Bücher mit dem Tag "1850-1900"
51 Bücher
- Hermann Hesse
Unterm Rad
(840)Aktuelle Rezension von: stefan182Inhalt: Hans Giebenrath ist Klassenprimus, gleichzeitig aber auch ein Einzelgänger. Von den Erwachsenen in seinem Umkreis – seinem Vater, dem Rektor und dem Priester – wird er zum intensiven Lernen angehalten, damit er das Landesexamen besteht, um in der Klosterschule Maulbronn zum Landesbeamten ausgebildet werden zu können. Dies gelingt ihm auch, allerdings erwarten ihn in Maulbronn erneut intensive Lernphasen – und langsam, aber sicher wird alles zu viel für Hans…
Persönliche Meinung: „Unterm Rad“ ist eine 1906 erschienene Erzählung von Hermann Hesse, die man heute dem Coming of Age-Genre zuordnen würde. Eine große Rolle innerhalb der Erzählung spielt die Selbstfindung von Hans, der in seinem Heimatdorf und in der Klosterschule permanent unter Druck steht: Seine – durchweg männlichen – Erzieher/Lehrer sehen Hans nur vor dem Hintergrund des Leistungsaspekts; wie Hans innerlich ist bzw. was er tatsächlich möchte, wird nicht berücksichtigt. Ein weiteres Coming of Age-Element, das in „Unterm Rad“ eine wichtige Rolle spielt, ist die (erste) Liebe: Zwei Mal verliebt sich Hans, wobei die eine Liebe eher eine geistige, die andere eine körperliche ist. Innerhalb der Erzählung findet sich zudem scharfe Kritik am Schulwesen um 1900, das, so der Erzähler und einzelne Figuren, zu verkopft sei und lediglich dazu diene, obrigkeitstreue Staatsdiener zu formen. Druck ist das Signum dieses Schulwesens – und die Erzählung zeigt, dass man durch diesen Druck zerbrechen kann. Erzählt wird „Unterm Rad“ von einem auktorialen Erzähler, der oft in die Perspektive von Hans schlüpft. Dabei wird ein vergleichsweise komplexer, leicht verschnörkelter Sprachstil mit häufiger Hypo- und Parataxen-Verknüpfung genutzt (das tut dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch). Insgesamt ist „Unterm Rad“ eine eindrückliche Erzählung über das Erwachsenwerden, die auch ein Jahrhundert nach ihrem Erscheinen kaum Aktualität eingebüßt hat. - Karl May
Winnetou 1 - Der rote Gentleman, Winnetou 2 - Der rote Gentleman, Winnetou 3 - Der rote Gentleman und Der Schatz im Silbersee
(207)Aktuelle Rezension von: BuddyTVIm Buch „Winnetou“ beschreibt Karl May sich selbst als deutschen Auswanderer, der in den wilden Westen nach Amerika kommt. Anfangs als Hauslehrer tätig, ändert sich sein Leben schlagartig, als ihn ein finanziell lukratives Angebot in die Prärie lockt. Im Zuge dessen findet er in Sam Hawkens, Dick Stone und Will Parker Freunde, die ihm den Aufenthalt deutlich angenehmer machen. Es gibt aber auch Personen, die ihm weniger wohl gesonnen sind, sowohl im, als auch außerhalb des Lagers. So ist auch Winnetou vorerst auf der feindlich gesinnten Seite und erst durch einige Listen und glückliche Zufälle ändert sich das Verhältnis zu dem, was heute sicherlich den meisten bekannt ist. Mehr möchte ich aus Spoiler-Gründen zur Handlung nicht sagen 😄
Mir persönlich hat das Buch sehr gut gefallen, weshalb ich eine Leseempfehlung aussprechen würde. Allerdings muss ich zugeben, dass die ersten 50-100 Seiten, sowohl vom Schreibstil, als auch von der Handlung gewöhnungsbedürftig sind. Hat man aber einmal reingefunden, so kann das Buch einen durchaus fesseln. Gerade als Karl May Neuling, sollte man aber etwas Geduld mitbringen, um auch die vermeintlich „langweiligen“ Stücke des Buches zu überwinden, denn das ist es auf jeden Fall Wert 📚
- Karl May
Der Schatz im Silbersee (Taschenbuch)
(104)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderIm Silbersee liegt ein Schatz und der ist begehrt und eine brüchtigte Bande macht sich auch schon auf dem Weg zum Silbersee. Old Shatterhand und seine Gefährten aber bekommen Wind davon und auch sie reisen zum Silbersee und wollen den Bewohnern zur Seite stehen und den Räubern das Handwerk legen. Dies ist der einzige Band von Karl May, den ich gelesen habe. Hat mich nie so gepackt, aber da wir an den Silbersee gefahren sind, bekam ich das Buch. Es ist schon sehr spannend geschrieben und hat mir gut gefallen, aber für mehr hat es nicht gereicht.
