Bücher mit dem Tag "1980"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "1980" gekennzeichnet haben.

60 Bücher

  1. Cover des Buches Neue Vahr Süd (ISBN: 9783732575749)
    Sven Regener

    Neue Vahr Süd

     (643)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Wenn man nur dieses Buch kennt ist es eigentlich sehr gut, aber wenn man Herr Lehmann bereits kennt, dann ist es einfach eine ganz große Enttäuschung.  Viele wiederholt sich und mir fehlt hier der Biss und das Frische von Herrn Lehmann, schade. Es blitzt immer wieder die Genialität von Sven Regener hervor, aber zu selten

  2. Cover des Buches Marina (ISBN: 9783596512768)
    Carlos Ruiz Zafón

    Marina

     (810)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Òscar Drai ist fünfzehn Jahre alt, Internatsschüler und lernt durch einen [Diebstahl[ Marina kennen. Dieses Mädchen fasziniert ihn auf mehrer Weiße. Erstens als Mädchen und es flammen neue Gefühle in ihm auf und zweitens umgibt sie etwas geheimnisvolles, bezauberndes und auch mystisches. Sie sitzen nebeneinander im Park auf der Bank, erzählen, lernen sich kennen und entdecken so viel neues. Marina lebt mit ihrem Vater in einer wunderbaren alten Villa, aber sie scheint mehrer Geheimnisse zu hüten. Eine Dame in Schwarz wird für die Beiden eine zentrale Figur und sie folgen ihr, beobachten sie und kommen so in ein gefährliches Labyrinth, dass nicht nur für Òscar alles verändern wird, sondern so wie es aussieht auch für Barcelona selbst. Wiederentdeckt und endlich so veröffentlicht wie es sich Carlos Ruiz Zafon das gewünscht hat. Marina ist eine wunderbare Geschichte über die erste Liebe, Lügen, Geheimnisse, alte Geschichten, Mystik und die Stadt Barcelona und ihre vielen geheimnisvollen Winkel und Ecken.

  3. Cover des Buches Das Mädchen mit den blauen Augen (ISBN: 9783746631479)
    Michel Bussi

    Das Mädchen mit den blauen Augen

     (205)
    Aktuelle Rezension von: TheCoon

    Im Jahr 1980 stürzt ein Flugzeug über Frankreich ab und alle Passagiere bis auf ein dreimonatiges Baby sterben. Doch an Bord waren zwei Babys in diesem Alter. Um wen handelt es sich also? In einer Zeit, in der DNA Tests noch nicht an der Tagesordnung sind, stellt diese Tatsache die Hinterbliebenen vor ein großes Problem und ein Streit um das Sorgerecht des Kindes bricht los. Ein Detektiv wird engagiert, der Licht ins Dunkle bringen soll. Zum 18. Geburtstag des Mädchens will er ihr seine Ergebnisse präsentieren.

    Ein Fall voller Rätsel, Fragen und verdrehter Tatsachen. Denn die Familien beider Babys wollen daran glauben, dass ausgerechnet ihr Schützling überlebt hat. Während der Spurensuche bekleckert sich niemand mit Ruhm, jeder wird zur Schachfigur. Das Mädchen wächst währenddessen mit dem Zweifel an ihrer eigenen Identität auf, was ihr Leben logischerweise bestimmt und schwierig gestaltet.

    Obwohl die Ängste und Konflikte der Protagonisten ausführlich beschrieben werden, fehlt es mir doch an Tiefe und Charakter. Die Verteilung, wer nun der Böse und wer der Gute ist, ist offensichtlich und nicht sehr einfallsreich gestaltet.

    Wie man es sich von Thrillern erhofft, kommt es zu Wendungen und Enthüllungen, die gleichermaßen spannend und unvorhersehbar sind. Bis zum Schluss ist man hin- und hergerissen um welches der beiden Mädchen es sich nun handeln soll. Der flüssige Schreibstil trägt außerdem dazu bei, dass Seite für Seite dahinfließt bis man plötzlich des Rätsel Lösung gegenübersteht.

  4. Cover des Buches Felidae - Katzencomic (ISBN: B008L218AU)
    Akif Pirinçci

    Felidae - Katzencomic

     (443)
    Aktuelle Rezension von: Perle

    Klappentext:

    Der ´Katzenkrimi

    Francis, der samtpfotige Klugscheißer, ist neu im Revier. Als er bei seinem ersten Erkundungsspaziergang auf einen grausam zugerichteten toten Artgenossen stößt, ist ihm klar, daß hier sein Intelligenzquotient gefordert ist. So rollt sich vor dem Leser mit katzenartiger Geschwindigkeit eine Geschichte von atemberaubender Spannung auf: eine Geschichte von serienmäßigen Morden und religiößen Sekten, von Computern und rolligen Katzen, von Wahnideen und Omnipotenz phantasien ... Eine Tierfabel, die in einem spannenden und furiosen Finale menschlich - moralische Abgründe enthüllt.


    Doch "Felidae" ist nicht nur eine Tierfabel, sondern auch ein Kriminalroman, ungewöhnlich gutgeschrieben und sehr logisch entwickelt. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)


    " ... der wohl exquisite Krimi des Jahres (Stern)


    Eigene Meinung:

    Bin per Zufall auf dieses Buch bzw. Katzenkrimi gestoßen. Der Titel des Buches war mir schon irgendwie bekannt. Hatte bestimmt mal vor ca. 20-30 Jahren davon gehört oder ein Klappentext davon gelesen bzw. im TV von gehört oder in einem Büchershop oder Bücherecke in einem Laden gesichtet, ca. Ende der 80er, vielleicht als es erschien. Mir war bekannt, dass es sowas wie Stephen King sein musste oder sollte oder wäre. Deshalb las ich es damals sicher nicht und kaufte es mir nicht. Weil dass zu der Zeit nicht ganz mein Fall war mit um die 20-25 Jahren - aber jetzt mit über 40 und sogar schon über 50 traue ich mich auch, solche Bücher zu lesen. Man wird ja älter und muss heutzutage belesen sein, um mitreden zu können.


    Meine Meinung über diesen Krimi ist geteilt - halb mochte ich es - und andererseits wieder nicht - will gar nicht groß was dazu zu sagen. Es ist sehr schwer darüber eine offene Meinung zu äußern, dass muss jeder für sich entscheiden, was man darüber denkt. Auf jeden Fall geht es ja um eine Katze oder Katzen, und nicht um Menschen, dass muss man ja auseinanderhalten. So sehe ich das auf jeden Fall!


