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yurimari

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Rezensionen und Bewertungen

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Cover des Buches Summer's Child (ISBN: 0553587625)

Bewertung zu "Summer's Child" von Luanne Rice

Summer's Child
yurimarivor 11 Jahren
Rezension zu "Summer's Child" von Luanne Rice

Für einen typischen Vertreter aus dem ChickLitGenre wartet Summer’s Child (deutscher Titel: Wolken über dem Meer) von Luanne Rice mit ganz schön harten Themen auf. Es geht neben der großen schicksalhaften Liebe auch um häusliche Gewalt und Krankheit.
Lily flüchtet hochschwanger vor ihrem brutalen Ehemann in ein einsames Dorf im kalten Kanada. Dort versucht sie sich eine neue Existenz aufzubauen und ihrer kleinen Rose ein tolles Leben zu bieten. Leider ist Rose mit einem Herzfehler geboren und musste in ihrem jungen Leben schon einiges durchmachen…
Die Geschichte beginnt als Rose neun Jahre alt ist und erzählt einen Sommer. Im Vordergrund steht die meiste Zeit eigentlich die bedingungslose Liebe einer Mutter, die Himmel und Erde für ihr Kind in Bewegung setzen würde. Die Beschreibung dieser Gefühle haben mich schon sehr gut mitreißen können. Ich habe nicht nur einmal mit der kleinen Rose und ihrer Mutter mitgelitten.
Leider waren diese ganzen medizinischen Beschreibungen gar nichts für mich. Da wird mir echt anders und das hat für mich das Lesevergnügen leider sehr beeinträchtigt (-_-) Zusätzlich ist das Buch streckenweise schon unglaubwürdig kitschig und diese ganze schicksalhafte Getue mit den Walen ging mir doch auch zeitweise ein wenig auf den Keks.
Sehr angenehm fand ich die kleine eingebettete Krimistory. Alles in allem ein ganz netter Lückenfüller für die heimlichen Romantikerinnen unter uns. (^.^) Man hätte allerdings mehr draus machen können und es gibt sicherlich auch bessere Vertreter dieses Genres.

Cover des Buches Damals warst du still (ISBN: 9783442460625)

Bewertung zu "Damals warst du still" von Christa Bernuth

Damals warst du still
yurimarivor 11 Jahren
Rezension zu "Damals warst du still" von Christa von Bernuth

Krimi…? Psychothriller…? Die Grenzen sind wohl fließend und an dieser Stelle würde ich gerne den Psychokriminalroman einführen! (^.^)
Es gibt einen Mord, es gibt eine Kriminalkommissarin und nicht sehr üppige Indizien. Es scheint sich um ein Drogendelikt zu handeln, aber die Zurichtung der Leiche scheint persönliche Gründe nicht auszuschließen und/oder weißt es sogar auf einen Serienmörder hin?!
Dazu gibt es ein Kind in der DDR an dessen kranken Gedanken und Taten der Leser im Rückblick teilhaben darf/kann/muss ?! Die Frage wie das am Ende zusammenpasst und ein schlüssiges Bild ergibt fand ich wirklich bis kurz vor Schluss unglaublich spannend.
Mein Hauptkritikpunkt ist leider, dass ständig und überall in diesem Buch fast alle am Rauchen sind und dieser Umstand auch manchmal viel zu notwendig und verharmlosend dargestellt wird, so dass mir das echt zeitweise auf die Nerven fiel. Das vergleichsweise offene Ende fand ich etwas schade, aber völlig in Ordnung.
Wer nicht ganz so blutige Kriminalgeschichten mit eindeutigem Psychoeinschlag mag, sollte auf jeden Fall überlegen ob er sich diesen etwas in die Jahre gekommenen Roman nicht noch irgendwo günstig organisieren kann.

Cover des Buches Die Schuldlosen (ISBN: 9783805250399)

Bewertung zu "Die Schuldlosen" von Petra Hammesfahr

Die Schuldlosen
yurimarivor 11 Jahren
Rezension zu "Die Schuldlosen" von Petra Hammesfahr

Die Schuldlosen, ein vermeintlich bedeutungsschwerer Titel für einen Psychothriller. In diesem Fall von Petra Hammesfahr geschrieben und angesiedelt in Deutschland geht es in diesem Roman um ganze Generationen in einem rheinländischen Dorf.
Zu Beginn wird sehr weit ausgeholt und die Vita einiger Familien der Gemeinschaft beleuchtet, die von mehr oder weniger harten Schicksalsschlägen gezeichnet sind. Diesen Einstieg fand ich sehr gelungen und es machte Lust auf mehr.
Nachdem dann im Jahr 2004 ein Mord passierte und der vermeintliche Täter seine Strafe zum Großteil abgesessen hat kommt er 2010 wieder auf freien Fuß und kehrt in sein Dorf zurück. Nach und nach erfährt man scheibchenweise Hintergründe und Handlungen verstehen.
Alles in allem ein schön konstruierter und leicht geschriebener Thriller, der psychologisch Einiges zu bieten hat. Lediglich an manchen Stellen konnte ich nicht mehr allen Familienkonstellationen genau folgen, aber das hat der Geschichte in gar keinem Fall geschadet.

