Bücher mit dem Tag "1. wk"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "1. wk" gekennzeichnet haben.

22 Bücher

  1. Cover des Buches Sturz der Titanen (ISBN: 9783404166602)
    Ken Follett

    Sturz der Titanen

     (1.281)
    Aktuelle Rezension von: Mike_Leseratte

    Dies ist nicht der erste Follett den ich lese, dennoch wahrscheinlich einer der besten. Der Einstieg ist etwas gewöhnungsbedürftig, weil man sich an die vielen sehr unterschiedlichen Charaktere gewöhnen muss. Doch sobald man dies geschafft hat, kann man das Buch echt nur noch genießen. Die verschiedenen Charaktere spiegeln wunderbar die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und Länder dar, die entsprechend in dem Weltkrieg beteiligt sind. Es wird ausführlich dargestellt, wie die Kette an Umständen für den Krieg sorgt, wie der Krieg abläuft und wie wieder "Frieden" einkehrt. 

    Dennoch schadet es nicht, entsprechendes Vorwissen zu haben, um die Ereignisse in den richtigen Kontext einordnen zu können. Des weiteren ist mir zu Beginn des Buches einige "tun" aufgefallen, was den Lesefluss störte, da diese leicht hätten verhindert werden könnten. Ich kann nur vermuten, dass es Übersetzungsüberbleibsel von dem Verb "do" ist, oder eigentlich den walisischen Wortschlag aufgreifen möchte, was aber im deutschen nicht sehr gelungen ist. Dadurch, dass er nach kurzer Zeit verschwindet, fällt er auch nicht mehr sonderlich ins Gewicht.


    Insgesamt eine wunderbare Aufarbeitung und Erzählung zu Zeiten des ersten Weltkrieges. 

  2. Cover des Buches Im Westen nichts Neues (ISBN: 9783462046328)
    E.M. Remarque

    Im Westen nichts Neues

     (1.238)
    Aktuelle Rezension von: winniccxx

    Im Westen nichts neues von Erich Maria Remarque ist zweifelsohne inzwischen ein Klassiker der deutschen Literatur. Es handelt von Paul Bäumer, einem 19-jährigen jungen Erwachsenen, der an der Westfront im 1. Weltkrieg kämpft, und seinen Kameraden. In einzelnen Episoden werden die Schrecken des Krieges dargestellt, vom harten Dasein an der Front über das Leben in den Kasernen in der zweiten Reihe bis hin zum Heimaturlaub.

    Das Buch ist aus der Ich-Perspektive vom Protagonisten geschrieben, wodurch man das Erlebte des Protagonisten deutlich besser mitfühlen kann. Der Erzählstil ist dabei sehr gut gelungen, man wird richtig mitgenommen beim Lesen. Teilweise musste ich nach einzelnen Kapiteln erstmal pausieren und das Gelesene sacken lassen. Die einzelnen Reflektionen des Protagonisten können auf die Leserschaft etwas langatmig wirken. Doch meiner Meinung nach geben gerade diese detailreichen Beschreibungen, bei denen man merkt, wie der Protagonist vom Krieg zermürbt wird, wichtige Einblicke in das Innenleben Bäumers, so regt das Buch zum Nachdenken an. Schließlich wirkt das Buch in diesen Zeiten aktueller denn je. Es handelt sich allerdings nicht um einen actiongeladenen Heldenepos, das sollte aber auch nicht der Anspruch an diesen Klassiker sein. Für mich eine definitive Empfehlung mit 5/5 Sternen.

  3. Cover des Buches Die Schlafwandler (ISBN: 9783570552681)
    Christopher Clark

    Die Schlafwandler

     (59)
    Aktuelle Rezension von: Michael_Gray

    Christopher Clark beleuchtet wie es zum großen Krieg, später der 1. Weltkrieg genannt kam.  Er recherchierte bei allen Konfliktparteien also Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Österreich - Ungarn dem Russischen und Osmanischen Reich.  Auch die Rolle Serbiens wird kritisch hinterfragt. Es wurden Ereignisse auf dem Balkan erörtert die bis zu 100 Jahre vor der Juli-Krise 1914 stattfanden. Die aber sehr wichtig sind um die Situation auf dem Balkan zu verstehen. Es werden die ganzen Bündnisse der einzelnen Konfliktparteien erklärt. Zum Schluss geht es um das Attentat von Sarajevo, die Juli-Krise bis schließlich zum Ausbruch des Krieges. ---- Ein grandioses und super recherchiertes Sachbuch zum 1.Weltkrieg. Ich bin total begeistert davon, ich würde gerne 6 Sterne vergeben!

  4. Cover des Buches Töchter einer neuen Zeit (ISBN: 9783499272134)
    Carmen Korn

    Töchter einer neuen Zeit

     (222)
    Aktuelle Rezension von: Jurueana

    Die Absätze sind sehr kurz und springen zwischen schnell zwischen den einzelnen Handlungenssträngen hin und her. Habe häufig nicht mitbekommen, dass es schon wieder um jemanden anderen geht was den Lesefluss gestört hat. Kaum hatte man sich in die Handlung eingefunden gab es einen teilweise sehr großen Zeitsprung und man musste sich wieder neu eindenken. Bei den selten auftretenden Nebenfiguren wusste ich oft nicht mehr wer das eigentlich war. 

