Bücher mit dem Tag "1969"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "1969" gekennzeichnet haben.

50 Bücher

  1. Cover des Buches Dune – Der Wüstenplanet (ISBN: 9783453323131)
    Frank Herbert

    Dune – Der Wüstenplanet

     (526)
    Aktuelle Rezension von: Tobias_Damaschke

    Anlässlich des zweiten Dune-Films von Denis Villeneuve habe ich mir das erste Buch von Frank Herbert noch einmal vorgenommen, weil es viele Jahre her ist, dass ich es das erste Mal las. Meine Meinung damals war: Es ist gut, aber irgendwie komisch geschrieben und sehr kompliziert. Meine Meinung heute ist: Ja, es ist komisch geschrieben und kompliziert, aber es ist trotzdem oder vielleicht sogar genau deswegen ein solcher Klassiker.

    Über den Einfluss und die Wichtigkeit von Dune wurde schon oft genug geschrieben und das mit Recht: Moderne Science Fiction ist ohne die Dune-Romane kaum denkbar. Herbert erschafft eine futuristische, faszinierende Welt, die unendlich weit entfernt scheint und trotzdem zum Greifen nahe: Denn das erste Dune-Buch ist im Prinzip wie ein Fantasy-Epos geschrieben. Große Häuser, die das Reich (in diesem Fall das Weltall) unter sich aufgeteilt haben, Herzöge, Barone und ein Imperator, die politische Ränkeschmiede betreiben und die Geschichte eines Volkes von Einheimischen, die sich gegen ihre kolonialistisch angehauchten Invasoren wehren. Die Kraft und Macht, die von einer Messias-gleichen Figur ausgehen kann und wie sich Menschen die Religion so zur Waffe aneignen können, um ihre Ziele zu erreichen. 

    Man merkt, die Themen von Dune sind nicht einem bestimmten Genre angepasst; genauso gut könnte eine solche Geschichte aus einem Mittelalter-Roman stammen. Aber genau das macht Dune so besonders: Indem Herbert ein Sci-Fi-Setting wählte, das uns trotz allem so altbekannt und auch aktuell vorkommt wie kaum ein anderes gibt er seiner Geschichte einen Realismus und eine historisch beeinflusste Wucht (Stichwort: Aufstieg des Islam), der man sich beim Lesen kaum entziehen kann.

    Aber Dune ist auch sehr herausfordernd. Der Schreibstil ist meist flüssig, manchmal aber auch etwas stockend. Actionszenen werden mehr erklärt als beschrieben. Manche Dinge, die besonders gegen Ende passieren, würden manche wohl als etwas zu merkwürdig für ihren Geschmack abtun. Und das ist auch völlig in Ordnung: Dune möchte seine Leser nicht zufriedenstellen. Es möchte seine Leser herausfordern und zum Nachdenken anregen.

    Die neuen Filme sind hervorragend und ich kann sie nur empfehlen. Genauso wie dieses Buch und die Nachfolgebände. Dune wird immer ein Klassiker bleiben, denn seine Themen sind zeitlos.

  2. Cover des Buches The Girls (ISBN: 9780812989861)
    Emma Cline

    The Girls

     (52)
    Aktuelle Rezension von: anena

    Dieses Buch erzählt die Geschichte von zwei Mädchen in Kalifornien, Suzanne und Evie, der Erzählerin. Sie treffen sich zufällig Anfang der 70er Jahre und Evie verfällt der Anziehungskraft von Suzanne, die auf einer Ranch in einer Hippie-Kommune lebt. Die Atmosphäre der Geschichte, die vor dem Hintergrund der Manson-Bluttaten spielt, ist dicht und fesselnd, die Sprache der Autorin zauberhaft. Erschreckend, wie junge Menschen in den Sog von Brutalität hineingezogen werden können - und dies ist nur ein Aspekt des großartigen Romans.

  3. Cover des Buches Naokos Lächeln (ISBN: 9783442744947)
    Haruki Murakami

    Naokos Lächeln

     (951)
    Aktuelle Rezension von: R_D1

    Naokos Lächeln ist ein Pageturner und ein Lieblingsbuch von mir!

    Der Roman bietet eine Coming-of-Age-Geschichte, Popkultur und das wilde Studentenleben. Es geht um die Liebe, den eigenen Körper und psychische Probleme. 

    Es handelt sich um eine realistisch gehaltene Geschichte, aber ein oder zwei surrealistische Metaphern gibt es dann doch.

    Ich empfehle es weiter, insb. Leserinnen und Lesern, die mit dem Surrealismus in Haruki Murakamis noch warm werden müssen. Naokos Lächeln bietet einen sanften Einstieg und gibt ein gutes Gefühl für seinen Stil. Lasst euch nicht über die Zuordnung zum Liebesroman hinwegtäuschen! ;-)

  4. Cover des Buches Für immer Schwestern (ISBN: 9783458361992)
    Herrad Schenk

    Für immer Schwestern

     (30)
    Aktuelle Rezension von: JDaizy
    „Unmöglich, dieses Unglück von sich weg zu halten. Ich sollte wenigstens einen Spaziergang machen, mich bewegen, dachte sie und erhob sich schwerfällig von der Gartenbank, steif, etwas durchgefroren. Gehen vertreibt die düsteren Gedanken. Auf einmal war ihr, als sähe sie die Schwarze Dame wieder am Ende der Straße. Wenn die Schwarze Dame Melancholie an deine Haustür klopft, solltest du ihr freundlich öffnen und sie zum Tee hereinbitten - dann wird sie zu gegebener Zeit höflich von selbst wieder gehen. Doch wehe, du hältst die Tür verschlossen und stellst dich tot- dann wird sie dich unbarmherzig belagern.“


    „Seit ihrer Kindheit sind Sylvia, Judith und Elvira eng miteinander verbunden, obwohl sie unterschiedlicher kaum sein könnten. Doch dann kommt ein langgehütetes Familiengeheimnis ans Licht, das die Schwestern in ihre bewegte Jugend zurückführt und ihre Beziehung auf eine harte Probe stellt.“ (Klappentext)

    Drei Schwestern jenseits der 60. Drei unterschiedliche Leben. Aber eine (gemeinsame) Vergangenheit.
    Sylvia, Lektorin in einem Kunstverlag, ist lebenslustig und trotz ihres Alters frisch verliebt. Judith, Bibliothekarin im Ruhestand, quälen erste Anzeichen ihrer Vergesslichkeit, während sich Elviras Leben fast ausschließlich um ihren erfolgreichen Mann Hans-Heinrich dreht. Als dieser plötzlich einen schweren Schlaganfall erleidet, treffen sich die Wege der Schwestern im Krankenhaus.
    Was war passiert und warum ist Elvira plötzlich so aufgelöst und nicht zu beruhigen? Welches Geheimnis verbirgt Hans-Heinrich und vor wem? Oder will er nur Elvira vor einem langgehüteten Familiengeheimnis schützen? Oder ist alles doch ganz anders als es auf en ersten Blick erscheint?

