Bücher mit dem Tag "1922"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "1922" gekennzeichnet haben.

32 Bücher

  1. Cover des Buches Der große Gatsby (ISBN: 9783649640950)
    F. Scott Fitzgerald

    Der große Gatsby

     (1.162)
    Aktuelle Rezension von: AspenBella

    Der grosse Gatsby war meine Wahl für eine meiner Abschlussprüfungen. Ich ging mit der Erwartung, mich mit einem langweiligen Klassiker auseinandersetzen zu müssen, an das Buch heran. Und, mein Gott, bin ich überrascht worden! Sobald sich die anfängliche Verwirrung über den Schreibstil, die gehobene Sprache und die vielen Schachtelsätze gelegt hat, wollte ich das Buch doch glatt nicht mehr weglegen. Es war unheimlich faszinierend über die schillernden Persönlichkeiten des goldenen Zeitalters zu lesen. Die Art des Erzählstils hatte eine gewisse, packende Tiefgründigkeit, was mir sehr gut gefallen hat. Und das Ende kann ich nur mit einem Wort beschreiben...bittersüss.

    PS: Ich bin überzeugt, Nick und Gatsby haben sich insgeheim, ohne es wirklich zu wissen, geliebt.

  2. Cover des Buches Siddhartha (ISBN: 9783518463543)
    Hermann Hesse

    Siddhartha

     (923)
    Aktuelle Rezension von: RattusExlibricus

    Kategorie: Bildungsroman | Psychogramm |Reflexion | Philosophie| Roman

    Worum dreht sich die Handlung?: Der junge Brahmahensohn Siddhartha wird zusammen mit seinem Freund Govinda schon in jungen Jahren in die Weisheiten der Religion und des Dienstes an den Göttern eingeweiht. Schnell entwickelt er große Klugheit und Weisheit, alle in seiner Umgebung lieben ihn, eine glänzende Zukunft liegt vor ihm – aber dennoch ist er nicht glücklich, inneres Suchen treibt ihn um, er fragt sich, wie es möglich sein soll, dem letzten göttlichen Prinzip näher zu kommen und die vollkommene Wahrheit zu erkennen. Als eines Tages Wanderasketen durchs Dorf ziehen, sieht er seine Chance darin, sich ihnen, entgegen dem Willen seiner Eltern, anzuschließen. Sein Freund folgt ihm. Doch auch in der völligen Entselbstung und aller Dinge, die er bei den Asketen lernt, scheint er der Wahrheit nicht näher kommen zu können. Eines Tages hören sie von einem Erwachten, einem Buddha, und sein Freund Govinda möchte unbedingt dessen Lehre hören. Also ziehen sie weiter, obwohl Siddhartha innerlich bereits mit jeder Lehre abgeschlossen hat. Während Govinda sich dem Buddha anschließt, entscheidet Siddhartha, seinen Weg zur Erkenntnis allein weiterzugehen…

    Große Themen im Hintergrund: Suchen und Finden | Lehre und Erkenntnis| Persönlichkeitsentwicklung | Einheit| Wandlung und Unwandelbarkeit| Wiederholung und Wert des Lebens| Wege aus dem Leiden | Menschlichkeit

    Persönliche Notiz: Anders als ich erwartet habe, handelt das Buch nicht vom Leben „des“ Buddha, Siddhartha Gautama, obschon er auch seine Rolle darin spielt. Nichtsdestotrotz gibt es viele Parallelen, so dass ich das Gefühl habe, Hesse hat hier seine eigene Interpretation dieser Erzählung geschaffen, verquickt mit philosophischen Exkursen, erworbenem Wissen über fernöstliche Kulturen und eigenen Gedanken und Ansichten. Auch wenn das von Außen betrachtet vielleicht etwas esoterisch oder religiös klingt (Esoterik liegt mir völlig fern), ist das Buch eher als Charakterstudie und philosphischer Ausflug zu verstehen.

    Teilbewertung (Legende *= hat mich nicht überzeugt, **= ausbaufähig, ***=solide/gut zu lesen, ****= sehr gut/klare Empfehlung, *****= exzellent/schwer zu erreichen):


    1. Handlung **** 

    Trotz der verhältnismäßigen Kürze ist viel in dem Buch passiert, der Hauptfokus liegt hierbei eindeutig auf der Charakterentwicklung des Hauptprotagonisten (es geht mehr um Lebensabschnitte und deren Reflexion als um die „Handlung“ (im Sinne von Aktion) an sich). Die ständige Wandlung, der Gewinn und Verlust von Erkenntnis, das Wachsen und Scheitern und häufige Änderung der Lebensumstände spiegeln hier zielsicher die Grundthematiken des Buches wieder. Die einzelnen Handlungsabschnitte haben alle ihre ganz eigene Stimmung und die Handlung ist in aller Prägnanz, dabei aber nicht schmucklos ausgestaltet, so dass die knapp über hundert Seiten völlig ausreichend sind.

     


    1. Aufbau **** 

    Das Buch untergliedert sich in mehrere, gut nachvollziehbare Sinnabschnitte. Die Handlungsbausteine sind klar abgegrenzt, auch wenn einzelne Elemente immer wieder auftauchen und der Geschichte gewisse Ankerpunkte verleihen. Es gibt keine unnötigen Längen aber auch keine größeren Auslassungen. Man verfolgt das ganze Leben des Siddhartha und verfolgt seine Wandlungen in überschaubaren Portionen. Die philosphischen Exkurse sind im ganzen Buch wichtig und behandeln prinzipiell die selben Themen, in jedem Abschnitt aber aus einem ganz anderen Blickwinkel. Im Moment der größten Selbstentfremdung wird der Erzählstil eher unpersönlich, sonst ist er sehr nah am Hauptcharakter und mit dessen Gedanken verquickt.

     


    1. Charakterzeichnung ****°

    Mit der Entwicklung und Interaktion des Hauptcharakters mit der Umwelt ist Hesse hier ein ganz großer Wurf gelungen.  Die Innenschau ist ausgeprägt, genau konstruiert und dabei trotzdem vereinnahmend und liest sich unterhaltsam. Die wichtigsten Gedanken des Buches werden gleichzeitig durch die ausführlichen Gedanken und Reflexionen des Protagonisten dargestellt. Die Nebencharaktere sind menschlich und oft zwar knapp, aber keineswegs farblos oder klischeemäßig dargestellt. Der Fokus liegt sehr auf dem Hauptcharakter und seinen Gefühlen und Gedanken, was für die Geschichte sehr notwendig ist, was aber vielleicht nicht alle mögen. Manche Nebencharaktere sind mehr Spiegel und Prinzipien, wirken aber trotzdem unglaublich greifbar und sympathisch.

     


    1. Sprache und Stil *****

    Die Sprache hat mich überrascht und gleich auf der ersten Seite vereinnahmt. Sie ist komplex, ausschweifend und bedient sich dabei auch in normalen Schilderungen großzügig aus der Werkzeugkiste der Stilmittel und Metaphern, so dass oft ein schon fast poetischer Eindruck entsteht. Sie fließt, schwimmt, mäandert und schafft es dabei gerade durch ihre Indifferenz gut zum Punkt zu kommen und Gedanken anzudeuten, die klarer nicht auszudrücken wären. Elemente sind teils mit mehreren Bedeutungen gleichzeitig aufgeladen und es wird oft sehr schön kontrastiert und verbunden. Ich muss zugeben, dass gerade dieser Punkt, der mich so sehr begeistert hat, für viele vielleicht etwas „zu viel“ ist, unklar, altmodisch oder überladen ankommt. Ich finde, die Grundgedanken und Aussagen werden dadurch nur umso mehr unterstützt und sie ist einfach schön zu lesen.


    1. Zielgruppe(n)

    Das Buch ist, aufgrund seiner Kürze, nicht unbedingt ein längeres Projekt. Wenn man konzentriert dabei bleibt und Gehirn und Emotionen anstrengt (und das ist für den vollen Genuss unabdinglich) kann man das Buch an einem bis wenigen Tagen lesen (ich würde aber mindestens zwei empfehlen, je nachdem, wie gut man sich in die Gedankenwelt einfinden kann, um etwas zu „verdauen“). Ja, das Buch ist manchmal anstrengend und man darf es nicht vorbeifliegen lassen, weil man sonst schnell den Faden verliert, aber der Aufwand lohnt sich, wenn man sich an den interessanten (und teils wahrscheinlich auch selbst schon angerissenen) Gedankenspielen beteiligen will. Denn die Frage, was tatsächlich glücklich macht, was der Grundbaustein der Existenz ist, wie man mit dem Alltäglichen fertig wird und wonach man im Leben suchen kann, sind sicherlich universell. Man merkt, dies ist ein Buch zum Gedanken machen. Und natürlich zum Versinken in der Sprache. Den größten „Unterhaltungswert“ hat die minutiöse Ausarbeitung der kurvenreichen Entwicklung des Hauptcharakters. Daran muss man auf jeden Fall seinen Spaß haben. Das Buch ist eher nichts für Freunde von actionreicher Handlung, großer Spannung und auch wer unbedingt viele zwischenmenschliche Interaktionen in einer Geschichte braucht, wird wohl eher nicht glücklich.