    In der Mitte des Buches plätschert die Handlung etwas langweilig vor sich hin, so dass ich es fast nicht weiter gelesen hätte. Die Gefühls und Gedankenwelt der Charaktere wird fast nicht dargestellt, es bleibt eine Aneinanderreihung von Ereignissen. Am Ende des Buches wird es etwas spannender und endet mit einem Cliffhanger für die Fortsetzung. Hat mich aber nicht überzeugt das nächste Band weiter zu lesen.



  5. Cover des Buches Die Wildrose (ISBN: 9783492300384)
    Jennifer Donnelly

    Die Wildrose

     (332)
    Aktuelle Rezension von: annilittle

    Ich muss schon sagen, dass ich ein wenig traurig darüber bin, dass ich meine geliebten Finnegans / Bristows und Baxters gehen lassen muss, aber ich kann ja immer wieder zu ihnen zurückkehren, das beruhigt mich dann doch ein bisschen. Für mich war der Abschluss der Trilogie definitiv der beste Teil der Trilogie und es ärgert mich immer noch, dass am Ende diese eine Sache passiert ist bzw. nicht passiert ist, die mich dann so gestört hat, dass ich am Ende einfach keine 5 Sterne vergeben konnte.

    In diesem Band geht es um Seamie, den jüngsten der Finnegans, und Willa , die man bereits im Vorgänger kennengelernt hat und ich muss sagen, dass ich nicht erwartet hätte, dass sie mir so sehr ans Herz wachsen würden.

    Zum Schreibstil brauche ich nach drei dicken Büchern, glaube ich, nicht mehr allzu viel sagen. Die Frau hat’s drauf und man kann trotz der Seitenzahl einfach nur so durch die Kapitel fliegen. Ich mag die Kombination aus Spannung, Emotionen (positiven wie negativen) und Herzklopfen.

    Nachdem ich den zweiten Band so geliebt habe, konnte ich mir nicht vorstellen, dass ich Seamie oder Willa so gern haben könnte wie Sid und India, weil ich mich mit Letzterer auch so gut identifizieren konnte. Willa und ich könnten unterschiedlicher nicht sein, aber dennoch habe ich so sehr mit ihr mitgefiebert und vor allem mit ihr mitgelitten. Auch Seamie mochte ich gern, ich hatte nur manchmal etwas Probleme, ihn mit dem kleinen Jungen aus »Die Teerose« zusammenzubringen.

    Das ganze Buch war einfach spannend, wir befinden uns auf drei unterschiedlichen Kontinenten und das vor dem Hintergrund des Ersten Weltkriegs, wodurch man ganz viele Perspektiven eröffnet bekommt und auch viele Dinge erfährt, die man mit dieser Zeit nicht unbedingt in erster Linie erfährt, die aber trotzdem enorm wichtig waren.

    Fazit: Ein würdiger Abschluss für eine super Trilogie mit wundervollen Charakteren, die mir viele tolle Lesestunden bereitet hat.

    Bewertung Band 3: 4,5/5
    Bewertung gesamte Trilogie: 4,5/5

  6. Cover des Buches Risiko (ISBN: 9783453419568)
    Steffen Kopetzky

    Risiko

     (68)
    Aktuelle Rezension von: Nicolai_Levin

    September 1914, der erste Weltkrieg ist ein paar Wochen alt, als im Westen der schnelle deutsche Vormarsch an sein Ende kommt. Die Fronten verhärten sich, die Soldaten graben sich ein, und die Hoffnung des Berliner Generalstabes auf einen schnellen Sieg verdampft. Deutschland steht im befürchteten Zweifrontenkrieg - und zur See beherrschen die Briten das Geschehen. In dieser prekären strategischen Situation entsendet das Kaiserreich Expeditionen, die das Empire erschüttern sollen. So erhält Letunant Oskar Niedermeyer den Auftrag, von Konstantinopel aus mit einem Expeditionstrupp nach Afghanistan zu gehen und mit dem dortigen Emir den Aufstand der muslimischen Paschtunen loszutreten, denen sich hoffentlich bald die restlichen Muslime in Britisch-Indien anschließen sollen.

    Klingt verrückt? War aber tatsächlich so. Steffen Kopetzky hat ein bemerkenswertes Händchen dafür, aus den Fußnoten der Geschichtsbücher jene kuriosen Ereignisse herauszupicken, die spannende Geschichten hergeben und von denen noch nie jemand gehört hat, der nicht speziell vom Fach ist.