    „Sie wissen nicht wie es ist, durch ein Schuldgefühl an jemanden gebunden zu sein. Es schafft die engste Bindung überhaupt.“

    Beim Lesen musste ich oft an den Ausspruch: „Gemeinsam und doch einsam“ denken. Wie schnell kann sich von einer Minute auf die andere das Leben ändern! Wie lebt man mit Lügen oder der quälenden Ungewissheit bestimmte Dinge nicht angesprochen zu haben?! Und wie wichtig ist, jeden Tag deshalb so zu leben als wäre es der letzte?!

    Der Autorin gelingt es mühelos ein Bild von drei Schwestern zu zeichnen, die unterschiedlicher nicht sein können. Besonders mochte ich die schusselige und ab und an mit sich selbst beschäftigte Judith. Etwas antriebslos und vergesslich. Aber herzlich, um Harmonie bemüht und aufopferungsvoll. Bei Elvira und Sylvia fiel es mir dagegen schwerer aufrichtige Sympathien zu entwickeln. Und doch zog mich die Geschichte schnell in ihren Bann. Ich habe (ziemlich zeitig) Vermutungen aufgestellt und wollte am Ende endlich wissen, wie sich alles auflöst. 

    Besonders gut gefallen haben mir auch die eingeschobenen, verworren erscheinenden Gedanken von Hans-Heinrich. Wenn man sich nicht frei bewegen und artikulieren, nicht selbstständig sein kann und auf fremde Hilfe angewiesen ist … das stelle ich mir schlimm vor.
    Allerdings empfand ich einige Passagen des Buches als sehr dunkel und negativ. Oft habe ich mich gefragt: „Wer ist jetzt das Opfer in dieser Konstellation?!“ und warum werden einige (interessante) Themen nur angerissen und nicht zu Ende geführt?!

    Trotzdem hatte ich viel (Lese-)Freude mit diesem Taschenbuch aus dem Inselverlag.
    Vielleicht auch deshalb, weil ich selbst Geschwister habe und weiß, dass es nicht immer einfach ist. Auch wir sind sehr verschieden und ich kenne die Situation verglichen zu werden. Aber wahrscheinlich auch deshalb, weil der Verlag mit seinen Autoren ein Händchen für emotionale, berührende (Alltags-)Themen hat. Ich jedenfalls habe beim Inselverlag bisher noch nicht daneben gegriffen.
    Wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich mir eine größere Schrift wünschen. Aber das ist natürlich subjektiv. 


    Fazit:
    Ein emotionale Familiengeschichte über die Beziehung von drei Schwestern, die von ihrer Vergangenheit eingeholt werden. Worte, die hinter die äußere Fassade - mitten ins Herz - blicken. Turbulent, tiefgreifend, aber leider an einigen Stellen nicht zu Ende gebracht.
    Trotzdem meine absolute Leseempfehlung!
  5. Cover des Buches The Girls (ISBN: 9783423146203)
    Emma Cline

    The Girls

     (285)
    Aktuelle Rezension von: Aurora-C

    Ich habe das Buch auf Englisch gelesen, konnte es hier aber nicht finden und rezensiere deswegen das Deutsche. Macht ja keinen großen Unterschied.

    Die Geschichte zog mich augenblicklich in den Bann. Mit Evie hatte ich großes Mitleid, sie wurde von allen vergessen, einfach vernachlässigt. Selbst Leute, bei denen sie nicht erwartet hätte betrogen zu werden, taten es letztendlich. Dieses Buch stellt toxische Beziehung und einen rosa-roten Blick auf Menschen sehr gut dar. Evie ist eine Metapher für alle jungen Mädchen, die verloren gingen, sich die falschen Leute suchten und dort auf Wärme und Liebe hofften. Sie wurde manipuliert und benutzt, ließ diese Gehirnwäsche freiwillig geschehen, weil sie sich nicht einmal vorstellen könnte, dass Russel und Co. Ihr etwas Böses wollen würden. Man konnte mitverfolgen wie die ganze Atmosphäre auf der Ranch sie nach und nach zerstörte.

    Mich störte nicht, dass es zwei Handlungsstränge gab, da der zweite eher dafür war, den ersten richtig nachvollziehen zu können. Man konnte Evie in der Vergangenheit und Gegenwart sehr gut miteinander vergleichen, einige Sachen hatten sich trotz der Jahre nicht verändert. Sie hing an den gleichen Personen und dachte immer noch an sie.

    Der Schreibstil - zumindest im Englischen - war sehr einfach. Ich kam gut rein und konnte es auch gar nicht mehr aus der Hand legen. Zwar gab es ein paar Stellen, die sich meiner Meinung ein bisschen zu sehr in die Länge zogen, aber man bekam einen guten Einblick in ihre Gedanken. Außer an Evie kam man an keinen der restlichen Charaktere so richtig ran, vor allem um Suzanne und Russel schwebte stets ein Hauch von Mystik und Geheimnissen.

    Ich hatte noch nie ein Buch gelesen, dass sich mit diesem Thema befasst, aber es hat mir sehr gefallen. Die Manson Family ist wohl für fast jeden ein Begriff und deswegen war dieses Buch auch irgendwie so erschütternd - alles basiert auf wahren Ereignissen.

    Eine Leseempfehlung an alle, die sich für die damalige Zeit, einen flüssigen Schreibstil und ein bisschen true Crime interessieren.

  6. Cover des Buches Die Kinder des Wüstenplaneten (ISBN: 9783453319554)
    Frank Herbert

    Die Kinder des Wüstenplaneten

     (117)
    Aktuelle Rezension von: Monika_Grasl

    Nach dem Ende von Band 2 kommt man zu der Überzeugung, dass in Band 3 naturgemäß Alia und Pauls Kinder ins Zentrum der Handlung rücken. Eine Überlegung, die sich bereits auf den ersten Seiten bewahrheitet. Allerdings in einem Umfang, was man so nicht vermuten würde. Denn diesmal geht es um all die Leben, welche sowohl Alia, als auch die Zwillinge in sich tragen. Während Alia mit einer zunehmenden Machtgier ins Zentrum der Handlung rückt, bleibt bei Leto und Ghanima erstmal unklar, in welche Richtung sich die beiden entwickeln.

    Klar hervor arbeitet sich dies erst, als Lady Jessica nach Arrakis zurückkehrt. Sie weiß bereits um das Schicksal ihrer Tochter und dem was die Schwesternschaft für ihre Enkel vorgesehen haben. Was Jessica jedoch nicht bedacht hat ist der Umstand, dass gerade Leto außerhalb dieser festgesetzten Regeln aggieren wird.

