Bücher mit dem Tag "1967"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "1967" gekennzeichnet haben.

67 Bücher

  1. Cover des Buches Dune – Der Wüstenplanet (ISBN: 9783453323131)
    Frank Herbert

    Dune – Der Wüstenplanet

     (526)
    Aktuelle Rezension von: Tobias_Damaschke

    Anlässlich des zweiten Dune-Films von Denis Villeneuve habe ich mir das erste Buch von Frank Herbert noch einmal vorgenommen, weil es viele Jahre her ist, dass ich es das erste Mal las. Meine Meinung damals war: Es ist gut, aber irgendwie komisch geschrieben und sehr kompliziert. Meine Meinung heute ist: Ja, es ist komisch geschrieben und kompliziert, aber es ist trotzdem oder vielleicht sogar genau deswegen ein solcher Klassiker.

    Über den Einfluss und die Wichtigkeit von Dune wurde schon oft genug geschrieben und das mit Recht: Moderne Science Fiction ist ohne die Dune-Romane kaum denkbar. Herbert erschafft eine futuristische, faszinierende Welt, die unendlich weit entfernt scheint und trotzdem zum Greifen nahe: Denn das erste Dune-Buch ist im Prinzip wie ein Fantasy-Epos geschrieben. Große Häuser, die das Reich (in diesem Fall das Weltall) unter sich aufgeteilt haben, Herzöge, Barone und ein Imperator, die politische Ränkeschmiede betreiben und die Geschichte eines Volkes von Einheimischen, die sich gegen ihre kolonialistisch angehauchten Invasoren wehren. Die Kraft und Macht, die von einer Messias-gleichen Figur ausgehen kann und wie sich Menschen die Religion so zur Waffe aneignen können, um ihre Ziele zu erreichen. 

    Man merkt, die Themen von Dune sind nicht einem bestimmten Genre angepasst; genauso gut könnte eine solche Geschichte aus einem Mittelalter-Roman stammen. Aber genau das macht Dune so besonders: Indem Herbert ein Sci-Fi-Setting wählte, das uns trotz allem so altbekannt und auch aktuell vorkommt wie kaum ein anderes gibt er seiner Geschichte einen Realismus und eine historisch beeinflusste Wucht (Stichwort: Aufstieg des Islam), der man sich beim Lesen kaum entziehen kann.

    Aber Dune ist auch sehr herausfordernd. Der Schreibstil ist meist flüssig, manchmal aber auch etwas stockend. Actionszenen werden mehr erklärt als beschrieben. Manche Dinge, die besonders gegen Ende passieren, würden manche wohl als etwas zu merkwürdig für ihren Geschmack abtun. Und das ist auch völlig in Ordnung: Dune möchte seine Leser nicht zufriedenstellen. Es möchte seine Leser herausfordern und zum Nachdenken anregen.

    Die neuen Filme sind hervorragend und ich kann sie nur empfehlen. Genauso wie dieses Buch und die Nachfolgebände. Dune wird immer ein Klassiker bleiben, denn seine Themen sind zeitlos.

  2. Cover des Buches Hundert Jahre Einsamkeit (ISBN: 9783462050219)
    Gabriel García Márquez

    Hundert Jahre Einsamkeit

     (555)
    Aktuelle Rezension von: Duenenwind

    "Hundert Jahre Einsamkeit" von Gabriel García Márquez ist zweifellos ein Meisterwerk der Weltliteratur. Mit einer faszinierenden Erzählweise entführt einen der Autor in die Welt der Familie Buendía und schafft eine epische Saga, die über Generationen hinweg von Liebe, Leidenschaft, Macht und Einsamkeit erzählt.

    Das Buch verbindet Realität und Magie miteinander und versetzt einen in eine Welt voller surrealer Ereignisse, die sich zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft abspielen. Die poetische Sprache und die bildhafte Darstellung machen das Buch für mich zu einem Leseerlebnis und zu einem der Bücher, in die man immer mal wieder hineinschauen, -lesen kann.

    Gabriel García Márquez gelingt es, komplexe Themen wie das Verhältnis von Mensch und Natur, die Macht der Familie und die Vergänglichkeit des Lebens zu behandeln und gleichzeitig eine mitreißende Geschichte zu erzählen.

  3. Cover des Buches Der Baader-Meinhof-Komplex (ISBN: 9783455850703)
    Stefan Aust

    Der Baader-Meinhof-Komplex

     (309)
    Aktuelle Rezension von: hamburgerlesemaus

    Während meine Mutter beim Post-oder Bankschalter anstand (ATM gab es damals noch nicht), guckte ich mir das große Poster mit all den gesuchten RAF-Gesichtern an. In jeder Bank, Geschäft, Bahnhof oder öffentlichem Amt hing dieses Plakat! Wann immer wir mit unseren Eltern aus Hamburg nach Hause nach HH-Lemsahl fuhren, wurden wir von mindestens einer Polizeikontrolle gestoppt. Am Ende wohnte die RAF nur 5 Km von meinem Elternhaus in Poppenbüttel entfernt.

    #derbaadermeinhofkomplex war das erste Buch, das mir alle Zusammenhänge der RAF darstellte.
    Es ist schon länger her, dass ich es gelesen habe, aber ich weiß noch, das es sich wie ein Krimi las. 878 Seiten Spannung pur. Allerdings erinnere ich mich auch, dass ich über Baaders seitenlangen, intellektuellen Ergüsse ohne Punkt und Komma im Gerichtssaal hinweggelesen habe.
    Danke #stefanaust

  4. Cover des Buches Das italienische Mädchen (ISBN: 9783442494828)
    Lucinda Riley

    Das italienische Mädchen

     (466)
    Aktuelle Rezension von: Bianca_Cimiotti

    Das Buch hat mir sehr gefallen. Ich habe es angefangen zu Lesen und wollte nicht mehr aufhören.

