Bücher mit dem Tag "1970"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "1970" gekennzeichnet haben.

52 Bücher

  1. Cover des Buches Shining (ISBN: 9783404130894)
    Stephen King

    Shining

     (1.684)
    Aktuelle Rezension von: maikereadz

    >> Dennoch empfand er im tiefsten Herzen Angst, schreckliche Angst, und sie kreiste um jenes nicht zu entziffernde Wort, das er im Spiegel seines Geistes gesehen hatte. <<

    💭 Meine Meinung:
    Endlich habe ich diesen Klassiker von meinem Sub erlöst, was ich schon viel früher hätte tun sollen. Stephen Kings Schreibstil hat mir direkt richtig gut gefallen. Er war sehr detailliert und hat alles sehr bildhaft beschrieben, so dass ich direkt mitten im Geschehen angekommen bin. Der Aufbau des Buches hat mir sehr gefallen und hat sich wie ein roter Faden durch die Handlung gezogen. An der ein oder anderen Stelle hätte die Handlung ein wenig mehr Tempo vertragen können. Allerdings hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass die Geschichte sich gezogen hätte. Der Schreibstil wirkte auf mich eher etwas distanziert, wodurch mir die emotionale Tiefe gefehlt hat. Hier hätte ich mir einen noch tieferen Einblick gewünscht und ich hatte eher das Gefühl die Geschichte nicht aus der Sicht der Charaktere zu erleben. Die Charaktere haben auf mich komplett authentisch und echt gewirkt und ich habe zu keinem Zeitpunkt an ihnen gezweifelt. Vor allem der Charakter von Danny hat mich sehr berührt. Auch, wenn mir hier der Schreibstil ein Stück zu distanziert war, konnte ich mich doch gut in ihre Schicksale hineinversetzen. Von dem Gruselfaktor und den erschreckenden Szenen hätte ich allerdings noch mehr erwartet. Diese konnten mich erst zum Ende hin so richtig packen, wodurch ich das Buch zum Schluss kaum noch aus der Hand legen wollte. Auch wenn dieses Buch ein paar Schwächen aufweist, konnte die Geschichte mich überzeugen und ich freue mich schon auf meinen nächsten Stephen King Roman.

    💭 Fazit:
    Ein Stephen King, den ich viel zu lange auf meinem Sub habe liegen lassen. Obwohl der Roman ein paar Schwächen aufweist, konnte er mich gut unterhalten und schließlich überzeugen 🫶🏻

    4/5 ⭐️

  2. Cover des Buches Schattenjunge (ISBN: 9783453438781)
    Carl-Johan Vallgren

    Schattenjunge

     (53)
    Aktuelle Rezension von: Kleinbrina

    Auf der Suche nach neuen Thrillern bin ich auf „Schattenjunge“ gestoßen und habe mich sehr gefreut, dass ich dies bereits vorab lesen durfte. Meine Erwartungen waren jetzt nicht unbedingt die allergrößten, aber dennoch habe ich mich auf eine spannende und ereignisreiche Geschichte gefreut. Leider habe ich dies nur zu einem gewissen Teil bekommen, denn das Buch konnte dann doch nicht so mithalten, wie ich es im Vorfeld erhofft habe.

    Die Geschichte ist zwar an sich ganz gut, allerdings braucht diese viel zu lange, um wirklich interessant und vor allem spannend zu werden. Der Anfang plätscherte nur so vor sich hin und ich war kurz davor, das Buch abzubrechen. Dennoch wollte ich dem Buch dann doch nochmal eine Chance geben und kam dann immer besser in die Handlung hinein, sodass zumindest wieder Spannung vorhanden war. Allerdings hätte dies weitaus weniger als 150 Seiten benötigen müssen.

    Der Schreibstil ist nett, aber mehr leider auch nicht. Carl-Johan Vallgren sorgt zwar oftmals dafür, dass der Leser im Laufe der Geschichte auf eine falsche Spur geführt wird, aber dennoch hat mir manchmal der berühmte rote Faden im Buch gefehlt, was ich besonders schade finde, denn die Geschichte besitzt sehr viel Potential, welches leider einfach nicht genutzt wurde. Die Dialoge wirken an einigen Stellen recht hölzern und auch die Figuren hätten noch besser ausgearbeitet sein können.

    Ich möchte nun nicht behaupten, dass die Charaktere schlecht beschrieben wären, allerdings muss ich zugeben, dass man hier nur das nötigste aus ihnen herausgeholt hat. Hier wäre so viel mehr drin gewesen, aber stattdessen wurden sämtliche Figuren nur recht schwammig beschrieben, was sich erst im Laufe der Geschichte oftmals viel zu spät erst bessert. Hier hätte von Anfang an mehr gezeigt werden müssen, so konnte ich leider nur selten mit ihnen mitfiebern und ihr Schicksal war mir zum Großteil egal – auch wenn ich zugeben muss, dass die Familiengeschichte der Klingbergs mehr als tragisch ist und man dort seit Jahren nicht zur Ruhe kommt.

    Das Ende ist dagegen schon etwas besser gelungen und wurde zunehmend spannender, allerdings hätte auch dies hier viel früher geschehen müssen. Die Auflösung ist zwar an sich ein wenig skurril, da sie zu weit hergeholt ist, aber dennoch fand ich es im Großen und Ganzen gelungen und meist stimmig.

    Die Covergestaltung ist schlicht, hat mich aber spontan angesprochen, da ich minimalistische Cover ganz gerne mag. Die Kurzbeschreibung hat mich auch direkt angesprochen, sodass ich dem Buch auf jeden Fall eine Chance geben wollte. Am Ende muss man aber sagen, dass die Beschreibung definitiv besser als die Geschichte war, von daher kann man dem Verlag dafür nur ein Kompliment aussprechen.

