Bücher mit dem Tag "16.jh"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "16.jh" gekennzeichnet haben.

14 Bücher

  1. Cover des Buches Der Anwalt des Königs (ISBN: 9783104037042)
    C.J. Sansom

    Der Anwalt des Königs

     (100)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Nachdem der Glaser tot ist macht sich Matthew Shardlkae ernsthafte Gedanken. War es Mord? Was wollte der Arbeiter ihm noch mitteilen? Als Anwalt des Königs, Heinrich VIII hat er große Verantwortung und macht sich daran Licht in das Dunkel zu bringen. Ein großer Schmöcker und ein perfekter historischer Krimi.

  2. Cover des Buches Der Onyxpalast: Die Schattenkönigin (ISBN: 9783959816861)
    Marie Brennan

    Der Onyxpalast: Die Schattenkönigin

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Tanpopo

    Es ist tatsächlich etwas schwer, in das Buch herein zu kommen. Die Handlung ist sehr, sehr komplex – in jeder Hinsicht. Es gibt immer wieder wechselnde Zeitebenen und Orte, aus denen nicht immer auf Anhieb erkennbar ist welchen Bezug sie zueinander und damit für die Gesamthandlung haben. Zudem werden eine Vielzahl von Charakteren eingeführt, die durchaus sehr eigen sind und mit mehr oder minder stark ausgefeiltem Hintergrund versehen wurden. Dazu dann noch deren Verstrickungen untereinander …
    Man merkt also recht schnell, dass es nicht so ganz leicht ist den Überblick zu behalten und sich der Roman dem entsprechend auch nicht als leichte Lektüre nebenher lesen lässt. Aber das kennzeichnet so ziemlich jedes Werk aus der Feder der Autorin. Doch ist man erst einmal in die Handlung eingetaucht, wird man mit einer schönen Geschichte belohnt.

    Was nehme ich also aus dieser komplexen Geschichte mit?
    Zum einen eine Geschichte, die wirkt wie ein Spiel aus Licht und Schatten, wie die Darstellung zweier sich diametral entwickelnden höfischen Welten. Da ist das Leben am elzabethanischen Hof, der recht hell und freundlich wirkt. Dem gegenüber steht der Hof Invidianas – der Onyxpalast. Er wirkt düster, bedrohlich, sogar ein wenig einschüchternd und unberechenbar. Während am Hof Elizabeths die Intrigen wie man es kennt im Verborgenen, im Hintergrund stattfinden, werden diese am Hof der Feenkönigin ganz offensichtlich und eher mit einer Art Intrige in der Intrige ausgelebt.

    Im Hinblick auf die Charaktere muss ich gestehen, dass mir die Darstellung der Feen nachhaltiger im Gedächtnis geblieben ist. Ich kann mir sowohl Lune, als auch Invidiana, die Schwestern Goodmeade oder Lord Vidar vor meinem inneren Auge gut vorstellen. Total blass bleibt für mich dagegen Michael Deven. Sollte ich ihn beschreiben bliebe mir nur zu sagen: „Ein typisch elizabethanischer aufstrebender Gentlemen.“

    Ich empfehle das Buch wirklich gerne weiter, auch wenn ich sehr sicher bin, dass es nicht jeden Lesegeschmack treffen wird.

  3. Cover des Buches Die zwölfte Nacht (ISBN: 9783734101250)
    Charlotte Lyne

    Die zwölfte Nacht

     (80)
    Aktuelle Rezension von: Fornika

    Henry VIII ist für vieles bekannt, v.a. aber auch für seinen Verschleiß an Ehefrauen. Charlotte Lyne hat sich Ehefrau Nummer Sechs vorgenommen und erzählt von Catherine Parrs Leben vor, mit und nach Henry. Immer an ihrer Seite stehen die Seymours, die ebenfalls die englische Geschichte prägten.