    Rosanna ist ein schüchternes Mädchen, doch wenn Sie singt ist es einzigartig. Roberto Rossini noch Musikstudent, aber schon angehender Opernstar erkennt ihr Talent. Er empfiehelt den Eltern von Rosanna das sie Gesangsstunden bekommen soll. Doch in einem kleinen Familienbetrieb in Neapel wird jede Hand gebraucht. So setzt sich Rosanna`s Bruder Luca für ihre Gesangsstunden ein, bezahlt sie und deckt Sie für die Zeit. Rosana ist aber auch beeindruckt von Roberto - in ihrem Tagebuch schreibt sie, den heirate ich später einmal.
    Jahre später treffen Rosanna und Roberto erneut aufeinander in der Mailänder Scala. Den auch Rosanna hat es dank ihres Talentes und Unterstützung ihres Bruder Luca dorthin geschafft. Luca scheint seine Bestimmung in Mailand gefunden zu haben. Rosanna und Roberto treten gemeinsam auf und feiern als Eheleute einen unvergleichlichen Siegeszug durch die Opernhäuser der Welt. Doch ihre Liebe ist toxisch. Doch weder mit einander, noch ohne den anderen können Sie auskommen. Währen die eine Liebe zerbricht, finden die anderen die Liebe nach langer Zeit zueinander. 


  5. Cover des Buches Morton Rhue "Die Welle", Literaturseiten (ISBN: 9783956867842)
    Morton Rhue

    Morton Rhue "Die Welle", Literaturseiten

     (2.323)
    Aktuelle Rezension von: lolbuecher

    Hab am Anfang etwas gebraucht mich an die Art des erzählens zu gewöhnen und den Schreibstil, aber dann bin ich schnell durchgekommen.  


    Die Darstellung der Schüler und ihrer Reaktionen auf "Die Welle" erschien mir manchmal etwas unglaubwürdig und oberflächlich. Hätte gern mehr über die verschiedene Charaktere und ihre Sichtweise erfahren. Etwas ausführlicher formuliert.


    In dem Buch wird einen aufgezeigt wie schnell man doch dem Gruppenzwang unterliegen kann.


    Zum Ende hin fand ich es etwas zu kurz zusammengefasst und es gab zu viele Probleme, die nicht ausführlich genug behandelt wurden.

  6. Cover des Buches Allein unter Juden (ISBN: 9783518466841)
    Tuvia Tenenbom

    Allein unter Juden

     (13)
    Aktuelle Rezension von: Neuneuneugierig
    "Bitterböse", sehr authentisch (zumindest scheint es so, wenn man sich über #tuviatenenbom informiert) und ganz anders. Und nein, ich habe ich sein früheres Werk nicht gelesen. Doch scheint er vielen, viel zu ehrlich, als dass man es ertragen könnte. Das Buch teilt und vereint einen. Man diskutiert und argumentiert mit ihm. Stimmt ihm zu und ist wütend. Doch nach der Lektüre versteht man vieles doch einfach besser auch wenn man das vielleicht nicht immer zugeben möchte. Die Geschichte und Meinungs-Impfung ist schon sehr tief in uns verwurzelt. 
    .
    Ein halbes Jahr Israel Aufenthalt, mal als Jude, ganz oft als Österreicher und manchmal als Araber. Tuvia Tetenbom dort aufgewachsen, dann ausgewandert in die USA, studierter Künstler und Rabbiner besucht sein Heimatland und blickt "hinter die Kulissen". 
  7. Cover des Buches Just Kids (ISBN: 9783596188857)
    Patti Smith

    Just Kids

     (97)
    Aktuelle Rezension von: Sabine_Schiffner

    Just Kids: So beschreibt Patty Smith ihre Beziehung mit dem ihr rein äußerlich stark ähnelnden späteren Fotografen Mapplethorpe, androgynes Wesen wie sie, schön, bleich, schmal. Aber seine Drogensucht und seine Sexbesessenheit führten bei ihm zu einem viel zu frühen Ende. Patty Smith hat die schlimmen und schillernden Zeiten, die sie beschreibt, die vielen hungrigen Jahre, in denen sie oft sogar obdachlos waren, in einem berührenden Buch beschrieben. Und sie geht wirklich mit naiven Augen durch diese Welt, als eine reine unschuldige Traumtänzerin bleibt sie unberührt von all dem Chaos, dem Dreck, dem Blut, dem Gestank um sie herum. Aber sie lässt sich vom Leid und vom frühen Tod der Rock- und Kunstikonen der 70er Jahre sehr berühren und wird, weil sie immer daran glaubt, dass sie es eines Tages als Künstlerin schafft, dann auch tatsächlich den Durchbruch schaffen, bevor sie sich mit dem von ihr über alles geliebten Ehemann und ihren beiden Kindern in ein normales Leben zurückzieht. Dieses Buch aber ist nicht dem normalen Leben gewidmet, sondern vor allem dem extremen, exzentrischen Leben mit dem von ihr über alles geliebten Herzens- und Kunstfreund Robert Mapplethorpe. Sie hat ihm, der 1986 viel zu früh an AIDS verstarb, versprochen, ihre gemeinsame Liebes-  und Lebensgeschichte aufzuschreiben und hat das, mit manchmal naiv klingender Schreibweise, getan und ging mir mit ihrer Erzählung seines kurzen und aufrechten und für die Kunst brennenden Lebens sehr zu Herzen. 

  8. Cover des Buches Die Kinder des Wüstenplaneten (ISBN: 9783453319554)
    Frank Herbert

    Die Kinder des Wüstenplaneten

     (117)
    Aktuelle Rezension von: Monika_Grasl

    Nach dem Ende von Band 2 kommt man zu der Überzeugung, dass in Band 3 naturgemäß Alia und Pauls Kinder ins Zentrum der Handlung rücken. Eine Überlegung, die sich bereits auf den ersten Seiten bewahrheitet. Allerdings in einem Umfang, was man so nicht vermuten würde. Denn diesmal geht es um all die Leben, welche sowohl Alia, als auch die Zwillinge in sich tragen. Während Alia mit einer zunehmenden Machtgier ins Zentrum der Handlung rückt, bleibt bei Leto und Ghanima erstmal unklar, in welche Richtung sich die beiden entwickeln.

    Klar hervor arbeitet sich dies erst, als Lady Jessica nach Arrakis zurückkehrt. Sie weiß bereits um das Schicksal ihrer Tochter und dem was die Schwesternschaft für ihre Enkel vorgesehen haben. Was Jessica jedoch nicht bedacht hat ist der Umstand, dass gerade Leto außerhalb dieser festgesetzten Regeln aggieren wird.