    Zu Anfang dümpelt die Handlung ein wenig dahin, was sich schlagartig ändert, als Leto und Ghanima gezwungen sind unabhängige Wege zu  bestreiten. Hier wird insbesondere der Fokus auf Leto gerichtet, was interessant anmutet, gelegentlich jedoch in zu vielen Längen der unzähligen Leben ausschweift. Leto wird dabei allerdings klar, dass der Wüstenplanet so, wie er jetzt besteht, keine Zukunft haben wird. Dies zwingt ihn zu drastischen Maßnahmen. Entscheidungen, welche in meinen Augen, ruhig etwas mehr ausgebaut gehört hätten. So bleibt alles eher in einem dunstigen Nebelschleier, der am Ende zwar seine Auflösung findet, aber ein etwas unbefriedigtes Gefühl zurücklässt. Die Nebenfiguren bekommen diesmal dafür mehr Platz eingeräumt, was in mancherlei Hinsicht wieder einen guten Fokus auf die Story liefert, da man sie somit aus einem anderen Blickwinkel betrachten kann.


    Fazit: Band 3 ist eine deutliche Steigerung zu den ersten beiden Bänden. Es geht nach wie vor um die Macht auf dem Wüstenplanet, wobei diesmal die Handlung besonders komprimiert ist. Zugleich bekommt man einen Einblick in die Verhaltensmuster der Verwandten der Atreides, obwohl es sich hier immer nur um kurze Augenblicke handelt.

  7. Cover des Buches Ein letzter Sommer (ISBN: 9783036959191)
    Steve Tesich

    Ein letzter Sommer

     (159)
    Aktuelle Rezension von: porte-bonheur

    Du meine Güte, dieses Buch lag solange - und noch immer in Folie - in meinem Regal und erst ein weiterer Umzug und eine Virenattacke haben es mich jetzt lesen lassen... Und hätte ich es nicht getan, wäre mir wirklich etwas entgangen, denn genau so soll ein Roman sein: mitreißend, streckenweise auch verstörend, gar nicht mal unbedingt überzeugend - ich habe den "Helden" des Buches, den 17-jährigen Daniel Price in seiner Ich-Bezogenheit und mangelnden Empathie immer wieder verabscheut - und doch authentisch, realistisch und, ja, aufwühlend!

  8. Cover des Buches Wallanders erster Fall und andere Erzählungen (ISBN: 9783552056121)
    Henning Mankell

    Wallanders erster Fall und andere Erzählungen

     (419)
    Aktuelle Rezension von: Fuexchen

    Der junge Polizist Kurt Wallander findet eines Tages seinen Nachbarn erschossen in dessen Wohnung – einen Revolver neben sich. Für seine Kollegen von der Kriminalpolizei sieht das nach einem Routinefall aus, doch Wallander glaubt nicht an einen Selbstmord. Er beginnt auf eigene Faust zu recherchieren – auch auf die Gefahr hin, von seinem sehr eigenwilligen Vater gänzlich abgeschrieben zu werden und die Geduld seiner geliebten Mona aufs Äußerste zu strapazieren.

    Ich hatte schon viel von den Wallander-Büchern des Autors Henning Mankell gehört und war daher neugierig geworden. 

    Der Einstieg in die erste Geschichten ist mir zwar leicht gefallen, aber ich tat mich etwas schwer mit dem Schreibstil. Diesen empfand ich teilweise als etwas sprunghaft. Werden Szenen erst ausführlich beschrieben, fühlt es sich dann wie ein abrupter Gedankenwechsel an und ich hatte das Gefühl, dass die Szene mittendrin endet. Als ich mich dann aber daran gewöhnt hatte und mich darauf einlassen konnte, kam ich gut voran.

    Das Buch beinhaltet neben Wallanders erstem Fall noch vier weitere Geschichten, so dass ich schon mal einen Einblick in sein Leben bekam und ich denke, ich weiß nun, was mich für die kommenden Fälle erwartet.

    Der Protagonist ist mir sympathisch, seine Entscheidungen kann ich jedoch nicht immer nachvollziehen und er ist mir nicht konstant genug. In einem Moment überlegt er sich, etwas zu tun, nur um im nächsten das Gegenteil zu tun. Das zeigt vielleicht seine innere Zerrissenheit, richtig nachempfinden kann ich es jedoch leider nicht. 

    Ich hatte trotz allem eine schöne und spannende Lesezeit und werde bei Gelegenheit auch seine anderen Fälle lesen. Dem Buch vergebe ich drei Sterne.

  9. Cover des Buches Die Unsterblichen (ISBN: 9783442719853)
    Chloe Benjamin

    Die Unsterblichen

     (227)
    Aktuelle Rezension von: Svenjas_BookChallenges

    Wie würdest du leben, wenn du wüsstest, an welchem Tag du stirbst? Diese Frage ist die Essenz von „Die Unsterblichen“, einem Bestseller-Roman von Chloe Benjamin. Es ist eine interessante Frage, die sich nur schwer beantworten lässt – ganz unterschiedliche Antworten darauf findet Benjamin anhand ihrer vier Protagonist*innen. Die Geschwister Simon, Klara, Daniel und Varya beschließen Ende der 1960er Jahre, zu einer Wahrsagerin in der New Yorker Hester Street zu gehen und sich ihre jeweiligen Todesdaten sagen zu lassen. Zunächst versetzt dieses Wissen die Kinder nicht in Panik, doch als sie erwachsen werden, wird die Voraussage immer bedrohlicher.

    Es ist eine interessante Idee, die Benjamin als Aufmacher nutzt für einen Roman über vier ganz unterschiedliche Menschen und vier ganz unterschiedliche Leben. In vier Teilen begleiten wir jeweils eines der Geschwister durch sein jeweiliges Leben, wobei es hin und wieder natürlich Überschneidungen gibt. Allerdings leben sich die Geschwister auch auseinander und kommen nur selten, wenn überhaupt, wieder zusammen, sodass die Geschichten von einem Startpunkt aus doch recht schnell in verschiedene Richtungen streben.

    Gleich zu Beginn der Handlung, als ich noch überhaupt nicht wusste, wie sich das Ganze entwickeln würde, habe ich an die „selbsterfüllende Prophezeiung“ gedacht. Ich möchte nicht spoilern, aber das scheint tatsächlich das Prinzip zu sein, dass Benjamin im Kopf hatte. Sodass mir natürlich recht schnell klar war, wohin die Leben von Simon, Klara, Daniel und Varya führen würden. Und das, muss ich sagen, hat mich vor allem im Mittelteil des Romans doch sehr ernüchtert und deprimiert. Für mich hatte die Geschichte stellenweise etwas sehr Hoffnungsloses und ich hatte die Befürchtung, dass keines der Geschwister es schaffen würde, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, das nicht von dem Damoklesschwert über seinem Kopf beherrscht wird.

