieser direkte Bezug hilft, die Situation viel besser nachzuvollziehen und lässt seinen Alice's Hilflosigkeit und Verzweiflung direkt nachvollziehen. Ich habe das Buch verschlungen (obwohl ich zur Zeit eigentlich kaum Zeit zum Lesen habe). Man erlebt hautnah, wie Alzheimer-Patienten den Alltag erleben. Wie sie mit einem Mal nicht mehr für voll genommen werden und alles verlieren und das, ohne dass das Buch belehrend wirken will. 
Vor allem befasst es sich mit einem Gebiet der Alzheimer-Erkrankung, die wenig bekannt ist. Der genetische, früh einsetzende Morbus Alzheimer macht nur einen kleinen Teil aller Alzheimer-Erkrankungen aus, reißt die Betroffenen aber mitten aus dem Leben. Wir dürfen Alice hier dabei begleiten, wie die Krankheit ihr Leben komplett verändert und wie sie aber trotz Alzheimer sich nicht aufgibt - trotz vieler hoffnungsloser Moment. 

Ich kann diese beeindruckende Geschichte nur jedem wärmstens empfehlen.

Cover des Buches The Girl Before (ISBN: 9783328100997)

Bewertung zu "The Girl Before" von JP Delaney

The Girl Before
verirrtes_irrlichtvor 6 Jahren
Kurzmeinung: Genialer Beginn, zum Schluss leider nicht mehr ganz so spannend und nachvollziehbar.
Packender Beginn, flaut leider zum Ende hin ab


Nach einem Schicksalsschlag sucht Jane ein neues Zuhause und findet ein unglaubliches Haus von einem berühmten Architekten, in das sie einziehen kann. Allerdings muss sie feststellen, dass die Vormieterin in diesem Haus verstorben ist und dass sie dieser erschreckend ähnlich sah ...

Zu Beginn habe ich das Buch als sehr packend und emotional empfunden. Der Schreibstil lies sich sehr angenehm lesen und ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Die Charaktere sind vielschichtig, die Handlung tiefgehend. Es wird aus der Sicht von Jane und ihrer Vormieterin Emma erzählt und die beiden Handlungen laufen weitestgehend parallel (für den Leser). Da jeder Charakter seine eigenen Probleme hat, sind sie auch sehr deutlich voneinander zu distanzieren. 
Die Charakterwandlung von Emma fand ich dabei sehr spannend und interessant umgesetzt. Allerdings ging es mir zum Ende hin dann doch etwas zu rasant und schien mir alles nicht mehr ganz so gut durchdacht. Einige Antworten auf Fragen, die man sich während des Lesens stellte, waren mir schlichtweg "zu platt". Auf andere Fragen gab es gar keine Antworten (Wer war dieser Jugendliche, der Emma bedroht hat?) Die Handlung wurde zum Schluss leider sehr vorhersehbar und Janes Verhalten bezüglich Simon war sehr merkwürdig. 


Alles in allem ist es eine gute Lektüre, die mich lediglich zum Schluss etwas enttäuscht zurückgelassen hat. Nichtsdestotrotz kann ich das Buch weiterempfehlen, Geschmäcker sind (was das Ende und Auflösungen anbelangt) ja bekanntlich verschieden. (;

Cover des Buches Schmerzverliebt (ISBN: 9783407786760)

Bewertung zu "Schmerzverliebt" von Kristina Dunker

Schmerzverliebt
verirrtes_irrlichtvor 6 Jahren
Kurzmeinung: Leichte Lektüre zum Einstieg ins Thema SVV.
leichte Einstiegslektüre ins Thema SVV

Vor knapp zehn Jahren habe ich dieses Buch zum ersten Mal gelesen und damals habe ich es geliebt. Aus diesem Grund habe ich jetzt wieder einmal danach gegriffen, um es nach all der Zeit zu reevaluieren. 

Die Geschichte lässt sich sehr schnell und leicht lesen. Der Schreibstil ist sehr unkompliziert und klar; die Kapitel werden zum Teil aus Pias und zum Teil aus Sebastians Sicht geschrieben, was ein besseres Verständnis auch seiner Handlungen für den Leser ermöglicht.
Pias Leben ist perfekt - gut in der Schule, eine liebe Familie, die erste große Liebe. Zumindest scheint es so. Denn Pia ist oft wütend auf sich selbst, fühlt sich schuldig und als ob sie den Anforderungen ihres äußeren Umfeldes an sie nicht genügen kann. Um mit den inneren Spannungen umgehen zu können, verletzt sie sich selbst. Dann lernt sie Sebastian kennen ...

Das Buch lässt sich sehr schnell lesen. Etwas enttäuschend finde ich, dass es sehr stark auf die Beziehung zwischen Sebastian und Pia fokussiert und diese in den Mittelpunkt rückt. Gerade zum Ende hin wirkt das für mich so, als müsse man als Betroffener von jemandem "gerettet" werden, der einen liebt. Das ist eine sehr fatale Aussage, denn letztendlich hat jeder von uns sein Schicksal selbst in der Hand.
Gerade bei solchen Dingen  sollte und darf man nicht von anderen abhängig sein. Zusätzlich wirkt dieser Punkt insofern unrealistisch, als dass die beiden sich erst seit sehr kurzer Zeit kennen und dann direkt von der großen Liebe sprechen. Natürlich, sie ist sechzehn und in der Pubertät erleben wir Gefühle auf eine ganz andere Art und Weise. Trotzdem mindert dies jetzt für mich die Glaubwürdigkeit der Geschichte.

Gut finde ich, dass beschrieben wird, aus welchen Gründen sie sich Schmerzen zufügt und was das für sie bedeutet, auch, wenn es an einigen Stellen etwas tiefgründiger hätte sein können. 

Fazit:
Das Buch bietet einen guten Einstieg ins Thema, wenn man sich zuvor damit nicht befasst hat. Man sollte es jedoch auch kritisch hinterfragen, an einigen Stellen ist es zudem sehr oberflächlich - letztendlich ist es Fiktion und es endet an der Stelle, an der es für die meisten Betroffenen erst richtig losgeht, emotional aufwühlend und kompliziert wird. 

Cover des Buches Das Mädchen im schwarzen Nebel (ISBN: 9783839221266)

Bewertung zu "Das Mädchen im schwarzen Nebel" von Ivonne Hübner

Das Mädchen im schwarzen Nebel
verirrtes_irrlichtvor 6 Jahren
Kurzmeinung: Spannender historischer Krimi - umgesetzt in einem ausdrucksstarken, bildhaften Schreibstil. Sehr empfehlenswert!
Dr. Waldeck und die Zigeuner.

Lorenz, ein Köhler, findet eine Leiche in seinem Meiler. Zur gleichen Zeit gastieren einige Zigeuner in der Gegend, die es vor drei Jahren schon einmal in die Oberlausitz verschlagen hat. Dr. Waldeck beginnt wieder zu ermitteln!


Vorweg sei gesagt, dass es sich bei diesem Buch um den zweiten Band in der Reihe historischer Kriminalromane um den liebenswerten Dr. Cornelius Waldeck handelt. Für das Verständnis des aktuellen Falles ist es nicht nötig, den ersten Band zu kennen, allerdings gibt es eine Anmerkung gegen Ende des Buches, die sich mit Kenntnis des ersten Bandes besser verstehen lässt.


Wer an dieses Buch den Anspruch stellt, dass die Ereignisse Schlag auf Schlag passieren, der ist hier fehl am Platze. Stattdessen gelingt es der Autorin, eine durchgehend hohe Spannung zu kreieren, indem sie uns in zwei Zeitebenen reisen lässt: 1813, als die Zigeuner das erste Mal in der Nähe von Weißenberg ihre Vorführungen gaben, und 1816, als im Meiler des Köhlers eine Leiche entdeckt wird.
Jede Zeitebene entwickelt dabei ihre eigene Spannung, ihren eigenen Reiz und lässt den Leser mit den handelnden Figuren mitfiebern.
Die Charaktere selbst sind tiefgründig und detailreich ausgestaltet, ohne, dass ellenlange Beschreibungen langweilig werden. Sie wirken echt und lebensnah, sodass man sich in die damaliege Zeit zurückversetzt fühlt.
Dies gelingt der Autorin auch mit ihren gekonnten Beschreibungen und grandios recherchierten Erklärungen. Ein eleganter Schreibstil schafft es, der Geschichte den richtigen Rahmen zu geben. Historische, kriminalistische und dramatische Inhalte sind in der richtigen Mischung miteinander verbunden. Was will man mehr?


Fazit: Dieses Buch sollte man unbedingt gelesen haben! 

Cover des Buches Saving Grace - Bis dein Tod uns scheidet (ISBN: 9783734102639)

Bewertung zu "Saving Grace - Bis dein Tod uns scheidet" von B.A. Paris

Saving Grace - Bis dein Tod uns scheidet
verirrtes_irrlichtvor 7 Jahren
Unglaublich spannend!

Grace und Jack Angel scheinen das perfekte Paar zu sein. Aber sollte man Perfektion jemals trauen? Denn, wenn man sich mit Grace unterhalten möchte, fällt auf, dass sie wirklich nie allein ist. Immer ist ihr Mann an ihrer Seite, sie hat weder ein eigenes Handy noch eine eigene eMail. Jack ist immer – wirklich immer – an ihrer Seite.


Aber warum, fragt man sich? 


B.A. Paris hat einen wirklich grandiosen Schreibstil. Ich habe das Buch in Originalsprache gelesen und es förmlich verschlungen. Genial ist vor allem, dass die Geschichte in zwei Zeitebenen spielt und man so durch die Vergangenheit erfährt, weshalb Grace sich in der Gegenwart so verhält, wie sie es tut. 
Was ich schade finde, ist, dass der deutsche Titel so gar nicht gelungen ist. Wieso muss es ein englischer sein? Und dann nicht mehr der gleiche wie die Originalausgabe? Und dann auch noch so ein schlechter? Ich bin froh, dass mich das englische Buch angelacht hat! (Dafür erfolgte auch nicht der Stern Abzug. Das lässt sich nach meinem Spoiler nachlesen.)

Insgesamt kann ich das Buch nur empfehlen, es ist so spannend, dass man es nicht aus der Hand legen möchte!

*ACHTUNG SPOILER*
Allerdings sind bei mir zum Ende hin leider einige Fragen aufgekommen, die die Handlungsstränge für mich nicht so ganz schlüssig wirken ließen, zum Beispiel unter anderem, weshalb Grace - wenn sie wusste, dass, sowie Jack Millie hat, alles vorbei sein würde, weil sie nichts mehr tun könnte - dann nicht einfach Esther und den anderen beim Dinner gegenüber zum Beispiel ganz ernst gesagt hätte, was Sache ist. Nicht mehr mit Jack mitfahren, sich bei jemand anderem verschanzen? Denn sie verharrt so lange so starr und fürchtet sich nur vor dem tag, wenn er Millie holt? Als würde sie alles nur beobachten und nichts tun ...

Über mich

crazy. hidden. cat freak. always good for a surprise. withdrawn from earthly concerns. emotional. deep. talk much. very, very much. love sad stuff. gloomy feelings. haze. rain. behind the times. writing. writing. writing. photos. honey. milk. tango. seasons. colors. desire. a bit slow on the uptake. sometimes very slow on the uptake. day-dreaming. fantasies. dancing. inner beauty. nighthawk. silence. theater. disorder. violine. irresolute. white lily. everything behind the eyes of the world. lost. no beginning. but a thousand endings. split up. art. libertarian. did i mention cat freak?
  • weiblich

Lieblingsgenres

Krimis und Thriller, Fantasy, Liebesromane, Jugendbücher, Historische Romane, Kinderbücher, Literatur, Unterhaltung

Mitgliedschaft

Freund*innen

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks