Bücher mit dem Tag "1888"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "1888" gekennzeichnet haben.

38 Bücher

  1. Cover des Buches 1888 (ISBN: 9783992001293)
    Thomas Beckstedt

    1888

     (30)
    Aktuelle Rezension von: gst

    Ich-Erzähler Georg erhält im Oktober 1922 ein Paket mit einem Manuskript. Nach dem Krieg, wo er beinahe ein Bein verloren hätte, hat sich der Deutsche nach England zurückgezogen und gibt sich als Schweizer aus. Georg lebt vom Verkauf der elterlichen Firma und hat daher ausreichend Zeit, sich diesem Manuskript zu widmen. Allerdings irritiert ihn der Inhalt, der Gedanken eines Arztes enthält, den er 1914 bei einem Urlaub in der Schweiz kennengelernt hatte. Der Arzt hatte im Gefängnis Tagebuch geschrieben, wo er wegen eines angeblichen Mordes an einem Berufskollegen im Jahre 1888 mehrere Monate verbrachte.

    Georg beginnt zu recherchieren, um aus diesem verwirrenden Manuskript ein Buch zu machen. Gleich zu Beginn erfährt der Leser, dass er seine Aufzeichnungen nach einem Jahr wieder zerstört. Warum und weshalb wird erst ganz am Ende der 400 Seiten deutlich.

    Georg erzählt in diesem Buch teilweise ohne Punkt und Komma. Ich hatte dabei das Gefühl, neben ihm beim Bier in einem Pub zu sitzen und zuzuhören. Das Buch ist so komponiert, dass man ständig in eine andere Zeit hineinkatapultiert wird: Hat man sich in 1888 einigermaßen eingelebt, landet man übergangslos wieder bei Georg in 1922. An manchen Stellen wird es schwierig zwischen Wahrheit und Traum zu unterscheiden; verschiedene Erzähler, verschiedene Zeiten, verschiedene Eindrücke und verschiedene Schriften haben in meinem Kopf Chaos verursacht und das Gefühl aufkommen lassen, etwas überlesen zu haben. Mir war lange nicht klar, ob Georgs Wahn seinem Drogenkonsum geschuldet war oder etwas anderem. Erst der Schluss entwirrte meine Knoten im Kopf.

    Fazit: Kein Buch zum nebenbei lesen. Es erfordert die volle Konzentration, hat mich aber zwischendurch auch müde gemacht.

  2. Cover des Buches Die Landkarte der Zeit (ISBN: 9783499253195)
    Félix J. Palma

    Die Landkarte der Zeit

     (633)
    Aktuelle Rezension von: admit

    Den 798-Seiten-Wälzer schenkte mir ein alter FEIND, denn mir gefiel das gar nicht, was der Autor, ein Spanier, geschrieben hat. Es geht gar nicht um Zeitreisen, sondern um eine fade Liebesgeschichte. Der Protagonist will sich am Ort des Todes der Geliebten - einer Prostituierten, die Jack the Ripper zum Opfer fiel - erschießen, doch sein Cousin vermittelt ihm eine Firma, die ihm eine Reise ins Jahr 2000 arrangieren könnte, was ihm ja gar nix mehr nützt. Dann begann noch dazu ein anderer Handlungsstrang ,nicht minder fade, das wurde mir zu blöd und ich hab aufgehört zu lesen und das Buch in der Bücherbox entsorgt. KAUFWARNUNG! 

  3. Cover des Buches Die Schmetterlingsinsel (ISBN: 9783548061412)
    Corina Bomann

    Die Schmetterlingsinsel

     (466)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Diana Wagenbach trifft es sehr hart. Ihr Mann betrügt sie und ihre Welt scheint einzustürzen. Dann bekommt sie einen Anruf aus London und soll sofort zu ihrer kranken Tante reisen. Also lässt sie Berlin hinter sich und eilt zu ihrer Tante, die aber bald ihrem Leiden erliegt. Diana erbt das große Anwesen und taucht in ein neues Leben ein. So neu ist es aber nicht, denn sie findet Spuren und Geheimnisse ihrer Familie. Der Weg führt sie nach Sri Lanka. 120 Jahre von ihrem jetzigen Leben weg, liegen die Wurzeln der Familiengeschichte. Diana macht sich auf die Suche.

    Ein großes Buch, voller Gefühl und wunderschönen Beschreibungen von Pflanzen und Landschaften. 


  4. Cover des Buches Die Teerose (ISBN: 9783492956024)
    Jennifer Donnelly

    Die Teerose

     (927)
    Aktuelle Rezension von: Sopharoo

    Das Buch ist eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe. Ich liebe daran einfach alles, die Hauptperson Fiona, das Auswandern nach Amerika, Fionas Geschäftssinn, die anderen Charaktere sowie das große Finale in London. Das Buch ist einfach grandios und ich habe es schon oft gelesen und werde es auch noch oft tun. 

  5. Cover des Buches Der Schimmelreiter (ISBN: 9783880420236)
    Theodor Storm

    Der Schimmelreiter

     (1.073)
    Aktuelle Rezension von: claudiaZ

    Die Novelle war mir in groben Zügen noch aus dem lang bzw. länger zurück liegenden Deutschunterricht bekannt. Es geht um einen jungen Deichgrafen, der Neues wagt und dadurch auf Vorbehalte bei seinen Mitmenschen in einem nordfriesischen Dorf stößt. Größter Gegner ist jedoch die Natur, die sich den Menschen in Nordfriesland mit Wind, Sturmfluten und Meeresströmungen in den Weg stellt, ganz gleich wie sich die Menschen untereinander verhalten. 

  6. Cover des Buches Der Monstrumologe (ISBN: 9783404206674)
    Rick Yancey

    Der Monstrumologe

     (181)
    Aktuelle Rezension von: Mike_Leseratte

    Das Buch ist echt ganz gut für diejenigen, die sowas gerne lesen(ich gehör zu der Gruppe, die es ab und zu ganz ok finden). Es ist spannend, interessant und zwischenzeitlich echt brutal und gruselig. 

    Das Cover drückt genau das aus, was ich beim lesen gefühlt habe. Eine düstere Stimmung, die gleichzeitig Interesse und Abscheu verbreitet.

    Die Figuren sind sehr speziell und garantiert nichts, wo jeder mit zurechtkommt. Auch ich tat mich in manchen Szenen echt schwer. 

    Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig auf die man sich erstmal einlassen muss.


    Somit ist es für jene eine Empfehlung, die gerne solche düsteren und besonderen Bücher mögen und nicht vor ekeleregende und brutale Stellen zurückschrecken.

  7. Cover des Buches Stalking Jack the Ripper (ISBN: 9780316273510)
    Kerri Maniscalco

    Stalking Jack the Ripper

     (121)
    Aktuelle Rezension von: Mbala

    Jack the Ripper einmal anderst erzählt. Sehr spannend und durch eine weibliche Hauptperson mit für damals ungewöhnlichen Interessen, einfach was besonderes. Ein bisschen Liebe ist auch mit dabei und dadurch ist man auch sehr gespannt wie es im zweiten Teil weitergeht. Sehr zu empfehlen für Freunde von Detektivgeschichten alias Sherlock Holmes.


