Bücher mit dem Tag "1806"
8 Bücher
- Daniel Kehlmann
Die Vermessung der Welt
(3.435)Aktuelle Rezension von: ArgentumverdeWährend Carl Friedrich Gauß zu Hause an einem Buch über die Vermessung der Welt schreibt, bereist sie Alexander von Humboldt kreuz und quer, dokumentiert und erforscht.
Daniel Kehlmann erzählt die Geschichte zweier Wissenschaftler, die jeder auf ihre Art entdecken und verstehen wollen, begreifen und begreiflich machen wollen, deren Wissen und Bücher uns bis heute begleiten und lehren. Es sind zwei ganz außergewöhnliche Gelehrte, Geister ihrer Zeit weit voraus und Kehlmann gelingt es ganz hervorragend Beide dem Leser nahe zu bringen. Dabei schreibt er nicht weniger wortgewandt, geistreich und humorvoll als er seine Protagonisten präsentiert.
Mein Fazit: Ein großartiges Buch, an dem man nicht vorbeigehen sollte. Von mir mehr als eine klare Leseempfehlung.
- Gustav Seibt
Goethe und Napoleon
(4)Aktuelle Rezension von: SokratesHat er oder hat er nicht ? --- Goethe für Napoleon geschwärmt? - Vielen ist sicherlich das berühmte Treffen zwischen Goethe und Napoleon 1806 in Erfurt ein Begriff. Napoleon, siegreich über die Preußen nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt, zog sich mit seinen Truppen in Richtung Erfurt zurück. Dort quartierte man sich ein. Auf dem Erfurter Fürstenkongress kommt es nun zu diesem berühmten Treffen. Humboldt weiß in einem Brief 1806 zu berichten, dass Gesprächsthemen der „Werther“ und die französische Bühne gewesen sein sollen. Goethe selbst schweigt bis zu seinem Lebensende mehr oder weniger; nur sehr selten macht er Andeutungen zum tatsächlichen Inhalt des Gesprächs. Interessant erscheint jedoch, dass Goethe nach diesem Treffen eine Franzosen-freundlichere Position einnimmt, obwohl er zunächst absolut ablehnend gegenüber dem französischen Kaiser war, der halb Europa in seinen Einfluss- und Machtbereich bringen wollte. - Gustav Seibt, bekannter deutscher Feuilletonist, hat mit diesem vorliegenden Buch eine Nische besetzt: Er geht der doch sehr marginalen Frage nach, warum Goethe (und nur er) seine Meinung zu Napoleon geändert hat, denn offensichtlich muss das Erfurter Treffen den mittlerweile schon gut getagten Goethe in mancherlei Hinsicht umgestimmt haben. Seibt stellt nebenbei die französisch-deutsche Geschichte jener Jahre ausführlich dar; insbesondere die Ereignisse jener Jahre im Herzogtum Weimar, in dessen politischer Führung um den Fürsten Karl August Goethe agierte. Seine ausführliche Quellenrecherche bietet auch einen gelungenen Überblick über eine Zeit, in der sich eroberte – ehemals pro-preußische – Gebiete nunmehr politisch, juristisch und gesellschaftlich/kulturell Frankreich anschließen mussten, obwohl vorrangig der Wunsch nach territorialer Eigenständigkeit bestehen blieb. Auch gut lesbar für Goethe-Unkundige und Geschichtsanfänger. - Heinrich von Kleist
Der zerbrochne Krug. Studienausgabe
(238)Aktuelle Rezension von: MelB2508Ich habe den Zerbrochnen Krug nicht lesen müssen zu meiner Schulzeit und ihn jetzt nach meiner Tochter gelesen - auf ihren Wunsch hin. Die Sprache ist auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig und nichts, was ich freiwillig in meiner Freizeit lesen würde. Zudem handelt es sich um ein Theaterstück, eine Form der Literatur, die ich äußerst ungern lese.
ABER - der Stoff an sich ist absolut aktuell! Es geht um Machtmissbrauch einer jungen Frau gegenüber, um Täuschung, Betrug und um die Ohnmacht und Wirkungslosigkeit der Instanz Gericht/Justiz.
Ich habe das recht kurze Werk schnell durchgelesen, wenn ich auch etwas mit der Schriftart (die Dialoge werden oft eingerückt abgedruckt, was mich beim Lesen sehr irritiert hat) und der Sprache zu kämpfen hatte.
Alles in allem kein Buch für ein entspanntes Lesevergnügen, aber ein Klassiker, den man durchaus mal gelesen haben sollte und dessen Aktualität doch überraschend für mich war!
- Kajsa Arnold
Ein Duke für Lady Sienna
(7)Aktuelle Rezension von: Linker_MopsDie Story rund um Sienna und Oliver fand ich eigentlich ganz gut. Beide passten gut zusammen, das Setting hat gestimmt, die Dialoge waren spritzig und der Background war spannend. Also dass ihr Vater ein Bordellbesitzer mit mehr als merkwürdigen Ansichten bzgl. der Zukunft seiner Töchter war. Das hat einen gut in die Geschichte gelockt und ich konnte zu Beginn das Buch kaum aus der Hand legen.
Nach der Hälfte war ich aber etwas irritiert, was sich bis zum Ende hinzog. Oliver redet die ganze Zet davon, dass er nicht heiraten wird und es kommt auch deswegen immer wider zu Missverständnissen und Konflikten zwischen beiden. Und dann ... von jetzt auf gleich ändert er komplett seine Meinung und legt schwülstige Reden hin. Das hat irgendwie nicht gepasst.
Auch dass ihr Vater am Ende so schnell einknickt, war für mich nicht überzeugend. Da hätte ich mir mehr mehr Showdown gewünscht.Mein Fazit: Kein schlechter Regency-Roman, aber er hatte zum Ende hin mehrere Schwächen.
- Amanda Foreman
Die Herzogin von Devonshire
(8)Aktuelle Rezension von: LifelineWirklich tolle Biographie über Giorgiana, die mit 17 den Herzog von Devonshire heiratet. Es wird ihr Einsatz in der Politik und ihr privates Leben gut beschrieben. Finde es einfach bemerkenswert, wie stark sie gewesen ist und wie alle sie geliebt haben, nur ihr Mann nicht. - Alessandro Barbero
Das schöne Leben des Edelmannes Robert Pyle und die Kriege der anderen
(4)Noch keine Rezension vorhanden - Lucca Müller
Fräulein Schopenhauer und die Magie der Worte
(14)Aktuelle Rezension von: EmiliKurzbeschreibung:
Weimar, 1806: Nach dem Tod des Vaters zieht Adele Schopenhauer mit ihrer Mutter Johanna in die Stadt der Literaten. Bruder Arthur bleibt vorerst in Hamburg, um seine Kaufmannslehre zu beenden. Fasziniert vom kulturellen Leben der Stadt eröffnet Johanna Schopenhauer einen Literatursalon, in dem Geistesgrößen ein- und ausgehen. Um die Familie über Wasser zu halten, beginnt Johanna, Romane zu schreiben, was Arthur sehr missfällt. Adele jedoch zieht es zur Dichtung, gefördert von Goethe, der von ihrem Talent begeistert ist. Dann erleidet Johanna einen Schlaganfall und braucht die Hilfe ihrer begabten Tochter dringender denn je. Plötzlich scheinen für Adele ihre eigenen Träume unerreichbar ...
Meine Meinung:
Mit diesem Roman hatte ich wirklich Glück gehabt. Eine sehr fesselnde Lektüre, die ich nicht aus der Hand legen wollte. Ein Glück, dass es Sonntag war. Wie so oft bei Büchern dieser Art, geht es in dem Roman von der Frauen, die in der Geschichte hinter den berühmten und bekannten Männern, verschwinden. Sehr schade, denn Adele Schopenhauer, wie auch ihre Mutter Johanna Schopenhauer haben es verdient, dass ihr Leben ausführlicher dargestellt wird. Die Geschichte beginnt im 1806 mit dem tragischen Tod des Vaters von Arthur, dem künftigen Philosophen und Adele, einem Kind, das schon in der frühen Kindheit eine mitfühlendes, aufgewecktes und intelligentes Wesen, hatte. Die Entwicklung der Charaktere ist der Autorin ausgesprochen gut gelungen, und die Verbindung von Fakten und einer fiktiven Geschichte ist mehr als ansprechend gewesen. Auf jeden Fall verfolgte ich die Handlung mit großem Interesse.
Arthur Schopenhauer tritt in dem Roman alles andere als ein sympathischer Mensch auf, was der Überlieferungen weitgehend entspricht. Ein mürrischer, streitsüchtiger junger Mann, der misanthropisch veranlagt ist, und im Allgemeinen dem Leben und seinen Mitmenschen gegenüber unfreundlich bis feindlich gesinnt ist. Als Leser verspürt man eine Abneigung diesem Charakter gegenüber, auf jeden Fall, konnte ich mich mit der streitsüchtigen, rechthaberischen Art des künftigen Philosophen nicht anfreunden. Im Gegenzug ist die Adele, seine Schwester, die Sympathieträgerin in dieser Geschichte. Ein liebevolles Mädchen, das über ein großes Maß an Empathie verfügt, klug, treu und freundlich ist. Nicht all ihre Handlungen im Laufe der Geschichte kamen bei mir gut an, doch ihr Wesen im Allgemeinen mochte ich sehr gerne. Die Mutter der beiden ist ebenfalls ein interessanter Charakter, gerade zu dieser Zeit in 19. Jahrhundert, war es für eine Frau nicht einfach sich zu behaupten. Johanna erlebt ihr Elternhaus und anschließend die Ehe als einschränkend, und als sie nach dem Tod ihres Mannes endlich frei über sich selbst bestimmen kann und ihr Leben nach eigenen Maßstäben gestalten kann, will sie diesen Status als Witwe nicht aufgeben. Das charakterliche Wachstum von Mutter und Tochter habe ich mit großem Interesse beobachtet.
Alles in allem: Ein rundum gelungener Biografieroman, der dem Leser die Familie Schopenhauer näher bringt und den ich sehr gerne weiterempfehlen würde. Mitreißende Geschichte, die mit einer Leichtigkeit und viel Gefühl, erzählt worden ist. Ein Buch, das mir überraschend gut gefallen hat. Ein Monatshighlight für mich und ein großer Lesegenuss.
- C. S. Forester
Der Kapitän
(9)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerEine tolle Geschichte! Ich bin eigentlich kein Fan von historischen Romanen und schon gar nicht von "Seefahrerromantik". Aber die Hornblower-Serie von C.S. Forester ist wirklich lesenswert. Ich gebe vier Sterne für den Spannungsbogen, die greifbar erzählte Geschichte und die spürbar vermittelte Melancholie des Helden.