     Im damaligen England gab es den Brauch, die zwölfte Nacht nach Heiligabend groß zu feiern. Lyne nimmt immer wieder Bezug auf diese Nacht, lässt Catherine Aufregendes und Aufwühlendes erleben, erzählt ihre Geschichte in zwölf Kapiteln. Dieser Kniff hat mir sehr gut gefallen, denn der Geschichte wird so ein sehr schöner Rhythmus gegeben. An den Schreibstil musste ich mich erst ein wenig gewöhnen, Lyne schreibt hier etwas altmodisch. Trotzdem habe ich mich bald eingefunden und bin Catherine gerne durch die Seiten gefolgt. So ganz nah kam man ihrem Charakter nicht, trotzdem fand ich sie sehr sympathisch und bin jetzt etwas schlauer, was die letzte von Henrys Frauen an begeht. Man merkt die gründliche Recherche, denn das gezeichnete Bild dieser Epoche ist sehr lebendig und authentisch gelungen. Von kleinen Längen mal abgesehen, hat mich Die zwölfte Nacht sehr gut unterhalten.

  4. Cover des Buches Pforte der Verdammnis (ISBN: 9783104037066)
    C.J. Sansom

    Pforte der Verdammnis

     (98)
    Aktuelle Rezension von: PMelittaM

    1537: Im Kloster Scarnsea wird Robin Singleton, der Kommissar des Königs, geköpft aufgefunden. Thomas Cromwell beauftragt den in seinen Diensten stehenden Anwalt Matthew Shardlake den Mörder zu finden, und die Arbeit Singletons zu Ende zu führen.

    Nachdem Heinrich VIII sich vom Papst losgesagt und sich zum Oberhaupt der Kirche Englands ernannt hatte, wurde eine Reihe Reformen eingeführt, u. a. sollten die Klöster aufgelöst werden. Dies ging natürlich nicht ganz ohne Widerstand vonstatten. Der Autor greift in diesem ersten Band der Reihe um den Anwalt Matthew Shardlake, der selbst ein überzeugter Reformer ist, dieses Thema auf.

    Der Autor lässt Matthew in Ich-Form erzählen, so dass man als Leser:in seine Gedanken und Emotionen hautnah erfährt. In diesem Band erfährt man auch viel von Matthews Hintergrundgeschichte. Er ist ein sympathischer Mann, mit einem körperlichen Leiden geschlagen, der im Laufe des Romans einen Teil seiner Ansichten überdenken muss, Mitgefühl und Empathie zeigt, aber auch für seine Überzeugungen einsteht.

    Der historische Hintergrund ist gut eingebaut, nimmt aber weniger Raum ein als in den beiden nachfolgenden Romanen, die ich bereits gelesen habe. Das liegt aber auch zum Teil daran, dass die Geschichte fast ausschließlich in Scarnsea stattfindet, also an einem örtlich sehr begrenzten Schauplatz. Dadurch ist auch das Figurenensemble sehr begrenzt, und so kann man sich als Leser:in auch gut Gedanken über die Hintergründe der Tat bzw. der Taten, denn es bleibt nicht bei einem Mord, machen – mögliche Täter gibt es einige.

    Dem Autor gelingt es, mich in die Geschichte zu ziehen. Die Geschichte spielt in einem schneereichen Winter, die entsprechende Atmosphäre kann man spüren, und durch den bildhaften Erzählstil meint man fast, selbst dabei zu sein. Die Charaktere sind im übrigen alle gut gezeichnet.

    Am Ende ist alles aufgelöst, und man erfährt auch etwas über das Danach. Im Anhang gibt es zudem einen kurzen aber lesenswerten historischen Nachtrag des Autors.

    Der erste Band der Reihe um einen Anwalt zur Zeit Heinrichs VIII hat mir gut gefallen, die beiden nachfolgenden Bände mochte ich aber noch lieber – somit kann ich die gut recherchierte Reihe auf jeden Fall empfehlen.