    Trotz schwerer Gedankenkost und zwischenzeitlicher tiefer Verzweiflung präsentiert das Buch  am Ende ein sehr positives Lebens- und Menschenbild, so dass trotz aller gehaltvoller und schwerer Diskussionen am Ende ein starker Schimmer der Zuversicht bleibt.

    Natürlich behandelt das Buch, auch wenn es nicht unbedingt vorrangig darum geht, auch Themen aus der buddhistischen Lehre (oder das, was Hesse meinte, herausziehen zu müssen), Transzendentalität und arbeitet oft mit einer starken Abstraktion. Auch darauf sollte man sich unbedingt einlassen können, um Freude daran zu haben.

     


    1. Fazit ****°

    Die Geschichte lebt mehr von innerer Entwicklung und die Beeinflussung und Formung eines Charakters durch Lebensumstände. Es ist eine philosophische Lebensreise zu den grundliegenden Fragen von Sinn, Existenz, Zufriedenheit und Liebe, eine Gegenüberstellung und Vereinigung verschiedener Prinzipien und der universellen Suche nach dem Glück. Und der Frage, ob Finden und Suchen sich nicht oft ausschließen. Stilistisch komplex und wabernd, dabei aber mit kristallklarer Sprachschönheit werden diese Themen gut unterstützt. Das Buch ist komplex und soll zum Nachdenken anregen, bedient sich dabei buddhistischer Gedanken, allgemeiner Lebensphilosophie und ausgedehnter Charakterstudien. Es ist langsam und ohne viel aufsehenerregende Handlung, entfaltet interessante grundliegende Gedanken und lässt einen nach vielen schweren Gedanken mit einer positiven Grundbotschaft zurück. Definitiv nicht für jeden etwas, vielen wahrscheinlich zu abgedreht oder sprachlich anstrengend. Ich hatte etwas Langatmigeres erwartet und war sehr positiv überrascht.

  3. Cover des Buches 1888 (ISBN: 9783992001293)
    Thomas Beckstedt

    1888

     (30)
    Aktuelle Rezension von: gst

    Ich-Erzähler Georg erhält im Oktober 1922 ein Paket mit einem Manuskript. Nach dem Krieg, wo er beinahe ein Bein verloren hätte, hat sich der Deutsche nach England zurückgezogen und gibt sich als Schweizer aus. Georg lebt vom Verkauf der elterlichen Firma und hat daher ausreichend Zeit, sich diesem Manuskript zu widmen. Allerdings irritiert ihn der Inhalt, der Gedanken eines Arztes enthält, den er 1914 bei einem Urlaub in der Schweiz kennengelernt hatte. Der Arzt hatte im Gefängnis Tagebuch geschrieben, wo er wegen eines angeblichen Mordes an einem Berufskollegen im Jahre 1888 mehrere Monate verbrachte.

    Georg beginnt zu recherchieren, um aus diesem verwirrenden Manuskript ein Buch zu machen. Gleich zu Beginn erfährt der Leser, dass er seine Aufzeichnungen nach einem Jahr wieder zerstört. Warum und weshalb wird erst ganz am Ende der 400 Seiten deutlich.

    Georg erzählt in diesem Buch teilweise ohne Punkt und Komma. Ich hatte dabei das Gefühl, neben ihm beim Bier in einem Pub zu sitzen und zuzuhören. Das Buch ist so komponiert, dass man ständig in eine andere Zeit hineinkatapultiert wird: Hat man sich in 1888 einigermaßen eingelebt, landet man übergangslos wieder bei Georg in 1922. An manchen Stellen wird es schwierig zwischen Wahrheit und Traum zu unterscheiden; verschiedene Erzähler, verschiedene Zeiten, verschiedene Eindrücke und verschiedene Schriften haben in meinem Kopf Chaos verursacht und das Gefühl aufkommen lassen, etwas überlesen zu haben. Mir war lange nicht klar, ob Georgs Wahn seinem Drogenkonsum geschuldet war oder etwas anderem. Erst der Schluss entwirrte meine Knoten im Kopf.

    Fazit: Kein Buch zum nebenbei lesen. Es erfordert die volle Konzentration, hat mich aber zwischendurch auch müde gemacht.

  4. Cover des Buches Das Schloss (ISBN: 9783596709618)
    Franz Kafka

    Das Schloss

     (306)
    Aktuelle Rezension von: Frau_J_von_T
    In Kafkas "Das Schloss" begleitet der Leser den angeblichen Landvermesser K., welcher in ein Dorf am Fuße eines Schlosses kommt um dort zu arbeiten. 
    Schnell merkt er, dass Fremde im Dorf nicht gern gesehen sind und dass man sich dem Willen des Schlosses zu fügen hat, egal wie langsam die Mühlen der Bürokratie auch mahlen.

    Mir hat das Romanfragment Kafkas sehr gut gefallen. Auch wenn es nicht immer ganz leicht und flüssig zu lesen und stellenweise wirklich langatmig war, so konnte ich mich der Sogwirkung des Romans nicht entziehen. Obwohl die Figuren eher oberflächlich bleiben und vor alles sehr surreal wirkt, so kann man sich doch auch selbst sehr gut in K. hineinversetzen. Das ewige Bemühen an sein Ziel zu gelangen und immer wieder Steine in den Weg gelegt zu bekommen... Sich ohne Erfolg abzustrampeln... jeder kennt es irgendwie. 

    "Das Schloss" ist ein Roman auf den man sich voll und ganz konzentrieren muss, um nicht darin unter zu gehen. Man liest es nicht einfach mal eben nebenbei. 
    In dieser Ausgabe des Manesse Verlags, die nicht nur super aussieht, befindet sich am Ende noch ein Nachwort von Norbert Gstrein welches ich sehr interessant fand.
  5. Cover des Buches Zwischen Nacht und Dunkel (ISBN: 9783453436343)
    Stephen King

    Zwischen Nacht und Dunkel

     (255)
    Aktuelle Rezension von: FinjaKa

    Dieses Buch war meine erste Begegnung mit den Kurzgeschichten des Meisters und ich bin seitdem wirklich begeistert. Mir haben es besonders die 1. (1922) und die 4. (Eine gute Ehe) Story angetan, ich liebe einfach die düstere Stimmung die King hier kreiert und es verleiht durch den doch sehr gut lesbaren Umfang zum schnellen "Durchsuchten". :) Empfehlung !!!

  6. Cover des Buches Tannöd (ISBN: 9783455650792)
    Andrea Maria Schenkel

    Tannöd

     (806)
    Aktuelle Rezension von: Etappenleser

    Wer Krimis mag ist mit diesem Buch gut bedient. Durch die Interviews mit den Bewohnern des Dorfes und der Bauern ist man immer in einer düsteren Atmosphäre, Gemischt mit Aberglauben . Kurz und knapp ohne viel Ausschmückung packt einen dennoch die Geschichte. Dieses Buch beweist das es nicht immer 500 Seiten braucht.


  7. Cover des Buches Fräulein Gold: Schatten und Licht (ISBN: 9783499004285)
    Anne Stern

    Fräulein Gold: Schatten und Licht

     (219)
    Aktuelle Rezension von: EmmaWinter

    Die Jahre der Weimarer Republik stehen mittlerweile im Zentrum zahlreicher Buchreihen. Die bekannteste dürfte immer noch die um Gereon Rath von Volker Kutscher (Babylon Berlin) sein. Dicht auf den Fersen ist ihm jedoch Anne Stern mit ihrer Reihe um die Hebamme Hulda Gold, die ebenfalls in Berlin angesiedelt ist.

