Bücher mit dem Tag "1921"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "1921" gekennzeichnet haben.

14 Bücher

  1. Cover des Buches Die Herrin (ISBN: 9781511744065)
    Helmut Barz

    Die Herrin

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    „Ich habe da eine Theorie, die den Fluch der Stadt erklären würde: Es gibt hier einen Vampyr.“ (Zitat Seite 140)

     

    Inhalt

    Jonathan Hansen, ein junger Staatsanwalt in Berlin, freut sich auf eine Tätigkeit als Amtsrichter in der kleinen, beschaulichen Stadt Broiversum an der Nordsee. Seine Ehefrau Katharina ist weniger begeistert, sie rechnet mit einem langweiligen Kleinstadtleben, auch wenn sie die Zeit für das Schreiben ihrer Doktorarbeit nützen will. Daher freut sie sich über die Einladung einer gebildeten und interessanten alte Dame, sie zu besuchen. Von allen Menschen nur „Herrin“ genannt, ist diese Philanthropin seit vielen Jahren die Wohltäterin von Broiversum. Warum aber werden gerade hier am Strand immer wieder tote junge Frauen gefunden, die offensichtlich aus einer ausweglosen, persönlichen Notlage den Freitod im Meer gewählt haben? Ist der berüchtigte Puntendreher, der hier gebrannte Schnaps, wirklich das einzige Gefährliche in Broiversum? Der Arzt Mies van Helsing, Jonathans bester Freund, sieht dies völlig anders, als er zu Besuch kommt.

     

    Thema und Genre

    Diese Geschichte ist ein Vampirroman im Sinne der klassischen Schauerliteratur. Es muss nicht unbedingt der düstere Borgopass in Rumänien sein, die dunkle Seite Londons oder ein einsames Schloss in der Steiermark im späten 19. Jahrhundert, es können auch die Zwanzigerjahre nach dem Ende des ersten Weltkrieges sein und die stürmische Nordsee. Auch Faust’sche Elemente spielen eine Rolle, es muss nicht immer der Teufel sein, dem wir unsere Seele verkaufen, und es muss nicht immer die Seele sein, die wir in den Handel einbringen.

     

    Charaktere

    Dass Jonathan Hansen und Mies van Helsing an Bram Stokers Figuren erinnern, ist Absicht. Für den Familiennamen „van Helsing“ hat der Autor eine durchaus originelle Erklärung. Auch in dieser Geschichte ist Jonathan diplomatisch, etwas vorsichtig und realitätsgebunden, während Mies als großer Freund von Schauergeschichten auch in der Realität die deutlichen Zeichen erkennt: in Broiversum lebt ein Vampyr.

     

    Handlung und Schreibstil

    Die Sprache nimmt Anleihe an den klassischen Vorbildern und passt in die Ausdrucksweise der frühen Zwanzigerjahre, jedoch in einer modernen, sehr angenehm zu lesenden Interpretation.

    Die Ereignisse finden im Jahr 1921 statt. Tagebucheinträge des Vampyrs ergänzen die Handlung durch Details, die niemand sonst wissen kann.

    Obwohl bereits auf dem Buchrücken bestätigt wird, dass zu den in ihrer Art sehr treffend geschilderten Einwohnern von Broiversum auch ein Vampyr gehört, ist es eine spannende Geschichte, denn die Hintergründe, die sich erst nach und nach zeigen, sind überraschend anders, als erwartet.

     

    Fazit

    Ein spannender, unterhaltsamer Schauerroman mit einer neuen Interpretation eines Vampyrwesens, das schon vor sehr langer Zeit einen gegenseitigen Pakt mit den Menschen eingegangen ist.

  2. Cover des Buches Die unglaubliche Geschichte des Henry N. Brown (ISBN: 9783990560556)
    Anne Helene Bubenzer

    Die unglaubliche Geschichte des Henry N. Brown

     (150)
    Aktuelle Rezension von: Igelchen

    Henry N. Brown ist ein ganz besonderer Teddybär. Geboren wurde er am 16.07.1921, als ihm sein zweites Auge angenäht wurde. Mit diesem Tag beginnt sein Leben und seine unglaubliche Reise. Er reist durch Europa, erlebt Krieg und Frieden, spürt Angst und Hoffnung. Während seiner Reise merkt Henry, welches Bedürfnis alle Menschen gemeinsam haben: Sie möchten einen Zuhörer. Und was gibt es dafür besseres als einen Teddybär!