    Der Roman "Risiko" erzählt die Geschichte dieser deutschen Afghanistan-Expedition, aus der Perspektive des (fiktiven) Funkers Sebastian Stichnote aus München-Giesing. Im ersten Teil der Erzählung begegnen wir ihm im Sommer 1914, kurz vor Kriegsausbruch auf einer Flottenmission im Mittelmeer, die den deutschen Fürsten Wied schützen soll, der von Deutschland und Österreich zum Marionettenkönig von Albanien erhoben wurde (auch so eine herrlich absurde Geschichte am Rande jenes Sommers). Der Krieg beginnt, die Deutschen beschießen mit zwei Kriegsschiffen in einem Husarenstück die algerische Hafenstadt Bône und flüchten dann vor der überlegenen britischen Flotte nach Konstantinopel, wo der Kaiser kurzerhand die Schiffe samt Mannschaft an den (zu jener Zeit noch neutralen) osmanischen Sultan verschenkt, damit sie nicht den Engländern in die Hände fallen. (Schon wieder so eine völlig abgedrehte, aber authentische Begebenheit) Dort wird Funker Stichnote der Afghanistan-Expedition zugeteilt, die wir im zweiten Teil auf ihrer gefahrvollen Reise durch die Türkei, Syrien, Mesopotamien und die Wüsten Persiens begleiten. Diese abenteuerliche Reisegeschichte hat dem Buch in ein paar Rezensionen den Ruf eingetragen, so etwas wie Karl May zu sein, dazu muss man allerdings sagen, es ist - wenn überhaupt - auf alle Fälle Karl May für moderne, intelligente Erwachsene! Der letzte Teil behandelt dann die Zeit der Expedition in Afghanistan und dem Versuch, ihre Mission am intrigenreichen Hof des listig taktierenden Emirs zu erfüllen. Hier macht die Story noch eine fundamentale Wende, biegt von der faktischen Historie ab und erzählt in ihren letzten zehn oder zwanzig Seiten eine völlig alternative Geschichtsschreibung.

    Es ist also satt was geboten, eine opulente, unterhaltsame und spannende Lektüre für alle, die sich für exotische Länder, abenteuerliche Reisen und die Geschichte jener Zeit interessieren, Kopetzky rührt ein pikantes Gebräu zusammen, mit Zutaten aus allen möglichen Gewürztöpfchen der Schreibekunst. Dass kontrafaktische Ende wurde kritisiet, aber ich finde, es passt zur fantastischen morgenländischen Erzählkultur (die thematisiert wird), gibt dem Buch seinen eigenen Reiz und zwingt den Leser (wenn es ihn interessiert), nachzuhaken, was von Kopetzkys Fabulierungen nun wahr ist und was nicht.

    Denn Steffen Kopetzky ist - und das ist es, was mich am ehesten gestört hat an der Lektüre - das, was man in Baiern ein "Gscheidhaferl" nennt. Er zieht dutzendweise Kuriositäten aus dem Ärmel und erschlägt das Publikum mit seinen Funden. Wo das gesamte Thema schon ein riesengroßes "Das hätten Sie jetzt nicht gedacht!" darstellt, wird es in Summe der Detailzuckerln einfach zu viel: Gegen Zahnschmerzen empfiehlt ein Alpinist aus der Reisegruppe dieses sensationelle neue Hustenmittel von Bayer namens "Heroin", der amerikanische Konsul lässt sich extra aus Atlanta eine braune Limonade kommen, die noch keiner kennt - und alle bestaunen den seltsam geschwungenen Schriftzug auf der Flasche: Coca-Cola. In der kaiserlichen Marine dient ein blutjunger schneidiger Leutnant namens Karl Dönitz (der später in unserer realen Welt die U-Boot-Flotte der Nazis befehligen wird und 1945 nach dem Tode Hitlers in Flensburg noch für ein paar Wochen Reichskanzler spielen darf), der beim Beschuss von Bône den Kellermeister Julien Camus verwundet, dessen kleiner Sohn am Kai zusieht (der Kleine heißt Albert und wird 1960 den Literaturnobelpreis bekommen). Alles möglich, alles vielleicht sogar so geschehen, aber beim Lesen wird es einfach zu viel des Guten.

    Davon abgesehen eine feine, intelligente Geschichte, die alles hat, was man für eine unterhaltsame Lektüre braucht.

  7. Cover des Buches Die Bagage (ISBN: 9783423254472)
    Monika Helfer

    Die Bagage

     (207)
    Aktuelle Rezension von: Karoline_Toso

    REZENSION "Die Bagage" von Monika Helfer 

    Carl Hanser Verlag 


    Die mehrfach ausgezeichnete österreichische Schriftstellerin beschreibt  in "Die Bagage" das Leben ihrer Großmutter Maria Moosbrugger Anfang des 20. Jahrhunderts. Sie lebt mit ihrem Mann Josef außerhalb eines Bergdorfes, ist wie er eine "Zuagroaste", aus Italien zugezogen. Ihre aufrechte Haltung, ihre oft erwähnte Schönheit die wortgarge Art ihres Mannes wecken in den Dorfbewohnern sowohl Faszination als auch Argwohn. 

    Als Josef 1914 in den Kriegsdienst eingezogen wird, muss sich Maria allein um die vier Kinder kümmern. Dass sich der Bürgermeister, der im Dorf zu wichtig war, um in den Krieg ziehen zu müssen, um die Familie kümmert, ist das sowohl hilfreich als auch belästigend für Maria. 

    In der Folge entwickelnden sich Beziehungsgeflechte, die letztendlich dazu führen, dass die Autorin selbst noch von Bedrückung und dem Wunsch, alte Knoten zu lösen, geprägt ist. 