    Durch die tägliche Arbeit im Bülowbogen hat Hulda es vor allem mit der ärmeren Bevölkerung zu tun. Ihre Tätigkeit ist auch das, was diesen Roman von anderen, die in dieser Zeit spielen, abhebt. Hulda lernt durch einen Todesfall Kriminalkommissar North kennen und damit finden sowohl die "Rote Burg" am Alex, als auch Kriminalrat Ernst Gennat Eingang in die Handlung, die bereits aus Babylon Berlin bekannt sind. Hulda begibt sich selbst auf Spurensuche und damit nicht nur einmal in Lebensgefahr.

    Anne Stern hat einen sehr gut lesbaren Roman geschrieben, der vom Berliner Lokalkolorit und der Protagonistin lebt, die aber schon ein ums andere Mal ein bisschen blauäugig handelt. Politische und gesellschaftliche Entwicklungen dürfen natürlich nicht fehlen und werden geschickt durch die Figur des Bert, den Kioskbetreiber, eingeflochten. Bei ihm gibt es Zeitungen und daher immer die neuesten Nachrichten. Interessante Einblicke gewinnt man in die medizinische Versorgung von Kriegsheimkehrern und die Stellung der weibliche Arbeitskräfte im Bereich der Medizin.

    Für mich war der Roman stellenweise ein bisschen mit sprachlichen Bildern und Vergleichen überladen. Einen Teil habe ich als Hörbuch beim Autofahren konsumiert. Großartig mit Berliner Schnauze gelesen, wenn auch etwas atemlos, von Anna Thalbach.

    Genau das richtige Unterhaltungsbuch für kuschelige Stunden auf dem Sofa, wenn draußen der Schnell fällt. Also, ab nach Berlin!



  8. Cover des Buches Die Zeit läuft (ISBN: 9783596198740)
    Peter James

    Die Zeit läuft

     (32)
    Aktuelle Rezension von: engineerwife
    Ich freue mich immer, wenn ich ein Buch zuklappen kann, das mich wirklich von vorne bis hinten überzeugt hat. Bei diesem neunten Fall der Reihe um Detective Superintendent Roy Grace ging es mir genau so. Das Konzept war für den britischen Krimiautor Peter James eher ungewöhnlich indem er sich ein paar Zeitsprüngen zwischen den Jahren 1922 und 2012 bediente. Aber für mich hat es absolut funktioniert. Sehr spannend schildert er das unglaubliche Verlangen des inzwischen 95jährigen Gavin Daly und seiner drei Jahre älteren Schwester Aileen den Mord an ihren Eltern aufzuklären, wenn nicht gar zu rächen. Als Gavins Schwester schließlich brutal gefoltert und ermordet aufgefunden wird, gibt es für Gavin kein Halten mehr. Die wertvolle Uhr, die er vor 90 Jahren am Pier von New York erhielt, aber auch sein eigener Sohn Lucas, spielen dabei keine unerhebliche Rolle …
    Während auch dieser Fall mit seinen Nebenschauplätzen mal weder in sich abgeschlossen ist, hilft es doch ungemein, die Vorgängerbände gelesen zu haben. Mich persönlich interessierte natürlich auch wieder ganz besonders die persönliche Entwicklung der einzelnen Protagonisten. Für Roy hat sich doch einiges geändert, seit er Vater geworden ist und sein Herz schlägt nicht mehr nur für die Polizei. Ein paar „ghosts from the past“ rundeten für mich das Gesamtbild der Story ab, und ich habe das Buch, das besonders am Ende nochmal richtig an Fahrt aufnimmt, mit dem befriedigten Gefühl geschlossen, dass die Geschichte weitergehen wird. Und … dass der nächste Teil schon auf meinem SUB schlummert ;)
    Ein bisschen verwundert bin ich allerdings über die Lektüre Roys Frau ... Ganz ehrlich? „Shades of Grey“? … Man darf gespannt bleiben …
  9. Cover des Buches Tod in Blau (ISBN: 9783423253802)
    Susanne Goga

    Tod in Blau

     (50)
    Aktuelle Rezension von: nirak03

    Leo Wechsler und der Tod des Malers


    Leo Wechsler steht vor einem Rätsel, als der Maler Arnold Wegner tot in seinem Atelier aufgefunden wird. Nicht jeder war über die Bilder des Malers begeistert. Er hat nicht davor zurückgeschreckt, die Welt so zu malen, wie er sie gesehen hat. Dabei waren seine Bilder nicht unbedingt für jeden Betrachter schön zu nennen. Wegner hat seine eigenen Erinnerungen an den Ersten Weltkrieg und die Zeitgeister dieser Zeit verarbeitet. Die Spuren führen den Kommissar letztendlich zu einer rechtsextremen Gruppe, die als Asgard-Gesellschaft in Berlin bekannt ist. Auch die Tänzerin Thea Papst hat sachdienliche Hinweise, die Leo gut gebrauchen kann.


    Leo Wechsler steht wieder vor einem schwierigen Fall. Diesmal gerät er tief in die Künstlerszene Berlins. Der ermordete Maler hat mit seinen Bildern eine gewisse Berühmtheit erlangt, was die Ermittlungen für Leo nicht unbedingt einfacher gestaltet. Susanne Goga hat ein interessantes Umfeld für diesen Krimi erschaffen. Jeder scheint irgendetwas verbergen zu wollen und keiner will so recht mit der Polizei zusammenarbeiten. Dabei beleuchtet die Autorin gekonnt die Künstlerszene dieser Zeit.


    Auch das soziale Umfeld wird hier authentisch widergespiegelt. Die Inflation ist genauso Thema wie das Leben im Allgemeinen. Von den Unterschieden zwischen der Oberschicht und den Menschen auf der Straße wird ebenso erzählt. Susanne Goga hat es gut verstanden, diesen historischen Hintergrund in das Leben von Leo Wechsler mit einzubinden. Mir gefällt die Mischung aus Krimi mit historischem Hintergrund gut.


    Die Ermittlungen zu diesem Fall stehen im Vordergrund und die Spuren klären sich von Seite zu Seite, gleichzeitig erzählt die Autorin auch aus dem Leben des Kommissars. Das Verhältnis zu seiner Schwester und zu den Kindern wird immer mal wieder aufgegriffen. Ich mag die ruhige Art, wie Susanne Goga von den Geschehnissen schildert. Die Wechsel zwischen Ermittlungen und Privatem sind gut gewählt. Die Dialoge dabei ansprechend und passend. Die Spannung baut sich so zudem nach und nach auf, gerade weil im rechten Augenblick immer wieder die Szenen gewechselt werden. Die Einblicke in das Leben der 20-Jahre hat Susanne Goga anschaulich mit einfließen lassen. Gerade die Thematik der Künstlerszene fand ich gut beleuchtet.


    Fazit:


    Band 2 „Tod in Blau“ ist ein spannender Krimi vor historischer Kulisse, den ich sehr gern gelesen habe. Die Autorin hat es geschickt verstanden, den Tod eines Malers in Szene zu setzten und diesen dann so nach und nach aufklären zu lassen. Nicht immer waren die Wendungen vorhersehbar. Die Einblicke in das Privatleben von Leo Wechsler waren gut gewählt, sodass sich ein schönes Gesamtbild ergeben haben.

  10. Cover des Buches Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein großer Rausch (ISBN: 9783423263078)
    Helene Sommerfeld

    Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein großer Rausch

     (142)
    Aktuelle Rezension von: abunchofcats

    Magda Fuchs findet sich langsam in Berlin zurecht als eine junge Frau sich schwerverletzt zu ihrem Kind schleppt und dennoch nicht gerettet wird verstirbt. 

    Dies ist der Aufhänger für den Folgeband aus der Magda Fuchs Reihe. Im Buch ziehen sich mehrere Handlungsstränge durch die Seiten. Zum einen ist es natürlich die Klärung des Mordfalls zum anderen machen sich die Protagonisten Gedanken um ihre Zukunft, Möglichkeiten, die sich ihnen als Frau bieten, wo ihr Platz in der Gesellschaft ist, aber auch Sorgen und Zukunftsängste. 

    Alles in allem solide Unterhaltung, die jedoch hier und da etwas langatmig und hölzern erscheint. 

  11. Cover des Buches Vom Untergang (ISBN: 9783960542841)
    Leonhard F. Seidl

    Vom Untergang

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Catastrophia

    Der "Untergang des Abendlandes" ist ein geflügeltes Wort in rechten Kreisen. Geprägt wurde es von Oswald Spengler, Deutschnationaler, Feind der Weimarer Republik und des Versailler Vertrags, der darüber ein ganzes Buch geschrieben hat. Als Intellektueller übte Spengler mit dem Buch großen Einfluss aus. Es prägt die intellektuelle Rechte bis heute.

