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Um was geht es:

Die achtzehn jährige Noelle hat ein Problem, was so gut wie niemand nachvollziehen kann. Sie schläft kaum. 

Einschlafen kann sie zwar gut, doch die Albträume, die sie seit ihrer Kindheit verfolgen, lauern jede Nacht hinter ihren geschlossenen Lidern. Ein Horror-Szenario wechselt das nächste ab, so real und niederschmetternd, dass Schlafen schon lange keine Option mehr ist.

Die Angst vor dem Unvermeidbaren hat Noelle schon bald zu einer Expertin im Wach-bleiben gemacht. Hilfe von ihrer Familie? Fehlanzeige.

Ihre Mutter, selbst verfolgt von den Träumen, starb als Noelle noch jung war. Ihr Vater, zwar körperlich anwesend, umgeht Konversationen und lässt sie mit ihren Albträumen allein. 

Die einzige Unterstützung bekommt sie von ihrer besten Freundin Mia. Mit ihr hat sie von Traumfängern bis Therapiestunden schon alles erdenkliche versucht, um endlichen ein normales Leben zu führen. Vergebens. 

Das alles ändert sich, als sie auf (den anfangs unausstehlichen) Nate trifft. Er zeigt ihr, dass es andere Wege gibt, mit den Monstern der Traumwelt umzugehen. Dass ihre Träume etwas besonderes sind und, richtig angepackt, Millionen Möglichkeiten offenbaren. 

Doch auch Nate hat nicht die Lösung für alle Probleme. 

Die Gestaltung:

Buchcover enttäuschen mich leider wahnsinnig oft. Sabrina Milazzo hat es dagegen geschafft, die Geschichte aufs Cover zu bringen. SO SCHÖN!

Der Schreibstil:

Welcher Schreibstil? Ich hab das Buch begonnen, habe Bilder von Noelle, Albträumen, aschgrauen Augen und Nate an mir vorbeiziehen sehen. Und dann war es zu Ende. Als wär ich aus einem bitterschönem Traum erwacht. Sabrina schreibt super flüssig und zieht einen damit in eine andere Welt. Mehr davon!

Die Protagonisten:

NOELLE ist toll. Sie ist zurecht am verzweifeln, dafür aber verdammt zäh. Unglaublich, dass sie überhaupt noch stehen und weiter kämpfen kann. 

Oh NATE. Er ist mir nach anfänglicher Unsicherheit (meinerseits) sehr ans Herz gewachsen. Ich wüsste so gern, was ihn noch alles im Leben erwartet.

ASCHEAUGE: ich finde es so wichtig, dass er weiterkämpft. Selbst, wenn er lange nicht weißt, warum. Seine Geschichte ist mir mit die wichtigste.

Fazit:

Am besten gefällt mir, dass Aus Asche & Nacht eben nicht eine dieser typischen Romantasy Nummern ist. Sabrina Milazzo gibt ihrer Geschichte Raum sich zu entfalten, ohne dabei dem Kitsch zu verfallen.

Eine klare Leseempfehlung! 

Story:

Marit wächst in der Welt der Donari auf. Die vier Völker dieser Welt beherrschen jeweils eines der vier Elemente und besiedeln unterschiedliche Territorien. Seit geraumer Zeit herrscht frieden zwischen den Völkern, was nicht immer so war. Marit, eine Eisdonari, verweigert ihre Gabe, da sie diese mit ihrer verschwundenen Mutter in Verbindung bringt. Ihre Tante Eda beschließt jedoch, sie auf die Eisdonari-Schule zu schicken, damit sie endlich ihr Schicksal annimmt und lernt mit der Macht umzugehen. Auf dieser Reise lernt sie den kleine Dacre kenne, der ihr schnell ans Herz wächst. In der Schule selbst bekommt sie Unterstützung von ihrem Betreuer Nael. Als kurze Zeit später Krieg zwischen den Völkern ausbricht, beschließt Marit mit ihren Freunden aus der Schule zu fliehen. Das Abenteuer beginnt. 

Meinung:

Marit macht auf ihrer Reise eine charakterliche Entwicklung durch, die ihr gut tut. Manche Entscheidungen fällt sie trotzdem weiterhin unüberlegt. Andere Charaktere entwickeln sich leider nicht wie erhofft, oder einfach sehr langsam. Viele Kontakte von Marit, selbst mit Hauptprotagonisten, bleiben oberflächlich. Die Beziehungen wirken dadurch nicht so tief wie sie wohl sein sollen. Es finden sich dennoch tolle Nebenfiguren, die kantige Charaktere haben. 

Die beschriebene Umgebung war manchmal präsent, machmal schwammig. Einige Orte wurden mit liebe zum Detail toll beschrieben, wodurch ein reinführen in die Situation super gelang. Anderen Momente, ganzen Reiseabschnitte, wurden in ein paar Sätzen abgespeist. Das hatte zur Folge, dass das Abenteuer teilweise sprunghaft den Ort wechselte oder ich mir die Umgebung nicht richtig vorstellen konnte.

Der Schreibstil konnte mich leider nicht ganz überzeugen. Zeitweise war alles gut und flüssig zu lesen, dennoch habe ich mich durch lang gezogene Überlegungen der Protagonisten unterbrochen gefühlt. 

Fazit:

Es ist im ganzen eine schön erdachte Welt, die wir kennenlernen. Viele Ideen und Wendungen gefallen mir gut, mit anderen hadere ich. Die Umsetzung von Marits Geschichte konnte mich also nicht komplett abholen.