    Monika Helfers Sprache in diesem Werk mutet alt an, es ist die Sprache des Bergdorfes vor hundert Jahren. Die Kargheit darin und so manche stilistische Wiederholung geben eine Ahnung von Marias Not und Einsamkeit, aber auch von ihrer Stärke, sich und den Kinder Lebensqualität zu erkämpfen. 

    Immer lebt die Familie außerhalb der Dorfgemeinschaft und doch prägt sie dessen Horizont mehr als so manche unumstößliche Tradition. 

    Liebe erfährt Maria in zweierlei Weise; durch die nie ausformulierte Verbundenheit mit Josef und durch eine Begegnung, die einem Regenbogen gleicht: strahlend schön nach grauen Regenstunden, aber vergänglich. 

  8. Cover des Buches Der eiserne Sommer (ISBN: 9783518467138)
    Angelika Felenda

    Der eiserne Sommer

     (79)
    Aktuelle Rezension von: Nicolai_Levin

    München, Sommer 1914. Zwei Leichen, bei denen er nicht an Unfälle glaubt, und eine hässliche Erpressungsgeschichte, in der eindeutige Fotos schwuler Offiziere als Druckmittel verwendet werden, beschäftigen Kommissär Reitmeyer. Blöd, dass der Bruder seiner Flamme Caroline eines der Opfer in der Erpressungssache ist. Doppelt blöd, dass Militärpersonen nicht der allgemeinen Justiz unterliegen, sondern der Militärgerichtsbarkeit. Und dass deren Priorität darauf liegt, den Ruf der Truppe untadelig zu halten, zumal in Zeiten, wo nach dem Attentat von Sarajewo ein militärischer Konflikt spürbar in der Luft liegt.

    Auch wenn selbst wir Älteren uns nicht mehr an den Juli 1914 erinnern können, bringt ihn Angelika Felenda sehr plastisch zum Leben. Das Historische hat sie meisterlich drauf: Ohne uns ihr umfassendes Faktenwissen im Übermaß aufzudrängen (wozu fleißig recherchierende historische Schreiberlinge ja gerne neigen), bringt sie uns diese ferne Zeit und ihre Lebensumstände glaubhaft näher, lässt uns eintauchen in den Alltag der Kriminaler, die Standessorgen der Offiziere und die sich hochschaukelnde Erregung der Massen, die nach ungläubigem Schock den anstehenden Krieg kaum mehr erwarten können. Als historischer Gesellschaftsroman funktioniert "Der eiserne Sommer" einwandfrei.

    Bei der Krimihandlung allerdings hapert's. Die Idee ist gut, das schizophrene Verhältnis der Wilhelminischen Zeit zur (männlichen) Homosexualität gibt eigentlich alles her, was man braucht. Die Zutaten stimmen, aber irgendwie will kein schlüssiger Plot draus werden. Die eingeschobenen Tagebucheinträge eines Offiziers und die Aktennoten aus dem Kriegsministerium lüften große Teile des Geheimnisses sehr früh, die Ermittlungsgeschichte hat ihre Hänger und Längen und bekommt irgendwie die Spannungskurve nicht. Und (Achtung! Spoiler!) die Auflösung? Sie ist mir zu unbestimmt und am Ende unbefriedigend, ein bissl Verschwörungsgeschichte, ein bissl offenes Ende vor dem Abgrund des entsetzlichen Krieges.

    Licht und Schatten auch bei den Figuren: Ermittler Reitmeyer bildet jene freie Projektionsfläche fürs Publikum, die einer Ermittlerfigur gut zu Gesicht steht. Seine Liebeskapriolen sind Ablenkung genug. Polizeischüler Rattler hat mir gefallen, vor allem, als ihm auch Schattenseiten zugestanden wurden. Caroline ist mir zu sehr Plotdevice und ihr Bruder Franz, um den sich doch am Ende viel drehen wird, bleibt langweilig und blass und mit einer bis an die Unglaubwürdigkeit reichenden Dummheit geschlagen, die mich geärgert hat.

    Für geschichtlich und an München interessierte Leser_innen allemal ein unterhaltsames Buch. Bei allen Vorbehalten werde ich die Reihe fortsetzen und hoffe, dass Suhrkamp in den beiden mir noch fehlenden Episoden eine_n Korrektor_in spendiert hat. Rechtschreibung ist nämlich nicht Frau Felendas ganz starke Seite, und offenbar hat niemand sich mehr die Mühe gemacht, die letzten Fehler zu eliminieren ...

  9. Cover des Buches Die Hafenschwester - Als wir wieder Hoffnung hatten (ISBN: 9783453292444)
    Melanie Metzenthin

    Die Hafenschwester - Als wir wieder Hoffnung hatten

     (63)
    Aktuelle Rezension von: Julia_x3

    Im zweiten Teil der Hafenschwester befinden wir uns immer noch in Hamburg. Martha ist glücklich mit ihrer Familie und alles könnte perfekt sein. Nun steht auf einmal der Erste Weltkrieg vor der Tür und alles verändert sich. Allerdings sehen wir trotz der ganzen schweren Situation auch gute Veränderungen. 