  8. Cover des Buches Die Schatten von Edinburgh (ISBN: 9783442485055)
    Oscar Muriel

    Die Schatten von Edinburgh

     (153)
    Aktuelle Rezension von: SunnySue

    Oscar de Muriel liefert mit "Die Schatten von Edinburgh" den ersten Band seiner viktorianischen Krimireihe um das brillante Ermittlerduo Frey und McGray. Übersetzt aus dem Englischen von Peter Beyer.

    London 1888: Jack the Ripper hält Scotland Yard auf Trab. Als dieser sein nächstes Opfer fordert, müssen bei Scotland Yard ein paar Köpfe rollen. So auch die von Sir Charles Warren und all seinen Peers und Protegés, zu denen auch Inspector Ian Frey gehört. Zur gleichen Zeit wird in Edinburgh ein Violinist aufs Grausamste ermordet und der Premierminister Lord Salisbury, der einen Ripper-Nachahmer befürchtet, bittet Frey darum sich der Sache anzunehmen. Für Frey ist das eine echte Zumutung und er tut dies auch nur, weil er hofft seine Stelle bei Scotland Yard durch die Lösung des Falls wiederzubekommen, denn Schotten sind ein durchweg ungehobeltes und unkultiviertes Pack. Seine Vorurteile bestätigen sich noch, als er seinen spleenigen und ungehobelten, zutiefst abergläubischen Vorgesetzten Inspector McGray kennenlernt. Doch der kuriose Fall, in dem ein Dienstmädchen schwört, nachts drei Geiger im von innen verriegeltem Musikzimmer gehört zu haben, in dem sich aber nur die übel zugerichtete Leiche des Hausherren befindet, bringt die beiden unterschiedlichen Männer zusammen. 

    Ich hatte meine wahre Freude an diesem Krimi, der mich sehr in seinen Bann gezogen hat. De Muriel, selbst Violinist, hat es geschafft seine Liebe zur Musik in diesen Krimi zu packen, ohne dabei aufdringlich zu werden oder zu langweilen. Auch schafft es de Muriel das viktorianische London und Edinburgh mit ihren mondänen wie auch ihren dunklen und hässlichen Seiten vor meinen Augen entstehen zu lassen. 

    Der snobistische Frey, wie auch der bärbeißige McGray sind großartige Charaktere, die sich wunderbar ergänzen und mir im Zusammenspiel viel Freude beteiten haben. 

    Eigentlich bin ich keine Krimileserin, aber Frey und McGray sind genau meine Kragenweite und es hat mir enorm viel Spaß gemacht, mit den beiden auf die Jagd nach dem Mörder zu gehen. Die Auflösung habe ich hier auch nicht kommen sehen.

  9. Cover des Buches Die ferne Hoffnung (ISBN: 9781542047883)
    Ellin Carsta

    Die ferne Hoffnung

     (158)
    Aktuelle Rezension von: bettinahertz

    Die Ferne Hoffnung ist der erste Band der Hansen Saga. Insgesamt beinhaltet diese wunderbare Familiensaga acht Einzelbände, ich empfehle auf jeden Fall der Reihe nach zu lesen. Ich habe als Format das Hörbuch gewählt, Sprecherin Gabriele Blum sorgte mit einer überaus angenehmen und spannenden Erzählweise für einen absoluten Hörgenuss. 


    Es geht um die Familie Hansen aus Hamburg, die ein angesehenes Kaffeekontor betreiben. Familienoberhaupt Peter Hansen hinterlässt nach seinem Tod den Söhnen Georg, Robert und Karl ein hochverschuldetes Familienunternehmen. Wie können sie den Fortbestand des Unternehmens  retten und die gesellschaftliche Stellung halten? Ein Ausweg bietet der Kauf einer Kakaoplantage in Kamerun, um die wachsende Nachfrage nach Kakao im heimischen Kontor zu nutzen und aus der finanziellen Misere auszubrechen.

    Robert macht sich mit seiner Familie auf den weiten Weg nach Kamerun und verliebt sich in Land und Leute. Seine Frau Elisabeth dagegen folgt Robert nur widerwillig an seine Seite und die Spannungen zwischen den Eheleute werden immer schlimmer. Die jüngste Tochter Luise dagegen ist vom ersten Augenblick von Kamerun und von der Farm hingerissen und unterstützt ihren Vater, wo sie kann. Außerdem gibt es den jungen Mann Hamza, Sohn des Vorarbeiters, in den sich Luise verliebt…


    Der Auftaktband hat mir ausgezeichnet gefallen. Der Schreibstil ist sehr angenehm flüssig und absolut mitreißend. Man ist sofort im Geschehen drin. Zuerst bei der finanziellen Schieflage des Familienunternehmens und dessen spannende Rettung. Außerdem schreibt Ellin Carsta wunderbar bildhaft, gerade die Beschreibungen in Kamerun sind unglaublich vielfältig und wunderschön.  


    Es gibt eine Vielzahl von Protagonisten, die man zunächst kennenlernt. Die drei Söhne des Familienunternehmens - Georg mit Ehefrau Vera, Sohn Richard und Tochter Frederike, Sohn Robert mit Ehefrau Elisabeth und den Töchtern Martha und Luise, Sohn Karl und einige Angestellten des Hauses, des Weiteren auf Kamerun der Sohn des Vorarbeiers, Hamza. Die Figuren sind detailreich gezeichnet und haben mich durchweg überzeugt. 


    Es gibt einen Perspektivenwechsel, hauptsächlich zwischen Robert, Elisabeth, Georg, Karl und Luise, der absolut gelungen ist. Man erhält immer eine andere Sichtweise.


    Vom Inhalt halte ich mich eher bedeckt, bis auf die o. a. Inhaltsangaben - die Spoilergefahr wäre einfach zu groß. Außerdem wechselt man vom Setting her zwischen Hamburg, Wien und Kamerun, was ich sehr spannend empfand. 


    Insgesamt ist es ein spannender Auftakt, jede der einzelnen Personen der Familie Hansen hat neben ihrer Rolle innerhalb der Familie seine individuellen Stärken und Schwächen, die diese Geschichte zu einem überaus spannenden Leseerlebnis werden lässt. Ich bin sehr begeistert und freue mich auf die nächsten Bände. Hierfür gibt es eine klare Kaufempfehlung und fünf Sterne.