    Zu Anfang dümpelt die Handlung ein wenig dahin, was sich schlagartig ändert, als Leto und Ghanima gezwungen sind unabhängige Wege zu  bestreiten. Hier wird insbesondere der Fokus auf Leto gerichtet, was interessant anmutet, gelegentlich jedoch in zu vielen Längen der unzähligen Leben ausschweift. Leto wird dabei allerdings klar, dass der Wüstenplanet so, wie er jetzt besteht, keine Zukunft haben wird. Dies zwingt ihn zu drastischen Maßnahmen. Entscheidungen, welche in meinen Augen, ruhig etwas mehr ausgebaut gehört hätten. So bleibt alles eher in einem dunstigen Nebelschleier, der am Ende zwar seine Auflösung findet, aber ein etwas unbefriedigtes Gefühl zurücklässt. Die Nebenfiguren bekommen diesmal dafür mehr Platz eingeräumt, was in mancherlei Hinsicht wieder einen guten Fokus auf die Story liefert, da man sie somit aus einem anderen Blickwinkel betrachten kann.


    Fazit: Band 3 ist eine deutliche Steigerung zu den ersten beiden Bänden. Es geht nach wie vor um die Macht auf dem Wüstenplanet, wobei diesmal die Handlung besonders komprimiert ist. Zugleich bekommt man einen Einblick in die Verhaltensmuster der Verwandten der Atreides, obwohl es sich hier immer nur um kurze Augenblicke handelt.

  9. Cover des Buches The Muse (ISBN: 9780062409928)
    Jessie Burton

    The Muse

     (4)
    Aktuelle Rezension von: walli007

    Aus Trinidad ist die junge Odelle Bastien nach London gekommen, um ihren Traum zu verwirklichen. Zunächst verwirklicht sie jedoch nur, als Verkäuferin in einem Schuhladen ihr Leben zu finanzieren. Erst im Jahr 1967 bekommt die sie Chance als Typistin in einer Galerie zu arbeiten. Ihre Chefin, die nur Quick genannt wird, scheint einen Narren an ihr gefressen zu haben. Sie unterstützt Odelles Traum, eine Schriftstellerin zu werden. Gerade zu dieser Zeit wird der Galerie ein Gemälde angeboten, dessen unklare Herkunft ein Geheimnis in sich birgt. Odelle taucht ein in die Geschichte der jungen Olive Schloss, die mit ihren Eltern kurz vor Beginn des spanischen Bürgerkrieges in Andalusien lebt.


    Frauen in der Kunst - wie unterschiedlich ist deren Rezeption in den 1930ern und in den 60ern. Auch Olive träumt davon, Künstlerin zu sein. Ihre genialen Gemälde verstauben jedoch auf dem Boden, weil sie ihrem Vater, ein Kunsthändler, nicht zutraut sie als weibliche Künstlerin anzuerkennen und zu vermarkten. Frauen sind eben keine Künstler. Wie anders ist es da als der junge Revolutionär und Maler Isaak Robles mit seiner Schwester Teresa bei den Schlosses auftaucht. Odelle hat da in den 60ern schon eher eine Chance als Künstlerin zu bestehen, wäre da nicht das kleine Hindernis, das sie als Farbige eben doch weniger angesehen ist. Doch Quick, die sich um so etwas nicht schert, ist ihr eine Inspiration und Hilfe.


    Man kann kaum alle Themen aufzählen, die in diesem Buch sanft aber konsequent angerissen werden, Liebe, Krieg, Tod, Kunst, Emanzipation, Toleranz, Intoleranz und so fort. Nachdem ein wenig mit Steinen gepflasterten Zugang zu Beginn des Buches, kann man sich kaum noch von der Geschichte lösen. Es ist die große Kunst der Autorin, die beiden Handlungsstränge so zu verbinden, dass man gebannt immer weiterlesen muss. Gleichzeitig beginnt man aber auch nachzudenken, über die Rolle der Frau, überhaupt und in der Welt der Kunst. Der Entwicklung der Kunst und der Künstlerin über die Jahre, welche Chancen das Leben bietet und der Krieg nimmt. Auch wenn einige Themen nur angerissen werden können, so entfaltet das Buch doch eine Tiefe, die man zunächst nicht erahnt. Vielleicht ist es nur die Geschichte eines Bildes und dennoch ist es so viel mehr.


    4,5 Sterne

  10. Cover des Buches Maria, ihm schmeckt's nicht (ISBN: 9783844522792)
    Jan Weiler

    Maria, ihm schmeckt's nicht

     (90)
    Aktuelle Rezension von: Monice

    "Maria ihm schmeckt`s nicht!" von Jan Weiler,


    ein Buch mit viel Humor. Mir persönlich hat der Stil sehr gut gefallen und auch der Humor war sehr passend. Ich glaube jeder ist froh nicht einen solchen Schwiegervater zu haben, aber er hätte hier nicht fehlen dürfen. Der rote Faden rund um die Hochzeit und die Italienische Familie hat sehr gut gepasst und wurde auch sehr konsequent durch gezogen. Für mich genau das richtige zum lachen zwischen durch.
    Die Kapitel waren, sehr angenehm aufgeteilt, so das es sich Thematisch sehr passend aufgeteilt hat. Es war erst das zweite Buch von Jan Weil er für mich, aber definitiv nicht das letzte.

    Zum Inhalt:
    Eine Hochzeit für Jan und Sara, das lässt sich sein Schwiegervater nicht zweimal sagen und schon ist die Familie in Italien informiert. Das dort die ein oder andere, mehr oder weniger Gute Nachricht auf sie wartet ahnt keiner als sie sich auf den Weg nach Italien machen. Doch in Italien soll sich alles verändern und vor allem das Ende steht wohl doch nicht so fest, wie gedacht.

  11. Cover des Buches Endstation für neun: Ein Kommissar-Beck-Roman. (ISBN: 9783499244445)
    Per Wahlöö

    Endstation für neun: Ein Kommissar-Beck-Roman.

     (66)
    Aktuelle Rezension von: supersusi

    Bewertet mit 4 Sternen

    Ein sehr spannender Krimi, der sich flüssig liest und aus Sicht der ermittelnden Beamten geschrieben ist, die in mühseliger Kleinarbeit ermitteln, um herauszufinden, wieso in einem Bus 9 erschossene Leichen aufgefunden wurden.