    Ich habe öfter in diesem Teil nachgelesen und muss feststellen, das so einiges der Wahrheit entspricht. Genau das macht die Reihe zu was besonderem. Nicht nur die packende und fesselnde Story. Auch der Inhalt und die Genauigkeit der geschichtlichen Hintergründe. 


    Die Protagonisten und Ereignisse und die Art der Autorin, all das genaustens zu beschreiben, hat mich richtig tief mitfühlen lassen. Es las sich einfach flüssig und hat mich sofort mitgerissen. 

  10. Cover des Buches Die Nick Adams Stories (ISBN: 9783498028213)
    Ernest Hemingway

    Die Nick Adams Stories

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Beagle
    Hemingways Geschichten beginnen im Grunde sehr interessant, es lässt seinen Protagonisten Nick Adams erzählen. Von der Jugend, als er mit seinem Vater und dem Onkel in der Natur zu Fischen unterwegs war, dass er es allein im Zelt mit der Angst zu tun bekam und wie der Vater einer Indianerin bei der Geburt half. Später, als Nick älter ist, wird er wegen der Tötung eines Hirschen von Wildhütern gesucht und muss sich verstecken. Seine Schwester Littless hält ihn über den Stand der Dinge auf dem Laufenden, da sich die Männer im Haus der Familie einquartiert haben. Als er beschließt, sich für die nächste Zeit aus dem Staub zu machen, nimmt er die kleine Schwester mit. Es wird eine anstrengende, schwere Wanderung durch Sümpfe und abgeholzte Wälder. Auch die Kriegsgeschichten aus dem ersten Weltkrieg sind spannend erzählt, Nicks Gedanken an zuhause und wie er ohne Licht nicht mehr schlafen kann, als Trauma eines schweren Schicksals. Doch später, als Nick zurückkehrt, ist immer nur noch vom Fischen die Rede, was das Buch derart langatmig macht, dass es schwer wurde, weiterzulesen. Hemingways Erzählstil ist nachwievor und auch in diesem Buch einzigartig, doch man merkt genau, dass diese Geschichten nie in einem Band erschienen sind. Insgesamt also sehr gut erzählt, doch inhaltlich eintönig.
  11. Cover des Buches 1914 - 2014 Die unheimliche Aktualität des Ersten Weltkriegs (SPIEGEL E-Book) (ISBN: B00IGH6KQM)
  12. Cover des Buches Der Krieg und die Kröte (ISBN: 9783596222384)
    Timothy Findley

    Der Krieg und die Kröte

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Einer der besten Antikriegsromane überhaupt. leider viel zu wenig bekannt.
  13. Cover des Buches Sibirisches Tagebuch (ISBN: B0000BHLC0)
    Edwin Erich Dwinger

    Sibirisches Tagebuch

     (1)
    Noch keine Rezension vorhanden
  14. Cover des Buches Der Große Krieg (ISBN: 9783608946956)
    Adam Hochschild

    Der Große Krieg

     (6)
    Aktuelle Rezension von: Wortklauber

    Vorweg: Mit dem Titel „Der große Krieg“, Untertitel „Der Untergang des alten Europa im Ersten Weltkrieg“ (Originaltitel: „To end all wars. A story of loyalty and rebellion, 1914 – 1918“) hat sich der deutsche Verlag eher bedeckt gehalten; vielleicht fürchtete man, dass ein konkreterer Titel den möglichen Leserkreis (hierzulande) eingeschränkt hätte? Tatsächlich erzählt der Amerikaner Adam Hochschild vollständig aus britischer Perspektive. Hochschild, der nicht etwa (Militär-) Historiker ist, sondern Journalist (was man dem Buch anmerkt, und das ist durchaus nicht als Manko gemeint!), fächert – natürlich unweigerlich vor dem Hintergrund des Kriegsgeschehens – ein Panorama der englischen Gesellschaft auf, der großen Schar der Kriegsbefürworter und der deutlich kleineren der Gegner.

    Wie bei einem Bühnenstück beginnt Hochschild mit einer Vorstellung der handelnden Figuren. Hinter den Kapiteln „Bruder und Schwester“, „Ein Mann ohne Illusionen“, „Die Pfarrerstochter“, „Heilige Krieger“ und „Boy Miner“ verbergen sich (unter anderem) die Frauenrechtlerin Charlotte Despard und Feldmarschall John French, ein Geschwisterpaar, das sich trotz seiner gegensätzlichen Einstellungen persönlich herzlich zugetan war, der Politiker und zeitweilige Kriegsminister Alfred Lord Milner, die Menschenrechtsaktivistin Emily Hobhouse, die Frauenrechtlerinnen Pankhurst und der Schriftsteller Rudyard Kipling, schließlich Keir Hardy, Gründer der Labour Party.