Cover des Buches It Chooses You (ISBN: 9781936365012)

Bewertung zu "It Chooses You" von Miranda July

It Chooses You
yurimarivor 12 Jahren
Rezension zu "It Chooses You" von Miranda July

Wir schreiben das Jahr 2009. Miranda July scheint gerade von einem kreativen Tief überwältigt und versucht sich auf ganz menschliche Art und Weise davor zu drücken sich mit ihrem aktuellen Drehbuch beschäftigen zu müssen. Aus purer Verzweiflung kommt ihr die Idee herausfinden zu wollen wer sich eigentlich hinter den Anzeigen im PennySaver, einem kostenlosen Kleinanzeigenblatt in Los Angeles, verbirgt.
Sie schnappt sich eine Fotografin und einen männlichen Begleiter für alle Eventualitäten und legt los. 50 Dollar bietet sie für ein Interview, was meistens den Wert der angebotenen Waren deutlich übersteigt. Ein quasi zufälliges Abenteuer in andere Leben beginnt. Das Buch besteht hauptsächlich aus den gesammelten Interviews, aber auch aus persönlichen Gedanken und Erfahrungen der suchenden Autorin. Unterstützt von aussagekräftigen Bildern werden Geschichten von ganz unterschiedlichen Menschen lebendig und man fragt sich wirklich wer hier wen gefunden hat. Am Ende bietet einer der Interviewpartner sogar Inspiration für den Film.
Lange Rede, kurzer Sinn: Für mich ein lesenswerter Kurzausflug der durchaus neue Perspektiven bietet. (Titel auf Deutsch: Es findet dich)

Cover des Buches Unterwegs im Namen des Herrn (ISBN: 9783446237391)

Bewertung zu "Unterwegs im Namen des Herrn" von Thomas Glavinic

Unterwegs im Namen des Herrn
yurimarivor 12 Jahren
Rezension zu "Unterwegs im Namen des Herrn" von Thomas Glavinic

Die Idee fand ich schon gut: Ein scheinbar nicht sehr gläubiger Autor begibt sich mit einem guten Freund im Selbstversuch auf Pilgerfahrt um seinen Horizont zu erweitern. Da ich mich selbst nicht als sehr gläubig bezeichnen würde, schien mir unterwegs im Namen des Herrn ein geeignetes Mittel mich einmal an den religiös angehauchten Reisebericht zu wagen.
Leider waren die Protagonisten in keinster Weise an neuen Erfahrungen interessiert, nicht im Geringsten bereit sich auch nur ein kleines bisschen an die gegebene Situation anzupassen und von ein wenig Offenheit gegenüber den Mitreisenden kann auch nicht die Rede sein…
Zum Beispiel wird sich bei Bezug des Hotels seitenlang darüber beschwert wie unmöglich es sei, dass man um 23:00 Uhr im Hotel zu sein hat, die Mitreisenden werden konsequent durch den Kakao gezogen ohne irgendeine Tiefe zu erhalten und die Krönung ist eigentlich die komplette zweite Hälfte des Buches, wo es nur noch ums Saufen, Rauchen und ähnlich fürchterlich belanglose Dinge geht.
Im Klappentext des Buches heißt es: *Glavinic ist böse – vor allem sich selbst gegenüber… *. Wenn sich aber jemand, nach gestellter Fieber-Selbstdiagnose, konstant nur noch Tabletten einwirft und diese sich mit Bier runterspült, um sich dann über seinen schlechten Zustand zu beschweren, dann ist das, meiner Meinung nach, nicht böse sondern schlichtweg albern.
Um die zeitweise doch ganz cleveren, schön reflektierten oder sogar witzigen Textstellen tut es mir fast leid, aber ein paar davon sind noch kein Grund ein schlechtes Buch zu lesen. Ich möchte nicht ausschließen, dass der Autor einfach meinen Humor verfehlt hat oder einfach meine Erwartungen so überhaupt nicht getroffen wurden, so dass ich diesen Reisebericht leider für mich als Flop abtun muss.

