Nachdem dieses Buch die Bestsellerliste anführt und anführt und anführt und nun schon in der 52. Auflage verfügbar ist, dachte ich: JEtzt liest du es mal, damit du weißt, was alle so toll finden an dem Buch.
Durch das triviale, schlecht geschriebene Buch trieb mich nur eins: Ich will wissen, ob es der kleine Moppel geschafft hat.
Warum mir das Buch nicht gefällt? Ganz einfach:
1) Hape hat einen furchtbaren Schreibstil. Als Hörbuch, gesprochen von Hape selbst, ist das sicherlich witzig. Aber es liest sich nicht wirklich schön.
2) Das Buch ist äußerst trivial, eher ein Tagebuch als eine Reiseerzählung. Und wie das Tagebuch eines 14-jährigen Mädchens widerspricht sich Hape oft schon im nächsten Satz - oder erzählt zum millionsten Mal, dass seine Füße schmerzen.
3) Vordergründige Weißheiten: Hape spricht immer wieder von Zufällen, die er fast als göttlich schildert. Nur wenn die Schmetterlinge da sind, ist er auf dem richtigen Weg. Immer begrüßen ihn die Tiere, wenn seine Tagesettape endet. Nachdem er die Hälfte des Weges erreicht hat, schreibt er wieder (nachzulesen ab Seite 176) "...läuft im Radio ein alter Kate-Bush-Song: 'Don't give up 'cause your half way'. Das Lied mag ich, also falle ich leise ein, aber erst beim zweiten Refrain fällt mir auf, was ich mir da gerade selber vorsinge. Das gibt's nicht! Das ist wieder eine wundervolle Aufforderung...."
Erstens stammt das Lied von Peter Gabriel, wird auch unter seinem Namen gelistet (Kate Bush ergänzt ihn) und zweitens singt sie "Don't give up 'cos you have friends".
Na, Hape, wenn dich da nicht der "weiße Neger Wumbaba" gebissen hat...
Das war für mich dann auch der Grund, das Buch wegzulegen. Sorry. Das Leben ist zu kurz für schlechte Bücher.
Wer trotzdem wissen will, wie es ausgeht, sich aber das Buch sparen will:
Seite 342:
"Mein Pilgerweg lässt sich nun wie eine Parabel meines Lebens deuten. Es war eine schwierige Geburt, was bei mir tatsächlich zutrifft. Am Anfang des Weges und in meiner Kindheit finde ich schwer zu meinem Tempo. Bis zur Mitte des Lebensweges begleiten mich, bei aller dazugewonnenen positiven Erfahrung, Irrungen und Wirrungen und ich gerate ab und zu aus dem Tritt. Aber etwa ab der Hälfte des Weges marschiere ich frohgemut dem Ziel entgegen. Fast scheint es so, als würde der Camino mir gnädigerweise sogar einen vorsichtigen Blick in meine Zukunft gewähren. Heitere Gelassenheit könnte doch ein echtes Ziel sein!"
Na dann...