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Cover des Buches Eisige Dornen (Ein Nathalie-Svensson-Krimi 4) (ISBN: 9783548291246)

Bewertung zu "Eisige Dornen (Ein Nathalie-Svensson-Krimi 4)" von Jonas Moström

Eisige Dornen (Ein Nathalie-Svensson-Krimi 4)
yesterdayvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Kurze Kapitel laden dazu ein, “nur noch schnell eines” zu lesen, daher ist man mit diesem Krimi recht flott durch obwohl er 516 Seiten hat.
Ein klassischer Schwedenkrimi rund um ein heiß diskutiertes Thema

Die Einheit für operative Fallanalyse des schwedischen Kriminalamts ist zum vierten Mal aktiv: Nathalie, Johan, Ingemar, Angelica, Tim und Maria jagen in besten Skandinavien-Krimi-Manier einen Serienmörder. Die Opfer scheinen nichts gemeinsam zu haben. Abgesehen von ihrem Mörder und seiner verstörenden Inszenierung.

Zahlreiche illustre Figuren, Verbrecher und Unschuldige, säumen den Weg der zur Lösung führt. Der Leser bekommt Rückblicke aus den Augen des Täters vorgesetzt, die aber so kryptisch sind, dass er selbst keinen extrem großen Ratevorteil hat.

Ermittler Johan Axberg und Psychiaterin Nathalie Svensson (zwischen denen irgendwie nie und dann doch was läuft?) werden auch wieder persönlich in die Sache hineingezogen, wenn auch nicht so extrem wie schon früher in dieser Serie.

“Eisige Dornen” ist Band 4, nach “So tödlich nah”, “Dominotod” und “Mitternachtsmädchen”. Die Titel der Bände die ich nun kenne, haben gemein, dass sie immer direkt mit den Opfern oder deren Erscheinung beziehungsweise der Tat oder den Taten an sich zu tun haben. Dennoch spoilern sie in keinster Weise.

Kurze Kapitel laden dazu ein, “nur noch schnell eines” zu lesen, daher ist man mit diesem Krimi recht flott durch, obwohl er mit 516 Seiten der bisher dickste Band ist. Ein unterhaltsamer, spannender Plot, der keine Fragen offenlässt.

Cover des Buches Im Netz des Lemming (ISBN: 9783709934975)

Bewertung zu "Im Netz des Lemming" von Stefan Slupetzky

Im Netz des Lemming
yesterdayvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Slupetzky nimmt sich kein Blatt vor den Mund und zeigt dem Leser schonungslos die Schwächen der Medien- und Egogesellschaft auf.
Im Visier der Unsichtbaren

Einen großartigen Krimi hat Stefan Slupetzky hier wieder verfasst. Der sechste Roman rund um den ehemaligen Polizisten Leopold Wallisch, Lemming genannt, ist gewohnt hohe Kunst was Sprachliches angeht, aber auch ein Genuss.

Ein Genuss, wenn man den Lemming im Zwischenmenschlichen beobachtet. Ein Genuss ist es ebenso wenn Slupetzky auf wenigen Seiten eine ganz eigene Stimmung kreieren kann, je nach Wahl beklemmend, witzig oder spannend.

Spannung gibts in diesem Krimi natürlich auch, denn Lemming muss gemeinsam mit seinem Freund, Chefinspektor Polivka, aufklären, warum sich ein junger Bub das Leben nimmt. Kann tatsächlich eine Onlinenachricht der Auslöser sein? Aus der vorsichtigen Spurensuche wird bald eine Hetzjagd nach dem Hetzer. 

Die beiden Ermittler machen unfreiwillig Bekanntschaft mit den menschlichen Abgründen des Internets und seinen sozialen Plattformen sowie mit Printmedien, die nicht immer den nötigen Faktencheck vornehmen bevor sie publizieren.