    Die Polizisten mit ihren Schwächen und Stärken waren mir schon aus anderen Krimis bekannt und es ist eine angenehme Mischung aus Privatleben, Eigenheiten und Polizeiarbeit. Viele Ermittlungen gehen ins Lehre oder in die falsche Richtung und so gehen die Ermittlungen schleppend voran, was die Spannung aber nicht schmälert. Außerdem werden zig Leute befragt, was nicht so einfach ist, da teilweise ein Zusammenhang zu älteren Fällen gesucht wird und die damals befragten Zeugen nochmals aufgesucht werden sollen, diese aber oft weggezogen oder verstorben sind. Eine heiße Spur gibt es nicht. Erst am Schluß erfährt man die ganze Wahrheit.

    Mir gefällt diese Reihe, da sie nicht blutrünstig die Leiden der Opfer schildert, einen guten Einblick in die Polizeiarbeit der 60ziger Jahre in Schweden gibt und nicht so reißerisch ist. Auch wenn das Tempo eher gemäßigt ist, kann man das Buch kaum weglegen.

    Wer gediegene Krimis mag, kommt mit diesem Buch (und der ganzen Reihe) auf seine Kosten.

     
  12. Cover des Buches Amok (ISBN: 9783453025547)
    Richard Bachman

    Amok

     (284)
    Aktuelle Rezension von: Bellis-Perennis

    „Der Morgen, an dem es über mich kam, war schön; ein schöner Maimorgen.“ 

    Mit diesem ersten Satz beginnt das Buch „Amok“ von Richard Bachmann. Hinter diesem Namen steht niemand geringerer als Stephen King, der Meister der Horror- und Thrillerliteratur. 

    1977, also lange, bevor der Albtraum von um sich schießenden Schülern Wirklichkeit geworden ist, beschreibt Richard Bachmann wie der Schüler Charles Decker, beinahe seinen Physiklehrer mit einem Schraubenschlüssel erschlägt, weswegen er vom Direktor der Schule verwiesen wird. Doch statt die Schule zu verlassen, holt er eine Schusswaffe, erschießt seine Mathematiklehrerin und nimmt deren Schüler als Geiseln.  

    In den nächsten bangen drei Stunden fungieren die Geiseln als Therapiegruppe für Decker. Dass sie dabei über ihre eigenen Probleme diskutieren und einige sehr persönliche Geschichten erzählen, ist ein perfides Katz- und Mausspiel von Charles Decker. Wenig später erschießt er noch den Geschichtelehrer, beendet die Geiselnahme und gibt auf.  

    Meine Meinung: 

    1977 als das Buch erstmals erschienen ist, war ich siebzehn und das Buch wurde natürlich in der Schule besprochen. Wir hatten da eine engagierte Englisch-Lehrerin, die es mit uns gelesen hat (heimlich, außerhalb des Lehrplans). Mein Gedächtnis lässt mich ein wenig im Stich, denn ich habe kaum eine Erinnerung an das Buch - nur dass sie ein paar Exemplare nach Wien geschmuggelt haben soll. Wir mussten uns zu dritt oder zu viert eines teilen und ich habe keinen besonderen Ehrgeiz entwickelt, darin zu lesen. Nun habe ich es nachgeholt, aber dennoch keinen richtigen Zugang gefunden.  

    Ja, Charles Decker ist ein Außenseiter, ja, er kommt mit dem Bildungssystem nicht zurecht - doch gibt ihm (oder jedem anderen Amokläufer) das, das Recht zur Waffe zu greifen? 

    "Mittwochmorgen, zehn nach neun, und jeder [ist] für einen weiteren Tag gefangen im großartigen, engmaschigen Netz von Mutter Bildung."

    Der Autor gewährt uns einen Blick in die Psyche des Täters und der Geiseln, die sich plötzlich mit Charles solidarisieren. 

    Als sich die Amokläufe in amerikanischen Bildungseinrichtungen in den 1980-er und 1990-er Jahren häufen, und der einige Täter Kings Buch im Spind hatten bzw. sogar daraus zitierten, ließ Stephan King sein Werk im Jahr 2000 aus dem amerikanischen Buchmarkt nehmen. Vor allem die Berichterstattung über die Ereignisse vom 20. April 1999 von Littleton, Colorada, hat den Autor in Absprache mit seinem Verlag zu diesem Schritt bewogen. Auch im deutschsprachigen Raum ist das Buch nur mehr antiquarisch zu erhalten. Ich habe es bei einer Freundin geliehen. 

    Dass das Phänomen Amoklauf in Schulen kein ausschließlich amerikanisches ist, zeigen ähnliche Vorfälle in Deutschland (Winnenden und Ansbach beides 2009) oder in anderen Ländern. 

    Fazit:

    Auch nach Jahrzehnten Pause und abermaliges Lesen muss ich feststellen, dass ich dem Buch nicht nähergekommen bin, daher nur 3 Sterne. 

     

     

  13. Cover des Buches Der Gottkaiser des Wüstenplaneten (ISBN: 9783453320444)
    Frank Herbert

    Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

     (88)
    Aktuelle Rezension von: glasratz


    Arrakis wird nicht mehr Dune genannt. Es ist ein grüner Planet, wie Millionen anderer auch. Doch 3500 Jahre nach dem Tod von Paul Atreides herrscht von dort noch immer sein Sohn Leto II über das bekannte Universum. Nach seiner Verschmelzung mit den Sandforellen in ein Mischwesen aus Wurm und Mensch verwandelt, ist er selbst die letzte Quelle von Melange, ein als Gott verehrter Despot, der mit seiner eisernen Herrschaft die Menscheit auf ihren „Goldenen Pfad“ schicken will.

    Trotz der interessanten Prämisse setzt dieses Buch den Abwärtstend in der Folge der Dune-Romane unbeirrt fort. War „Die Kinder des Wüstenplaneten“ keine gute Fortsetzung, aber für sich kein schlechter Roman, so ist dieses Buch zwar eine logische Fortsetzung, aber allen voran kein gutes Buch.

    Zunächst ist hier das Problem, dass das Buch nicht dem Muster der vielschichtigen Handlungsstränge seines Vorgängers folgt, sondern stattdessen nach dem wesentlich einfacheren, kammerspielartigen Muster von „Der Herr des Wüstenplaneten“ gestrickt ist. Ja, stellenweise fühlt es sich sogar so an, als versuche Herbert das gleiche Buch mit anderen Charakteren noch einmal neu zu schreiben. Das bedeutet, dass es abseits der Haupthandlung um den Protagonisten Leto II höchstens einzelne Szenen, aber keine wirklichen Geschichten gibt.