    Zum Autor:

    Akif Pirincci, geboren 1959, legte bereits mit zwanzig seinen ersten Roman vor, Tränen sind immer das Ende (Goldmann Taschenbuch 6380). Mit dem Bestseller Felidae gelang ihm der große Durchbruch. Das Buch wurde als bester deutscher Kriminalroman ausgezeichnet, seine Verfilmung ist in Vorbereitung. Nach "Der Rumpf" (Goldmann Taschenbuch" 42366 ist gerade mit Francis vierter Roman und die Fortsetzung von Felidae in gebundener Form bei Goldmann erschienen. Pirincci lebt heute als freier Autor in Bonn.


    Ja, und als ich dies gerade schrieb, fiel es mir wie Schuppen von den Haaren, dass ich mich gut dran erinnere, dass in der Zeit von 1987-1989 eher letzteres, der Film bestimmt bei RTLplus oder nem anderen privaten TV-Sender gezeigt wurde, ich ihn aber garantiert nicht gesehen habe, da ich damals sehr ängstlich war, da ich alleine wohnte, und dann eventuell nicht hätte schlafen können.


    Da ich eben geteilter Meinung bin - vergebe ich mittlere drei Sterne für dieses Buch bzw. für diesen schon gut geschriebenen Katzenkrimi. Hatte in ca. drei Tagen eine gute Unterhaltung von 282 Seiten Spannung und Freude und Liebe zu Katzen. Das Buch ist auch aus dem Jahre 1989, sieht man mal wie gut mein Gedächtnis ist. Ich liebe ja Katzen-Bücher - aber dieser Krimi war schon sehr außergewöhnlich!

  5. Cover des Buches Die Abnormen (ISBN: 9781477822630)
    Marcus Sakey

    Die Abnormen

     (110)
    Aktuelle Rezension von: AbigailRook

    „Die Abnormen“ ist ein etwa 500 Seiten starker Thriller aus dem Jahr 2014. Seit circa drei Jahren verstaubte er in meiner Kindle-Bibliothek, in die er nur gelangt war, weil das Buch für eine kurze Zeit kostenlos für Amazon Prime Kunden angeboten wurde. Von seinem Autor Marcus Sakey hatte ich bis dato nie gehört.

    Das Grundthema der Geschichte ist Rassismus, allerdings portiert in die nahe Zukunft bzw.in eine Parallelgegenwart.  Diskriminiert werden hier keine farbigen, indigenen oder sonstig anders aussehenden Menschen, sondern sogenannte Inselbegabte. Dabei handelt es sich nicht um Patienten mit einem ASD Syndrom (Autismus, Asperger-Syndrom), sondern um psychisch und physisch kerngesunde Menschen mit einer genetischen Mutation, die zu Extrembegabung auf einem Gebiet führt. Einige können rechnen wie der beste Computer, andere können Bewegungsabläufe vorhersagen bevor sie geschehen, wieder andere extrem gut Prognosen über den Aktienmarkt erstellen. Alles also nicht sonderlich spektakulär - keine Telekinese, keine Gedankenleserei, keine Superkräfte. Und doch werden diese Menschen diskriminiert, weil sie sich in ihren Gebieten als unschlagbar erweisen und die „Normalen“ nach und nach verdrängen. Das passt der (amerikanischen) Regierung nicht, denn im Volk rumort es. Zumindest spürt der ein oder andere Politiker, dass diese Wenigen die perfekten Sündenböcke darstellen würden, um vom eigenen Versagen abzulenken.

    Der Hauptheld der Geschichte ist selbst ein Inselbegabter, der allerdings auf der Seite der Regierung steht und Seinesgleichen jagt. Er ist fest davon überzeugt, dass die Abnormen, wie sie im Allgemeinen genannt werden, die Weltherrschaft anstreben und das Land mit Terror überziehen wollen.

    Dass das letztlich nur Propaganda ist, auf die er reingefallen ist, merkt unser Held natürlich im Laufe der Geschichte. Dabei konstruiert Sakey ein spannendes moralisches Dilemma: Cooper (unser Held) verspricht sich nämlich von seiner Arbeit für die Regierung einen Schutz für seine Familie, zumindest für seine Tochter, die ebenfalls begabt ist. Denn die genialen Kinder kommen in Erziehungsanstalten, die eher Internierungslagern entsprechen. Und das will Cooper um jeden Preis verhindern.

    Mit der Entscheidung, sich gegen seinen Auftraggeber zu stellen, würde er somit gleichzeitig die Zukunft seines Kindes aufs Spiel setzen.

    Aber genug des Spoilerns. Die Geschichte ist sicher alles andere als neu. Eher eine der vielen Holocaust-Variationen, gewürzt mit etwas X-Men und einem Helden, der an Jason Bourne erinnert, aber man kann sie gut lesen.

    Stilistisch hat mir vor allem der Anfang sehr gefallen. Das Pacing ist spitze, die Dialoge knackig und der Spannungsbogen straff. Leider schafft es Sakey aber nicht, den Plottwist am Ende unvorhersehbar zu gestalten. Spätestens ab Seite 100 wusste ich, wie das Ganze endet. Das hat mir den Spaß am Lesen in der Mitte des Buches verdorben. Der Showdown war dann jedoch wieder ein Page-Turner, sodass ich trotzdem mit einem ganz positiven Eindruck aus dem Buch gehe.

    Fazit: Kein Meisterwerk, aber gute Unterhaltung. Vom Thema ähnlich wie Steven Kings „Das Institut“, aber aus meiner Sicht das deutlich bessere Werk. Die Protagonisten blieben bis auf Cooper alle recht flach und eindimensional. Außerdem gab es einige Längen (vor allem in der Mitte), vermutlich, weil Thriller nun mal 500 Seiten haben müssen. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz.

    3,5 von 5 Sternen.

  6. Cover des Buches Trainspotting (ISBN: 9783453676602)
    Irvine Welsh

    Trainspotting

     (238)
    Aktuelle Rezension von: Aurora-C

    Ich habe das Buch gelesen, bevor ich den Film geschaut habe, bin also noch ziemlich unvoreingenommen in die ganze Geschichte gegangen.
    Ich muss zugeben, dass ich den Schreibstil anfangs gewöhnungsbedürftig fand. Vor allem die ständig wechselnde Sichtweise hat mich verwirrt, oft erfährt man erst im Laufe des Kapitels wer genau denn jetzt erzählt. 

    Die Protagonisten könnte ich wohl eher weniger als sympathisch beschreiben, weil jeder von ihnen ziemlich Dreck am Stecken hatte. Trotzdem gefielen sie mir auf eine Art und Weise, weil sie einfach so unglaublich authentisch wirkten. Einmal lief nicht alles glatt für die Hauptperson, Mark Renton hatte mit vielen Problemen zu kämpfen. Irgendwie mochte ich jedoch alle vorkommenden Charaktere auf eine bizarre Art und Weise.
    Der Schreibstil des Autors hat perfekt zur ganzen Handlung gepasst. Ich glaube ich habe bei keinem Buch so viel Lachen müssen wie bei diesem.