    Meine Meinung zum Buch
    Ich habe Henry so gern auf seiner Reise begleitet. Er ist für die Menschen da. Er tröstet und spendet Hoffnung. Ich mochte es, dass die Geschichte aus der Sicht eines Teddybären erzählt wird. Und auch wenn das Buch schon etwas älter ist (mittlerweile ist es mit einem anderen Cover erhältlich), erwartet die Lesenden eine wunderschöne Geschichte. Es ist eine Reise durch die Geschichte des 20. Jahrhunderts.

    Ein wunderschöner Roman zum Wegschmökern.

  3. Cover des Buches Der Mann, der nicht mitspielt (ISBN: 9783462052909)
    Christof Weigold

    Der Mann, der nicht mitspielt

     (94)
    Aktuelle Rezension von: Katl2

    Ein erfolgloser Schauspieler ist in Hollywood keine Seltenheit. Hardy Engel ist nur einer von vielen. Sein Versuch, als Privatdetektiv über die Runden zu kommen, ist ebenfalls nicht von Erfolg gekrönt. Bis eines Tages eine attraktive, rothaarige Frau um eine Audienz bei ihm bittet. Und mit einem Schlag ändert sich im Leben von Hardy Engel alles. Seine Ermittlungen führen ihn hinter die Bühnen und Scheinwerferlichter von Hollywood zu den dunklen und verdorbenen Geheimnissen der Filmwelt. Schnell wird ihm klar, dass hier nichts so ist, wie es scheint und dass es manche Vorfälle gibt, die nie in das Licht der Öffentlichkeit geraten sollen. 

    Der Detektiv

    Hardys Wunsch, ein Komiker zu werden, ist nicht sonderlich von Erfolg gekrönt und so beschießt er, sich seine Erfahrungen als Polizist zunutze zu machen und beschließt, Privatdetektiv zu werden, anfangs mit einer niedrigen Beschäftigungsrate. Ein unscheinbarer Auftrag ändert dann alles. Seine Hartnäckigkeit und sein Talent, stehts zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein, stoßen den zynischen und sturköpfigen Hardy mitten hinein in die Welt des Filmes, wo es von Geheimnissen und Unwahrheiten nur so wimmelt. Doch für Hardy Engel ist klar, dass er letztendlich nur der Wahrheit dient. Und die will er finden, koste es was es wolle.

    Ein Platz, an dem Träume zur Wirklichkeit werden

    Hollywood – ein Platz voller Träume, berühmter Persönlichkeiten und ein Himmel auf Erden. Zumindest scheint es so. Christof Weigold malt ein anderes Bild von Hollywood. Drogen, Alkoholismus und sexuelle Vergnügungen stehen an der Tagesordnung der großen Stars. Die vermittelte Illusion existiert nicht, und doch kämpft die Filmbranche darum, eben jene Illusion aufrecht zu erhalten. Doch der Skandal, der durch den Tod von Virginia Rappe ausgelöst wird, lässt die Fassade bröckeln und ermöglicht den Medien einen Blick hinter die sorgsam verborgenen Kulissen. Die Aufregung ist groß. Zeitungen erkennen ihre Chance zu Massenabnahmen ihrer Schlagzeilen, die Filmproduzenten fürchten um ihren Ruf, Schauspieler und Produzenten haben Angst um ihre Karriere. Am Ende ist sich jeder selbst der nächste. Und, wie Hardy später klarstellt: Im Krieg und im Film ist die Wahrheit das erste Opfer.

    Fazit

    Ein spannungsgeladener, actionreicher Kriminalroman der 1920er Jahre. Unerwartete Richtungsänderungen und Entwicklungen machen die Handlung unberechenbar und sorgen für eine fesselndes Leseereignis. Hardy Engel ist ein symphytischer Ermittler, der sich seiner eigenen Schwächen und Fehler durchaus bewusst ist und mit seinem zynisch-ironischen Blick auf die übertriebene Welt um ihn herum, einen angenehmen Gegenpol zu den undurchsichtigen Persönlichkeiten des Buches bildet. Ich habe diesen Ausflug in die Goldenen Zwanziger genossen, jede einzelne Seite davon. Für Menschen, die verwickelte Handlungsstränge lieben, ein absolutes Muss. 