    Dazu kommt, dass der Plot selbst wenig ereignisreich ist. Reine Gespräche nehmen, wie in den anderen Büchern auch, den Hauptteil ein, werden aber nur selten durch irgendwelche Ereignisse, die die Handlung vorantreiben würden, unterbrochen. Im Grunde redet Moneo mit Leto, Leto mit Duncan, Duncan mit Moneo, dann wieder Moneo mit Leto. Dass etliche der Gespräche keinen Sinn machen, sondern nur von Leto gefördert werden um andere Charaktere zu verwirren, wird dabei explizit erwähnt. Dies macht es dem Leser nicht unbedingt leichter.

    Es macht auch viel weniger Spaß diesen Gesprächen zu folgen als in den Vorgängern. Leto hat in den Jahrtausenden seiner Herrschaft einen großen Teil der Kultur und Gesellschaftsordnung der Welt von Dune ausradiert. Mentaten sind verboten, die Zensunna und die Orange-Katholische Bibel spielen keine Rolle mehr, der Adel ist entmachtet und CHOAM ist Geschichte. Damit ist Frank Herberts Welt ein großer Teil ihrer scheinbaren Tiefe, von welcher sie über die vorherigen Bände gezehrt hat, einfach genommen. Wie scharf dieser Bruch ist, zeigt sich auch daran, dass sämtliche Einleitungstexte der Kapitel nur noch von Leto stammen, nicht mehr aus anderen Hintergrundwerken des Universums.

    Natürlich, dies ist vermutlich gewollt und soll die Absolutheit der Herrschaft des Gott-Imperators zeigen, aber spannender macht es das Buch auch nicht.

    Dies liegt zum großen Teil darin begründet, dass Leto kein besonders interessanter Charakter ist. Er war es schon im letzten Band nicht. Nun, als Quasi-Gott ist er es noch weniger. In jeder Szene ist er stets ein Dozent, der mehr Oberlehrer als Despot seinen Untergebenen mit vielen sprachlichen Tricks und Fallstricken seine Philosophie offenbart. Dabei wiederholt er sich auch gerne oder erklärt unterschiedlichen Charakteren das selbe Thema. Zu meinem Leidwesen hat mich die Philisophie des Goldenen Pfads wesentlich weniger interessiert als die Gedankenwelt der Fremen und die Zensunna.

    Der Goldene Pfad selbst wird auch trotz der gewaltigen Textmenge die darüber geschrieben wird nie ganz erklärt. Es bleibt ein Sammelsurium aus unterschiedlichen, sich mitunter widersprechenden Ideen. Gespräche dieser Art waren schon der Tiefpunkt des Vorgängers und nun machen sie das ganze Buch aus!

    Auch die anderen Charaktere des Buches sind keine großen Würfe. Sie sind hauptsächlich eindimensionale Statisten, die genau ein oder zwei Emotionen verkörpern und eigentlich nur dazu da sind um Leto irgendwelche Gesprächspartner zu geben. Nicht einmal der hundertfach wieder geklonte Duncan Idaho schafft es an seinen Vorgänger aus dem letzten Roman heranzukommen. Er wirkt hier wie eine schlechte Parodie von Huxleys John Savage.

    Passend dazu herrscht im gesamten Buch eine merkwürdige Atmosphäre unterdrückter Sexualität. Ständig wird darüber gesprochen, Andeutungen gemacht oder Gerüchte verbreitet. Ständig darf irgendjemand nicht mit irgendjemandem schlafen aber eine oder beide Seite dürfen oder möchten nicht, weshalb nichts daraus wird. Das wirkt irgendwie ungesund und entwickelt sich zum Ende hin zu einem unterschwelligen Hauptthema des Buches. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich damit anfangen soll. Meine beste Theorie ist, dass der Autor bei diesem Buch etwas frustriert war und bei den anderen davor wohl nicht.


    Alles in Allem ist es wirklich kein gutes Buch. Die Dune-Romane weisen damit einen linearen Abwärtstrend in der Qualität auf und ich bin sehr gespannt, ob sich dies beim nächsten Roman fortsetzt.

  14. Cover des Buches Unsichtbar (ISBN: 9783499252570)
    Paul Auster

    Unsichtbar

     (166)
    Aktuelle Rezension von: Clarissa03

    Der 20jährige Adam Walker möchte gerne Dichter werden und Bücher veröffentlichen. Er lernt den 35jährigen Born und seine Freundin kennen und stellt schnell fest, dass die Welt doch nicht so einfach ist, wie er sich das vorstellt. Oberflächlich betrachtet ist er ein Träumer und man muss aufpassen zwischen Lügen und Wirklichkeit.

    Das Buch ist von Anfang bis Ende, auf seine Art, spannend geschrieben. Die Sätze einfach und doch genial, wie ich finde.

  15. Cover des Buches Invisible (ISBN: 9780312389420)
    Paul Auster

    Invisible

     (15)
    Aktuelle Rezension von: Orisha

    Part I: Wir schreiben das Jahr Frühjahr 1967 – Der zwanzigjährige Adam Walker studiert an der Columbia University und trifft auf einer Party (Rudolf) Born und Margot. Sie sind sich sofort sympathisch und Walker lässt sich auf die beiden ein. Als Born ihm ein Angebot macht, kann er nicht widerstehen und er lernt Born von einer anderen Seite kennen.

    Part II: 40 Jahr später, Walker wendet sich an einen alten Freund. Todkrank bittet er um ein Treffen und beginnt aus seiner Vergangenheit zu erzählen: Die Liebe zu seiner Schwester – die etwas mehr ist, als sie sein sollte und die Begegnung mit Born leben wieder auf.

    Part III: Wieder finden wir uns im Jahr 1967, es ist Herbst: Walker ist in Paris, um sein Studium weiter fortzuführen. Dort begegnet er erneut Margot und auch Born ist nicht weit. Als beide Parteien erneut aufeinandertreffen, beschließt Walker Born eine Falle zu stellen.

    Part IV: Walkers Freund soll seine Memoiren verfassen, doch das Leben meint es anders. Und so beginnt er, alte Bekannte Walkers aufzuspüren, um ein letztes Lebenszeichen von Born zu erhalten.

