könnte das Buch auch heißen.
Eckdaten:
Titel & Orginaltitel: Crank Autor: Ellen Hopkins Erscheinungsjahr: 2010 (2004 im engl. Orginal) Preis: 14€ Verlag: Carlsen Altersempfehlung: ab 14 Reihe: Ja (2. Glass, 3. Fallout)
Vorweg nur eine kleine Warnung: lest das Vorwort bitte erst
NACHDEM ihr das Buch gelesen habt, denn darin ist ein
Riesenspoiler enthalten.
Cover:
Auf schwarzem Hintergrund steht das Wort "Crank" welches sich aus einem Pulver zusammensetzt. Es scheint sich hier bei um Crystal Meth zu handeln.
Das hier wird keine 'richtige Rezension, denn um das Buch bzw. seine Wirkung auf mich angemessen zu beschreiben, fehlen mir schlicht und einfach die Worte.
Wir lesen nicht nur die Geschichte von Kristina sondern erleben sie mit.
Das Buch ist in
Versform geschrieben, ähnlich wie
In Liebe, Brooklyn. Doc während das Buch von Lisa Schroeder im Prinzip eine normale Geschichte ist (wenn auch eine schöne), nur etwas anders geschrieben, kann man durchaus sagen, dass Hopkins die Versform zu wahren Kunst erhoben hat:
"Ihr wollt also alles über mich wissen. Wer
Ich bin
Welche Zufallsbegegnung
von Pinsel und Leinwand erschuf
Das Gesicht,
das ihr seht? Warum
hasste ich das Mädchen
im Spiegel
so sehr, dass ich es entstellte,
in eine Fremde verwandelte,
oder auch nicht. "
Seite 1 aus "Crank"
Aber nicht nur die Arbeit der Autorin ist genial sondern, auch die des Übersetzers.
Inhalt:
Wir erleben wie gesagt, die Geschichte von Kristina, eine ehemalige Einserschülerin, aus der eine Süchtige wird. Sie lebt mir ihrer älteren Schwester & ihrem Halbbruder bei ihrer Mutter und ihrem Stiefvater. Ihren Vater hat sie seit ca. 8 Jahren nicht mehr gesehen, soll aber 3 Ferienwochen bei ihm verbringen. Dort kommt sie auch das erste Mal mit Drogen in Verbindung und entwickelt '
Bree' eine Art Alter Ego. Sie nennt sich dort Bree und verliebt sich in ihren Nachbarn Adam. Auf die Frage ob sie denn nun Kristina sei oder Bree antwortet sie (frei nach meinem Gedächtnis): Kristina ist die Person, die ich bin und Bree, die die ich gerne wäre. Fast unnötig zu sagen, dass ihr Vater kein guter Einfluss für sie ist, denn er dröhnt sich selbst mit Drogen zu.
Zurück bei ihrer Mutter schafft sie es nicht vom
Monster, wie sie die Drogen nennt wenn zu kommen. Dass sie sich zu wenig beachtet fühlt und wie ein Fremdkörper in ihrer Familie tut sicherlich sein übriges. Sie stürzt ab, gerät an die falschen Leute und kann nur noch an die nächste Line denken.
Der Abstieg scheint unaufhaltbar zu sein.
Erschreckend und vor allem verstörend ist es für den Leser dies mitzuerleben, doch jederzeit authentisch und in gewisser Weise nachvollziehbar. Ich kann zum Inhalt leider nicht viel mehr schreiben ohne zu Spoilern.
Nicht nur was Kristinas Abhängigkeit mit ihr macht sondern auch die Auswirkungen auf ihre (gesamte) Familie werden sehr gut dargestellt.
Der Hintergrund:
Ellen Hopkins hat gewissermaßen ihr Erlebnis mit ihrer Tochter verarbeitet, die ebenfalls von Crystal abhängig wurde. Diese Tatsache, macht das Buch um Kristina nur noch ergreifender und jetzt wird klar, warum man beim Lesen so empfindet. Die Autorin hat ihr Herzblut reingesteckt und das merkt man jedem einzelnen Wort an. Laut Hopkins besteht "Crank" zu 60% aus wahren Begebenheiten.
Beim Schreiben der Rezension komme ich nicht umhin meine Bewertung nach oben zu korrigieren, merke ich jetzt doch wie sehr das Buch mich bewegt.
Fazit:
Seit
Forbidden, welches eines meiner Highlights '12 war hat mich kein Buch mehr so verstört & gepackt. Trotz der schrecklichen Ahnung das alles nur weiter auf einen schrecklichen Höhepunkt zusteuert, konnte ich "Crank" nicht mehr aus der Hand legen. Das Buch sollte m.E als Schullektüre hier in Deutschland eingesetzt werden (in den USA ist dies an einigen Schulen bereits der Fall). Eine große Leseempfehlung meinerseits, jedoch mit der Warnung, dass das Buch sicherlich nicht jedermann Sache ist. Der Nachfolger "Glass" wartet bereits auf mich.
14/15 Pkt