    Insgesamt hat mir „Schattenjunge“ gefallen, mich aber auch gleichzeitig enttäuscht. Ich möchte wirklich nicht sagen, dass das Buch schlecht ist, allerdings hätte man noch so viel mehr aus dem Plot und den Figuren holen können. Wenn es einen Preis für verschenktes Potential geben würde, würde dieses Buch sicherlich ausgezeichnet werden. Schade! Dennoch würde ich das Buch allen Lesern empfehlen, die gerne Thriller lesen und dabei auch gerne mal über den ein oder anderen Logikfehler hinwegsehen können.

  3. Cover des Buches Carrie (ISBN: 9783404180066)
    Stephen King

    Carrie

     (1.527)
    Aktuelle Rezension von: library_booktalk

    𝐑𝐞𝐳𝐞𝐧𝐬𝐢𝐨𝐧

    𝐶𝑎𝑟𝑟𝑖𝑒 - Stephen King
    ___

    𝐖𝐨𝐫𝐮𝐦 𝐠𝐞𝐡𝐭’𝐬

    Carrie ist ein 17-jähriges Mädchen, die in der Schule leider als Außenseiterin gesehen wird und daher sehr viel Mobbing abbekommt. Aber auch Zuhause läuft es für sie nicht besser, denn sie leidet unter dem Verhalten ihrer krankhaft religiösen Mutter. Die Geschichte selbst beginnt in der Umkleidekabine der Schule, als sie zum ersten Mal ihre Periode bekam und die Demütigung der schlimmsten Art & Weise erfahren musste. Bald nach diesem Ereignis stelle Carrie fest, dass sie eine übernatürliche Gabe besaß, die im wahrsten Sinne aus der Hölle selbst entsprang. Und da bekanntlich selten ein Unglück alleine kommt, folgte schon bald die Ballnacht…

    𝐌𝐞𝐢𝐧𝐮𝐧𝐠

    „Carrie“ ist eine absolut tragischer, emotionaler und schockierender Thriller.
    Wer die Geschichte kennt, der weiß von was ich rede. Die Anfangsszene in der Dusche, all das Mobbing, das Blutbad, die Ballnacht…einfach wow…Stephen King hat einfach so faszinierende und gleichzeitig extreme Szenen zu Blatt gebracht, was in meinen Augen einfach nur der genial ist.

    Obwohl das Buch mit rund 300 Seiten sehr knapp gehalten wurde, hat Stephen King sehr ausführlich beschriebene und vor allem realistische Charaktere erschaffen. Carrie und ihre derart kranke Mutter hätten nicht besser beschrieben werden können.

    Was mir bei diesem Buch richtig gut gefallen hatte, waren die dazwischengeschobenen Zeitungsartikel, Berichte und Rückblicke, da sie der Geschichte so wichtige zusätzliche Informationen geliefert haben und gleichzeitig auch dafür gesorgt hatten, dass sich die Story sehr echt anfühlte.
    ___

    𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭

    Für mich ein absoluter Klassiker, den ich nun endlich auch gelesen habe.
    Da ich den Film schon mehrere Male gesehen hatte, war ich so sehr auf das Buch von Stephen King gespannt. Wurde ich enttäuscht? Definitiv NICHT! Ich habe jeden Satz geliebt & konnte so unfassbar beim Lesen darin abtauchen. „Carrie“ ist ein ganz klares Lesemuss & daher gibt es von mir auch eine klare Empfehlung!

    5/5 ⭐️

  4. Cover des Buches Der Baader-Meinhof-Komplex (ISBN: 9783455850703)
    Stefan Aust

    Der Baader-Meinhof-Komplex

     (309)
    Aktuelle Rezension von: hamburgerlesemaus

    Während meine Mutter beim Post-oder Bankschalter anstand (ATM gab es damals noch nicht), guckte ich mir das große Poster mit all den gesuchten RAF-Gesichtern an. In jeder Bank, Geschäft, Bahnhof oder öffentlichem Amt hing dieses Plakat! Wann immer wir mit unseren Eltern aus Hamburg nach Hause nach HH-Lemsahl fuhren, wurden wir von mindestens einer Polizeikontrolle gestoppt. Am Ende wohnte die RAF nur 5 Km von meinem Elternhaus in Poppenbüttel entfernt.

    #derbaadermeinhofkomplex war das erste Buch, das mir alle Zusammenhänge der RAF darstellte.
    Es ist schon länger her, dass ich es gelesen habe, aber ich weiß noch, das es sich wie ein Krimi las. 878 Seiten Spannung pur. Allerdings erinnere ich mich auch, dass ich über Baaders seitenlangen, intellektuellen Ergüsse ohne Punkt und Komma im Gerichtssaal hinweggelesen habe.
    Danke #stefanaust

  5. Cover des Buches In meinem Himmel (ISBN: 9783442470051)
    Alice Sebold

    In meinem Himmel

     (811)
    Aktuelle Rezension von: Maza_e_Keqe

    Die 14-jährige Susie Salmon wird im Dezember 1973 von einem Nachbarn vergewaltigt und ermordet wird. Aus einer Art Zwischenwelt/Jenseits beobachtet sie nach ihrem Tod das Leben auf der Erde: ihre Familie, Lehrer, Freunde, ihren Mörder.

    Die grausamste, schrecklichste und schlimmste Szene erfolgt direkt im ersten Kapitel.

    Susie erzählt aus ihrer Perspektive, nach ihrem Tod als allwissende Erzählerin, die über die Geschichte aller Menschen Bescheid weiß und alles sehen kann. Ihr Erzählstil ist nahezu poetisch, leicht und angenehm. Ich empfand die Worte als Erzählung einer Person, die sich mit ihrem Schicksal abgefunden hat. Gleichzeitig ist es spannend die Menschen zu beobachten, wie sie mit Susies Verschwinden/Tod umgehen und auch die Ermittlungen in den 70er-Jahren.

