Bücher mit dem Tag "16. jh."

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "16. jh." gekennzeichnet haben.

17 Bücher

  1. Cover des Buches Geheimnisse der Gaukler: Historischer Roman (ISBN: B07MBKS2CK)
    Christiane Lind

    Geheimnisse der Gaukler: Historischer Roman

     (36)
    Aktuelle Rezension von: Pitzi

    England, 1587:

     Die junge, immer zu Streichen aufgelegte lebenslustige Alice, Tochter eines vermögenden Kaufmanns, liebt das Theater, doch leider ist es Frauen verwehrt dem Beruf des Schauspielers nachzugehen. Als Zögling aus gutem Hause wäre ihr dieser Weg sowieso versperrt gewesen. Stattdessen hat ihr Vater bereits eine Ehe arrangiert, die Alice Familie mehr Privilegien und Ansehen verleihen wird. Alice soll Stephen, einen Mann des Hochadels heiraten. Doch schon bei ihrer ersten gemeinsamen Begegnung stellt Alice für sich fest, dass sie Stephen nicht mag. Sie belauscht zudem ein Gespräch ihrer Brüder, bei der es um den zweifelhaften Charakter ihres Zukünftigen geht. Dennoch muss sie sich dem Wunsch ihres Vaters fügen. 

     Die Wahl ihres Vaters unglücklich zu nennen, wäre reichlich untertrieben, denn Stephen entpuppt sich als grausamer, harter, selbstverliebter Despot, der es genießt, Frauen zu brechen und zu unterwerfen. Prügel gehören von nun an zu Alice täglichem Leben dazu und sie verwandelt sich, immer mehr, in eine ängstliche Marionette. Als sie allerdings aufgrund von schweren Verletzungen durch Stephens Schläge eine Fehlgeburt erleidet, begreift sie, dass sie fliehen muss aus ihrer Ehe, um zu überleben. Und da sie immer noch eine Schwäche für das Theaterleben hat und auch nicht weiß, wohin sie sonst gehen kann, da von ihrer Familie keinerlei Hilfe und Rückhalt zu erwarten ist, beschließt sie, sich in Männerverkleidung nach London durchzuschlagen.

     London entpuppt sich als laute, dreckige und unwirtliche Stadt, die mit behüteten Menschen wie Alice, nicht zimperlich umgeht. Schon kurz nach ihrer Ankunft wird sie beraubt, allerdings steht ihr zumindest ein Mann bei, der den Raub verfolgt hat. Der hoch gewachsene, attraktive Fremde, ist der scheuen Alice jedoch nicht geheuer und so versucht sie weiterhin, auf eigene Faust, eine Anstellung beim Theater zu finden. Der scharfsinnige Autor Christopher Marlowe lässt sich keinesfalls von Alices Maskerade an der Nase herumführen. Doch Alices Mut und ihre Entschlossenheit imponieren ihm und so gibt er ihr die Chance, Theaterluft zu schnuppern. Doch ist Alice im fernen London wirklich sicher vor ihrem gewalttätigen Gatten?

     Vor einigen Jahren las ich den historischen Debütroman der Autorin, der den Titel „Die Geliebte des Sarazenen“ trug und mochte das Buch, das die Geschichte einer starken Frau erzählt, damals sehr. Starken Frauen begegnet man aber auch in anderen lesenswerten Büchern oder Romanreihen von Christiane Lind; so etwa möchte ich an dieser Stelle die tollen viktorianischen Krimis der Maud & Lady Christabel Reihe“ nicht unerwähnt lassen, die die Autorin unter dem Pseudonym C.L. Potter schrieb.

    Alice, die Heldin in „Geheimnisse der Gaukler“, ist anfangs eine offene, lebenslustige junge Frau, die durch die Schläge und Grausamkeiten ihres Gatten gefügig gemacht werden soll. Trotz ihrer Verzweiflung und Angst, ist ihr Überlebenswille ungebrochen und ab dem Punkt, als sie begreift, dass ihre Tage, sollte sie an Stephens Seite bleiben, gezählt sind, wird sie wieder zur „alten“ Alice, die ihre Ängste überwindet und mutig zur Tat schreitet. Dieser Wandel wirkt nachvollziehbar dargeboten und weil Alice dazu eine sympathische, facettenreiche Romanheldin ist, ist man als Leser schnell gefangen von der spannenden Geschichte. 

     Sehr detailliert und informativ schildert die Autorin das Theaterleben. Man erhält aber auch spannende Einblicke in die Welt der Spionage, denn neben der sich anbahnenden Liebesgeschichte zwischen Alice und James, hat auch der umtriebige, geheimnisvolle Christopher ‚Kit’ Marlowe einen großen Anteil am Fortgang der Story. 

    Das elisabethanische London, das Christiane Lind hier auferstehen lässt, vor dem geistigen Auge ihrer Leserschaft, ist keinesfalls märchenhaft verklärt. Man bekommt einen ungeschönten Blick auf London geboten und die vielen eingestreuten historischen Fakten und Details, sorgen dafür, dass die fiktionale Liebesgeschichte, in einen realistisch anmutenden Background gebettet wird.

     

    Die aufwendige Hintergrundrecherche hat sich gelohnt, denn man bekommt einen ansprechenden Historienschmöker geboten, der reichlich Theaterflair verströmt. 

    Zwar wird sich im realen Leben wohl nie klären lassen, ob Shakespeare wirklich der Autor zahlreicher Bühnenstücke war oder ob er dafür lediglich mit seinem Namen Pate stand, doch fand ich Christiane Linds erzählte Version in dieser Story interessant erzählt. 