Slupetzky nimmt sich kein Blatt vor den Mund und zeigt dem Leser schonungslos die Schwächen der Medien- und Egogesellschaft auf. Ungefiltert Dinge zu glauben die man “irgendwo” liest oder rücksichtslos Falsches oder falsch Interpretierbares zu posten, ist weit verbreitet und stellt das Zwischenmenschliche auf eine harte Probe.

Neben Achtsamkeit im Internet mahnt der Autor auch ein, Parteien und Politik zu hinterfragen und somit bekommen auch diese österreichischen Akteure ganz nebenbei einiges ab. Zudem werden aktuelle Entwicklungen und Skandale in die Geschichte eingeflochten - mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Cover des Buches Ferris – Ein Kater sieht rot (ISBN: 9783280080115)

Bewertung zu "Ferris – Ein Kater sieht rot" von Irene Zimmermann

Ferris – Ein Kater sieht rot
yesterdayvor 4 Jahren
Liebenswert und schrullig

Schrullige Charaktere, allesamt Tiere (die paar wenigen Menschen zählen quasi nicht) die miteinander sprechen und einiges mit uns Menschen gemeinsam haben sowie eine witzige, unterhaltsame Geschichte bietet dieses tolle Kinderbuch.

Kater Ferris, Eichhörnchen Uwe und Waschbär Rüdiger erleben ein paar Tage voller Sorge um ihre beiden Maus-Freundinnen und kindgerecht werden Themen wie Freundschaft, Gerechtigkeit und vieles mehr angesprochen. Es wird aber nie zu ernst und immer wieder gibt es sehr witzige, auch anschaulich beschriebene Szenen.

Durch die Illustrationen kann man sich die Tiere auch alle gut vorstellen und muss so des Öfteren schmunzeln. Und wie sich das gehört, geht das Buch gut aus und eine Ankündigung gibts noch dazu: im März 2020 soll mit "Film ab für Ferris" der nächste Band erscheinen.

Cover des Buches Arsen und Spitzenhöschen: Penny Küfer ermittelt (ISBN: B07ZS4TW85)

Bewertung zu "Arsen und Spitzenhöschen: Penny Küfer ermittelt" von Alex Wagner

Arsen und Spitzenhöschen: Penny Küfer ermittelt
yesterdayvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Ein unterhaltsamer Cosy Crime mit Wiener Charme, Hietzinger Glamour und Anklängen an Agatha Christie.
Eine wahrhaft vergiftete Atmosphäre

Eifersucht ist ein hartnäckiges Gift, das auch von noch so hübschen Dessous nicht verdeckt werden kann. Gut, die zarte Spitze verhüllt tendenziell nicht so viel. Penny Küfer, selbsternannte Detektivin, Mordermittlerin und offiziell “Beraterin in Sicherheitsfragen” bekommt diesmal ausgerechnet von ihrer Mutter den nächsten Fall serviert. Das Verhältnis der beiden bleibt aber dennoch kühl.

Nun zum Fall: Penny soll einer Freundin der Mutter helfen. Lucinda zweifelt am angeblichen Selbstmord ihrer Tochter Niní, die sich mit Arsen das Leben genommen hat - im Haus der Familie. Anscheinend. Ihre Dessous-Firma lief fantastisch und sie war gerade frisch verliebt und schmiedete fröhlich Pläne.

Penny darf sich bei der Familie einquartieren um sich voll den Ermittlungen zu widmen. Im großen Anwesen wohnen neben der trauernden Mutter noch die Schwester Valerie, teilweise auch deren Verlobter Alexander und Arthur, Lucindas Lebensgefährte. Dazu kommt noch eine Handvoll Leute die ein- und ausgehen und quasi zur Familie gehören plus ein wenig Hauspersonal.