    Die häufigen langen Schachtelsätze sind manchmal eine Herausforderung beim Lesen.

    Ich habe den Roman parallel im englischen Original gelesen und war häufig irritiert, verwundert und verärgert darüber, wie er übersetzt wurde: Ganze Sätze wurden weg gelassen, Wörter verdreht (gehört/gesehen) oder gar nicht übersetzt, so dass ich selbst erstmal das Wörterbuch bemühen musste um den Sinn zu verstehen. Oder Phrasen wurden wörtlich übersetzt, obwohl sie im deutschen Sprachgebrauch sicher nicht so verwendet würden ("schwarz-weiß vor Verdammung sein" , "zur Nacht loslassen wollte"). Alternativ gab es umständliche Fremdwörter statt Übersetzungen (Campanile, Kotau, Vestibül). Der Roman selbst hat mich schon beim ersten Lesen mitgerissen und ging mir sehr zu Herzen. Im Nachhinein würde ich trotzdem den Originalroman bevorzugen.

  6. Cover des Buches Ein Mann fürs Haus (ISBN: 9783442547463)
    Nina Stibbe

    Ein Mann fürs Haus

     (36)
    Aktuelle Rezension von: Nymphe

    Inhalt:
    Lizzie Vogel lebt mit ihrer wohlhabenden Familie im London der 70er Jahre, inklusive Fahrer, Kindermädchen und Hausmädchen. Doch plötzlich ändert sich ihr ganzes Leben dramatisch. Die Eltern lassen sich scheiden (weil  der Vater eine Affäre mit einem Mann hatte), der Vater verpflanzt seine abgelegte Familie in ein Dorf weit ab vom Schuss und die Mutter versinkt in Depression und Medikamentensucht. Doch Lizzie und ihre Schwester haben einen Plan: Ein neuer Mann muss her um das Ruder zu übernehmen. Doch so einfach ist das nicht: Die Dorfbewohner hassen die reichen Neuankömmlinge (die aber gar nicht mehr so reich sind) und finden allgemein einen Haushalt ohne Mann suspekt. Die Kinder werden in der Schule gehänselt, weil ihre Mutter sich nicht um den Haushalt kümmert und es sind wenig gute Heiratskandidaten in Aussicht. Doch die beiden Schwestern geben nicht auf und schreiben fleißig Männer von ihrer „Liste“ an, damit ihre Mutter wieder ins Leben zurück findet.


    Meinung:
    Ich muss zugeben, dass mir das Lesen oft schwer viel. Wie ein Vögelchen flattert Lizzie (als Ich-Erzählerin) von Thema zu Thema und versinkt oft in der Beschreibung absoluter Nichtigkeiten. Die Dramatik der Entwicklung (gesellschaftlicher Abstieg, Medikamentensucht, Abtreibungen und Finanzprobleme) wird unter lustigen Geschichten und heiteren Episoden versteckt. Das ist natürlich ein interessantes Stilmittel, aber ich hatte ständig das Gefühl, dass die Geschichte einfach nicht vorankommt.
    Allerdings sind die Personen sehr gut gezeichnet. Die Mutter, die als Tochter eines reichen Hauses noch nicht viel Schlimmes in ihrem Leben sehen musste, fällt in ein sehr tiefes Loch, aus dem sie sich Mühsam selbst und mit Hilfe ihrer Kinder wieder hocharbeitet. Ich habe sehr mit ihr gelitten. Die Kinder, die unter Aufbringung ihrer ganzen Kraft und kindlichen Phantasie versuchen ihrer Mutter zu helfen. Die Dorfbewohner, die in ihren Vorurteilen feststecken. All das fand ich glaubwürdig gestaltet.


    Fazit:
    Alles in allem ist es ein starkes Buch mit einer guten Aussage: Kämpfe für dein Leben und deine Träume. Mich stören nur ein paar textliche Längen in der Mitte, die aber durch das tolle Ende absolut ausgeglichen werden.

  7. Cover des Buches Das andere Kind (ISBN: 9783734107931)
    Charlotte Link

    Das andere Kind

     (748)
    Aktuelle Rezension von: YvonneMeyns

    Charlotte Link ist eine meiner Lieblingsautorinnen, ich habe fast alle Bücher von ihr gelesen, teilweise wirklich fantastisch. Aber dieses .... zu viele unlogische Verhaltensweisen... ein großes Durcheinander und plötzliche eine ganz andere Wendung. Überzeugt mich leider nicht, werde sie trotzdem weiterhin lesen, in der Hoffnung, dass dieses Buch eine Ausnahme war.