    Ich mochte das Buch sehr und habe es fast schon verschlungen, obwohl ich an manchen Stellen mehr Konzentration aufbringen musste.

    Wer Trainspotting noch nicht gelesen hat, sollte es auf jeden Fall tun.

  7. Cover des Buches So finster die Nacht (ISBN: 9783838754925)
    John Ajvide Lindqvist

    So finster die Nacht

     (303)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    >>Wenn das Unfassbare Einzug hält, nimmt es anfangs niemand wahr ...<<
    ...und so gestaltet es sich wohl insgesamt mit dem Buch „So finster die Nacht“ von John Ajvide Lindqvist, denn nur durch die liebe Leilani bin ich darauf aufmerksam geworden. Auf Instagram & Co. eher ein unscheinbares Buch. Doch nachdem ich es nun gemeinsam im #buddyread mit @_____leilani_____ gelesen habe bin ich absolut beeindruckt, was sich hinter diesem Werk verbirgt. Betitelt wird das Buch als „Thriller“, das kann ich so absolut nicht unterstreichen, denn es ist so viel mehr als das! Es begegnet vielen gesellschaftskritischen Themen auf ganz eigene Weise und lies mich als Leser so manches Mal bis ins Mark erschüttert zurück. Es konnte mich gedanklich und emotional so tiefgreifend bewegen und Bilder auslösen, die ich so schnell nicht vergessen werde. Dieses Buch ist wahrlich kein Buch, was man einfach mal so liest, begreift man es, so zieht es einen in eine ganz eigene eiskalte und finstere Welt, die so viel mehr zu bieten hat und so vielschichtig mit seinen Charakteren und Thematiken aufwartet, dass es für mich in kleinen >Leseabschnitten wohldosiert war und umso dankbarer war ich mich intensiv mit Leilani austauschen zu können! Danke meine Liebe für diesen wieder einmal sehr intensiven und tiefgreifenden Austausch!
    Fazit: Wer das Besondere sucht, wird hier ein außergewöhnliches, besonderes Werk erleben können, aber Vorsicht, es ist absolut nichts für schwache Nerven! 

  8. Cover des Buches Der kleine Bruder (ISBN: 9783732504640)
    Sven Regener

    Der kleine Bruder

     (317)
    Aktuelle Rezension von: Matteo_Di_Giulio

    Sven Regener hat ein literarisches Ökosystem gebildet, was so regsam ist, dass man sich sofort fühlt, dazu verbunden. Der zweite Roman der Saga nach "Herr Lehmann" ist genauso gelungen als sein Vorgänger: mutig, spaßig und bunt. Wie ein alter Freund, der immer da ist, wenn man Geborgenheit braucht. Der Leser lacht, wird traurig, denkt über das Leben nach, wie es manchmal unfair ist; aber vor allem, unabsehbar. Der Stil ist nie monoton oder langweilig und obwohl es um keine Unterhaltungsliteratur geht, ist "Der kleine Bruder" ein echter Pageturner. Die Sehnsucht der Vergangenheit und die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens in einer stillen Berlin, das nie wieder so sein wird, spielen noch wieder eine große Rolle. Herr Lehmann ist der normale Held der Gegenwart, ohne Vorzüge und ohne Mängel. Lesenswert.

  9. Cover des Buches Luzifer (ISBN: 9783257240153)
    Connie Palmen

    Luzifer

     (23)
    Aktuelle Rezension von: UteSeiberth
    1981 stürzt die Frau eines Komponisten im Urlaub in Griechenland in den Tod.Es bleibt völlig ungeklärt ob es sich um einen Unfall oder einen Mord gehandelt hat.Mehrere Freundespaare versuchen diesen mysteriösen Tod zu klären,kommen aber nicht zu  keinem befriedigenden Schluss.Ist dem Ehemann Lucas Loos doch eine
    diabolische Tat zuzutrauen,die er nicht zugeben kann?
    Ich fand die verschiedenen Erörterungen  sehr interessant
    und recht spannend zu lesen.
  10. Cover des Buches Glitterschnitter (ISBN: 9783462004458)
    Sven Regener

    Glitterschnitter

     (33)
    Aktuelle Rezension von: sonnenseiten_des_lesens

    Titel: Glitterschnitter

    Autor: Sven Regener

    Seiten: 480 Seiten

     

    Inhalt: Den Inhalt kurz und knapp zusammenzufassen fällt nicht ganz so leicht, gibt es doch viele, kleine Handlungsstränge. Raimund, Ferdi und Charlie wollen mit ihrer Band Glitterschnitter groß rauskommen und auf der Wall City Noise spielen. Doch die Organisatorin Leo ist nicht leicht zu überzeugen. Im Café Einfall soll es zukünftig auch Milchkaffee und Kuchen geben um mehr Gäste anzulocken. Doch seitdem eine Gruppe Schwangerer dort ihre Treffen abhält, herrscht Rauchverbot. Das kommt gar nicht gut an. Wiemer möchte, dass H.R. Ledigt ein Bild malt, allerdings hat dieser ein ganz anderes Projekt im Sinn. Und die Österreicher sind zwar einerseits froh, nicht ausgewiesen worden zu sein, anderseits wundern sie sich über den seltsamen Kaffee der Deutschen und wünschen sich ihre Melange zurück. Es um Hausbesetzer und Punks, Bohrmaschinen und einen Kontaktbereichsbeamten…

     

    Meinung: Zugegebenermaßen war mir Sven Regener, Musiker, Drehbuchautor und Schriftsteller, kein Begriff, bis er dann im Podcast eat.READ.sleep zu Gast war (Folge 70, nicht mehr verfügbar). Als dann Freunde im Gespräch noch nach einem Zitat von Herrn Lehmann suchten, bin ich neugierig geworden. Ich wollte einfach mitreden können. Also ist GLITTERSCHNITTER bei mir eingezogen und ich stürzte mich in die Regener-Welt. Naja, ich sollte wohl eher sagen, dass ich in den Roman stolperte, denn der Beginn war nicht leicht für mich. Bei GLITTERSCHNITTER handelt es sich nämlich bereits um den vierten Teil der Frank Lehmann Reihe und das bedeutete für mich, dass ich erst einmal alle Mitwirkenden kennenlernen musste. Was ist die „Intimfrisur“, wer gehört nun zur Band Glitterschnitter, wer zu Dr. Votz und was hat es mit den Leuten von der Arsch-Art-Galerie auf sich? Michael2 und Jürgen3, P.Immel und Kacki, Enno der eigentlich Flo heißt und Susi die sich Kerstin nennt, machten die Sache nicht einfacher.