    Lediglich James, Alice großer Liebe, kommt hier, für meinen Geschmack, etwas zu kurz. Zwar erhält man kleine Einblicke in seine Gedankenwelt, doch hätte ich mir gewünscht, dass er einen größeren Anteil an der Story, noch mehr gemeinsame Momente/Streitgespräche/Dialoge mit der Romanheldin gehabt hätte. Und auch die plötzliche Passivität des Bruders von Alice, der nach einer Prügelei mit Alice Mann so schnell einknickt, fand ich nicht so ganz stimmig. Da diese Punkte jedoch nicht wirklich ins Gewicht fallen und der Roman ansonsten so lesenswert und spannend erzählt ist, habe ich lediglich einen halben Punkt bei meiner Bewertung abgezogen und empfehle „Geheimnisse der Gaukler“ gerne weiter. 4.5 von 5 Punkten.

     

  2. Cover des Buches Die falsche Patrizierin (ISBN: 9783839215784)
    Susann Rosemann

    Die falsche Patrizierin

     (33)
    Aktuelle Rezension von: Eggi1972

    Die falsche Patrizierin von Susann Rosemann, spielt im Jahre 1524 in Ulm. Mein erster Gedanke war, die Patrizier waren doch erst viel später und nicht in dieser Zeitspanne, also bin ich dem Buch gegenüber schon mal sehr skeptisch gewesen.

    Wobei ich mich hier auch bei der Autorin bedanke, die am Ende des Buches meine Gedanken bzgl. des Begriffes bestätigt und erklärt hat, dass dies nur ein kleiner Trick war, um es - wie soll ich sagen - flüssiger für den Leser zu beschreiben.

    Komme ich nun also einmal zu dem Buch. Susann Rosemann schafft es, eine sehr spannende Geschichte zu beschreiben, wie eine Gauklerin zu einer Patrizierin werden kann. Da sie einen wirklich sehr schnell auf die Reise in das alte Ulm mitnimmt. Auch werden die Intrigen, die gesponnen werden, sehr plastisch beschrieben und man kann sich einfach vorstellen, dass es genauso abgelaufen ist.

    Sie beschreibt die Figuren mit einfachen Mitteln aber trotzdem nicht eindimensional. Man kann sich in Laila sehr schnell hineinversetzen. Man spürt ihre Ängste, ihre Nöte.

    Ich hätte mir gewünscht, wenn sie die Geschichte um Ihren Vater noch etwas genauer beschrieben hätte und am Ende musste ich für mich feststellen, dass das Buch zu schnell zu Ende ging. Man kann sagen 100 Seiten mehr wären mir persönlich sehr recht gewesen aber ich denke, dass dieses Buch für Menschen die historische Romane aus der Zeit mögen, ein schönes Buch für trübe Tage mit einer Tasse Tee in der Hand genau das richtige ist.

    Und man sollte es einfach als einen flüssig und schnell erzählten Roman sehen, der auf alle Fälle lesenswert ist, und ruhig ein wenig mehr Beachtung bekommen sollte.

    Literaturlounge

  3. Cover des Buches Rot ist mein Name (ISBN: 9783446252301)
    Orhan Pamuk

    Rot ist mein Name

     (109)
    Aktuelle Rezension von: Stephanus

    Istanbul 1592. Mitten in der nachlassenden Blütephase des Osmanischen Reichs geschieht auf den Straßen ein Mord. Ein Mann wird in einen Brunnen gestürzt und stirbt. Aus der Perspektive des Toten wird der Mörder erzählt und dessen Motiv. Hinter der vermeintlich einfachen Tat steckt eine große Verschwörung gegen den Sultan und das ganze Osmanische Reich einschließlich der Kultur. Die Fäden führen zu den Buchmalermeistern bei denen der Sultan ein großes Werk mit zehn Bänden in Auftrag gegeben hat und die die Kunst nicht mehr so perfekt beherrschen wie die Vorfahren. Durch Ausschweifungen und Krieg inkl. Zerstörung ist Wissen verloren gegangen und die einzelnen Zeichnungen auch aus alten Büchern sprechen. Durch die Zeichnungen und die große Kunst kommt es zu einer Aufdeckung der Verschwörung.

    Meisterhaft schafft der Autor den Spagat mit einer Geschichte, die vor fast 500 Jahren spielt, eine Parallele zur Gegenwart herzustellen. Die ungewöhnliche Erzählperspektive wird großartig verknüpft mit der Geschichte und der Krimi und seine Fäden werden gekonnt zusammengeführt. Eine Liebesgeschichte und die wirkmächtige Sprache der Bilder werden zusammengefügt zu einem modernen Roman. Ein absoluter Lesegenuss von der ersten bis zur letzten Seite.


  4. Cover des Buches Orlando (ISBN: 9783458359388)
    Virginia Woolf

    Orlando

     (104)
    Aktuelle Rezension von: claudiaZ

    Für mich war es ein absolut gelungener Einstieg in das Werk von Virginia Woolf. Augenscheinlich geht es um das Leben einer einzelnen Person. Jedoch umfasst die Zeitspanne der Handlung mehrere hundert Jahre. Die Idee, gesellschaftliche Veränderungen über so einen langen Zeitraum mit einem einzigen Lebenslauf zu verbinden, finde ich außergewöhnlich. 

  5. Cover des Buches Maria Stuart (ISBN: 9783746745558)
    Stefan Zweig

    Maria Stuart

     (93)
    Aktuelle Rezension von: Neeeele


    Wer kennt sie nicht, Maria Stuart, Königin von Schottland und von Frankreich mit Anspruch auf den englischen Thron? Und auch die "Hassliebe" zwischen Maria Stuart und Elizabeth I. dürfte hinlänglich bekannt sein.