- Karl May
Die Felsenburg
(28)Aktuelle Rezension von: LerchieOld Shatterhand war in Guaymas angekommen und suchte sich zunächst einen Ort zum Schlafen. In einem Hotel, das diese Bezeichnung eigentlich nicht verdiente, das jedoch das einzige im Ort war, fand er ihn. Dort wohnte auch der Mormone Harry Melton, ein Heiliger der letzten Tage. Vom Wirt hatte Old Shatterhand erfahren, dass dieser auf ein Schiff wartete, das ihn nach Lobos bringen sollte. Auch wenn ihm der Mann nicht gefiel, so nahm er doch sein Angebot an, ihn mitzunehmen. Doch behielt er sich die Entscheidung, ob er auf der Hacienda del Arroyo als Buchhalter arbeiten wolle, für das Ende der Reise vor.
Der Mormone war ihm von Anfang an nicht geheuer. Und als er erfuhr, dass der Mormone eine große Gruppe Deutscher zur Hacienda führen wolle wurde er noch misstrauischer. Mit seinem Kabinennachbarn kam er ins Gespräch. Dieser hatte diese Reise nur mitgemacht, um seiner untreuen Braut nahe zu sein. Auf Deck konnte Old Shatterhand beim Lauschen dann die Bestätigung finden, dass Melton mit den Deutschen nicht das vorhatte was er vorgab.
Auf dem Ritt von Lobos zur Hacienda setzte er sich dann unauffällig ab, um in Ures Anzeige zu erstatten, doch das nützte nichts, denn der Mann dort gedachte nicht, etwas zu unternehmen. Also musste er es selbst tun.
Die Abenteuer, die Old Shatterhand allein und mit Freunden, erlebt, sind spannend geschrieben. Denn er hatte recht mit seiner Vermutung, dass seinen Landsleuten Unbill drohe. Ja es drohte ihnen noch viel mehr, und auch Old Shatterhand geriet durchaus in Lebensgefahr. Doch das hielt ihn nicht davon ab zu versuchen seine Landsleute zu retten.
Wird ihm das gelingen? Vermutlich schon, aber wie?
Das Buch lässt sich immer noch leicht und flüssig lesen. Ich selbst habe es schon so oft gelesen, dass ich gar nicht mehr weiß, wie oft. Es fängt auch gleich spannend an. Den einen oder anderen mögen die genauen Beschreibungen Karl Mays stören. Er beschreibt die Menschen genauso genau, wie die Landschaften. Das mag sich manchmal etwas ziehen, ist aber oft im Nachhinein von Nutzen. Ich habe schon als Kind fast alle Karl-May-Romane verschlungen. Und ich lese sie auch jetzt noch ab und zu gerne. Der Schreibstil ist für die heutige Jugend vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig. Doch sollte man bedenken, dass dieses Buch schon vor mehr als hundert Jahren geschrieben wurde. Es hat mir, obwohl wie schon gesagt schon oft gelesen, wieder sehr, sehr gut gefallen.