  8. Cover des Buches Bergers unverhoffte Reise (ISBN: 9783957802590)
    Hans Walker

    Bergers unverhoffte Reise

     (49)
    Aktuelle Rezension von: Pixibuch

    Ein unspektakuläres, aber in sich ruhendes, gut unterhaltendes Buch. Ich hab es genossen, mit auf dem Frachtschiff als blinder Passagier zu  sein. Max ist Student und wird von einer entfernten Bekannten gefragt, ob er nicht für ein Jahr als Hauslehrer mit nach Indonesien kommen will, um dort ihre beiden Kinder zu unterrichten. Nach anfänglichem Zweifeln entscheidet sich Max, an der Uni ein Sabbatjahr einzulegen und mit nach Indonesien zu gehen. Auf eine Frachtschiff tritt er die vierwöchige Reise an. Außer ihm, den beiden Kindern Alex und Lotte sind noch deren Mutter Anne, eine Gräfin, ein Schriftsteller und ein holländisches Ehepaar mit von der Partie. Jeder der Passagiere hat so seine Eigenheiten. Der Schriftsteller scheint unter Medikamenten zu stehen, was sein Zittern verrät. Das holländische Ehepaar hat getrennte Kabinen und hat sich anscheinend wenig zu sagen, die Gräfin ist eine elegante, schöne aber sehr stolze und von oben herab blickende Person, Anne ist sportlich jugendlich, aber ihre Ehe scheint nicht die beste zu seine. Und die Damen machen Max natürlich ihre Avancen, insbesondere die Gräfin hat ein Auge auf den jungen Studenten geworfen. Die beiden Kinder sind aufgeweckt und sehr neugierig und halten Max sehr auf Trab. Jeder der Anwesenden scheint bestimmte Sorgen, Ängste und Probleme zu haben, was sich dann im Laufe der vier Wochen auch zeigt. Wir erfahren beim Lesen auch einiges über das Schiff, die Navigation und  das Wetter und auch das Käptn-Dinner darf nicht fehlen. Das Buch hat mir sehr gut gefallen, die einzelnen Kapitel sind den jeweiligen Personen gewidmet und langsam aber sich öffnen sich die Passagiere untereinander. Im Gedanke habe ich diese Reise und den Landgang mitgemacht. Der Schreibstil des Autors ist sehr angenehm, man fühlt sich so richtig geborgen. Die ganze Geschichte spielt sich in den 70iger Jahren ab, was dem ganzen Buch noch einen zusätzlichen Reiz gibt. Auch das Cover mit dem fliegenden Fisch versteht man erst nach der Lektüre des Buches. Ich kann diese Lektüre nur weiterempfehlen.

  9. Cover des Buches Sehr blaue Augen (ISBN: 9783498003678)
    Toni Morrison

    Sehr blaue Augen

     (82)
    Aktuelle Rezension von: frischelandluft

    Ich kannte bisher von Morrison nur „Beloved“ und einige Essays. Dieses Frühwerk passt dazu. Es erinnert mich thematisch auch ein bisschen an „Die Farbe Lila“ (The Color Purple) von Alice Walker. Es geht auch hier um Selbstachtung, Integrität, um Respekt, um Missbrauch und wie schwierig oder unmöglich es für einen Menschen ist, besonders eine Person of Color, sich aus miserablen Verhältnissen herauszuarbeiten.

    Thema ist die Lebensgeschichte eines Mädchens und seiner Familie, das als Person of Color in armen Verhältnissen geboren wird. Die Geschichte geht mir besonders nah, weil sie in weiten Teilen über den Fokus von Kindern erzählt wird. Aus kindlicher Neugier, aus Träumen und Hoffnung werden zunehmend Selbsthass und Desillusionierung. 

    Wie kann man sich aus einer verzweifelten Situation, Armut, Alkoholismus, Gewalt in der Familie, offensivem Rassismus um einen herum und absoluter Perspektivenlosigkeit herausarbeiten, wenn man nicht an sich glaubt, weil auch kein anderer an einen glaubt? Eine Freundin der Protagonistin beschreibt es so, sie waren am Anfang „arglos und ohne Eitelkeit [...] noch verliebt in uns selbst [...] wir konnten nicht begreifen, was daran hässlich sein sollte“. Sie benehmen sich gut, und trotzdem sagt sie, „wir waren weniger wert, netter, schlauer, aber trotzdem weniger wert“. Sie werden permanent gegen weiße Ideale und rassistische Klischees bewertet bis sie selbst dieses Wertesystem aufnehmen und sich verachten. Die Weißen sagen, sie benehmen sich schlecht und wären Abschaum, also muss es stimmen. Die Ausgangsposition der Erzählung ist eingebettet in eien existierende gesellschaftssoziale Situation, sie entsteht nicht durch ein Unglück oder ähnliches und sie endet auch nicht besser, als Leser stecken wir mitten in einer ausweglosen Situation. Es ist der Roman einer der wichtigsten afroamerikanischen Schriftstellerinnen mit einem wichtigen afroamerikanischen Thema, gilt für mich aber ebenso für andere Kinder, die im Präkariat aufwachsen und ist damit auf vielen Ebenen aktuell.

    Sprachlich ist der Roman interessant, sofern man das in einer Übersetzung beurteilen kann: mal ist sie kindlich einfach, mal etwas umgangssprachlich, unterbrochen von Einschüben, die wie Zitate aus einem Kindergedicht oder Grundschullesebuch klingen. Die Leserin spricht klar mit guten Betonungen, weder zu distanziert, noch zu dramatisch, sondern einfühlsam. Manches geht wahrscheinlich beim Hören gegenüber dem Lesen verloren, in der Übersetzung gegenüber dem Original, ich werde zumindest in Auszügen noch das Buch auf Englisch lesen. 

  10. Cover des Buches Die Nadel (ISBN: B004ROT4IE)
    Ken Follett

    Die Nadel

     (609)
    Aktuelle Rezension von: Mike_Leseratte

    Es ist ein Buch genau so, wie das Gesellschaftsspiel Scotland Yard. Die Nadel, der wahrscheinlich professionellste Spion der Deutschen im 2. Weltkrieg befindet sich in England und findet Beweise höchster Sicherheit. Gleichzeitig kommt ihm das MI5 auf die Spur und eine Jagt auf Leben und Tod beginnt.

    Es ist wirklich wie bei dem Gesellschaftsspiel. Die Nadel ist Mister X, den es unbedingt gilt aufzuhalten, bevor er entkommen kann. Die Nadel zeigt die ganze Zeit über, wie professionell er ist. Dadurch, dass das Buch aus verschiedenen Perspektiven geschrieben ist, kann man genauso spannend verfolgen, wie der MI5 die Fährte aufnimmt und wie er ihm immer näher kommt.