    Literaturnobelpreisträger Kipling – sein bekanntester Roman wohl „Das Dschungelbuch“ – wird als klarer Befürworter des Krieges und darüber hinaus als Mann mit „vielen Abneigungen“ porträtiert, zum Beispiel gegen (Zitat) „Demokratie, Steuern, Gewerkschaften, irische und indische Nationalisten, Sozialisten und (…) Frauen“. (Nebenbei: Das Gedicht, das er über seinen 1915 gefallenen Sohn schrieb („My Boy Jack“), wurde zur Grundlage für ein Theaterstück und vor wenigen Jahren auch verfilmt.) Rudyard befand sich mit seiner (zumindest anfänglichen) Kriegseuphorie (zum Gegner hat er sich nie entwickelt) in „guter Gesellschaft“. Auch Arthur Conan Doyle (der 1918 ebenfalls einen Sohn im Ersten Weltkrieg verlor) leistete so zum Beispiel seinen schriftstellerischen Beitrag pro Krieg, von der Regierung zum „Dienst am Vaterland“ genauso aufgefordert wie Thomas Hardy, James Barrie oder H. G. Wells. Als Chefpropagandist wird John Buchan vorgesellt, sein bekanntestes Werk wahrscheinlich „Die neununddreißig“ Stufen (unter anderem von Alfred Hitchcock verfilmt).

    Das Buch schildert, wie viereinhalb Jahre Propaganda funktionierten, wie sich angesehene Zeitungen (im bewussten Fall die Times) weigerten, mahnende Stimmen (von Lord Lansdowne, 1917) zu veröffentlichten, jeder gefallene Soldat selbstverständlich den Heldentod gestorben war, ehrenvoll und kurz, auch wenn es in Wahrheit oft ein grauenvolles Dahinsiechen war, es berichtet über Manipulation, um die eigene Reputation zu stärken, über zynische Rechenspiele. So mag ein Feldmarschall (Sir Douglas Haig) die Zahl der eigenen Verluste für zu niedrig befunden haben, weil sie im Umkehrschluss Aufschluss darüber gab, „wie wenige“ (tausend!) im gegnerischen Schützengraben ihr Leben gelassen hatten. Verluste als Maß des Erfolgs – bei gleichzeitigem tunlichem Meiden der Verbandsplätze, um persönlicher Übelkeit vorzubeugen. Es zeigt auch den Wahnwitz auf, der sich unter Umständen hinter Entscheidungen von Militärs verbarg: dass man die glorifizierte Kavallerie schlecht gegen Maschinengewehre einsetzen konnte (obwohl man deren verheerende Wirkung bereits im zweiten Burenkrieg erlebt hatte), dass Gas nicht gegen Stacheldraht (dem Haupthindernis bis zur Erfindung des Panzers) wirkte, dass einer auf dem Schlachtfeld schlecht beraten war, an Rot und Blau und jeglichem blinkenden Uniformbeiwerk festzuhalten …

    Man erfährt dezidiert, wie gefährlich es war, sich gegen den Krieg auszusprechen, gar aktiv zu handeln. Der Leser begegnet Personen wie Alice Wheeldon und ihren Töchtern, denen ein Schauprozess gemacht wurde, nachdem sie Fahnenflüchtigen Unterschlupf gewährt hatten, genauso wie dem Philosophen und Mathematiker Bertrand Russell, einem wortgewaltigen Kriegsgegner, der für die Äußerung seiner Meinung ebenfalls zu einer Haftstrafe verurteilt wurde (die er dazu nutzte, mehrere Bücher zu verfassen). Man liest über wachsende Kriegsmüdigkeit von Soldaten und den Exempeln, die an manchen von ihnen statuiert wurden, um die „Kampfmoral“ der anderen zu stärken. Man liest, wie selbst klare Kriegsgegner freiwillig zurück an die Front gingen, weil sie sich ihren Kameraden verpflichtet fühlten – wie letztendlich der Traum der europäischen Sozialisten dem (Zitat) „triebhaften Drang des Menschen nach Solidarität mit den Angehörigen des eigenen Stammes“ nicht standhalten konnte.

    Nach dem 7. und letzten Teil, nach der „Dramatis personae“ vom Anfang folgerichtig „Exeunt omnes“ genannt, hat Hochschild einen großen Bogen von den Burenkriegen bis nach Ende des Ersten Weltkrieges gespannt. Das Buch, auch wenn es mit gut 470 Seiten plus ca. 50 Seiten Anhang zu den umfangreicheren und allein schon wegen des Themas nicht zu den „Leichtgewichten“ zählen dürfte, ist sehr anschaulich, gut verständlich und lebendig geschrieben. Ich habe es gerne gelesen und würde es jedem empfehlen, der sich für die Hintergründe des Ersten Weltkrieges (auch) aus diesem Blickwinkel interessiert.

  15. Cover des Buches Deutsche Geschichte (ISBN: 9783940486103)
  16. Cover des Buches Im Sturm (ISBN: 9783784423142)
  17. Cover des Buches Die Unternehmerin von Amsterdam (ISBN: 9783365001240)
    Simone van der Vlugt

    Die Unternehmerin von Amsterdam

     (33)
    Aktuelle Rezension von: Kathrin_Schroeder

    Gelesen dank Netgalley. Frauenrechte im ausgehenden 19. Jahrhundert bis zum 1. Weltkrieg.