    Natürlich ist es trotzdem eine interessante Überlegung, die Benjamin in ihrem Roman anstellt. Und vielleicht bringt die Geschichte auch in erster Linie die Erkenntnis, dass jedes Leben endlich ist. Ich hätte mir aber einfach wirklich mehr Positivität und nicht ganz so viel Ernüchterung und Trostlosigkeit gewünscht. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass mit den ersten beiden Geschwistern, Simon und Klara, die nach San Francisco gehen, die interessantesten Teile schon erzählt wurden. Daniel und Varya wurden im Vergleich weniger ausführlich behandelt – die Teile zu ihren Leben habe ich eher als zäh und wiederholend empfunden.

    Das Hörbuch hat mich also insgesamt, obwohl von Wolfram Koch wirklich gut und einfühlsam gelesen, leider nicht so richtig erreicht. Die Geschichte war mir zu grau, zu hoffnungslos und stellenweise auch zu langatmig. Die Grundidee mag ich nach wie vor und vor allem Simons und Klaras Geschichten haben mich zumindest teilweise abgeholt und berührt. Deswegen ist „Die Unsterblichen“ für mich alles in allem okay, wenn es mich auch nicht restlos überzeugen konnte.

  10. Cover des Buches Awakenings - Zeit des Erwachens (ISBN: 9783644000889)
    Oliver Sacks

    Awakenings - Zeit des Erwachens

     (32)
    Aktuelle Rezension von: MelLila

    Das Buch war zwar nicht nach meinen Erwartungen, aber auch nur, weil ich da einfach vom Cover her falsch herangegangen bin. Irgendwie habe ich gedacht, es wäre eher in Romanform erzählt. Das Buch beinhaltet Fallgeschichten und auch Wissen drumherum und bedient sich zudem medizinischer Fachbegriffe, welche sowohl hinten im Glossar als auch im Fließtext erläutert werden und somit verständlich erscheinen. Trotzdem, für mich als Akademiker, aber Nicht-Mediziner behinderte es teilweise den Lesefluss. Relativ nervig empfand ich die teilweise ausgiebigen Fußnoten, die zwar inhaltlich wichtig waren, aber mitunter einen Großteil der Seite einnahmen und keine reine Randbemerkung mehr waren. Wahrscheinlich ist diese Form dem dem wissenschaftlichen Arbeiten geschuldet, das kenne ich auch noch von der Uni her, aber ich hätte mir hier gewünscht, dass ausführlichere Erklärungen in den Text mit einfließen. Alles im Allem war es aber gut verständlich. Der Autor neigt außerdem dazu, stellenweise recht häufig einzelne Worte oder Satzgefüge per Kursivschrift zu betonen, so dass ich mich dann zum Ende hin immer mehr fragte, was alles "nicht wichtig" sei, da er so viel als "wichtig" betonte. Man erhält sehr viel Hintergrundwissen über diese seltene Erkrankung, das fand ich sehr gut. Was mir jedoch gefehlt hat, ist eine Erklärung über die Umstände der zeitlich sehr begrenzt auftretenden Epidemie. Vielleicht fehlt dieses Wissen aber auch einfach tatsächlich. Nur ganz am Ende wird einmal eine sehr ungewöhnliche Gruppe von Jugendlichen erwähnt, welche diese Erkrankung über Nacht erlitten - diese hatten eine Droge eingenommen, die zu dauerhaften Hirnschädigungen in der gleichen Region wie die Enzephalitits lethargica führte, jedoch teilweise durch Medikation abgemildert werden konnte. Dies wird nicht weiter ausgeführt. Auch erschließt sich mir nicht, wieso die umfänglich beschriebenen Symptome auftreten, also welche Hirnregion geschädigt ist (bei den klassisch Erkrankten meine ich jetzt) und wieso L-Dopa wirkt, aber auch nicht dauerhaft. Vielleicht stelle ich mir das aber auch zu einfach vor oder habe es einfach nicht richtig erfasst.

    Alles in Allem ein sehr lesenswertes und sehr lebendig geschriebenes Werk!

  11. Cover des Buches Der Gottkaiser des Wüstenplaneten (ISBN: 9783453320444)
    Frank Herbert

    Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

     (88)
    Aktuelle Rezension von: glasratz


    Arrakis wird nicht mehr Dune genannt. Es ist ein grüner Planet, wie Millionen anderer auch. Doch 3500 Jahre nach dem Tod von Paul Atreides herrscht von dort noch immer sein Sohn Leto II über das bekannte Universum. Nach seiner Verschmelzung mit den Sandforellen in ein Mischwesen aus Wurm und Mensch verwandelt, ist er selbst die letzte Quelle von Melange, ein als Gott verehrter Despot, der mit seiner eisernen Herrschaft die Menscheit auf ihren „Goldenen Pfad“ schicken will.

    Trotz der interessanten Prämisse setzt dieses Buch den Abwärtstend in der Folge der Dune-Romane unbeirrt fort. War „Die Kinder des Wüstenplaneten“ keine gute Fortsetzung, aber für sich kein schlechter Roman, so ist dieses Buch zwar eine logische Fortsetzung, aber allen voran kein gutes Buch.

    Zunächst ist hier das Problem, dass das Buch nicht dem Muster der vielschichtigen Handlungsstränge seines Vorgängers folgt, sondern stattdessen nach dem wesentlich einfacheren, kammerspielartigen Muster von „Der Herr des Wüstenplaneten“ gestrickt ist. Ja, stellenweise fühlt es sich sogar so an, als versuche Herbert das gleiche Buch mit anderen Charakteren noch einmal neu zu schreiben. Das bedeutet, dass es abseits der Haupthandlung um den Protagonisten Leto II höchstens einzelne Szenen, aber keine wirklichen Geschichten gibt.

    Dazu kommt, dass der Plot selbst wenig ereignisreich ist. Reine Gespräche nehmen, wie in den anderen Büchern auch, den Hauptteil ein, werden aber nur selten durch irgendwelche Ereignisse, die die Handlung vorantreiben würden, unterbrochen. Im Grunde redet Moneo mit Leto, Leto mit Duncan, Duncan mit Moneo, dann wieder Moneo mit Leto. Dass etliche der Gespräche keinen Sinn machen, sondern nur von Leto gefördert werden um andere Charaktere zu verwirren, wird dabei explizit erwähnt. Dies macht es dem Leser nicht unbedingt leichter.

    Es macht auch viel weniger Spaß diesen Gesprächen zu folgen als in den Vorgängern. Leto hat in den Jahrtausenden seiner Herrschaft einen großen Teil der Kultur und Gesellschaftsordnung der Welt von Dune ausradiert. Mentaten sind verboten, die Zensunna und die Orange-Katholische Bibel spielen keine Rolle mehr, der Adel ist entmachtet und CHOAM ist Geschichte. Damit ist Frank Herberts Welt ein großer Teil ihrer scheinbaren Tiefe, von welcher sie über die vorherigen Bände gezehrt hat, einfach genommen. Wie scharf dieser Bruch ist, zeigt sich auch daran, dass sämtliche Einleitungstexte der Kapitel nur noch von Leto stammen, nicht mehr aus anderen Hintergrundwerken des Universums.