Gute Vorzeichen also für Penny Küfer, sich an einem scheinbar unlösbaren Fall mit vielen Verdächtigen die Zähne auszubeißen. Natürlich darf man immer hoffen und glauben dass sie das Rätsel löst, darin besteht natürlich auch die Spannung. Aber es liegt einiges an Arbeit vor ihr in dieser Villa, deren vergiftete Atmosphäre Penny auch selbst in Gefahr bringt.

Ein unterhaltsamer Cosy Crime mit Wiener Charme, Hietzinger Glamour und Anklängen an Agatha Christie.

Cover des Buches Die Spur der Orphans (ISBN: 9783959673716)

Bewertung zu "Die Spur der Orphans" von Gregg Hurwitz

Die Spur der Orphans
yesterdayvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Actionreiche Pageturner-Thrillerunterhaltung mit einer sozialen Komponente und einer Prise Humor.
Wie immer actionreiche Pageturner-Thrillerunterhaltung

Er zog aus um die Welt zu retten und rettet nun sich und jene, die es nötig haben: Orphan X alias Evan Smoak. “Die Spur der Orphans” ist Band 4 der Reihe um die furchtlose Kampfmaschine, ein professioneller Schütze und Nahkämpfer gleichermaßen, der ursprünglich von seinem Heimatland, den USA, gezielt ausgebildet wurde.

Es gibt ein paar Nebenhandlungen, die fortlaufend sind und über Evans Vergangenheit und warum er nun ist was er ist, wird natürlich in Band 1 (“Orphan X”) am meisten erzählt. Dennoch kann man die Thriller auch unabhängig voneinander lesen und verstehen.

Und sich von Gregg Hurwitz’ spezieller Spannung und Action mitreißen lassen. Auch wenn Blut fließt, wird dennoch viel Zeit darauf verwendet, wie Evan im Hintergrund agiert, was er alles vorher plant, um dann effizient zu sein, wenn es darauf ankommt und sich nicht schnappen oder töten zu lassen. Er plant immer gewissenhaft, aber dieses Mal plant er den absolut größten Coup, der unmöglich scheinenden: Er muss den obersten Befehlshaber seines Landes umbringen, bevor dieser ihn tötet.

Nicht nur Planungen, auch technisches Wissen, im Bereich IT, Waffen oder Spionage, bekommt der Leser hautnah mit und für den Laien fügt sich das alles auch recht gut und logisch ineinander. Bei manchen Verfolgungsjagden muss Evan auch mal ein wenig Glück haben und ich würde auch nicht jede Bombenmischung die er einsetzt, zuhause ausprobieren.

Zusammenfassend sind die Bände der Evan-Smoak-Reihe aber immer actionreiche Pageturner-Thrillerunterhaltung mit einer sozialen Komponente (Evan verhilft auch Schwachen zu ihrem Recht) und viel, viel Detailwissen - und auch einer Prise (Galgen-)Humor.

Cover des Buches Der Attentäter (ISBN: 9783404179039)

Bewertung zu "Der Attentäter" von Ulf Schiewe

Der Attentäter
yesterdayvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Faktenbasierter, historischer Thriller mit eingewobener Fiktion plus gratis Geschichtswissen-Auffrischung.
Ende bekannt, trotzdem (oder gerade deswegen) mitreißend

Wie schreibt man ein spannendes Buch zu einem Thema, das sehr vielen Personen und Lesern zumindest oberflächlich geläufig ist? Möglicherweise lässt sich dadurch ein bisschen Inhalt sparen, weil man Teile der Geschehnisse voraussetzen kann. Ulf Schiewe muss das gar nicht, er schreibt sogar noch mehr dazu.

Sein historischer Thriller handelt zudem nicht nur von einem Ereignis, das vielen bekannt ist - viel schlimmer: noch viel mehr Leute wissen schon vor dem Lesen, wie das Ende ausgeht. Es ist hohe Kunst, aus wahren Begebenheiten und einem unausweichlichen Höhepunkt ein spannendes, abwechslungsreiches und lehrreiches Buch zu formen.