  4. Cover des Buches Italienische Nächte (ISBN: 9783453358225)
    Katherine Webb

    Italienische Nächte

     (88)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Ich hatte eine sommerliche, leichte Liebesgeschichte erwartet. Gelesen habe ich jedoch eine sehr detaillierte Darstellung der süditalienischen Arbeiterklasse zwischen den Weltkriegen. Das alles wird verpackt in eine ziemlich spannende Geschichte um die junge und verheiratete Clare, die sich leidenschaftlich in einen kämpferischen jungen Italiener verliebt. Die Autorin schreibt sehr anschaulich, man merkt, dass sie Historikerin ist und folgt ihrer Darstellung der einzelnen Tage im tiefsten, von großer Armut geprägten Süditalien, gerne. Die Darstellung der Charaktere sind jedoch teilweise sehr hölzern und zum Schluss wartet das Buch mit einer sehr abstrusen Geschichte auf, wie um es unbedingt zu Ende zu bringen. Das fand ich persönlich sehr schade, denn trotz der unvermuteten Ernsthaftigkeit habe ich es gerne gelesen, bleibe jedoch zum Schuss etwas verärgert ob der unpassenden Auflösung  zurück. 

  5. Cover des Buches Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein ewiger Traum (Polizeiärztin Magda Fuchs-Serie 1) (ISBN: 9783957132123)
    Helene Sommerfeld

    Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein ewiger Traum (Polizeiärztin Magda Fuchs-Serie 1)

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Rose75

    Laufzeit:  13 Stunden 29 Minuten ( gekürzte Lesung)   - - -    Sprecherin:  Tanja Fornaro 

    Im Mittelpunkt der Handlung steht die verwitwete  Magda Fuchs, die in Berlin einen Neuanfang wagt. Als Polizeiärztin hat sie es hauptsächlich mit der Untersuchung von Prostituierten und Frauen im Gefängnis zu tun.  Sie ist aber keine Rechtsmedizinerin.  In einer größeren Nebenhandlung, lernen wir Celina von Liebenau kennen, die in einem goldenen Käfig lebt, der sich im Verlauf der Handlung auf sehr tragische Weise öffnet. 

    Zusätzlich gibt es noch eine Anwältin, eine Fürsorgerin, eine Journalistin und die leicht naive Doris, die den Traum der Schauspielerei hat und auf man dubiose Gestalt hereinfällt. 

    Die Handlung ist sehr breit angelegt und  die Autoren haben sich bemüht ein authentisches Bild der damaligen Zeit zu zeichnen. Ein schönes Detail war z.B. dass Anita Berber einen Auftritt hatte.  

    Das Buch endet mit einem Cliffhanger, der mich neugierig gemacht hat und daher besorge ich mir  zeitnah, ebenfalls als Hörbuch, Band 2. 

    Für mich war Tanja Fornaro eine gute Sprecherin. Ich habe ihr sehr gerne zugehört. Sie hat eine angenehme Stimme, die gut zur Hauptfigur Magda passt. 


  6. Cover des Buches The Red Lacquer Case: A Golden Age Mystery (ISBN: 9781911413141)
  7. Cover des Buches Miss Lizzie (ISBN: 9783423208727)
    Walter Satterthwait

    Miss Lizzie

     (55)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Eine amüsante, spannende Story über einen Mord und dessen Aufklärung. Witzig, charmant und vielschichtig geschrieben. 

    Zugegeben - ich habe zunächst das Hörspiel gehört und war sofort begeistert, da es anders als viele andere Geschichten mit Leben gefüllt ist und unwahrscheinlich gut erzählt wird. 

    Die Geschichte ist in zwei Teile gegliedert, gut geschrieben und spannend bis zur letzten Minute. Die Protagonisten sind mir gleich ans Herz gewachsen und so gut ausgearbeitet, dass kaum Fragen offen bleiben. 

    Ich kann es jedem Leser empfehlen, der spannende Krimi Geschichten liebt und sich mal etwas trauen möchte. 

  8. Cover des Buches Tödliches Testament (ISBN: 9783499239700)
    Laurie R. King

    Tödliches Testament

     (10)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010
    Mary trifft auf eine alte Freundin, die in einer Art Sekte festzustecken scheint. Als dann eine Leiche auftacht, ist Mary fasziniert. Während Mary mit ihren Ermittlungen mehr oder weniger feststeckt und Hilfe von Sherlock benötigt, ist der wieder einmal unauffindbar. Doch Mary hatte einen guten Meister!