  10. Cover des Buches Der Ripper (ISBN: 9783453675810)
    Richard Laymon

    Der Ripper

     (141)
    Aktuelle Rezension von: Wendell_K

    Laymons Roman ist eine spannende Mischung aus historischem Thriller und Horror, angesiedelt im London des Jahres 1888. Der Roman folgt dem sechzehnjährigen Trevor, der zufällig Zeuge einer der grausamen Taten Jack the Rippers wird. Mit Trevor im "Gepäck" begibt sich der Serienmörder dann in die Vereinigten Staaten...

    Laymons Schreibstil ist gewohnt flüssig und fesselnd, und er schafft es, eine beklemmende Atmosphäre zu erzeugen, die den Leser Seite für Seite in ihren Bann zieht.

    Die Handlung selbst ist allerdings etwas vorhersehbar und leidet unter flachen Charakteren, die nicht ganz die Tiefe erreichen, die man sich von einem solchen "historischen" Roman dieser Art erhoffen würde. Zudem gibt es einige Wendungen in der Geschichte, die eher unglaubwürdig erscheinen und die Spannung eher mindern als steigern.

    Für Fans von Laymon und Liebhaber von historischen Krimis bietet das Buch durchaus einige unterhaltsame Lesestunden, auch wenn es nicht zu seinen besten Werken zählt. Insgesamt ist es ein solider Roman, der jedoch etwas mehr Feinschliff in der Charakterentwicklung und der Handlungsführung vertragen hätte.

  11. Cover des Buches Horus (ISBN: 9783838706153)
    Wolfgang Hohlbein

    Horus

     (124)
    Aktuelle Rezension von: TanteGhost
    ... trifft man in diesem Fall. Eine wirklich sehr interessante Mischung aus den Taten von Jack the Ripper und den Göttern aus dem alten Ägypten ergeben hier eine spannende und fantastische Story.

    Es ist im Jahre 1888, als eine wirklich sehr hoch gewachsene, dunkelhäutige Frau von Bord eines Schiffes geht. Sie hat vom Kapitän des Schiffes eine Pension empfohlen bekommen, in der sie sich einquartiert und neben dem Kapitän der einzige Gast ist.
    Die Frau nennt sich "Bast", ist aber eigentlich die Katzengöttin Bastet aus dem alten Ägypten. Sie sucht in London ihre Schwester Isis, um sie vor Horus zu warnen, welcher ebenfalls in London weilt.
    Bastet findet ihre Schwester. Allerdings in einem Viertel, in dem sie sie gar nicht vermutet hätte. Und durch ihr seltsames Erscheinungsbild, welches sie erst einmal nicht verändert mit ihren Kräften, ruft sie einiges Aufsehen hervor. So ist es fas logisch, dass sie der Morde bezichtigt wird, die in diesen Virteln seit einiger Zeit geschehen. Leichte Mädchen werden mit einem Schnitt durch die Kehle ums Leben gebracht und liegen gelassen. Der Mörder hat sogar die Frechheit und schreibt Briefe an die Presse, in denen er sich mit seinen Taten brüstet und sich selber denen Namen "Jack the Ripper" gibt.
    Bastet hat alle Hände voll zu tun, will sie ihre Mission zu einem erfolgreichen Ende bringen. Dabei wird sie aber durch tiefere Beziehungen zu den "sterblichen" Verwundbar, was ihre Feinde auch ausnutzen.
    Am Ende hat es dann ein Blutbad, eine Bastet ohne Kleider und einen Ripper, den man in der Form auch nicht erwartet hätte.

    Herr Hohlbein hat hier in seiner typischen Art geschrieben. Er hohlt weit aus, bei seinen Erklärungen, beschreibt alles haargenau und minutiös genau und schafft doch eine unterschwellige Spannung, die mich an das Buch förmlich gefesselt hat.
    Ich hatte mich fest gelesen und habe nicht aufgehört, bis ich das Buch endlich durch hatte. Eine wirklich spannende Geschichte.
  12. Cover des Buches Der Bär (ISBN: 9783954410026)
    Jacques Berndorf

    Der Bär

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Thommy28

    Einen kurzen Einblick in die Handlung erlaubt die Kurzinfo her auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:

    Leider konnte ich das Buch nicht so geniessen, wie ich es in der Überschrift als Optimum empfohlen hatte. Ich habe die Bücher der Reihe weitgehend schon vor rund 10 Jahren gelesen - dieses hier war ein "Überbleibsel".

    Die wesentlichen Protagonisten waren mir durchaus noch erinnerlich, viele der Nebenfiguren aber nicht mehr. Das hat mir gefehlt! Der Plot ist ja mal etwas ausgefallener, das ist positiv anzumerken. Ansonsten geht es wie üblich zumeist recht beschaulich daher, von ein paar gelegentlichen Spannungsspitzen mal abgesehen. Überhaupt: Das Buch stammt in erster Auflage aus dem Jahr 2007 und das merkt man ihm auch an. 

    Insgesamt ein gut unterhaltender Krimi. Das war's, nicht mehr und nicht weniger....!

  13. Cover des Buches Am seidenen Faden: Ein Opfer von Jack the Ripper (ISBN: 9783902802545)
    Alan M. Clark

    Am seidenen Faden: Ein Opfer von Jack the Ripper

     (6)
    Aktuelle Rezension von: misspider

    Das Buch erzählt von Catherine Eddowes, die als viertes Opfer von Jack the Ripper traurige Berühmtheit erlangte. Es handelt sich hier allerdings nicht um einen blutigen Thriller oder ein Buch über den Ripper, sondern um die dramatische Lebensgeschichte einer Frau, die versucht im viktorianischen London zu überleben. Das Leben damals war hart für Frauen, und wenn sie keinen Mann hatten der sie versorgte, blieben nicht viele Optionen, um sich und ihre Kinder durchzubringen. So landet auch Catherine irgendwann auf der Straße, fängt an zu trinken und hofft nur noch auf ein besseres Leben für ihre Tochter. Dabei steht in jedem Kapitel einer der Gegenstände, die bei Catherine Eddowes' Leichnam gefunden wurden, im Fokus.

    Der Autor schafft es hervorragend, die Trostlosigkeit der damaligen Zeit einzufangen. Es wird nichts beschönigt, der Schmutz, die Armut und die Hoffnungslosigkeit der Menschen, vor allem der Frauen, sind allgegenwärtig. Aufgrund von Fehlentscheidungen, teilweise aber auch einfach nur Pech oder dem Umstand, eine Frau zu sein, rutscht Catherine immer tiefer ab, bis sie schließlich ihrem grausigen, aus ihrer Sicht vielleicht aber auch erlösenden Schicksal gegenübersteht.

    Die Geschichte ist unglaublich fesselnd geschrieben und hat mich bis zum Ende nicht mehr losgelassen. Einzig die Übersetzung wirkt an mancher Stelle etwas ungelenk und weist auch den ein oder anderen Fehler auf, der mich schon mal über einen Satz stolpern ließ. Fazit: ein packendes Zeitportrait, welches das viktorianischen London zur Zeit des industriellen Umbruchs anhand des dramatischen Schicksals einer unglücklichen Frau hautnah zum Leben erweckt.