Mit “Der Attentäter” ist das gelungen. Über die Geschehnisse einer Woche hinweg wird der Leser an jenen schicksalshaften Tag im Jahr 1914, der Österreich einen (weiteren) Thronfolger nahm. Ohne aufdringlich zu sein, fügen sich die harten Fakten zu einer packenden Geschichte zusammen, gespickt mit Zitaten, belegten Vorkommnissen und dazu fiktiven, aber sehr passenden Anekdoten oder Charakteren.

Passender fiktiver Held ist hier Major Rudolf Markovic, in Sarajevo stationierter österreichischer “Geheimdienstler” und ein guter Ermittler. Schiewe spielt durch ihn ein “Was-wäre-wenn” und lässt Markovic dem Attentat auf die Spur kommen. Er stellt sich als guter Gegenspieler heraus, der der bekannten Geschichte einen ganz besonderen Thrill und dem Leser einige fesselnde Stunden zuteilwerden lässt.

Mit all dem war und bin ich sehr zufrieden und finde das Buch dahingehend auch äußerst gelungen. Ein Teil des Epilogs aber konnte mich nicht überzeugen, hätte doch meiner Meinung nach auch ein anderes “Happy End” durchaus ausgereicht.

Alles in allem sei dieser historische Thriller jedem empfohlen, der gute, faktenbasierte Krimis mit eingewobener Fiktion zu schätzen weiß und unauffällig wie gratis sein Geschichtswissen erweitern oder auffrischen möchte.

Cover des Buches Chilli, ich und andere Katastrophen (ISBN: 9783505142345)

Bewertung zu "Chilli, ich und andere Katastrophen" von Antje Szillat

Chilli, ich und andere Katastrophen
yesterdayvor 4 Jahren
Unisex-Jugendbuch mit einer Prise Magie

Ein bisschen (Schul-)Alltagsprobleme, etwas Magie und viele niedliche Zeichnungen formen hier aus den 160 Seiten ein unterhaltsames Kinder- und Jugendbuch. Feuerfrettchen Chilli (das seinem Namen durch die Farbe alle Ehre macht) zieht bei Jelko ein. Nicht nur, dass es Senf liebt, kann es sich auch jederzeit in Gegenstände verwandeln und hat vor, Jelko bei seinen Problemen zu helfen. Nur will er das natürlich gar nicht, weil es zu weiteren Problemen führt...

Und so lernt der Leser von Seite zu Seite etwas mehr von Jelko, seiner Schule, seinen Hobbies, seinen Freunden und seiner Familie kennen. Was man eben so macht und denkt in diesem Alter. Die Schriftgröße ist meiner Meinung nach genau richtig, durch die vielen Zeichnungen reduziert sich die Textmenge pro Seite und immer wieder gibts Gedanken, Einwürfe oder Geräusche nochmal in fettgedruckten Großbuchstaben, was dem Ganzen ein wenig Comic-Feeling verleiht.

Sowohl für Jungen als auch Mädchen im passenden Alter eine witzige Geschichte, mal abseits der Pfade "Prinzessin und Fußball".

Bei der Altersangabe bin ich etwas unsicher. Ist ja meist ohnehin schwer zu sagen, viele versuchen sich am "von bis", hier gibts nur das "ab 9 Jahren". Oben offen machts etwas einfacher, klar. Aber mit 9 bin ich nicht ganz glücklich. Recht früh im Buch steht da auch schon "Arschkrampe". Oder ist das ein ganz normales Wort in dem Alter? Bin da nicht ganz auf dem Laufenden. Ich hätte jetzt, auch aufgrund des Alters des Protagonisten, so 10-14 Jahre fürs Alter angegeben. Aber wie immer, und bei Kindern besonders, ist das sehr individuell und es mag schon recht belesene Neunjährige geben und welche die mit 14 dieses Buch als zu dick empfinden.