    Ein Mann also, mit dem man sich beschäftigen sollte, zumal er in den 1920ern gemeinsam mit anderen Verschwörern die Lenkung der Presse von rechts durchsetzen wollte, um darüber einen Einstellungswechsel in der Bevölkerung zu erreichen. Dieser Versuch steht im Zentrum des außergewöhnlichen Romans "Vom Untergang" Von Leohnhard F. Seidl. Dieser hat bereits einige politische Kriminalromane verfasst und legt mit diesem Roman nun pünktlich zum hundertsten Todesjahr des liberalen Politikers Walther Rathenau, der von einer rechtsradikalen, militanten Bürgerwehr ermordet wurde, einen Einblick in diese hisotrisch so turbulente und gewalttätige wie spannende Zeit vor.

    In diesem Kriminalroman, in dem das "kriminal" weniger im Zentrum steht, sondern stattdessen ein dicht gewebtes Portrait der Weimarer Republik, verfolgen wir also die politische Verschwörung zur Lenkung der Presse, erhalten dabei Einblicke in den Kopf des selbsternannten Propheten  (wofür Seidl u.a. Tagebücher aus dessen Nachlass nutzt) und können so den Menschen Spengler greifen, ohne ihn deshalb sympathisch finden zu müssen. 

    Ein weiteres Thema des Buchs sind die sich zuspitzenden politischen Auseinandersetzungen, Straßenkämpfe und politischen Morde der auseinanderdriftenden Weimarer Republik. Auch die innerlinken Kämpfe sind Thema: Wir treffen auf den heute fast vergessenen Fürther Anarchosyndikalisten Fritz Oerter, blicken in die Arbeiterstreiks und kommunistisch-sozialistisch-anarchistischen Streitlinien.

    Ein historischer Roman im besten Sinne, bei dem viele historische Quellen, von Gerichtsakten und Verhörprotokollen über Tagebucheinträge und Zeitungsartikel - an den Plot angepasst, vom Sinn her aber nicht verändert - eingewebt werden und die das Buch damit auch zu einer lehrreichen und anschaulichen Lektüre machen. Dabei stehen der historische Plot und die realen historischen Figuren im Fokus. Die dazuerfundenen Charaktere wie die fiktive Tochter Oerters, Emma, oder der Spiegelfabrikant Gumbrecht, tragen durch die Handlung, sind aber eher Mittel zum Zweck, um uns Leser*innnen in die Handlung hineinzutragen. Mich störte das nicht, ich kann mir aber vorstellen, dass das je nach Geschmack anders ist. Da das Buch mit seinen knapp 250 Seiten sehr dicht gewebt ist, sind historische und politische Vorkenntnisse mit Sicherheit hilfreich, aber auch sonst ist es eine sehr empfehlenswerte Lektüre. Der Roman ist spannend, informativ und macht Kontinuitäten bspw. rechten Denkens ebenso deutlich wie die innerlinker Kämpfe. Und wen das noch nicht überzeugt hat: Die Katze im Roman heißt Mühsam.

  12. Cover des Buches Das schöne Fräulein Li (ISBN: 9783955520069)
    Peter Brock

    Das schöne Fräulein Li

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Im verschneiten Berlin des Jahres 1922 beginnt eine Mordserie an Chinesen, die den trinkfesten Kommissar Kappe bald ziemlich auf Trab halten wird. Die Boulevardpresse stürzt sich mit Freude darauf, und der Druck auf die ermittelnden Beamten der Schutzpolizei steigt täglich. Die ermordeten Männer gehörten rivalisierenden Großhandelsunternehmen an, die an Haustüren Papierblumen oder Jade-Schmucksteine verkaufen. Liegt hier ein einfacher Gebietsstreit vor, der eskaliert ist? Die Schilderung des Milieus der armen Einwanderer und der Arbeiter wird nicht ausreichend betrieben, und die Darstellung des reaktionären Zeitgeistes in der jungen Weimarer Republik ebenfalls nicht. Die Liebesgeschichte ist läppisch, aber bis zum Ende ist es einigermaßen spannend.
  13. Cover des Buches Die sardische Hochzeit (ISBN: 9783426307533)
    Grit Landau

    Die sardische Hochzeit

     (51)
    Aktuelle Rezension von: Iceage

    Der traumatisierte Kriegsveteran Leo Lanteri hat  1922 im Streit einen Faschisten erschlagen. Sein Vater, Besitzer einer Olivenplantage in Ligurien, bringt ihn aus der Schusslinie und schickt in nach Sardinien. Dort soll er bestimmte Oliven ausfindig machen, die alte Sorte "pecora nera". Seine Suche führt ihn auf die Plantage des Padrone Don Antonio Soriga. Doch dieser Ort birgt Gefahr für den jungen Leo, denn Soriga ist selbst Anhänger von Mussolini, dessen Machtergreifung unmittelbar bevorsteht. Doch nicht nur die politischen Unruhen sind eine Herausforderung für Leo. Er lernt dort Sorigas Tochter Gioia kennen. Sie fühlen sich sofort voneinander angezogen. Zudem verbindet sie die Liebe zur Musik , insbesondere des noch verpönten Jazz. Aber Gioia soll in wenigen Tagen ihren Nachbar Gavino Marras heiraten. Sie kann sich dem Willen des Vaters, für den diese Verbindung von geschäftlichen Interesse ist nicht widersetzen, oder etwa doch?


    Detailgetreue Recherche des sardischen Lebens


    Grit Landau entführt den Leser direkt ins italienische Leben der zwanziger Jahre. Der angenehme niveauvolle Schreibstil lässt uns schnell in das Buch eintauchen. Man merkt, dass die Autorin genau weiß, wovon sie schreibt und die genannten Details akribisch recherchiert wurden. Es gelingt ihr überaus treffend, die damals herrschende Stimmung einzufangen. Der Leser bekommt eine Vorstellung davon, welche Unruhen sich in Italien durch den Aufstieg Mussolinis und seiner gewaltbereiten Schwarzhemden aufgebaut haben.


    " Wer vom Meer kommt, der will uns bestehlen."


     Im vorliegenden Roman findet der Leser aber nicht nur eine sehr realistische Schilderung der damaligen Situation vor, sondern kann hier viel über das sardische Volk erfahren. Sardinien ist ein Volk, geprägt von vielen Mythen und Sagen. Grit Landau startet jedes Kapitel mit einer dieser Geschichten oder einer besonderen Erklärung zu sardischen Sagengestalten. Außerdem ist das Buch am Ende mit einem hilfreichen Glossar ausgestattet um bestimmte italienische Begriffe zu erläutern. Zum Ende des Buches findet man ein Nachwort mit wertvollen Informationen rund ums Romangeschehen.


    Spannende Liebesgeschichte rundet den Roman ab


    Die Liebesgeschichte zwischen den beiden Hauptprotagonisten, die beide eine sehr sympathische Ausstrahlung haben, ist keineswegs kitschig. Im Gegenteil, man kann gespannt die Entwicklung verfolgen und fiebert dem Ende entgegen, ob diese Liebe nun eine Zukunft haben wird oder nicht. Am Ende überrascht uns die Autorin mit einer ganz anderen Wendung und gibt diesem tollen Roman noch einmal eine ganz besondere Würze.


    Fazit:


    Absolute Empfehlung, vor allem für Fans von historischen Romanen, denn über den Faschismus in Italien ist eher wenig bekannt und hier bekommt man ein realistischen Eindruck über die damalige Zeit

  14. Cover des Buches Der Amokläufer (ISBN: 9783104023625)
    Stefan Zweig

    Der Amokläufer

     (26)
    Aktuelle Rezension von: mariameerhaba

    Und das kann ich nicht über viele Bücher sagen. Sobald der Erzähler auftaucht und zögernd und stotternd seine ganze Geschichte erzählt, war ich Feuer und Flamme. Der Autor schafft es, die Angst des Erzählers so zu schildern, dass es fast greifbar wurde und ich das gleiche schwere Gefühl in der Brust hatte, als müsste ich etwas machen, mich bewegen, laufen, rasen und in meiner Verzweiflung um Jahre altern.

    Dabei ist der Erzähler ein Arschloch, als selbstverliebtes Stück Scheiße, ein verdammter Rassist, der mir von Anfang an unsympathisch war, und doch schildert der Autor die Handlung so geschickt, dass er mir trotz allem leidgetan hat. Dass ich mich an seiner Stelle vorstellte. Dass ich bereit war, meine Seele für eine Frau zu opfern, die ich nicht kannte.