  14. Cover des Buches Im Tal der träumenden Götter (ISBN: 9783426509807)
    Carmen Lobato

    Im Tal der träumenden Götter

     (30)
    Aktuelle Rezension von: HelgaR

    Dieser zweite Teil beginnt über 20 Jahre nach dem ersten Teil und erzählt die Geschichte von einem Jahr, von 1888 bis 1889.

    Katharina und Benito Alvarez leben noch immer in Mexiko. Josefa die Tochter von Katharina feiert ihren 21. Geburtstag, fühlt sich aber immer gegenüber Anavera, der leiblichen Tochter Benitos, aufgrund ihres Aussehens zurückgesetzt und ungeliebt. Sie zieht sich von allem zurück und geht nach Mexiko-Stadt zu ihrem Stiefvater, um ein eigenständiges Leben zu beginnen.

    Benito ist nun Gouverneur und lebt hauptsächlich in Mexiko-Stadt. Er setzt sich vor allem für die Armen ein, was aber einigen nicht besonders gefällt. Vor allem Jaime, der Sohn des Großgrundbesitzers Felipe Sanchez Torrija, hat es auf die Einheimischen abgesehen, die für ihn nur Wilde sind. Leider ist er noch dazu der Nachbar von Katharina auf El Manzanal. Und ausgerechnet Josefa lernt ihn kennen und verliebt sich in ihn. Benito hat nun einen sehr schweren politischen Stand, weil Jaime über Josefa versucht, in bloßzustellen und zu beleidigen.

    Obwohl es nur ein Zeitraum von einem Jahr ist, ist die Geschichte vollgepackt mit Überraschungen und vielen Wendungen. Die Seiten, in sehr schöner Sprache geschrieben, fliegen nur so dahin, man kann das Buch kaum aus der Hand legen. Die Personen sind einem bereits vertraut und mit viel Liebe und Intensität dargestellt, man lebt, leidet und freut sich mit ihnen. Sehr gut recherchiert und wieder wunderbar mit eingeflochten die Situation in Mexiko zu dieser Zeit. Abgerundet wird das Buch noch mit einem herrlichen Cover und am Ende findet man noch ein Glossar und ein Personenverzeichnis.

    Ein würdevoller Nachfolger und von mir aus könnte es auch noch einen dritten Teil geben.

  15. Cover des Buches Die Anatomie des Teufels (ISBN: 9783734105333)
    Jordi Llobregat

    Die Anatomie des Teufels

     (19)
    Aktuelle Rezension von: mozeilenherz

    Das Buch wird aus wechselnden Perspektiven erzählt. Nicht nur Daniel, der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist, kommt zur Wort, sondern auch Flexia, der Journalist, der mit der Story um die grausamen Morde in Barcelona endlich sein Image als Autor wieder aufbessern will, Gilbert, der brilliante Medizinstudent, der ein großes Geheimnis mit sich herum trägt und manchmal auch der Mörder oder die Opfer selbst.

    Obwohl man hin und wieder eine Passage aus der Sicht des Mörders lesen kann, versteckt sich darin kein Hinweis auf dessen Identität. Das gesamte Buch über bleibt man in der Geschichte Daniels. Man erlebt, was er erlebt und man weiß und glaubt, was der junge Mann weiß und glaubt. Es gibt keine Andeutungen, keine geheimen Informationen für den Leser und das finde ich sehr gut. Auf diese Weise konnte ich mich unglaublich gut in Daniel hineinfühlen.  Seine Geschichte, die ihn im Glauben lässt, einen Teil seiner Familie ermordet zu haben, lässt ihn immer wieder daran zweifeln, ob er weitermachen soll, oder nicht doch wieder in sein „altes neues“ Leben in England zurückkehren sollte, wo er eigentlich alles, was in Barcelona war, zurückgelassen hat.

    Man wird, genau wie Daniel aber immer tiefer in die Irrungen und Wirrungen und auch in die Grausamkeit der Taten des Mörders hineingezogen. Irgendwann wird die Sache nicht nur für Daniel, sondern auch für Flexia und Gilbert zu einer persönlichen Angelegenheit und auf einmal will man als Leser nicht nur wissen, wer der Mörder ist, sondern auch die Geschichten und Gedanken der anderen, handelnden Personen erfahren.

    Die Familiengeschichte Daniels spielt im ganzen Buch eine große Rolle, wird aber nahtlos eingefügt, ohne dass man das Gefühl hat, zwei Handlungsstänge zu lesen, die nebeneinander herlaufen. Daniels Vater war tief in der Geschichte des Mörders gesteckt, alte Freunde tauchen auf und man traut als Leser niemandem.

    Ich wäre am Ende eigentlich bei kaum einer auftretenden Figur überrascht gewesen, wenn sie sich am Ende als Mörder herausgestellt hätte (abgesehen von Gilbert, Daniel und Flexia), nur mit dem, der es am Ende war, hätte ich niemals gerechnet.

    Doch es war logisch, grausam, schrecklich, aber auch ganz furchtbar tragisch und traurig sodass ich am Ende auch den Schmerz des Mörders nachvollziehen konnte. Für mich ein einzigartiger, atemberaubender, historischer Thriller, der seine 5 Sterne absolut verdient hat!

  16. Cover des Buches Bis ins Herz der Ewigkeit (ISBN: 9783646600407)
    Alana Falk

    Bis ins Herz der Ewigkeit

     (71)
    Aktuelle Rezension von: NatisWelt

    Schon im Prolog wird man direkt in das Geschehen hinein geschmissen und ich denke...ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage das Sarah zu diesem Zeitpunkt bereits tot ist. Mir stellten sich zu Anfang eine Menge Fragen, die sich aber im Laufe der Geschichte von selbst beantworten. Man verfolgt die Geschichte in verschiedenen Zeiten. Einmal die "jetzige" Zeit in der Sarah bereits verstorben ist und dann auch bekommt man in der Vergangenheit Einblick in Sarahs Leben, wie sie Jan kennengelernt hat, wie sie gelebt hat und letztendlich auch warum sie gestorben ist.

    Im Buch gibt es 2-3 Situationen/Wendungen da habe ich nur mit dem Kopf geschüttelt und gedacht....Okaaaay, genial ! Alana Falk hat es auch geschafft die Spannung konsequent während der Geschichte zu halten, so dass es nie langweilig wurde. Im Gegenteil es ereigneten sich Dinge mit denen man niemals gerechnet hatte und ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen.

    Der Schreibstil von Alana Falk lässt sich einfach und flüssig lesen, sodass man sehr gut voran kommt beim lesen und nicht das Gefühl hat auf der Stelle zu laufen.

  17. Cover des Buches Wer war Jack the Ripper? (ISBN: 9783442458066)
    Patricia Cornwell

    Wer war Jack the Ripper?