    Endlich mal eine Frau als Sektenführerin!
  9. Cover des Buches Leo Berlin (ISBN: 9783423253628)
    Susanne Goga

    Leo Berlin

     (79)
    Aktuelle Rezension von: sabatayn76

    ‚In Berlin waren Hellseher und Hypnotiseure zurzeit groß in Mode. Man munkelte, dass sogar die Polizei gelegentlich ihre Dienste in Anspruch nahm, um schwierige Fälle aufzuklären.‘ (Seite 14)

    Kommissar Leo Wechsler, Witwer und Vater zweier Kinder, ermittelt in einem Todesfall, der ihn ins Leben der betuchten Berliner führt: Der Wunderheiler Gabriel Sartorius wurde mit einem Jade-Buddha erschlagen. Bald zeigt sich, dass Sartorius sein Geld nicht nur mit Hokuspokus verdient hat, sondern auch mit Kokain zu tun hatte.

    Dann wird eine Prostituierte im Scheunenviertel erdrosselt, und obwohl die beiden Toten aus vollkommen unterschiedlichen Milieus kommen und scheinbar nichts miteinander gemein haben, hat Leo die Vermutung, die beiden Morde könnten zusammenhängen.

    Dieses Buch stand schon jahrelang ungelesen in meinem Regal und ist dabei völlig in Vergessenheit geraten. Nun ist es mir zufällig in die Hände gefallen, und noch während der Lektüre habe ich mir die nächsten beiden Bände der Reihe gekauft.

    Ich liebe Berlin-Geschichten aus der Zeit zwischen den Weltkriegen, und auch dieses Buch vermittelt eine sehr atmosphärische und faszinierende Stimmung.

    Susanne Goga nimmt den Leser mit nach Moabit - und damit in die Lebenswelt der Arbeiterklasse - und mit in piekfeine Gegenden Berlins, in denen die Menschen Sorgen ganz anderer Art haben. Dabei streift man mit ihr und ihren Figuren durch das Berlin im Jahre 1922, entdeckt bekannte und unbekannte Orte, kann das Leben der Menschen hautnah erleben. Vieles hat mich hier an die Gereon-Rath-Reihe von Volker Kutscher erinnert, die ich sehr liebe und die - für mich überraschend - einige Jahre später als dieses Buch hier erschienen ist.

    Ich freue mich schon sehr auf das nächste Buch von Goga und kann den Auftakt für alle empfehlen, die gerne Geschichten über Berlin in den Zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts lesen.

  10. Cover des Buches Die Farm am Eukalyptushain (ISBN: 9783732580439)
    Tamara McKinley

    Die Farm am Eukalyptushain

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Ireland

    1921 wird Catriona im australischen Outback geboren. Ihre Eltern stammen aus Irland und wollen ihr Glück in Australien mit einem Wandertheater versuchen. Viele Jahre sind sie damit erfolgreich und Catriona verlebt eine glückliche Kindheit im Kreis der Sänger, Tänzer und Akrobaten. Doch die Wirtschaftskrise zwingt die Familie nach und nach zum Aufgeben. Und auch der geheimnisvolle Mr. Kane kann die Truppe nicht retten.

    Unterschlupf finden Catriona und ihre Mutter schließlich bei Dimitri, einem begüterten Hotelier, der ihnen nach einem schweren Schicksalsschlag ein Dach über dem Kopf bietet. Und Catriona schließt schließlich Freundschaft mit dem Russen. Dem skrupellosen Mr. Kane ist diese Freundschaft jedoch ein Dorn im Auge – hat er doch ganz andere Pläne für Catriona und ihre Mutter.

    Eine Katastrophe führt dazu, dass Mutter und Tochter erneut aufbrechen müssen. Nun forciert ihre Mutter Catrionas Gesangsausbildung und im Laufe der Jahre wird aus ihr ein international gefeierter Opernstar. Doch der Ruhm kann sie nicht über das Drama ihrer Kindheit hinwegtrösten.

    In einer atemberaubenden Geschichte erzählt Tamara McKinley die bewegte und faszinierende Lebensgeschichte von Catriona und verbindet dabei die Welt des schönen Scheins mit den Gefahren des roten Kontinents. Ein erstklassiges Leseerlebnis!