    Natürlich, dies ist vermutlich gewollt und soll die Absolutheit der Herrschaft des Gott-Imperators zeigen, aber spannender macht es das Buch auch nicht.

    Dies liegt zum großen Teil darin begründet, dass Leto kein besonders interessanter Charakter ist. Er war es schon im letzten Band nicht. Nun, als Quasi-Gott ist er es noch weniger. In jeder Szene ist er stets ein Dozent, der mehr Oberlehrer als Despot seinen Untergebenen mit vielen sprachlichen Tricks und Fallstricken seine Philosophie offenbart. Dabei wiederholt er sich auch gerne oder erklärt unterschiedlichen Charakteren das selbe Thema. Zu meinem Leidwesen hat mich die Philisophie des Goldenen Pfads wesentlich weniger interessiert als die Gedankenwelt der Fremen und die Zensunna.

    Der Goldene Pfad selbst wird auch trotz der gewaltigen Textmenge die darüber geschrieben wird nie ganz erklärt. Es bleibt ein Sammelsurium aus unterschiedlichen, sich mitunter widersprechenden Ideen. Gespräche dieser Art waren schon der Tiefpunkt des Vorgängers und nun machen sie das ganze Buch aus!

    Auch die anderen Charaktere des Buches sind keine großen Würfe. Sie sind hauptsächlich eindimensionale Statisten, die genau ein oder zwei Emotionen verkörpern und eigentlich nur dazu da sind um Leto irgendwelche Gesprächspartner zu geben. Nicht einmal der hundertfach wieder geklonte Duncan Idaho schafft es an seinen Vorgänger aus dem letzten Roman heranzukommen. Er wirkt hier wie eine schlechte Parodie von Huxleys John Savage.

    Passend dazu herrscht im gesamten Buch eine merkwürdige Atmosphäre unterdrückter Sexualität. Ständig wird darüber gesprochen, Andeutungen gemacht oder Gerüchte verbreitet. Ständig darf irgendjemand nicht mit irgendjemandem schlafen aber eine oder beide Seite dürfen oder möchten nicht, weshalb nichts daraus wird. Das wirkt irgendwie ungesund und entwickelt sich zum Ende hin zu einem unterschwelligen Hauptthema des Buches. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich damit anfangen soll. Meine beste Theorie ist, dass der Autor bei diesem Buch etwas frustriert war und bei den anderen davor wohl nicht.


    Alles in Allem ist es wirklich kein gutes Buch. Die Dune-Romane weisen damit einen linearen Abwärtstrend in der Qualität auf und ich bin sehr gespannt, ob sich dies beim nächsten Roman fortsetzt.

  12. Cover des Buches Und die Schuld trägt deinen Namen (ISBN: 9783827194473)
    Jörg Böhm

    Und die Schuld trägt deinen Namen

     (118)
    Aktuelle Rezension von: -lillylazer-

    schreibstil gut, Protagonistin mega sympathisch, spannend. Somit sehr gelungener Krimi. Auch der Cliffhanger am Schluss stört mich hier überhaupt nicht 

  13. Cover des Buches Der Schatten des Bösen (ISBN: 9783442488735)
    Sharon Bolton

    Der Schatten des Bösen

     (32)
    Aktuelle Rezension von: FinJa

    Das Werk kommt in puncto Storyplot/aufbau und Spannung nicht an die anderen Bücher (Todesopfer, Schlangenhaus) heran, die ich bisher von der äußerst fähigen Sharon Bolton gelesen habe. Das Ende kam zu abrupt und einige (logische) Lücken blieben ebenfalls - was wohl zum Lesen des weiteren Teils der Florence Lovelady-Serie anregen soll.
    Dennoch gute Unterhaltung und interessante Einblicke in die Arbeitswelt einer Frau in den 60-er Jahren (es ist sicher alles andere als einfach gewesen, die zementenen patriarchalen Strukturen aufzubrechen, einen Rock tragen zu müssen, nicht ernst genommen bzw. zum Sündenbock gemacht zu werden).



  14. Cover des Buches Mond (ISBN: 9783036957999)
    Ben Moore

    Mond

     (4)
    Aktuelle Rezension von: AlexanderDyle

    Spannend geschrieben, unterhaltsam und man lernt einige Dinge die den meisten wohl unbekannt sein dürften. Extrem gelungenes Cover. Eine Freude das Buch zu lesen.

  15. Cover des Buches Wo wir waren (ISBN: 9783499271892)
    Norbert Zähringer

    Wo wir waren

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Xirxe

    Was für eine schöne und auch traurige Geschichte - fast ein richtiger Schmöker. Doch zum völlig darin Versinken hat es nicht ganz gereicht, ohne dass ich so genau weiss, woran es liegt.
    Ausgangspunkt ist der 21. Juli 1969, also ziemlich genau vor 51 Jahren, als die ersten Menschen den Mond betraten. Obwohl man im Nachhinein das Gefühl haben könnte, dass an diesem Tag sonst nichts weiter Aufregendes passierte 😉 geschah doch so einiges Andere, was für manche Menschen zu enormen Veränderungen im Leben führte.
    Die wichtigste Figur ist der fünfjährige Hardy Rohn, der mit einem älteren Jungen aus dem Waisenhaus flieht, wo sie täglich gewalttätigen und erbarmungslosen Aufsichtspersonen ausgesetzt sind. Zwar misslingt die Flucht (zumindest für Hardy), doch sie ist der Grund, weshalb er ein Jahr später adoptiert wird und so ein um vieles besseres Leben verbringen kann. Und vermutlich ist diese Flucht auch der Grund dafür, dass Jahre später ein brutaler Mensch ebenso brutal ermordet wird.
    Doch nicht nur Hardy flieht an diesem Tag - auch seine wegen Mordes zu lebenslänglich verurteilte Mutter unternimmt einen Fluchtversuch.
    Diese beiden Personen sind der Ausgangspunkt für die rund 500 Seiten umfassende Geschichte, die deren Leben und das ihrer Vorfahren und nächsten Verwandten schildert. So spannt sich ein Erzählbogen über das Jahrhundert von Memel bis Vietnam, vom Rhein bis in die USA, von 1901 bis 2009. Norbert Zähringer nimmt seine Leserinnen und Leser mit durch Raum und Zeit und wir erleben das Jahrhundert durch die Beschreibungen von Hardys Grossvater, seiner Mutter, seines Vaters undundund.
    Eigentlich sind die Voraussetzungen ideal für einen Schmöker zum darin Versinken, denn der Autor weiss gute Geschichten zu erzählen, unter anderem indem er durch kleine Ausblicke in die Zukunft Spannung erzeugt. Doch ich blieb zu den Figuren auf Distanz - vielleicht liegt es an den doch recht häufigen Zeit- und Raumsprüngen, vielleicht an der etwas spröden Persönlichkeit Hardys.
    Dennoch: Ein schön zu lesendes Buch mit einer unterhaltsamen Geschichte.