    Regener schreibt, wie man spricht, die Dialoge sind kurz und knackig, während sich ein Satz dann allerdings auch schon einmal über eine komplette Seite erstrecken kann.

    Da hilft es, die entsprechenden Abschnitte noch ein zweites Mal zu lesen oder sich den Satz laut vorzusagen. Auch die ausgeschriebenen Dialekte hemmen den Lesefluss zeitweise. Dahingehend kann es durchaus weiterhelfen, zum Hörbuch zu greifen, welches im Übrigen von Sven Regener selbst eingesprochen wurde. Schleichend und unbemerkt war ich dann aber doch irgendwie in der Geschichte drin und einige der Protagonisten mochte ich dann auch tatsächlich recht gern. Obwohl skurril, finde ich Personen und Story irgendwie authentisch, die Geschichte allerdings auch. Was bedeutet, dass der Roman nicht mit Action vollgeladen ist und nicht unbedingt sonderlich viel passiert. Es ist eben eine gewöhnliche Handlung, die einfach aus dem Leben gegriffen sein könnte.

     

    Fazit: Eine Hommage an die 80er Jahre, denn diese kommen voll zur Geltung. Auch die Gespräche könnten genauso stattgefunden haben. Die Sprache ist derb und der Humor trifft sicherlich nicht jedermanns Geschmack, aber dennoch wird man nett unterhalten. Solltet ihr ebenfalls Interesse an der Geschichte um Frank Lehmann haben, würde ich allerdings empfehlen mit dem ersten Band zu beginnen.

  11. Cover des Buches Wiener Straße (ISBN: 9783462001617)
    Sven Regener

    Wiener Straße

     (63)
    Aktuelle Rezension von: Herbstrose

    Berlin-Kreuzberg, im November 1980: In die freie Wohnung über dem Café Einfall zieht eine 4er-WG ein, die bisherigen Untermieter von Erwin Kächele, Frank Lehmann, Kächeles Nichte Chrissie und die beiden Möchtegernkünstler Karl Schmidt und H.R.Ledigt. Ein Nachbar renoviert die Wohnung, Frank übernimmt das Putzen im Café, Chrissie bekommt einen Job hinter der Theke und die beiden Künstler arbeiten an ihren Werken für die große Kunstausstellung „Haut der Stadt“, dessen Kurator Wiemer sich in Chrissies Mutter Kerstin verguckt hat. Das Fernsehen kommt auch in die Wiener Straße. Sie wollen in dem von P.Immel, seinem Kumpel Kacki und der österreichischen Arsch-Art-Gruppe besetzten Haus filmen. Als dann noch ein Kontaktbereichsbeamter, der einen abgesägten Alleebaum sucht, erscheint, kommt Unruhe in der Straße auf … 

    Sven Regener, geb. 1961 in Bremen, ist ein deutscher Schriftsteller, Drehbuchautor und Musiker, der hauptsächlich durch seine Romane der „Lehmann-Serie“ bekannt wurde. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in Berlin-Prenzlauer Berg. 

    Durch begeisterte Presseberichte wurde ich auf den Autor und das Buch aufmerksam, doch leider konnte es meine Erwartungen nicht erfüllen. Humor und Witz suchte ich in der Geschichte vergeblich, allenfalls etwas Situationskomik blitzte dann und wann durch. Warum ein Autor seinen Protagonisten Namen wie P.Immel oder Kacki gibt und eine Gruppe Arsch-Art und eine Band Dr. Votz nennt, ist mir unerklärlich. Ist das der viel gepriesene Humor? Lobenswert ist allenfalls der Einfallsreichtum Regeners, dem es gelungen ist, die absurdesten Szenen in Slapstick-Manier in die Geschichte einzubauen. Aber ein abgewirtschaftetes Café, ein ehemaliger Intimfriseurladen, ein besetztes Haus, eine Kettensäge, ein abgesägter Baum und ein paar schräge Typen machen noch lange keinen guten Roman. 

    Fazit: Etwas Situationskomik, ansonsten Klamauk und Albernheiten -  für mich enttäuschend.

  12. Cover des Buches Menschenwerk (ISBN: 9783746635187)
    Han Kang

    Menschenwerk

     (88)
    Aktuelle Rezension von: Lina_Lentge

    Die Autorin scheut sich nicht davor, Gewaltsituationen ungeschönt darzustellen, doch das Buch ist weit mehr als nur eine Sammlung von Brutalität und Horrorszenarien. Vielmehr taucht sie tief in die menschliche Psyche ein und beleuchtet das Leid, das durch physische Gewalt verursacht wird. Trotz allem durchdringt ein Funke Hoffnung die Seiten, der von den Protagonist:innen ausgeht.


    Der historische Hintergrund des Buches, das Gwangju-Massaker von 1980, verleiht der Geschichte eine zusätzliche Tiefe. Durch die Perspektive des Jungen Dong-Ho und derjenigen, die mit ihm die Ereignisse erlebten, wird eine unvergessliche Verbindung zu einem tragischen Moment in der Geschichte hergestellt.


    Han Kangs Schreibstil ist ein Meisterwerk für sich. Mit einem Wechsel zwischen Ich-Perspektive, Du-Perspektive und dritten Person erzeugt sie eine fesselnde Atmosphäre. Die Worte sind bewusst gewählt und treffen stets ins Herz. Han Kang beherrscht die Sprache auf einem unfassbar hohen Niveau und lässt die Leser:innen in ihrer Welt versinken.


    Nachdem ich das Buch beendet habe, bin ich tief gerührt von der ehrlichen Darstellung der Brutalität und der psychologischen Tiefe der Hinterbliebenen. „Menschenwerk“ ist ein einzigartiges und bewegendes Werk, das noch lange nach dem Lesen in den Gedanken verweilt. Es ist ein Buch, das man nicht einfach vergisst.

  13. Cover des Buches Nacht des Orakels (ISBN: 9783644020917)
    Paul Auster

    Nacht des Orakels

     (146)
    Aktuelle Rezension von: Radagast

    Selten so lange an einem Buch gelesen wie an Paul Auster "Nacht des Orakels". Abgesehen von der zeitweise verwirrenden Geschichte und mehrschichtigen Persönlichkeiten der Protagonisten, war es eine Geschichte die mich nicht sonderlich packte. Es kann auch sein das ich einiges falsch interpretierte und somit auf keinen grünen Leseast kam, aber ich kann diese Geschichte nicht toll finden.

