vk_tairen
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vk_tairens Bücher
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Bewertung zu "Adrians Untote: Teil 1 - Zombie-Thriller" von Chris Philbrook
In diesem Buch wird die Leserschaft zum stummen Zuhörer, zum Tagebuch des Protagonisten, der von seinen Erlebnissen während dem Untergang der Menschheit erzählt. Er gehört zu den wenigen Überlebenden, nun geht es ums nackte Überleben - und verliert dennoch seinen trockenen Humor und seine spitze Zunge nicht. Dazu kommt seine Katze Otis - ich meine, ein Protagonist mit Haustier ist gleich doppelt sympathisch.
Der Stil ist leicht und flüssig zu lesen. Adrian bekommt einen ganz eigenen, spezifischen Ton, der ihn weiter charakterisiert. Trotz der klar subjektiven Darstellung wird alles sehr gut und nachvollziehbar beschrieben und man kann den Gedankengängen gut folgen.
Es wird spannend und gleichzeitig humorvoll erzählt, was zu einem kurzweiligen Start in eine verzwickte Geschichte über den Überlebenskampf zwischen Zombies führt.
Es kommt mir so vor, als würden in den letzten Jahren immer mehr Märchenadaptionen auf den Markt kommen. Meist sind es moderne Adaptionen der romantischen und fantastischen Geschichten - richtig knuffig und süß. Tja ... hier nicht. Ganz und gar nicht.
Das hier ist die Märchenadaption, auf die Horror-Fans gewartet haben! Es wird blutig, brutal und schaurig (wobei das nicht einmal im Ansatz den Horror trifft, der hier erschaffen wurde).
Drei Märchenadaptionen, bei denen es mir zunächst schwer fiel, die Verbindungen zu den Originalen herzustellen (okay, nicht beim ersten). Doch am Ende war es bei allen drei Geschichten klar, auf was sie sich beziehen. Gerade dieses Wissen gibt den Adaptionen eine besondere Qualität, da man sie als grausames Zerrbild der Originale wertschätzen kann.
Der Ton der Geschichten ist rau, klar und manchmal schmerzhaft direkt und bildlich, doch auch das passt zu den Geschichten und zu der Stimmung, die hier von Seite eins aufgebaut wird.
Alles in allem ein sehr gutes Buch, das fesselnd ist, obwohl man es doch zwischendurch weglegen will (und nicht kann). Doch eine Warnung zum Schluss: Lest es nicht abends kurz vor dem Schlafengehen, die Bilder verfolgen einen (aber auch das ist eine Qualität des Buches).
Es geht gleich am Anfang direkt zur Sache. Ohne zu viele Informationen preiszugeben steigt man direkt in eine spannende Situation mit ein und kann dennoch perfekt folgen, da der Schreibstil klar und gut zu lesen ist.
Genau wie der Anfang, ist auch das restliche Buch sehr gut und schnell zu lesen. Der Stil passt stets perfekt, sodass auch die verschiedenen Blickwinkel, aus denen erzählt wird, einen eigenen Ton erhalten.
Spannung baut sich von Seite eins auf und bleibt bis zum Schluss bestehen. Großartigen Figuren folgt man dabei gerne, wie sie von einem Mytserium ins nächste stolpern. Bis man denkt, man wüsste nun endlich bescheid - nur um dann doch wieder überrascht zu werden.
Bis auf das Ende konnte mich alles überzeugen und mich regelrecht fesseln.
Ein toller Krimi aus Köln, der für ein paar aufwühlende Nächte und Rätselspaß sorgt.
Zunächst fand ich den Anfang sehr passend gewählt. Man bekommt einen Schnipsel einer Zukunft gezeigt, die man an diesem Punkt noch nicht verstehen kann, dennoch weiß man als LeserIn instinktiv, dass etwas Grauenhaftes in der Zukunft lauert.