  5. Cover des Buches Galgentochter (ISBN: 9783644410510)
    Ines Thorn

    Galgentochter

     (67)
    Aktuelle Rezension von: montschi
    • Sehr gutes buch wunderbar zu lesen. von der Autorin werd ich mich jetzt sattlesen
  6. Cover des Buches Die Rache des Kaisers (ISBN: 9783442475438)
    Gisbert Haefs

    Die Rache des Kaisers

     (20)
    Aktuelle Rezension von: RobinBook
    Gelegentlich fiel es mir trotz der spannenden Geschichte und des angenehm flüssigen Schreibstils des Autors doch ein wenig schwer, die vielen Intrigen, Kämpfe und Meucheleien zu verkraften, und ich musste vorübergehende Lesepausen einlegen.
    Insgesamt finde ich aber, dass es Gisbert Haefs gut gelungen ist, dem Leser ein opulentes, farbenprächtiges und überaus nachvollziehbares Bild der Zeit der Bauernkriege zu vermitteln.
  7. Cover des Buches Feuer der Vergeltung (ISBN: 9783104037059)
    C.J. Sansom

    Feuer der Vergeltung

     (72)
    Aktuelle Rezension von: PMelittaM

    London, 1540: Ein ehemaliger Mandant bittet Matthew Shardlake um Hilfe: Seiner Nichte wird der Prozess gemacht, weil sie angeblich ihren Cousin getötet hat, Joseph Wentworth ist sich sicher, dass Elizabeth unschuldig ist, Elizabeth aber will nicht sprechen. Thomas Cromwell verhilft Matthew zu einem Zeitaufschub, verlangt dafür von ihm aber auch einen Gefallen.

    Der zweite Band um einen Anwalt zur Zeit König Heinrichs VIII ist ein praller Historienroman, in dem nicht nur das damalige London, sondern auch die Charaktere, darunter einige historische Persönlichkeiten, lebendig werden. Mein Kopfkino hatte viel zu tun, der Autor schreibt sehr bildhaft, und nicht nur das, auch Gerüche und Geräusche kann man sich gut vorstellen.

    Matthew Shardlake habe ich schnell liebgewonnen, er strebt nicht, wie viele seiner Berufs- und Zeitgenossen, nach Ruhm, Macht und Geld, sondern ihm sind vor allem seine Mandanten wichtig, für sie setzt er sich ein, egal ob sie arm oder reich sind. Der Autor lässt ihn in Ich-Form erzählen, so dass man seine Gedanken und Emotionen hautnah miterlebt. Ein körperliches Gebrechen macht ihm zu schaffen, doch er steht trotzdem seinen Mann, mit dem Apotheker Guy hat er zudem jemanden, der seiner Gesundheit gut tut.

    Ihm zur Seite steht Jack Barak, der im Dienste Cromwells steht und Matthew unterstützen soll, bei beiden Fällen, wohlgemerkt. Die Beziehung zwischen den beiden, zunächst distanziert, entwickelt sich mehr und mehr, es ist schön, dies zu verfolgen.

    1540, wer sich ein bisschen mit der englischen Geschichte auskennt, weiß vielleicht auch etwas über Cromwells Schicksal. Ich war sehr gespannt, ob und wenn ja, wie dies in die Geschichte einfließt. Dass Cromwells Stern am Sinken ist, ist von Anfang an Thema, und alles weitere sollte man selbst lesen. Neben Cromwell spielt Richard Rich eine größere Rolle wie auch Thomas Howard, der Onkel Katherine Howards, Heinrich VIII fünfter Ehefrau. Zu Beginn des Romans ist der König noch mit Anna von Kleve verheiratet. Der historische Hintergrund, man ahnt es, spielt eine große Rolle und ist gut eingebaut. Interessant fand ich u. a. die Ausführungen zum Rechtsystem. Im Anhang gibt es einige historische Anmerkungen C. J. Sansoms.

    Wie es zu der Zeit „üblich“ war, gibt es auch im Roman Intrigen, man muss Heinrichs Launen fürchten, und manch einer überlebt auch nicht – auch Matthew und Barak kommen mehr als einmal in große Gefahr. Das gibt dem Roman immer wieder spannende Momente, und auch die Frage, ob es Matthew gelingt, wenigstens eine seiner Aufgaben zu erfüllen, ist spannend, zudem es auch immer wieder unvorhersehbare Wendungen gibt. Als Leser:in kann man auch miträtseln.

    Was soll ich sagen, dies ist ein historischer Roman, wie ich ihn mag, gut recherchiert, süffig, spannend, mit packenden Fällen, interessanten Charakteren und einem liebenswerten Protagonisten. Genrefans sollten zugreifen – und ich freue mich darauf, noch weitere Romane der Reihe lesen zu können.

  8. Cover des Buches Totenreich (ISBN: 9783499253713)
    Ines Thorn

    Totenreich

     (26)
    Aktuelle Rezension von: SigiLovesBooks

    Ich habe den Eindruck, dass die Autorin sich gesteigert hat: stilistisch und auch im inhaltlichen und dem Spannungsbogen, da es sich bei den von mir gelesenen Werken um "die Verbrechen von Frankfurt" handelt, die teils historisch belegt sind. Nach "Teufelsmond" und "Totenreich" war nun das frühere Werk der Autorin etwas absehbar, die Figuren etwas oberflächlicher gezeichnet, aber mit Lokalkolorit und dem, wie mir scheint, stetigem Bemühen, die Aufklärungsarbeit in der "criminalia" ohne Frauen ad absurdum zu erklären. Dies ist teils gelungen und amüsant beschrieben, teils auch etwas unrealisitisch dargestellt, da es keiner Recherche bedaf, wie die Stellung der Frau im Mittelalter in Deutschland war: ob es in Frankfurt oder einem pfälzischen oder auch hessischen Dorf war - "dem Manne untertan" sicherlich... Dennoch gebe ich gerne 82 Punkte für den "Höllenknecht", da ich das Buch unterhaltsam fand, allerdings eher stilistisch schlicht und das Bemühen um eine mittelalterliche "Emanzipation" und deren Darstellung in Form solch kämpferischer Frauen wie Gustelies, Jutta Hinterer und Hella als positiv empfinde, der emanzipatorische Gedanke zieht sich durch alle von mir bisher gelesenen Bücher der Autorin. 

    (gelesen im September 2012) - Original auf der "Histo-Couch"


  9. Cover des Buches Im Labyrinth der Fugger (ISBN: 9783839224403)
    Rebecca Abe

    Im Labyrinth der Fugger

     (41)
    Aktuelle Rezension von: HEIDIZ

     Taschenbuch: 466 Seiten

    Verlag: Gmeiner-Verlag

    ISBN-13: 978-3839211441

    PREIS: 12,90 Euro

     

    Die Fugger interessieren mich - ich wollte auch schon immer mal nach Augsburg - nun habe ich den Renaissance-Thriller von Rebecca Abe gelesen, in dem es um Augsburg zur Zeit Ende des 16. Jahrhunderts geht. Anton Fugger war verstorben. Sein Millionenvermögen wurde an die Hinterbliebenen aufgeteilt. Da sind z. B. Christoph, der egoistische Fugger, der vorhat, die Kinder Georgs - seines Bruders - ins Kloster zu bringen. Er nimmt Kontakt mit dem Jeuiten Petrus Canisius auf, allerdings hat er nicht mit Anna gerechnet, mit der Tochter Georg Fuggers, die ahnt, was der Augsburger Domprediger vorhat.

     

    Die Figur der Anna stellt die bekannte Anna Jakobäa Fugger dar, die Frau, die so vielfältig war, einerseits träumerisch, andererseits aber wiederum eigenwillig und stark, die wusste, was wollte.

     

    Im Anschluss an die Handlung werden die historisch belegten Personen aufgelistet und auch Worterklärungen und Literaturangaben werden hintenan gestellt.

     

    Leseprobe:
    ========

     

    "Dann in den Karzer mit dir. Wenn du Gehorsam geübt hast, bekommst du Wasser, und wenn du Gehorsam verinnerlicht hast, bekommst du eine Suppe, und wenn du gehorsam bist, bekommst du ein Stück Brot. Erst dann darfst du an unserer Gemeinschaft teilnehmen." Anna wurde wieder hochgehoben und vorwärtsgezerrt.

     

    Das Buch ist in vier Bücher gegliedert:

     

    Adams Rippe Augsburg und Venedig 1560 - 1561

    Teufelsapfel Augsburg und Kühbach 1562 - 1564

    Tollkäfig Augsburg 1581 - 1582

    Paradiesvogelfeder Augsburg und Heidelberg 1582

     

    Vorangestellt ist eine ganzseitige Karte Augsburgs mit Symbolen und Erklärungen zu Sehenswürdigkeiten und Gebäuden, die im Roman thematisiert werden.

     

    Mir hat der Schreibstil sehr gut gefallen, er passt zum historischen Roman dieser Zeit, spiegelt die Zeit im Geschriebenen wider und der Inhalt war für mich von Beginn bis Ende absolut spannend, lebendig und glaubwürdig. Ich sah die Handlung vor meinem geistigen Auge vorbeiziehen. Extrem authentisch ließ sich die Geschichte lesen. Hat mir rundherum gefallen, wie die Autorin Spannung aufbaut, weiter ausbaut und ständig hält. Super Geschichte an der Historie orientiert.

  10. Cover des Buches Der schwarze Atem Gottes (ISBN: 9783864020339)
  11. Cover des Buches Die Siechenmagd (ISBN: 9783839218150)
    Ursula Neeb

    Die Siechenmagd

     (17)
    Aktuelle Rezension von: Gwhynwhyfar
    »Niemand geht zur Beisetzung eines Henkers!, sinnierte Meister Hans bitter. ... Durch die Berührung mit dem Schwert eines Herrschers konnte so die alte Unehrlichkeit vom Henker genommen werden. Er durfte sich dann ein anderes Handwerk wählen, dass aber immer unter den unehrlichen Berufen angesiedelt sein musste, denn die Aufnahme in eine rechtschaffene Zunft konnte ein ehemaliger Henker niemals erlangen.«

    Ursula Neeb entführt uns nach Frankfurt ins 16. Jahrhundert. Wer Frankfurt kennt, fühlt sich durch die alten Gassen begleitet, wunderbar beschrieben, lernt man, was es mit dem Gutleutviertel auf sich hat. Strenge Sitten und Bräuche teilten die arbeitende Bevölkerung in ehrliche und unehrliche Schaffende ein. Die Ehrlichen wären allerdings ohne die Unehrlichen in ihrem Dreck versunken. Es sind Menschen, die den Schmutz und andere unangenehme Dinge entsorgen, Berufe mit wenig Ansehen, die die in den Außenbezirken der Stadt wohnten.

    Maria, genannt Mäu, ist die Tochter des Abdeckers. Er sammelt wilde Hunde von der Straße auf, tötet sie und zieht ihnen das Fell ab, macht daraus Handschuhe. Auch rei-nigt er unter anderem die Kloaken der feinen Bürger, holt die Toten vom Galgen, be-gräbt sie außerhalb der Stadt. Für jede Arbeit zieht er einen anderen Kittel an, damit man den Unreinen erkennt. Arbeitszeiten sind vorgeschrieben, der Bürger möchte nicht belästigt werden. Die Familie wohnt im Galgenviertel, das Viertel der Unehrli-chen, Tante von Mäu ist eine Hübscherin, eine Hure. Die Mutter arbeitet auf dem Gut-leuthof als Siechenmagd, der von den Spenden der Reichen finanziert wird, auf dem Lepröse weggesperrt werden. Auch Begüterte können von der Krankheit befallen werden. Sie haben dort die Möglichkeit, sich zurückzuziehen, ein behagliches Lebens-ende zu führen, allerdings ausgeschlossen von der Gesellschaft. Ob Arm oder Reich, auf dem Siechenhof ist man unter sich, Brüder und Schwestern. Wer Geld hat, kann sich Bedienstete leisten, Medikamente, üppiges Essen, Wein und alle Annehmlichkeiten, die er sich kaufen kann. Ein mächtiger Herr zieht ein und die Mutter holt Mäu auf den Gutleuthof, damit sie für den Mann als Siechenmagd dienen kann. Guter Lohn, feines Essen und beim Ableben des Herren winkt eine vorteilhafte Abfindung.

    »Seine Leute, die zu Hause in seinem behaglichen Stadthaus saßen, sich wohlergehen ließen und die reichen Früchte seines Geschäfts ernteten, das er durch ein Leben voller Arbeit zum Blühen gebracht hatte, sollten es jedenfalls nicht bekommen! Für sie galt er als tot, verbannt ins Reich der Toten, weit abgesondert von der Welt der Gesunden.«

    Mäu hat die Wahl: Einen ekelhaften Tölpel zu heiraten, den der Vater ausgesucht hat, um das Geschäft des Alten zu übernehmen oder als Magd für einen Leprakranken zu arbeiten. Beides schmeckt ihr nicht, sie hat andere Ziele, Träume. Was bleibt ihr aber anderes übrig? Sie beginnt ihren Dienst als Magd, doch der reiche Kaufmann kann die Finger nicht von dem hübschen Mädchen lassen.

    Mit viel Sachkenntnis bringt uns die Autorin das mittelalterliche Leben nahe. Berufe, Sitten und Gebräuche, das alltägliche Leben in einer Stadt wird authentisch geschildert. „Strafe Gottes“, wie man die Lepra nannte, war in Europa damals weitverbreitet. Wer mit dem Aussatz befallen war, wurde expatriiert. Bis heute ist die Ursache der bakteriellen Krankheit unbekannt und auch die Heilung nicht immer gewährleistet. Die Autorin schildert nicht nur, wie es in einem solchen Siechenheim zuging, sondern auch, wie man sich als Aussätziger fühlt, verbannt aus der Gesellschaft, von der eigenen Familie verstoßen.

    Plastisch geschildert, sieht man die Figuren des Romans vor sich: Reiche Kaufleute, Bettler, fahrende Händler, Gaukler, Hübscherinnen, den Angstmann (Henker) oder den Bettlervogt, der offiziell dafür sorgen musste, dass nur die bettelten, die nicht mehr arbeiten konnten und nicht arbeitsscheues Volk. Besonders ausführlich be-schreibt Ursula Neeb die unehrlichen Berufe, ihre Stellung in der Gesellschaft, ihre harte Arbeit. Korruption, Bestechung, wer Geld hat, kann sich einiges leisten, dem wird geglaubt. Marktgeschehen ist glaubwürdig dargestellt, man kann die Gerüche förmlich aus dem Buch herausriechen, wie auch andere unangenehme Düfte.

    Die Sprache ist authentisch dem Mittelalter angelegt, in angemessenem Tonfall, ge-spickt mit zeitgemäßen Ausdrücken. Endlich mal ein Buch, das sich mit der realen Zeit befasst und der Leser sicher Dinge erfährt, die ihm vorher unbekannt waren. Aus diesem Grund sticht der Roman positiv aus allen Mittelalterromanen hervor. Aber nicht nur das. Die Autorin zeigt schonungslos das Rechtsgebaren zu dieser Zeit. Recht und Ordnung existieren, werden aber unterwandert durch Standesdünkel, Bestechung, Missachtung. Klar werden Gesellschaftsstrukturen aufgezeigt und bitter stößt das von vielen verehrte Mittelalter auf. Klare Linien der Wohnorte, Berufe und damit sich nichts ändert, darf niemand nach »oben« heiraten. Neeb zeigt die Gerichtsbarkeit auf, die Executive, die haarsträubenden Zustände in den Gefängnissen. Zu gleicher Zeit hatten Gefangene in England das Recht des täglichen Ausgangs auf dem Hof, an-ständiges Essen, ein Wannenbad pro Woche, ärztliche Behandlung, eine Hängematte zum Schlafen. Revidiert man die Verhältnisse in Deutschland zur zeitgleich, läuft es dem Leser eiskalt über den Rücken. Wer eine Schmonzette erwartet wird enttäuscht sein, denn dieser ordentlich recherchierte Roman zeigt schonungslos die Realität des Mittelalters und daher meine Leseempfehlung für alle Geschichtsfans.
  12. Cover des Buches Zwischen Liebe und Hass (ISBN: 9783775159302)
    Gilbert Morris

    Zwischen Liebe und Hass

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Seelensplitter

    Meine Meinung zum Roman:


    Wakefield Saga 2


    Zwischen Liebe und Hass



    Inhalt in meinen Worten:


    Wakefield Saga geht um eine Familie, die Wakefields, die Teilweise wirklich eine Menge für den Glauben erleben und durchmachen aber auch wie Sie zum Glauben kamen ist immer wieder spannend zu lesen. Dieses Mal geht es um den Enkeln, Robin. Er verlor seine Mama recht früh, und den Vater noch vor der Geburt, doch weswegen, würde euch zu sehr spoilern.


    In diesem Buch geht es vor allem um das Leben von Robin. Einerseits wie er Erwachsen wird, durch doofe Zustände in das Gefängnis kommt, und zwar nicht in England sondern in Spanien, und genau darum geht es auch hauptsächlich, wie kann ein Mann der einfach nur den Hass in sich spürt dennoch seinen Weg gehen. Die wichtigste Bitte die ihm zugetragen wurde ist, Hasse nicht, sondern Segne.


    Was daraus entsteht und warum es manchmal lohnenswert ist, zu warten, das berichtet euch Robin und all die anderen Menschen in diesem Buch.




    Wie ich das Gelesene empfinde:


    Obwohl ich das Buch hin und wieder von der Schreibweise schwer empfand, und nicht locker und leicht, ein Grund warum ich nicht so schnell daran lesen konnte, wie gewöhnlich, ist es ein sehr schönes Buch. Es behandelt den Glauben realistisch und angenehm, zeigt aber auch auf, was Glauben in den letzten Jahrhunderten doch für Wandlungen mitmachen durfte. Sei es weil Katholische Menschen den evangelischen bzw den biblischen Glauben für sich entdecken oder auch weil manche Menschen merken, da gibt es noch viel mehr, als man auf den ersten Blick erkennen kann und mag. Das finde ich spannend erzählt und auch wertvoll wiedergegeben.




    Geschichte:


    Robin wuchs mir recht schnell an mein Herz. Vor allem als er das Liebste in seinem Herzen zu verloren glaubt, und doch merken darf, wie Gott ihn versorgt. Denn einerseits ist er ein Günstling von der Königin andererseits schlägt sein Herz aber für das Meer und darauf zu fahren. Wie gut, das er einen ganz besonderen Auftrag bekommt. So kann er das Verloren geglaubte nämlich wieder sehen und merken, Vergebung ist viel mehr wert als der Hass der in einem Herzen schlummern kann.


    Interessant fand ich auch den Überblick der Geschichte von England zwischen 1553 und 1588. Zudem fand ich den Zahlstrahl von Robin seiner Familie hilfreich, weil ich sonst manchmal dezent durcheinander geraten wäre.


    Somit wisst ihr auch, wann die Geschichten spielen und was ungefähr zu der Zeit stattfand.




    Spannung:


    Die Spannung im Buch empfand ich recht hoch, zumindest immer wieder Mal, denn manche Szenen wurden sehr lang gedehnt. Gerade die zweite Hälfte des Buches hat es mir angetan und ich litt immer wieder mit den Figuren mit und war immer wieder erstaunt, wie sie aus manch schweren Lagen wieder entkamen.




    Charaktere:


    Vor allem geht es um Robin. Wer ist Robin und was macht ihn aus? Er ist der Sohn von Blanche Holly und William Wakefield und Enkel von Margred Morgan und Sir Robert Wakefield. Als junger Mann erlebt Robin so einige Hindernisse, doch dank seiner Großeltern merkt er das es von einer anderen Kraft gehalten wird.


    Dann geht es aber auch um Allison, die ein ganz schön hartes Los gezogen hat, doch über Sie kann ich nicht so viel preisgeben, wenn ich euch nicht spoilern möchte.


    Die Entwicklung der Charaktere und den verschiedenen Vor und Unlieben empfand ich toll, und auch das nicht jeder Charakter gleich klug handelt wie es ein anderer tut und das die Charaktere offenkundig zeigen, was ihnen der Glauben und auch die Kraft dahinter bedeuten.




    Glaube:


    Dieses Buch spielt mit dem christlichen Glauben, bzw bezieht diesen deutlich ein. Ohne diese Hinweise und vielen Impulse wäre das Buch nicht das was ich brauche, aber gerade durch diese vielen Charaktere, und durch diese Hinweise und Empfehlungen im Glauben, ist es eine kleine Kraftquelle, auch wenn die Sprache etwas schwerfälliger ist, so ist es gerade mit dem Gesamtpaket sehr liebreizend und definitiv Entdeckungswert!




    Empfehlung:


    Ich finde toll, dass das Buch nicht in der Einfachheit trumpft, sondern gerade weil ich mich reinfuchsen darf, mich bewusst damit beschäftigen darf, mich ganz bewusst in der Geschichte bewegen darf, deswegen vergebe ich auch gerne eine Empfehlung und gerade der christliche Glaube und an den Herrn Jesus finde ich sehr wertvoll und zugleich ein Geschenk dieser Geschichte. Deswegen ich will sofort mit Robin weiter lesen und gerne in den dritten Band einsteigen.


    Deswegen ja klare Empfehlung. Aber eher für Historische Romanliebhaber, als für Fantasieliebhaber.




    Bewertung:


    Mich hat das Buch bewegt, manches Schicksal der Charaktere hat mich getroffen und ich kann sagen, ja ich vergebe fünf Sterne.

  13. Cover des Buches Höllenknecht (ISBN: 9783499249426)
    Ines Thorn

    Höllenknecht

     (44)
    Aktuelle Rezension von: SigiLovesBooks

    Ich habe den Eindruck, dass die Autorin sich gesteigert hat: stilistisch und auch im inhaltlichen und dem Spannungsbogen, da es sich bei den von mir gelesenen Werken um "die Verbrechen von Frankfurt" handelt, die teils historisch belegt sind. Nach "Teufelsmond" und "Totenreich" war nun das frühere Werk der Autorin etwas absehbar, die Figuren etwas oberflächlicher gezeichnet, aber mit Lokalkolorit und dem, wie mir scheint, stetigem Bemühen, die Aufklärungsarbeit in der "criminalia" ohne Frauen ad absurdum zu erklären. Dies ist teils gelungen und amüsant beschrieben, teils auch etwas unrealisitisch dargestellt, da es keiner Recherche bedaf, wie die Stellung der Frau im Mittelalter in Deutschland war: ob es in Frankfurt oder einem pfälzischen oder auch hessischen Dorf war - "dem Manne untertan" sicherlich... Dennoch gebe ich gerne 82 Punkte für den "Höllenknecht", da ich das Buch unterhaltsam fand, allerdings eher stilistisch schlicht und das Bemühen um eine mittelalterliche "Emanzipation" und deren Darstellung in Form solch kämpferischer Frauen wie Gustelies, Jutta Hinterer und Hella als positiv empfinde, der emanzipatorische Gedanke zieht sich durch alle von mir bisher gelesenen Bücher der Autorin. 


    (gelesen Oktober 2012) - Original-Rezi auf der "Histo-Couch"

  14. Cover des Buches Glorianas Fackel (ISBN: 9783442732425)
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