  16. Cover des Buches Die Kinder von Torremolinos (ISBN: 9783570041895)
    James A. Michener

    Die Kinder von Torremolinos

     (46)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    6 junge Menschen treffen sich Ende der 1960er im spanischen Torremolinos. Ihre Beweggründe, die Heimat und Familie zu verlassen, sind unterschiedlich. Aber alle sind sie auf der Suche. Jeder, der mal jung war, wird sich im Lebensgefühl der Protagonisten wiederfinden. Das macht dieses Buch auch heute noch lesenswert.

  17. Cover des Buches Der Herr des Wüstenplaneten (ISBN: 9783453319547)
    Frank Herbert

    Der Herr des Wüstenplaneten

     (142)
    Aktuelle Rezension von: Monika_Grasl

    12 Jahre liegen zwischen dem Ende von Band 1 und dem Beginn des 2. Bandes rund um den Wüstenplanet. Paul ist nunmehr der Imperator und muss sich an mehreren Fronten behaupten. Zum einen vor seiner "Ehefrau", andererseits vor den großen Häusern und der MAFEA. Hinzu kommt, dass neben der Schwesternschaft eine weitere Vereinigung in die Handlung eingeführt wird. Durch diesen Umstand erwartet man als Leser einen neuen Spannungsbogen, was am Anfang auch so wirkt. Jedoch nach den ersten Seiten bereits in einer ermüdenden Endlosdiskussion seinen weiteren Verlauf findet. Stellenweise kann das Buch, dann wieder sehr überzeugen, wenn neue und alte Figuren auftauchen von denen man sich nicht erwartet hätte, dass sie einen Platz finden.


    Persönlich hat mir Pauls Entwicklung in diesem Band bedeutend besser gefallen, als in Band 1. Man liest gut heraus, dass er in einem permanenten Selbstzweifel bezüglich seiner getroffenen Entscheidungen steckt. Auf der anderen Seite läuft dagegen Chanis Entwicklung in eine konträre Richtung. Sie wirkt in manchen Szenen allzu überspitzt dargestellt. Zu Alia hab ich in diesem Band keinen richtigen Bezug gefunden. Sie ist zwar anwesend, aber es erscheint mir, als stünde sie in einem permanenten Wettkampf zu Paul, sich selbst und der Schwesternschaft. Das ermüdet die Szenen mit ihr zu lesen.


    Fazit: Band 2 ist keineswegs schlecht. Gerade der Hauptprotagonist macht einen merklichen Wandel durch und auch die neuen Figuren bieten Potenzial. Allerdings muss man auch dazu sagen, dass es manchmal in der Handlung stockte und sich die Figuren allzu oft in stillen Gedankengängen verlieren.

  18. Cover des Buches Und die Großen lässt man laufen: Ein Kommissar-Beck-Roman (ISBN: 9783499244469)
    Per Wahlöö

    Und die Großen lässt man laufen: Ein Kommissar-Beck-Roman

     (50)
    Aktuelle Rezension von: eskimo81
    In einem Hotel in Malmö wird der Konzernchef, Viktor Palmgren, während eines Geschäftsessens erschossen.
    Niemand will was gesehen haben und ein solch skrupelloser Chef hat natürlich auch viele Feinde. Hält Beck diesem politischen Druck stand?

    Schade, dass im Vorwort zu viel über Beck verraten wird!!

    Ich bin einfach fasziniert. Auch wenn es in jeder Rezi von dieser Serie von mir geschrieben wird. Wie genial alles ist etc. Ich kann es nicht anders beschreiben als, genial, faszinierend, einfach ne Reihe die man kennen muss, die man lieben wird, die einfach aussergewöhnlich ist, die einfach fantastisch ist.

    Fazit: Ne geniale Reihe die man einfach futtern muss, nach einander mit viel Genuss und Liebe.
  19. Cover des Buches Der Sommer meiner Mutter (ISBN: 9783406734496)
    Ulrich Woelk

    Der Sommer meiner Mutter

     (62)
    Aktuelle Rezension von: Hyperikum


    Autor: Ulrich Woelk, Genre: Historische Fiktion, Verlag: btb, ISBN: 978-3-442-77026-7, 1. Auflage 2021, 189 Seiten, Preis Taschenbuch €11,00

                                           

                                                                                                                             

    Sommer 1969. Der elfjährige Tobias fiebert am Stadtrand von Köln der ersten Mondlandung entgegen, während sich seine eher konservativen Eltern mit den politisch engagierten und flippigen neuen Nachbarn anfreunden. Deren dreizehnjährige Tochter Rosa bringt Tobias nicht nur Popmusik und Literatur bei, auch was das Liebesleben angeht, hat sie ihm einiges voraus. Zwischen den Eltern entwickelt sich ebenfalls eine wechselseitige Anziehung, aber die Liebe geht andere Wege als vermutet. (Klappentext)

    Im Sommer 1969 ist der Protagonist Tobias ein 11-jähriger Junge. Es ist der Sommer, in dem seine Mutter sich umbringt. Seine Eltern führen bis dorthin einvernehmlich, eine konservative Ehe. Er arbeitet, sie ist zuständig für Haushalt und Kindererziehung. Sie leben in einem Kölner Vorort und als im Nachbarhaus ein Ehepaar einzieht gerät ihr sonst so überschaubares Leben in Bewegung. Die Nachbarin trägt Hippieklamotten, übersetzt Bücher und ist genau wie ihr Mann Anhängerin einer linken Weltanschauung. Tobias Mutter wagt ein paar zarte Schritte in Richtung Veränderung, Blue Jeans statt Baumwollrock. Als sie jedoch arbeiten möchte, fühlt ihr Mann sich unzulänglich und sorgt sich darüber, was seine Kollegen und erst die Vorgesetzten denken könnten.

    Während seine Eltern und die Nachbarn sich näher kommen, sucht Tobias die Nähe zur älteren schlauen Nachbarstochter Rosa, die ihn zu verheißungsvollen Fantasien anregt. Als seine und Rosas Eltern wieder einen gemeinsamen diskussionsfreudigen Abend verbringen, ist er bei Rosa und das Drama nimmt seinen Lauf.

    Die Geschichte ist eine Ich-Erzählung, der Sprachstil schlicht und präzise. Dadurch entsteht eine große Nähe zum Protagonisten. Ich kann mich genau in Tobias hineinfühlen, erfahre wie er denkt und fühlt. 