  14. Cover des Buches Agent 6 (ISBN: 9783442475032)
    Tom Rob Smith

    Agent 6

     (161)
    Aktuelle Rezension von: katha84

    Es ist eine Ehre für Raisa, dass sie mit ausgewählten Schülern für eine Reihe von Konzerten in die USA fliegen darf. Auch Soja und Elena ihre Töchter sind mit dabei. Einzig Leo muss zu Hause bleiben. Aufgrund seiner Vergangenheit darf er nicht ausreisen. Doch schon bald wird klar, dass hinter den Kulissen Intriegen der Geheimdienste gesponnen werden, die eine Katastrophe auslösen und Leos Welt für immer aus den Angeln heben...

    Ich fand den dritten Teil der Triologie wieder deutlich besser als Teil 2. Auch wenn der Teil in Afghanistan etwas lang geraten ist. Allerdings wird hier auch deutlich wie verzweifelt Leo ist und er sich völlig verloren hat. Das nicht mal Elena und Soja ihn vor dem Absturz bewahren konnten, obwohl er immer alles für die beiden getan hat, geht einem wirklich ans Herz. Die ganze Reihe ist eindrucksvoll geschrieben und zeigt einem eine erschreckend Welt, die noch gar nicht so lange vorbei ist.

  15. Cover des Buches Kein Land für alte Männer (ISBN: 9783644050617)
    Cormac McCarthy

    Kein Land für alte Männer

     (136)
    Aktuelle Rezension von: Tigana

    Das Hörbuch aus dem Argonverlag hat eine Länge von 8,5 Stunden und wird gelesen von Christian Brückner, der allen als Synchronstimme von Robert de Niro bekannt sein dürfte.

    Und so habe ich mich nun gefühlt, als lese mir de Niro eine Geschichte vor.


    O.k., aber sonst? Kam ich einfach nicht hinein in die Story. Und mit den Protagonisten kam ich so gar nicht klar. Vielleicht war das Hörbuch doch eher ein Fehlgriff für mich, obwohl selbst ausgesucht. Passiert.

    So tue ich mich nun etwas schwer eine Bewertung abzugeben. 

    Trotz der 8,5 Stunden fand ich es langatmig, es konnte mich nicht abholen, war einfach nicht mein Ding.

    Aber die Sprecherstimme war toll.

  16. Cover des Buches Stumme Schwäne (ISBN: 9783455004571)
    Ece Temelkuran

    Stumme Schwäne

     (3)
    Aktuelle Rezension von: Almut_Scheller_Mahmoud


    „Stumme Schwäne“ ist ein Roman über die Wahrnehmung der persönlichen und gesellschaftlichen Realität zweier Kinder und die phantasievolle Übersetzung in ihr eigenes Weltbild. Durch diese Weichzeichnung schimmert der Alltag in der Türkei im Jahre 1980 immer wieder drastisch hervor. Im September putschte sich das Militär zum dritten Mal an die Macht mit der „Operation zum Schutz und zur Sicherung der Republik“.  Man befürchtete eine Islamische Revolution wie im Iran oder einen Bürgerkrieg wie im Libanon.

    Der Roman stellt die beiden Protagonisten Ayse und Ali in den Mittelpunkt und uns ihre Erlebnisse und Gedanken dialogartig, plastisch und hautnah miterleben lässt.  Ayse aus der begüterten Familie Bakar, deren Mutter vor Jahren aktiv an den Studen-tenrevolten teilgenommen hatte, im Gefängnis war und gefoltert wurde. Und Ali, der Sohn der Familie Akgün, die in einem Gecekondu lebt. 


    Ein oberer Militär begehrt einen der Schwäne aus dem Park in Ankara für sein eige-nes Anwesen: Der Schwan kann jedoch entkommen.  Und wie bei einer Sippenhaft sollen deshalb die anderen Schwäne des Schwanenparks für diesen Ungehorsam büßen und flügellahm operiert werden, als ob sie die Botschaft verstehen könnten: es gibt kein Entfliegen. Der Schwan mit der Aura von Reinheit und Unschuld und Königswürde wird hier das Symbol für Unterdrückung und Freiheit. 

    Die Geschichte der Schwäne ist ein Passepartout für die unterschwellige Bürgerkriegs-Stimmung im Land. Die Türkei befindet sich im Vorstadium zum Militärputsch von 1980: wir lesen von dem Verhalten und dem Alltag der Menschen auf, der Intelli-genzia, der „einfachen Leute“, der Angepassten und der Kleinbürger wie die Nach-barin Jale Hanim, die immer die neuesten Schlager singt und durch die Boulevard-presse in der Welt des Glanzes und und des Glimmers lebt. Wie auch heute, und das natürlich nicht nur in der Türkei, werden die Geschichten über Sternchen und Stars des Musik- und Filmgeschäfts, hier Zeki Müren und Bülent Ersoy, zwei besonders ex-zentrische Figuren des türkischen Musikhimmels, in Szene gesetzt, um die Masse abzulenken. Das alte Prinzip von Brot und Spiele. 

    Die beiden Kinder sind schon durch ihre Herkunft grundverschieden. Ali ist ein ernsthafter, nachdenklicher Junge, der als zurückgeblieben gilt, seit er einmal über den Rand eines Brunnens in die Tiefe fiel. Aber er kann, wie Ayse voller Stolz betont, die Kleinbuchstaben lesen, ein Konversationslexikon ist sein ständiger Begleiter. Ali träumt, dass sie alle nach der erhofften Revolution Strom haben, dass seine Mama Rosen züchten kann, dass es nicht jeden Tag nur Mehlsuppe gibt, dass jeder ein Lexikon hat und alle Revolutionäre, die umgebracht wurden, im Schwanengewand wiederkommen. „Wenn jemand stirbt, dann verschwindet er eigentlich nicht. Nichts verschwindet. Alles geht weiter, wenn auch in veränderter Form.  Deshalb kann ein Mensch auch eines Tages als Schwan wieder auf die Welt kommen.“ Das sei dialektischer Materialismus, sagt sein Freund Hüseyin, einer der Studenten, die beim Wiederaufbau seines durch Fanatiker abgefacktelten Elternhauses helfen. Aufgewachsen ist Ali in einem Gecekondu der Aleviten, der sog. Kizilbash, der Rotköpfe, eine pejorative Bezeichnung für diese Religionsgemeinschaft, die immer wieder isoliert, benachteiligt und verfolgt wird. Seine Eltern Aliye und Hasan unterstützen den Widerstand. 

    Ayse stammt aus einer gutbürgerlichen wohlhabenden Familie, die jedoch der linken Szene angehört. Ayse wächst sehr behütet auf und ist bisher kaum mit der realen Welt konfrontiert worden, sie ist noch kindlich-naiv. Sie klassifiziert z.B. die Gerüche und Geräusche in der Wohnung:  die Kopftücher und  Gästepantoffel, das Nachthemd ihrer Oma riecht nach Butterkeksen, der Tisch brummt vor sich hin, die Sessel haben Bauchweh. Und das Lachen: Das von Papa ist, als ob er Wasser trinkt, das von Mama, als kommen Vögel aus ihrer Kehle, das von Oma ist wie ein Tablett Börek und das vom Nachbarn Sanim klingt wie galoppierende Pferde.  Sie kennt das Eigenleben der alltäglichen kleinen Dinge ihrer kleinen Welt: der Haarklammer, der Stecknadel, des Hemdknopfs, der platt gedrückten Glühbirnenschachtel.

    Ayse ist entsprechend ihrer Herkunft weißhäutig, anders als Ali, der entsprechend seiner Herkunft sehr braunhäutig ist. Diese Weiß- oder Braunhäutigkeit ist auch in anderen Ländern ein Zeichen für die soziale Abstammung: reich vs. arm. 

    Doch sind diese Unterschiede: gutbürgerlich und Gecekondu, Kleinbuch-staben und Konversationslexikon, Hautfarbe nichts Trennendes, eher etwas sie Verbindendes. Die Kinder sind enge Freunde und teilen ihre Gedanken, Träume und Ängste.

    Ayse und Ali haben ein eigenwilliges Gerechtigkeitsbewusstsein, das sich in zwei geplanten Aktionen ausdrückt.  Sie schwören einen Eid: Wir leisten Widerstand gegen den Faschismus bis der letzte Schwan gerettet ist und die Schmetterlinge im Parlament sind.  Ayse hatte in dessen Garten „tausendmillion“ Stück wunderschöner Schmetterlinge in einer Flugwolke gesehen, so als ob diese gebündelt das Parlament erobern wollten. Daraus entstand die Idee, die Schmetterlinge hinein zu schmuggeln. Was für ein schönes farbiges Bild der Leichtigkeit und Lebensfreude: Schmetterlinge im Parlament. 

    Ali bringt Ayse ein paar Seidenraupen mit und sie stehlen aus der Polizeiwache gegenüber ihres Hauses Maulbeerbaumblätter als Futter. Ayse gelingt es, die Seidenraupen in das Parlamentsarchiv , in dem ihre Mutter arbeitet, zu schmuggeln: die Raupen gehorchen dem Gesetz der Entelechie: sie werden zu Schmetterlingen. Und sie fliegen und ihr Schmetterlingsflügelstaub färbt die Akten gelb und orange. Der Wunsch ist wahr geworden.

    Die Rettung der Schwäne wird ihr zweites Projekt.  Ganz im Sinne eines Befreiungskrieges: Sie wollen sie vor der Verstümmelung retten. Auf dass sie frei sind und fliegen können, wohin sie wollen. Mit Chloroform, einer Schubkarre und einem Sack ausgerüstet gelingt es ihnen, einen Schwan zu entführen und in Ayses Haus in Sicherheit zu bringen. Deren Eltern waren gerade dabei, ihre Wohnung kleinbürgerlich herzurichten: alle Bücher sind verschwunden, Spitzendeckchen überall. Damit bei einer Durchsuchung nichts in falsche Hände gerät. 

    Ali lebt in dieser Zeit bei den Bakars, da seine Mutter nach einem Überfall durch die Faschisten mit gebrochenen Armen im Spital liegt. Die Familie bricht im Auto auf, um Ayses kranken Großvater in der Provinz zu besuchen. Dort landen sibirische Schwä-ne immer vor ihrem Weiterflug gen Süden. Sie entlassen ihren gemeinsamer Schwan in die Freiheit. Damit er mit seinen Artgenossen vereint ist und sein Schwanen-schicksal erfüllen kann.

    Inzwischen hat das Militär die endgültige Macht übernommen. Um das Vaterland zu schützen. Parlament und Regierung wurden aufgelöst, landesweit der Notstand ausgerufen.

    Fluchschatten liegen über dem Land. Begann es, als die Osmanen ihre Zelte gegen Paläste eintauschten, als sie das Byzantinische Reich eroberten, oder als der doppelte osmanische Imperativ „Ich befehle Dir, jemand anderem etwas zu befehlen“ eingeführt wurde, oder als die Knabenlese auf dem Balkan ihre traurigen Früchte trug, oder als die bis heute geleugneten Massaker an den Armeniern den anatolischen Boden mit Blut und Knochen fütterte, oder als die türkische Republik ausgerufen wurde? 

    Der Autor Müller-Hohagen zeigt uns in seinem Buch „Die Geschichte in uns“ deutlich, wie sehr Verdrängungsmechanismen von Tätern und Opfern in den Familien weiterleben und tief im Inneren der Menschen ein Eigen-leben entwickeln und ihre Gedanken und Taten steuern. 

    Nazim Hikmet schrieb: Wir müssen an die Menschen glauben. Ja, aber der Glaube an Gott ist weniger enttäuschend.

    Und wiederholt sich Geschichte? Das Buch schließt mit einer Zeitungsnotiz zu den Gezi-Protesten im Jahre 2013: Junge Leute retten die von Tränengas geschädigten Schwäne des Parks.


  17. Cover des Buches Wehe dem, der Böses tut (ISBN: 9783426416389)
    Lisa Jackson

    Wehe dem, der Böses tut

     (52)
    Aktuelle Rezension von: c.bookscorner

    Am Anfang gibt es zwei Handlungsstränge, einen in der Gegenwart und einen in der Vergangenheit. Es ist alles mit Jahreszahlen gekennzeichnet und lässt sich gut verfolgen. Ich mag es, dass man als Leser erlebt, was damals vorging. Man kann sich richtig gut in die Protagonistin Adria hineinversetzen und fiebert mit, ob sie tatsächlich die entführte London Danvers und das bis zum Ende. Man gönnt ihr den Triumph über die Familie, aber trotzdem möchte man auch nicht, dass sie die Schwester von x ist. Lisa Jackson schafft es toll, mich in diesen Band zu ziehen. Die Machenschaften, die Handlung, alles wirkt sehr realistisch und auch, wenn mir gegen Mitte des Buches die Motive des Mörders klar wurden bzw wer er sein konnte, war es spannend und flüssig geschrieben.
    *
    Mir ist wichtig, dass die Charaktere nicht alle gleich sind und das war hier gut gegeben. Man kannte teils die Vergangenheit und wusste, warum die eine oder andere Handlung kam. Und auch, wie jeder Mensch indivuell ist, gab es hier auch ein breites Spektrum bezüglich der handelnden Personen. Dadurch bekommt es einen sehr vielfältigen und auch realistischen Touch.
    *
    Ein wenig Kritik (auf hohem Niveau) möchte ich jedoch trotzdem anbringen. Die Lovestory nimmt man manchen Stellen überhand und ist für mich eigentlich unnötig. Da hat man eine spannende Stelle, will endlich wissen, wer London entführte und plötzlich kommt eine erotische Szene, die so meiner Meinung nach nicht sein müsste. Aber Lisa Jackson schafft es, jeder Handlung ihren Schriftstil anzupassen und das können nur wenige Autoren. *
    Ich gebe dem Buch 4/5

  18. Cover des Buches Im Wasser sind wir schwerelos (ISBN: 9783455011395)
    Tomasz Jedrowski

    Im Wasser sind wir schwerelos

     (94)
    Aktuelle Rezension von: herr_hygge

    "Vielleicht waren es die Geister dieser Geräusche, aufgewirbelt vom Wind und über den Ozean getragen, um an mein Bewusstsein zu klopfen."
    Mit diesem Satz von der ersten Seite seines Debütromans, hat mich Tomasz Jedrowski schon überzeugt. Nach ein paar weiteren Seiten hatte mich "Im Wasser sind wir schwerelos" völlig in seinen Bann gezogen. 😍

    Nach seinem Examen wird Ludwik für einige Wochen im Sommer als Erntehelfer bestellt. Dort begegnet er Janusz und verliebt sich in ihn, was 1980 im kommunistischen Polen vollkommen undenkbar ist. Nach Abschluss der Ernte, verbringen die Beiden einige unbeschwerte Tage an einem entlegenen Waldsee. Dort können sie sich offenbaren und ihre Liebe zueinander ausleben.
    Doch als der Sommer sich dem Ende neigt, müssen sie zurück in die Stadt und in eine Welt, die sich im Umbruch befindet, was ihre Liebe auf eine harte Probe stellt.

    Ich liebe diesen Roman! 🥰 Die Geschichte, die Charaktere, die wundervollen Sätze und die Erinnerungen, an andere tolle Geschichten, die beim lesen geweckt wurden. Der Autor erzählt von Leidenschaft, Hingabe, einer bittersüßen Liebe sowie traurigen Erkenntnissen und das vor der ohnehin schon interessanten Kulisse des kommunistischen Polens zu Beginn der 80er Jahre. Ein mehr als gelungenes Debüt, das mich schonungslos mitgerissen und dabei mitten ins Herz getroffen hat und sich wahrlich einen Platz im Regal mit meinen Lieblingsbüchern verdient hat. ☺️

  19. Cover des Buches Das Haus zwischen den Welten. (ISBN: 9783404260638)
    Marion Zimmer Bradley

    Das Haus zwischen den Welten.

     (58)
    Aktuelle Rezension von: dunkelbuch

    Marion Zimmer Bradley hat mit diesem Buch ein spannend zu lesendes Werk geschaffen, das die Idee der Seelenwanderung zu einer faszinierenden Fantasy-Geschichte verarbeitet. Sie hat die Charaktere vieldimensional (und sehr menschlich) dargestellt, und die Handlung ist reich an überraschenden Wendungen.

  20. Cover des Buches High Times (ISBN: 9783453640337)
    Uschi Obermaier

    High Times

     (87)
    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer

    Ich weiß nicht, was ich von diesem Buch erwartet habe, aber meine Erwartungen wurden auf jeden Fall erfüllt 😄. Das Buch ist wirklich interessant und authentisch geschrieben und lässt sich gut lesen, weshalb ich es auch an einem Tag durch hatte. Dabei war ich wieder durchgehend beeindruckend davon, wie eigenwillig und leichtlebig Uschi Obermaier durchs Leben gegangen ist (und mit Sicherheit immer noch geht). Es war bestimmt nicht immer alles rosig und einfach, aber sie hatte immer genug Selbstliebe und Selbstrespekt, um sich nicht Situationen oder Menschen auszusetzen, die ihr nicht guttun. Eine beeindruckende Person und ein wirklich lesenswertes Buch! 