    Und wie der Erzähler seine Seele opfert! Er bindet sich mit aller Kraft an ein Versprechen und wirft sich eigenes Leben fort, um seine Treue für eine unbekannte Frau zu beweisen.

    Ich habe die Geschichte schnell gelesen, ich war gefesselt davon und ich war entsetzt vom Ende. Auch wenn das Buch kurz ist, nur wenige Seiten besitzt, seine Kraft ist unbestreitbar und eindeutig einer der besten Arbeiten des Autors.

  15. Cover des Buches Die Frauen am Fluss (ISBN: 9783453360563)
    Katherine Webb

    Die Frauen am Fluss

     (98)
    Aktuelle Rezension von: Herbstrose

    England 1922: Nach einem Skandal, der die aus wohlhabendem Hause stammende Irene in der Londoner Gesellschaft ins Abseits stellte, heiratete sie den Gutsherrn Alistair Hadlight und zog zu ihm nach Slaughterford, einem kleinen Dorf in der Grafschaft Wiltshire. An das Landleben dort konnte sich die junge Frau nur zögerlich gewöhnen, da ihr sowohl Nancy, die Tante ihres Ehemannes und bisherige Gutsherrin, als auch einige Dorfbewohner mit Misstrauen begegneten. Einzig mit Pudding, der 16jährigen Tochter des Dorfarztes und Stallmädchen bei den Hadlights, konnte sie sich anfreunden. Als dann Alistair, Irenes Mann, brutal ermordet und Puddings Bruder Donald verdächtigt wird, begeben sich die beiden Frauen gemeinsam auf die Suche nach der Wahrheit. Dann ist da noch die 17jährige Clemmie, ein stummes Mädchen das in Eli Tanner verliebt ist, dessen Familie als üble Bande im Dorf verschrien ist und die alle auch irgendwie in die Geschichte verwickelt sind. 

    Die britische Schriftstellerin Katherine Webb wurde 1977 geboren und wuchs in der Grafschaft Hampshire im Süden Englands auf. Sie studierte Geschichte an der University of Durham und arbeitete anschließend in einigen Aushilfsjobs als Kellnerin, Verkäuferin, in Bibliotheken und war auch als Hausmädchen in Herrenhäusern tätig. Während dieser Zeit begann sie mit Schreiben. Ihr erster Roman erschien 2011, einige weitere folgten, die alle in der Spiegel-Bestsellerliste erschienen. Nach Aufenthalten in London und Venedig lebt die Autorin heute in der Nähe von Bath/England.

    Die Autorin macht uns zunächst ausführlich mit der geografischen Lage des Ortes Slaughterford mit seinen beiden Mühlen, seinen Bewohnern mit ihren Eigenarten, den wichtigsten Personen und wie sie in Bezug zueinander stehen, bekannt. Dies ist zwar sehr lobenswert, aber wenn etwa ein Drittel des Buches sonst nichts weiter geschieht, wird es ermüdend und langweilig. Als endlich der im Klappentext erwähnte Mord passiert, kommt etwas Schwung in die Geschichte. Leider hält der nicht allzu lange an und es beginnt Nancys und Puddings endlose Suche nach der Wahrheit, nach dem Mörder und nach den Geheimnissen des idyllischen Dorfes. Der Knalleffekt kommt dann zum Ende, als sich die verworrene Geschichte endlich aufklärt und man sich als Leser doch ziemlich veralbert vorkommt. 

    Fazit: Schöner Schreibstil, seltsamer Aufbau mit verschiedenen Zeitebenen – hatte mir mehr erwartet.

  16. Cover des Buches Herbststurm (ISBN: 9783518470992)
    Angelika Felenda

    Herbststurm

     (33)
    Aktuelle Rezension von: Federfee

    Und wieder begeben wir uns mit Kommissär Reitmeyer und seinem Assistenten Rattler im München der Zwanziger Jahre auf Mordermittlungen. Es sind schlimme Zeiten nach dem Ersten Weltkrieg; die sozialen und politischen Gegensätze sind krass. Die einen schwelgen im Überfluss, die anderen hungern und wohnen in heruntergekommenen Bruchbuden. Kein Wunder, dass es politische und soziale Unruhen gibt, zumal Deutschland Reparationszahlungen an die Sieger des Krieges leisten muss. Es gibt viele Gruppierungen und Bünde, unter denen besonders ein gewisser Hitler herausragt und immer mehr Anhänger gewinnt.

    Die Autorin hat u.a. Geschichte studiert und scheint sich bestens mit den im Roman angeschnittenen Themen auszukennen. Das geht auch aus dem Anhang mit kurzen Erklärungen hervor. Man könnte sie genau so gut vorher lesen, weil der Hintergrund erklärt wird, ohne von der Romanhandlung etwas zu verraten.

    Es gab viele spannende Szenen, viel interessante polizeiliche Ermittlungsarbeit und auch privat kommen wir den Ermittlern näher. Ich finde allerdings die politischen Hintergründe zu detailliert und zu verwirrend mit allzu vielen Themen.

    Trotzdem habe ich die bisher dreibändige Reihe gerne gelesen und empfehle diese Bücher Freunden anspruchsvoller Kriminalgeschichten mit gut recherchiertem Hintergrund. Ich vermute, es wird weitere geben, die ich ganz bestimmt auch lesen werde, s. auch meine Rezensionen zu Band 1 und 2.

  17. Cover des Buches Mörder (ISBN: 9783499195495)
    Jim Thompson

    Mörder

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Das Buch beinhaltet Krimigeschichten aus so legendären Zeitschriften wie "True detective" oder "True Police stories", in denen hartgesottene Ermittler (häufig) bestialische Morde ausklären. Dieses Krimigenre läuft ansonsten häufig unter "hardboiled". Der reale Fall des Ed Gein ist auch dabei, der ua Vorlage für Hitchcocks "Psycho" und Thomas Harris` "Das Schweigen der Lämmer" war, Schnörkellose krimis dieser Art gibt es kaum noch, was sehr schade ist, aber vielleicht findet man im Internet eine entsprechende Gruppe? Wahre Pulp fiction!
  18. Cover des Buches Edith & Fred (ISBN: 9783499230844)
    Jill Dawson

    Edith & Fred

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Buchperlenblog

    Inhalt

    1922. Edith Thompson sitzt in Untersuchungshaft. Der Vorwurf: Mittäterschaft bei dem Mord an ihrem Ehemann Percy Thompson. Ihr jüngerer Geliebter Freddy Bywaters hatte diesen mit einem Messer niedergestochen, sitzt selbst im Gefängnis. Doch Edith glaubt an ihre Unschuld.

    Rezension

    Mehr als Schwarz und Weiss

    Der Fall Edith Thompson und Frederick Bywaters brachte Anfang der 1920er Jahre jede Menge Aufmerksamkeit mit sich. Die beiden Angeklagten sollen gemeinsam einen Plan geschmiedet haben, um sich des lästigen Ehemanns von Mrs Thompson zu entledigen. Als Briefe von Edith und Freddy auftauchen und vor Gericht öffentlich vorgelesen werden, wird die junge Frau schnell als Drahtzieherin des Mordes mitangeklagt. Doch jede Geschichte hat mehr als nur eine Seite, mehr als nur eine einzige Wahrheit. Und Jill Dawson versucht uns diese zu vermitteln.

    Edith und Percy, Avis und Freddy. Freddy und Edith. Ein Urlaub mit ihrem Mann Percy, ihrer Schwester Avis und derem neuen Freund Freddy ist der Auftakt zu einem kurzen, leidenschaftlichen Leben mit einer Tragödie, die bis heute nicht wirklich ruhen kann. 

    Edith ist unglücklich in ihrer Ehe. Ihr Mann, von Natur aus eher mürrisch und herrisch – und in Verbindung mit Alkohol noch weitaus grober – ist nicht das, was sich die junge Frau erträumt hat. Dagegen besticht der neue Freund ihrer Schwester mit seinem fröhlichen Auftreten, seiner Art, das Leben zu genießen, in Edith mehr zu sehen als den äußeren Schein. Als Percy am Ende des Urlaubs Freddy anbietet, bei ihnen daheim als Untermieter zu leben, nimmt die Affäre ihren Lauf.