    Die Figuren sind gut ausgearbeitet und man kann alles gut verfolgen. Kann es nur Empfehlen.

  11. Cover des Buches Der goldene Handschuh (ISBN: 9783499271274)
    Heinz Strunk

    Der goldene Handschuh

     (296)
    Aktuelle Rezension von: Andreas_Trautwein

    neben der derben Sprache, mit der ich ja gerechnet hatte, kam leider keine wirklich interessante Stimmung auf. Es liest sich gut, aber die Geschichte dümpelt vor sich hin. Es passiert zu wenig. Keine Spannung. Ein Wunder, dass ich es zu Ende gelesen habe. Die Hoffnung, etwas zu verpassen, war größer, wurde aber nicht erfüllt. Daher leider enttäuschend.

  12. Cover des Buches Drop City (ISBN: 9783423146760)
    T. C. Boyle

    Drop City

     (224)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Hippies in Alaska, ein paradoxer Gedanke. Es gelang T.C. Boyle stets gut einem diese zwei verschiedenen Lebensstile näher zu bringen und Verständnis für beide alternativen Lebensarten zu erzeugen. Über  die Hälfte des Buches wird in 2 Handlungssträngen (immer im Wechsel) erzählt. Auf der einen Seite ist da die Hippie Kommune welche im Drogenrausch in den Tag  hinein lebt und auf der andern Seite ein Trapper im tiefen Alaska der versucht eine Frau zu finden und sein Leben zu meistern.
    Die einzelnen Charaktere werden einem im ersten drittel des Buches gut näher gebracht. Der ständige Wechsel zwischen den zwei Handlungssträngen (bis die zwei -Welten- aufeinander treffen) erzeugt eine große Spannung.
    Als die Kommune im Sommer in Alaska ankommt und sich in der unmittelbaren Nachbarschaft des Einsiedlers niederlässt, hat sie nicht mehr viel Zeit um sich auf den harten Winter vorzubereiten. Hier wird dem Leser das wahre harte leben in Alaska nähere gebracht.
    Zwischenmenschliche Konflikte unter den Hippies aber auch unter den Alaskanern bestimmen das letzte drittel des Buches.

  13. Cover des Buches Meeresfriedhof (ISBN: 9783462003963)
    Aslak Nore

    Meeresfriedhof

     (83)
    Aktuelle Rezension von: Xanaka

    Was haben der Untergang eines Hurtigrutenschiffes während des 2. Weltkriegs in Norwegen mit der Familiengeschichte der Falcks zu tun? Im Grunde alles. Dieses norwegische Schiff wurde 1940 von einer englischen Mine getroffen und sank mit deutschen Soldaten und norwegischen Zivilisten an Bord. Vera Falck, die Ehefrau des Unternehmers und Schiffsreeders Thor Falck war mit ihrem Mann ebenfalls an Bord und kann sich und ihren kleinen Sohn Olav retten. Ihr Mann verliert dabei sein Leben.

     Fünfundsiebzig Jahre später erschüttert der Selbstmord von Vera Falck die gesamte Unternehmerfamilie. Vor allem für ihre Enkelin Sasha ist dieser Selbstmord ein enormer Schicksalsschlag. Aber es kommt noch schlimmer, denn das Testament von Vera ist plötzlich verschwunden. Und da gibt es neben dem Zweig um Olav Falck ja auch noch den verarmten Teil der Familie Falck, die bisher immer leer ausgingen.

     Als ich mich für dieses Buch entschied, war ich von einer Familiengeschichte ausgegangen. Meeresfriedhof ist jedoch weit mehr. Es ist ein Buch voller Geheimnisse, die Suche nach dem Testament nimmt einen großen Teil des Buches ein. Aber es gibt auch immer wieder Geschehnisse im nahen Osten, die auch in diesem Buch eine Rolle spielen.

     Sehr lesenswert und auch spannend sind die Geschehnisse um den Untergang des Schiffes. Auch die Intrigen innerhalb der Familie sind durchaus lesenswert. Und doch macht dieses Hin und Herspringen zwischen den einzelnen Handlungsschauplätzen das Lesen nicht immer einfach. Es gab auch Momente, bei denen ich anfänglich überhaupt nicht verstand, warum die Nebenpersonen plötzlich in Kurdistan agieren.

     Letztlich löst sich zum großen Teil alles auf. Überraschend ist vor allem das Ende. Das fand ich durchaus gelungen. Da es sich um den ersten Teil einer Trilogie handelt, ist die Geschichte an der einen oder anderen Stelle noch nicht zu Ende erzählt.

     Von mir gibt es eine Leseempfehlung und verdiente vier Lesesterne.

  14. Cover des Buches Es geht uns gut (ISBN: 9783423146500)
    Arno Geiger

    Es geht uns gut

     (148)
    Aktuelle Rezension von: Joroka

    Drei-Generationen-Ebene


    Philipp ist dabei, die geerbte Villa vom alten Taubenmist zu befreien. Hier haben seine Großeltern Alma und Richard gelebt. Es gab gute Jahre, es gab schwere Jahre. Mit dem Handlungsverlauf erhalten wir Einblick in das Schicksal einer Familie über drei Generationen, und quasi nebenbei einen kleinen Geschichtslehrgang zu Österreich im 20. Jahrhundert.

    Ingrid, die Mutter von Philipp, ist als er noch ein Kind war bei einem Badeunfall ums Leben gekommen. Auch aus ihrem Leben an der Seite ihres 5 Jahr älteren Mannes Peter wird erzählt.

    Es handelt sich um eine gehoben bürgerliche Familie, der Großvater Richard war nach dem Krieg sogar Minister. Ob sie deshalb glücklicher zu leben wussten?.....