    Stefan Zweig beschreibt hier sehr eindrücklich die Lebensgeschichte von Maria Stuart von der Geburt bis zu ihrem Tod 1587. Dabei beleuchtet er auch die Verbundenheit der beiden starken Frauen der Geschichte. Da mich das elizabethanische Zeitalter Englands schon immer sehr interessiert hat, waren mir doch die meisten Dinge bekannt, aber trotzdem konnte mich Stefan Zweig mit dem ein oder anderen geschichtlichen Hintergrund doch überraschen. In diesem biografischen Roman geht es hauptsächlich um die Intrigen, Verschwörungen und politischen Ränkespiele am schottischen und englischen Hof.

    Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und mir hat der Sprecher, Jan Koester, sehr gut zum Buch gefallen. Die Sprache ist der Zeit gemäß, allerdings nicht zu hochgestochen und unverständlich. Auch gut fand ich, dass Stefan Zweig unparteiisch und unaufgeregt schreibt und die geschichtlichen Fakten ohne Wertung wiedergibt. Sicher kennen viele von euch Maria Stuart und Elizabeth I. aus einschlägigen und bekannten Serien und Filmen. Die haben mir persönlich auch sehr gut gefallen. Trotzdem kann man jedem dieses Buch zusätzlich empfehlen, weil es eben sachlicher und weniger effekthaschend ist. Hier kommen dann die Faktenlieberhaber eher auf ihre Kosten.

    Mir hat das Buch sehr sehr gut gefallen und ich kann es nur jedem empfehlen der Interesse an diesem Teil der Geschichte hat. Den Schreibstil von Stefan Zweig fand ich auch super und so werde ich mir noch andere Biografien von ihm (er hat einige geschrieben) ansehen.

    Für Maria Stuart von Stefan Zweig vergebe ich volle 5*/5*.

  6. Cover des Buches Der Architekt des Sultans (ISBN: 9783036959467)
    Elif Shafak

    Der Architekt des Sultans

     (80)
    Aktuelle Rezension von: Argentumverde

     Als Junge kommt Jahan, gemeinsam mit dem weißen Elefanten Chota im Sultanspalast in Istanbul an. Dort arbeitet er als Mahut, als Elefantenführer. Das ungleiche Gespann wächst immer enger zusammen und erlebt Kriege, Paraden, Feierlichkeiten, Arbeit und Müßiggang, Glück und Trauer gemeinsam. Als sich der großmanische Baumeister Sinan um ihn zu kümmern beginnt und ihn zum Lehrling nimmt, ändert sich Jahans Leben drastisch, aber nicht jeder ist ihm wohlgesonnen.

    Die Erzählweise von Elif Shafak ist ruhig, gemächlich, blumig, verschlungen poetisch, ein bisschen wie ein Märchen. Sie lässt vor den Augen des Leser einen riesigen Palast mit den zahlhlreichsten Menschen aus aller Herren Länder entstehen. , Öffnet eine fremde Welt voller Intrigen, Lügen und Neid, aber ebenso eindrucksvoll , wunderschön und prächtig. Sie lässt sich den jungen Knaben Jahans in die ungefähr gleichaltrige Prinzessin Mihrimah verlieben, eine Liebe die zeitlebens besteht, nie ausgesprochen wird und durch ein reines Sehnen nach einem einzigen Blick, völlig verklärt wird. Andererseits darf er, gesegnet durch ein stattliches Alter gleich drei Sultane erleben, vom Großvater über den Sohn, zum Enkel. Und jeder Sultan möchte als Zeichen seiner Macht und seines Einflusses durch großartige Gebäude der Nachwelt in Erinnerung bleiben und gibt bei dem Hofarchitekten Sinan prächtige Moscheen und andere Bauwerke in Auftrag. Aufträge die Jahans miterlebt und daran teilhat, mit immer mehr Verantwortung. Der Leser erlebt unglaublich viel mit Jahans, bekommt einen Eindruck vom Denken und Leben, von der ungefähren Struktur im Palast, aber leider alles doch sehr rudimentär. Einflußnehmende Persönlichkeiten kommen und gehen, wie Schall und Rauch, selbst das Bild des grossen Sultans Süleyman bleibt blass und grob. Wirkliche Tiefe in den Charakteren findet man nur im Protagonisten und ansatzweise im Hofarchitekten. Das Buch ist trotz seiner Länge schnell gelesen und fliegt dem Leser nur so zu, gibt ihm viel zum Nachdenken, umwirbelt ihn, wie eine Geschichte aus 1001 Nacht, bietet viele offensichtliche, aber auch versteckte Lebensweisheiten, bleibt aber nur in seiner Gesamtheit im Gedächtnis des Lesers, während die Einzelheiten alsbald wieder verschwimmen, zwischen Wort- und Farbenpracht und farblosem Nachhall.

    Mein Fazit: Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, es hat mich mitgenommen, mich in eine unbekannte Welt blicken lassen, mich fasziniert und unterhalten. Viele Aussagen des Architekten, sein Denken über das Leben, könnten mich tief beeindrucken. Und doch bleibt das Buch für mich am Ende ein prächtiger Wirbel aus Worten, Poesie und Farben mit wenig Nachklang. Es lohnt sich definitiv zu lesen, aber einen längerfristigen Eindruck hinterlässt es leider nicht.

  7. Cover des Buches Teufelsmühle (ISBN: 9783844804768)
    Mani Beckmann

    Teufelsmühle

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis
    „Die Teufelsmühle“ gehört in den Zyklus rund um Ahlbeck, den der Autor mit „Der Moorteufel“ und „Die Kapelle im Moor“ begonnen hat. Jedes Buch ist eine Geschichte für sich und daher einzeln lesbar. Allerdings begegnet der Leser der einen oder anderen Gestalt (Geist/Sage), die er aus den anderen werken schon kennt.