Cover des Buches Nice Girls Don't Get the Corner Office (ISBN: 9780446572071)

Bewertung zu "Nice Girls Don't Get the Corner Office" von Lois P. Frankel

Nice Girls Don't Get the Corner Office
yurimarivor 12 Jahren
Rezension zu "Nice Girls Don't Get the Corner Office" von Lois P. Frankel

Ach, mal wieder dieses leidige Geschlechterthema… Aber genauso wie man körperliche Unterschiede in der Regel nicht unter den Tisch kehren kann, muss man anerkennen, dass, auch heute noch, hauptsächlich Männer die Karriereleiter ganz nach oben klettern. Ich glaube, dass das zu großen Teilen auch daran liegt, dass sich viele Frauen bewusst gegen die ganz große Karriere entscheiden und es (vor allem in Deutschland) noch lange keine ausgereiften Möglichkeiten gibt Familie und Beruf entspannt unter einen Hut zu bekommen.
Für alle Frauen, die sich jedoch, im kleinen wie im großen Rahmen, fragen, wie sie sich in einer von Männern dominierten Berufswelt ihr rechtmäßiges Stück vom Kuchen sichern können, hat Lois P. Frankel einen großartigen Karriereratgeber geschrieben. In Nice girls don’t get the corner office geht es dabei keineswegs um Schuldzuweisungen oder Selbstbeweihräucherung und man merkt, dass die Autorin absolut weiß wovon sie spricht. Als Hauptgrund für das allgemeine Hinterherhinken von Frauen in Karrierebelangen wird im Buch die, auch heute noch, sehr unterschiedliche Sozialisation von Mädchen und Jungen herausgearbeitet.
Zu Beginn gibt es einige Fragen mit denen die Selbsteinschätzung sehr leicht fällt. Und bei Bedarf kann man sich auch direkt gezielt Kapiteln zuwenden. Ich habe jetzt mal tapfer von vorne nach hinten alles durchgelesen und konnte tatsächlich aus den meisten Vorschlägen irgendwas mitnehmen. Manchmal wird man an vermeintlich Offensichtliches erinnert oder erhält ganz neue Blickwinkel. Die Tipps reichen von Ideen zum Nachdenken bis zu konkreten Vorschlägen für das tägliche Leben im Job.
Ich selbst habe das Buch geschenkt bekommen und war zunächst sehr skeptisch. Letztendlich fand ich die Lektüre mehr als spannend und werde auch in Zukunft immer mal wieder reinschnuppern. Wen die englische Sprache nicht scheut und wer sich vielleicht ein bisschen für Psychologie interessiert, dem sei dieses Buch auf jeden Fall ans Herz gelegt.

Cover des Buches Der Geschmack von Apfelkernen (ISBN: 9783462039702)

Bewertung zu "Der Geschmack von Apfelkernen" von Katharina Hagena

Der Geschmack von Apfelkernen
yurimarivor 12 Jahren
Rezension zu "Der Geschmack von Apfelkernen" von Katharina Hagena

Lange schlich ich um dieses Buch herum. Der Titel klang unglaublich langweilig, aber irgendwie machte er mich doch neugierig: Der Geschmack von Apfelkernen… Mh, ist schon mal vorgekommen, dass sich welche zwischen meine Zähne verirrt haben. Eine bittere Geschichte? Ich finde nicht!
Eine Familiengeschichte über drei Generationen, über Liebe, Leid, Vergessen… So wie man vielleicht den Geschmack von Apfelkernen vergisst. Es schien mir, Katharina Hagena wollte auch eine Geschichte, nicht nur über das Vergessen, sondern tatsächlich auch ein bisschen zum Vergessen schreiben. Sie scheint schlichtweg nicht so wichtig. Viel schöner ist die Stimmung, die transportiert wird. Wie das so ist mit Familie. Man kann sich die Leute nicht aussuchen mit denen man da verbandelt wird. Man liebt sich, hasst sich und es sind selten alle einer Meinung, aber wenn es drauf ankommt ist man für einander da. Ein Roman vom Abschied, Neuanfang, vielen unterschiedlichen Menschen und Gefühlen.
Fast schon vergessen war dieses Buch in meinem Chaos und möglicherweise versinkt es jetzt dahin zurück, aber eine positive Erinnerung werde ich mir auf jeden Fall behalten!