  21. Cover des Buches 1980 (ISBN: 9783453675285)
    David Peace

    1980

     (26)
    Aktuelle Rezension von: Stefan83
    Das „Red-Riding-Quartett“ von David Peace geht in seine dritte Runde. Und wie bei einem Boxkampf mit einem der Klitschko-Brüder, so hagelt es auch hier wieder derbe Schläge, denn „1980“ führt den knallharten Ton der Vorgänger nahtlos fort. Aber kann es auch an die Qualität der beiden anknüpfen? Nach dem wirklich herausragenden „1977“ hatte ich da so meine Befürchtungen, welche durch Lars Schaffts Rezension zum dritten Teil noch verstärkt wurden. Für ihn war das Buch „eine der Enttäuschungen des noch jungen Jahres 2007“. Soweit würde ich nun nach Beendigung der Lektüre von „1980“ nicht gehen. In einer Sache stimme ich Schafft aber vollkommen zu: Das Werk fällt gegenüber den vorherigen Bänden stark ab. Woran liegt das? David Peace ist auch bei seinem Werk „1980“ keinen Jota von seinem Erfolgsrezept abgewichen. Erneut führt er uns in die Düsternis von Yorkshire, diesen kalten, von Regenwolken bedeckten Landstrich, in dem heruntergekommene und kaputte Polizisten einen Ripper jagen und dabei ihrer Beute keinen Meter näher kommen. Ein ekliges, schmutziges und brutales Kopfkino, das dem Leser in die Magengrube trifft. Zwischen verödeten Vororten, regennassen Straßen und dunklen Gassen huschen die Menschen hin und her. Aus Angst vor dem Yorkshire Ripper, der seine Verfolger auf Tonbändern verhöhnt und den gesamten Justizapparat lächerlich macht. Die Guten scheinen zu verlieren. Aber gibt es die Guten hier überhaupt? Peter Hunter, ein externer Ermittler, der vom Innenministerium beauftragt wurde, die polizeilichen Ermittlungen vor Ort zu überprüfen und anhand der bisherigen Informationen neue Erkenntnisse zu gewinnen, hat daran bald seine Zweifel. Jeder scheint Dreck am Stecken zu haben, unbestechliche Bullen eher die Ausnahme als die Regel zu sein. Also alles wie gehabt, oder? Das ist in der Tat der Punkt. David Peace hat sich hier nicht allzu viel Neues einfallen lassen. Mit Peter Hunter einen Mann von „außerhalb“ mit einzubringen, ist zwar eine erfrischende Idee. Diese scheitert letztendlich aber daran, dass sich die Figur kaum von den Protagonisten der vorherigen Bände abhebt. Auch er bricht unter der Last der „Hölle Yorkshire“ zusammen, kann weder Licht ins Dunkel, noch einen Hoffnungsschimmer bringen. Letzteren hatte man sich zwar nicht erhofft. Diese pechschwarze Dunkelheit mal aus einem anderen Blickwinkel (z.B. aus der Sicht einer Prostituierten) zu erleben, wäre jedoch eine willkommene Abwechslung gewesen. So bleibt alles beim Alten. Vertraute, widerliche Polizistengesichter, die man aber dank eines regelrechten Gewitters an Namen kaum mehr auseinander halten kann, kämpfen sich stöhnend, müde und zerschlagen durch Peaces dunkle Welt. Und das Hunter dann natürlich auf Widerstand in den Reihen der korrupten Bullen stößt, ist schon dank des Klappentexts mehr als vorhersehbar und kann der Geschichte keinen zusätzlichen Kick verleihen. Ist jetzt „1980“ deswegen ein schlechtes Buch? Eindeutig nein. Auch wenn es keine stilistische Weiterentwicklung gibt und Peaces Sprache an Innovativität eingebüßt hat, funktioniert diese weiterhin. Das Tempo bleibt rasant, überzeugt mit einem stakkatohaften Rhythmus, dem man sich als Leser nicht entziehen kann. Unwillkürlich greift man die Seiten fester, beginnt man die Zeilen, diese Sprache, zu fressen. Eine Sprache, welche selbst die perversesten Szenen mit schonungsloser Härte schildert und gleichzeitig mit einer lyrischen Dichte überrascht, die man in der Konkurrenz vergeblich suchen wird. Allerdings merkt man auch: David Peace droht seine Mittel ausgereizt zu haben. Er muss sich und seine Art des Erzählens neu erfinden, um mit dem abschließenden Band des Quartetts nicht vollends Schiffbruch zu erleiden. Auf diesen bin ich, auch wegen des offenen Endes von „1980“, nun mehr als gespannt. Das es im Ganzen um mehr als die Morde des Rippers geht, deutete sich lange an. Inwieweit und wohin die Verstrickungen der Geschichte führen, bleibt allerdings auch nach Ende des dritten Teils weiterhin im rätselhaften Dunkeln. Insgesamt ist „1980“ erneut ein guter Roman, der durch den Stil der Sprache immer noch begeistern kann und Peaces nachtschwarze Gesellschaftsstudie gekonnt fortführt. Ein Zwischenspiel und Luftholen vor dem hoffentlich spektakulären Abschluss des Quartetts, das die von „1977“ so hoch gelegte Messlatte, leider nicht erreicht und dem Quereinsteiger keinerlei Chancen mehr lässt. Ohne Kenntnis der vorherigen Bände ist hier die Suche nach dem roten Faden ähnlich hoffnungslos wie das Yorkshire der 80er Jahre.
  22. Cover des Buches Schattenland (ISBN: 9783453879584)
    Peter Straub

    Schattenland

     (24)
    Aktuelle Rezension von: Soeren
    Amerika in den 1950er Jahren. Die beiden Jungen Tom und Del lernen sich in der Highschool kennen und werden dicke Freunde. Dadurch gelingt es dem schüchternen Del auch, Tom dazu zu überreden, ihn nach Schattenland zu begleiten. Jenes geheimnisvolle Grundstück, das Dels Onkel gehört. Was die beiden Jungen jedoch nicht wissen: es ist kein Zufall, dass sie ihre Sommerferien auf diesem unheimlichen Landsitz verbringen sollen. Denn Dels Onkel ist ein Zauberer, der einen würdigen Nachfolger für seine schwarze Magie sucht und dabei vollkommen ohne Skrupel vorgeht.

    "Schattenland" ist ein weiterer genialer Streich von Peter Straub. Der Roman ist gut und sehr abwechslungsreich geschrieben und erzählt eine Geschichte, die mir in der Form vorher vollkommen unbekannt war.

    Einziges Manko an Schattenland ist meiner Meinung nach, dass Peter Straub in diesem Buch die Spannung nicht bis ganz zum Schluss konstant halten kann. In der zweiten Hälfte des Romans gibt es leider einige Längen. Trotz allem ist "Schattenland" immer noch ein verdammt gutes Buch.

  23. Cover des Buches Ein Sternenzelt aus Stuck: Roman (ISBN: B00CSQOTII)
    Goran Petrovic

    Ein Sternenzelt aus Stuck: Roman

     (1)
    Aktuelle Rezension von: kleinechaotin
    Die treffende Beschreibung für das Buch ist in meinen Augen folgende - "Ein Sternenzelt aus Stuck" erzählt die Geschichte eines kleinen Sutjeska-Kinos in Kraljevo, einer serbischen Kleinstadt. Man begleitet es vom Bau bis zur letzten Vorstellung im Zeitrahmen von 1939 bis 1980. 


    Liebevoll wird erzählt, wie der Schuhmacher Laza Jovanovic mit einer List zu Geld kommt und das Wirtshaus "Zum Pflug" abreißen lässt und an dessen Stelle das Hotel Jugoslavija bauen lässt, welches nicht nur einen Ballsaal, sondern auch das erste Kino der Stadt beherbergt. Es wird das schönste und prunkvollste Hotel der Umgebung - bis Laza nicht mehr zufrieden war und das Hotel zersplittert verpachtet wird.


    Das Buch wurde in der Ich-Perspektive verfasst, wobei man den Erzähler nie zu Gesicht bekommt und demnach nicht näher kennen lernt. Er ist wie ein unsichtbarer Kommentator, fast so als gäbe er dem Kino eine Stimme. 


    Im Verlauf des Buches erfährt man, wer das Kino besucht und was die Besucher in ihren Leben erlebt haben und wie sie empfinden. Die letzte Veranstaltung im Jahr 1980 wird jäh unterbrochen - doch warum?


    Das Buch war ganz anders als erwartet. Mich hat das Cover und der Klappentext angesprochen und ich musste es einfach mitnehmen. Und ich bin sehr froh darüber - das Buch bedient sich einer wunderschönen Sprache und zeichnet dem Leser ein vorstellbares Bild des Lebens in der kleinen serbischen Stadt Kraljevo. Es ist anders als erwartet, aber wirklich gut geschrieben. 



  24. Cover des Buches The Magazine of Fantasy and Science Fiction, 49. Jupiters Amboss (ISBN: 9783453304826)
    Manfred Kluge

    The Magazine of Fantasy and Science Fiction, 49. Jupiters Amboss

     (1)
    Aktuelle Rezension von: rallus
    5 schwächere Geschichten des altebekannten amerikanischen Geschichte Heft

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