    Das Buch erzählt die Geschichte zweier Frauen. Lydia, die mit Anfang 20 beide Eltern verliert und in deren Nachlass den Plan des Vaters findet eine Käsefabrik zu eröffnen. Dieser erste Teil gefällt mir sehr gut, da es hier um die Probleme und Widerstände geht zum einen eine Fabrik zu eröffnen statt weiter handwerklich zu fertigen und auf der anderen Seite wie wenig Rechte auch reiche Frauen zu der Zeit hatten, bzw. wie sehr sie für das Übertreten der gesellschaftlichen Konventionen Ausgrenzung fürchten mussten.

    Im 2. Teil schwimmt sich die mittlerweile erwachsene Tochter frei, stürzt sich in eine übereilte Ehe und wird in den Wirren des 1. Weltkrieges erwachsen.

    Dieser 2. Teil hat mir weniger gefallen, zum einen, weil die Person von Nora für mich unausgegorener war und ich daher ihre Entscheidungen nicht so nachvollziehen konnte, wie die ihrer Mutter und zum Zweiten weil mich die weitere Entwicklung der Fabrik mehr interessiert hätte.

    Der Schreibstil ist gut und unterhaltsam, viele historische Details und historische Personen sind mit in den Text eingeflossen.

    In der Bewertung gebe ich schwache 4 Sterne, da ich aufgrund von Titel und Klappentext andere Schwerpunkte erwartet hatte.

    #Netgalleyde! #DieUnternehmerinvonAmsterdam #SimonevanderVlugt #KathrinliebtLesen #Bookstagram #Rezension

  18. Cover des Buches Meines Vaters Land (ISBN: 9783548608990)
    Wibke Bruhns

    Meines Vaters Land

     (56)
    Aktuelle Rezension von: Arius

    Es ist ein Blick in ein anderes Leben. Ein sehr persönlicher Blick. Es ist die Zeit um 1866 bis 1945. 

    Wir blicken tief ins Herz einer preußischen Familie der gehobenen Gesellschaft, die mitten im Leben steht und doch nichts davon begreift. Es ist die Zeit um die Jahrhundertwende, ausgehend vom Kaiserreich über den ersten Weltkrieg hin zur Weimarer Republik und dem Naziregime, welche nach dem Zweiten Weltkrieg endete und zu dem grauenvollsten gehört, was die Menschheit verbrochen hat. 

    All dies bestimmt den Lauf der Welt und somit das Leben der Familie. Und doch gehen die wirklichen Probleme des einfachen Volkes an ihnen vorbei. Die Mächtigen leben in ihrer eigenen Welt, in einer Blase des Wohlstandes. Blind laufen sie ihrem eigenen Untergang entgegen.

    Dass die ungebildete Masse falschen Idealen folgend, ins eigene Verderben rennt, ist noch nachvollziehbar. Doch handelt es sich hierbei um die Elite, die es im Grunde besser wissen sollte. Bedauerlich, dass sich die Geschichte zu wiederholen scheint, wenn wir betrachten, welche Vertreter einer falschen Ideologie schon wieder in die höchsten Ämter gewählt werden. Wie erfolgreich der Rechtspopulismus in heutiger Zeit ist. Und erneut schauen diejenigen weg, die dagegen angehen sollten. Die, welche es eigentlich besser wissen müssten. Doch wie schon damals, sind die eigenen Belange wichtiger.

    Es ist die Geschichte der Familie Klamroth zusammengetragen und aufgezeichnet von Wibke Bruns, geborene Klamroth. Sie ist die jüngste Tochter von Hans Georg Klamroth, einem der Verschwörer des 20. Juli, die glaubten, noch das Ruder herumreißen zu können. Die Männer, die ein Attentat auf Hitler planten, welches misslang. Einige der wenigen, die dafür sorgten, dass wir das Vertrauen in die Menschheit nicht ganz verlieren.  Nicht als Täter, jedoch als Mitwissender, wurde H.G. Klamroth am 26. August 1944 hingerichtet. Die Autorin war damals fünf Jahre alt.

    In dem Versuch, sich ihrem Vater anzunähern, stöbert die Autorin in alten Dokumenten und persönlichen Aufzeichnungen und zeichnet so ein Bild der damaligen Zeit und der Person ihres Vaters. Es umfasst fast ein ganzes Jahrhundert Familiengeschichte. Entstanden ist ein faszinierendes Dokument, eine Mischung aus Familienchronik und eines zeitgeschichtlichen Reports, im Umfeld einer persönlicher Identitätssuche, gespickt mit persönlichen Anmerkungen heutiger Sichtweise. Ein lesenswertes Zeitdokument.

  19. Cover des Buches ... da gibt's ein Wiedersehn! Kriegstagebuch eines Mädchens 1914-1918. (ISBN: B004Y07PT6)
  20. Cover des Buches Die grauen Seelen (ISBN: 9783644012714)
    Philippe Claudel

    Die grauen Seelen

     (81)
    Aktuelle Rezension von: Emili

                                                                                                                                        Bei diesem Roman kann ich den begeisterten Meinungen und guten Bewertungen nicht anschließen. Ich möchte dabei allerdings betonen, dass es mir fern liegt, die Qualität eines Buchs zu beurteilen, es geht mir einzig und allein um mein persönliches Empfinden während des Lesens. 