    Natürlich möchte man zunächst auf der Seite des ermordeten Ehemanns stehen, wie können die beiden es wagen, wie kann Edith auch nur darauf hoffen, freigesprochen zu werden? Und doch, nur wenige Seiten müssen vergehen, da finden wir Leser uns in den Briefen Ediths wieder, die sie im Gefängnis an ihren Liebsten schreibt und sie doch nicht abschicken darf, die uns ein gänzlich anderes Bild vermitteln. Die zarten Bande, die sich zwischen den beiden entwickeln, die Grobschlächtigkeit des eigenen Mannes daheim, die heimlichen Minuten in Cafés und Parks, gestohlene Momente. Das Unglück, das über die beiden hereinbricht, als die Momente zu Wochen werden, zu Monaten, in denen Edith immer wieder ihren Mann um eine Scheidung bittet, die dieser einfach nicht gewähren will, ganz gleich, wie unwohl sich beide in dieser Ehe fühlen.

    Edith, die im Gefängnis Hoffnungen hegt, wenn sie nur aussagen dürfte, dann würden die Geschworenen schon sehen, wie unschuldig ihre Liebe doch im Grunde war. Edith, die beinahe zusammenbricht, als intimste Briefe laut verlesen werden, aus dem Zusammenhang heraus und ohne Erklärung. Die sie als Hexe darstellen, ihr Mordpläne unterstellen, auch wenn nie Gift im exhumierten Körper ihres Mannes nachgewiesen werden konnte. Edith, die von der Presse verleumndet wird, deren Urteil schon lange feststeht, bevor es zur Urteilssprechung kommt, und die in ihren Briefen doch immer wieder Hoffnung über einen guten Ausgang zum Ausdruck bringt.

    Jill Dawson versteht es meisterlich, die Zeit in ihrem Buch einzufangen, das Leben einer Frau in der damaligen Gesellschaft, deren einziges Recht darin zu bestehen schien, am heimischen Herd ihrem Mann stets gefällig zu sein. Se webt authentische Berichterstattungen und Briefe ein, zeigt uns das Bild der Öffentlichkeit von Edith Thompson, die dabei scheinbar sogar mehr verteufelt wird als der eigentliche Mörder, der junge Freddy Bywaters. 

    Fazit

    Ein unglaublich berührendes Buch, das sich einem wahren Mordfall widmet, der bei oberflächlichem Betrachten zwar grausam war, der aber weitaus komplexer ist, je mehr man die Geschichten dahinter versteht.

  19. Cover des Buches Der blutrote Teppich (ISBN: 9783462051414)
    Christof Weigold

    Der blutrote Teppich

     (50)
    Aktuelle Rezension von: buecherwurm1310

    Eigentlich hatte Hardy Engel nach seinem letzten Fall die Nase von der Filmbranche und der Ermittlertätigkeit voll. Inzwischen konnte er aber selbst die Miete nicht mehr zahlen. Dann hat der bekannte Regisseur William Desmond Taylor einen Auftrag für ihn. Als Hardy ihn aufsucht, liegt Taylor erschossen in seinem Wohnzimmer. Natürlich gerät Hardy ins Visier der Ermittler. Daher bleibt ihm keine Wahl, als selbst den wahren Täter zu finden.

    Mir hatte schon der Vorgängerband „Der Mann, der nicht mitspielt“ gut gefallen und Hardy Engels zweiter Fall konnte mich auch wieder überzeugen. Der Autor Christof Weigold hat auch dieses Mal wieder einen realen Mordfall aus der Vergangenheit aufgegriffen und darum eine Geschichte gesponnen. Man trifft in dem Buch auf viele bekannte Namen aus der Filmbranche in den Zwanziger Jahren. Der Schreibstil ist lebendig, ein wenig lakonisch und sehr gut zu lesen.

    Der Deutsche Reinhard Engel hat auf eine Karriere als Schauspieler gehofft, doch da das nicht so recht funktioniert, betätigt er sich nebenbei auch als Privatermittler. Doch in Hollywood wird mit harten Bandagen gekämpft. Keiner gönnt dem anderen etwas und man wird leicht zum Spielball derer, die das Sagen haben. Auch in diesem Fall weiß Hardy nie so genau, wem er trauen kann, denn es wird manipuliert und integriert. Aber Hardy zieht sein Ding durch, auch wenn er sich mit einigen mächtigen Leuten anlegen muss. Ich mag Hardy, auch wenn er nicht unbedingt ein Sympathieträger ist. 

    Immer wieder gibt es neue Wendungen, welche die Spannung hochhalten. 

    Mir hat auch dieser Roman wieder viel Spaß bereitet. Ich kann ihn empfehlen. 

  20. Cover des Buches 1922 (ISBN: 9783630876542)
    Norbert Hummelt

    1922

     (4)
    Aktuelle Rezension von: YukBook

    Dieses Buch hat mich an eines von Florian Illies erinnert. Diesmal wird jedoch nicht das Jahr 1913, sondern 1922 porträtiert. Der Untertitel macht neugierig. Warum ist es für Norbert Hummelt ein „Wunderjahr der Worte“?

    Die Frage beantwortet er uns in zahlreichen Geschichten und Anekdoten, die vor allem um die Entstehung der zwei Werke „Ulysses“ von James Joyce und „The Waste Land" von T.S. Eliot kreisen, aber auch um den Schaffensrausch und Schaffenskrisen weiterer Literaten wie Rainer Maria Rilke, Virginia Woolf, Ezra Pound oder Katherine Mansfield. 

    Die Lektüre ist sehr kontrastreich: Alltagsrituale, körperliche Leiden, zufällige Begegnungen und Rivalitäten zwischen den Schriftstellern wechseln sich ab mit einschneidenden politischen, kulturellen und wissenschaftlichen Schlaglichtern. Eine ungewöhnliche Teemischung, die sich Rilke aufgießt, findet ebenso Erwähnung wie eine Vortragsreihe von Albert Einstein im Fernen Osten.

    Bei den vielen Sprüngen und Ortswechseln kann einem schon ein wenig schwindlig werden. Zum Glück lockert Norbert Hummelt mit seinem Humor und Plauderton die Informationsfülle auf und machte mir begreiflich, warum 1922 ein Schlüsseljahr der modernen Literatur war.

  21. Cover des Buches Die Heilige Schrift des Alten Testaments , in Verbindung mit ... übers. und hrsg. von E. Kautzsch. Text. (ISBN: B01BCSCGXM)
    E. Kautzsch

    Die Heilige Schrift des Alten Testaments , in Verbindung mit ... übers. und hrsg. von E. Kautzsch. Text.

     (1)
    Aktuelle Rezension von: Georg333

    1) Fazit: "Es ist die von K. ins Leben gerufene und in Verbindung mit einer Reihe von Fachgelehrten erarbeitete Übersetzung des Alten Testaments ins Deutsche: „Die Heilige Schrift des Alten Testaments“ (1890-94, ³1908-10, ⁴1922 von A. Bertholet). Ergänzt wurde diese durch die ebenfalls von K. besorgte deutsche Ausgabe der Apokryphen und Pseudepigraphen des Alten Testaments (1898–1900, ³1962). Die Tatsache, daß außer einer gewissenhaften, textkritisch abgesicherten Übersetzung auch literarkritische Ergebnisse mitgeteilt und daß der sachgerechten Erklärung des Textes dienende Anmerkungen beigegeben sowie knappe Einleitungen zu den einzelnen Büchern und auch zu den kleineren literarischen Einheiten hinzugefügt wurden, hebt diese beiden monumentalen Werke in den Rang von wissenschaftlichen Kurzkommentaren, die noch heute einen festen Platz in der Fachliteratur einnehmen." Hans-Jürgen Zobel:  deutsche-biographie.de

    2) online-Versionen
    a) kostenlos
    a1) A4 von 1922: archive.org, nur Bild-pdf
    a2) menora-bibel.jimdofree.com: "DEUTSCHE BIBELN AB 1800 - ONLINE - GERMAN BIBLES" menora-bibel.jimdofree.com/historische-bibeln/deutsch/deutsche-bibeln-ab-1800
    b) kostenpflichtig:
    b1) onlinebible.org/title/Textbibel1896,  gumroad.com/l/ErweitertesBasispaket,

    3) Rezensionen
    Viele, u.a. Beer, Georg 1865-1946 zu 4., umgearb. Aufl ixtheo.de
    Volz, Paul, 1914 uni-tuebingen.de/opendigi/thlz_039_1914,  pdf
    Mehrere deutsche-digitale-bibliothek.de