Cover des Buches Was übrig bleibt (ISBN: 9783888977473)

Bewertung zu "Was übrig bleibt" von Sigrid Combüchen

Was übrig bleibt
yurimarivor 12 Jahren
Rezension zu "Was übrig bleibt" von Sigrid Combüchen

Ich habe gelernt, dass ein Damenroman in Schweden die Bezeichnung für Frauenroman mit einer ähnlich negativen Konnotation wie im Deutschen ist. Frau Combüchen nimmt sich bewusst dieses Klischees in ihrem Buch Was übrig bleibt an. Das erklärte Ziel einen Roman über Frauenthemen zu schreiben, dass es literarisch mit Männerromanen aufnehmen kann. Objektiv hat sie es durch die Auszeichnung mit einem renommierten schwedischen Literaturpreis bereits geschafft.
Der Aufhänger in der Geschichte ist ein Brief, den die fiktive Schriftstellerin Sigrid Combüchen von einer ihrer Leserinnen erhält. Hedwig Langmark, mittlerweile wohnhaft in Spanien, meint sich und ihr ehemaliges Haus in einem Roman wiedererkannt zu haben und stellt Fragen. Frau Combüchens Interesse ist geweckt, woraufhin sie behauptet genau in diesem Haus zu wohnen und es beginnt eine Korrespondenz über mehrere Jahre.
Haupterzählstrang ist das Leben der jungen Hedwig Langmark in den Dreißigerjahren, ihr Weg zur eigenen Identität und ihre ersten erotischen Erfahrungen. Darum drapieren sich zwei weitere Erzählebenen in der Gegenwart, der alten Hedwig und der Autorin. So ist der Roman in zwei Zeitebenen, aber auf drei Ebenen von Frauen unterschiedlichen Alters gestrickt. Frau Combüchen lässt autobiographisches Einfließen, indem sie aus dem Leben einer Autorin erzählt, von Recherche, Inspiration, Schreiben. Ich finde die Komposition dieses Romans sehr gelungen. Er fordert mit Geschichte und Sprache. Außerdem gibt es immer wieder schöne Anspielungen auf den Damenroman, indem zum Beispiel die Protagonistin eine Karriere in der Modebranche wählt… (^.^)
Einziger Wehrmutstropfen ist, wie ich glaube, die Übersetzung. Leider bin ich des Schwedischen nicht mächtig und kann nicht vergleichen, aber während des Lesens gibt es immer wieder englische Einschübe, die ich nicht deuten konnte. Für mich schienen sie unpassend, aber ich könnte mir vorstellen, dass man in Schweden entweder auch damals schon viel internationaler war oder die Einschübe im Original vielleicht dänisch hätten sein sollen?! Ich werde es nicht herausfinden und irgendwann konnte ich auch einfach ganz gut drüberweglesen.
Ich finde Was übrig bleib ist ein wunderschöner Roman über das Leben. Ein lebensbejahendes Buch, auch wenn es nicht um große Karrieren oder die ganz große Liebe geht. Es geht um das ganz normale Leben, so wie es so viele Menschen tagein tagaus verschwenden. Meiner Meinung nach absolut keine Zeitverschwendung dieses Buch gelesen zu haben!

Cover des Buches Inselzauber (ISBN: 9783426634370)

Bewertung zu "Inselzauber" von Gabriella Engelmann

Inselzauber
yurimarivor 12 Jahren
Rezension zu "Inselzauber" von Gabriella Engelmann