- Lothar Schmid
In den Schluchten des Balkan (Taschenbuch)
(41)Aktuelle Rezension von: rallus4.Teil eines der besten Abenteuerromane. Weiter geht es durch den Balkan und die Schilderung der Geographie und der dort lebenden Menschen ist wie immer sehr plastisch, man kann sich vorstellen warum dort das Pulverfass für den 1. Weltkrieg war. - Karl May
Durch das Land der Skipetaren (Taschenbuch)
(47)Aktuelle Rezension von: rallus5.Teil der Abenteuerreise um Hadschi Halef und Kara ben nemsi in dem sie durch die Skipetaren (Kosovo, Albanien) risen und weiterhin die Spur der Schurken verfolgen. Karl May hatte sein Wissen um die Landschaften die er beschrieb auch nur aus Büchern, so daß seine Beschreibungen und Darstellungen um so mehr verwundern. - E. M. Forster
Maurice
(54)Aktuelle Rezension von: hufflepup_kafkaMaurice Hall, ein junger Mann aus der britischen Oberschicht, entdeckt seine homosexuellen Neigungen. Er fühlt sich zu Clive Durham hingezogen, einem Kommilitonen an der Universität. Die beiden beginnen eine heimliche Beziehung, aber Clive entscheidet sich später für eine heterosexuelle Ehe. Maurice ist zutiefst verletzt und verzweifelt, aber er trifft dann Alec Scudder, einen Diener auf dem Landgut von Clives Familie. Maurice und Alec beginnen eine Affäre, die zunächst heimlich ist, aber später offenbart wird. Die beiden Männer versuchen, trotz der gesellschaftlichen Hindernisse eine Beziehung aufzubauen.
Die Leitmotive sind: die Suche nach Identität und Selbstakzeptanz; die Konflikte zwischen den gesellschaftlichen Erwartungen und den individuellen Gefühlen; die Liebe als Kraft, die Menschen zusammenbringt und sie dazu ermutigt, für ihre Überzeugungen einzutreten, die Ablehnung der Normen und Werte der viktorianischen Gesellschaft im Hinblick auf Sexualität und persönliche Freiheit.
E.M. Forster entschied sich, "Maurice" nicht zu veröffentlichen, weil er befürchtete, dass die Darstellung der homosexuellen Beziehung zu kontroversen Reaktionen führen könnte. Er hinterließ jedoch klare Anweisungen, den Roman nach seinem Tod zu veröffentlichen, da er glaubte, dass die Gesellschaft zu dieser Zeit noch nicht bereit war, solche Themen offen zu diskutieren. Der Roman wurde bereits im Jahr 1913 fertiggestellt, aber erst im Jahr 1971 veröffentlicht, nach dem Tod des Autors, und nachdem sich die sozialen und rechtlichen Normen in Bezug auf Homosexualität in der westlichen Welt verändert hatten.
"Maurice" aus dem Fischer Taschenbuch Verlag porträtiert einfühlsam die inneren Kämpfe eines Mannes der britischen Oberschicht, der seine homosexuellen Neigungen entdeckt und gegen gesellschaftliche Normen kämpft. Forsters Entscheidung, den Roman erst posthum zu veröffentlichen, verdeutlicht den Mut, Tabuthemen anzusprechen, und markiert einen Meilenstein in der queeren Literaturgeschichte. Eine empfehlenswerte Lektüre für diejenigen, die nach tiefergehenden Einblicken in die menschliche Natur suchen. - Dee Brown
Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses
(62)Aktuelle Rezension von: OMess83Mein Rezensionstitel sagt es ja schon: Ich bin sehr aufgewühlt durch das Lesen des Buches von Dee Brown. Habe das Buch zufälligerweise auf dem Flohmarkt gefunden und habe davon noch nie was gehört. Aktuell lese ich auch ungern Biografien und Geschichtliches, aber diesem Buch wollte ich gerne eine Chance geben. Ich habe es am Stück, aber sehr langsam innerhalb von ca 5-6 Wochen gelesen. Die Lektüre lässt mich fassungslos und zutiefst erschüttert zurück. Wie unsere weissen Vorfahren sich gegenüber dem Land, den Tieren und den indigenen Völkern um 1870 benommen haben ist einfach nur beschämend und verstörend. Aus menschlicher Sicht ist sowas nie wieder gut zu machen. Eines habe ich auf jeden Fall gelernt: Die Europäer haben in der jüngeren Menschheitsgeschichte die abscheulichsten Verbrechen wider alle Menschlichkeit begangen. Schande über unsere Rasse und unsere Vorfahren.