    Eine Familiengeschichte also. Natürlich mit ungewöhnlichen, aber nicht zu außergewöhnlichen Lebensläufen. Es wird beständig zwischen den Zeiten und Akteuren hin und her gesprungen. Einen großen Teil der Erzählung nimmt die Zeit nach der Einverleibung durch das deutsche Reich ein. Die Familie lebt in Wien, doch es könnte auch sonst eine größere Stadt in Österreich sein. Es ist so mancher Schicksalsschlag zu verkraften. Die Großeltern verlieren zum Beispiel beide ihrer Kinder.


    Das Hörbuch wird von Matthias Brandt gelesen. Seiner beruhigenden Stimme ist angenehm zuzuhören. Er spricht bedacht, gut intoniert. Bin mir nicht sicher, ob ich den Roman selber genau so gerne gelesen hätte. Bei diesem Stoff lobe ich mal wieder den Vorteil des Vorlesens. War nicht langweilig, oder langatmig, es ist so im Nachhinein aber auch nicht all zu viel hängen geblieben.


    Der Autor Arno Geiger erhielt für den Roman den Deutschen Buchpreis


    Es handelt sich um eine gekürzte Lesung auf 6 CDs mit ca. 7,5 Stunden.

  15. Cover des Buches Die Angst des Tormanns beim Elfmeter (ISBN: 9783518423189)
    Peter Handke

    Die Angst des Tormanns beim Elfmeter

     (138)
    Aktuelle Rezension von: Ybr

    Ich habe dieses Buch mit einem großen Interesse gelesen. Der Stil ist mir besonders gut gefallen, das Buch ist einfach so geschrieben, dass man weiter lesen möchte. Ich mag auch die Sprache bzw. wie hat der Autor Wörter ausgewählt. Ich bin selber kein Muttersprachler, aber ich kann Deutsch schon gut genug und kann sagen, dass Peter Handke schafft so zu schreiben und Wörter so genau zu wählen, dass selbst wenn nicht alle Vokabeln bekannt sind, ist es trotzdem verständlich, worum es geht. Das hat mich fasziniert.

  16. Cover des Buches Metaphysik der Röhren (ISBN: 9783257233995)
    Amélie Nothomb

    Metaphysik der Röhren

     (105)
    Aktuelle Rezension von: killmonotony

    Dieses kleine Buch war mein erstes von Amélie Nothomb, und ich muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht! Bisher hatte ich nur Gutes über die Autorin und ihre (vielen!) Bücher gehört und dachte, dass es womöglich nichts für mich sein könnte, aber ich wurde positiv überrascht. Die ersten drei Jahre ihres Lebens beschreibt Nothomb in einer wunderbaren, leichten Art und Weise, voller Witz und Erstaunlichkeiten. Ihre ersten zwei Jahre verbringt sie als göttliche Röhre, einzig und allein den Nahrungsaufnahme- und Verdauungstätigkeiten gewidmet, verschwendet keine Bewegung, keinen Laut an die Außenwelt, bis sie von einer Köstlichkeit namens Schokolade ins Leben gerufen wird. Plötzlich ist sie da, richtig da, ihr Bewusstsein kommt zu Tage, das Leben nimmt Gestalt an und es gibt plötzlich einen Sinn:

    „Ohne mich ist diese Schokolade gar nichts. Aber in meinen Mund gesteckt, wird sie Freude. Sie braucht mich.“

    Mit dieser Erkenntnis beginnt sie, sich zu regen und aus ihrer Starre herauszukommen. Sie beginnt ihre kleine Welt, ihr Zuhause, zu erkunden, und legt eine Gedankenfülle an den Tag, die mich teilweise an die „Hallo Mister Gott, hier spricht Anna“-Romane erinnert hat. Sie beginnt Gesetzmäßigkeiten zu erkennen, wenn auch zunächst nicht so, wie sie eigentlich sind; Bei ihrem ersten Strandausflug hat sie Angst vor dem Wasser, aber das Wasser natürlich auch, es wagt sich immer ein paar Stücke vor, nur um sich dann wieder ängstlich zurückzuziehen. 

    Die komplette Rezension findet ihr auf meinem Blog: http://killmonotony.wordpress.com

  17. Cover des Buches Unser kostbares Leben (ISBN: 9783426308387)
    Katharina Fuchs

    Unser kostbares Leben

     (158)
    Aktuelle Rezension von: Painiapulu

    ,,Unser kostbares Leben" war mein drittes Buch von Katharina Fuchs. Von ,,Zwei Handvoll Leben" und ,,Neuleben" war ich hellauf begeistert, leider konnte ich mich mit ,,Unser kostbares Leben" nicht ganz so anfreunden. 

    Dieses Mal hatte ich Schwierigkeiten, mit den Charakteren warm zu werden und brauchte generell viel Zeit, um mich einzulesen. Minka und Caro sowie deren Familien verwechselte ich immer wieder, wodurch ich einige Passagen oft nochmal lesen musste. Die Politik und die Rivalität zwischen SPD und CDU nahm für meinen Geschmack in diesem Roman zu viel Raum ein - was sicher spannend sein mag, wenn man ein vertiefendes Interesse für diese Themen mitbringt. Ich persönlich fand dadurch einige Kapitel sehr trocken und zäh zu lesen, die Spannung hat mir hier gefehlt.

    Sehr interessant hingegen fand ich jene Handlungsstränge, die die Themen Umweltschutz, Tierversuche und Medikamentenmissbrauch an Minderjährigen behandelten. Hier pausierte ich auch immer mal wieder und googelte aus Interesse im Buch beschriebene Begriffe oder Ereignisse.

