Bücher mit dem Tag "1806"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "1806" gekennzeichnet haben.

7 Bücher

  1. Cover des Buches Die Vermessung der Welt (ISBN: 9783499013225)
    Daniel Kehlmann

    Die Vermessung der Welt

     (3.417)
    Aktuelle Rezension von: Bemyberlinbaby

    Verglichen mit anderen Büchern von Daniel Kehlmann steht dieses für mich leider ziemlich am Ende der Liste. Es hat mich kaum gefesselt und dadurch dass ein Großteil des Buchs aus naturwissenschaftlichen Erkenntnissen besteht auch hin und wieder abgehangen. Die Idee, sich solch berühmte Protagonisten zu angeln ist dennoch bemerkenswert. Der Schreibstil an sich hat mir allerdings sehr gut gefallen und war der Zeit, in der der Roman spielt, wunderbar angepasst.

  2. Cover des Buches Der zerbrochne Krug (ISBN: 9783150144176)
    Heinrich von Kleist

    Der zerbrochne Krug

     (235)
    Aktuelle Rezension von: Susanne_J._Beisteiner

    Siehe auch mein Video auf Youtube  https://www.youtube.com/watch?v=gv7VsTEBUeo 

    Heinrich von Kleist hat in diesem Lustspiel das Thema des befangenen Richters auf den Punkt gebracht.

    Das Stück spielt Mitte des 17. Jahrhunderts in den Niederlanden, und es ist leicht, über die dargestellten Szenen zu lachen, weil es sehr unwahrscheinlich ist, dass es so ähnlich heutzutage auch noch zugehen könnte, wenn Richter befangen sind, zumindest hoffe ich das.

    Die Hauptperson darin ist der Dorfrichter Adam, der an einem ziemlich konfusen Morgen erfährt, dass sich der Gerichtsrat auf dem Weg zu ihm befindet. Der kommt mit der Absicht, die Richter zu überprüfen und hat den Ruf, sehr genau und streng zu sein, und schon so manchen Richter abgesetzt zu haben. Daraufhin liegen bei Richter Adam die Nerven blank, und er gerät regelrecht Panik, doch bevor er sich noch halbwegs auf den wichtigen Besuch vorbereiten kann, ist der Gerichtsrat auch schon da, und mit ihm gleich die erste Streitpartei des Tages. Als ob die Situation nicht schon kompliziert genug für ihn wäre, muss der Richter auch noch über einen Streitfall richten, in dem er selbst der gesuchte Schuldige ist.

    Für die meisten lustigen Momente in dem Stück ist der Richter Adam verantwortlich, weil er unglaublich kreativ dabei ist, den Sachverhalt so zu drehen, dass der Verdacht nicht auf ihn fallen soll, und dabei ganz offensichtlich schwer ins Schwitzen kommt. Denn die kritischen Augen des Gerichtsrats und der Wunsch des Schreibers, den Richter loszuwerden und selbst dessen Amt zu übernehmen, versperren ihm die Möglichkeit, sich durch seine übermächtige Position aus der Affäre zu ziehen, so wie er das gerne getan hätte und wie es ihm vermutlich zuvor schon des öfteren getan hat.

    Richter Adam ist somit ein extremes Beispiel dafür, wie wir uns einen Richter nicht wünschen. Ein Blick in die Literaturgeschichte zeigt uns, dass der Beginn des 19. Jahrhunderts in Deutschland ganz im Zeichen der Weimarer Klassik stand. Damals war es ein ungeschriebenes Gesetz, vorbildliches, erstrebenswertes Verhalten in die Handlung eines Dramas einzubauen. Kleist hat sich mit seinem Drama zwar formal an die klassischen Vorgaben gehalten, inhaltlich aber hat er die menschlichen Abgründe in den Vordergrund gestellt.

    Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass er es mit seinem zerbrochenen Krug - und seinen anderen Stücken übrigens auch - damals gar nicht leicht gehabt hat. Viele Theater verweigerten die Aufführung seiner Dramen, und manche davon wurden sogar verboten. Ein Umstand, der ihn 1811 im Alter von 34 Jahren in den Selbstmord trieb. Er hatte das Pech, in seinem künstlerischen Ausdruck weder von seinen literarischen Zeitgenossen, noch vom damaligen Publikum verstanden zu werden.

    Es geht im zerbrochenen Krug aber nicht nur um die teilweise fragwürdige Gerechtigkeit von Gerichten, sondern auch um die Leichtgläubigkeit der jungen Eve, die in dem Stück durch hinterhältige Angstmacherei dazu gedrängt wurde, etwas zu tun, das sie eigentlich gar nicht wollte.