Gleichzeitig werden sehr schnell Etta und Finn vorgestellt und ihre Wesenszüge dargestellt, was den Einstieg in das Buch leicht man. Auch kann man ihnen gut folgen. Leider lassen die beiden an mancher Stelle Tiefe vermissen und scheinen etwas schablonenhaft für einen Typ Mensch zu stehen. So wie ihre Eltern. Vielleicht ist das gewollt, um mehr Menschen anzusprechen und zu verallgemeinern - darüber erlaube ich mir kein Urteil.
Trotzdem wird schnell klar, in welcher Situation die beiden sich befinden - und in was für einer Gesellschaft. Einem schrecklichen (wenn überhaupt) Zerrbild unserer eigenen, in der Noten und Ergebnisse mehr zählen, als persönliche Entwicklung und Wohlbefinden. In denen Mobbing akzeptiert wird, solange die erwünschte Leistung erbracht wird. Und in der Menschen kategorisiert und bewertet werden, einen Stempel aufgedrückt und dafür gefeiert oder verachtet werden. In dieser Welt des Konkurrenzkampfes finden sich die beiden Geschwister wieder - und ist es da nicht nachvollziehbar, dass sie die erste Fluchtmöglichkeit dankend ergreifen?
Nur ist das Online Spiel wirklich die Lösung? Oder nicht doch auch ein weiteres Schlachtfeld, nur eine buntere Version der Welt, der sie mit ihrem System entkommen wollten?
Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Sowohl die Umgebung, als auch die Kämpfe sind detailliert und leicht verständlich und nachvollziehbar beschrieben. Die Dialoge sind passend und bringen Schwung in das Ganze.
Daher mein Fazit: Wenn auch teilweise ausbaufähig, ist hier ein tolles, hochaktuelles Buch gelungen, das neben Virtual Reality einige Themen behandelt und sie gut zu verbinden weiß, um eine spannende und interessante Geschichte zu formen.
Bewertung zu "Rigor Mortis - schattenschwarz und totgeschwiegen: Horror" von Faye Hell
Kommt ihr Glücksritter und folgt dem Ruf des Goldes! Wie viele sind losgezogen und hofften auf ein besseres Leben? Und was fanden sie in den Weiten von Alaska?
Gleichzeitig begibt sich eine junge Doktorin als Reiseleiterin genau auf die Spur eben jener Glücksritter. Es soll eine normale Abenteuerreise werden, doch wie viel Abenteuer tatsächlich auf sie lauert, kann sie nicht einmal erahnen.
Und dann ist da Count Mortis und seine perverse, blutige Talk Show, der LeserInnen in seine schaurigen Windungen seines Geistes mitnimmt - in grausame und überzeichnete Feststellungen über unsere Gesellschaft. Schmerzhaft halten manche Gedanken, so abartig sie sind, einen Funken Wahrheit in sich.
Was mir besonders gefallen hat: Die Verknüpfung der verschiedenen Erzählstänge. Das Setting. Und vor allem der absolut flüssig und herrlich zu lesende Schreibstil.
Das Buch ließ mich nicht mehr los und ich musste immer weiterlesen. Die Figuren und der Plot konnten mich vollkommen überzeugen.
Zunächst einmal: Das Setting des Buchs ist großartig. Futuristische Sci-Fi Behausungen, dazu kommt die Weite und Schönheit des Alls, gepaart mit der Trostlosigkeit eines festgefahrenen Lebens. Dazu kommt ein Hauch von Magie. Die Beschreibungen sind detailliert und treffend formuliert. Der Protagonist und seine Situation werden zügig etabliert und so kommen LeserInnen schnell in die Geschichte.
Neben dem Setting und der Grundidee haben mir der Schreibstil und das Ende gut gefallen. Die Geschichte kann mit einigen Wendungen aufwarten, was ihr trotz der Märchengrundlage überraschende Momente liefert.
Da es zwar eine sehr moderne Adaption eines Märchens, aber trotzdem eben noch ein Märchen ist, sind große Teile des Handlungsverlaufs jedoch klar.
