Bücher mit dem Tag "11. jahrhundert"
65 Bücher
- Ken Follett
Die Säulen der Erde
(6.230)Aktuelle Rezension von: books_by_johannaDas ist wohl eines der Bücher, bei dem ich mich während des Lesens am meisten über Charaktere aufgeregt habe - im Positiven, aber vor allem im Negativen. Dennoch fand ich das Buch unfassbar gut, sonst hätte ich wohl kaum einen Monat damit verbracht, mindestens jeden Abend dazu zu greifen.
Die Handlung des Buches zieht sich (wenn man den Prolog mitzählt) über fast fünfzig Jahre und man begleitet verschiedene Personen in ihrem Leben, die alle irgendetwas mit der Kathedrale in Kingsbridge zu tun haben, über das Buch hinweg dort gebaut wird. Über die Protagonist*innen habe ich mich vergleichsweise selten aufgeregt, aber die Antagonisten, allen voran William Hamleigh und die Ungerechtigkeit, die sie auslösten, trieben mich regelmäßig fast in den Wahnsinn (aber das Ende war dafür sehr, sehr befriedigend).
Wenn ihr historische Romane mögt und euch auf derart lange Bücher einlassen wollt, kann ich euch das Buch nur empfehlen (aber einen Stressball oder etwas Ähnliches, an dem ihr eure Wut auslassen könnt, könnt ihr dann vermutlich auch brauchen) :D
- Noah Gordon
Der Medicus
(2.250)Aktuelle Rezension von: Rodrik-AndersenEngland im 11. Jhd.: Als Rob Jeremy Cole im mittelalterlichen London zum Waisen und von seinen Brüdern und Schwestern getrennt wird, hat er insofern großes Glück, dass ihn ein fahrender Bader bei sich aufnimmt. Vom Bader bekommt Rob das Handwerk eines Unterhalters und gemeinen Heilers beigebracht und bereist mit einem Pferdegespann ganz England. Doch als Rob von einem Medicus im fernen Persien erfährt, bei dem es sich um den Arzt aller Ärzte handeln soll, fasst er den Entschluss, diesen Mann in Isfahan aufzusuchen, egal, wie gefährlich die Reise dorthin für einen Christen auch sein mag.
Fazit: Für mich ist der „Der Medicus“ der Inbegriff des historischen Romans. Obgleich 1986 veröffentlicht, hat die Geschichte über einen Waisenjungen, der allen Widrigkeiten zum Trotz Arzt werden will und ganz nebenbei zahlreiche Abenteuer erlebt, nichts von seinem Reiz verloren. Der Roman ist dermaßen umfangreich und vielseitig, dass mir selbst die wiederholte Lektüre immer wieder Spaß bereitet hat. Manchmal gewann ich dabei den Eindruck, der Autor hätte gleich mehrere, verschiedene Geschichten in einem Buch miteinander verwoben, was wiederum die sieben Teile erklärt, in die der Roman unterteilt ist. Und jeder Lebensabschnitt des Protagonisten hat seinen ganz eigenen Reiz, weil sich dem Leser gänzlich neue Welten offenbaren, in die ein- und abgetaucht werden kann. Im Grunde wird die fantastische Reise eines kleinen Jungen bis zu dessen Rückkehr nach London und darüber hinaus erzählt. Die Bandbreite und Vielfalt, die der Autor darin einbringt – seien es die unterschiedlichen Kulturen, Sprachen, Lebens- oder Denkweisen des Mittelalters sowie der medizinischen Kenntnisse der damaligen Zeit –, ist dabei verblüffend und betörend zugleich. Da verwundert es keineswegs, dass die Verfilmung so lange auf sich hat warten lassen, stellt es wahrhaftig eine Mammutaufgabe dar, den Geist dieser Geschichte um das Schicksal des Rob Cole einzufangen. Daher sei „Der Medicus“ an dieser Stelle für alle Fans des historischen Romans wärmstens empfohlen. Nie war es schöner, einfacher und spannender, in fremde, mittelalterliche Welten und Kulturen abzutauchen. - Lisa McAbbey
Die Eroberung des Normannen
(20)Aktuelle Rezension von: AleshaneeIch bin ja schon ein großer Fan von historischen Romanen - nicht so oft, aber doch immer wieder gerne zwischendurch.
Den Titel "Die Eroberung des Normannen" kann man hier tatsächlich wörtlich nehmen - auch wenn der geschichtliche Hintergrund immer präsent ist: bei all den Kämpfen und der Ausbreitung der Normannen in Cumbria/England, ist hier doch die Liebesgeschichte sehr im Fokus.
Gleich zu Beginn begegnet der tapfere Ritter des Königs Tancreid Saint Cyr der rebellischen Cwen, die mit der alten Ymma im Wald lebt. Sie hat ihr Leben der Heilkunde verschrieben und wirkt mit ihren 17 Jahren auf mich doch noch sehr naiv. Vor allem wenn man die Zeit bedenkt, in der sie aufwächst.
Aber auch Tancreid, der als neuer Sheriff im eroberten Carlisle fungiert, handelt oft recht kopflos, auch wenn er schon zahlreiche Schlachten durchgestanden hat - was daran liegt, dass er Cwen völlig verfallen scheint, seit er sie zum ersten Mal gesehen hat.
Die wenigen stürmischen Momente zwischen den beiden kamen mir etwas seltsam vor - ich hab nichts gegen Liebe auf den ersten Blick, aber die Verbindung der beiden war fast schon "magisch". Da hätte ich mir gewünscht, dass das noch irgendwie begründet wird.
Durch das ganze Verhalten konnte ich die Handlung deshalb manchmal nicht so wirklich ernst nehmen, aber unterhaltsam war es allemal.
Der Schreibstil und die Dialoge passen gut zur Epoche. An einigen Stellen war es etwas zu umständlich formuliert bzw. wurde auch desöfteren etwas wiederholt, was es gar nicht gebraucht hätte. Durch die Perspektivenwechsel zwischen den beiden Protagonisten war man immer auf dem laufenden und konnte auch die Rahmenhandlung sehr gut verfolgen. Wobei sich hier die Geschichte hauptsächlich um Carlisle und Umgebung dreht, wo Tancreid als Sheriff eingesetzt wurde. Aber es gibt viele kleine Details aus der Epoche, die das Leben zur damaligen Zeit anschaulich machen. Gerade die verschieden Lebensanschauungen der beiden Völker, die hier aufeinanderstoßen.
Besonders ins Herz geschlossen hab ich Ymma, die alte Kräuterfrau, die Cwen immer wieder zur Seite steht und ihr rebellisches Herz auf den richtigen Weg bringen möchte. Auch wenn die Kriegszüge und die Eroberungen der Normannen ihr Land beuteln, hat sie immer im Blick, dass man die Zukunft nicht aufhalten kann ...
Insgesamt ist die Geschichte genau richtig für Leser, die gerne Liebesgeschichten mit geschichtlichen Hintergründen lesen, die das Prickeln zwischen den Protagonisten lieben und sich eine leichte Unterhaltung wünschen. Mir war es manchmal etwas zu vorhersehbar und inszeniert - aber ich hab es gerne gelesen. War mal eine ganz andere Erfahrung für mich :)
© Aleshanee
Weltenwanderer - Ulf Schiewe
Der Sturm der Normannen
(33)Aktuelle Rezension von: Thommy28Einen knappen Eindruck von der Handlung vermittelt die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:
Nachdem ich bereits die drei Vorgängerbände geniessen durfte, waren die Erwartungen an diesen vierten Band naturgemäß sehr hoch. Ich wurde nicht enttäuscht!
Das Buch setzt das Geschehen konsequent fort und bietet erneut höchsten Lesegenuss aus einer genialen Mischung aus historischen Fakten und einer fiktiven Geschichte.
Viel Neues kann ich nicht sagen, wer will kann ergänzend zu dieser Stellungnahme gern meine Meinung zu den Vorgängerbänden lesen. Ich werde das dort bereits Gesagte nicht nochmal wiederholen.
Das Buch ist auch allein durchaus lesbar; wichtige Fakten und Ereignisse aus den ersten Bänden werden hinreichend erklärt. Das stellt für den Reihenleser zwar eine Wiederholung dar, hat mich aber nicht sehr gestört. Vielmehr wurden dadurch gute Erinnerungen an die früheren Geschehnisse geweckt.
Sehr schade, dass die Reihe jetzt zu Ende ist - oder doch nicht?? Meiner Meinung nach ist der Schluss für einen Folgeband geradezu prädestiniert! Ob der Autor dem Wunsch vieler Leser (auch meinem) wohl nachkommt und uns noch ein Buch über die Eroberung Siziliens präsentiert?
- Noah Gordon
Der Medicus
(414)Aktuelle Rezension von: Nicola89„Der Medicus“ erzählt die Geschichte des Waisenjungen Rob Jeremy Cole, der zu Beginn des 11. Jahrhunderts als Schüler eines fahrenden Baders die Grundkenntnisse der Heilkunst erwirbt. Als er von einer berühmten medizinischen Akademie in Persien erfährt, begibt er sich auf eine abenteuerliche Reise, um sich dort das medizinische Wissen anzueignen und ein anerkannter Medicus zu werden.
"Der Medicus" ist ein Buch, das ich schon sehr lange mal lesen bzw. hören wollte.
Der Sprecher Frank Arnold hat eine sehr angenehme Erzählstimme, der man gut folgen kann.
Neben der Entwicklung des Arztberufes in Europa lernt man auch noch einiges über Religionen (Christentum, Judentum, Islam).
Obwohl das Hörbuch eine Hördauer von über 28 Stunden hat und man manche Stellen für meinen Geschmack etwas kürzer hätte halten können, wurde es trotzdem nie langweilig und ich bin froh, mir nun endlich mal die Zeit für diesen Klassiker genommen zu haben.
- Rebecca Gablé
Das zweite Königreich
(608)Aktuelle Rezension von: MarinaHIch habe schon die Waringham-Reihe von Rebecca Gablé gelesen und diese hatte mir sehr gut gefallen. Meine Erwartungen an diesen Roman waren infolgedessen wieder sehr hoch!
Man folgt dem Jungen Cædmon of Helmsby durch sein Leben, welches leider einen holprigen Start hat. Ebenso wie bei den Waringhams, kann man in diesem Teil einem alten, englischen Rittergeschlecht folgen.
Cædmon als Protagonist hat mir sehr gefallen, auch wenn ich sagen muss, dass manche der Protagonist Gablés sich mittlerweile schon stark ähneln. Trotzdem konnte man sich gut in Cædmon hineinversetzen. Auch die anderen Charaktere im Buch fand ich realitätsnah und im großen und Ganzen haben sie mir alle gefallen. Die Prinzen, Richard, Rufus und Henry sind mir schon zu Beginn ans Herz gewachsen und ich hätte mich sehr gefreut, wenn der Nachfolger dieses Romans den Prinzen Henry als König weiterbegleitet hätte.
Auch wenn der Roman sehr dick ist, kommt man meiner Meinung nach gut durch ihn durch. Es gibt keine Stellen die sich zu lang ziehen und in meinem Fall war es so, dass ich ihn kaum aus der Hand legen wollte.
Über William den Eroberer kannte ich zwar ein paar Punkte, doch viel war mir über ihn als Person oder aus seinem Leben nicht bekannt. Es war interessant, mehr über ihn zu erfahren, aber gleichzeitig auch zu wissen, was für eine grausame Person er anscheinend war.
Wieder einmal kann man nur loben, wie gut Gablé den Roman recherchiert hat. Jedes Mal kann sie mich mit ihrem Schreibstil ins Mittelalter entführen.
Ich habe mich sehr gefreut, diesen Roman lesen zu können.
Ich freue mich schon sehr auf den Nachfolger und auch auf den dritten Band der Helmsby-Reihe - der ja erst vor kurzem bekannt gegeben wurde. - Umberto Eco
Baudolino
(236)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchKonstantinopel brennt! Die prachtvolle Hauptstadt des Byzantinischen Reiches – erobert, geplündert und in Brand gesetzt von den Rittern des Vierten Kreuzzuges. Einer von ihnen ist ein gewisser Baudolino aus dem Piemont. Den Kopf voller Flausen, Phantasien und Lügen, führt er uns durch ein historisches Panorama von überwältigender Breite.
Ein ungemein unterhaltsamer Schelmen- und Bildungsroman, voller Witz und Burlesken, eine herrliche Summe italienischen Lebens zwischen Stadtrepubliken, Papst und Kaiser ist ihm gelungen. Kalte Machtpolitik, saftige Erotik, pralle Lebensfreude Eco lebt seine ganze Lust am Fabulieren und Träumen aus.
Ein prächtiger Lesestoff.
- Sabrina Qunaj
Die Tochter des letzten Königs
(171)Aktuelle Rezension von: MarinaHDas Cover des Romans gefällt mir sehr, ich mag die Farben und finde es ist schön gestaltet. Es passt außerdem zu der Zeit und macht einen ästhetischen Anschein.
Das Buch habe ich durch einen Zufall gefunden, doch ich bin froh, dass ich dies getan habe. Das Buch Rund um Nesta ferch Rhys und ihr Leben hat mich sehr Interessiert. Es ist schrecklich, wie viele Schicksalsschläge sie hinnehmen musste, ihr Glück blieb ihr leider nicht lange vergönnt. Die Handlung in dem Buch hat mich sehr angesprochen, insbesondere da diese auch meistens der Realität entsprach, es war gleichzeitig jedoch sehr erschütternd zu sehen, was Nesta schon in jungen Jahren durchmachen musste. Die Handlung im Roman war gut, doch leider hat das Buch sich an vielen Stellen viel zu sehr in die Länge gezogen. Meiner Meinung nach könnte es ruhig gekürzt werden, da der Schreibstil manchmal viel zu ausschweifend wurde. Deswegen hatte ich auch Probleme, in das Buch reinzukommen, oder verlor ich nach wenigen Seiten auch die Lust, da sich manchmal wirklich nichts bei der Geschichte regte.
Und obwohl ich etwas am Schreibstil der Autorin auszusetzen habe, kann ich gleichzeitig nur betonen, wie gut ihr dieses Buch gelungen ist. Man konnte sehr mit den verschiedenen Charakteren mitfühlen und ihre Lage erleben, alles wirkte authentisch und Nesta ist mir sofort ans Herz gewachsen. Ich denke sie als Freundin zu haben wäre echt toll.
Dieser historische Roman hat mir sehr gefallen, er sollte mehr Beachtung kriegen, denn diese hat er verdient. - Sabine Ebert
Schwert und Krone - Meister der Täuschung
(95)Aktuelle Rezension von: LennyIch mag es Mal etwas historisch zwischendurch, doch hatte ich etwas Schwierigkeiten alles auseinander zu halten, wer welche Ländereien bekommt, welche Kinder mit wem verheiratet werden und warum.... Viele Namen.... Aber das ist ja eher mein Problem, die Autorin hat es gut gemacht und auch Übersichten mitgeliefert! Ich habe den Lucian sehr gemocht und seine Story sehr gern gelesen. Hätte noch mehr von ihm sein können!
- Robert Lyndon
Der Thron der Welt
(51)Aktuelle Rezension von: ReisefreundinZur Geschichte selbst ist genug von anderen geschrieben worden. Daher hier nur mein Fazit: das Buch war ein Spontankauf am Flughafen. Das Geheimnis um die Vorgeschichte der Hauptfigur wird nur seeehr langsam enthüllt; das hätte für mich etwas schneller gehen können. Die Story ist wendungsreich, abenteuerlich und spannend. Schade, dass eine sympathische Figur ihr Leben lassen musste (und der Hund auch); ich hätte gern mehr davon gehabt. Aufgrund des Buch-Umfangs braucht Ihr viel Sitzfleisch. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen.
- Ulf Schiewe
Herrscher des Nordens - Thors Hammer
(60)Aktuelle Rezension von: TanzmausNorwegen 1027: Harald Sigurdsson, genannt Hardrada, ist mit seinen 12 Jahren der jüngste Sohn des Kleinkönigs Sigurd Syr. Er will Krieger werden, denn das Amt des Königs von Norwegen nimmt schon sein großer Bruder Olaf ein, dem Harald nacheifert.
Harald trainiert fleißig und hofft immer auf eine Nachricht von seinem Bruder, dass dieser ihn braucht. Nach drei Jahren ist es endlich soweit. Olaf stellt ein großes Heer auf, um in den Krieg zu ziehen. An seiner Seite, sein jüngster Bruder. Die Schlacht von Stiklestad endet verehrend. Olaf stirbt, Harald wird schwer verwundet gerettet.
Die Reihe Herrscher des Nordens stellt die Lebensgeschichte von Harald Sigurdsson, genannt Hardrada. Der Autor Ulf Schiewe hat sich in dieser Trilogie einer großen Aufgabe gestellt, denn von der Wikingerzeit ist nur wenig überliefert. Vieles wurde mündlich übertragen, es gab Skalden, die die Geschichten weitererzählt haben, aber nur wenig davon wurde tatsächlich niedergeschrieben.
Im ersten Teil der Reihe geht es vor allem um Harald Jugend und das einschneidende Erlebnis mit der Schlacht von Stiklestad. Die Geschichte ist aus der Sicht von Harald geschrieben, daher konnte ich Harald Gedanken, Überlegungen und Erlebnisse am besten verfolgen. Natürlich ist er zu Beginn des Buches noch ein wenig naiv und impulsiv, doch er entwickelt sich mit den Jahren und nicht zuletzt die Erlebnisse seiner ersten Schlacht prägen ihn nachhaltig.
Ulf Schiewe lässt nicht nur die Lebensgeschichte von Harald lebendig werden, sondern gibt auch einen historischen Überblick über das Land, die Lebensumstände, Kampfweisen und die Religionskonflikte. In jener Zeit versuchte das Christentum im Norden Fuß zu fassen. Immer wieder kam es zu Konflikten zwischen der nordischen Mythologie und dem christlichen Glauben.
Die Geschichte ist sehr flüssig und nachvollziehbar geschrieben. Selbst die Schlacht wurde nicht einfach übergangen, sondern aus der Sicht von Harald erzählt.
Was mir noch sehr gefallen hat, war die Landkarte, die man im Buch findet. Dadurch ist eine räumliche Orientierung einfacher. Auch gibt es einen Personenglossar und eine Glossar mit alt-norwegischen Begriffen. Im Nachwort gibt Ulf Schiewe noch einen Einblick in seine Recherchearbeiten, was ich sehr interessant fand.
Das Buch ist zwar in sich abgeschlossen, aber der Cliffhanger am Ende macht neugierig auf den nächsten Teil.
Fazit:
Ein spannender Auftakt um das Leben von Harald Hardrada, der mich mitgenommen und nicht mehr losgelassen hat. Ich freue mich jedenfalls schon auf den nächsten Teil und ein Wiedersehen mit Harald und seinen Gefährten.
- Claudia Beinert
Die Herrin der Kathedrale
(77)Aktuelle Rezension von: DANTEUta von Ballenstedt führt ein beschwerliches Leben unter den strengen Augen ihres Vaters Graf Adalbert von Ballenstedt, dessen Zornesausbruche gefürchtet sind. Einzig die Herzlichkeit ihrer Mutter Hidda vermag die Beklemmung der sich Uta ausgesetzt fühlt ein wenig erträglicher zu machen, auch indem sie Uta das Lesen und das Schreiben beibringt. Doch nach einem festlichen Empfang Markgrafen ändert sich alles schlagartig. Nach einem peinlichen Zwischenfall verstößt Graf von Ballenstedt Uta, die nur durch die Hilfe ihrer Mutter in ein abgelegenes Kloster fliehen kann. Als Uta kurz darauf erfährt, dass ihre Mutter verstorben sei beschleicht sie ein ungeheurer Verdacht. Hat ihr Vater wohlmöglich die Mutter auf dem Gewissen? Neben der Beteiligung am Bau der Naumburger Kathedrale ist Utas einziges Bestreben, ihrer Mutter Gerechtigkeit zu verschaffen …
Den Leser erwartet ein liebevoll geschriebener, vielschichtiger und auch informativer Historischer Roman. Mit Freude erwartet man den Fortgang der Geschichte und ist gespannt wie die Fäden zusammenlaufen. Absolut empfehlenswert! - William Shakespeare
Macbeth
(181)Aktuelle Rezension von: YoyomausEine Voraussage als Warnung.
Das Nichtbeachten dieser Warnung
Und die daraus folgenden Konsequenzen.
Zum Inhalt:
Shakespeares Tragödie um General Macbeth, dem drei Hexen voraussagen, dass er König von Schottland wird. Doch noch regiert König Duncan. Zufällig verbringt dieser kurz darauf die Nacht in Macbeths Schloss ...
Cover:
Die Cover der Reclam-Texte sind sehr einfach gehalten und zeigen meist lediglich eine Skizze oder gar nur den Titel des Buches auf gelbem Grund. Bei meiner Variante sehen wir als Skizze die Hexen, wie sie versuchen einen Weg zu weisen. Das passt sehr gut, wie ich finde. Ein Blickfang ist das freilich nicht, aber die Texte von Reclam beziehungsweise die Bücher lassen sich durch die einschlägige Gestaltung stets schon von weitem erkennen.
Eigener Eindruck:
MacBeth zieht für seinen König in den Krieg und trifft auf dem Schlachtfeld drei Hexen, die ihm die Zukunft voraussagen. Von Macht ist die Rede, aber auch von einem traurigen Schicksal. Entgegen der Warnungen der Hexen lässt sich MacBeth von seiner Frau dazu anstiften den König zu ermorden und so dessen Platz einzunehmen. Auch weitere Opfer nimmt er in Kauf. Doch damit nimmt das Schicksal seinen Lauf, denn seine Taten bleiben nicht ungesühnt.Dieser klassische Text aus der Feder von William Shakespeare ist durchaus schwere Kost. Solche Texte muss man schon mögen und weil die Schreibweise nach wie vor recht altbacken daherkommt, ist das Buch vor allem für junge Leser, welches das Buch als Schullektüre lesen müssen, wohl immer wieder ein absoluter Graus. Wer klassische Texte liebt, dem wird hier das Herz aufgehen. Sieht man von der Schreibweise ab, so bekommt man im Großen und Ganzen einen wirklich ganz wunderbaren Text, der sich auch nach all der Zeit noch immer sehen kann und an Aktualität nichts einbüßt. Noch immer geht es um Macht, um die Folgen des Handelns. Außerdem bekommt man einen recht schönen Einblick in die Psyche und den Wahnsinn, welcher mit Machtmissbrauch einhergehen kann. Dieses Buch ist und bleibt einfach einer der Texte schlechthin und so ist es wohl auch kaum verwunderlich, dass dieses Stück auch immer wieder in Filmen und Theaterstücken aufgegriffen wird und auch die Textfassung nun mittlerweile in so vielen Ausgaben zu haben ist, dass einem schwindelig werden könnte. Wer im Übrigen das Werk trotzdem lesen möchte, aber eben mit der klassischen Schreibweise nicht zu Rande kommt, dem empfehle ich an dieser Stelle eines der Werke, die noch einmal vor allem für jugendliche Leser neugeschrieben wurden. Mir persönlich war das Buch in der Schule übrigens auch nicht unbedingt ans Herz gewachsen, ja ich habe es richtiggehend gehasst. Mittlerweile finde ich es aber recht gut und lese es regelmäßig.
Fazit:
Ein klassischer Text mit einem recht zeitlosen Hergang. Die Thematik bewegt immer und immer wieder. Als Schullektüre sicherlich verhasst, für Liebhaber klassischer Texte ein absoluter Leckerbissen.
Idee: 5/5
Charaktere: 5/5
Logik: 4/5
Spannung: 3/5
Emotionen: 4/5
Gesamt: 4/5
Daten:
Flexibler Einband
erschienen am 01.01.1986
im Reclam, Philipp Verlag
Deutsch
ISBN: 9783150000175
- Chufo Lloréns
Das Vermächtnis des Martí Barbany
(23)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerSehr geehrter Senor Lloréns,
herzlichen Glückwunsch! Ihnen wird die zweifelhafte Ehre zuteil, der erste spanische Autor zu sein, der mich mit seinem Buch "Das Vermächtnis des Marti Barbany" ziemlich enttäuscht hat.
Was habe ich mich gefreut, als ich Ihr Buch vor zwei Jahren erstanden habe und ich in diesem Jahr endlich die Gelegenheit hatte, es zu lesen. Es hätte so ein schöner Abschluss einer dreiteiligen Rückwärts-Zeitreise (vom 18. über das 14. Jahrhundert bis ins 11.) durch die Geschichte Barcelonas werden können. Und was bleibt? Der bittere Nachgeschmack einer verfrühten Heimkehr ins Hier und Jetzt - bedingt durch den Abbruch Ihres Buches. Ja, auch diese Ehre wird Ihnen zuteil: Sie sind der erste Autor, dessen Buch ich nach gut 160 Seiten abgebrochen habe. Bisher habe ich zu jedem Buch einen Zugang gefunden - bei Ihrem gelingt es mir nicht annähernd.
Ich frage mich ernsthaft, ob es an mir liegt, ob ich einfach genug "historischen" Stoff gelesen habe. Je mehr ich aber darüber nachdenke, sage ich mir "Nein, man kann (eigentlich) nicht genug historischen Stoff lesen, zumal mich die spanische Geschichte (momentan) brennend interessiert!" Es muss also an etwas anderem liegen - und da komme ich wieder auf Ihr Buch, verehrter Senor Lloréns.
Das in der von Ihnen beschriebenen Zeit grausame Riten herrschten - kein Problem. Aber muss am Anfang eines Buches gleich eine ganze unschuldige Familie getötet und vergewaltigt werden? Zumal sich mir im Verlauf der gelesenen 160 Seiten der Zusammenhang zwischen diesem Ereignis und dem Rest der Geschichte nicht erschlossen hat. Überhaupt empfand ich die merkwürdigen Zeitsprünge und Erzählstränge von Kapitel zu Kapitel als störend. Okay, die hätten sich (wahrscheinlich) irgendwann vereint, aber so lose aneinandergereiht ergaben sie für mich bisher nicht wirklich einen Sinn und beide Stränge plätscherten belanglos und langweilig vor sich hin ohne jedweden Spannungsaufbau. Das ging bzw. geht so weit, dass ich kaum noch weiß, was in dem Buch bisher passiert ist - und das spricht nicht wirklich für einen guten Roman, oder?
Auch Ihre Figuren haben nicht annähernd die Tiefe erreicht, die viele Ihrer Kollegen auszeichnet. Sowohl Marti und Almodis als auch alle anderen Figuren agieren auf einem Niveau, das mich am Ende tierisch gelangweilt und geärgert hat und welches es mir unmöglich macht, Ihr Buch weiterzulesen.
Ich bin wirklich traurig, dass ich meine erste schlechte Rezension schreiben und es ausgerechnet dieses Buch sein musste, aber Sie und ihr Roman haben mir leider keine andere Wahl gelassen.
1 Stern gibt es für den wirklich tollen Hardcover-Einband sowie die Begriffserklärungen im Anhang Ihres Buches, die einem annähernd das Gefühl vermitteln, dass man (eigentlich) ein wertvolles und gutes Buch in den Händen hält.
Königliche Grüße
kingofmusic
- Ulf Schiewe
Der Schwur des Normannen
(59)Aktuelle Rezension von: Isar-12"Der Schwur des Normannen" ist der dritte Band der Normannensaga von Ulf Schiewe. Der junge Gilbert ist mittlerweile zum erfahrenen Kämpfer gereift und hat sich durch einen Streit von Robert Hautville getrennt. Doch nach einem Fehltritt hat er die Zuneigung seiner Geliebten Gerlaine verloren. Diese soll mittlerweile verheiratet sein. Als er sich auf den Weg zur ihr macht, erfährt er dass dies nicht so ist und er einen Sohn von Gerlaine hat. Doch angekommen in Argentano erfährt er schreckliche Neuigkeiten. Zwar kann er zum ersten Mal seinen Sohn in die Arme schließen, aber Gerlaine wurde bei einem Überfall von Sklavenjägern entführt. Gilbert will alles daran setzen sie wiederzufinden und die einzige Spur führt nach Sizilien in das Reich der Sarazenen. Mit Hilfe seiner besten Freunde und Begleiter reist er nach Süden und gerät zwischen die Fronten von Sklaverei, Machtkämpfe und Intrigen. Ulf Schiewe schreibt in diesem dritten Band seine Normannensaga im Jahr 1054 in Süditalien fort. Ausgehend von den Ereignissen in Kalabrien ziehen seine Helden nun weiter südlich nach Sizilien. Dies war nun nach Jahren byzantinischer Herrschaft in den Händen der Mauren. Aber auch Araber und Berber sind sich nicht einig und so wird die Insel von mehreren Militärführern beherrscht. Dabei setzt neben den historischen Ereignissen der Autor das Thema "Sklaverei" mit in den Mittelpunkt. In der muslimischen Welt war dies damals gang und gäbe und in Süditalien damals so manches Dorf dadurch entvölkert. Es gab einen rechten Sklavenhandel. Als Leser begleitet man dabei den Normannen Gilbert, der unbedingt seine Geliebte aus den Fängen der Skorpionkrieger befreien will, dabei aber auch selbst in Gefangenschaft gerät. Erst geschickte Handlungsweisen, teilweise glückliche Umstände und unter Einsatz normannischer Panzerreiter kommt er dabei seinem Ziel näher. Obwohl in diesem Band weniger das normannische Kampfgeschehen, sondern vielmehr Treue und Freundschaft im Mittelpunkt stehen, habe ich auch diesen Band sehr gerne gelesen. Manche Passage zog sich zwar ein klein wenig, aber in Summe gefiel mir auch dieser Band gut und ich bin neugierig wie die Saga im abschließenden vierten Band endet.
- Martha Sophie Marcus
Herrin des Nordens
(29)Aktuelle Rezension von: unclethomMartha Sophie Marcus gelingt es immer wieder aufs Neue mich gleich auf den ersten Seiten abzuholen.
Geschickt gelingt es ihr die Stimmung uns Atmosphäre wie sie damals geherrscht haben könnte einzufangen. Und so steckt man schon gleich zu Beginn mitten in der Geschichte, oder besser gesagt man lebt ihre Geschichten.
Schauplätze und die Figuren sind so bildhaft beschrieben, dass man wirklich dabei ist, denn es kommt mir jedes Mal so vor, man wäre vor Ort und würde mit den Figuren am Ort des Geschehens leben.
Man spürt mit jeder Zeile wie viel Liebe im Buch steckt und man kann es ahnen wie viel Recherchearbeit dahintersteckt.
Ihr Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen und es ist so ein leichtes auch die mehr als 700 Seiten in einem Rutsch herunterzulesen. Ich war nach zweieinhalb Tagen durch das Buch durchgerauscht, davon die letzten knapp 400 an einem Tag. Es fällt also extrem schwer das Buch beiseite zu legen, denn wie man es sich denken kann schreibt die Autorin so, dass man auf die nächste Seite gespannt ist.
Der Spannungsaufbau ist fein gezeichnet und erst mit der letzten Seite hat man angekommen zu sein.
Für mich war das wieder große Klasse und ich vergebe hoch verdiente 5 Sterne. - Marion Henneberg
Die Tochter des Münzmeisters
(37)Aktuelle Rezension von: katja78Klappentext Goslar im 11. Jahrhundert: Die junge Hemma, Tochter des Vogts, muss nach der Enteignung der Familie und dem Tod des Vaters durch die Hand eines adligen Verehrers aus Not den Sohn des örtlichen Münzmeisters heiraten. Gleich bei der Geburt ihres ersten Kindes stirbt Hemma. Ihre Tochter Henrika wächst ohne Mutter bei dem sie liebevoll umsorgenden Vater auf. Als Henrika sich in einen Gefolgsmann des Königs verliebt, erlangt sie Zugang zu gesellschaftlichen Kreisen, in denen sich auch der Mörder ihres Großvaters bewegt … Zum Buch Wir sind im Jahre 1156, ein blutiger Überfall auf das Gut des Vogts der Goslarer Pfalz, soll noch Jahre später in Tragik weitergehen. Damals starb der Vogt bei dem grausamen Überfall, Henrikas Großvater. Als nun ihre Heirat zwischen Intrigen und Missgunst zur Sprache kommt, erfährt Henrika nun nach und nach von den schrecklichen Ereignissen von vor 16 Jahren, aber nur langsam fügen sich die Bruchstücke zusammen. Ob Ritter Randolf ihr in der Zeit beistehen kann? Spannung, Schreibstil, Charaktere Dies ist mein erster Roman von der Autorin Marion Hennenberg und was mich wirklich überrascht hatte, waren die vielen politischen Geschehnisse, gespickt mit schrecklichen Ereignissen rund um die Kaiserpfalz. Geschichte um König Heinrich, und es ist wirklich wahr! Recherche rund ums Buch ist wichtig und macht es, wenn es richtig mit einer eigenen Geschichte verbunden wird, zu einer absoluten Zeitreise. Bei dem Schreibstil der Autorin fühlte ich mich total zeitversetzt beim lesen und auch nach einer Lesepause, ist man gleich wieder mitten im Geschehen. Ich fand den Roman auf seine Weise richtig spannend, man muss Historische Romane aber mögen, auf jeden Fall aber sehr unterhaltsam und informativ. Es gibt einige Charaktere in diesem Roman, aber diese sind doch recht facettenreich beschrieben, so das man nicht durcheinander kommt, das hab ich schon anders erlebt und bin immer froh, wenn durch verschiedene Charaktereigenschaften Unterschiede geschaffen werden das jeder einzelne wirklich ein Individuum ist. Mein Fazit Ein rundrum gelungenes Regionales Historisches Buch das durch die gute Recherche der Autorin besticht. Absolut empfehlenswert! - Gilbert Sinoué
Die Straße nach Isfahan
(20)Aktuelle Rezension von: Linda19_7Abu Ali ibn Sina ist der größte Medicus seiner Zeit. So dient er den größten Kalifen, Fürsten und Heerführern im Land. Doch wer hoch stiegt fällt tief. So muss Abu Ali ibn Sina immer wieder aufs neue flüchten, bis er endlich nach Isfahan gelangt.
Das Buch hat mich überhaupt nicht überzeugt. Der Schreibstil lässt sich nur mit Mühe angenehm lesen. Auch die Handlung kam für mich nicht voran. Im Prinzip geht es nur darum wie Abu Ali ibn Sina von einem großen Herrscher angestellt wird, ein medizinisches Wunder vollbringt, währenddessen mit einer Frau anbandelt und aus irgendeinem Grund fliehen muss. In der nächsten Stadt fängt dann alles wieder von vorne an. Ein richtiges Ziel hat sich für mich nicht gezeigt. Auch das Ende war verwirrend, große Spannung oder ein unerwarteter Plot waren ebenfalls Fehlanzeige.
Hat sich für mich nicht gelohnt zu lesen.
- Stefanie Margret
Bona Fide
(2)Aktuelle Rezension von: nirak03Es ist die Zeit der Eroberung Englands. Die Normannen stürmen das Land und die angelsächsische Adelige Evaine muss um ihr Überleben kämpfen, um ihr eigenes Leben, und um das Leben ihrer Leute. Denn viele tapfere Männer sind bei der entscheidenden Schlacht von Hastings im Jahre 1066 gefallen. Sie müssen mit den Eroberern leben und so trifft sie auf den normannischen Ritter Robert. Bald stehen die Beiden vor einem großen Problem, sie sind Feinde und doch entwickeln sie Gefühle füreinander.
„Oh Herr, bewahre uns vor dem Zorn der Nordmänner!“ Mit diesem Anfang eines altenglischen Gebets beginnt das erste Kapitel und bringt den Leser direkt nach Allingham, die Heimat von Evaine. Hier nun lernt man die junge Frau und ihre Leute kennen. Die Autorin schafft es scheinbar mühelos, sofort eine Beziehung zu diesen Menschen aufzubauen, unwillkürlich ist man bei den Bewohnern dieser Ortschaft. Sie erzählt von dem Leben in dieser Zeit, von den Menschen und ihren Ängsten. Evaine ist einem sofort sympathisch. Die schweren Zeiten werden gut beschrieben und man möchte schnell wissen, wie es nun weitergeht. Dann kommt das zweite Kapitel und nun ist der Leser mitten im Heerlager der Normannen, lernt dort Robert kennen. Auch seine Beweggründe an diesem Krieg teilzunehmen werden glaubhaft beschrieben. Auf welche Seite soll ich mich als Leser nun stellen? Auf die Seite der Eroberer oder auf die Seite der einheimischen Bevölkerung? Mit Robert auf der einen Seite und Evaine auf der Anderen hat Margret es geschafft eben beide Seiten glaubhaft zu schildern und eine Verbindung geschaffen. Nun erzählt sie die Geschichte wie die Besatzer sich einrichten und wie die Menschen damit umgingen. Gewissenskonflikte inklusive.
Die Beziehung dieser Beiden wird gut geschildert, auch wenn Evaine vielleicht ein bisschen zu modern wirkt. Sie ist sehr selbstständig, gebildet, kann lesen und schreiben und lernt auch ziemlich schnell die Sprache der Normannen. Ihre Leute Vertrauen ihr und folgen ihr, für eine Frau im Mittelalter wohl nicht selbstverständlich. (Vielleicht war es in England vor 1000 Jahren auch einfach anders als in den Nachbarländern.) Und trotzdem macht es einfach Spaß die junge Frau zu begleiten. Robert hingegen muss für seine Anerkennung hart kämpfen. Er trägt ein paar Geheimnisse mit sich herum, die sich erst so nach und nach klären. Seine Beziehung zu Evaine ist eben nicht einfach und die Beiden haben einiges durchzustehen.
Die Aufmachung dieses Buches ist gut gelungen. Gleich zu Beginn gibt es Karten von England mit Eintragungen wo, welche Schlachten stattgefunden haben. Immer wieder fließen auch altenglische Ausdrücke in die Handlung ein, was das Ganze noch einen Tick authentischer macht. Am Ende gibt es dann Bemerkungen zum historischen Hintergrund, der allerdings nur noch mal gebündelt die tatsächlichen Ereignisse aus dem Buch wiedergibt. Bona Fide – In Treu und Glauben ist ein historischer Roman über die Eroberung Englands und erzählt auf unterhaltende Weise, was sich damals vielleicht zugetragen hat. Es hat großen Spaß gemacht, diesen Roman von Stefanie Margret zu lesen. Es ist ihm nicht anzumerken, dass diese Geschichte das Debüt der Autorin ist. Ich hoffe jedenfalls noch einige historische Geschichten von ihr zu lesen und vielleicht ja auch, wie es in Allingham weitergeht.
- Laura Bastian
Die Sehnsucht der Pilgerin
(4)Aktuelle Rezension von: SternenstaubfeeEin historischer Abenteuerroman, der mir sehr gut gefallen hat! Drei sehr unterschiedliche Charaktere, die hier aufeinandertreffen. Alle drei haben ein Geheimnis und begeben sich doch (zunächst) auf den gleichen Weg. Die Dialoge waren sehr modern, vielleicht auch zu modern für die Zeit, in der die Geschichte spielt. Und trotzdem hat vielleicht gerade das auch den Reiz und den Witz ausgemacht. Besonders Vivianas Schlagfertigkeit hat mir sehr gut gefallen!
Eine Geschichte, die sehr abenteuerlich und spannend und humorvoll zugleich ist. Und ein bisschen Liebe kommt natürlich auch noch vor. Eine gelungene Mischung!
Wer historische Romane mag, dem kann ich dieses Buch auf jeden Fall empfehlen! - Dagmar Trodler
Die Waldgräfin
(129)Aktuelle Rezension von: EineMamiDas Jahr des Herren 1066: Als Tochter des Freigrafen zu Sassenberg ist Alienors Schicksal schon vorgezeichnet. Zwar lässt ihr Vater ihr einige Freiheiten, lehrt sie sogar das Kämpfen mit dem Schwert, doch letztlich soll sie nur einen ehrbaren Mann in passender Stellung heiraten und den gewünschten Erben austragen.
Dass alles anders kommen wird, ahnen die eingefleischten Christen nicht, als der Freigraf seiner Tochter zur eigenen Belustigung einen heidnischen Sklaven schenkt. Im Wald aufgegabelt und namenlos, soll er Alienor fortan als Reitknecht dienen. Doch der Fremde ist nicht nur schön, er ist auch klug und ehrenhaft. Ganz sicher kein einfacher Mann, sondern von hoher Geburt. Nach einem Scharmützel mit den Feindes des Grafen, droht der Heide an seinen Verletzungen zu sterben. Alienor folgt ihrem Herzen, will ihn retten und gerät unversehens in das blutrünstige Auge der christlichen Kirche. Zum ersten Mal ergreift Alienor für sich selbst Partei und gleichzeitig nach einem selbstbestimmten Leben, obwohl es sie alles kosten kann, was sie je kannte und liebte …
Das Hörbuch „Die Waldgräfin“ wartet mit einer beeindruckenden Länge von über 23 Stunden auf. Gelesen von der wunderbaren Julia Kelz. Mit ihrer eigenwilligen Stimme bringt sie Leben in den historischen Roman von Dagmar Trodler. Ich finde zwar, dass die Stimme für die junge Alienor nicht ganz passt, da sie für mein Empfinden älter klingt, doch die Darbietung ist unterhaltsam und kunstfertig, sodass ich ihr letztlich mit Genuss gelauscht habe.
Alienor ist eine für damalige Verhältnisse starke und toughe Persönlichkeit. Sie weiß, was sie will, zögert zwar danach zu greifen, doch ihr Mut und ihre Sturheit bringen sie früher oder später ans Ziel.
Die Zuneigung zu ihrem heidnischen Sklaven entfaltet sich langsam, kaum merklich. Diese Entwicklung hat mir gut gefallen.
Die Gottesfürchtigkeit der damaligen Zeit gibt die Autorin bildhaft und anschaulich wieder, allerdings wird die Handlung dadurch mitunter sehr langatmig, gespickt mit einer Flut lateinischer und hebräischer Absätze. An dieser Stelle möchte ich Sprecherin Julia Kelz erneut loben, die die fremdsprachigen Textstellen so kompetent und mit Bravour vorträgt und ihnen Leben einhaucht.
Ich finde, dass man die Geschichte insgesamt kürzer hätte gestalten können. Die einzelnen Phasen hätten dafür spannender und mitreißender sein können. Es war ein interessantes, historisch bildhaftes Erlebnis, bei dem man die Liebe der Autorin zu ihrem Werk deutlich spürt, dennoch werde ich es bei Band 1 belassen und keinen weiteren Teil der „Wege der Eifelgräfin“ hören oder lesen. - Ulf Schiewe
Der Bastard von Tolosa
(61)Aktuelle Rezension von: P_GandalfEin wirklich guter Roman aus der Zeit des ersten Kreuzzuges.
Vor 14 Jahren hat sich Jaufre Monalban dem ersten Kreuzzug angeschlossen und hat alle Höhen und Tiefen miterlebt und überlebt. Dann wird seine Geliebte Noura von türkischen Seldschuken ermordet und ein geheimnisvoller Brief seines alten Onkel Odo, einem Bischof, ruft ihn zurück in die Heimat. Gemeinsam mit seiner Tochter und Hamid macht sich Jaufre auf den Heimweg. Doch zuhause sind die Dinge nicht so wie sie gewesen waren und über allem schwebt ein wohl gehütetes, gefährliches Geheimnis .....
Meinung:
Ein bildgewaltiges Epos um Liebe, Verrat, Intrigen und Freundschaft. Ulf Schiewe lässt die Welt des 11. Jahrhunderts wirklich plastisch wieder auferstehen. Seine Charaktere sind sympathisch und haben ihre Ecken und Kanten.
Jaufre erzählt als Ich-Erzähler seine Lebensgeschichte und stellt sich immer wieder in Frage. Nach seinen Erlebnissen im Outremer steht er der Idee der Kreuzzüge inzwischen sehr skeptisch gegenüber und vertritt eine überraschend moderne Ansicht über Religionen.
Fazit:
Ich kann den Roman jedem, der sich für diesen Stoff begeistern kann, nur wärmstens empfehlen. Einer der besten Roman über diese Epoche, den ich je gelesen habe.
- Martina André
Die Rückkehr der Templer
(42)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchGero von Breydenbach und seine Templerkameraden, die aus dem Jahr 1307 in das Jahr 2005 versetzt wurden, stehen nun unter der strengen Obhut der amerikanischen Regierung, die Sie im C.A.P.U.T.-Forschungszentrum in der Eifel unter Verschluss halten. Durch den gefundenen Timeserver erfährt der NSA von einer düsteren Zukunft. In der Hoffnung eine Änderung der Zeitlinie zu erreichen, wollen die Wissenschaftler und das Militär, die beiden Frauen aus der Zukunft, die im Jahr 1148 gestrandet sind, retten. Gero und seine Templerkameraden werden mithilfe des Timeservers in die Vergangenheit geschickt, um Lyn und Rona in die Zukunft zu holen. Leider wird der Server beim Transport beschädigt, sodass man die Templer nicht ins Jahr 2005 zurückholen kann. Das bringt Hanna Schreyber, Geros Frau, auf die Idee selbst in die Vergangenheit zu reisen, um dort eine Möglichkeit zu finden die Zeitreisenden zu retten ...
Martina Andrés neuer Roman schließt eigentlich direkt an ihr Erstwerk zum Templerorden an. Wieder mischt Sie bekannte Historie mit Ihren Fiktionen und schafft einen sehr interessanten Spagat zwischen SF- und Historienroman. Die Geschichte ist angenehm zu lesen und wie immer sind die Protagonisten vielschichtig und sympathisch. - Frédéric Lenoir
Der Fluch des Mont-Saint-Michel
(23)Aktuelle Rezension von: batznMannmannmann...selten so einen zwischen zwei Buchdeckel geklemmten Mist gelesen! Man entschuldige meinen verbalen Ausrutscher, aber auf soviel Käse muss man ausrutschen. Buch nehmen und Autor abwatschen damit......NEIN, doch nicht ,das ist bös, das tut man nicht. Auf dem Rückentext ganz nett beschrieben( der bekam Geld dafür, viel Geld), aber der Inhalt...bin richtig sauer und das ist selten!