  11. Cover des Buches Also dann bis morgen (ISBN: 9783596114870)
  12. Cover des Buches Mord in Nizza: Ein Fall für Elizabeth Teague (ISBN: B09366QQ3D)
    Andrea Instone

    Mord in Nizza: Ein Fall für Elizabeth Teague

     (37)
    Aktuelle Rezension von: buecherwurm1310

    Elizabeth Teague hat ihren Mann im Krieg verloren und ihrer Schwiegermutter konnte sie nie etwas recht machen. Sie wollte sich gerade einen Job suchen, als ihre vermögende Schulkameradin Flossie sie bittet, nach Nizza zu kommen und ihr beizustehen. Flossie verdächtigt ihren Mann der Untreue und Lizzie soll ihn überführen. Dafür wird Lizzie erst einmal neu eingekleidet und im mondänen Hotel Negresco untergebracht. Hier trifft sie auch Gaston Perrier, ihre Reisebekanntschaft aus dem Zug, wieder. Lizzie genießt das unbeschwerte Leb en – bis eine Leiche in ihrer Badewanne liegt.

    Ich habe bisher noch kein Buch der Autorin Andrea Instone gelesen. Der Schreibstil ist ganz angenehm, aber vieles ist doch recht ausschweifend erzählt, so dass es Längen gibt. Das Buch ist ganz unterhaltsam. Das Leben im Nizza jener Zeit ist gut dargestellt, auch wenn mir einiges doch stark überzeichnet erschien. Es gibt eine Reihe von Verwicklungen in dieser Geschichte.

    Elizabeth Teague, genannt Lizzie, hat nie viel Wert auf Äußerlichkeiten gelegt. Daher muss ihre etwas abgenutzte Kleidung auch erst einmal ersetzt werden, bevor sie sich ins Gesellschaftsleben in Nizza stürzen kann. Sie trauert noch um ihren Mann, ist aber nicht abgeneigt, die Annehmlichkeiten, die ihr nun geboten werden, zu genießen. Sie ist eine sympathische Frau, die schnell selbstbewusster wird. Lizzie lässt sich zwar auf Flossies Spiel ein, aber sie hat ihren eigenen Kopf.

    Bis es zu dem Kriminalfall kommt, dauert es eine ganze Weile und danach wurde die Geschichte dann interessanter. Lizzie stürzt sich in die Ermittlungen und deckt eine Reihe von Geheimnissen auf.

    Die angenehme Sprecherstimme von Angela Neis hat mir gut gefallen und passte zum Hörbuch.

    Ein humorvoller und unterhaltsamer Cosy-Krimi, der allerdings mäßig spannend ist.

  13. Cover des Buches Das Dorf und der Tod (ISBN: 9783453281240)
    Christiane Tramitz

    Das Dorf und der Tod

     (41)
    Aktuelle Rezension von: jenvo82

    „Doch der König ruht woanders, wo, das kann man sich denken, wenn man die Geschichte kennt. Doch damals als alles geschah, kannte sie niemand. Oder wollte sie nicht kennen, nicht hören und schon gar nicht sehen, diese verdammte Geschichte.“

    Inhalt

    Simon Weber kehrt zurück an den Ort seiner Jugend, an das Grab seines Freundes, dem er einst versprach, dass sie gemeinsam ihren 90. Geburtstag feiern werden. Doch Simon steht allein da, nichts ist mehr so, wie es damals war, die Geister der Vergangenheit sind den neuen Zeiten gewichen, doch der alte Mann weiß mehr. Er hat die Zusammenhänge erkannt, die zwischen dem gewaltsamen Tod seines ehemaligen Freundes und den Ereignissen lange vor dem Krieg geschehen sind. Er weiß, dass die Dorfbewohner nicht unwesentlich an der Entwicklung beteiligt waren, indem sie entweder wegschauten und nichts wahrhaben wollten, oder es tatsächlich ignorierten. Simon Weber erzählt diese Geschichte dem Leser weiter, beschwört das Drama herauf, was niemand sehen wollte und klagt an, sowohl diejenigen, die bewusst eine Entscheidung trafen, als auch jene, die sich gottgegeben den engen gesellschaftlichen Normen beugten, ohne sie jemals zu hinterfragen. Denn vielleicht würde er dann tatsächlich mit seinem Freund hier stehen, wie sie es einst geplant hatten …

    Meinung

    Auf diesen Kriminalroman, der auf einer wahren Begebenheit beruht, bin ich durch zahlreiche positive Leserstimmen aufmerksam geworden. Die Autorin, selbst aufgewachsen in dem Ort, dessen Geschichte sie hier auf eine Dorfgemeinschaft aus der Vergangenheit projiziert, entwirft nicht zwangsläufig einen Kriminalfall, sie schildert vielmehr die zahlreichen Verästelungen der Menschen, ihre Verbindungen und die daraus resultierenden Fehler, die irgendwann zu einem tödlichen Höhepunkt geführt haben, dessen Ursprung sie akribisch nachzuzeichnen versucht. Der Ansatzpunkt ist kein schlechter, doch habe ich im Kern eigentlich eine andere Story vermutet.

