Bücher mit dem Tag "1956"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "1956" gekennzeichnet haben.

50 Bücher

  1. Cover des Buches Rubinrot (ISBN: 9783401506005)
    Kerstin Gier

    Rubinrot

     (14.240)
    Aktuelle Rezension von: Chrissi_2802

    Es ist nicht das erste Mal, dass ich dieses schöne Buch lese. Das erste Mal ist jedoch schon verdammt lange her. Ich habe mich sehr darüber gefreut die Geschichte von Gwendolyn und Gideon erneut zu beginnen. Sie scheint jung und unbedarft zu sein, er dagegen kalt und arrogant. Das Ende des ersten Buches der Reihe "Liebe geht durch alle Zeiten" spricht jedoch etwas anderes. Beide haben ein besonderes Gen, dass es ihnen nicht nur ermöglicht, sondern sie sogar dazu zwingt, in die Vergangenheit zu reisen. Gideon ist dabei sehr gut vorbereitet, Gwenny allerdings nicht. Und so kommt es, dass Gideon sie immer wieder bevormunden will. Es gelingt ihm nur nicht, da Gwen ihren ganz eigenen Kopf hat. Die ersten Abenteuer haben sie schon hinter sich, so die Begegnung mit dem Grafen von Saint Germain sowie mit Lucy und Paul, ihren Verwandten aus der Vergangenheit. Die beiden haben ihre ganz eigene Sicht auf die Pläne des Grafen. Was er jedoch wirklich will, bleibt unseren Hauptfiguren noch verborgen. Es bleibt also spannend. Der Schreibstil ist wieder typisch Kerstin Gier, so schön zu lesen und die Handlungen der einzelnen Personen sind gut nachvollziehen. Der Humor den die Autorin ihren Figuren einhaucht, ist einfach einzigartig.

  2. Cover des Buches Smaragdgrün (ISBN: 9783401506029)
    Kerstin Gier

    Smaragdgrün

     (6.717)
    Aktuelle Rezension von: BookloverbyJoKe

    Inhalt:

    Die Fäden, die der zwielichtige Graf von Saint Germain in der Vergangenheit gesponnen hat, ziehen sich nun auch in der Gegenwart zu einem gefährlichen Netz zusammen. Um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, müssen Gwendolyn und Gideon nicht nur auf einem rauschenden Ball im 18. Jahrhundert zusammen Menuett tanzen, sondern sich in jeder Zeit kopfüber ins Abenteuer stürzen ... 


    Meine Meinung:

    Ich liebe, liebe, liebe die Edelstein-Trilogie. Es gibt für mich nichts auszusetzen. Ein Highlight für Klein und Groß. Man kann sich super in die Geschichte hineinversetzten, mit Gwendolyn gemeinsam lachen und weinen. Ich lüge nicht, wenn ich sage, dass ich dieses Buch nicht beiseite legen konnte und auch lange danach noch Freude hatte. 

    Es war ein super Abschluss und machte die Geschichte rund. Das erste Mal 2010 gelesen und seitdem unter meiner Top 10, der Buchreihen, die ich immer wieder lesen würde und werde :-)

  3. Cover des Buches Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins (ISBN: 9783596510979)
    Milan Kundera

    Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins

     (1.159)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Milan Kunderas "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" manifestiert sich als ein meisterhaftes Werk, das nicht nur den politischen Rahmen des Prager Frühlings einfängt, sondern auch tief in die Essenz menschlicher Gefühle eindringt. Diese Erzählung entfaltet sich als eine Symphonie von Leben und Liebe, durchtränkt von einer atmosphärischen Brillanz, die selbst den anspruchsvollsten Leser fesselt.

    Kundera webt die Charaktere in ein psychologisches Gewebe, das die Vielschichtigkeit menschlicher Emotionen auf einzigartige Weise enthüllt. Tomas, Teresa, Sabina und Franz werden zu lebendigen Gefährten auf einer Reise durch die Abgründe ihrer eigenen Seelen. In der geschickten Darstellung ihrer Ambivalenzen und inneren Kämpfe erkennt man Kunderas meisterhafte Fähigkeit, das Emotionalste im Menschen zu erforschen.

    Die Erzählstruktur, die narrative Geschicklichkeit mit philosophischer Tiefgründigkeit verbindet, fordert intellektuell heraus, ohne dabei die emotionale Resonanz zu vernachlässigen. Kundera platziert die Schicksale seiner Charaktere in einem philosophischen Kontext, der existenzielle Fragen hervorruft und den Leser dazu inspiriert, über die eigene Existenz nachzudenken. Diese Kombination aus persönlicher Geschichte und philosophischer Reflexion erzeugt eine kraftvolle emotionale Wirkung.

    Kunderas Sprache, präzise und dennoch poetisch, verleiht dem Text eine Eleganz, die die Gefühlswelt der Geschichte subtil einfängt. Die Nuancenreichtum seiner Prosa ermöglicht es, komplexe Gedanken und Gefühle mit einer Intensität zu vermitteln, die den Leser berührt und mitnimmt. Die emotionale Tiefe, die in jeder Zeile schwingt, spricht direkt zum Herzen.

    Die thematische Vielfalt des Romans, von der Liebe bis zu den politischen Intrigen, wird mit einer bemerkenswerten Ausgewogenheit behandelt. Kundera umgeht geschickt jegliche Simplifizierung und erlaubt dem Leser, in den vielfältigen Facetten menschlicher Existenz zu schwelgen, ohne dabei die emotionale Verbindung zu verlieren.

    "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" ist nicht nur ein literarisches Meisterstück, sondern auch eine emotionale Reise. Milan Kundera hat ein Werk geschaffen, das nicht nur den Verstand anspricht, sondern auch das Herz tief berührt. In diesem Buch verschmelzen literarische Genialität und emotionale Resonanz zu einem unvergesslichen Leseerlebnis, das die zutiefst menschlichen Aspekte der Existenz feiert.

  4. Cover des Buches Kind 44 (ISBN: 9783442481859)
    Tom Rob Smith

    Kind 44

     (767)
    Aktuelle Rezension von: honeyandgold

    Kind 44 war jetzt schon lange auf meiner Wunschliste und dann durch einen netten Zufall hab ich das Buch dann geschenkt bekommen. Nun lag es aber wieder auf meinem SUB und gammelt da vor sich hin.

    Nun hab ich mir endlich den Mut gefasst und das Buch in die Hand genommen und es hat mich wirklich aus den Socken gehauen.

    Ich dachte natürlich das es hier um harten Toback geht aber ich war nicht auf das vorbereitet.

    Allem voran die Grausamkeit des russischen Staates hat mich komplett aus den Socken gehauen. Mir war nie bewusst unter welchem Druck die Menschen gelebt haben müssen.

    Die Angst zu verhungern oder in ekelhaften Lebensverhältnissen zu leben, war fast an der Tagesordnung.

    Kein Schritt konnte gemacht werden ohne die Angst zu haben, verpfeifen zu werden.

    Wir schreiben das Jahr 1953. Wir befinden uns in Russland und jeder mit ein bisschen geschichtlichen Wissen, hat ein wenig die Vorstellung das es zur Stalins Zeiten nicht so rosig für die Bevölkerung aussah. Auch ich wusste zwar Eckpunkte aber das was das Buch so schonungslos berichtet, war leider bittere Realität. Hunger, Verlustängste und Vertrauensbrüche standen leider auf der Tagesordnung. Eine grausame Welt, die für viele Menschen leider Realität war.

    Zusammen mit dem erfolgreichen Leo Demidow stolpern wir über einen Fall, der grausam genug ist aber das ist nur die Spitze des Eisbergs.

    Ein Kind ist gestorben, aber niemand will ermitteln. Es war ein Unfall.

    Doch Leo glaub dem ganzen nicht und fängt an selbst zu ermitteln. Nur leider macht ihm das Regime immer wieder ein Strich durch die Rechnung. Er wird als Verräter gejagt und geächtet.

    Damit beginnt eine knallharte Reise.

    Der Schreibstil liest sich flüssig, aber leider tröpfelt die Geschichte manchmal etwas vor sich hin. Durch die Grausamkeit des russischen Staates, tretten die Morde fast schon in den Hintergrund. Ein stückweit denke ich das es wollt war, aber Kinder sterben auf grausame Weise und irgendwie niemanden scheint es zu interessieren. 

    Der Tod der Kinder, rückt eigentlich immer etwas in den Hintergrund. Es wird sehr deutlich das der Schwerpunkt eher woanders liegt.

    Es macht das Buch dadurch nicht schlecht aber macht einen stutzig. 

    Leider kann ich nicht mehr dazu sagen, den der Plotwist hat mich wirklich umgefegt.

    Also wirklich umgefegt.

    Ich hab das Buch kurz weg legen müssen, um damit klar zu kommen.


    Kurzum: Jeder der diese Buch liest muss sich auf einiges gefasst machen.

    Es ist nicht mein Highlight und ich würde es nicht nochmal lesen, aber es hat sich sein Platz in meinem Regal auf jedenfall verdient.

  5. Cover des Buches Was vom Tage übrig blieb (ISBN: 9783896677037)
    Kazuo Ishiguro

    Was vom Tage übrig blieb

     (283)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    In einem noblen Landgut in England trifft der Butler Stevens auf die Hauswirtschafterin Miss Kenton. Sie sehen sich täglich, schleichen umeinander herum und während im Haus große politische Entscheidungen getroffen werden und der Butler ganz seine Arbeit ausfüllt, versucht Miss Kenton ihre Gefühle zu verbergen und auch Stevens ist seltsam angezogen von ihr. Erst viele Jahre später macht er sich auf sie wieder zu sehen und so beginnt eine Reise in seine eigene Vergangenheit.

  6. Cover des Buches Kolyma (ISBN: 9783641111472)
    Tom Rob Smith

    Kolyma

     (286)
    Aktuelle Rezension von: katha84

    Leo hat sein Leben geändert. Er leitet inzwischen das geheime Morddezernat und versucht sich so zumindest von einem Teil seiner Schuld rein zu waschen. Zusammen mit seiner Frau versucht er Soja und Elena eine neue Familie zu geben. Aber grade Sofa kann Leo den Tod ihrer Eltern nicht verzeihen. Und dann taucht auch noch jemand aus Leos Vergangenheit auf und scheint alles zu bedrohen, was er sich aufgebaut hat. Kann er seine Familie noch retten oder ist alles verloren?


    Der zweite Teil hat mich längst nicht so gepackt, wie Band 1. Aber das ändert nichts daran, dass es wieder ein sehr gutes Buch war. Voller Schrecken und Grausamkeiten, die man sich gar nicht vorstellen will. Grade die Kapitel in Kolyma sind ziemlich hart. Aber es ist Sojas Geschichte und ihr unglaubliches Leid, das einen so mitnimmt. Tom Rob Smith hat einen sehr eindringlichen Schreibstil und die Story bringt einen unwillkürlich zum nachdenken. Vieles geschieht hier aus Rache und Hass. Und auch wenn man das vielleicht nachvollziehen kann, da Leo wirklich schlimme Dinge getan hat, macht mich das alles ziemlich traurig und fassungslos. Keine leichte Kost - grade auch, in der heutigen Zeit.

  7. Cover des Buches Der Schwimmer (ISBN: 9783104000053)
    Zsuzsa Bánk

    Der Schwimmer

     (165)
    Aktuelle Rezension von: Alisha70

    Vor dem Hintergrund des Volksaufstandes 1956 in Ungarn setzt die Handlung des Romans „Der Schwimmer“ der in Frankfurt am Main lebenden ungarisch-stämmigen Autorin Zsuzsa Bánk ein.

    Kata, Isti und ihr Vater Kalman wurden von der Mutter verlassen, die die Wirren des Aufstandes genutzt hat, um in den Westen zu fliehen. Die Familie bleibt rat- und haltlos zurück, dieses Thema zieht sich durch den ganzen Roman.

    Der Vater zieht fortan mit den Kindern quer durch Ungarn von Familienmitglied zu Familienmitglied und lebt dort einige Wochen bzw. Monate. Auf die Art und Weise fühlen sich die Kinder niemals zu Hause und erleben die Welt hauptsächlich aus Zügen und in ihnen fremden Häusern.

    Die Geschichte wird aus der Perspektive der Tochter Kata erzählt, selbst die Passagen, von denen sie eigentlich gar nichts wissen kann, nämlich die Flucht der Mutter und deren erste Zeit im Westen. Das Thema des Verlassenseins und die Frage nach dem Warum lässt die beiden Kinder Kata und Isti nicht mehr los.

    Mein Leseeindruck war vor allem in der ersten Hälfte leider eher negativ. Zwar beschreibt Zsuzsa Bánk alles wunderschön, das ganze Setting ist jedoch sehr zäh und ereignislos. Trotzdem (und ich weiß nicht wie) haben mich immer wieder einzelne Passage oder Andeutungen neugierig bleiben lassen und ich wollte wissen, wie es weitergeht, auch wenn sich wirklich alles sehr langatmig dahinzog. Am Ende hat es dann Fahrt aufgenommen, auch wenn das leider (zumindest für mich) sehr vorhersehbar war.

    Ich „musste“ das Buch für einen Lesekreis lesen und deshalb wollte ich dranbleiben, und im Nachhinein bin ich dann doch froh, es fertig gelesen zu haben.

    So eine richtige Leseempfehlung aus tiefstem Herzen kann ich leider nicht aussprechen, dafür war es einfach zu langatmig wenn auch wunderschön erzählt.

  8. Cover des Buches Parallelgeschichten (ISBN: 9783499227318)
    Péter Nádas

    Parallelgeschichten

     (16)
    Aktuelle Rezension von: Xirxe
    Ich glaube es kaum, ich habe es geschafft. 1724 Seiten sind gelesen - und die waren nun wirklich keine Wonne. Wer immer sich an dieses Buch heranwagt, der/dem sollte klar sein, dass es sich um keine durchgängige Geschichte handelt. Einzelne Personen bzw. Familien tauchen zwar immer wieder auf, doch stets wird auch die Gelegenheit genutzt, den Spuren anderer Personen zu folgen. Hauptsächlich ereignen sich die Begebenheiten in Ungarn zu Ende der 60er Jahre und kurz oder während des Ungarnaufstandes 1956/57 sowie in Deutschland kurz vor (oder nach) der Jahrtausendwende und während des Dritten Reiches. Die Geschichten springen hin und her und das einzig Verbindende sind insbesondere im ersten und zweiten Teil die Fixiertheit des Autors auf die Beschäftigung mit Geschlechtsorganen und der Verdauungstätigkeit. Ach ja, und die fast durchgehend meist zutiefst unglücklichen Protagonisten, eingebunden in Zwänge und Pflichten die sie nicht wollen. Zudem sind sie fast alle zumindest latent schwul oder lesbisch. So etwas mag im Einzelfall vielleicht schön zu lesen sein, aber über 1724 Seiten wieder und wieder - sorry, das ist einfach nervig. Falls es so etwas wie einen roten Faden oder einen Mittelpunkt gibt, ist der vielleicht am ehesten bei der Familie Lehr aus Budapest zu finden. Professor Lehr, frührer Berater der Nazis, jetzt der Kommunisten, liegt im Sterben. Seine unglückliche Ehefrau Erna trauert der Liebe zu einer Niederländerin nach, die einzige Tochter wurde verschleppt und tauchte nie wieder auf und Agóst, der einige Sohn, lebt seit seiner Rückkehr aus dem Ausland, wo er als Spion arbeitete, mit seiner momentanen Freundin Gyöngyver wieder daheim. Dazu kommt noch Kristof, der Neffe Ernas, dessen Mutter mit einer Frau nach Paris verschwand und dessen Vater von seinen Genossen hingerichtet wurde. Er träumt von Erlebnissen mit Männern, traut sich aber kaum, diese Träume auch zu verwirklichen. Gyöngyver träumt von einer Karriere als Sängerin, bisher aber recht erfolglos und fühlt sich erstaunlicherweise von Erna angezogen, wie auch andersherum. Dann gibt es noch Agósts Freunde, von denen aus eine Verbindung ins Dritte Reich besteht, die ebenfalls erzählt wird. Ernas Kartenrunde, ein deutsches KZ mit Wärtern und Aufsehern, deren Nachkommen ebenfalls eine Rolle spielen undundund. Dies könnten alles wirklich spannende und unterhaltende Geschichten sein, wenn Nádas nicht so unglaublich langatmig erzählen würde. 50 Seiten über einen Geschlechtsakt, der weder unterhaltsam noch erotisch ist sondern schlicht sachlich technisch und unterkühlt. Seitenlange Pseudobeziehungsgespräche oder Selbstreflexionen, die ohne Ergebnis enden - 700 bis 800 Seiten weniger hätten dem Buch sicherlich gut getan. Dass Nádas jedoch gut erzählen kann, merkt man auch in diesem Mammutwälzer: Einzelne Kapitel sind packend und fesselnd erzählt und immer wieder kommt es vor, dass man vor Spannung oder Abscheu die Luft anhält. Leider viel zu selten. Zuguterletzt kann ich nur noch schreiben dass ich hoffe, dass der Autor nicht dieselbe Überzeugung hat, die dieses Buch mir vermittelt. Dass die Menschen grundsätzlich triebhafte Lebewesen sind, die nur durch Zwänge von außen bzw. selbstauferlegte unter Kontrolle zu halten sind. Fallen diese Zwänge weg, bricht das Animalische aus, dass sich ansonsten nur beim Sex oder diesen vielfach beschriebenen Verdauungstätigkeiten einen Weg bahnt. Und dieses Animalische endet dann in einer Katastrophe, wie uns das Schicksal Balters im letzten Kapitel zeigt, oder beispielsweise die Geschichte der Juden im Dritten Reich. Denn machten sich die Nazis nicht frei? Arbeit macht frei?
  9. Cover des Buches Die Schweigende (ISBN: 9783328108092)
    Ellen Sandberg

    Die Schweigende

     (161)
    Aktuelle Rezension von: mamenu

    Zum Buch

    München, 2019. Im Garten der Familie Remy verdorren langsam die Rosenbüsche, die zur Geburt der drei Töchter gepflanzt wurden. Imke, Angelika und Anne sind längst erwachsen und gehen ihrer Wege – bis zu dem Tag, an dem ihr Vater beigesetzt wird. Denn auf dem Sterbebett nimmt er Imke ein Versprechen ab, das schnell eine zerstörerische Kraft entfaltet – und das sie alles hinterfragen lässt, was sie über ihre Mutter zu wissen glaubt.

    1956. Im Nachkriegsdeutschland wächst eine neue Generation heran. Die lebenslustige Karin spart für ihre erste Jeans, träumt von Elvis Presley und davon, später Ärztin zu werden. Sie ahnt nicht, dass die Schatten der Vergangenheit lang und mächtig sind – und welch verheerenden Folgen eine spontane Entscheidung haben wird. Nicht nur für sie.

    Meine Meinung

    Dies war mein erstes Buch von Ellen Sandberg und auch kein leichtes Thema. Imke versucht nach dem ihr Vater gestorben ist, ihr versprechen einzuhalten. Sie möchte unbedingt das Rätsel um ihre Mutter erfahren und somit stößt sie auf widerliche Geschehnisse, die man eigentlich nicht glauben kann. Hier geht es um Missstände von katholischen Heimen, die in der Nachkriegszeit passiert sind. Auf jedenfall hat mich dieses Geschichte schon sehr aufgewühlt. Wenn man mal bedenkt, was solche Nonnen von der Katholischen Kirche so in Heimen getrieben haben. Was das noch mit guter Erziehung zu tun haben soll, habe ich mich immer wieder beim lesen gefragt. Das fing schon beim Essen an, für sie nur das beste und die Kinder haben nach dem Essen noch Hunger gehabt. Aber wie man überhaupt mit den Kinder umgegangen ist, fand ich sehr erschreckend. Manches wurde von der Autorin sehr genau beschrieben was mich immer wieder beim lesen aufgewühlt hat. Diese Geschichte hat mich immer wieder hin und her gerissen, zwischen Wut und Traurigkeit. Ich muss sagen das ich mit der Charaktere im Buch sehr mitgelitten habe und ich mich immer wieder dabei gefragt habe, wie kann man Kindern sowas an tun. Die Autorin hat sich hier ein sehr heikles Thema ausgesucht, was ich dennoch sehr gut finde. Denn solche Missstände werden nur von ganz wenigen in Angriff genommen. Ich kann nur sagen, das dieses Buch mich sehr Nachdenklich und Aufgewühlt zurück gelassen hat. Das war nicht mein letztes Buch von der Autorin.

  10. Cover des Buches Das Haus der Verlassenen (ISBN: 9783453423190)
    Emily Gunnis

    Das Haus der Verlassenen

     (183)
    Aktuelle Rezension von: belli4charlotte

    Die Journalistin Sam findet im Haus ihrer Großeltern einen alten Brief. Darin schreibt eine junge Frau, dass sie schwanger ist und in ein Mutter-Kind-Heim gebracht wurde, nach St. Margarets. Ein Heim welches von Nonnen/Schwestern geführt wird. Immer mehr Briefe tauchen auf und es wird deutlich, dass es damals in dem Heim nicht mit rechten Dingen zugegangen ist. Ivy berichtet, dass die jungen Frauen und auch Mädchen gezwungen werden hart zu arbeiten und teils ihre geborenen Kinder nicht mal sehen dürfen oder noch viel schlimmeres....

    Damit beschließt Sam dem ganzen auf den Grund zu gehen, denn es müssen ja noch Überlebende von damals da sein. Nur muss sie sich beeilen, denn das mittlerweile leer stehende Heim soll abgerissen werden.

    Doch was Sam dann entdeckt betrifft plötzlich auch sie und ihre Familie...


    Das Buch ist definitiv zu empfehlen, auch wenn es teils recht kompliziert wird, da es eben auch immer wieder Zeitsprünge gibt. Man sollte es durchlesen, um nicht den roten Faden zu verlieren. Die Handlung it sehr tiefgründig und emotional. Der Aufbau der Geschichte ist sehr gut, aber eben durch die verschiedenen Beziehungen der einzelnen Personen zueinander und den Zeitsprüngen macht es das Lesen teils etwas holprig.

    Die Story hat immer wieder Wendungen und die Einzelschicksale erscheinen gut ausgearbeitet.

    Ich kann das Buch durchaus empfehlen.

  11. Cover des Buches Das Beste von allem (ISBN: 9783548290645)
    Rona Jaffe

    Das Beste von allem

     (66)
    Aktuelle Rezension von: EmmaWinter

    Manhatten 1952: Caroline Bender startet ihr Berufsleben in einem New Yorker Verlagshaus. Fabian Publications wird ebenso ihr Zuhause, wie das von zahllosen anderen jungen Frauen - fünfmal in der Woche von 9.00 bis 17.00 Uhr. Eigentlich ist es eher eine Warteschleife, denn das erklärte Ziel der allermeisten Mitarbeiterinnen ist die Heirat mit einem schmucken jungen Mann. 

    Über drei Jahre verfolgen wir das Schicksal von fünf jungen New Yorkerinnen, die alle nur glücklich sein wollen. Im Trubel der Stadt, zwischen Dates, Weihnachtsfeiern, übergriffigen Chefs, winziges Apartments, Affären und reichlich Alkohol, versuchen sie den Kopf über Wasser zu halten. 

    Die Autorin veröffentlichte das Buch mit 26 Jahren und beschreibt darin auch ihre eigenen Erlebnisse, zudem hat sie mit 50 Frauen Interviews geführt und nach deren Erfahrungen in der Arbeitswelt gefragt. Herausgekommen ist ein Stück Gesellschaftsgeschichte in Romanform. Wir tauchen tief ein in das New York der damaligen Zeit, in die Arbeitswelt - geprägt von Männern, in der Frauen in den meisten Fällen nicht nur unterschätzt, sondern kaum geachtet werden - und das Gefühlsleben der Protagonistinnen, das ebenfalls vom Wohl und Wollen der Männer abhängt. Rona Jaffe schreibt detailliert, daher gibt es durchaus Längen in diesem Roman. Allerdings hat er mich insgesamt sehr gut unterhalten, auch wenn die Rolle der Frau in der Gesellschaft schon recht häufig Grund zum lauten Schreien gegeben hat. Besonders die Figur der Caroline reflektiert aber auch über die traditionellen Wünsche der Frauen, ob die Erfüllung des eigenen Lebens in einer Heirat zu suchen sei.

    Eine sehr interessante Lektüre mit viel New York Flair und einem spannenden Nachwort der Autorin.

  12. Cover des Buches Queen of Passion – Lenora (ISBN: 9783499001208)
    Emma Chase

    Queen of Passion – Lenora

     (72)
    Aktuelle Rezension von: LadyMuffinchen

    Prinzessin Lenora Celeste Beatrice Arabella Pembrook wurde von Kindesbeinen an darauf vorbereitet, Königin zu werden. Die erste Königin von Wessco. Als sie 1956 mit 19 Jahren gekrönt wird, ist sie also bereit, zu regieren. Lenora ist charmant, klug, selbstbewusst und – wenn nötig – skrupellos.

    Doch eins ist sie nicht: verheiratet.

    Plötzlich hat niemand mehr etwas anderes als ihre Heirat im Sinn. Ihr Beraterstab. Das Parlament. Ihr Volk. Lenora hat keinerlei Verlangen danach, sich an einen Mann zu binden – vor allem an keinen, der sie nur ihrer Krone wegen will. Doch Pflicht ist Pflicht. Selbst für eine Königin. Besonders für eine Königin. Also lässt sie sich auf eine Zweckehe ein. Aber sie hat nicht mit einem Mann wie Edward Rourke gerechnet...

    Dieser Band ist eigentlich Teil vier der Prince-of-Passion-Reihe, ich habe ihn jedoch als erstes gelesen, da ich neben diesem Band nur den ersten besitze und dann auch noch falsch angefangen habe 😅 Aber man kann diese beiden Teile anscheinend - sehr zu meinem Glück - auch vollkommen unabhängig voneinander lesen. 

    In diesem Band begleitet man Lenora durch ihr Leben als junge Königin. Dabei wird vor allen Dingen das "Problem" der Hochzeit problematisiert. Jedoch erhält man auch einen guten Einblick in ihren Alltag. Dabei wandelt man mit ihr auf einem Grat von Emotionen, welche sie sich jedoch als Souverän nicht anmerken lassen darf. Dabei zeigt sich, wie der innere Kampf aussieht. Manchmal ist es gar nicht so leicht die scheinbar gefühlskalte Monarchin mit dem alles bedenken den Blick zu sein. 

    Lenora ist als Protagonistin wunderbar und porositb aufgefallen. Als Frau in einer solchen Position hat sie es ganz und gar nicht leicht. Dennoch ist sie klug, zielstrebig, schlagfertig und für ihr Alter schon sehr autoritär - letzteres liegt wohl auch an der genossenen Erziehung zu solch einer Person. Mir hat es sehr gut gefallen, wie sie immer mehr auftaute, jedoch ist dies auch gleichzeitig ein Kritikpunkt. Sie ist der Souverän, Gefühle sind also tabu, zumindest soweit es in der Öffentlichkeit oder im Ratssaal geschieht. Ihr Verhalten erschien mir später nicht mehr ganz realitätsnah.

    Dann war da noch Edward. Auch seine Sicht wird beleuchtet und zeigt wie es ist im Palast zu wohnen und Teil des großen Ganzen zu sein. Er hat mir ebenfalls ziemlich gut gefallen; hat er es doch geschafft Lenora aus der Reserve zu locken und ihr eine Stütze zu sein. 

    Handlungstechnisch war ich wohl etwas verwirrt. Zuerst wurden große und wichtige Themen angesprochen und dann gerieten diese in den Hintergrund und die sexuellen Erlebnisse wurden mehr und mehr fokussiert. Natürlich erwartet man dies bei dem Genre, allerdings habe ich mich schon gefragt, was dieser Sprung von Todernst zu Sex für Anfänger und später ohne Ende denn sollte... Das hätte man meiner Meinung nach eleganter lösen können, vielleicht hätten mehr Seiten schon viel aus gemacht. Auch die Anziehung der beiden habe ich nicht ganz nachvollziehen können. Der Funke hat mich leider einfach nicht erreicht.

    Der Schreibstil jedoch hat es mir leicht gemacht das Buch durch zu suchten. Es ist leicht geschrieben und lässt sich daher flüssig lesen. 

    Die Geschichte hat mir an und für sich gut gefallen und ist für Romance Freunde, welche einem Touch Erotik nicht abgeneigt sind, genau das Richtige. 

  13. Cover des Buches The Remains of the Day (ISBN: 9780571322732)
    Kazuo Ishiguro

    The Remains of the Day

     (58)
    Aktuelle Rezension von: histeriker
    Inhalt:
    Stevens ist ein alternder Butler, der einige Tage Urlaub bekommt. Während seiner Reise erinnert er sich an seine Zeit in Darlington Hall und siniert über die Eigenschaften guter Butler.

    Bewertung:
    Wer England und Engländer nicht mag, wer sich mit einem Buch woller Monologe langweilt, der sollte zu diesem Buch nicht greifen. Für die anderen, die das nicht stört oder sie sogar England lieben, ist dies ein Buch zum Empfehlen.
    Dies Buch ist so englisch, dass man es auf jeder Seite spürt und förmlich riechen kann. Es fängt natürlich mit dem Beruf des Butlers, der wahrscheinlich etwas sehr typisches für England ist, auch wenn ich nicht mit Stevens Äußerung einverstanden bin, dass nur Engländer gute Butler sein können. Dieser Beruf wird hier von fast jeder Seite beleuchtet und die Überlegungen Stevens sind interessant, auch wenn vielleicht jemand sagen würde, dass sie langatmig sind. Dies macht aber das Buch aus, die Monologe bereichern das Buch und der Leser kann sich in den älteren Herren hineinversetzen, der diese hält. Was natürlich nicht unbedingt bedeutet, dass der Leser Stevens unbedingt versteht oder seine Handlungen nachvollziehen kann.
    Aber dies war der nächste Vorteil des Buches für mich. Stevens ist so in seiner Epoche verfangen (das Buch spielt 1956 mit Rückblicken auf dei 1920er und 30er Jahre), dass er einen in diese Welt entführen kann, auch wenn man als Mensch des 21. Jahrhundert manchmal nur Kopf schütteln kann. Zusätzlich ist Stevens auch noch komplett Butler, was diesen für uns schon fremden Beruf näher bringen kann.
    Und dann kommen noch die Beschreibungen von Englands Landschaft, die Politik der Zwischenkriegsjahre und tolle Sprache und man hat ein Buch zum Genießen!
  14. Cover des Buches Der Ghost Writer (ISBN: 9783499238628)
    Philip Roth

    Der Ghost Writer

     (21)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Ein interessantes, aber auch etwas merkwürdiges Buch. Kurz zum Inhalt: Ein junger, angehender Schriftsteller jüdischer Herkunft mit Namen Nathan Zuckerman besucht für einen Abend sein großes literarisches Idol E. I. Lonoff und stellt im Laufe des Gesprächs fest, dass die Vorstellungen eines Menschen oftmals nicht mit der Realität übereinstimmen.
    Die Dialoge zwischen den beiden sind gewohnt tiefgründig und intelligent von Roth geschrieben, sein Stil ist einfach hervorragend, klug und jederzeit gut formuliert, auch wenn mir hier einige Sätze etwas umständlich erscheinen, was aber vermutlich an der Eindeutschung liegt. Mit Werner Schmitz als Übersetzer würde der Text garantiert eleganter und flüssiger klingen.

    An einer Stelle kippt das Buch, und zwar als von einer jungen Studentin die Rede ist, die derzeit in Lonoffs Haus wohnt und seine Manuskripte ordnet. Leider paßt der Inhalt dieser Passagen nicht wirklich zum Rest und reißt die Grundstory etwas auseinander. Und...wer der titelgebende "Ghost Writer" sein soll, hat sich mir auch nicht wirklich erschlossen.

    "Der Ghost Writer" ist der Auftakt zur Nathan Zuckerman-Trilogie und der jüdische Protagonist spielt auch immer wieder mal in Roth' Büchern eine kleinere oder größere Rolle, unter anderem ist er der Erzähler von "Der menschliche Makel", einem der bekanntesten Werke von Philip Roth.

    Fazit: Gut erzählt aber etwas unstrukturiert. Als Einstiegslektüre eignen sich andere Bücher von Roth sicher besser. Bemerkung am Rande: Für ein Buch des renomierten Rowohlt-Verlages wimmelt der Roman geradezu vor Druckfehlern, etwas nervig, aber das hat natürlich nicht der Autor verbrochen.
  15. Cover des Buches Daisy Sisters (ISBN: 9783423212885)
    Henning Mankell

    Daisy Sisters

     (109)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Zualler erst, ich bin kein Henning Manekell Fan, aber probiere immer wieder ein Buch von ihm zu lesen. Nun also das >neue< in deutsch, Daisy Sisters. Mir gefällt schon nicht wie das Buch anfängt. Hier ist sie und ich fang jetzt einfach so an und die Schwestern nennen sich die Daisy Sisters so wie im Film usw. Ich mag es nicht, wenn man persönlich angesprochen wird, dnen ich möchte eine GEschichte erleben. Ok, dann also weiter. Anfangs dachte ich wieder einmal das könnte was werden, aber dann bricht über den Hauptfiguren soviel zusammen, das man meinen könnte, alles auf der Welt ist schrecklich. Wie die Figuren leiden und sich oft auch ihren Depressionen hin geben ist fast nicht zum aushalten. Henning Mankell hat bei all meinen Leseversuchen aber eins geschafft, er hat mich durch Personenbeschreibungen und auch zum Teil durch tolle Sätze und seine spezielle Sprache doch etwas begeistert. In diesem Fall aber bleibt das eher blass und schwach. vielleicht liegt es ja daran, dass dieses Buch bereits 1982 in Schweden heraus kam und Herr Mankell erst später zu seiner >Form< gefunden hat.

  16. Cover des Buches Sojus (ISBN: 9783869139746)
    Martin von Arndt

    Sojus

     (10)
    Aktuelle Rezension von: diebuchrezension

    Der  Autor: 

    Martin Arndt wurde 1968 als Sohn ungarischer Eltern in Ludwigsburg geboren. Er hat Religionswissenschaft, Germanistik und Psychologie in Saarbrücken, Budapest und Würzburg studiert. Er lebt heute als Freier Schriftsteller, Musiker und Dozent in der Erwachsenenbildung in der Nähe von Stuttgart, in Essen und Pécs (Ungarn). Martin Arndt ist Stellvertretender Vorsitzender des Verbands deutscher Schriftsteller (VS) in Baden-Württemberg, und Mitglied im Förderkreis deutscher Schriftsteller. Für seinen Roman "Der Tod ist ein Postmann mit Hut " hat Martin Arndt die Goldmedaille beim "Leserpreis - Die besten Bücher 2009" in der Kategorie Bester Buchtitel gewonnen. (Quelle: www.lovelybooks.de)

    Das Buch

    1956 - Ex-Kommissar Andreas Eckart wird von einem früheren Mitstreiter kontaktiert, der für den MI6 ein explosives Dossier erwerben will: ein ungarischer Geheimpolizist möchte sich in den Westen absetzen und bietet eine Liste mit den Namen von KGB-Agenten und Doppelagenten. Eckart lehnt zunächst ab. Doch dann erfährt er, dass er einen Sohn hat, von dem er bislang nichts wusste, und dass dieser unter dem Decknamen Sojus ebenfalls auf der Liste steht. Er lässt sich umstimmen und begibt sich auf eine heikle Mission nach Budapest, wo gerade die sowjetische Invasion in vollemGange ist und die Stadt in Chaos und Gewalt versinkt ...

    Die Reihe:

    Dieses Buch ist der dritte Band einer Reihe. Sie sollten in folgender Reihenfolge gelesen werden. 

    Band 1: Tage der Nemesis

    Band 2: Rattenlinien

    Band 3: Sojus

    Wer Band 3 lesen möchte, sollte auf jeden Fall die Vorgängerbücher kennen. Ich hatte am Anfang einige Probleme mit den Personen und den Hintergründen, die schon in den vorigen Büchern gehandelt wurden. 

    Fazit: 

    Dies ist der dritte Band einer Reihe von Martin von Arndt. Ich habe die ersten beiden Bücher, "Tage der Nemesis" und "Rattenlinien", nicht gelesen. Vor allem am Anfang fand ich es daher schwierig in die Geschichte hreinzukommen und mich mit den Charakteren anzufreunden. Deswegen blieben mir auch die Charaktere fern und ich hatte eher ein distanziertes Verhältnis zu ihnen, als dass ich die Geschichte mit ihnen erleben konnte. Mir fehlte einfach jegwede Beziehung zu den Charakteren, was ich sehr schade fand. Aber dafür konnte der Autor nichts. 

    In "Sojus" geht es eher um den gesellschaftlichen Aspekt des Ungarnaufstandes. Die politischen Konflikte traten für mich doch sehr in den Hintergrund. Auch wenn ich es immer spannend finde, wenn Zeitzeugenerinnerungen in Büchern verarbeitet werden, fand ich bei diesem Buch die Verknüpfung von historischen Fakten, politischen Ereignissen und dem sozialen Miteinander nicht sehr gelungen. Das Gleichgewicht zwischen den Dingen war sehr unausgeglichen. 

    Verwirrt hat mich auch, dass es zu Beginn des Buches mehrere Zeitsprünge gab und ich bis zum Schluss nicht verstanden habe, warum es diese Sprünge gab bzw. warum diese Ereignisse so wichtig waren im Leben von Andreas Eckart, dass sie unbedingt erzählt werden mussten. Meiner Meinung nach hätte die Geschichte auch an einem anderen Punkt anfangen können. Da ich aber nicht weiß, wie der Vorgängerband endet, kann es natürlich auch sein, dass die Anfangssituation auch die Endsituation im vorigen Buch ist und daher aufglöst werden musste. 

    Der Erzhlstil des Autors ist sehr spannungsreich und actiongeladen gewesen. Bei vielen Szenen habe ich nur gedacht: "Gut, dass es in den 40er und 50er Jahren die heutige Technik noch nicht gegeben hat." Sehr interessant fand ich einige erzählte Passagen, die das Gefühl der Hilflosigkeit verstärkt haben. Die Aspekte mit den russischen Provokateuren fand ich wirklich interessant. Obwohl ich mit dem Thema des Ungarnaufstandes vertraut bin, habe ich davon nichts gewusst. So war ich doch tatsächlich überrascht, dass es gezielt von der Sowjetunion eingesetzte Provokateure gegeben haben soll, die dazu beigetragen haben, den Konflikt zu eskalieren und das Militär nach Ungarn zu bringen. 

    Insgesamt war das Buch schön geschrieben, man konnte es gut lesen.  Ich finde allerdigns, dass die politische und historische Aspekte nicht gut genug rüberkamen. Natürlich ist immer das persönliche Schicksal der Menschen in diesen Aufständen wichtig und auch sehr emotionsgeladen, aber man darf darüber nicht die Fakten vergessen und sollte dem spanennden subjektiven Teil auch einen fundierten historischen /politischen Background geben. Zusammenfassend war das Buch ok, aber mir fehlte daran einfach das Besondere.  


    https://diebuchrezension.de/#/books/book/250

  17. Cover des Buches Du sagst es (ISBN: 9783257244175)
    Connie Palmen

    Du sagst es

     (56)
    Aktuelle Rezension von: Bri

    Als sich Sylvia Plath 1963 mit nur 30 Jahren das Leben nimmt, ist das, was sie sich so sehnlichst erhofft hatte, für sie noch nicht erkennbar. Posthum wird sie als eine der größten amerikanischen Schriftstellerinnen gefeiert werden. Über die Umstände oder die Beweggründe, die sie diesen finalen Schritt gehen ließen, wurde und wird viel spekuliert. Plaths Ehemann Ted Hughes steht dabei meist im Mittelpunkt. Sein Werk wurde bereits zu Lebzeiten hoch geachtet und Plath hatte daran einen großen Anteil. Hughes selbst hat sich lange Zeit überhaupt nicht zu den Vorwürfen geäußert, er habe Plath in den Selbstmord getrieben, geäußert. Unterstützt wurden diese Behauptungen durch vielfache Aussagen von Menschen, die Plath und Hughes als Paar kannten, aber auch durch Plath großen Roman „Die Glasglocke“, der zum Klassiker der feministischen Literatur wurde. 1998 allerdings veröffentlichte Hughes eine Sammlung von Gedichten mit dem Titel „Birthday Letters“. Ein Zyklus von 88 an Sylvia Plath gerichteten Gedichten, die sein Schweigen zu der sicher nicht einfachen Beziehung der beiden brachen und den Connie Palmen zum Anlass nahm, diese Beziehung in einem Roman aus Ted Hughes Sicht zu beleuchten.

    Palmen gibt Hughes eine Stimme, die sehr ausgewogen scheint. In einem langen (inneren) Monolog erzählt er, wie er Plath kennenlernt, sich ihrer beider Liebe stürmisch entwickelt und er hofft, ihr helfen zu können. Beider schriftstellerische Ambitionen sollen voneinander profitieren. Doch zunächst ist es Plath, die Hughes zu mehr Aufmerksamkeit verschafft. Sie selbst wird immer wieder von Zweifeln gequält, die durch eine allgemeine Ablehnung ihrer Arbeiten verstärkt werden. Hughes versucht ihre emotionalen Schwankungen, ihre psychische Disposition zu „heilen“, indem er sich einiger esoterischer Hilfsmittel bedient. Palmen zeigt seine Überzeugung, damit Gutes zu tun eindrücklich und versteckt dabei nicht seine zwar gut gemeinte aber fatale Fehleinschätzung bezüglich der seelischen Gesundheit seiner Frau und vor allem seiner Möglichkeiten, ihr zu helfen, damit umzugehen.

    So begleiten wir das Paar durch die wenigen Jahre, die es gemeinsam erlebt hat. Intensiv, von großem Glück und schweren Depressionen geprägt. Palmens unaufgeregter Stil gewinnt durch die einfache Tatsache, dass sie hier den Mann sprechen lässt, der sich in den Jahren nach Plaths Selbstmord kaum bis gar nicht zu seiner Rolle darin geäußert hat. Dabei wird klar, er hat sie geliebt, er hat versucht, ihr zu helfen, aber es nicht vermocht. Dass seine Sicht der Dinge auch eine männliche ist, die manchmal etwas großmütig erscheint und aus heutiger Sicht antiquiert vorkommen mag, ist dem Umstand geschuldet, dass er eben auch Kind seiner Zeit war.

    Hätte Hughes jedoch in den Jahren nach Plaths Tod nicht all ihre Texte gesichtet und herausgegeben, dann wäre wohl auch aus dem posthumen Ruhm nichts geworden. Dabei unterschlägt Palmen nicht, dass Hughes erst während der Lektüre der Tagebücher erschüttert feststellen musste, welche Seiten seiner Frau er nicht gesehen hatte. Auch wenn er bei der Herausgabe ihrer Werke kuratierte - oder vielleicht zensierte, wie es manche nennen mögen - so war diese Tat wohl die selbstloseste und liebevollste, die er ihr angedeihen lassen konnte.


    Vom Moment ihres selbstgewählten Todes an erbte ich ihre Sprache, wurde zum Ausführenden ihres posthumen Ruhms und vollstreckte damit wie ein Henker das Urteil an mir selbst. Mit der Herausgabe von Ariel reichte ich der Welt den Strang, an dem sie mich - und alle, die sie geliebt hat - aufknüpfen konnte. 


    Connie Palmen ist mit Du sagst es ein intensiver, manchmal auch schmerzhafter Roman gelungen, der vielleicht etwas Frieden schließen kann, mit gängigen Urteilen und Bewertungen. Eine Beziehung von außen zu bewerten wird nie gelingen, da das System, das zwei Menschen miteinander bilden können, nicht durchdringbar ist. Ich werde lange weiter über diesen Roman nachdenken, werde Werke von Plath und Hughes lesen und warte gespannt darauf, dass das Siegel der Kiste, die Hughes persönlich in das Ted-Hughes-Archiv nach Georgia brachte, 2023, also knapp 25 Jahre nach seinem Tod, aufgebrochen werden darf. Was mag die Kiste wohl so lange gehütet haben - ich werde dieser Spur auf jeden Fall folgen.

  18. Cover des Buches 1956 (ISBN: 9783608948592)
    Simon Hall

    1956

     (3)
    Aktuelle Rezension von: M.Lehmann-Pape
    Zentrale Ereignisse im Kampf um die Freiheit

    Es lief weltweit um. Aufbruchzeit. Das Ringen um Freiheit in vielfacher Hinsicht, politisch und kulturell.

    In den Augen Simon Halls kulminieren viele dieser Ereignisse in einem Kalenderjahr, 1956. Sozusagen das Jahr, in dem die moderne Form innerer und äußerer Freiheit ihre entscheidenden Schritte vollzogen hat.

    Sei es kulturell Elvis, der 1956 große Erfolge feierte, weltweit bekannt wurde und das „Gefühl von Freiheit“ in der Jugendkultur etablierte, sei es die damalige UDSSR, die ihre Tradition mit Stalin begann, sehr kritisch zu beleuchten. In Südafrika kulminieren die Ereignisse um die „Stimme der Freiheit“, Nelson Mandela, der im Dezember des Jahres verhaftet und angeklagt wird.

    Während in den USA unter der Führung Martin Luther Kings konkrete Aktionen zur Rassengleichheit stattfinden und in Afrika große und wichtige Kolonien sich gegen ihre „Besatzer“ (vornehmlich Frankreich) erheben und in Ungarn am Joch der Zwangsmitgliedschaft in der Sowjetunion gerüttelt wird.

    Vielfache Daten zum Kampf für die Freiheit, die zwar im Einzelnen überwiegend nicht in diesem erwähnten Jahr 1956 zu durchbrechenden Erfolgen führten, die aber eine Stimmung der Zeit kennzeichnen, die durchaus, da kann man Hall folgen, im Jahre 1956 besondere Ausschläge gezeitigt haben.

    All diesen Tendenzen spürt Hall nach, illustriert seine Betrachtungen mit einigen beeindruckenden historischen Bildern und führt den Leser rund um den Globus in eine aufgeheizte, von allen Seiten her auch gewaltbereite, Atmosphäre jenes Jahres.

    Wobei, das bleibt kritisch anzumerken, weder Elvis nur 1956 seine „neue Musik“ unter das Volk brachte und Aufstände wie auch Kolonialkriege oder der Kampf gegen die Rassentrennung und die langsame Abkehr der UDSSR von den Maximen (und den Verbrechen) Stalins alleine auf dieses konkrete Jahr beschränkt gewesen wären.

    Einige der Ereignisse (Aufstand in Ungarn, der „Polnische Oktober“ u.a.) haben ihre Ursachen bereits deutlich früher als 1956, andere (Mandela, Die Suez Krise etc.) zeigten noch lange Nachwirkungen, mit entscheidenden Aktionen und Ereignissen zu späteren Zeiten in späteren Jahren.

    Zudem muss konstatiert werden, dass nicht nur dieses spezielle Jahr, sondern das gesamte Jahrzehnt jeweils seine „Meilensteine“ in sich trug. Ob nun „Elvis“ die grundlegende kulturelle Initialzündung war oder doch eher die Beatles 1962, ob der „Bus Boykott“ 1956 das „Urereignis“ des Kampfes der Schwarzen in Amerika war oder doch die Ereignisse um Malcom X oder später in den auch inneren Folgen des Vietnam Krieges, all das ist nicht letztendlich zu klären oder auf ein konkretes Datum hin festzumachen.

    Dennoch, Hall führt ruhig und sachlich und, vor allem, sehr systematisch dem Leser die Welt des Jahres 1956 in ihrer Besonderheit vor Augen. Und das ist mit Genuss lesbar, auch ohne dass man seine Meinung übernimmt, dieses besondere Jahr sei quasi eine „Zeitenwende“ gewesen oder hätte eine solche eingeläutet. Sowohl in den Jahren vorher als auch in den Zeiten nach 1956 stehen wichtige Entwicklungen im Raum. Deren Grundthema, die Frage der gesellschaftlichen und individuellen Freiheit, Hall jedoch sehr präzise aufnimmt und über viele Ereignisse zu berichten versteht, die nicht nur symbolisch, sondern ganz faktisch an allen Ecken und Enden der Welt diesen Drang zur Freiheit dokumentieren. Und damit den Leser daran erinnern, dass neben Wirtschaft, Finanzen, Konsum, Ruhe und Sicherheit noch andere Werte im Raum stehen, die immer wieder die Welt bewegt haben und die immer wieder nach neuen Antworten suchen werden, sollte die Freiheit zu deutlich und klar an bestimmten Orten eingeschränkt werden.

    Das zumindest ist die Quintessenz auch aus diesem Werk, dass an ganz verschiedenen Orten und unter ganz verschiedenen Umständen und Zielen die Sehnsucht nach Freiheit Motivator und Taktgeber (auch) dieser Ereignisse war.

    Eine interessante Lektüre, die hier und da zu bedeutungsvoll das konkrete Jahr solitär in den Mittelpunkt rückt.
  19. Cover des Buches Das Attentat (ISBN: 9783499227974)
    Harry Mulisch

    Das Attentat

     (128)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Die Geschichte beginnt zur Zeit des nahenden Endes der deutschen Besatzung in Holland im Jahr 1945. In der Straße, in der der zwölfjährige Anton und seine Familie leben, wird von Partisanen ein Mord an einem verhassten Kollaborateur verübt, und die Nachbarn legen die Leiche direkt vor ihrem Haus ab. Antons älterer Bruder versucht noch, den Toten wieder wegzuschaffen, als die herbeieilenden Deutschen ihn ertappen. Ihre Rache ist grausam. Nur Anton kommt davon und muss in den folgenden Jahren mit dieser Last leben. In der Nacht nach der Tat, saß er in einer finsteren Zelle mit einer jungen Frau, die wohl mit dem Mord zu tun hatte. Er sieht nichts von ihr, doch ihre Stimme und ihre Worte brennen sich tief in sein Gedächtnis ein. Anton geht in den Nachkriegszeit seinen Weg, doch in größeren Abständen wird es immer wieder mit seiner Vergangenheit konfrontiert und mit den offenen Fragen, die ihm geblieben sind......

    Die Handlung des Romans zieht sich von 1945 noch weitere 36 Jahre. Wie Fenster tun sich die Episoden im Jahr 1952, 1956, 1966 und 1981 auf, hinein in wichtige Phasen von Antons Leben, die mit den schrecklichen Kindheitserlebnissen in Zusammenhang stehen. Unvermeidlich kehrt der Alltag irgendwann wieder ein. Doch zwischen Verdrängung und schmerzhafter Konfrontation kann es Anton nie hinter sich lassen, wieso das Schicksal ausgerechnet seine Familie getroffen hat und nicht die des Nachbarhauses. Es ist nicht die Schulfrage, die im Vordergrund steht, sondern die Suche nach einer Antwort. Wieso hat der Nachbar die Leiche ausgerechnet vor ihr Haus gelegt? Was passierte in jeder Nacht mit seinem Bruder, seinen Eltern? Anton meidet seine alte Straße mit der schmerzenden Lücke, in der zuvor sein Elternhaus gestanden hat und überlässt es mehr dem Zufall als einer gezielten, bewusst herbei geführten Recherche, um mehr Licht in diese, seine Vergangenheit zu bringen. Mit zunehmendem Alter wird ihm bewusster, wie auch diese kurze schicksalhafte Begegnung mit der jungen Frau in der Zelle sein weiteres Leben geprägt hat. Über die Jahre trifft er immer wieder auf Menschen, die ein neues Puzzleteil zur Rekonstruktion dieser einen Nacht beisteuern.

    Ich brauchte ein paar Seiten, um mich in das Buch hinein zu finden und war zunächst nicht umfassend überzeugt, aber im weiteren Verlauf zunehmend fasziniert vom klaren Stil Mulischs und seiner speziellen Art eine Geschichte zu erzählen.

    Fazit: Ein Roman mit stark psychologisch angehauchten Zügen über die Folgen der deutschen Besatzung während des 2. Weltkrieges in Holland, exemplarisch an einem Einzelschicksal erzählerisch dargestellt.


  20. Cover des Buches Das Fundament der Hoffnung (ISBN: 9783453424630)
    Ladina Bordoli

    Das Fundament der Hoffnung

     (45)
    Aktuelle Rezension von: ulliken

    Das Cover zeigt eine junge Frau, die zielstrebig auf uns zu geht, hinter ihr, direkt an einem See steht ihre hellblaue Piaggio. Über ihr lesen wir den Titel des Buches in rot "Das Fundament der Hoffnung", darüber den Namen der Autorin Ladina Bordoli. Dieses Buch ist das erste der Mandelli-Saga und wurde im August 2021 beim Verlag Heyne veröffentlicht.


    In einem Dorf am Comer See lebt die Familie Mandelli, Großmutter, Mutter und Vater sowie das Mädchen Aurora und ihr großer Bruder Tommaso, der und den sie aufrichtig liebt. Der Vater führt ein Bauunternehmen, Tommaso soll einmal in ferner Zukunft die Firma übernehmen.

    Doch alles kommt anders.


    Ihr Bruder verunglückt tödlich auf einer Baustelle, die ganze Familie ist wie gelähmt, insbesondere ihr Vater Daniele. Er kümmert sich sehr lange nicht um die Firma, so dass diese bald schließen müsste, wenn, ja wenn nicht die 1956 erst 19-jährige Aurora selbst mit dem Maurer Michele die Arbeit aufgenommen hätte. Es zeigt sich, dass sie ein sehr gutes Auge für Ästhetik im Bau, angefangen bei Mauern, hat. Genau aus diesem Grund erhalten sie auch mehrere Aufträge, insbesondere von wohlhabenden Auftraggebern. Doch die Menschen im konservativen katholischen Italien sehen das anders. Frauen haben nicht zu arbeiten! Allem zum Trotz arbeitet Aurora weiter. Zu dem Maurer Michele fühlt sie sich immer mehr hingezogen, auch wenn er ihre Ideen nicht unterstützt. Um ihren Ruf nicht weiter zu gefährden, verloben sich die beiden. Auroras Vater kommt wieder zur Arbeit, um seine Tochter in die Geschäftsführung einzuarbeiten.


    Nach der Hochzeit ziehen Michele und sie in eine eigene Wohnung, doch es kommt der Zeitpunkt, an dem sie sich fragt, ob sie ihm wirklich weiter vertrauen kann. Bisher war sie immer der Meinung, dass er mit allen seinen Ansichten richtig lag. Gott sei Dank hat sie eine liebe Freundin und auch einen Freund, zu dem sie vollstes Vertrauen hat.


    Ladina Bordoli hat uns in ihrem Roman das Italien von 1948 bis 1960 aus der Sicht einer jungen Frau mit einem starken Willen, die dennoch anpassungsfähig und empathisch ist, gezeigt. Unterstützt durch die Liebe ihrer Familie geht sie ihren Weg hoch erhobenen Hauptes. Sie leitet die Firma auch 1978 noch, als ihre 18-jährige Tochter Rosalba, die das Unternehmen eines Tages erben soll, von einem mehrmonatigen Schweizaufenthalt zurückkehrt. 


    Der Roman ist unterhaltsam geschrieben und lässt sich flüssig lesen. Ich empfehle ihn und freue mich auf den 2. Teil der Mandelli-Saga.



  21. Cover des Buches Kältezone (ISBN: 9783785745786)
    Arnaldur Indriðason

    Kältezone

     (20)
    Aktuelle Rezension von: mandalotti

    Am Anfang hab ich mich ziemlich gequält. Die beiden Handlungsstränge wollten irgendwie nicht zusammen passen und so hatte ich auch etwas Probleme mitzukommen. Das klärt sich zwar später, aber wirklich Spannung kommt dann trotzdem nicht auf und man langweilt sich beim Hören etwas. 

  22. Cover des Buches Sunset (ISBN: 9783492274180)
    Klaus Modick

    Sunset

     (53)
    Aktuelle Rezension von: Leseratte_09

    In „Sunset“ beleuchtet Modik die Freundschaft zwischen Lion Feuchtwanger und Bertold Brecht quasi im Rückblick aus den Augen Feuchtwangers. Er lebt weltberühmt und wohlhabend im kalifornischen Exil, als ihn 1056 die Nachricht vom Tode Brechts erreicht. Er ist tief erschüttert und kann sich doch nicht dazu durchringen, den Flieger in die alte Heimat zu besteigen. So lässt er in stummer Zwiesprache mit Brecht die gemeinsamen Jahre Revue passieren. Er hatte Brechts außergewöhnliches Talent entdeckt, ihn gefördert und war ihm – auch wenn sie sich ein Leben lang gesiezt haben – sehr eng verbunden.

    Mich hat von Anfang an der Schreibstil von Modik fasziniert. Er nutzt immer wieder wunderbare Wortspiele, um nicht nur die Figuren zu charakterisieren, sondern auch um Landschaft und Handlungsorte zu beschreiben. Fast hat man das Gefühl, mit am Tisch der Feuchtwangers zu sitzen. Mir war zunächst nicht klar, ob die Geschichte größtenteils fiktiv ist oder auf intensiven Recherchen und Zeitzeugnissen beruht. Es ist vieles einfach so detailgetreu beschrieben, wenn aus Verhörprotokollen zitiert wird. Doch wie ich nach einer kurzen Recherche erfahren habe, ist Modik sehr vertraut mit dem Leben und Werk Feuchtwangers hat er doch über diesen Autoren seine Doktorarbeit verfasst.

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ist es doch leicht zu lesen und gibt trotzdem viel Wissen an Leserinnen und Leser weiter. Der ungewöhnliche Schreibstil Modiks ist ebenfalls ein Plus.

     

  23. Cover des Buches Gaza (ISBN: 9783037310809)
    Joe Sacco

    Gaza

     (6)
    Aktuelle Rezension von: sabatayn76
    'Die ganze Welt verurteilt uns als Terroristen. Menschen, deren Häuser über ihren Köpfen zerstört werden, betrachtet man als Terroristen!' Inhalt: Joe Sacco erzählt in der Graphic Novel 'Gaza' von zwei Massakern, die sich im Jahre 1956 im Gaza-Streifen zugetragen haben: das in Chan Yunis, laut der UN das größte an Palästinensern auf palästinensischem Boden verübte Massaker, bei dem 275 Menschen getötet wurden, sowie das in Rafah, bei dem Dutzende palästinensische Männer getötet wurden. Im Anhang finden sich zudem Dokumente und Quellen zu den Massakern sowie Interviews mit Israelis und palästinensische Angaben zur Zerstörung von Wohnhäusern in Rafah im Jahre 2003. Mein Eindruck: Joe Saccos düstere Zeichnungen vermitteln einen trostlosen Eindruck vom Leben im Gaza-Streifen und bieten einen guten Einblick in den Nahostkonflikt, in ägyptische Politik unter Nasser sowie in die alltägliche Menschenrechtsverletzung in Israel und den besetzten Gebieten. Wer sich bisher nur aus israelischer Sicht mit dem Nahostkonflikt befasst hat, wird hier einiges über die Armut und die Not des palästinensischen Volkes, über Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, über Gewalt und Unmenschlichkeit gegen Palästinenser lernen. Damit trägt das Buch meiner Meinung nach entscheidend zum differenzierteren Verständnis des Konflikts und zur komplexeren Betrachtung der Problematik bei. Mein Resümee: Ein Buch, das traurig, wütend und hilflos macht ob der Ignoranz der Welt für die Belange und das Leid der Palästinenser. Sehr empfehlenswert. 'Die Ermordung eines Palästinensers ist in Gaza Routine. Sein Verlust wird außerhalb des engen Kreises von Familie, Nachbarn und Freunden keine Wellen schlagen.'
  24. Cover des Buches Verlorene Engel. Ein Fall für Max Heller (ISBN: 9783742418135)
    Frank Goldammer

    Verlorene Engel. Ein Fall für Max Heller

     (4)
    Aktuelle Rezension von: Irve

    Angst macht sich breit in Dresden, denn in letzter Zeit sind Frauen vergewaltigt worden, und einige von ihnen mussten ihr Leben lassen. Der Schock sitzt tief – nicht nur bei den Betroffenen, auch Max Heller und seine Kollegen sind sehr bestürzt und bemüht, die Verbrechen möglichst schnell aufzuklären und dem Täter alsbald Einhalt zu gebieten. Aber das ist gar nicht so leicht, denn trotz zahlloser Überstunden, Tricks der Polizei und umfangreichen Ermittlungen kommt man nicht so recht voran. Hinweise führen zu mehreren Verdächtigen, darunter auch zwei entflohenen Russen, was Heller ein Wiedersehen mit Saizev beschert.

    Neben der Verbrechensbekämpfung thematisiert „Verlorene Engel“ zudem – wie die vorherigen Bände der Reihe auch – das Verhältnis Deutschlands zu Russland, aber auch die Entwicklungen durch die Diskrepanzen von Ost und West. Auf politischer Ebene wird es angerissen, auf privater Ebene jedoch greifbarer dargestellt, denn die Hellers haben zwei Söhne, von denen der eine im Westen lebt, der andere auf höherer Ebene im Osten tätig ist.
    Und dann ist da noch Anni, die Adoptivtochter der Hellers, die sich plötzlich ganz merkwürdig verhält. Ob es etwas mit ihrer Freundin Vera zu tun hat, bei der es häusliche Probleme gibt? Oder liegen die Ursachen ganz woanders?

    Max Heller wird erneut an jeder Front des Lebens gefordert und macht seine Sache wie immer sehr gut. Er beweist Geduld und Einfühlsvermögen und bleibt sich treu. Er ist einer meiner Lieblingsermittler und es hat wieder viel Spaß gemacht, ihn eine Zeit lang zu begleiten, ihm dienstlich und privat über die Schulter zu schauen, mit ihm zu bangen und auf eine positive Wende der Dinge zu hoffen.

    Nicht nur seine Figur ist wieder gut gelungen, sondern sowohl der gesamte altbekannte Personenkreis als auch die für diesen Fall relevanten Personen – die Opfer, die Verdächtigen. Das gilt ebenfalls für die Schilderungen des Nachkriegs-Dresdens, das auch gute zehn Jahre nach Kriegsende einiges an Aufholbedarf hat, aber vor allem für die ganz eigentümliche Stimmung, die bei mir jedes Mal bei einem Buch der Reihe um Max Heller aufkommt.
    Die Atmosphäre ist intensiv, greifbar und wird von Spannung und Sympathie genährt. Das liegt neben dem einnehmenden, packenden Stil des Autors auch am Sprecher, denn Heikko Deutschmann vertont auch diesen Fall so lebendig, dass sich das Damalige wie ein eindrucksvolles Kopfkino verselbstständigt.

    Nun freue ich mich – allerdings wehmütig – auf den nächsten Fall, der leider auch der letzte für den Kommissar sein wird.

    Mehr über mein liebstes Hobby gibt es auf der Facebookseite „Irve liest“ und dem Instagram-Account „irveliest“ zu erfahren. Hier zeige ich zeitnah, was ich gerade höre oder lese und gebe dabei gerne einen ersten Eindruck preis. Über virtuelle Besucher und einen freundlichen, buchigen Austausch freue ich mich dort sehr.

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