    Ab dem letzten Drittel des Buches, als sich einige Situationen zuspitzten und die Handlung etwas Fahrt aufnahm, war mehr Spannung vorhanden und ich wollte gerne wissen, wie es endet. Bis dorthin musste ich mich aber etwas durchbeißen, was ich mir von einem Buch eben nicht erwünsche. Daher 3 / 5 ⭐. Da ich die Autorin und ihren Schreibstil aber grundsätzlich sehr gerne mag, werde ich ,,Lebenssekunden" zu gegebener Zeit auf jeden Fall eine Chance geben.

  18. Cover des Buches Das Haus der Malerin (ISBN: 9783492314671)
    Judith Lennox

    Das Haus der Malerin

     (50)
    Aktuelle Rezension von: Martinchen

    Rose führt mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern ein ruhiges und unaufgeregtes Leben, als plötzlich alles ins Wanken gerät. Nach dem Tod der Großmutter findet sie in deren Unterlagen Hinweise eine Großtante, von der sie bisher nichts wusste. Rose macht sich auf die Suche nach Großtante Sadie, einer begabten Künstlerin. Diese lenkt sie auch vom Medienskandal um ihren Mann ab, der ihr bisheriges Leben infrage stellt.

    Judith Lennox lebt mit ihrem Mann in Cambridge. Mit ihren modernen Gesellschaftsromanen ist sie mit jedem neuen Buch auf den deutschen Bestsellerlisten zu finden. (Quelle: Klappentext)

    „Das Haus der Malerin“ ist mein erster Roman von Judith Lennox. Neugierig wurde ich durch den Klappentext, denn Geschichten, die sich um Familiengeheimnisse ranken, lese ich sehr gern. 

    Lennox erzählt diesen Roman in einem flüssigen und gut lesbaren Schreibstil auf zwei Zeitebenen. Im Prolog, der im Jahre 1928 spielt, wird sehr schnell deutlich, warum Großmutter Edith Rose nie von ihrer Schwester Sadie erzählt hat. Abwechselnd mit den Geschehnissen Anfang der 70ger Jahre des 20.Jahrhunderts wird aus Sadies Leben berichtet. Die Charaktere hätten für meine Begriffe etwas tiefer ausgestaltet werden können. Nicht immer wird deutlich, warum sie so handeln, wie sie handeln. Gut gefallen hat mir Roses Entwicklung von der Ehefrau, die sich den Wünschen ihres Mannes unterordnet, zu einer erfolgreichen Geschäftsfrau. Sie verläuft vielleicht etwas zu problemlos, steht aber hier auch nicht im Vordergrund des Romans. 

    Ebenfalls sehr gefallen hat mir die düstere Atmosphäre, die die Autorin in Sussex schafft. Die beiden Häuser mit ihrer sehr besonderen Architektur und der Wald, in dem sie stehen, sind wunderbar beschrieben. 


    Fazit: nette Unterhaltung für zwischendurch 


  19. Cover des Buches Natürliche Mängel (ISBN: 9783644046511)
    Thomas Pynchon

    Natürliche Mängel

     (54)
    Aktuelle Rezension von: awogfli
    Wow dieser Schmöker war für mich richtig zäh. Doc ein Privatschnüfflerverschnitt ala Philipp Marlowe & Mike Hammer mit ein bisschen Hippie Attitüde stolpert mit einer in Eisberge gemeisselten Coolness durch ein total konfuses Universum aus Drogensüchtigen, Freaks, Rassisten und geldgeilen Verbrechern aus allen berufs- und Bevölkerungsschichten inkl. endlosen und verwirrenden Beschreibungen der Stadt L.A. und Szenewechseln im Stakkato.

    Weiters konnte ich diese unzähligen, unsäglichen Musik und Filmanspielungen, Modevokalbeln, Drogenjargon, Hippiejargon, lokale L.A. Orts-Wörter...... so gar nicht verstehen, da sie in einem derartigen Schwall daherkamen, lohnte es sich nicht mal mehr, sie zu googeln. Sie begründeten zwar eine bestimmte Stimmung im Roman, aber verstanden habe ich zur Hälfte nur Bahnhof. Ich kann aber verstehen, dass eine gewisse Community, die etwas mehr damit anfangen kann, total darauf abfährt.

    Aber was rege ich mich eigentlich auf?  Mir wurde im Klappentext eh das versprochen, was im Endeffekt geliefert wurde: Ein psychodelischer Drogentrip in Form eines Marlowe Krimis, aber dieser Trip hört sich besser an, als er ist, ich vertrage ihn nicht so gut :D Ich hätte einfach auf Mammi und Papi hören sollen: "Hände Weg von solchen Drogen" :D .

    Auch die Handlung fährt mit dem Leser gleich einem schlechten Trip in konfusen Schleifen Schlitten, die Hauptfigur und der Leser stolpern ohne Sinn und Verstand durch den Plot und letztendlich ist die Auflösung des Kriminalfalls  auch nicht gerade berauschend.

    Manchmal muss man aber dann sogar lachen, wenn sich die Sprache strotzend vor coolem Machismus einfach selbst ad absurdum führt, oder weil dem Autor dann letztendlich doch etwas Witziges eingefallen ist (so wie bei der Beschreibung der Parkplatzsituation, die mich frappant an meine derzeitige Heimatstadt Krems erinnert). Deshalb schraubte sich dieses Werk dann doch noch etwas mühsam auf einen zweiten Stern.

    "Doc wollte gerade in seinen Wagen steigen, als eine schwarz-weiße Bullenwanne mit voller Festbeleuchtung um die Ecke gebrettert kam und neben ihm hielt."

    "Die freundlichste Bezeichnung, die jemals irgendwer für die Parkplatzsituation in Gordita Beach gefunden hatte, war nonlinear.  Die Vorschriften änderten sich auf unvorhersehbare Weise von einem Häuserblock, oft auch von einem Parkplatz zum nächsten und waren offenbar insgeheim von teuflisch raffinierten Anarchisten ersonnen worden, die die Autofahrer so zur Raserei bringen wollten, dass sie ienes Tages die Büros der Stadtverwaltung stürmen würden."