    Mani Beckmann versteht es wie keine anderer Geschichten in mehreren Zeitebenen zu schreiben und diese plausibel und ungekünstelt zu verknüpfen.
    Diesmal treffen die Jahre 1535 und 1876, eingepackt in eine kurze Rahmenhandlung in der Gegenwart, aufeinander.
    Zwei miteinander verfeindete Familienclans, die jeder für sich sprichwörtliche „Leichen im Keller“ (auch wenn es sich beim Keller um andere Örtlichkeiten handelt) haben, sind immer wieder in dieselben Lebensmuster verstrickt. Frauen und Männer des gegnerischen Clans verlieben sich ineinander. Ergebnis: Zwangshochzeiten und Prügelorgien.
    Im Jahre 1535 kommen noch die „Wiedertäufer“ ins Spiel, eine religiöse Gruppe, die seitens der katholischen Kirche gnadenlos verfolgt wird. Ich gebe zu, in diese Geschichte muss ich mich erst einlesen.

    Der Schreibstil ist, wie von Mani Beckmann gewöhnt, authentisch. Die vielen niederländischen und plattdeutschen Ausdrücke sind im Anhang übersetzt. Und überhaupt – das Glossar ist so ausführlich wie nötig, aber nicht belehrend.
    Gut gefallen hat mir auch der mehrmalige Wechsel der Erzählperspektive. Der Briefwechsel zwischen Hermann Vortkamp und seinem Freund fasst Ereignisse, die sonst eventuell langweilig geworden wären, gut zusammen. Wie sonst könnte das Liebesleid des jungen Vortkamp besser dargestellt werden, als in den Briefen.

    Fazit: ein überaus gelungene Geschichte. Ich kann diesen Zyklus nur weiterempfehlen.
  8. Cover des Buches Die Wunderheilerin (ISBN: 9783644410411)
    Ines Thorn

    Die Wunderheilerin

     (51)
    Aktuelle Rezension von: Viv29

    Ich habe mich gefreut, einen in Leipzig spielenden historischen Roman zu entdecken. Leider vermerkt die mir vorliegende Ausgabe nirgendwo, dass es Band 3 einer Trilogie ist, das habe ich nur zufällig beim Lesen anderer Rezensionen entdeckt. Das erklärt, warum das Buch gleich mit einem Mordversuch beginnt, dessen Hintergründe nachher nie erklärt werden. Ansonsten aber merkt man im positiven Sinne nicht, daß es schon zwei Vorgängerbände gibt. Notwendige Hintergründe werden - leider sehr wiederholt - erklärt, ansonsten ist es eine eigenständige Geschichte.

    Wir befinden uns in den ersten Jahren des 16. Jahrhunderts und es werden mehrere interessante Themen jener Zeit behandelt. So heiratet die Hauptperson Priska den Arzt Adam, der so seine Homosexualität verbergen möchte. Priska und Adam befassen sich mit gesundheitlichen Fragen, so die Behandlung der Syphilis und Möglichkeiten der Empfängnisverhütung. Auch die Anfänge der Reformation und ihre Auswirkungen werden geschildert. Dies ist eine gute Themenvielfalt, die auch nicht schon in zahllosen anderen historischen Romanen behandelt wurde.

    Leider aber hat mich das Buch trotz dieser Themen nicht packen können. Es liest sich recht leicht, der Stil ist einfach. Historische Hintergründe sind teils gelungen eingebracht und, soweit ich das beurteilen kann, gut recherchiert. Allerdings ließen mich alle Charaktere kalt. Es gibt eigentlich nur fünf Hauptpersonen, aber denen wird kein Leben eingehaucht. Man liest beschreibend über sie, nimmt die Informationen zur Kenntis, aber die Charaktere bleiben fast durchweg Namen auf Papier. Auch tragische Geschehnisse konnten mich so nicht berühren. Die Geschehnisse selbst sind irgendwie blutleer berichtet. Es werden keine Emotionen erweckt. Symptomatisch ist unter anderem auch der Tod eines noch halbwüchsigen Charakters. Er kommt im Buch nur in Nebensätzen vor, hat selbst keine eigene Dialogzeile. Irgendwann, nach über 200 Seiten, findet er einen gewalttätigen Tod. Das kann kaum anrühren, da er kaum Teil der Geschichte war.

    Auch sind viele Handlungen und Motivationen nicht nachvollziehbar. Das zeigt sich inbesondere an der Hauptperson Priska. Diese ist schon fast zu gut für diese Welt. Ihre Schwester, Regina, von Anfang an eher schablonenhaft dargestellt, ist Priska übel gesonnen. Das hindert diese aber nicht, die Schwester regelmäßig zu besuchen, ihr Dinge zu bringen und sich dabei beleidigen zu lassen. Sie zeigt darauf kaum eine Reaktion, setzt ihre Besuche fort - ein weiteres Beispiel für die blutleere Erzählweise. Auch nachdem Regina ihr etwas wirklich Schlimmes, Gravierendes antut, beeinflusst das Priskas Verhalten ihr gegenüber nicht nachhaltig. Später bedroht, erpresst Regina Priska - die ergreift weder Gegenmaßnahmen noch Konsequenzen, überlegt sogar noch, wie sie der Schwester eine kleine Freude machen kann und entschuldigt sich am Ende, Regina keine gute Schwester gewesen zu sein. Da konnte ich beim Lesen nur mit dem Kopf schütteln.

    So gab es hier sicher gute Ansätze, gelungen ausgewählte Themen, über die zu lesen hier teilweise interessant war. Aber ich kann mich an wenige Bücher erinnern, deren Charaktere und Ereignisse mich emotional so wenig berührt haben.