    Fazit: Der Sommer meiner Mutter ist ein ruhiges Buch in dem etwas völlig unvorhergesehenes passiert. Es geht um den Wunsch nach Veränderung, Emanzipation, Entsetzen und Schuld. Meine Empfehlung für diese ruhige starke Geschichte.

    Der Autor: Ulrich Woelk lebt als freier Schriftsteller in Berlin. Er studierte Physik und Philosophie. Sein Debütroman »Freigang«, erschien 1990. Der Roman »Der Sommer meiner Mutter« stand auf der Longlist des Deutschen Buchpreises und wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Für »Für ein Leben« erhielt Ulrich Woelk den Alfred-Döblin-Preis.

                                           

                                       


  20. Cover des Buches Die unglaubliche Entdeckung des Mr. Penumbra (ISBN: 9783641140656)
    Robin Sloan

    Die unglaubliche Entdeckung des Mr. Penumbra

     (52)
    Aktuelle Rezension von: Maza_e_Keqe

    In wenigen Kapiteln erzählt dieses Prequel die Geschichte von Mr Penumbra, bevor und wie dieser zu seiner "sonderbaren Buchhandlung" kam. Kurzweilig und doch spannend.

    Leider war meine Lektüre des Romans zu lange her, als dass ich mich an alle Details erinnern konnte, aber einige Namen kamen mir sofort wieder bekannt vor. Tolle Ergänzung und Pflichtlektüre für alle, denen der Roman gefallen hat.

  21. Cover des Buches Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969 (ISBN: 9783442714230)
    Frank Witzel

    Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969

     (26)
    Aktuelle Rezension von: fynna
    Seit Weihnachten lag dieses Buch bei mir herum, ich hatte es mir gewünscht, nachdem es durch den Buchpreise 2015 so viel Aufmerksamkeit bekam und fand, dass es irgendwie interessant klang. Jetzt, im Sommer, habe ich entschieden, es auch mal zu lesen, und zwar im Urlaub (kann ich jedem empfehlen, man braucht echt Zeit), also den ganzen Tag nur am See rumliegen und sich auf dieses wirklich ... umfangreiche Werk, so kann man es wohl nennen, konzentrieren.

    Um ehrlich zu sein, mit dem, was dann kam hab ich nicht gerechnet. So richtig viel hab ich mir nicht gedacht, als ich angefangen habe zu lesen, war nur nach ein paar Seiten schon sehr verwirrt. Denn eine Geschichte wird nicht erzählt, nicht stringent zumindest, schon gar nicht im herkömmlichen Sinne. Vielmehr aus gefühlt hundert Perspektiven und Formen des Schreibens.
    Der Titel ist eigentlich ein großes Geschenk des Autors, denn er hilft anfangs ungemein, er fasst das ganze Buch gut zusammen und bietet zumindest einen Anhaltspunkt: Es geht um einen Jungen, zur Zeit der RAF, der sich allerlei zusammenfantasiert um sich selbst, seine Zeit zu verstehen. Denn da, wo die Logik und das Wissen aufhören, setzt eben die Imagination ein. Und was damals in der BRD so vor sich ging, die Stimmung im besagten Sommer 1969, Vergangenheit oder Zukunft, Katholizismus und RAF, die Beatles oder die Rolling Stones ... die lässt sich nur so beschreiben. In einem Interview sagte der Autor, er versuche sich einem Gefühl zu nähern, von allen Seiten, und das trifft es ziemlich gut.

    Passagen, in denen der Protagonist sich selbst als Mitglied der RAF erlebt, Halluzinationen und verquere Abhandlungen über den Nationalsozialismus, monströse Fußnoten, Fantasien über seinen Vater als herzlose Machtgestalt "der Fabrikant", wahrscheinlich fiktive Dialoge eines Verhörs, inzwischen erwachsen, Philosophie, scheinbar Zusammenhangloses, das sich erst später erklärt oder auch nicht, Abhandlungen, Biografien ... Dieses Buch hat so unglaublich viel zu bieten. Es ist stellenweise tief, philosophisch, dann wieder komplett skurril, scheinbar Nonsense, manchmal eine ganz normale Erzählung.
    Und ich habe bei weitem nicht alles verstanden, schon gar nicht alle Anspielungen und Witze, weil ich diese Zeit nicht miterlebt habe. Aber ein paar. Und die fand ich super. Ich denke, das ist etwas, was man als potentieller Leser vorher wissen sollte: Man wird sich bestimmt langweilen, quälen, für dämlich und ungebildet halten und aufgeben wollen, doch man wird auch belohnt. Mit wunderschönen Sätzen und Poesie. Mit neuen Gedanken und bekannten, eigenen Gedanken, die man niedergeschrieben noch nie gelesen hat. Das ist das Schöne, es ist für jeden was da bei, dieses Buch ist eine Schatzkiste und es überrascht immer aufs neue. Es erreicht viel tiefere Ebenen als eine normal erzählte Geschichte, es dringt in die menschliche Psyche und beleuchtet jeden Gedanken, jede Assoziation und das ist etwas Besonderes.

    Ich möchte dieses Buch jedem empfehlen, der sich für Literatur interessiert und Überraschungen mag. Am besten auch Zeit mitbringen und sich nicht abschrecken lassen. Denn als ich wieder im Alltag angekommen war und mir noch 200 Seiten fehlten haben die sich auf einmal unendlich gezogen. Ich denke auch nicht, dass ich wirklich in der Lage bin, dieses Buch zu bewerten, weil ich des öfteren nicht folgen konnte. Aber ich fand es trotz allem genial!
    Der Deutsche Buchpreis war mit Sicherheit verdient und ich bin froh, durchgehalten zu haben. So etwas habe ich vorher nämlich noch nie gelesen. Also lasst euch drauf ein, lasst euch verwirren, amüsieren, bilden, sprachlos machen ...



  22. Cover des Buches The Girls (ISBN: 9783869092324)
    Emma Cline

    The Girls

     (22)
    Aktuelle Rezension von: kassandra1010

    Evie, eine junge unbedeutende Schönheit verfällt der jungen Suzanne vollständig. Aus Evies Sehnsucht nach einem normalen Leben flieht sie aus ihrem klassischen und normalen amerikanischen Zuhause mitten hinein in Suzannes Kommune.

     

    Die Kommune stellt für Evie endlich die Familie dar, die sie schon so lange gesucht hat. Geborgenheit und Freiheit zugleich umgehen sie. Das Oberhaupt der Kommune, Russell, stellt sich als Guru dar. Evie jedoch, völlig geblendet von ihrem neuen Leben, ignoriert die deutlichen Anzeichen.

     

    Russells Art bezirzt sie alle. Seine Gefolgschaft gehorcht ihm aufs Wort. Seine Macht in dieser Gruppe scheint grenzenlos. Bis zum Tag der Abrechnung.

