vigoleis
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vigoleis´ Bücher
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Ein Buch, das einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Die Mühle als Sinnbild von Leben, von Vergänglichkeit und von Wissen. Wissen, welches Jahrhunderte zurückreicht und weitergegeben wird von Generation zu Generation. Lachen, weinen, Geburt und Tod liegen dicht beieinander. Die Mühle ist somit auch ein Sinnbild dafür, dass es eigentlich kein Anfang und kein Ende gibt. Sie dreht sich weiter und weiter; mit ihr die Menschen. Ein bedeutendes Buch eines bedeutenden deutschsprachigen Autors!
Bewertung zu "Das Glück beim Händewaschen" von Joseph Zoderer
Zoderers Buch über seine Jugend als 13, 14 Jähriger behandelt seinen Lebensabschnitt kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. In Südtirol geboren, dann während der Optionszeit in Graz, Österreich, befindet er sich in einem Kloster in der Schweiz. Er ist ein Dazugekommener, er gehört nicht dort hin. Die Zerrissenheit wird deutlich und greifbar. Ganz besonders eindrucksvoll ist das Buch dann, wenn Zoderer die Orte wechselt. Südtirol mit dem Onkel Vigil, der bauernschlauer Pfarrer und den wunderbaren Landschaft dort. Man hat den Eindruck, man rieche die Wiesen des Vinschgaus und spüre seine Sonne. Und so gelingt Zoderer ein erstaunliches Buch, daß auf der einen Seite die Frage der Heimat stellt und aber auch die Antwort gibt: Selbst dann, wenn die Situationen schwierig sind, irgendwann entscheidet sich der Mensch. Heute lebt Zoderer wieder in Südtirol. Sein Werk ist nicht so bekannt, schade nach diesem beeindruckenden Erstlingsroman.
Bewertung zu "Ein letzter Schatten von Zweifel." von Kjell Ola Dahl
Heidi von Plato beschreibt in diesem Buch einen Teil, vielleicht den bekannten Teil, des Lebens des sogenannten haarigen Mädchens, historisch Antonietta Gonzalez genannt Tognina. Mitte des 16. Jahrhunderts lebte dieses Mädchen, zumindest so weit verbrieft durch das Gemälde der Malerin Livinia Fontana.
Von Plato begelitet dieses Mädchen von Antwerpen nach Parma, wo sie in die Intrigen von Adel und Klerus gerät. Dieses Mädchen, das für die damaligen Verhältnisse erstaunlich gebildet war und dieses abseits der Regeln der allgegenwärtigen Kirche. Später verliert sich im Roman wie auch in der Historie die Spur dieses Mädchens.
Einen spannenden Stoff hat sich Heidi von Plato dort herausgesucht. Leider wird sie ihm nicht gerecht. Von Plato hat einen Roman über das Fremdsein geschrieben. Von dem Anderssein eines Menschen in einer ihm gegenüber feindlichen Welt. Natürlich, ein haariger Mensch, eine Laune der Natur, war damals eine Sensation und sicherlich von der Kirche argwöhnisch beäugt. Allerlei Aberglaube mag sich um sie gerankt haben. Nur brauchte die Darstellung des Fremdseins die Gesatlt eines historischen Romanes? Ich meine nein. Denn von Plato scheitert damit insofern, als daß sie nicht klarmachen kann, warum ihre Ideen und Gedanken darüber, über das Mädchen, über das Fremd/anderssein in einem historischen Roman transportiert werden müssen. So werden Anhänger des Genres historischer Roman von diesem Buch enttäuscht sein!
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- 12.09.2009
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