    Mein vierter Auster – sein 15. Roman – ist schwer zu beschreiben. Denn obwohl wir hier die Lebensbeichte Adam Walkers zu lesen bekommen, ist das Buch doch etwas mehr als ein rein biographischer Abriss. Zwischen 1967 und 2007 changiert die Geschichte, die aus mehreren Perspektiven und vier Abschnitten erzählt wird und sich immer wieder um das vermeintlich fatale Jahr 1967 dreht. Doch ist dieses Jahr so fatal? Obwohl uns Auster bzw. Walker das glauben machen will, ist es letztlich eine Entwicklung, die auf den Entscheidungen des Protagonisten beruhen (wie in jedem Leben). Unklar bleibt die Wahrhaftigkeit der Geschichte – der Lebensgeschichte Walkers – die vor allem im letzten Part noch einmal eine andere Perspektive bekommt. 

    Und damit bin ich beim Kern meiner Kritik: Denn, was Auster mit der Geschichte sagen will, ist mir unklar. Moralische Grenzen werden überschritten, will er schockieren? I simply don’t know. Welche Rolle Born wirklich einnimmt bleibt unklar. Walker Lebensgeschichte oder -lüge, ebenso. Jemand meinte zu diesem Buch, dass Auster Raum für eigene Interpretation ließe – dem stimme ich zu – dennoch kann ein Raum so immens sein, dass man sich in dieser Leere verliert. 

    Kurzum: Sprachlich on top, inhaltlich unklar. Leider nicht ganz so gut, wie erwartet.

  16. Cover des Buches Als gäbe es einen Himmel (ISBN: 9783841421357)
    Els Beerten

    Als gäbe es einen Himmel

     (22)
    Aktuelle Rezension von: LisaDiana

    Der Krieg tobt in Deutschland und an dessen Grenzen. Für die in Flandern lebenden Jungen, Ward Dusoleil und Jef Claessen, bedeutet das endlich die Möglichkeit dazu, echte Helden zu werden. Und während Jef von seiner Familie erfolgreich zurückgehalten wird, zieht Ward an die Ostfront um gegen die Russen und den Bolschewismus zu kämpfen. In seiner Heimat macht er sich dadurch zum Landesverräter und sein Name wird in kaum einem Gespräch mehr in den Mund genommen.

    Da wird Jef eines Tages eine Medaille überreicht, weil er mehrere Männer vor dem Tod gerettet hat. Doch scheint sich dieser nicht darüber zu freuen, im Gegenteil. Und während Jef versucht, allen anderen auszureden, dass er ein Held ist, erkennt Ward das er im Krieg nie einer wird.

    Mit der Zeit wird klar, vor Wards Abreise ist mehr passiert, als alle ahnen. Und dank der Neugier von Jefs kleinem Bruder Remi und der plötzlichen Rückkehr Wards kommt alles langsam ans Licht.


    Els Beertens Geschichte beginnt im Jahre 1967, lange nachdem alles passiert ist. In fast jedem Kapitel wechselt die Zeit und der Ich-Erzähler. Das ist am Anfang etwas verwirrend, da man nicht sofort in die Geschichte einsteigt. Da der Klappentext auch nicht wirklich viel verrät hatte ich am Anfang ein bisschen Probleme damit, der Story zu folgen. Doch mit den Kapitel bekommt man immer mehr Informationen und irgendwann fügt sich dann alles zusammen. Und rückblickend hat es das wirklich spannender gemacht, nicht gleich alles zu wissen.

    Das ganze Buch ist in zwei Teile aufgebaut. Im ersten sind es hauptsächlich Erzählungsbruchstücke, aus denen man sich die Vorgeschichte zusammen denken kann. Im zweite Teil wird dann nicht mehr so oft zurückgeblickt sondern sich mehr auf die gerade ablaufende Geschichte konzentriert. Beides ist wirklich unterhaltsam und dank der Abwechslung wird es wirklich nicht langweilig.

    Geschrieben ist das Buch, wie bereits oben gesagt, in der Ich-Perspektive. Diese jedoch wechselt immer wieder zwischen Jef, Remi, ihrer Schwester Renee und Ward. Vor allem die Kapitel aus der Sicht des zehnjährigen Remi, der die Geschichte um den Krieg mit seiner eigenen kindlichen Sichtweise erzählt.

    Trotz all den Gefühlen zwischen den Charakteren steht vor allem auch der Krieg im Mittelpunkt. Obwohl Flandern durchaus von Angriffen betroffen ist, halten sie sich mit dem Kämpfen raus. Deshalb ist es umso schlimmer, dass Ward plötzlich auszieht um Soldat zu werden. Hier geht es einmal nicht um die Opfer des Krieges, sondern um diejenigen, die ihn ausführen. Und das regt ziemlich zum Nachdenken an und zeigt einmal eine völlig andere Sichtweise.

    Vor allem das Ende hat mich ziemlich mitgenommen, doch darüber möchte ich hier natürlich noch nicht mehr verraten.

    Fazit: Ein sehr unterhaltsamer Roman mit einer guten Geschichte und interessantem Schreibstil. Vor allem das Ende ist sehr gut gelungen und ich würde es jedem weiterempfehlen, vor allem solchen die noch nicht viele solcher Bücher gelesen haben.

  17. Cover des Buches Der Herr des Wüstenplaneten (ISBN: 9783453319547)
    Frank Herbert

    Der Herr des Wüstenplaneten

     (142)
    Aktuelle Rezension von: Monika_Grasl

    12 Jahre liegen zwischen dem Ende von Band 1 und dem Beginn des 2. Bandes rund um den Wüstenplanet. Paul ist nunmehr der Imperator und muss sich an mehreren Fronten behaupten. Zum einen vor seiner "Ehefrau", andererseits vor den großen Häusern und der MAFEA. Hinzu kommt, dass neben der Schwesternschaft eine weitere Vereinigung in die Handlung eingeführt wird. Durch diesen Umstand erwartet man als Leser einen neuen Spannungsbogen, was am Anfang auch so wirkt. Jedoch nach den ersten Seiten bereits in einer ermüdenden Endlosdiskussion seinen weiteren Verlauf findet. Stellenweise kann das Buch, dann wieder sehr überzeugen, wenn neue und alte Figuren auftauchen von denen man sich nicht erwartet hätte, dass sie einen Platz finden.