Außerdem ist die Beziehung, um die es gehen soll, kaum beschrieben, die Veränderungen daher beim Lesen kaum tragend, da romantische und tiefe Gefühle nicht transportiert werden.
Nichtsdestotrotz wurde hier ein unterhaltsames Buch geschaffen.
Bewertung zu "Im Magen des Clowns: Thriller" von Charles C. Nox
Mir gefiel die Idee sehr gut und der Klappentext hat mich sofort überzeugt.
Der Aufbau der Geschichte war insofern interessant, da man die Ereignisse als Erzählung des Protagonisten erfährt. Das ist irgendwie eine nette Abwechslung, da dieser es als Bericht vor der Polizei präsentiert, gleichzeitig nimmt es ein wenig die Spannung, denn damit ist klar, dass der Protagonist die Ereignisse überlebt. Die ersten 30 Prozent des Buchs sind der Background-Geschichte des Protagonisten gewidmet. So erfährt man zwar einiges über ihn, aber da es wie ein Rundumschlag über seine Lebensgeschichte wirkt, war dieser Part eher ermüdend und zog sich.
Als das eigentliche Geschehen beginnt, geht alles sehr schnell voran. Die Szenen sind gut beschrieben und es liest sich alles sehr gut. Die Beschreibungen sind sehr detailliert und grausig.
Alles in allem eine solide Umsetzung, die zwar nicht vollkommen überzeugen konnte, aber für einen kurzweiligen Lesespaß sorgt.
Mitten hinein in einen Kampf werden LeserInnen geworfen. Wer ist wer und um was geht es? Noch nicht klar, aber die Actionszenen sind so gut beschrieben, dass das am Anfang egal ist, denn man hält den Atem an und fiebert mit. Nach und nach entwickelt sich die Geschichte und man begleitet drei Protagonisten in dem Chaos, das sich zu entfalten scheint.
Magische Kräfte, actionreiche Kämpfe und Intrigen fügen sich perfekt zusammen zu einer Geschichte, die wirklich Spaß macht, einen nicht mehr loslässt. Ich habe dem Ende entgegengefiebert und es gleichzeitig gefürchtet: Denn dann war es vorbei! Zum Glück gibt es ja eine Fortsetzung.
Der Schreibstil war gut und flüssig zu lesen und konnte sowohl die Figuren perfekt beschreiben, als auch die Umgebung so in Szene setzen, dass man sich alles sehr gut vorstellen konnte. Die Actionszenen, obwohl viel passiert ist, wurden nie unübersichtlich. Dazu sind die Figuren plastisch und greifbar, man kann sich gut in sie hineinversetzen und fiebert mit ihnen mit.
Der Start in das Buch war sehr vielversprechend. Sofort geht es zur Sache, ein Hinterhalt, die Schwerter werden geschwungen und die beiden Protagonisten stellen sich sofort in einer besonderen Art dar. Nicht nur als Kämpfer, sondern auch als Taktiker, etwas großschnäuzig und mit einem Händchen für Frauen, aber weniger für Adelige. So hat man sehr schnell einen Eindruck davon, wen man hier in ein episches Abenteuer begleitet - und es wird episch!
Mir gefiel die Dynamik der Brüder sehr gut, aber auch die anderen Figuren, die auftreten, waren nicht bloße Schablonen, sondern wirkten wie dreidimensionale Charaktere, deren Handlungen und Motivationen wirklich eine Rolle spielten.
Einziges Manko: Zeitweise zogen sich die Abschnitte. Es wird eine große Welt vorgestellt, mit unzähligen Parteien, die in Aktion treten und sich in Position bringen, das alles muss beschrieben und dargestellt werden, dennoch schien es mir manchmal etwas lang. Ansonsten war es ein tolles Buch und ein großartiger Start in dieses Abenteuer.
Über mich
- 17.07.2016