Bewertung zu "»Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« und »Einladung zum Klassentreffen«" von Martin Schörle
Zum Autor: Martin Schörle lebt mit seiner Familie in der schönsten Stadt und dem Tor zur weiten Welt. Was ich jetzt nicht nur sage, weil ich selber aus Hamburg stamme. Neben dem Schreiben macht der Autor gerne Sport, vorzugsweise Lauf- und Kraftsport. Durch seinen Beruf als Verwaltungsbeamter, bekam er die passende Inspiration für das erste Theaterstück. Die Leidenschaft fürs Theater ist nicht nur durch dieses Buch zu erkennen, denn Martin Schörle stand einige Jahre selbst als Schauspieler auf der Bühne. Unter anderem wirkte er bei der Komödie „Kunst“ von Yasmina Reza mit und stellte sein Können in Dramen unter Beweis.
Zum Inhalt: Das Buch ist in zwei in sich abgeschlossene Theaterstücke aufgeteilt. Hier möchte ich natürlich nicht zu viel verraten, ihr sollt es ja selber lesen wollen. Doch gebe ich euch neben dem Klappentext einen kleinen Einblick, wie ich den Inhalt empfinde.
„Nichtsalltägliches aus dem Leben eines Beamten“ könnte man als Monolog bezeichnen, auch wenn der Protagonist Hans Fredenbek hier zum Publikum spricht und gelegentlich auf einen seiner Kollegen reagiert. Fredenbek würde das Paradebeispiel des „typischen Beamten“ darstellen, wenn er sich nicht zu sehr in der Leidenschaft für seinen Beruf verlieren würde. Die Außenwelt ist für ihn auch nur ein Fall, den er streng nach Vorschriften analysiert und dementsprechend anders reagiert, als man es normal erwarten würde.
„Einladung zum Klassentreffen“ ist das zweite Theaterstück und im Gegensatz zum ersten tritt hier nicht nur eine Person auf. Es ist im Grunde ein Telefonat, das wie es nicht anders sein könnte, von einer neugierigen Dame belauscht wird. Eine alte Liebe, zwei unterschiedliche Leben und viele Emotionen, werden hier deutlich.
Meine Meinung: Was soll ich sagen, ich würde an dieser Stell gerne so viele tolle Szenen aus dem Buch beschreiben, welche mir besonders gut gefallen haben, doch würde das zu viel verraten und euch die Lust am Lesen nehmen. Eine Szene möchte ich euch aber besonders ans Herz legen, wie soll ich sie beschreiben? Ich nenne sie einfach mal die Radiergummi Liebe ;) Ich hab so gelacht und mir das bildlich vorgestellt, einfach herrlich, dieser Humor trifft zumindest bei mir genau ins Schwarze.
Es ist aber auch zu sagen, dass der Autor einen Schreibstil nutzt, der in seiner Wortwahl sehr anspruchsvoll und doch sehr gut verständlich zu lesen ist. Man könnte sagen, es passt zum typischen Beamten. Martin Schörle schafft es hier einen guten Mittelweg zwischen gehobener Wortwahl und der Einfachheit des Verstehens zu schaffen, was ich so bei einem anderen Autor noch nicht gelesen habe.
Dieses Buch schafft es, einen schlechten Tag zu einem guten werden zu lassen, da man einfach lächeln oder herzhaft lachen muss.
Okay, ich geb es zu ich bin von diesem Buch begeistert und es ist schwer hier nicht ins Schwärmen zu kommen.
Fazit: Wer Sarkasmus liebt und gerne lacht wird sich schnell mit Fredenbek anfreunden. Natürlich ist die Sprache hier wie erwähnt anspruchsvoller, aber wie ich finde doch noch sehr leicht zu verstehen. Meinen Humor trifft es auf jeden Fall.
Das „Klassentreffen“ ist wieder was ganz anderes, was dieses Buch sehr spannend macht. Hier werden gleich mehrere Sparten abgedeckt. Ein Schmunzeln am Ende ist mindestens drin.
Ich kann dieses Buch nur empfehlen. Wenn ihr mal ein etwas anders Buch lesen möchtet, das auch noch aus dem Bereich Theater kommt, trefft ihr mit Martin Schörles Werk auf jeden Fall die richtige Wahl.