Bücher mit dem Tag "11.jh."

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "11.jh." gekennzeichnet haben.

7 Bücher

  1. Cover des Buches Der Medicus (ISBN: 9783453503946)
    Noah Gordon

    Der Medicus

     (2.227)
    Aktuelle Rezension von: Gabriel_Scharazadeh

    Das Buch beschreibt die Geschichte des Protagonisten von seiner Geburt an und ist zeitlich im Spätmittelalter angesiedelt. Der Protagonist hat früh einen Wunsch: Medicus zu werden. Dieses Ziel verfolgt er mit Vehemenz. Als er erkennt, dass der medizinische Fortschritt in der christlichen Welt, nicht zuletzt aus religiösen Gründen, sehr gehemmt ist, bricht er in die persische Hemisphäre auf, um dort einen berühmten Arzt zu treffen, von dem er lernen will. Seine Geschichte endet nicht in Persien. Er kehrt nach England zurück.

    Ich gehe davon aus, dass das Buch von historischen Unkorrektheiten nur so wimmelt. Mir persönlich ist das aber nicht so wichtig, wenn es sich um eine unterhaltsame Geschichte handelt. Eben unterhaltsam ist sie nicht wirklich. Sie erzählt sehr episch und enthält viele Längen. Sie enthält Grausamkeiten, die nicht nur mit mittelalterlicher Justiz, sondern generell mit den damals geringen Lebenserwartungen und dem verbreiteten Hunger zusammenhängen. Meine dominante Emotion nach Beendigung dieses Buches: Erschöpfung.

    Grundprinzip der Geschichte: Der Protagonist kommt irgendwo in der Fremde an, legt eine beeindruckende Naivität an den Tag, fällt auf die Schnauze, teilweise aber richtig, und erreicht schlussendlich und unter Erbringung vieler Opfer sein Ziel dann doch. Ein Sympathieträger ist er nicht wirklich, aber jemand, der nach Progressivität im mental beengten Mittelalter strebt. Eine charakterliche Entwicklung des Protagonisten, also insbesondere eine Verringerung seiner Naivität, konnte ich erst ganz am Ende des langen Buches feststellen.

    Als Zielgruppe dieses Buches würde ich Jugendliche und junge Erwachsene ausmachen. Im höheren Alter liest man derartige Schinken nicht mehr so.

    Mein zentraler Kritikpunkt: Das Buch ist viel zu lang.



  2. Cover des Buches Das zweite Königreich (ISBN: 9783404178834)
    Rebecca Gablé

    Das zweite Königreich

     (603)
    Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann

    England im Jahr 1064: Bei einem Dänenangriff auf das Land seines Vaters, des Thane of Helmsby, wird der vierzehnjährige Cædmon durch einen Pfeilschuss schwer verletzt - eine Verwundung, von der er sich nie ganz erholen wird. Sein getroffenes Bein bleibt steif und macht ihn zur Schande der Familie. Sein Vater schickt ihn fort in die Normandie, die Heimat seiner Mutter, wo Cædmon die Bekanntschaft von Herzog William dem "Bastard" macht - und in seinen Diensten im Jahr 1066 nach England übersetzt, um in der Schlacht von Hastings König Harold Godwinson zu schlagen. Und unter den Gefallenen auf englischer Seite ist auch Cædmons Vater ...


    Das Jahr 1066 wird gemeinhin als Beginn des Hochmittelalters genommen - der Normannenüberfall auf England hat mich trotzdem früher nie wirklich interessiert. Rebecca Gablé schaffte es dennoch, mich mit diesem Thema über fast 900 Seiten gut zu unterhalten. Vielleicht deswegen - vielleicht aber auch wegen der erzählten Geschichte fand ich "Das zweite Königreich" nicht so perfekt wie die Waringham-Romane.

    Cædmon ist stellenweise ein - sorry - ziemlicher Jammerlappen, daher auch nicht wirklich immer sympathisch. Herzog, später König, William ist noch weitaus weniger sympathisch - ein brutaler und grausamer Mistkerl, dem wirklich recht wenig abgewonnen werden kann. Die Liebesgeschichte von Cædmon und Aliesa funktioniert hingegen wieder sehr gut. Der Stil ist so perfekt wie immer.

    Es ist nur wohl auch einfach die Tatsache, dass es teilweise stark an Sympathieträgern fehlt und sich die Handlung in weiten Teilen "nur" auf Politik konzentriert, die diesen Roman von vielen anderen Gablés leicht abfallen lässt - was sich auf die gesamte Helmsby-Serie bezieht. Den zweiten Teil, "Hiobs Brüder" kann ich tatsächlich nicht empfehlen.

    Bitte verstehen Sie mich nicht falsch: "Das zweite Königreich" ist ein gutes und empfehlenswertes Buch. Rebecca Gablé zähle ich zu den besten Autoren der Welt. Nur gefallen mir die Waringham und Ottonen einfach noch eine Spur besser ...

    Daher: 4 Sterne.

  3. Cover des Buches Anno 1074 (ISBN: 9783404141395)
    Jörg Kastner

    Anno 1074

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Interessante Darstellung des Aufstandes, bei der die Intrigen logisch und realistisch aufgezeigt werden - historischer Lesegenuss!
  4. Cover des Buches Das Vermächtnis des alten Pilgers (ISBN: 9783401509686)
    Rainer M. Schröder

    Das Vermächtnis des alten Pilgers

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Moritz_Hoffmann

    Über das Thema der Judenpogrome 1096 habe ich zwei Bücher gelesen. "Tod oder Taufe" von Jakob Matthiessen. Und "Das Vermächtnis des alten Pilgers" von Schröder.

    Obwohl als Jugendbuch angepriesen, war ich beim "Alten Pilger" von Anfang an nie skeptisch - es ist ein Schröder-Roman, Schröder ist einfach eine Klasse für sich, das KANN nicht schlecht sein. Und so war es. Während mich Matthiessens Roman sehr enttäuscht und sehr frustriert zurück gelassen hat, kam bei Schröder schon nach wenigen Seiten die übliche Begeisterung auf.

    Rainer M. Schröder vermittelt uns das Pogrom der Kreuzfahrer an den Mainzer Juden nicht mit dem Holzhammer - er führt angenehm langsam an das Thema heran.

    Seine Geschichte beginnt im Hunsrück, fast ein Jahr vor den Ereignissen von Mainz, mit dem Schicksal des jungen Ausgegrenzten Marius, der während einer Verfolgungsjagd die Bekanntschaft des alten Pilgers Vinzent macht. 

    Vinzent wird für den Waisen Marius zu einer Vaterfigur und einem Mentor, in den er all seine Hoffnungen setzt. Als Vinzent unvermittelt stirbt, zerplatzen Marius' gehegte Träume. Nur die letzten Worte des Pilgers bleiben ihm im Gedächtnis: "Folge dem Morgenstern ..." Eine Aufforderung, sich dem Kreuzritterheer unter dem gefürchteten Graf Emicho anzuschließen, das sich gerade zusammen rottet?

    Auf dem Weg zum Heer jedoch wird Marius überfallen und beinahe getötet - nur Dank der Hilfe des Juden Kalonymos Ben Meschulam und seiner Ziehtochter Sarah überlebt er. Und muss erleben, wie das zuvor von ihm noch bewunderte Kreuzfahrerheer mordend über die Juden von Mainz herfällt ...


    Tatsächlich kommt das Pogrom erst am Ende des Buches unter. Und das ist auch gut so. Denn der Schwerpunkt des Romans liegt auf etwas Anderem: Den Vorurteilen, der Beseitigung dieser, dem Hass im Volk auf die jüdischen Nachbarn und die Freundschaft eines Christen und eines Juden (in solchen theologischen Debatten liegt eine große Stärke des Autors).

    Auch die erwachende Liebe Marius' zu Sarah wird gut dargestellt und vertieft die Thematik um Einiges.

    Sehr gut finde ich, dass der Roman auf niemanden mit dem Finger zeigt und nicht gegen eine Seite hetzt. Einfach den Spieß umzudrehen reicht nämlich nicht! Das löst Schröder wunderbar. Statt auf die "bösen" Christen zu zeigen, die den Juden solche Gewalt antun, deckt er sogar im Nachwort etwas auf, das erstaunlich ist: Dass nämlich Deutschland zu jener Zeit gar nicht vollständig christianisiert war, sprich: ein Gutteil der Täter hing noch den alten heidnischen Kulten an, und ihr Hass umfasste neben Juden eben auch - Christen. (Ihr Judenhass war getarnter Christenhass.) Ein Aspekt, der in heutigen Zeiten, wo mit dem Christentum gern überaus roh und ungerecht umgegangen wird, sonst nie thematisiert wird ... und vermutlich populärwissenschaftlich gar nicht beliebt ist ...

    Der Mainzer Bischof! steht an der Seite der Juden - erst spät knickt er ein, vermutlich aus Furcht vor der Heeresmacht ... DAS ist ein eher beschämender Aspekt! 


    Tatsächlich ein bemerkenswertes Buch mit teilweise ungewohnten und sehr interessanten Blickwinkeln auf die Geschichte, lebendigen Charakteren, bei denen die Sympathie sich gut verteilen lässt ... Deutlich zieht Schröders Roman hier am trockenen und einseitigen Buch von Matthiessen vorbei! Rainer M. Schröder ist ein Könner.

    Das Ende allerdings bleibt relativ offen. Raum für einen zweiten Teil wäre gegeben ...


    5 Sterne.

  5. Cover des Buches Der singende Stein (ISBN: 9783548605708)
  6. Cover des Buches Der Herrscher der Seelen (ISBN: 9783608937688)
  7. Cover des Buches Anno 1076 - Die Schatten von Köln (ISBN: 9783404147816)

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