Cover des Buches Verratenes Land (ISBN: 9783959673365)

Bewertung zu "Verratenes Land" von Greg Iles

Verratenes Land
yesterdayvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Abseits der Spannung ist er aber auch eine sehr eingehende Auseinandersetzung mit Verantwortung, Moral, Verrat und Macht.
Eine sehr eingehende Auseinandersetzung mit Verantwortung, Moral, Verrat und Macht

“Ein Geheimnis ist nicht etwas, das nicht erzählt wird. Es ist etwas, das nicht erzählt werden kann.” Dieser Thriller beginnt mit einem Zitat von Terence McKenna, das man erst vollkommen verstehen kann, wenn man das Buch gelesen hat. Dann entfalten die beiden Sätze ihre volle Wirkung.

Marshall McEwan ist auf den ersten Blick ein “solider” Protagonist. In Bienville, Mississippi, geboren, wird er erfolgreicher Journalist und lebt in Washington. Da sein Vater schwer krank ist, zieht er (vorübergehend) nach Hause zurück. Dass er Pulitzer-Preisträger ist, macht ihn schon etwas interessanter, aber als sich seine Vergangenheit langsam vor den Augen des Lesers entfaltet, bleibt einem schier der Mund offen stehen. Buchrückentext (und gleichzeitig Kapitel 1) deuten zwar schon ein bisschen was an, aber man vergisst das doch recht schnell, als man in die Geschichte eintaucht, die, wie sich das für einen Thriller gehört, mit einem Mord beginnt.

Aber: sie hat so viel mehr zu bieten und schafft es, auf 830 Seiten nie allzu lange durchzuhängen. Natürlich darf man sich keinen endlosen Spannungsbogen erwarten, aber dennoch: Marshalls Geheimnisse, die Seite für Seite, Kapitel für Kapitel entrollt werden, immer die Frage dazwischen, ob man ihn nun mag oder verurteilt, dazu noch Gedanken daran, wie man selbst wohl mit all dem zurechtkäme, sind äußerst fesselnd und ziehen auf eine ganz besondere Weise in ihren Bann.

Greg Iles bringt damit auch seinen Stil zur Geltung, der zuerst stark anders wirkt und dann, je länger man liest, immer vertrauter und am Ende zum besten Freund wird. Der Autor lebt selbst in einer Stadt nahe Bienville und kennt die Geschichte der Südstaaten ausgezeichnet, die gekonnt immer wieder in Aussagen und Taten durchschimmert.

Dieser Thriller ist unglaublich intensiv und trotz vieler Charaktere kann man den Überblick gut behalten. Abseits der Spannung ist er aber auch eine sehr eingehende Auseinandersetzung mit Verantwortung, Moral, Verrat und Macht. Iles zeichnet menschliche Abgründe sehr glaubhaft und blickt tief in die amerikanische Seele, vor allem derer reicher weißer Männer. Gier und Rache sind die Triebfedern, die Buch und Leser an einen unausweichlichen Endpunkt hinsteuern lassen wie die Titanic auf den Eisberg.

Cover des Buches Missing Boy (ISBN: 9783518470114)

Bewertung zu "Missing Boy" von Candice Fox

Missing Boy
yesterdayvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Thriller mit Ted und Amanda sind mentale Ausflüge ins heiße Down-Under die immer gut unterhalten und eine ganz eigene Spannung entwickeln.
Neues von Ted und Amanda

Candice Fox’ neuester Pageturner setzt die Erfolgsgeschichte von Ted Conkaffey und Amanda Pharrell fort. Das kongenialste und unkonventionellste Privatermittlerduo Australiens such einen achtjährigen Jungen, der aus einem Hotel in Cairns verschwunden ist.