    4) Biographien & Biographisches
    a) wikipedia Emil_Kautzsch
    b) Buch von Andreas Freye: "Emil Kautzsch (1841–1910) - Alttestamentler und Orientalist", 2018, Dissertation, 440 S., peterlang.com, lovelybooks
    "Das Buch stellt die erste vollständige Biographie über den heute fast vergessenen Alttestamentler und Orientalisten Emil Kautzsch (1841–1910) dar, der von 1869 bis 1910 an den Universitäten in Leipzig, Basel Tübingen und Halle lehrte. Bekannt geworden ist er 1875 durch seine Entlarvung der sogenannten Moabitischen Altertümer als Fälschungen und als Mitbegründer des Deutschen Palästina-Vereins. Sein Lebenswerk ist die Herausgabe und – zusammen mit weiteren Autoren – Übersetzung des Alten Testaments ins Deutsche sowie die mehrfache Bearbeitung der Hebräischen Grammatik von Wilhelm Gesenius. Neben der ausführlichen Darstellung seines Lebens werden im Buch ferner alle bisher vom Autor gefundenen Briefe Kautzschs ediert. "
    c) archiv-vegelahn.de 29-deutsche-bibeln/1458-1906-textbibel-des-alten-und-neuen-testaments
    d) lovelybooks: Rudolf Smend: Traditionsbewußte Erneuerung der alttestamentlichen Wissenschaft: Emil Kautzsch (1841–1910). In: Andreas Urs Sommer (Hrsg.): Im Spannungsfeld von Gott und Welt. Beiträge zu Geschichte und Gegenwart des Frey-Grynaeischen Instituts in Basel 1747–1997. Schwabe, Basel 1997, ISBN 3-7965-1063-9, S. 111–122.

    e) Hans-Jürgen Zobel:  deutsche-biographie.de: "Seine Gabe, schlicht und klar darzustellen, die verschiedenen Meinungen besonnen abzuwägen und auf seine Hörer einzugehen,|sowie sein in mehr als 15jähriger schulischer Tätigkeit bewährtes pädagogisches Geschick bewirkten eine starke Anziehungskraft seiner Vorlesungen (350 Hörer). Davon ist auch seine literarische Wirksamkeit geprägt, und das macht die bis in die Gegenwart reichende Bedeutung seiner vornehmlich 3 Gebieten zugewandten Arbeit aus. Voran steht die Beschäftigung mit der Grammatik der hebräischen Sprache. Die hebräische Grammatik von W. Gesenius wurde von K. völlig umgearbeitet sowie ständig verbessert und erweitert, so daß die letzte Auflage zu einem auch außerhalb Deutschlands weit verbreiteten Standardwerk wurde (22-281878-1909, Nachdruck 1962 englisch von A. E. Cowley, 1910, ²1946). Die Palästina-Archäologie tritt zwar in seinen Publikationen nicht sonderlich zutage, und das was er veröffentlichte, ist weithin zeitbedingt und somit heute von geringerem wissenschaftlichem Wert. Allein, die Aufmerksamkeit, mit der er die aufbrechende archäologische Aktivität im Heiligen Lande begleitete, beweist, welchen hohen Rang K. der Archäologie für die Schriftforschung einräumte, und erklärt den Nachdruck, mit dem er in Verbindung mit A. Socin und C. F. Zimmermann die Gründung des „Deutschen Vereins zur Erforschung Palästinas“ 1877 betrieb (heute: Deutsches Evangelisches Institut für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes), und die Anteilnahme, die er der bis in die Gegenwart fortgeführten Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins zuteil werden ließ. Das eigentliche Lebenswerk K.s steht in enger Berührung mit diesen beiden Arbeitsgebieten und ist getragen von dem Bestreben, den Ertrag wissenschaftlichen Forschens weiten Kreisen zu vermitteln. Es ist die von K. ins Leben gerufene und in Verbindung mit einer Reihe von Fachgelehrten erarbeitete Übersetzung des Alten Testaments ins Deutsche: „Die Heilige Schrift des Alten Testaments“ (1890-94, ³1908-10, ⁴1922 von A. Bertholet). Ergänzt wurde diese durch die ebenfalls von K. besorgte deutsche Ausgabe der Apokryphen und Pseudepigraphen des Alten Testaments (1898–1900, ³1962). Die Tatsache, daß außer einer gewissenhaften, textkritisch abgesicherten Übersetzung auch literarkritische Ergebnisse mitgeteilt und daß der sachgerechten Erklärung des Textes dienende Anmerkungen beigegeben sowie knappe Einleitungen zu den einzelnen Büchern und auch zu den kleineren literarischen Einheiten hinzugefügt wurden, hebt diese beiden monumentalen Werke in den Rang von wissenschaftlichen Kurzkommentaren, die noch heute einen festen Platz in der Fachliteratur einnehmen."

    5) Thematisch Ähnliche Kautzsch-Bücher
    a) wikipedia Textbibel , online: kostenpflichtig: onlinebible.org/title/Textbibel1896, gumroad.com/l/ErweitertesBasispaket,
    a1) lovelybooks: Kautzsch E und Carl Weizsäcker: "Textbibel des Alten und Neuen Testaments in Verbindung mit zahlreichen Fachgelehrten" Band I : Das Alte Testament
    b) "Die Apokryphen und Pseudepigraphen des Alten Testaments ": s.u.
    Kostenlose Volltexte: Michael Lütge: "Himmelsreisebücher aus der Entstehungszeit des AT und NT: Teil 1: Übersetzungen aus Emil Kautzsch, Die Apokryphen und Pseudepigraphen des Alten Testaments Bd. 2, Tübingen (Mohr) 1900:..."
    ruhr-uni-bochum.de/Michael.Luetge/Himmelsr.html

    zu a) wikipedia Textbibel: "Die Textbibel (vollständiger Titel: Textbibel des Alten und Neuen Testaments) ist eine zwischen den Jahren 1899 und 1911 mehrfach im Verlag von J. C. B. Mohr (Paul Siebeck) aufgelegte Vollbibel, die von evangelischen Theologieprofessoren angefertigt und von Emil Kautzsch (Halle) herausgegeben wurde. Die dritte Ausgabe erfolgte posthum, nachdem Kautzsch im Mai 1910 gestorben war. Sie erschien in drei Ausgaben (Altes Testament ohne Apokryphen; Altes und Neues Testament mit und ohne Apokryphen).
    Die Bibelausgabe vereinte den (nochmals revidierten) Text der bereits 1894 erstmals erschienenen und von Kautzsch herausgegebenen Teilbibel Die heilige Schrift des Alten Testaments mit der Übersetzung des Neuen Testaments durch Carl Heinrich Weizsäcker nach der 9. Auflage. Während die Teilbibel Kautzschs durch die Verwendung von unterschiedlichen Drucktypen, diakritischen Zeichen und Anmerkungen unter dem Text sowie durch Beilagen die textkritischen Entscheidungen der Herausgeber dokumentierte, beschränkte sich die Textbibel auf den Bibeltext an sich, garantierte aber die gewissenhafte Beachtung der zeitgenössischen Erkenntnisse der historisch-kritischen Methode."

    6) Bibliographisches zum Rezensionsbuch
    a) ub16.uni-tuebingen.de
    b) menora-bibel.jimdofree.com/historische-bibeln/deutsch/deutsche-bibeln-ab-1800
    "Kautzsch-AT 1894 und Textbibel 1899
    Emil Friedrich Kautzsch (*1841; †1910; Wikipedia) war ein deutscher evangelischer Theologe, Experte der hebräischen Sprache und der hebräischen Grammatik, weshalb seine Bücher auch ins Englische übersetzt wurden. 1894 übersetzte er zusammen mit weiteren Kollegen "Die Heilige Schrift des Alten Testaments" (2 Bände. Mohr, Freiburg; 2. Ausgabe 1896). Zu seinen bekanntesten Werken zählte die die Textbibel (Wikipedia, Bibelpedia, Archiv Vegelahn), die seit 1899 beim Verlag Mohr (Tübingen erschien). Sie verwendete im    AT den Text von Kautzsch, aber das Neue Testament war die 9. Auflage der Übersetzung von Carl Heinrich Weizsäcker (s.o.). Die Textbibel gab den über 6000-mal im AT    vorkommenden Gottesnamen JHWH nach dem wissenschaftlichen Stand mit Jahwe wieder. Bibel von Emil F. Kautzsch (Die Heilige Schrift des Alten Testaments, 2 Bände, 4. Auflage, 1923) wurde auch    in der Volksbibel 2000 veröffentlicht.