     

    Evie finden wir im Haus ihres Vaters und dessen neuer Lebensgefährtin wieder. Dort findet sie nach einem Aufenthalt im Gefängnis langsam wieder zu ihrem Selbst zurück.

     

    Doch die Last der vergangenen Zeit in Russells Sekte wiegt schwer. Nur mühsam kann sie diese Zeit loslassen. Die nächtlichen Alpträume entpuppen sich nach und nach als Wahrheit und Evie muss sich damit abfinden, dass sie selbst große Mitschuld am Tod eines Menschen trägt…

     

    Wir starten mit Emma Clines „The Girls“ ins Jahr 1969 und lernen Evie kennen, die sich als Teenie so durch den Alltag schleppt. Sie trifft eines Tages auf Suzanne, die für Evie die Verkörperung der Zukunft darstellt. Frei, mutig und voller Leben. Das erhofft sich auch Evie, als sie sich Suzanne und der kommunenhaften Verbindung Rund um Russell anschließt. Doch Evie blickt in dieser Geschichte auf sich und auf ihr bisheriges Leben zurück und stellt fest, dass Freiheit doch ein großer Begriff ist und war und sie diese immer noch nicht für sich gefunden hat.

     

    Emma Clines Buch zeigt einen Ausschnitt in den damaligen American Dream mit seiner Sucht nach Freiheit, Drogen und einem Leben ohne Verbindlichkeiten. Für die einen endete es mit einem abrupten Aufwachen und für viele andere mit einem nicht enden wollenden Leben auf der Suche nach dem Sinn des eigenen Daseins.

  23. Cover des Buches Das indiskrete Leben der Alice Horn (ISBN: 9783458176138)
    Anne Lise Marstrand-Jørgensen

    Das indiskrete Leben der Alice Horn

     (21)
    Aktuelle Rezension von: schafswolke
    Das Buch spielt in den 70er Jahren in einer Kleinstadt in Dänemark. Alice und Eric Horn haben drei Kinder und scheinen eine perfekte Ehe zu führen. Aber irgendwann erscheint alles so eintönig und auch sie wollen sich der sexuellen Revolution anschließen. Obwohl auch Alice davon fasziniert ist, verliert sie sich selbst immer mehr aus den Augen und trifft dann eine Entscheidung, die keiner erwartet hat.

    Das Buch dreht sich nicht nur um Alice, denn im Laufe der Geschichte wird die mittlere Tochter Flora zur Hauptperson, von daher finde ich den deutschen Titel schon etwas irreführend.  

    Ich habe mich mit dem Buch sehr geschleppt. Am Schreibstil lag es nicht, eher an der Geschichte selbst. Das Buch plätschert so dahin und immer wenn es mal ein wenig in Schwung kommt, wird dieser Schwung nicht über einen längeren Zeitraum mitgenommen:
    ich musste mich immer dazu aufraffen in dem Buch weiterzulesen. Abbrechen wollte ich das Buch auch nicht, dafür war ich zu neugierig und wollte dann doch wissen, worauf das Ganze noch hinausläuft.

    Bei diesem Buch bin ich sehr zwiegespalten. Es ist nicht schlecht, aber durch die vielen langatmigen Stellen konnte ich mich nicht für die Geschichte der Familie Horn erwärmen. Ich mag gerne dicke Wälzer lesen, aber in diesem Fall, wäre für mich weniger mehr gewesen.
    Als Einblick in eine eher nach außen spießig wirkende Gesellschaft, die sich im Umbruch befindet, ist das Buch gut geeignet.


  24. Cover des Buches Der Letzte von uns (ISBN: 9783746636047)
    Adélaïde de Clermont-Tonnerre

    Der Letzte von uns

     (60)
    Aktuelle Rezension von: jojo86

    Der Titel hat mich sofort schon von weitem angezogen.  "Der Letzte von uns" verspricht der Beginn einer großen Saga zu werden.

    Im Dresden des zweiten Weltkriegs kommt während einer Bombennacht Werner auf die Welt, seine Muttere verstirbt und er hat schon zu  Beginn seines Lebens eine schwere Zeit zu überstehen. Einige Jahre später geht der erwachsene Werner auf die Suche nach seiner Vergangenheit und erfährt dabei einen Teil seiner Geschichte, der für immer verschlossen bleiben sollte.


    Das Cover ist sehr ansprechend gestaltet, so dass in der Bücherauslage der Blick sofort auf das Exemplar fiel. Zudem überschlägt sich das Cover vor positiven Pressestimmen und verspricht eine vielversprechende Zukunft für die Autorin. Die Idee hintere der Handlung finde ich sehr interessant. Die Geschichte ist auf zwei verschiedenen Zeitebenen geschrieben: einmal zum Ende des zweiten Weltkrieges überwiegend in Deutschland und dann zu Beginn der 70er Jahr in den USA. Gefallen hat mir hierbei, dass man auf den zwei verschiedenen Perspektiven durchaus einen anderen sprachlichen Stil erkennen kann. Das verleiht jeder Zeit nochmal einen eigenen besonderen Charakter und zeigt auch nochmal die Entwicklung von Wern auf. Der Schreibstil ist in beiden Ebenen flüssig und eingängig gestaltet, so dass das Lesen leicht fällt. Auch die Kapitellänge finde ich sehr gelungen, da man hier auch gedankliche Sprünge erkennen kann. Auch die eingebaute Liebesgeschichte ist gut eingearbeitet, ohne die Handlung auf romantische Weise zu dominieren.

    Ich hätte mir aber an einigen Stellen mehr Detailtiefe in der Geschichte gewünscht. Gerade der historische Rahmen bietet noch viele Möglichkeiten für Weiterentwicklungen. Dieser Punkt ist mir etwas zu oberflächlich eingeflossen. Zudem war ab einem bestimmten Punkt die Handlung trotz ihrer Schnelligkeit im Geschehen, doch etwas langatmig und auch sehr vorhersehbar. Hier hätte ich  noch eine überraschende Wendung erwartet oder doch etwas mehr Detailtiefe. Durch die Dynamik in der Geschichte ist meines Erachtens auch die Charakterentwicklung etwas zurückgeblieben. Auch hat mir der verwendete Sprachstil der 70er Jahre nicht so gut gefallen, da mir hier viele Phrasen eingeflossen sind. Dadurch fand ich den Zeitabschnitt manchmal etwas schwer zugängiglich. Ich hätte auch eine etwas spannendere Erklärung, worauf sich der Titel bezieht, sehr begrüßt. Die Auflösung fand ich nicht so gelungen.

    Dennoch hat mir der Roman gut  gefallen und ich bin gespannt, welche weiteren Werke die Autorin noch veröffentlichen wird.

    Netgalley hat mir ein kostenfreies Rezessionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung ist davon nicht beeinflusst worden.





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