Um völlig zu verstehen, was die beiden so besonders macht, müsste man auch die ersten beiden Bücher (Crimson Lake und Redemption Point) kennen, aber auch in Missing Point werden die Basics erklärt. Amanda saß mehr oder weniger unschuldig im Gefängnis und schottet sich gegenüber ihrer Vergangenheit nun ab indem sie undurchsichtige Sprüche klopft und sich teilweise wie ein Soziopath verhält, wahrscheinlich absichtlich.

Ted ist ein aus Mangel an Beweisen nicht verurteilter Ex-Polizist, dem zu Unrecht vorgeworfen wurde, sich an einem Mädchen vergangen zu haben. Er lebt seit dieser Zeit von Frau und Kind getrennt und versucht dennoch, eine gute Beziehung zu beiden zu haben. Auch Amanda ist auf ihre Art ein “einsamer Wolf” und lebt mit vielen Katzen zusammen.

Ihre Erfahrungen machen die beiden aber auch zu den genialen Köpfen, die sie sind, wenn es um Verbrechen geht. Mit Witz, Beobachtungsgabe und ein wenig Glück meistern sie fast alles zusammen. Thriller mit den beiden sind mentale Ausflüge ins heiße Down-Under die immer gut unterhalten und eine ganz eigene Spannung entwickeln. Und sie zeigen auch immer wieder neue Facetten ihrer Protagonisten.

Auch die Fälle, die Entwicklung der Geschichte, können mit den Charakteren mithalten. Ein sehr empfehlenswerter Thriller, der einem auch vor Augen führt, wie wertlos Vorurteile sind und dass selbst Ted und Amanda davor nicht gefeit sind.

Cover des Buches Der russische Spion (ISBN: 9783959673211)

Bewertung zu "Der russische Spion" von Daniel Silva

Der russische Spion
yesterdayvor 4 Jahren
Kurzmeinung: Das Gefühl “es könnte doch wirklich so gewesen sein”, das man beim Lesen öfter mal bekommt, täuscht nicht immer.
Reale Ereignisse, mit Phantasie spannend fortgeführt

Auch wenn mein Land hier im Thriller keine so “rühmliche” Rolle spielt (was wir sicher auch teilweise den Skandalen rund um das hier ebenso erwähnte BVT zu verdanken haben) hat es mich dennoch gefreut, dass Wien relativ zu Beginn eine interessante Rolle spielen durfte.

Auf seiner Suche nach den Mördern eines russischen Überläufers betritt Gabriel Allon, seines Zeichens Leiter des Israelischen Geheimdienstes, also auch österreichischen Boden. Es entspinnt sich eine Jagd durch Europa, während der seine Beziehungen zu Graham Seymour, seinem britischen Äquivalent, hart auf die Probe gestellt werden.

Schauplätze in London, Bern, Washington, Wien, Straßburg, Tel Aviv und so weiter ergeben ein spannendes, kosmopolitisches Bild und wie immer bei Daniel Silva sind die geheimdienstlichen Aktivitäten wunderbar glaubhaft eingeflochten. Und, ebenso bemerkenswert: ein Großteil davon entspringt nicht einmal reiner Phantasie, wie Silva in seinen Anmerkungen erläutert.

Das Gefühl “es könnte doch wirklich so gewesen sein”, das man beim Lesen öfter mal bekommt, täuscht also nicht immer. Sehr realistisch sind auch die Gespräche hinter den Kulissen aufgezogen. Als “normaler Bürger” gibt es da ja selten Nachrichten nach außen, aber es ist gut vorstellbar, dass die Mächtigen immer zwischen der notwendigen Zusammenarbeit und dem grundsätzlichen Misstrauen untereinander hin- und hergerissen sind. Und es da keine klassischen Freundschaften geben kann, dennoch aber manche Staaten sich geheimdienstlich näher stehen als andere. Wie das politisch nach außen dringt, kann auch wieder ganz anders sein.

Nach “Der Drahtzieher” ist “Der russische Spion” mein zweiter und der insgesamt 18. Band der Reihe mit Gabriel Allon. 

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