    Fazit: Dieses Buch ist definitiv ein Roman für jemand anderen - aber nicht für mich.
  20. Cover des Buches Bis an das Ende der Nacht (ISBN: 9783442459933)
    Christopher Coake

    Bis an das Ende der Nacht

     (35)
    Aktuelle Rezension von: skaramel
    Schon auf dem Buchcover von Christopher Coakes „Bis an das Ende der Nacht” preist niemand anderes als Nick Hornby an, dass beim Lesen dieses Buches die Gefahr bestünde das Atmen zu vergessen. Große Ansprüche, die ein noch unbekannter Autor mit diesem Zitat auf sich nimmt. Doch in jeder Zeile dieses Buches wird er diesen gerecht. „Bis ans Ende der Nacht” ist kein Buch, das eine einzige Geschichte erzählt. Viel mehr sind es sieben eigenständige Erzählungen, die zu einer Sammlung zusammen gefasst wurden. Was völlig zusammenhangslos klingt, erweist sich schon nach den ersten Geschichten als Fehlinterpretation. Alle Geschichten haben in einemPunkt etwas gemeinsam. Sie sind tragisch, mitreißend und spannend erzählt. Im Zentrum steht ein Schicksal, das jemandem wiederfährt. Coake versucht sich in Extremsituationen reinzufühlen und die Reaktionen und das Handeln dieser zu beschreiben. So erzählt Coake von einem Pärchen, dass in einer kalten Nacht in ihrem Ferienhaus eingschneit wird und ums Leben kämpft, von einem krebskranken Ehemann, der noch eine letzte Entscheidung zu treffen hat, sowie von einem Mann, der seinen besten Freund verliert und nun die Erziehung des Sohnes übernehmen soll. Jeder der Charaktäre wirkt ehrlich, ist einzigartig, und in seine Geschichte tief verknüpft. Man kann nicht anders als mit diesen Menschen mitzufühlen, sich in sie herein zuversetzen und Seite für Seite zu verschlingen. Nick Hornby hat Recht behalten: Sie werden vergessen zu atmen, oder zumindestens ein Problem damit haben das Buch wieder beiseite zu legen. (c) erschienen in der westfalenpost: april 2009.
  21. Cover des Buches Inherent Vice (ISBN: 9781784700416)
    Thomas Pynchon

    Inherent Vice

     (10)
    Aktuelle Rezension von: lilie125

    „Inherent vice“ war definitiv kein Fall für mich. Mein größtes Problem war, es so gut wie keine Emotionen in mir ausgelöst hat, außer vielleicht manchmal etwas Langweile. In dem Buch kommen sehr viele unterschiedliche Charaktere vor, aber ich habe zu keinem eine wirkliche Verbindung aufbauen können. Auch die Geschichte selbst hat mich nicht wirklich abgeholt. Die Erzählung war zu langsam für meinen Geschmack, insbesondere da mir der Autor an einigen Stellen viel zu sehr ins Detail gegangen ist. 

    Was jedoch ganz gut gefallen hat war, wie atmosphärisch die „Sixties“ eingefangen sind und wie bildhaft ich es mir vorstellen konnte. 

    Ich kann definitiv verstehen, warum manche das Buch so gerne mögen, aber für mich war es leider nichts.

  22. Cover des Buches Die Kriminalistinnen. Acht Schüsse im Schnee (ISBN: 9783740816858)
    Mathias Berg

    Die Kriminalistinnen. Acht Schüsse im Schnee

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Bookphil

    Cover: Ein auffälliges und interessantes Cover, ich war neugierig auf die Kriminalistinnen und den Fall.

    Dies ist bereits der zweite Band, ich kenne den ersten nicht, konnte ihn aber gut ohne Vorkenntnisse lesen. Lucia Specht ist eine von den ersten Kriminalistinnen, die bei der Polizei arbeiten, die Geschichte spielt in den 70er Jahren. Ein beliebter Millionär wird auf offener Straße erschossen. Die Hintergründe sind lange nicht klar und Lucia ermittelt auch im Fall um ihre ermordete Mutter. Man erfährt auch einiges über die Charaktere, was mir gefallen hat. Ein durchdachter Fall mit viel Spannung und einer schlüssigen Auflösung, ich habe mich gut unterhalten gefühlt. 

  23. Cover des Buches Wie ein unsichtbares Band (ISBN: 9783596811175)
    Inés Garland

    Wie ein unsichtbares Band

     (34)
    Aktuelle Rezension von: Fantasticfox

    Das Cover ist schlicht und schön, aber vom Klappentext her hatte ich mir einfach viel mehr erhofft.

    Bekommen habe ich einen langweiligen Schreibstil mit langatmiger Story, sehr oberflächlich beschriebene Protagonisten und weder Gefühl noch Tiefe.

    Die Idee war gut, aber die Umsetzung mehr als schwach. Keine Empfehlung.

  24. Cover des Buches Adam ist jetzt mit Eva befreundet (ISBN: 9783841902450)
    Wylie Overstreet

    Adam ist jetzt mit Eva befreundet

     (40)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Eine interessante Idee: Was wäre passiert, wenn Mark Z. (bzw. die Winklevoss-Zwillinge) Facebook viel früher erfunden hätten, was hätte man damals nicht alles schon im Vorraus wissen können? Schön ironisch-humorvolle Gedankenspielereien, bei dem einem auch manchmal das lachen im Halse stecken bleibt, zB wenn Hitler Nationalismus bereits 1920 für eine "gute Idee" hält. Sehr amüsant so für zwischendurch, durchaus weiterzuempfehlen.

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks