Bewertung zu "Eine kurze Geschichte vom Fallen - Was ich beim Sterben über das Leben lernte" von Joe Hammond
Mit Anekdoten seiner Vergangenheit, Geschichten über seine Familie und Erzählungen der Gegenwart füllt er die Seiten zur Verarbeitung des bevorstehenden Ereignisses. Dem Lesenden wird trotz des oftmals uneinigen Stils bewusst, dass es um die Dramaturgie des Seins geht - nicht um das Ziel an sich. Die Art und Weise des Prozesses ist einmalig und zeigt Einblicke, die ich vorher nicht erahnt hatte. Dass der Fokus des Buches immer wieder verschoben wird, entpuppt sich als Stilmittel des Realität und wiegt für mich fehlende Bestandteile der Lektüre auf.
Im Gegensatz zum üblichen Ablauf darf und muss Hammond alles miterleben und entscheiden. Wer kümmert sich um mich? Was werde ich alles verpassen? Wo werde ich begraben? Und wie gehe ich damit um? Fragen, die eigentlich sonst keine Antwort finden.
Dabei werden zentrale Themen wie die Würde des Menschen, die Grenzen des Seins und die für ihn wichtigsten Dinge im Leben thematisiert. Hammonds Erzählung gibt die Sicht auf persönliche Erfahrungen, die einmaliger nicht sein könnten.