  9. Cover des Buches Die Venezianerin und der Baumeister (ISBN: 9783746630939)
    Gudrun Lerchbaum

    Die Venezianerin und der Baumeister

     (34)
    Aktuelle Rezension von: Siko71
    Ein sehr interessanter historischer Roman über ein junges Mädchen, das nach dem Tod der Mutter bei einer Pflegefamilie aufwächst.
    Allegra ihr Stiefschwester heiratet Mariangela's heimlichen Schwarm Andrea Palladio, einen zu der zeit aufstebenden Architekten.
    Mariangela wird in die Dienste der beiden genommen und führt ein Leben zwischen Zweifel und Hoffnung...

    Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen. Die Entwicklung des Arckitekten Andrea Palladio kam zwar etwas zu kurz, das tut aber dem Roman keinen Abbruch, weil es ja wie der Titel sagt um die Venezianerin - Mariangela - und den Baumeister - Andrea- und deren Beziehung zueinander geht.
  10. Cover des Buches Die bezaubernde Florentinerin (ISBN: 9783641308155)
    Salman Rushdie

    Die bezaubernde Florentinerin

     (32)
    Aktuelle Rezension von: JuliaB
    Indien im Jahr 1572: Ein junger Fremdling aus dem Westen in einem eigenartigen langen Mantel tauch am Hof des Großmogul auf und behauptet, mit diesem verwandt zu sein. Das sorgt für einige Verwirrung: wie kann dieser blonde Italiener der Onkel des Herrschers sein, der zudem fast doppelt so alt ist wie der Jüngling? Doch statt den Fremden als Betrüger zu verhaften, will der Mogul mehr wissen. Und so lässt er sich die angebliche Geschichte seiner Großtante erzählen und erfährt Abend für Abend mehr vom turbulenten Leben einer wunderschönen Prinzessin mit magischen Fähigkeiten, die sich von Indien auf eine Reise in den Westen begab und schließlich nach Florenz gelangte, wo sie mithalf, die Stadt aus einer misslichen Lage zu befreien...

    Salman Rushdie entführt den Leser in eine faszinierende Welt, die Orient, Okzident und die Neue Welt gleichermaßen umfasst. Sprachlich gewaltig vermischt er historische Fakten mit mythischen Elementen zu einer Geschichte in der Tradition der Erzählungen von Tausendundeiner Nacht. Zuerst ist man bezaubert von den wunderschönen märchenhaften Szenen, schillernd und facettenreich, wie viele bunte Edelsteine. Aber leider ergibt sich aus diesem Mosaik an Einzelszenen kein Gesamtbild. Immer wieder habe ich den Faden verloren in diesem Gewirr an Erzählsträngen, Schauplätzen und Zeitebenen. Dass die Figuren je nach Szene unterschiedlich heißen (alleine die Hauptperson nutzt fünf verschiedene Namen), hilft da nicht. Und irgendwann ist dann die Verwirrung größer als der Zauber der Anekdoten und Geschichtchen und der Rest der mehr als 400 Seiten wird fade und zäh, so dass ich mich nur schwer bis ans Ende der Geschichte durchkämpfen konnte und das Buch letztlich enttäuscht ins Regal zurück gestellt habe.
  11. Cover des Buches Das Schwert der Wahrheit (ISBN: 9783775159296)
    Gilbert Morris

    Das Schwert der Wahrheit

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Buchbloggerin

    Ich möchte euch heute einen historischen Roman vorstellen, der sehr empfehlenswert ist! Mir war nicht klar, dass mich Das Schwert der Wahrheit von Gilbert Morris so sehr umhauen würde, denn ich muss zugeben, es hat etwas gedauert, bis die Geschichte mich für sich eingenommen hat. Die zweite Hälfte hatte es dann aber wirklich in sich.

    Autor: Gilbert Morris, Verlag: SCM Hänssler, Seitenzahl: 458, Ausgabe: gebunden, erschienen am: 16.05.2019, Neupreis: 19,99 €, Originaltitel: The Sword of Truth

    Der erste Band der Wakefield-Saga! England im 16. Jahrhundert. Durch tragische Umstände lernt Myles, unehelicher Sohn einer Magd, seinen adeligen Vater kennen: Sir Robert Wakefield. Plötzlich findet Myles sich im schillernden Hofleben voller verwirrender Liebesaffären und Machtkämpfe wieder. Als er in die Auseinandersetzungen um William Tyndale gerät, der die Bibel ins Englische übersetzt, muss er sich entscheiden zwischen der Frau, die er liebt, und dem Glauben, dem er seinen Lebenssinn verdankt.

    Wie bereits erwähnt, verlief die erste Hälfte des Romans eher unspektakulär. Es war nicht langweilig, aber die Erzählweise war ruhig und im Vergleich zum späteren Verlauf der Handlung war es einfach noch nicht so „spannend“. Nach und nach lernt man all die Charaktere kennen, und auch wenn es viele waren, hat der Autor es geschafft, diese so in die Handlung einzubinden, dass es mir nicht schwer fiel, die Personen zuzuordnen und mir zu merken, wer wer war.
    Ich habe bisher noch keinen Roman gelesen, in dem einem die Historie (hier: die Geschichte Englands) nebenbei, aber doch interessant und prägnant nahegebracht wird wie in Das Schwert der Wahrheit. Mir sind viel mehr Einzelheiten über die Zeit des Heinrich VIII. in Erinnerung geblieben, als früher im Geschichtsunterricht zu Schulzeiten. Nachdem ich den Roman beendet hatte, habe ich mir den Wikipediaeintrag zu Heinricht VIII. durchgelesen und musste feststellen, dass der Roman sehr nah an der Wahrheit steht (außer was die fiktiven Personen angeht :)).
    Wer also auf „spielerische“ Weise etwas Geschichte lernen möchte, sollte dieses Buch unbedingt lesen.

    Doch nicht nur, dass man vieles daraus lernen konnte, hat mir gefallen. Der Autor hat kein Blatt vor den Mund genommen, wenn es darum ging, unschöne, teils schreckliche Szenen zu beschreiben. Es werden Folterungen, Stierkämpfe (aber auch Kämpfe unter anderen Tieren) beschrieben usw., Szenen, die wirklich unter die Haut gehen. Und wenn dann noch reale Schauplätze erwähnt werden, z. B. der Tower of London, fühlt man sich beim Lesen schon ganz anders – oder?

    Das, was ich besonders spannend fand, war, dass in diesem Roman eine sehr berühmte Persönlichkeit auftaucht: William Tyndale. Er hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die Bibel zu übersetzen, und er war der erste, der für die mehrere Länder umfassende Verbreitung der Bibel gesorgt hat. In diesem Roman war Myles, der Protagonist, Teil dieser geheimen und sehr gefährlichen Aktion. Einige Jahre hatte er mit Tyndale zusammengearbeitet und die Bibeln aus Deutschland nach England geschmuggelt. Wenn man bedenkt, dass jeder heutzutage (jedenfalls bei uns in Europa) so viele Bibeln haben kann, wie er nur möchte, ist es wirklich krass, was früher alles dafür getan wurde, dass man eine Bibel zumindest einmal in der Hand halten konnte.

    Ihr seht also, dieser Roman ist spannend und informativ. Ich wünsche mir, dass jeder dieses Buch lesen würde, denn darin erfährt man nicht einfach nur viel über die Geschichte Englands, sondern auch einen Teil der christlichen Geschichte. Und Morris hat es geschafft, dies auf eine so spannende Art zu erzählen, dass man das Buch irgendwann nicht mehr weglegen möchte. Eigentlich ist es ein 5-Sterne-Buch, doch ich vergebe 4 von 5 Sterne, denn ich gehe davon aus, dass die folgenden Bände mindestens genau so gut sind (hoffentlich)!
    Also: eine mega Leseempfehlung!!

  12. Cover des Buches Bis der Tag sich neigt (ISBN: 9783492502221)
    Judith Lennox

    Bis der Tag sich neigt

     (16)
    Aktuelle Rezension von: vormi
    Mein erstes Buch von Judith Lennox und ich war erst sehr skeptisch, ob es mein Geschmack sein würde. Umso überraschter war ich, als ich das Buch richtig fesselnd fand und es kaum aus der Hand legen konnte. Eine Mischung aus historisch interessant und Liebesroman, sehr angenehm zu lesen. Und natürlich gibt es auch Intrigen und verkupplungsversuche.
  13. Cover des Buches Die Reise des Elefanten (ISBN: 9783442742875)
    José Saramago

    Die Reise des Elefanten

     (43)
    Aktuelle Rezension von: Bibliomania

    Basierend auf einer wahren Geschichte wird im 16. Jahrhundert ein Elefant von Lissabon zu Fuß nach Wien gebracht, um Großherzog Maximilian von Wien als Geschenk zu dienen. Es ist eine beschwerliche Reise, aber der Elefant Salomon, der zunächst nahezu vergessen ward in der heutigen portugiesischen Hauptstadt, erheitert immer wieder aufs Neue die Gemüter der großen Prozession. So ein Elefant frisst doch recht viel, sodass selbstverständlich extra Karren mit Heuballen den Tross begleiten. Zwischendurch verabschieden sich einige Mitgereiste, aber der Star ist und bleibt der Elefant.

    Dadurch, dass es diese Geschichte wirklich gab, macht es den Verlauf noch faszinierender. Ich kann mir kaum vorstellen, wie ein indischer Elefant, ein wärmeliebendes Tier durch die Berge stapft und halb eingeschneit wird. Wenn man genauer darüber nachdenkt, kommt auch das Thema Tierquälerei in den Sinn, doch das ist natürlich nicht Thema dieser kleinen Geschichte.

    Es war mein erster Saramago und obwohl es keine wörtliche Rede gibt, konnte man den Gesprächen doch ziemlich gut folgen. Bemerkenswert ist auch Saramagos Sprache, die immer einen gewissen Witz versprüht, so dass man wiederholt schmunzelt. In der Geschichte gibt es eine Art Chronisten, der die Geschichte erzählt. Teilweise schweift dieser ab und landet in wilden Spekulationen, Hypothesen und vor allem im Konjuktiv. Trotz meiner anfänglichen Bedenken war die Geschichte wirklich ganz nett gemacht und unterhaltsam und ich werde noch mehr von dem Nobelpreisträger lesen, um mir ein besseres Bild zu machen.

  14. Cover des Buches Die Donauprinzessin und die Toten von Wien (ISBN: 9783548287997)
    Beate Maly

    Die Donauprinzessin und die Toten von Wien

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Connys_Buecherwelt
    "Seine Stimme erstickte, es war nur noch ein Röcheln und dann ein Gurgeln zu hören. Die Schnur war dünn, aber messerscharf wie eine feine Klinge. " (S. 71)

    Wien, 1531/32: Zwei Jahre nach der Türkenbelagerung kommt Wien immer noch nicht zur Ruhe. Rätselhafte Morde erschüttern die Stadt und versetzen die Bevölkerung in Aufruhr. Erneut wird Bauingenieur Sebastian Grün beauftragt, die Todesfälle zu untersuchen und kommt dabei einem mysteriösen Kästchen auf die Spur. Doch auch privat steht Sebastian vor einer großen Herausforderung und muss betreffs seiner Beziehung zu Winzertochter Fanny Roth eine wichtige Entscheidung treffen.

    "Die Donauprinzessin und die Toten von Wien" ist bereits der zweite Band rund um Donauprinzessin Fanny Roth und Mathematiker Sebastian. Der Vorgänger hatte mir gut gefallen und so freute ich mich schon auf eine weitere Geschichte mit dem sympathischen Duo.

    Diesmal wird es sogar noch viel spannender, denn in Wien passieren schreckliche Dinge. Eine brutale Mordserie hält die Stadt in Atem und trotz intensiver Ermittlungen gibt es kaum Anhaltspunkte. Außer einer rätselhaften Schatulle, die alle Opfer miteinander verbindet und deren Inhalt offenbar gleich mehrere Parteien brennend interessiert. Katholiken, Protestanten oder Osmanen, wer steckt hier dahinter?

    Dazu geht es auch im privaten Leben rund. Nicht nur der Gesundheitszustand von Fannys Vater verschlechtert sich rapide, auch Fanny selbst kommt immer mehr in Bedrängnis. Seit einem Jahr wartet sie schon auf Sebastians Heiratsantrag, doch dieser hat Angst und vergräbt sich lieber im Bau seiner Flugmaschine. Aber dann spitzen sich die Ereignisse zu und Sebastian muss endlich Farbe bekennen. Gibt es doch noch ein Happy End für das Paar oder ist es vielleicht schon zu spät? Besonders mit Fanny habe ich hier mitgelitten und mitgefiebert, denn als Frau darf sie zu ihrer Zeit keine eigenen Entscheidungen treffen und muss sich dem Willen der Männer beugen. Doch Fanny kämpft mutig für mehr Anerkennung und ihre Träume als Winzerin.

    Das Ganze ist wunderbar geschrieben und liest sich in einem Rutsch. Selbst die Nebenfiguren sind sehr liebevoll gezeichnet, wie beispielsweise Sebastians Schwester Margarethe, die hier einen ganz besonderen Glücksmoment erlebt. Auch der Humor kommt nicht zu kurz, denn Sebastian erhält unfreiwillig einen neuen tierischen Mitbewohner. Bis zum Schluss habe ich nicht geahnt, wie alles zusammenhängt und es wird sogar noch so dramatisch, dass mir fast der Atem stockte. Ein netter Epilog rundet die Geschichte dann gelungen ab.

    Insgesamt kann ich daher "Die Donauprinzessin und die Toten von Wien" sehr empfehlen. Eine perfekte und mitreißende Mischung aus packendem Krimi, berührender Liebesgeschichte und authentischem Historienroman mit viel Lokalkolorit, die mich rundum begeistert und bestens unterhalten hat. Ich würde mich freuen, wenn Fanny und Sebastian gemeinsam noch weitere Abenteuer erleben. 5 Sterne von mir.
  15. Cover des Buches Pfauenprinzessin (ISBN: 9783596159550)
    Indu Sundaresan

    Pfauenprinzessin

     (52)
    Aktuelle Rezension von: Sopharoo

    Als ich das Buch gekauft habe, hätte ich nie geahnt, dass ich es so finden würde. Ich habe schon viele historische Romane von Indien gelesen, jedoch noch keinen, der im Mogulkaiserreich selbst spielt. Umso mehr haben mich die Beschreibungen in den Bann gezogen, sogar so sehr, dass ich nach Beenden des Buches stundenlang nach ähnlichen Büchern im gleichen Zeitalter und vor ähnlicher Kulisse gesucht habe. Was ich an diesem Buch sehr außergewöhnlich fand, war, wie liebevoll die Autorin die Beziehungen der einzelnen Personen gezeichnet hat. Auch der Nachfolger ist zu empfehlen, jedoch kommt dieser lange nicht an den ersten Teil heran. 

  16. Cover des Buches Die Hitzkammer (ISBN: 9783426195949)
    Wolf Serno

    Die Hitzkammer

     (69)
    Aktuelle Rezension von: Schlehenfee
    Kirchrode im Harz im 16. Jahrhundert: Als eine Tote, der die Initialen F. S. in die Stirn geritzt sind, gefunden wird, wird die junge Kräuterhändlerin Freyja Säckler der Hexerei angeklagt. Der Alchimist Lapidius, der zur Folter hinzugerufen wird, stellt fest, dass die Frau an der Syphilis, auch „Franzosenkrankheit“ genannt, leidet. Lapidius erwirkt eine Vertagung der Verhandlung, um Freyja für 20 Tage der Kur in einer Hitzkammer zu unterziehen. Nebenbei gibt ihm das die Möglichkeit, die wahren Mörder zu finden.

    Bereits im Prolog erfährt man etwas über die Mörder in der Handlung: es sind die „Söhne Satans“. Zusammen mit der Frau, die als Hexe bezichtigt wird, haben wir in diesem historischen Krimi von Wolf Serno wieder einmal eine Variation eines mir aus vielen Romanen bekannten Themas.
    Das einzig Neue, was mir in der „Hitzkammer“ begegnete, war die Behandlung der Syphilis, die zur damaligen Zeit neu auftrat und seuchenartig um sich griff. Aber auch hier gibt es viele Wiederholungen.

    Die alchimistische Tätigkeit des Protagonisten Lapidius wird immer wieder angeschnitten, rückt aber in den Hintergrund, als er mehr und mehr ermittelt.

    Was mich bei der „Hitzkammer“ ein wenig wurmte, war der Mangel an starken, oder zumindest interessanten Frauencharakteren. Freyja liegt meistens schlafend in der Kammer und trägt kaum zur Lösung des Falls bei. Ich hatte da andere Erwartungen. Marthe, die Magd und Köchin des Protagonisten, war zwar amüsant, muss zuletzt aber von Laipidius gerettet werden. Und das war es auch beinahe schon.

    Bis hin zum kitschigen Ende bot mir „Die Hitzkammer“ zwar solide Unterhaltung, aber ansonsten nicht viel Neues.
  17. Cover des Buches Zwischen Liebe und Hass (ISBN: 9783775159302)
    Gilbert Morris

    Zwischen Liebe und Hass

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Seelensplitter

    Meine Meinung zum Roman:


    Wakefield Saga 2


    Zwischen Liebe und Hass



    Inhalt in meinen Worten:


    Wakefield Saga geht um eine Familie, die Wakefields, die Teilweise wirklich eine Menge für den Glauben erleben und durchmachen aber auch wie Sie zum Glauben kamen ist immer wieder spannend zu lesen. Dieses Mal geht es um den Enkeln, Robin. Er verlor seine Mama recht früh, und den Vater noch vor der Geburt, doch weswegen, würde euch zu sehr spoilern.


    In diesem Buch geht es vor allem um das Leben von Robin. Einerseits wie er Erwachsen wird, durch doofe Zustände in das Gefängnis kommt, und zwar nicht in England sondern in Spanien, und genau darum geht es auch hauptsächlich, wie kann ein Mann der einfach nur den Hass in sich spürt dennoch seinen Weg gehen. Die wichtigste Bitte die ihm zugetragen wurde ist, Hasse nicht, sondern Segne.


    Was daraus entsteht und warum es manchmal lohnenswert ist, zu warten, das berichtet euch Robin und all die anderen Menschen in diesem Buch.




    Wie ich das Gelesene empfinde:


    Obwohl ich das Buch hin und wieder von der Schreibweise schwer empfand, und nicht locker und leicht, ein Grund warum ich nicht so schnell daran lesen konnte, wie gewöhnlich, ist es ein sehr schönes Buch. Es behandelt den Glauben realistisch und angenehm, zeigt aber auch auf, was Glauben in den letzten Jahrhunderten doch für Wandlungen mitmachen durfte. Sei es weil Katholische Menschen den evangelischen bzw den biblischen Glauben für sich entdecken oder auch weil manche Menschen merken, da gibt es noch viel mehr, als man auf den ersten Blick erkennen kann und mag. Das finde ich spannend erzählt und auch wertvoll wiedergegeben.




    Geschichte:


    Robin wuchs mir recht schnell an mein Herz. Vor allem als er das Liebste in seinem Herzen zu verloren glaubt, und doch merken darf, wie Gott ihn versorgt. Denn einerseits ist er ein Günstling von der Königin andererseits schlägt sein Herz aber für das Meer und darauf zu fahren. Wie gut, das er einen ganz besonderen Auftrag bekommt. So kann er das Verloren geglaubte nämlich wieder sehen und merken, Vergebung ist viel mehr wert als der Hass der in einem Herzen schlummern kann.


    Interessant fand ich auch den Überblick der Geschichte von England zwischen 1553 und 1588. Zudem fand ich den Zahlstrahl von Robin seiner Familie hilfreich, weil ich sonst manchmal dezent durcheinander geraten wäre.


    Somit wisst ihr auch, wann die Geschichten spielen und was ungefähr zu der Zeit stattfand.




    Spannung:


    Die Spannung im Buch empfand ich recht hoch, zumindest immer wieder Mal, denn manche Szenen wurden sehr lang gedehnt. Gerade die zweite Hälfte des Buches hat es mir angetan und ich litt immer wieder mit den Figuren mit und war immer wieder erstaunt, wie sie aus manch schweren Lagen wieder entkamen.




    Charaktere:


    Vor allem geht es um Robin. Wer ist Robin und was macht ihn aus? Er ist der Sohn von Blanche Holly und William Wakefield und Enkel von Margred Morgan und Sir Robert Wakefield. Als junger Mann erlebt Robin so einige Hindernisse, doch dank seiner Großeltern merkt er das es von einer anderen Kraft gehalten wird.


    Dann geht es aber auch um Allison, die ein ganz schön hartes Los gezogen hat, doch über Sie kann ich nicht so viel preisgeben, wenn ich euch nicht spoilern möchte.


    Die Entwicklung der Charaktere und den verschiedenen Vor und Unlieben empfand ich toll, und auch das nicht jeder Charakter gleich klug handelt wie es ein anderer tut und das die Charaktere offenkundig zeigen, was ihnen der Glauben und auch die Kraft dahinter bedeuten.




    Glaube:


    Dieses Buch spielt mit dem christlichen Glauben, bzw bezieht diesen deutlich ein. Ohne diese Hinweise und vielen Impulse wäre das Buch nicht das was ich brauche, aber gerade durch diese vielen Charaktere, und durch diese Hinweise und Empfehlungen im Glauben, ist es eine kleine Kraftquelle, auch wenn die Sprache etwas schwerfälliger ist, so ist es gerade mit dem Gesamtpaket sehr liebreizend und definitiv Entdeckungswert!




    Empfehlung:


    Ich finde toll, dass das Buch nicht in der Einfachheit trumpft, sondern gerade weil ich mich reinfuchsen darf, mich bewusst damit beschäftigen darf, mich ganz bewusst in der Geschichte bewegen darf, deswegen vergebe ich auch gerne eine Empfehlung und gerade der christliche Glaube und an den Herrn Jesus finde ich sehr wertvoll und zugleich ein Geschenk dieser Geschichte. Deswegen ich will sofort mit Robin weiter lesen und gerne in den dritten Band einsteigen.


    Deswegen ja klare Empfehlung. Aber eher für Historische Romanliebhaber, als für Fantasieliebhaber.




    Bewertung:


    Mich hat das Buch bewegt, manches Schicksal der Charaktere hat mich getroffen und ich kann sagen, ja ich vergebe fünf Sterne.

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