    Ich glaube, hier kommt man deutlich besser, wenn man ohne Erwartungshaltung an die Lektüre geht. Gerade weil dieser Kriminalroman auf Tatsachen beruht, hätte ich mir eine spannungsgeladene, fesselnde Lektüre mit viel Gänsehaut erhofft, die bekommt man aber nicht geboten. Auf das romanhafte Erzähltempo und die dadurch recht flache Spannungskurve, hätte ich gerne verzichtet. Aber wenn man sich eine gut recherchierte Dorfgeschichte mit vielen kleinen Einzelschicksalen, die wiederum ein Großes Ganzes ergeben wünscht, ist man hier bestens beraten.

    Der Mordfall selbst, ist nicht der zentrale Punkt, vielmehr ein über Jahrzehnte andauerndes menschliches Drama, welches von vielen Gesichter begleitet wird und hervorragend auch die gesellschaftlichen Zwänge und politischen Rahmenbedingungen vor, während und nach dem 2. Weltkrieg schildert. Eine ganze Dorfgeschichte läuft wie im Film vor dem Auge des Lesers ab, man fühlt sich den Menschen von damals nahe, kann sie einigermaßen gut verstehen und leidet mit ihnen. Als Chronik eines Ortes mit verschlungenen Lebenswegen funktioniert dieser Roman bestens, doch darauf hatte ich eigentlich keine rechte Lust.

    Fazit

    Ich vergebe 3,5 Lesesterne (aufgerundet 4) für diesen True-Crime-Roman, der feinfühlig, intensiv und ausgiebig die menschlichen Hintergründe hinter gut getünchten Fassaden zum Anlass nimmt, um aufzuzeigen, wie fatal fehlende Liebe sein kann und wie hasserfüllt junge Menschen werden, wenn man sich ihrer nicht zuwendet und sie wahrnimmt, wie sie sind.

     Ein treffendes Beispiel von Erziehungsfehlern, eigenem Unvermögen oder schlicht und ergreifend der Ignoranz des Individuums in der Gesellschaft. Also lesenswert ist die Geschichte allemal, auch wenn ich sie am allerwenigsten als einen Kriminalroman empfunden habe – also aufgepasst bei den Ansprüchen an die Lektüre, damit man nicht so wie ich, leicht enttäuscht die letzte Seite zuklappt.

  14. Cover des Buches Abschied auf Englisch (ISBN: 9783596182466)
    Peter Lovesey

    Abschied auf Englisch

     (6)
    Aktuelle Rezension von: BertieWooster
    Das Buch nimmt einen mit auf eine Reise in eine vergangene Welt. Es spielt im Jahre 1921, als der ehemalige Gedankenleser und Zahnarzt Walter Baranov mit seiner Geliebten auf der Mauretania von England in die USA einschifft. Aus einer Laune heraus gibt er sich als ein pensionierter Scotland Yard Inspector aus. Eigentlich verfolgen die beiden einen ganz bestimmten Plan. Aber irgendwer sagte mal, mach nur einen Plan, er wird doch zu nichte. So auch hier. Es geschieht ein Mord und Walter wird vom Captain gebeten zu ermitteln. Es bleibt ihm nichts anderes übrig und er beginnt seine Nachforschungen. Dabei muss er eigentlich nur zuhören. Die Leute beginnen meistens von sich aus ihre Beobachtungen zu erzählen und er muss nur seine Schlussfolgerungen ziehen. Nach dem Klappentext soll es sich um eine Krimikomödie handeln. Es hat zwar auch einige humorvolle Passagen. Aber vor allem die erste Hälfte, in der die Geschichte vor der Einschiffung erzählt wird, hat seine Längen, manchmal kam es mir auch etwas zu klischeehaft vor. Interessant ist das Buch in seiner Schilderung der Seereise in diesen Zeiten. Es ist wohl nicht vergleichbar mit einer Kreuzfahrt heutzutage. Da es noch keine Flugverbindungen gab, war es die einzige Möglichkeit, den Atlantik zu überqueren. Dabei erinnert vorallem das Leben der damaligen Schickeria doch wieder an heutige Kreuzfahrten, mit Kapitänsdiners und Gesellschaftsspielen.
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