- Rudyard Kipling
Kim
(40)Aktuelle Rezension von: SchlehenfeeIndien um 1890: der Waisenjunge Kim, auch genannt „kleiner Freund aller Welt“, treibt sich auf den Straßen Lahores herum, als er auf einen tibetischen Lama trifft. Kim, eigentlich ein Weißer, hilft dem Lama bei seiner Suche nach einem Fluss, der ihm Erleuchtung verschaffen soll und wird sein „chela“ (Schüler). Aber auch der Junge ist ein Suchender: ein roter Stier auf grünem Grund soll ihm zu einer wohlhabenden Zukunft verhelfen. Als Kims Prophezeiung wahr wird, wird er Teilnehmer am „Großen Spiel“, dem „Spionagekrieg“ zwischen Großbritannien und Russland um die Vorherrschaft auf dem Subkontinent und im Himalaya.
„Kim“ ist neben dem Dschungelbuch Rudyard Kiplings bekanntester Roman und wurde oft als Jugendbuch bezeichnet. Das ist es meiner Meinung aber überhaupt nicht, auch wenn der Protagonist ein Teenager ist.
Durch die Wanderung mit dem Lama erhält der Roman eine starke religiös-philosophische Thematik, unter anderem das „Rad des Lebens“ und vieles anderes aus dem Buddhismus erwähnt, wo ich mich sehr oft hilfesuchend an das Glossar wenden musste.
Dann fließen natürlich auch die zahlreichen verschiedenen Kasten, Völker, Religionen und Gebräuche Indiens ein, auch hier musste ich sehr oft hinten nachschlagen. Kipling hat mir dadurch aber ein sehr lebendigen, wenn auch exotischen Eindruck vom kolonialen Indien und den Menschen dort geschaffen. Man sieht das Gewimmel auf den Straßen, die vielen Trachten und Dialekte förmlich vor sich. Hindus, Moslems, Buddhisten und Christen haben ihre eigenen Ansichten und Ausdrücke und Kim bedient sich bei allen gleichermaßen. Doch dies bedeutete für mich, dass mir das Lesen oft nicht leicht fiel und ich mich sehr konzentrieren musste. Die meisten der religiös-philosophischen Passagen zogen sich für mich im Laufe der Handlung dann auch. Eben kein Buch für zwischendurch.
Kurzweiliger und spannender wurde es dann bei Kims Aufenthalt in der Schule und schließlich beim „Großen Spiel“. Aber auch hier werden Zusammenhänge oder Personen manchmal nur angedeutet bzw. nicht klar genannt. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Verfilmungen des Buches sich auch mehr auf dieses Thema konzentrieren.
Kim als Protagonist hat mir sehr gut gefallen. Er ist gewitzt, schlagfertig und durch seinen direkten Kontakt mit den Einheimischen sein ganzes Leben lang so ganz anders als die anderen Weißen im Buch. Dies wird in einigen Abschnitten besonders deutlich. Wenn man bedenkt, dass das Buch am Ende des Viktorianischen Zeitalters erschien, als das Empire auf dem Höhepunkt war und der Nationalismus aufblühte, muss ich Rudyard Kipling meinen Respekt dafür zollen, dass er die Einheimischen nicht von oben herab beschreibt, sondern als gleichwertig mit ihren “Kolonialherren“ und somit sehr tolerant. - Karl May
Kapitän Kaiman
(19)Aktuelle Rezension von: seoirse_siuineirDer Sammelband enthält neben der Titelgeschichte drei weitere Erzählungen.
"Kapitän Kaiman" ist eine Berarbeitung von Mays Roman "Auf der See gefangen", der erstmals 1878 erschien und 1888 nochmals unter dem Titel "Schloß Wildauen " veröffentlicht wurde. Für die "Gesammelten Werke" wurde der Roman 1921 vom Karl-May-Verlag bearbeitet und vor allem die in Deutschland spielende Rahmenhandlung stark gekürzt.
Nach der Ermordung eines deutschen Juweliers flieht der berüchtigte Kapitän Kaiman nach Amerika in den Wilden Westen, wo er von den Verwandten des Juweliers gejagt wird.Die Erzählung "Der Kannada-Bill" ist eine Zusammenführung der frühen Erzahlungen "Three carde monte" aus dem Jahr 1879 und der 1878 entstandenen Erzählung "Vom Tode erstanden". Die beiden Geschichten wurden von May selbst entsprechend bearbeitet und im ursprünglichen Mittelteil der "Old-Surehand-Trilogie" 1894 neu veröffentlicht. In der Geschichte hat sogar der künftige Präsident Abraham Lincoln einige Auftritte.
Ebenfalls für "Old Surehand" überarbeitet hat May die kurze Erzählung "Das sprechende Leder", die auf der 1886 entstandenen Geschichte "Unter der Windhose" beruht.
Die letzte Geschichte "Der Pfahlmann" wurde unter dem Titel "Ein Dichter" 1879 veröffentlicht, wobei hier der Titelheld noch Richard Forster anstatt Klausen heißt. Die Geschichte spielt zur Zeit, als Texas noch zu Mexiko gehörte.
- Karl May
Der Schut (Taschenbuch)
(58)Aktuelle Rezension von: Winslow-PeckWieder einmal zieht Kara Ben Nemsi, der Ich Erzähler, durch ferne Länder um Land und Leute zu studieren und so Stoff für seine Bücher zu sammeln. begleitet wird er wieder von Omar und Osko, die beide wegen der Blutrache mitreisen, und seinem treuen Freund und Helfer Hadschi Halef der mit seinem Übermut so einige Schmunzler auslöst. "Der Schut" schließt an die vorigen 5 Bände der Orienterzählungen an und ist das Finale auf der Suche nach dem Bandenanführer. Wieder einmal toll erzählt von Karl May, wobei er immer dezent aber dennoch pralerisch wiedergibt wie er zu allen genialen Einfällen kommt und allen anderen haushoch überlegen ist. Ein Typischer Karl May! - Karl May
Winnetou II
(147)Aktuelle Rezension von: itwt69Im 2.Teil des Abenteuerklassikers treffen die beiden Protagonisten mit Old Firehand zusammen. Natürlich gilt es wieder zahlreiche Probleme im Wilden Westen zu lösen und diverse Schurken zu entlarven. Sehr spannend und abwechslungsreich, zudem lernt man den Häuptling der Apachen näher kennen und er wird noch sympathischer. 4,5 🌟 - E. M. Forster
A Room with a View
(27)Aktuelle Rezension von: SakukoDie junge Lucy macht mit ihrer Cousine Charlotte als Anstandsdame eine Reise nach Italien. Sie ist von ihrer unzufriedenen, manipulativen Cousine eingeengt, schließt aber eine Freundschaft mit Mr. Emmerson, ein freigeistiger Mensch mit wenig Takt aber voller Freundlichkeit, der wegen seiner rauen, direkten Art von der restlichen Gesellschaft in der Pension abgelehnt werden.
Lucy versucht für sich herauszufinden was richtig und gut ist, und steht dabei zwischen der altmodischen, korrekten Art ihrer Cousine, Emmersons direkter Freundlichkeit und der modernen, aber diplomatischen Art des Pastors Beebe.
Nach der Reise blendet das Buch um auf Lucys Heimat Windy Corner, wo Lucy nun mit dem weltgewandten Cecil verlobt ist, den sie in Rom getroffen hatte. Aber auch die Emmersons ziehen durch Cecils zutun dorthin.
Das Buch beginnt interessant. Die Situation in der italienischen Pension mit ihren unterschiedlichen Charakteren wird prägnant und witzig erzählt und auch über den Tourismus und seine verschiedenen Ausprägungen wird bissig gesprochen. Die Autorin Ms Lavish, die sich möglichst exzentrisch und anders geben möchte, die steifen, altmodischen, gutmütigen Misses Alan, der ehrliche aber depressive George und sein Vater der freidenkende Mr. Emmerson, der snobische Kaplan Mr Eager zeigen verschiedene Archetypen der britischen Gesellschaft auf, die sich gerade im Umschwung befindet. Die Dialoge sind spannend und es passieren einige unvorhergesehene Dinge. Auch die Analyse bzw. Kritik der damaligen Gesellschaft kommt hier gut rüber.
Den zweiten Teil in England fand ich leider etwas wirr. Wir lerne ein paar neue Charaktere kennen, Lucys Bruder, der kindliche Freddy, ihre Mutter die liebenswerte, bodenständige Mrs Honeychurch, der wichtigtuerische, herablassende Cecil und für sich genommen sind diese auch alle interessant genug.
Leider werden die Dialoge immer schwerer zu verstehen, oft ist einfach nicht klar, wer wann redet. Die Beschreibungen werden sehr ausschweifend, zeitweise fast poetisch, und manchmal werden Gegenstände personifiziert und kommen zu Wort. Es wirkt seltsam.
Auch wird der Plot verworrener, die Motivation der Charaktere lässt sich oft schwer verstehen.
Lucy wird selbstbewusster, eigenständiger, aber auch teilweise eher melodramatisch und übertrieben. Während ich ihre Motivation durchaus verstanden habe fand ich ihre Handlungen oft nicht unbedingt durchdacht oder sinnvoll.
Ich fand auch im zweiten Teil ging die Gesellschaftskritik wieder etwas unter, oder vielleicht wurde sie einfach von den schwer verständlichen Dialogen und der ausschweifenden Sprache überlagert.
Ich bin froh das Buch gelesen zu haben, es hat viele sympathische Momente und gute Charaktere, ich wünschte mir nur der zweite Teil wäre klarer und verständlicher gewesen. - Karl May
Winnetou III
(121)Aktuelle Rezension von: itwt69Im 3.Teil hat Old Shatterhand wieder alle möglichen Abeuteuer zu bestehen - leider abermals einen bedeutenden Teil des Romanes ohne den berümtesten Häuptling der Apachen. Nach dem tragischen und vorausgeahnten Tod von Winnetou soll "Shar-lih" sein Vermächtnis erfüllen. Wird er diese letzte große Aufgabe meistern können? Wieder eine großartige Indianergeschichte aus dem Wilden Westen mit ein paar wenigen Schwächen. - Karl May
In den Kordilleren
(28)Aktuelle Rezension von: rallusToller spannender zweiter Teil des Südamerika Abenteuers, mit einer Liebesgeschichte, Kriminalfall und natürlich die Lösung von allem plus dem Fall des Bösen. Auch heute noch sehr lesenswert! - Isabel Allende
Porträt in Sepia
(123)Aktuelle Rezension von: WildRoseDer historische Roman "Porträt in Sepia" ist weiterempfehlenswert. Das Schicksal einer jungen Frau, die im 19. Jahrhundert geboren wird und die Fotografie für sich entdeckt, ist ansprechend und spannend erzählt; das Buch liest sich leicht und alles passiert recht flott, sodass es eine gute Lektüre für alle jene ist, die historische Romane zwar gerne mögen, aber keine langatmigen Beschreibungen überfliegen wollen.
Die Geschichte an sich ist gut durchdacht und fesselt den Leser von der ersten bis zur letzten Seite. - Anne Perry
Die Verschwörung von Whitechapel
(22)Aktuelle Rezension von: Kerstin_LohdeDie Inspector Pitt Romane sind zwar interessant aber manche Stellen sind leider etwas langatmig geschrieben. Sowas finde ich nicht so gut, da ich so dann schneller die Lust verliere weiter zu lesen. Aber ich habe es geschafft und das Buch komplett durch gelesen. - Michael Blake
Der mit dem Wolf tanzt
(67)Aktuelle Rezension von: TWDFanSTDer erfolgreiche Film in Buchform. Autor Michael Blake entführt einen in den Wilden Westen. Dass man dabei immer Kevin Costner vor Augen hat, mag für manche von Vorteil sein. Mich persönlich hat es eher gestört. Aber das mag auch daran liegen, dass der Film nahezu perfekt ist.
Meine Empfehlung: Erst das Buch, dann der Film. Bringt mehr Spass.
- Karl May
Satan und Ischariot
(31)Aktuelle Rezension von: rallusLetzte Teil der Trilogie um die Melton Brüder, die im Felsengebirge ihren Abschluss findet. Spannend und witzig baut Karl May noch viele witzige Nebengeschichten in den Hauptstrang mit ein. - Karl May
Im Sudan
(29)Aktuelle Rezension von: funneDas Abenteuer unserer Helden in Afrika geht weiter. Diesmal befinden sie sich im Sudan – auf der Suche nach Ibn Asl, dem hinterlistigsten aller Sklavenhändler…
Meine Meinung: Von vornherein kann ich gleich sagen, dass ich Karl Mays Bücher liebe. Bisher habe ich nur „Winnetou I“ und „Am Rio de la Plata“ und eben dieses hier gelesen, doch ich bin sicher, dass mir auch alle anderen super gefallen werden. Teilweise ist es zugegeben geradezu langweilig, es tauchen immer die gleichen Aspekte (Sklaven befreien, anschleichen, beobachten…) auf und die Ich-Person ist mir sehr unsympathisch, beziehungsweise sehr unauthentisch und zwiespältig, was seine Persönlichkeit angeht. Doch ich liebe einfach diese Schreibweise. Man kann eigentlich gar nicht wirklich sagen, dass Mays Bücher spannend sind, oder aufregend oder so. Sie sind monoton, teilweise langweilig und immer das gleiche. Aber sie spielen immer an einem anderen Ort, es kommen immer neue und andere Personen vor und es macht mir einfach Spaß, die Bücher dieses Mannes zu lesen. Noch dazu dass sie mittlerweile einen gewissen Sammlerwert haben. Mich stört zwar ein wenig die Geschichte, die in Kurdistan spielt und das halbe Buch einnimmt und eigentlich nur eine Erinnerung der Hauptperson ist. Kurdistan und der Sudan, das ist ein großer Unterschied. Außerdem habe ich das Buch „Durchs wilde Kurdistan“ und ich hoffe sehr, dass dort nicht dieselbe Geschichte drinsteht… Kein besonders herausstehendes Werk Karl Mays, aber immer noch ein Genuss für Fans wie mich! - Karl May
Der Ölprinz (Taschenbuch)
(60)Aktuelle Rezension von: seoirse_siuineirDer Roman Der Ölprinz erschien erstmals zwischen Oktober 1893 und September 1894 als Fortsetzungsroman in der Zeitschrift Der Gute Kamerad, für die May zuvor bereits unter anderem Der Schatz im Silbersee geschrieben hatte. Auch dieser Band zählt damit zu den sogenannten Jugendbüchern Mays, was durch das Auftreten jugendlicher (oder zumindest junger) Protogonisten - in diesem Fall der junge Häuptlingssohn Schi-So und dessen deutscher Freund Adolf Wolf - zum Ausdruck kommt. Allerdings sind diese beiden nicht die Hauptpersonen - hier begegnen uns wie im Schatz im Silbersee Winnetou und Old Shatterhand. Neben diesen treten auch wieder Sam Hawkens, diesmal als Teil des "Kleeblatts" zusammen mit Dick Stone und Will Parker, sowie der Hobble-Frank und die "Tante Droll" in Aktion, an einigen Stellen wird auch explizit auf die Abenteuer am Silbersee verwiesen.
Erzählt wird die Reise eines deutschen Auswanderertrecks in das Indianergebiet. Die Banditenbande "The Finders" plant diesen zu überfallen, was jedoch durch das Eingerifen von Sam Hawkens und seiner beiden Gefährten verhindert wird. Nachdem Poller, der zwielichtige Scout des Trecks ,den Anführer der Finders Butler, befreit hat und mit ihm geflohen ist, führt das "Keeblatt" den Treck weiter. Auf der Reise treffen sie auf den Bankier Rollins (in späteren Ausgaben wurde aus Rollins Duncan) und dessen aus Hamburg stammenden Buchhalter Baumgarten, die in Begleitung des als "Ölprinzen" bekannten Geschäftsmanns Grinley auf dem Weg zu einer angeblich von Grinley entdeckten Ölquelle sind, Unbemerkt von den Auswanderern begegnen Poller und Butler Grinley. Es stellt sich heraus, daß Butler und Grinley Halbbrüder sind. Gemeinsam wollen sie den Bankier um sein Geld bringen. Mit Hilfe befreundeter Indianer sorgt Grinley dafür, daß die Auswanderer gefangen genommen werden, so daß er mit Rollins weiter Richtung Ölquelle reiten kann. In der Zwischenzeit gelingt es Winnetou und Old Shatterhand, die Auswanderer zu befreien. Gemeinsam wollen sie nun noch Rollins und dessen Buchhalter Baumgarten aus den Händen des Ölprinzen retten...
Wie alle Jugenderzählungen Mays ist diese Gescichte leicht zu lesen. Im Unterschied zum ursprünglichen Kolportageroman wurde die spätere Buchausgabe leicht gekürzt - es fehlen vor allem einige Episoden und Diskussionen mit dem trotteligen "Kantor emeritus" Hampel (in der gleichnamigen Verfilmung wurde dieser von Heinz Erhardt gespielt). Interessanterweise wurden in der späteren Überarbeitung einige Grausamkeiten hinzugefügt: (Achtung Spoiler!) Während er im Original der Ölprinz "nur" erschossen wurde, wurde er später zuvor noch lebendig skalpiert.
- Oscar Wilde
Teleny
(35)Aktuelle Rezension von: hufflepup_kafka"Teleny" ist ein faszinierender Roman, der sich in der Literaturgeschichte durch seine einzigartige Verbindung zu Oscar Wilde einen Namen gemacht hat, obwohl die Autorenschaft nach wie vor im Dunkeln liegt. Das Werk entführt den Leser in das Paris des 19. Jahrhunderts und erkundet dabei nicht nur die aufblühende Kunstszene, sondern auch die tabubrechende Welt der Homosexualität.
Die kunstvolle Prosa und die sorgfältige Charakterzeichnung tragen dazu bei, dass "Teleny" weit mehr ist als nur ein Erotikroman. Es ist eine kühne Erkundung von Liebe und Verlangen in einer Zeit, in der solche Themen oft in der Gesellschaft verpönt waren. Die detaillierten Beschreibungen der dekadenten Pariser Kultur fangen die Atmosphäre der Epoche meisterhaft ein.
Die Kontroverse um das Werk, seine expliziten Szenen und die Ungewissheit über den tatsächlichen Autor tragen zusätzlich zu seiner Anziehungskraft bei. "Teleny" stellt somit nicht nur eine literarische Herausforderung dar, sondern bietet auch einen faszinierenden Einblick in die sozialen Normen und künstlerischen Strömungen des 19. Jahrhunderts. Ein Lesegenuss, der den/die Leser*innen gleichermaßen herausfordert und in eine vergangene Welt entführt.
- Karl May
Menschenjäger
(27)Aktuelle Rezension von: rallus1 Teil einer packenden Orienttrilogie über das Thema Sklaven, wie immer bei Karl May mit viel Philosophie und ein sehr religiöser Buch, was aber auch ungemein spannend zu lesen ist!