     (90)
    Aktuelle Rezension von: Vespasia
    Patricia Cornwell hat keine Kosten und Mühen gespart, dem Ripper-Geheimnis auf die Spur zu kommen. Für sie steht fest: Walter Sickert, exzentrischer Maler mit deutscher Abstammung, ist der Schuldige. Sie hat eine Fülle von Indizien zusammengestellt, die Sickert hieb- und stichfest als Mörder entlarven sollen.

    Zum einen muss gesagt sein: das Buch ist schlicht und ergreifend spannend. Es liest sich gut und bleibt interessant. Ich bin keinesfalls Experte im Gebiet der Kriminologie, ich habe wenig Ahnung von Jack the Ripper und habe mich bisher wenig bis gar nicht mit dem Thema beschäftigt. Die meisten Fakten, die Cornwell nennt, waren für mich dementsprechend neu. Sie schreibt viel zu den Opfern, zu den Tathergängen, der Polizeiarbeit und dem England zu dieser Zeit. All dies ist sehr interessant, auch wenn ich mir vorstellen kann, dass für „Ripperologen“ das meiste bekannt sein dürfte.

    Sie schreibt aus ihrer Sicht, wodurch das Buch manchmal ein wenig durcheinander wirkt. So springt sie von einem Mord zu Ripper-Briefen zur Biografie von Walter Sickert und wieder zum nächsten Mord. Zudem ist es so, dass sie selbst so sicher ist, Sickert als Mörder enttarnt zu haben, dass sie wenig Raum für eigene Gedanken lässt und „Sickert“ und „Ripper“ oftmals als Synonyme gebraucht. Sie bringt auch einige Indizien an, die beweisen sollen, dass Sickert der Schuldige ist. Zwar klingt viel von dem, was sie schreibt, schlüssig und überzeugend, allerdings gibt es – soweit ich nach eigenen Nachforschungen weiß – auch einige Indizien, die gegen Sickert als Täter sprechen. Diese bleiben von ihr aber gänzlich unerwähnt.Ihre "Beweise" beruhen zumeist auf Vermutungen und eigenen Interpretationen.

    Das „Porträt des Killers“ ist dementsprechend hauptsächlich ein Porträt Walter Sickerts, andere mögliche Täter werden kaum in Betracht gezogen. Eventuell wäre es besser gewesen, sich weniger auf Sickert als Täter einzuschießen und ein wenig kritischer an die Sache heranzugehen. Viele „Beweise“ wirken für mich ein wenig zurechtgebogen, keinesfalls stichfest, wie im Klappentext beworben. Was das Buch aber gut schafft: nach der Lektüre hatte ich große Lust, mich weiter mit dem Ripper zu beschäftigen, mein Interesse wurde geweckt. Cornwell hat ein ausführliches Quellenverzeichnis, das eine grobe Orientierung bietet. Ob Sickert nun der Mörder war oder einfach nur ein exzentrischer und unsympathischer Zeitgenosse, "Spaß" beim lesen (sofern man hier von Spaß reden kann) hatte ich jedenfalls.

    Fazit: Letztendlich gibt es viele Bücher und Dokumentationen, bei denen der Mörder „entlarvt“ wird. Die Beweise, die in diesem Buch angeführt werden, führen für mich letztendlich ähnlich wahrscheinlich zum Täter wie in sämtlichen Dokus, die ich mittlerweile gesehen habe. Mit anderen Worten: die Identität des Mörders ist immer noch nicht gesichert. Das Buch von Cornwell ist dennoch interessant, wenn man ihre Erkenntnisse mit Vorsicht genießt. Außerdem regt dieses Buch dazu an, sich noch genauer mit den Morden zu beschäftigen – Bücher zu dem Thema gibt es glücklicherweise genug.

  18. Cover des Buches Vor dem Abgrund (ISBN: 9783837012408)
    Tom Finnek

    Vor dem Abgrund

     (63)
    Aktuelle Rezension von: Yolande

    Der deutsche Journalist und Schriftsteller Mani Beckmann hat unter seinem Pseudonym Tom Finnek drei historische Romane mit dem Schauplatz London geschrieben. "Gegen alle Zeit" spielt mit Zeitreiseelementen gepaart im 18. Jahrhundert, während "Unter der Asche" eine spannende Geschichte erzählt, die sich am Vorabend des großen Feuers von 1666 ereignet. "Vor dem Abgrund" ist Ende des 19. Jahrhunderts angesiedelt.

    Zum Inhalt:

    Die junge und unerfahrene Celia kommt aus einem kleinen Hafenstädtchen nach London um nach ihrem verschollenen Vater, dem Seemann Ned Brooks zu suchen. Dieser hatte vor vielen Jahren die Familie verlassen. Nun ist Celias Mutter tot und ihre älteren Bruder fahren ebenfalls zu See. Der einzige Anhaltspunkt für die Suche nach ihrem Vater ist eine vergilbte Ansichtskarte eines Monstrositätenkabinetts im Osten von London. Rupert ist der jüngste Sohn eines reichen Hotelbesitzers und soll nach dem Willen seines Vaters die Nichte eines Brauereibesitzers heiraten und in dessen Geschäft einsteigen. Die Aussicht auf diese öde und seinen eigenen Interessen entgegenstehenden Zukunft bringt Rupert dazu, sich in Kneipen und schäbigen Unterkünften des East Ends herumzutreiben, wo er sich in einfacher Kleidung als Handwerksbursche ausgibt. Celia und Rupert treffen bei den verschiedensten Gelegenheiten aufeinander und ahnen nicht, wie sehr ihre beiden Familiengeschichten miteinander verknüpft sind.

    Meine Meinung:

    Wie schon in den ersten beiden Büchern vermischt Finnek wahre Begebenheiten mit einer fiktionalen Geschichte und lässt dabei einige historische Persönlichkeiten auftreten, wie z.B. Eva Booth, Captain der Heilsarmee oder Simeon Solomon, einen einstmals berühmten Maler, der wegen seiner Homosexualität geächtet wurde und sein Leben in Armut und Elend beendete. Auch die Untaten des Jack the Ripper spielen eine Rolle.

    Das Buch liest sich flott, allerdings gelingt es Finnek dieses Mal nicht die Atmosphäre der damaligen Zeit einzufangen. Nur neblige Dunkelheit reicht einfach nicht. Die Zusammenhänge zwischen den Beteiligten wirken teilweise stark konstruiert und mancher der aufgenommen Fäden läuft ins Leere. Auch von der Spannung her kann dieses Buch nicht mit seinen Vorgängern mithalten. Es gibt noch einen erklärenden Epilog, in dem die Schicksale der historischen Charaktere erläutert werden, aber dieser erweckt damit eher den Eindruck, als wäre die Geschichte von Celia und Rupert ebenfalls wahr, was natürlich völliger Humbug ist.

    Fazit:

    Eine mäßig spannende Geschichte mit seltsam konstruierten Zusammenhängen und fehlender Atmosphäre, für mich der schwächste Teil der sogenannten London-Trilogie.