    Persönlich hat mir Pauls Entwicklung in diesem Band bedeutend besser gefallen, als in Band 1. Man liest gut heraus, dass er in einem permanenten Selbstzweifel bezüglich seiner getroffenen Entscheidungen steckt. Auf der anderen Seite läuft dagegen Chanis Entwicklung in eine konträre Richtung. Sie wirkt in manchen Szenen allzu überspitzt dargestellt. Zu Alia hab ich in diesem Band keinen richtigen Bezug gefunden. Sie ist zwar anwesend, aber es erscheint mir, als stünde sie in einem permanenten Wettkampf zu Paul, sich selbst und der Schwesternschaft. Das ermüdet die Szenen mit ihr zu lesen.


    Fazit: Band 2 ist keineswegs schlecht. Gerade der Hauptprotagonist macht einen merklichen Wandel durch und auch die neuen Figuren bieten Potenzial. Allerdings muss man auch dazu sagen, dass es manchmal in der Handlung stockte und sich die Figuren allzu oft in stillen Gedankengängen verlieren.

  18. Cover des Buches Hamma wieder was gelernt (ISBN: 9783499623790)
    Markus Kavka

    Hamma wieder was gelernt

     (49)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Der ewig junggebliebene M.K. berichtet von seinen Eltern, die plötzlich älter werden, von Rentenfonds und von Eheschießungen, die epidemisch zunehmen. Wirklich interessant ist nur das Quentin-Tarantino-Interview. Das Ganze hat mit Kafka nichts zu tun.
  19. Cover des Buches Tripods - Das Geheimnis der dreibeinigen Monster (ISBN: 9783401058733)
    John Christopher

    Tripods - Das Geheimnis der dreibeinigen Monster

     (12)
    Aktuelle Rezension von: rallus
    Will, Henry und gleichgesinnte schleichen sich in die geheimnsivoll Stadt der Tripods ein um deren Geheimnis herauszubekommen. 2.Teil der Trilogie (um ein viertes Buch später erweitert) der dreibeinigen Monster, Klassiker der Jugendbuch SF und heuer nochmal aufgelegt!
  20. Cover des Buches Insel 34 (ISBN: 9783492968782)
    Annette Pehnt

    Insel 34

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Perle
    Klappentext:
    "Über Leidenschaft macht sich niemand lustig, aber die, die alles gleich gut können, die mag keiner." Nach ihrem glanzvollen Debüt "Ich muß los" erzählt Annette Pehnt in ihrem zweiten Roman die faszinierende Geschichte einer begabten jungen Frau, die auf der Suche nach ihrem Sehnsuchtsort ist.

    Eigene Meinung:
    Kaufte dieses Buch bei Tedi für 1 oder 2 Euro. Da ich vor 2 Wochen gerade an der Nordsee war und auch Sehnsucht nach einer Insel habe, passte es jetzt gerade noch in die Jahreszeit, das Wetter spielt auch noch mit und es war sonnig und warm.

    Trotzdem war es sehr gewöhnungsbedürftig, aber es hat irgendwas, ich kann nicht sagen, es war schlecht und es war gar nix. Ich habe es zu Ende gelesen, und das heißt schon was, ein Pluspunkt für Annette Pehnt. Besonders aber der Schluß hat mir ganz gut gefallen, die letzten 20-30 oder auch 40 Seiten waren sehrpackend geschrieben, da konnte ich es nicht weglegen und musste es bis zum Schluss lesen und war auf das große Ende gespannt, deshalb gebe ich 2 Sterne mit einem Pluspunkt, also 2,5 - das heißt es hat mir mittelmäßig gefallen. Es waren aber auch nur 187 Seiten, so hatte man es sowieso schnell durch.

    Und am Ende des Romans steht doch zu meiner Freude drin, dass Annette Pehnt Jahrgang 1967 ist, in dem Jahr wurde ich auch geboren, da muss ich doch eine positive Beziehung zu der Autorin haben. Es ist ebenfalls ein nettes Foto von ihr abgebildet. Dann eine kurze Leseprobe und Inhaltsangabe zu ihrem Debüt-Roman "Ich muß los", da bin ich ja jetzt ganz schön neugierig geworden. Schaun wir mal oder wir lesen uns vielleicht!



  21. Cover des Buches Oben ist es still (ISBN: 9783518467930)
    Gerbrand Bakker

    Oben ist es still

     (102)
    Aktuelle Rezension von: KarenAydin

    Worum geht es?

    „Ich habe Vater nach oben geschafft.“ – Helmer van Wonderen, Mitte 50, hat seinen alten Vater in das Obergeschoss des Bauernhauses gebracht und gestaltet das Erdgeschoss für sich um. Sein Leben besteht aus der Versorgung der Tiere auf dem Hof, dem Kümmern um den Vater und gelegentlichen Besuchen einer Nachbarin, bis der junge Henk zu ihm auf den Hof kommt, dem er die Arbeit auf einem Hof beibringen soll. Die festgefügten Rollen werden schnell vertauscht.

     

    Kritik

    Ich habe das Bedürfnis, meine Wände schwarz zu streichen, Sylvia Plath zu lesen, Bilder mit kargen Moorlandschaften aufzuhängen und Leonard Cohen zu hören. Vielleicht morgen früh auf die Beerdigung eines Fremden zu gehen und mich einfach mitten unter die Trauernden zu mischen und mitzuweinen, weil das Leben so kurz und hart und trostlos ist und danach mit zwanzig anderen den trockenen Butterkuchen mit ein wenig Kaffee herunterzuwürgen, der zwei Stunden auf einer Warmhalteplatte gestanden hat.

    Wer auf diesen Roman nicht emotional reagiert, ist vollkommen herzlos. Bakker beschönigt nichts. Er beschreibt gnadenlos, was in anderen Romanen wegfällt, das Skurrile, das Hässliche, das Peinliche, das Tragische. Die Beziehung zu dem alten und hilflosen Vater wird so realistisch und so harsch geschildert, dass ich mehrfach schlucken musste. Der Vater, früher ganz der herrische Gutsverwalter, ist vollkommen hilflos und Helmer ausgeliefert wie ein kleines Kind.  Jedesmal, wenn er „Lecker“, sagt er“, schreibt, schnürte sich mir die Kehle zu. „er liegt auf dem Rücken, die Augen weit geöffnet, die Decke hat er bis zur Nase hochgezogen. Er strahlt kaum Wärme ab, die Fensterscheiben sind unten mit Eisblumen bedeckt. Vielleicht erfriert er ja diese Nacht.“ (79)

    Die Rollen haben sich geändert. Helmer organisiert das Haus neu, damit auch sein Leben, seine Vergangenheit, seine Beziehung zu den Familienmitgliedern.