    Obwohl ich die Erzählkunst von Philipp Claudel sehr schätze und schon an anderen Büchern von ihm kennenlernen durfte, mochte ich den Roman "Die grauen Seelen" so gut wie gar nicht.

    Der Autor vermag unbestritten, mit wenigen präzisen Worten einen Charakter, Situation oder Stimmung treffend und bildlich zu beschreiben, doch in diesem Buch fehlte mir das Gefühl, das Leben. Aber vor allem hat mich der Aufbau der Geschichte gestört.

    Der Ich-Erzähler, ein pensionierter Gendarm, erinnert sich und berichtet. Über seinen Bericht sagt er an einer Stelle: „Dem Leser erscheinen wahrscheinlich meine Ausführungen als nicht zusammenhängendes Geschwätz..." - und ja, genauso habe ich das auch erlebt.   Als nicht zusammenhängend, unstrukturiert, nicht chronologisch, springend von einem zum anderen.

    Eine Episode z.B. wird auf ca. Seite 30 erzählt, und auf ca. Seite 90 fortgesetzt. Dazwischen ist keine Rede von diesem Vorfall. Diese Episodenhaftigkeit mag ich persönlich gar nicht. Ich kenne kaum ein Buch, das in der Art erzählt worden ist, und mir gefallen hat.

    Die Stimmung des Romans ist von Frage nach Schuld, Gleichgültigkeit, Tod und Gewalt geprägt. Es gibt keinen Lichtblick. Ich verstehe, was der Autor vermitteln wollte, allerdings gefiel mir die Art, wie er es getan hat nicht.

    Der Roman ist 2003 mit Prix Renaudot Preis ausgezeichnet und fand zahlreiche begeisterte Leser.

                            

  21. Cover des Buches Der Weg zurück (ISBN: 9783462046304)
    E.M. Remarque

    Der Weg zurück

     (60)
    Aktuelle Rezension von: novellover1990

    Nachdem „im Westen nichts Neues“ sich über die Jahre zu meinem Lieblingsbuch entwickelte entschied ich mich, diesem Buch eine Chance zu geben. Wie sich herausstellt, war dies die beste Entscheidung. Ich habe geplant, das Buch in einem Monat zu lesen; daraus wurden 4 Tage. In jeder freien Minute habe ich darin gelesen; mich wieder in der Geschichte verloren. Im Zug, in der Pause, vor laufendem Fernseher; nichts konnte mich von diesem Meisterwerk abhalten. Die Geschichte und Protagonisten gingen mir nicht aus dem Kopf und werden sie vermutlich auch eine Weile nicht. Der Schreibstil, die Echtheit, die Gefühle, die Message - einfach unbeschreiblich was Remarque hier wieder für ein Werk verfasst hat. 

  22. Cover des Buches Savoir-Vivre (ISBN: 9783821861364)
    Hédi Kaddour

    Savoir-Vivre

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Bri
    William Strether kann Geschichten erzählen vom ersten Weltkrieg und den Erscheinungen von Mons - denn er war dabei. Zumindest erscheinen seine Geschichten dazu so glaubhaft, dass er als Kriegsheld hochdekoriert und mit wahrhaft männlicher Haltung und Ausstrahlung versehen, für den französischen Journalisten Max Goffard das ideale Sujet für einen Artikel abgibt. Ob es nun Engel waren oder die Bogenschützen von Azincourt, die den englischen Truppen in Mons einen geregelten Abzug gegen die an Zahl übermächtigen Deutschen ermöglichten - das bleibt Spekulation. Wie so manches andere um die Person des Gentleman Strether - ausser, dass er ein Geheimnis hat, dem Goffard nicht wirklich selbst auf die Spur kommt. Denn Strether weiß, WIE man als MANN zu LEBEN hat. Dem wirklich guten Plot der Geschichte sind die vergebenen drei Sterne zuzurechnen - da hätte mehr daraus werden müssen. Hédi Kaddour verpasst es leider, allen eingeführten Hauptfiguren auch echte Plätze zuzuweisen. Und das lässt die Geschichte unausgereift und die Personen schlecht entwickelt erscheinen. Leider, denn das Geheimnis, das Strether mit sich trägt, lässt sich teilweise erahnen, die Auflösung desselben lässt dem Leser ein "hab ich es doch geahnt" entfahren - und somit Sympathie für den Autor und seinen Roman empfinden. Aber die Sprache bleibt eher kühl, die Personen, an die man sich langsam (man könnte auch sagen langatmig) gewöhnt hat und deren Aufgabe in dem Spiel nicht klar ist, verschwinden noch dazu und tauchen nur ganz kurz zum Schluss wieder auf. Das wäre dann auch nicht mehr nötig gewesen. Einzig die Auflösung des Geheimnisses ließ mich am Ball bleiben und das ist mir zu wenig. Hintergründe zum ersten Weltkrieg und die Zeit um 1930 in England und das tatsächliche Geheimnis, das ein großes gesellschaftliches Problem beschreibt, kann man als Leseempfehlung angeben. Möchte man sich aber über diese Themen eingehender informieren gibt es dazu sicherlich auch spannend zu lesende Fachliteratur.
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