  19. Cover des Buches DIE ANDERE SEITE DER REALITÄT (ISBN: 9783943408409)
    A.P. Glonn

    DIE ANDERE SEITE DER REALITÄT

     (43)
    Aktuelle Rezension von: Monika_Grasl

    Jack the Ripper ist ein Thema, welches ja schon in vielen Formen als Buch und Film thematisiert wurde. In diesem Fall mischt sich ein ausgezeichneter Thrilleranteil mit einem ebenso gut durchdachten Fantasyteil zusammen. Am Ende hat man daraus resultierend den Inspector Seth Aspen, welcher an der Seite von Abberline die Morde des Rippers aufklären muss. Hier sei gesagt, dass bei den Sezierungen der Leichen und deren Funde nichts beschönigt wird. Als Leser kann man einiges an Blut erwarten, wie es bei dem Thema grundlegend ist, aber dennoch wird nicht in die Splatterrichtung abgedriftet.

    Etwa bis zur Hälfte der Story würde man auch gar nicht erwarten, dass hier irgendwo der Fantasyanteil im Buch noch durchkommt. Erst als Seth kurz davor ist den Ripper zu stellen, passiert dieser Augenblick in Form eines sehr gewagten Überganges. Dieser gelingt ausgezeichnet und so findet man sich mit dem Inspector recht schnell in einer Welt namens Innes wieder. Hier trifft man auf Wolfswandler, Schattenläufer oder auch Windjäger. Seth gehört nicht in diese Welt und dementsprechend erschüttert er quasi das Gefüge von Innes. Daraus resultiert, dass schon recht bald jeder auf der Jagd nach ihm ist.

    Zunächst lässt uns der Autor im Unklaren, warum Seth und der Ripper überhaupt hier gelandet sind. Erst nach und nach wird dieser Umstand gelüftet und führt am Ende doch zu einigen vorherrsehbaren Umständen. In dem Punkt ist es eigentlich auch das einzige, was mir am Buch nicht so 100% zusagte: Eben dieses vorherrsehbare Geheimnis, welches der Story schon beinahe ihren Zauber und diese zuerst vorhandene Zufälligkeit nimmt. Vielleicht wäre es besser gewesen genau diese beizubehalten.

    Aber auch so kann die Geschichte mit sehr authentischen Figuren überzeugen. Insbesondere das eigentliche Ende fand ich noch mal sehr genial umgesetzt, was zugleich für mich einige Fragen aufwarf, wieviele Wege es möglicherweise nach Innes gibt.


    Fazit: Eine sehr gelungene MIschung aus Fantasy und Thriller, wobei man die erste Hälfte des Buches noch nicht auf eine solche Mischung tippen würde. Das East End Londons wird dabei sehr gekonnt in Szene gesetzt und lässt einen inneren Film auferstehen.

  20. Cover des Buches Jack the Ripper (ISBN: 9783861898610)
    Hendrik Püstow

    Jack the Ripper

     (38)
    Aktuelle Rezension von: bookish_autumn

    Im Jahre 1888 versetzte ein Serienmörder, namens Jack the Ripper Whitechapel (London, UK) in Angst und Schrecken. Wer war es, der mindestens fünf Prostituierte auf bestialische Art und Weise getötet hat? Seit über 130 Jahren versuchen Menschen auf der ganzen Welt das Geheimnis zu lüften…

    Das Buch "Jack the Ripper" ist in zwei Abschnitte gegliedert. Der erste Teil behandelt das damalige Leben in Whitechapel, sowie die Mordserie. Die Autoren befassen sich allerdings nicht nur mit den „Kanonischen Fünf“, sondern auch mit anderen potenziellen Opfern von Jack the Ripper. Der zweite Teil beschäftigt sich mit 20 Verdächtigen, die in Frage kommen, Jack the Ripper zu sein. Zusätzlich gibt es zu jeder Person eine Pro-Contra-Liste.

    GÄNSEHAUT PUR – Das Kapitel „London, 1888“ hat mir besonders zu schaffen gemacht. Es hat mir schlichtweg das Herz gebrochen, welche Zustände im East End geherrscht haben. Ich habe geweint wie ein Schlosshund und war danach fix und fertig. Auch die Post-mortem Fotografien haben sich in mein Gehirn gebrannt. Ich werde nie begreifen, was einen Menschen widerfahren sein muss, um solche Gräueltaten begehen zu können. 

    Das Sachbuch ist sehr sachlich und nüchtern geschrieben, wodurch die Thematik eine zusätzliche Schwere bekommt. Auch für all jene geeignet, die schon die ein oder andere Dokumentation gesehen haben. 

    Absolute Pflichtlektüre für Interessierte!

  21. Cover des Buches Das Flüstern der Seelen (ISBN: 9783404168859)
    Victoria Álvarez

    Das Flüstern der Seelen

     (32)
    Aktuelle Rezension von: tragalibros

    London 1888: Die kleine Annabel wächst auf dem Friedhof Highgate auf, schläft in einem Sarg und rechnet damit, dass ihr Herzleiden ihrem kurzen Leben bald ein Ende setzen wird. Vielleicht ist dieses Dasein zwischen Leben und Tod schuld daran, dass sie mit Geistern in Kontakt treten kann. Zehn Jahre später ist Annabel zum gefragtesten Medium Englands geworden, selbst Königin Victoria hat ihre Dienste schon in Anspruch genommen. Doch ihre Gabe ist gefährlich: Annabel deckt dunkle Geheimnisse auf und wird von Scotland Yard verfolgt. Einzig der Geist von Lord Victor Rosenfield steht ihr bei.


    Ich habe sehr, sehr lange gezögert, bis ich mir dieses Buch vorgenommen habe. Wieso kann ich gar nicht mehr genau sagen, allerdings sehe ich mich nun, nach Beendigung des Buches, darin bestätigt, dass es mir nicht zu 100% gefallen hat. 
    Es sollte natürlich angemerkt werden, dass es sich hier um den Debütroman der Autorin handelt und somit sicher der eine oder andere "Fehler" zu verzeihen ist, trotzdem möchte ich ehrlich sein.

    Der Beginn der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Der Leser lernt Annabel kennen, eine feinfühlige und mit übernatürlichen Gaben ausgestattete Sechsjährige, die an einem schweren Herzfehler leider. Schnell baut man Sympathie zu diesem wunderbar dargestellten Charakter auf. Auch die Handlung ist in diesem ersten von drei großen Abschnitten vielversprechend. 
    Doch bereits beim folgenden Abschnitt ließ der Schwung der Geschichte merklich nach. Zwar war die Idee weiterhin toll, doch die Umsetzung wurde schlechter und schlechter. Zu viele Passagen wiesen unnötige Längen auf, die mir viel von meiner anfänglichen Lesefreude genommen haben. Auch der letzte Part in diesem Roman wurde nicht besser. Hier wurden die Abschweifungen derart langwierig, dass ich mehr als einmal versucht war den Text querzulesen. 
    Auch die Tatsache, dass die beiden Handlungsstränge, die die Autorin erdacht hat, im Grunde kaum Berührungspunkte haben und nicht wirklich miteinander verwoben werden, wirkt sich leider negativ auf meine Bewertung aus. 

    Was die Charaktere in dieser Geschichte angeht, möchte ich aber ein großes Lob aussprechen. Hier wurden viele verschiedene Akteure ersonnen, die sich wunderbar in die Handlung einfügten und so detailiert und fein herausgearbeitet waren, dass es eine Freude war, über sie zu lesen. Ich hatte sehr schnell meine Lieblinge, sodass ich, trotz der vielen Längen, gern an ihren Schicksalen teilgenommen habe. 

    Aus diesem Grund möchte ich drei Sterne vergeben ("Gut"). 
    Das Buch hat seine Höhen und Tiefen, seine guten und schlechten Seiten. Und auch wenn es viele Kapitel gab, die mich gedanklich haben abschweifen lassen, war die Idee wirklich wunderschön. 
  22. Cover des Buches Das Vermächtnis des Bösen (ISBN: 9783404164035)
    Philip Jolowicz

    Das Vermächtnis des Bösen

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Nelly87
    Hardy Lansdown hat als Adliger in London die Mittel, die er braucht, um sich Zugang zu einem Ereignis zu verschaffen, das seine morbide Lust am Tod befriedigen kann. Er gibt sich als Assistent des Henkers Berry aus und wohnt der Hinrichtung eines Mannes bei, die furchtbar schief geht. Da Lansdown den Henker am Abend davor abgelenkt hatte, konnte dieser sich kein genaueres Bild vom Todesopfer verschaffen. Als Berry den Strick um den Hals des Verurteilten legt, merkt dieser schon, dass die Falllänge des Seiles für den dünnen Hals zu lang berechnet ist. Doch als dem Opfer der Kopf von der Schultern gerissen wird, scheint sein Assistent Lansdown genau das bekommen zu haben, was er sich erhofft hatte. Doch schon bald kann er sich nicht mehr damit begnügen, nur zuzusehen. Als er schließlich von einer Prostituierten beleidigt und angegangen wird, kommt ein Monster zum Vorschein, wie London es noch nie gesehen hat. Dieses Monster soll in die Geschichte eingehen. 
    Im heutigen New York dagegen findet Tom, ein junger Anwalt, der sich auf Straßenkriminalität spezialisiert hat, heraus, dass sein Vater in Wirklichkeit gar nicht sein Vater ist. Vielmehr ist er lediglich sein Onkel. Dessen Bruder, Ray Cole, starb aber bereits vor Toms Geburt, indem er sich in einer Londoner Kirche erhängte. Als die junge Juno, eine Geneaologin an ihn heran tritt, begibt er sich gemeinsam mit ihr auf eine Reise, um seinen Stammbaum zu erforschen. Schnell wird klar, dass sein richtiger Vater auf eben dieser Reise auch war und wie es scheint, hat er auch etwas herausgefunden. Kann es sein, dass diese Erkenntnis ihn in den Tod getrieben hat?
    Ich habe dieses Buch geschenkt bekommen und konnte mir anhand des Klappentextes erst mal nicht vorstellen, um was es im Buch genau geht. Ich tauchte also in das viktorianische London ein, das mich mit dunklen Gassen, den schmutzigen Bürgersteigen und den gefährlichen Ecken empfing. Ich persönlich stelle mir diese Zeit in London immer in der Nacht vor. Direkt die ersten paar Seiten haben es in sich. Der Autor zeichnet für den Leser ein durchaus bildhaftes Szenario, als er von der Hinrichtung eines Mannes erzählt. Und schon da war mir klar: dieses Buch ist nichts für Zartbesaitete. Ich sollte recht behalten. Nicht nur, dass Tötungsszenen wirklich ausführlich dargestellt werden, auch Sexorgien, die sich über mehrere Seiten erstrecken, sind vertreten. Schwache Nerven darf man da nicht haben. Mir persönlich macht so etwas immer nichts aus, aber jemand, der mit dem Gedanken spielt, dieses Buch zu lesen, sollte sich darauf einstellen. 
    Von Anfang an hat mich die Geschichte um Hardy Lansdown viel mehr unterhalten als die von Tom, der in der Gegenwart auf den Spuren seiner Ahnen herumschleicht. Als dann im 1888-Teil Begriffe wie "Whitechapel", "East End" und "Christ Church" fielen, wurde ich doch hellhörig. Als dann auch noch die Namen der Kanonischen Fünf genannt wurden, wusste ich, auf was die Geschichte hinausläuft. Nun kann ich allerdings nicht sagen, inwieweit der Verlauf der Geschichte nachvollziehbar ist. Da ich mich schon lange Zeit für dieses Thema interessiere, war mir schnell klar, dass Hardy Lansdown niemand anderer sein konnte als Jack the Ripper. Für einen kurzen Moment hatte mich das Buch daher voll in seinem Bann. Jeder historisch interessierte Leser kommt da sehr schnell drauf, für die weniger interessierten dauert es eventuell etwas länger, aber ab einem gewissen Zeitpunkt ist eigentlich klar, wohin die Geschichte führt. Leider hat das den Nachteil, dass damit auch schon die Pointe des Buches auf Seite 200 aufgedeckt ist.
    Ich liebe Geschichte um, von und mit Jack the Ripper. Eigentlich perfekte Voraussetzungen für eine gute Bewertung. Allerdings taucht mal wieder das Phänomen "Gute Idee, schlechte Umsetzung" auf.  Die Erzählersicht wechselt von Kapitel zu Kapitel zwischen 1888 und der Gegenwart. Das ist immer gefährlich. Die Kapitel um Tom habe ich eigentlich mehr aus Pflichtbewusstsein gelesen, da ich einfach wieder zurück ins Jahr 1888 wollte. Im Großen und Ganzen hätte es mir besser gefallen, man hätte den Handlungsstrang aus der Gegenwart komplett weg gelassen, da mir dort die meisten Minuspunkte aufgefallen sind und auch kaum Spannung aufkam. Stellenweise wurde es da wirklich atemberaubend unlogisch und nicht nachvollziehbar. Das fängt schon damit an, dass sie zwei völlig fremde Menschen (Tom und Juno) zum Essen verabreden, sich zweimal treffen und in der Kiste landen. Und das alles wird dann mit dem Satz "Sie liebten sich" gekrönt. Zwei völlig Fremde, die sich nicht kennen.... aber die große Liebe. Is klar, ne...?!? Die Charaktere der Gegenwart waren durch die Reihe durch langweilig und soweit weg von der Realität wie regenbogen-pupsende Einhörner. Tom ist über 30 Jahre von seinem "Vater aufgezogen" worden. Und als er dann herausfindet, dass er eigentlich einen anderen Vater hat, werden sämtliche Gefühle seinem "falschen Vater " gegenüber über Bord geworfen. Da ist es ihm egal, ob dieser den Justizministerposten verliert, für den dieser sein Leben lang gearbeitet hat oder sogar sein Leben lässt. Tom verhält sich wie ein kleines bockiges Kind. Zum Reinschlagen... Auch bleibt das ganze Geschehen unglaubwürdig. Da werden Leute zusammengeschlagen, Menschen bringen sich selbst um und Familien werden zerrüttet, nur weil man Jack the Ripper im Stammbaum findet? Natürlich wäre das jetzt auch nicht unbedingt derjenige, den ich mir im Stammbaum wünschen würde, aber soetwas? Nein!
    Aber auch im Handlungsstrang um Lansdown tun sich logische Abgründe auf. Kein normaler Mensch würde die Zusammenhänge erschließen, wie es in diesem Buch dargestellt werden. Prostituierte vergewaltigen Männer in Kirchen (weil der sich null wehrt), Ehefrauen glauben ohne ersichtlichen Grund, mit einem Monster verheiratet zu sein und ein Mann wird scheinbar über Nacht zum Psychopathen.  Die Alltagsabläufe von Hardy Lansdown werden stellenweise bis zum Erbrechen genau geschildert. Es dauert lange Zeit, bis aus dem Sehr Ehrenwerten Sir ein kaltblütiger Mörder wird. Doch anstatt diese Zeit zu nutzen, um etwaige Beweggründe und Motive darzulegen, bekommt der Leser später den Eindruck, dass es sich bei Lansdown um zwei völlig verschiedene Menschen handelt. Und das Beste: alles ohne Erklärung!! Selbst die Verbindung zwischen den Handlungssträngen fand ich total an den Haaren herbeigezogen. 
    Wieso bloß? Jolowicz ist ja nicht der erste Autor, der eine Geschichte um den berühmtesten Serienmörder aller Zeiten geschrieben hat. Und er hatte bestimmt auch nicht die schlechteste Idee. Im Gegenteil: eigentlich ist es beeindruckend, wie er mit Elementen seiner Phantasie und mit Fakten jongliert hat. So bekommt auch William Henry Bury eine Rolle in dem Stück zugedacht und der wurde tatsächlich als ein Verdächtigter angesehen. Das Rätsel um Jack the Ripper wird höchstwahrscheinlich auch auf ewig eins bleiben und es handelt sich um eine Geschichte, die auch heute noch Faszination auf die Menschen ausübt. Hinsichtlich der bewiesenen Fakten hat Jolowicz sich an die Wahrheit gehalten und die Lücken mit seiner eigenen Geschichte gefühlt. Doch vielleicht wollte er einfach zu viel. Wie schon gesagt, hätte er sich nur auf die Handlung um Jack the Ripper beschränkt, hätte dies ein tolles Buch werden können. Immerhin ist es in einem einzigartigen Schreibstil geschrieben, der zwar stellenweise durchaus anspruchsvoll ist, aber zur damaligen Zeit passt. Damit konnte der Autor eine wirklich düstere Atmosphäre erzeugen, die diese Geschichte braucht.

    Schlusswort
    "Das Vermächtnis des Bösen" hätte wirklich ein Knüller werden können. Die Basics für eine tolle Idee waren da, aber leider happerte es an der Umsetzung. Erschwerend kommt hinzu, dass die Pointe der Story schnell ersichtlich war und das Buch danach so vor sich hinplätscherte. Wer nach der Hälfte noch auf eine spannende Wendung oder ein überraschendes Ende hofft, wird bitter enttäuscht werden. Einzig und allein die Fakten um Jack the Ripper konnten mich überzeugen. Leser, die sich mit der Ripper-Geschichte allerdings etwas auskennen, werden nichts neues erfahren und um sich rein sachlich über das Thema zu informieren, gibt es weitaus besseres.
  23. Cover des Buches Die letzten Tage der Nacht (ISBN: 9783847901136)
    Graham Moore

    Die letzten Tage der Nacht

     (160)
    Aktuelle Rezension von: Emili

                                                                                         

    Bei diesem Buch bin ich definitiv ein Geisterfahrer.  Es wird wohl die erste schlechte Bewertung für diesen Roman geben.

    Die Geschichte hatte alles, um mir zu gefallen. Es ging um die alles entscheidende Frage, wer die Glühbirne erfunden hat! Thomas Edison oder George Westinghouse? Außerdem spielt auch Nicola Tesla in dem Roman keine geringe Rolle. Der Hauptprotagonist ist jedoch Paul Cravath, der als Anwalt für Westinghouse engagiert wurde.

    Zu aller dem basiert der Roman auf wahren Begebenheiten, was ich sehr schätze, und was mich in der Regel interessiert.   Auch ganz viel Fachwissen wird in der Geschichte vermittelt, recht verständlich, sodass mein Missmut nicht daran lag. Wie gesagt, die Story hätte alles um mir gefallen zu können. Tat die aber nicht.

    Auch wenn ich mich noch so sehr bemüht habe, Interesse an dem Roman zu empfinden. Die Charaktere blieben völlig fremd, ich wurde mit den Personen gar nicht warm. Die Story wurde in die Länge gezogen. Mich hätte mehr das Zwischenmenschliche interessiert, ich wäre auch froh gewesen, wenn die Porträts der berühmten Männer lebendiger und bildhafter wären.

    Nein, alles blieb trocken, fachlich, leblos und langatmig. Der Funke sprang nicht rüber.  

    Und dabei habe ich mich auf eine gut recherchierte, was die in der Tat auch war,   und lebendige, spannende Geschichte gefreut. Daraus wurde für mich leider nichts.

    Von mir gibt es    Sterne.

                            

  24. Cover des Buches Jack the Ripper - Die Geschichte eines Mörders (ISBN: 9783785711996)
    Frank Gustavus

    Jack the Ripper - Die Geschichte eines Mörders

     (8)
    Aktuelle Rezension von: CarinaElena

    Richtig gelungenes Hörspiel 👍 den Inhalt der Geschichte setze ich als wissend voraus, daher schreibe ich nichts mehr zum Inhalt. 

    Ich fand die Klänge und Hintergrundgeräusche sehr authentisch, die Stimmung war düster und atmosphärisch und die Sprecher haben Ihre Rolle mehr als gut gemacht 😊

    Einen Stern ziehe ich ab, da die "Geschichte" gekürzt ist. Es ist nicht 100% bewiesen wer Jack the Ripper war, umso realistischer empfand ich den hier vorgestellten Täter. Nach dieser Fassung durchaus möglich das er es war. 

    Mir hat das Hörbuch sehr gut gefallen,  vor allem für die Atmosphäre gibts mehr als volle Punktzahl. Für das Gesamtwerk vergebe ich 4/5 ⭐⭐⭐⭐

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