    Ich glaube, bei dem Thema “Ängste verbreiten, schüren und für den eigenen Vorteil nutzen” fallen euch sicher ein paar gute Beispiele ein, wann diese Methodik schon benutzt wurde, um ganze Kriege zu beginnen, um Wahlen zu gewinnen oder im kleineren Maßstab auch, um uns Produkte zu verkaufen, die wir gar nicht brauchen, wie z.B. eine Hautcreme, die Elektrosmog abhalten soll oder angepriesene Allheilmittel wie hochdosierte Vitaminpräparate.

    Durch Angst lässt sich unser Handeln leider sehr gut steuern und manipulieren. Entwicklungsbiologisch gesehen ist das natürlich sinnvoll und gut, denn wer nicht voller Angst vor dem Tiger flüchtet, der ist eben tot.

    Aber nicht jede Angst ist eine derart sinnvolle Warnung. Sie könnte nämlich auch durch Fehlinformationen oder durch gezielte Manipulation entstanden sein.

    Also nochmals danke an Heinrich von Kleist, dass er uns daran erinnert, misstrauisch zu werden, wenn jemand für seine Argumentation zu tief in die Ängstekiste hineingreift und böse Monster herausfischt, die es gar nicht gibt.

    Falls ihr euch für die erwähnten Themen interessiert, kann ich euch den zerbrochenen Krug wärmstens empfehlen. Lasst euch nicht von den veralteten Ausdrücken und kunstvoll umgestellten Sätzen abschrecken, denn es gibt im Anhang jede Menge Anmerkungen, in denen deren Bedeutung erklärt wird. Das Lesen ist zwar für heutige Leser zugegebenermaßen anstrengend, aber gleichzeitig gibt es dabei auch viel zu lachen. Für mich hat sich die Mühe auf jeden Fall gelohnt!

  3. Cover des Buches Goethe und Napoleon (ISBN: 9783423346108)
    Gustav Seibt

    Goethe und Napoleon

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Sokrates
    Hat er oder hat er nicht ? --- Goethe für Napoleon geschwärmt? - Vielen ist sicherlich das berühmte Treffen zwischen Goethe und Napoleon 1806 in Erfurt ein Begriff. Napoleon, siegreich über die Preußen nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt, zog sich mit seinen Truppen in Richtung Erfurt zurück. Dort quartierte man sich ein. Auf dem Erfurter Fürstenkongress kommt es nun zu diesem berühmten Treffen. Humboldt weiß in einem Brief 1806 zu berichten, dass Gesprächsthemen der „Werther“ und die französische Bühne gewesen sein sollen. Goethe selbst schweigt bis zu seinem Lebensende mehr oder weniger; nur sehr selten macht er Andeutungen zum tatsächlichen Inhalt des Gesprächs. Interessant erscheint jedoch, dass Goethe nach diesem Treffen eine Franzosen-freundlichere Position einnimmt, obwohl er zunächst absolut ablehnend gegenüber dem französischen Kaiser war, der halb Europa in seinen Einfluss- und Machtbereich bringen wollte. - Gustav Seibt, bekannter deutscher Feuilletonist, hat mit diesem vorliegenden Buch eine Nische besetzt: Er geht der doch sehr marginalen Frage nach, warum Goethe (und nur er) seine Meinung zu Napoleon geändert hat, denn offensichtlich muss das Erfurter Treffen den mittlerweile schon gut getagten Goethe in mancherlei Hinsicht umgestimmt haben. Seibt stellt nebenbei die französisch-deutsche Geschichte jener Jahre ausführlich dar; insbesondere die Ereignisse jener Jahre im Herzogtum Weimar, in dessen politischer Führung um den Fürsten Karl August Goethe agierte. Seine ausführliche Quellenrecherche bietet auch einen gelungenen Überblick über eine Zeit, in der sich eroberte – ehemals pro-preußische – Gebiete nunmehr politisch, juristisch und gesellschaftlich/kulturell Frankreich anschließen mussten, obwohl vorrangig der Wunsch nach territorialer Eigenständigkeit bestehen blieb. Auch gut lesbar für Goethe-Unkundige und Geschichtsanfänger.
  4. Cover des Buches Fräulein Schopenhauer und die Magie der Worte (ISBN: 9783404191888)
    Lucca Müller

    Fräulein Schopenhauer und die Magie der Worte

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Emili

                                                                                                                                                     

    Kurzbeschreibung:

    Weimar, 1806: Nach dem Tod des Vaters zieht Adele Schopenhauer mit ihrer Mutter Johanna in die Stadt der Literaten. Bruder Arthur bleibt vorerst in Hamburg, um seine Kaufmannslehre zu beenden. Fasziniert vom kulturellen Leben der Stadt eröffnet Johanna Schopenhauer einen Literatursalon, in dem Geistesgrößen ein- und ausgehen. Um die Familie über Wasser zu halten, beginnt Johanna, Romane zu schreiben, was Arthur sehr missfällt. Adele jedoch zieht es zur Dichtung, gefördert von Goethe, der von ihrem Talent begeistert ist. Dann erleidet Johanna einen Schlaganfall und braucht die Hilfe ihrer begabten Tochter dringender denn je. Plötzlich scheinen für Adele ihre eigenen Träume unerreichbar ...

    Meine Meinung:

    Mit diesem Roman hatte ich wirklich Glück gehabt. Eine sehr fesselnde Lektüre, die ich nicht aus der Hand legen wollte. Ein Glück, dass es Sonntag war. Wie so oft bei Büchern dieser Art, geht es in dem Roman von der Frauen, die in der Geschichte hinter den berühmten und bekannten Männern, verschwinden. Sehr schade, denn Adele Schopenhauer, wie auch ihre Mutter Johanna Schopenhauer haben es verdient, dass ihr Leben ausführlicher dargestellt wird. Die Geschichte beginnt im 1806 mit dem tragischen Tod des Vaters von Arthur, dem künftigen Philosophen und Adele, einem Kind, das schon in der frühen Kindheit eine mitfühlendes, aufgewecktes und intelligentes Wesen, hatte. Die Entwicklung der Charaktere ist der Autorin ausgesprochen gut gelungen, und die Verbindung von Fakten und einer fiktiven Geschichte ist mehr als ansprechend gewesen. Auf jeden Fall verfolgte ich die Handlung mit großem Interesse.

    Arthur Schopenhauer tritt in dem Roman alles andere als ein sympathischer Mensch auf, was der Überlieferungen weitgehend entspricht. Ein mürrischer, streitsüchtiger junger Mann, der misanthropisch veranlagt ist, und im Allgemeinen dem Leben und seinen Mitmenschen gegenüber unfreundlich bis feindlich gesinnt ist. Als Leser verspürt man eine Abneigung diesem Charakter gegenüber, auf jeden Fall, konnte ich mich mit der streitsüchtigen, rechthaberischen Art des künftigen Philosophen nicht anfreunden. Im Gegenzug ist die Adele, seine Schwester, die Sympathieträgerin in dieser Geschichte. Ein liebevolles Mädchen, das über ein großes Maß an Empathie verfügt, klug, treu und freundlich ist. Nicht all ihre Handlungen im Laufe der Geschichte kamen bei mir gut an, doch ihr Wesen im Allgemeinen mochte ich sehr gerne. Die Mutter der beiden ist ebenfalls ein interessanter Charakter, gerade zu dieser Zeit in 19. Jahrhundert, war es für eine Frau nicht einfach sich zu behaupten. Johanna erlebt ihr Elternhaus und anschließend die Ehe als einschränkend, und als sie nach dem Tod ihres Mannes endlich frei über sich selbst bestimmen kann und ihr Leben nach eigenen Maßstäben gestalten kann, will sie diesen Status als Witwe nicht aufgeben. Das charakterliche Wachstum von Mutter und Tochter habe ich mit großem Interesse beobachtet.

    Alles in allem: Ein rundum gelungener Biografieroman, der dem Leser die Familie Schopenhauer näher bringt und den ich sehr gerne weiterempfehlen würde. Mitreißende Geschichte, die mit einer Leichtigkeit und viel Gefühl, erzählt worden ist. Ein Buch, das mir überraschend gut gefallen hat. Ein Monatshighlight für mich und ein großer Lesegenuss.

                            

  5. Cover des Buches Das schöne Leben des Edelmannes Robert Pyle und die Kriege der anderen (ISBN: 9783596313709)
  6. Cover des Buches Der Kapitän (ISBN: 9783104026923)
    C. S. Forester

    Der Kapitän

     (9)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Eine tolle Geschichte! Ich bin eigentlich kein Fan von historischen Romanen und schon gar nicht von "Seefahrerromantik". Aber die Hornblower-Serie von C.S. Forester ist wirklich lesenswert. Ich gebe vier Sterne für den Spannungsbogen, die greifbar erzählte Geschichte und die spürbar vermittelte Melancholie des Helden.
  7. Cover des Buches Die Herzogin von Devonshire (ISBN: 9783492254236)
    Amanda Foreman

    Die Herzogin von Devonshire

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Lifeline
    Wirklich tolle Biographie über Giorgiana, die mit 17 den Herzog von Devonshire heiratet. Es wird ihr Einsatz in der Politik und ihr privates Leben gut beschrieben. Finde es einfach bemerkenswert, wie stark sie gewesen ist und wie alle sie geliebt haben, nur ihr Mann nicht.

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