    Es ist November, als der Roman einsetzt, frisch und windstill. Noch ändert sich nichts, der Winter steht bevor, danach ein Frühling, ein letzter, den der Vater noch erleben will. „Wieder ein Frühling, der allen vergangenen Frühlingen gleichen wird. Ich denke das nicht, ich empfinde das so.“ (145). Der Protagonist Helmer, aus dessen Sicht der Roman im Präsens erzählt wird, ist verschlossen. Mit penibler Genauigkeit werden Haus und Landschaft und Arbeiten geschildert, wir erhalten Zugang zu dem Außenraum, in dem er sich bewegt, und nur nach und nach erhalten wir Zugang zu seinen Gedanken, seinen Gefühlen und müssen genau hinhören. „Ein Gedicht handelt nie, wovon es zu handeln scheint.“ (250). So ist es auch mit diesem Roman. Das Realistische und das Symbolische sind tief verwoben. Was hat Helmer so werden lassen? Wieviel von diesem Leben war fremdbestimmt, wie hoch sind die Mauern, die er selbst gebaut hat? Manchmal steht man vor Wänden und braucht jemanden, der einem die Tür zeigt. Die Begegnung mit Henk ist wichtig. Sie ist aber nicht banal in dem Sinne, dass er wie der brummelige Opa aus Heidi sich nun plötzlich um 180 Grad dreht. Interessant sind die Tiere in dem Roman, denen eine symbolische Bedeutung zukommt. So spielt eine Nebelkrähe eine besondere Rolle.

    „Vor dem Tor steht nur noch eine der Enten. Die andere ist totgefahren worden, der arme Körper auf der Straße dampft noch ein wenig. So geht das, gerade ist man noch springlebendig und wünscht sich ein Stück Brot, und im nächsten Augenblick ist man mausetot. Riet schauert, als sie über den toten Erpel steigt. Ich schiebe ihn mit dem Schuh an den Straßenrand. (118).

    Insgesamt: Der Roman ist tiefsinnig, vielschichtig und poetisch, aber ganz schön düster. Es ist ganz klar Lektüre, die einem lange Stoff zum Nachdenken gibt. Ein Roman, über den man sicher endlos diskutieren könnte.

     

    Warum habe ich das vorher nicht gelesen? Weil es hinten auf dem Umschlag von Elke Heidenreich empfohlen wurde.

     

  22. Cover des Buches Der Fall Arbogast (ISBN: 9783832161118)
    Thomas Hettche

    Der Fall Arbogast

     (19)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Ein (über-)durchschnittlicher Krimi nach einer wahren Begebenheit. Die Beschreibung der Nachkriegszeit und der 50er Jahre in (West-)Deutschland (und die schleichende Modernisierung und Amerikanisierung) ist gut gelungen.
  23. Cover des Buches Die Astronautin - In der Dunkelheit wird deine Stimme mich retten (ISBN: 9783442205721)
    S. K. Vaughn

    Die Astronautin - In der Dunkelheit wird deine Stimme mich retten

     (39)
    Aktuelle Rezension von: abuelita

    …wenn man sich nicht unbedingt für die Raumfahrt und technische Dinge interessiert.

    Wir haben Weihnachten 2067 und May Knox erwacht auf der Krankenstation eines halb zerstörten Raumschiffs.

    Sie hat keine Ahnung was passiert ist und wo Ihre Crew abgeblieben ist. Die KI, der sie den Namen ihrer Mutter gibt, ist ihre einzige „Hilfe“ und alles, was May versucht, um sich zu orientieren, gelingt ihr nur mit großer Mühe.

    Es sind drei Erzählstränge – die momentane Situation, dann die Kindheit von May und die Zeit der Vorbereitung auf diese Mission.

    Ich habe, wie gesagt, null Ahnung von der Raumfahrt und auch wenig Interesse daran. Deshalb war es teilweise schwierig für mich, gewisse Situationen zu verstehen und es hat mich auf Dauer auch etwas gelangweilt, dass fast immer alles schief ging.

    Zudem dachte ich bisher, dass Menschen, die ins All geschickt werden, psychisch total stabil sein müssen und vorher auf Herz und Nieren geprüft werden. Das kann man nun von einer Figur wie May wirklich nicht behaupten….insofern ist das Ganze doch etwas fragwürdig.

    Genau wie manches andere. Also  - man kann es lesen, verpasst aber auch nichts, wenn man es lässt……

  24. Cover des Buches Einmal durch die Hölle und zurück (ISBN: 9783596192342)
    Josh Bazell

    Einmal durch die Hölle und zurück

     (78)
    Aktuelle Rezension von: Zeitschnecke
    Wer den  ersten Teil gelesen hat, denkt sich: ich weiß was auf mich zu kommt! Lass mich dir sagen: Nein, weißt du nicht.

    Josh Bazell hat sich selbst übertroffen. Der zweite Roman über Pietro Brown ist was völlig anderes, klar gibt es Fußnoten (ich glaube ja er liebt diese ganz besonders :))die auf den ersten Roman verweisen, doch es ist losgelöst voneinander zu betrachten.

    Die Charaktere kommen nicht wieder und wer David Locano ist bekommt jeder schnell mit.
    Der Fall Loch Ness wird nachkonstruiert in einer kleinen Stadt in Minnesota.In den  Borndary Waters wird eine Exkursion mit politischem "Schiedsrichter" angeleiert, um endlich zu klären gibt es das Ungeheuer oder ist es bloß ein großer Schwindel?
    Es ist eine spannende Reise durch die Politik und Gesellschaft Amerikas.

    Josh Bazell nimmt einen  mit in seinem gewohnt leichten Schreibstil den ich am Liebsten von morgens bis abends lesen möchte und wahrscheinlich immer noch nicht genug davon hätte.
    Ich sage vielen Dank für dieses großartige Buch und ich wünsche allen große Lesefreude.

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