        Faksimiles und Online-Bibel:

        1894  Kautzsch-AT, Tübingen, Verlag: Mohr (Archive)

        1894  Kautzsch-AT, Tübingen, Verlag: Mohr (Archive-2),     Google-Books

        1894  Kautzsch-AT, Tübingen, Verlag: Mohr (Archive-3),     Google-Books

        1894  Kautzsch-AT, Tübingen, Verlag: Mohr (Archive-4)

        1899  Textbibel, Tübingen, Verlag: Mohr (Archive)

        1906  Textbibel, Online Text    (Gratis.Bible),    Link2  

        1906  Textbibel, Online Text, SWORD-Modul (Stepbible)

        1906  Textbibel, Online Text (Obohu)

        1906  Textbibel, Online Text und PDF (ebible)

        1906  Textbibel, PDF (Sermon Online),         Word-doc  

        1912  Kautzsch-AT, 3. Auflage, Tübingen, Verlag: Mohr (Archive)

        1922  Kautzsch-AT, 4. Auflage, Tübingen, Verlag: Mohr (Archive)

        1923  Kautzsch-AT, 4. Auflage, Online    Text, Bestandteil der Volksbibel 2000"


    c) wikisource  Emil_Kautzsch: "Herausgeberschaft
    [A4 von 1922 fehlt hier seltsamerweise! Kostenlos bei archive.org, aber nur Bild-pdf]

    • Die Heilige Schrift des Alten Testaments / in Verbindung mit … übersetzt und hrsg. von Emil Kautzsch, 2 Bände, 10 Lieferungen, Mohr, Freiburg (Breisgau) und Leipzig 1890– 1894
      • Bd. 1 (1890) Internet Archive = Google-USA*
      • Bd. 2 (1894), Beilagen. Mit einer Karte von Palästina Internet Archive = Google-USA*
      • 3., völlig neu bearb., mit Einleitungen und Erklärungen zu den einzelnen Büchern versehene Aufl., Mohr, Tübingen 1909–1912
        • Bd. 1, Mose bis Ezechiel: Wisconsin-USA (Search Only)
        • Bd. 2, Hoseabis Chronik. Beilagen: Wisconsin-USA (Search Only)
        • Bd. 3, Register / bearb. von H. Holzinger, Mohr, Tübingen 1912 Google-USA*

    • Die Apokryphen und Pseudepigraphen des Alten Testaments  / in Verb. mit Fachgenossen übers. u. hrsg. von Emil Kautzsch, 2 Bände, Mohr (Siebeck) Tübingen 1900; 2. Aufl. 1921 (ND Olms, Hildesheim 1975, 6. unveränd. Neuaufl. 2002, ISBN 3-487-05588-0)
      • Bd. 1, Die Apokryphen des Alten Testaments Internet Archive, Internet Archive, Internet Archive = Google-USA*, Google, Wisconsin-USA, Internet Archive = Google-USA* = Michigan-USA (Bd. 2 beigebunden)
      • Bd. 2, Die Pseudepigraphen des Alten Testaments Internet Archive, Michigan-USA, Internet Archive = Google-USA* = Michigan-USA (Bd. 1 beigebunden)"
  22. Cover des Buches Tod am Semmering (ISBN: 9783954519958)
    Beate Maly

    Tod am Semmering

     (57)
    Aktuelle Rezension von: full-bookshelves

    Meinung: Endlich - mein erstes Buch von Beate Maly!
    Ein Mord im Hotel während alle eingeschneit sind. Ein Hotel am Semmering lädt zu einem Tanzkurs ein. Eigentlich nimmt dort nur die feine (und sehr reiche) Gesellschaft teil, doch durch eine Einladung können auch die pensionierte Lehrerin Ernestine Kirsch und der Apotheker Anton Böck zusammen teilnehmen.
    Beim Lesen habe ich mich fast gefühlt wie in einer Runde Cluedo. Wer ist der Mörder, wo ist es passiert und was war die Tatwaffe? Nun gut, die Tatwaffe war bald klar und das "wo?" war auch sehr offensichtlich. Aber wer war es? Diese Frage hat sich für mich durch das ganze Buch gezogen und erst gegen Ende war ich mir sicher. Neben der spannenden Ermittlung von der motivierten Hobbydetektivin Ernestine und ihrem nicht ganz so motivierten Freund Anton liest man viel über die Leute, die zu dem Zeitpunkt im Hotel sind. Anfangs war es fast etwas verwirrend - wer war nochmal wer? - aber mit der Zeit hatte ich das Gefühle alle kennen gelernt zu haben.
    Man bekommt interessante Einblicke in die damalige Zeit, in die Gesellschaft und ihr Denken.
    Ganz besonders die offene und herzliche Art von Ernestine und die meist eher grummlige Art von Anton haben mir sehr gefallen.
    Etwas schade fand ich dann das sehr abrupte Ende. Einige Zeilen mehr hätte ich noch schön gefunden.

    Fazit: Ein spannender Krimi mit sympathischen Protagonisten. Ich freue mich bereits jetzt auf den nächsten Teil!

  23. Cover des Buches Die Schlangenkrone (ISBN: 9783548267661)
    Elizabeth Peters

    Die Schlangenkrone

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Lesewutz
    "Die Schlangekrone" ist der aktuelle Roman um Amelia Peabody und ihre Familie. Spannend und amüsant geschrieben. Wer die ersten Romane um die Hauptfigur gelesen hat, wird auch diesen Roman mögen. Er knöpft nahtlos an den Vorgänger an. Die Emersons sind mal wieder im Winter zu Grabungen in Ägypten. Wie jedes Jahr gibt es wieder Leichen, Verschwörungen, etc. Das Buch hätte ruhig ein paar Seiten mehr haben können, so dass sich wie sonst auch der Spannungsbogen besser aufbauen würde. Aber trotz alledem eine gelungene Fortsetzung.
  24. Cover des Buches Der gestreifte Affe (ISBN: 9783453431904)
    Virginia Doyle

    Der gestreifte Affe

     (14)
    Aktuelle Rezension von: engineerwife
    Gleich zu Anfang des Buchs hatte ich direkt ein Déjà-vu Erlebnis. Ich dachte erschrocken: „Das gibt es doch nicht!“ Damals wie heute - unser schönes Hamburg in den Fängen marodierender Schergen! Neuzeitlich spiele ich hier natürlich auf den eben beendeten G-20 Gipfel an, der im Juli 2017 in Hamburg stattfand und die Stadt in den Ausnahmezustand versetzte. Krawalle, Brandstiftungen und Prügeleien gehörten vier Tage lang zur traurigen Tagesordnung. Das gab es doch noch nie!
    Robert Brack alias Virginia Doyle belehrt uns mit diesem Buch eines Besseren. Auch in den 20er Jahren brodelte es in Hamburg, besonders rund um den Kitz. Arbeiter und Beamte konnten nicht mehr bezahlt werden, das Geld verlor täglich an Wert und die Menschen hatten Hunger. Immer wieder kam es zu bewaffneten, militanten Auseinandersetzungen, die so mancher mit dem Leben bezahlte. Wenn es in der Regierung nicht mehr stimmt, machen die Menschen ihre eigene Politik und der Drogenhandel, Bordelle etc. erlebte ihren Höhepunkt. Mittendrin finden wir Heinrich Hansen, der dank seiner Beförderung zum Leiter der David Wache aufgestiegen ist. An allen Ecken und Enden sind Brände zu löschen und nicht nur der „gestreifte Affe“ hält die Polizei in Atem. Verbissen verfolgt Hansen nebenher jedoch auch seine ganz persönliche Vendetta. Was geschah wirklich als vor vielen Jahren sein eigenes Elternhaus einer Brandstiftung zum Opfer fiel und seine gesamte Familie auslöschte? Oder besteht nach all den Jahren vielleicht doch noch Hoffnung, dass die Schwester lebt? Immer wieder stößt er auf Mitglieder seiner ehemaligen Jugend clique, den „Kaperfahrern“. Hatten sie wirklich ihre Finger im Spiel?
    Für die Frauenwelt scheint Heinrich nicht geschaffen, mal wieder schafft er es, seine „Verlobte“ zu vergraulen. Aber für die Polizei ist er unersetzlich. Mit Scharfsinn, Mut und hin und wie ein bisschen Glück kommt er seinem Ziel näher. Mit Spannung habe ich jede Seite umgeblättert und bin schon riesig gespannt auf den Abschluss der Trilogie. Von mir ein absolute Leseempfehlung aber unbedingt in der richtigen Reihenfolge.

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