Wie der Titel Inselzauber vermuten lässt, würde Frau Engelmann gerne mit Schauplätzen begeistern. Das hätte sie in meinem Fall auch fast geschafft, leider gefiel mir der Dreh- und Angelpunkt dieser Geschichte nur begrenzt.
Die Hauptprotagonistin wird von ihrem Langzeitfreund wegen einer anderen Frau sitzen gelassen und startet einen Neuanfang auf Sylt. Dort vertritt sie für drei Monate ihre Tante in deren Buchhandlung, während sich diese mit ihrer besten Freundin auf Weltreise begibt.
Normalerweise braucht man bei wirklichen Leseratten nur das Wort Bücher anzudeuten und sie bekommen schon leuchtende Augen, aber die Bücherkoje war nicht nach meinen Geschmack. Teilweise klingt es sehr nach ranzigem Tourischuppen und manchmal muss wirklich die Brechstange herhalten um die doch soo belesene Lissy als furchtbar kulturell interessiert darstellen zu können. Das ging mir zwischenzeitlich, wo ich mich schon im Inselfieber wähnte, immer wieder auf den Keks. Durch die Nennung irgendwie beliebig gewählter und völlig belangloser Buchtitel wertet man, meiner Meinung nach, ein Buch nicht unbedingt auf!
Hinter dieser oberflächlichen Kritik, findet sich allerdings eine sehr gefühlvoll erzählte Geschichte. Ich hatte das Gefühl, dass die Protagonistin sich durchaus erlaubt Entscheidungen zu überdenken. Nichtsdestotrotz reagiert sie zuweilen mehr als menschlich und ich zolle der Autorin meinen Respekt dafür, dass sie diese teilweise gegensätzlichen Gefühle so schön eingefangen hat. Man kriegt mal wieder, auf sehr nette Art und Weise, vorgehalten, dass nicht über Gefühle und Begebenheiten, die einem wichtig sind, zu sprechen nur zu Missverständnissen und Problemen führt. (^.^)
Viel besser als besagter Buchladen hat mir das Möwennest von nebenan gefallen. Vor allem mit der wirklich chaotischen, aber doch sehr sympathischen Besitzerin. Wenn auch nur relativ oberflächlich angesprochen, finde ich es doch recht mutig finanzielle Sorgen, vor allem selbstverschuldet, in einem seichten Frauenroman zu thematisieren...
Männer sind zwar, wider jedem Erwarten, oft Thema, aber halten sich doch meiner Meinung nach die meiste Zeit sehr diskret im Hintergrund! Finde ich hier ausnahmsweise(^.^) durchaus zur Geschichte passend.
Alles in allem kein Buch, dass man unbedingt gelesen haben sollte, aber doch Spaß macht, wenn man es trotzdem lesen möchte!

Cover des Buches Don Quijote von der Mancha Teil I und II (ISBN: 9783423590105)

Bewertung zu "Don Quijote von der Mancha Teil I und II" von Miguel de Cervantes Saavedra

Don Quijote von der Mancha Teil I und II
yurimarivor 12 Jahren
Rezension zu "Don Quijote von der Mancha Teil I und II" von Miguel de Cervantes Saavedra

Cervantes‘ Don Quijote von der Mancha ließ mich bis vor Kurzem lediglich an Windmühlen denken. Dabei hat der 400 Jahre alte Ritter, der sich zum Exportschlager Spaniens und einem Klassiker der Weltliteratur gemausert hat, noch Einiges mehr zu bieten. Der Autor hat eine ausführliche Parodie auf die so beliebten Ritterromane seiner Zeit verfasst und wider jedem Erwarten spielen nicht nur Windmühlen eine eher untergeordnete Rolle sondern es lassen sich in diesem potentiell verstaubt anmutenden Werk sogar einige moderne Ansichten wiederfinden.
Die Geschichte beginnt mit dem Vorhaben eines verarmten Adligen ein fahrender Ritter werden zu wollen. Er möchte auf diese Weise seinen großen Vorbildern aus diversen phantastischen Romanen nacheifern und durch sein einnehmendes Wesen überzeugt er auch seinen Nachbarn Sancho Panza von der Idee, der ihn daraufhin als treuer Knappe begleitet. Die anschließende Bücherverbrennung durch Bekannte Don Quijotes, die seine Bücher eindeutig als Ursache seines Wahns erkannt haben wollen, ist für wahre Leseratten zwar schmerzhaft, aber durchaus auch eine gelungene Möglichkeit sich mit einigen der parodierten Geschichten vertraut zu machen.
Danach geht es auf der zweiten Fahrt so richtig los mit den bunten Abenteuern des fahrenden Ritters von der Mancha. Leider war das der Teil durch den ich mich ein wenig hindurch kämpfen musste, da mir der Humor zunächst nicht richtig zugesagt hat und ich den roten Faden leider einfach nicht erkennen konnte. Ab etwa der Hälfte des ersten Buches, wo sich einige Leute aus Don Quijotes Dorf aufmachen, um ihn zu heilen, änderte sich das aber und ich musste mich wirklich teilweise beim Schmunzeln und in seltenen Fällen sogar bei Lachen erwischen.
Vor allem das zweite Buch ist sehr philosophisch und psychologisch angehaucht und das Lesen hat mir große Freude bereitet. Ganz großartig fand ich auch diese von mir gewählte Ausgabe. Die Übersetzerin hat sich vor allem bei den Anmerkungen große Mühe gegeben und ich habe dadurch viel sowohl über das Leben im Spanien des 17. Jahrhunderts als auch über die Lebensumstände und Denkweisen des Autors gelernt.
Nach guten 1200 Seiten war ich fast ein wenig traurig schon zum Ende dieses Buches gelangt zu sein und kann es jedem, der ein bisschen Muße und Interesse an den historischen Hintergründen mitbringt, nur ans Herz legen.

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