Bücher mit dem Tag "1982"
41 Bücher
- Uwe Tellkamp
Der Turm
(178)Aktuelle Rezension von: OMess83Habe mich eigentlich sehr auf das Buch und den Stoff gefreut; Herr Tellkamp wird einem in gewissen Kriesen ja sehr ans Herz gelegt.
Von Seite 1 an habe ich feststellen müssen, dass die fast 1000 Seiten gewissermaßen herausfordernd werden würden. Die Sprache ist sehr gehoben und die Sätze lang und verschachtelt. Die Handlung wirkt oft nur schemenhaft angedeutet.
Ich muss leider zugeben, dass ich nach knapp 150 Seiten resigniert habe. Ich kann der Erzählung viel zu wenig folgen, als dass ich weitere 850 Seiten lesen kann, ohne dass mir meine Zeit viel zu schade wäre...
1 Stern ist sicherlich etwas streng bewertet; für mehr Sterne habe ich aber einfach zu wenig vom Gelesenen verstanden. Vielleicht gehöre ich auch nicht wirklich zum Zielpublikum des Autors, mein Realschulabschluss alleine reicht für so hochstehende Literatur dann offensichtlich doch nicht... Wird in einem Büchertauschregal hoffentlich einen geneigteren Leser finden als mich...
- Stephen King
Drei
(853)Aktuelle Rezension von: das_lesende_ich🚪🦞
𝘋𝘳𝘦𝘪. 𝘋𝘢𝘴 𝘪𝘴𝘵 𝘥𝘦𝘪𝘯𝘦 𝘚𝘤𝘩𝘪𝘤𝘬𝘴𝘢𝘭𝘴𝘻𝘢𝘩𝘭.
𝘋𝘳𝘦𝘪 ?
𝘑𝘢, 𝘥𝘳𝘦𝘪 𝘪𝘴𝘵 𝘮𝘺𝘴𝘵𝘪𝘴𝘤𝘩. 𝘋𝘳𝘦𝘪 𝘪𝘴𝘵 𝘥𝘦𝘳 𝘔𝘪𝘵𝘵𝘦𝘭𝘱𝘶𝘯𝘬𝘵 𝘥𝘦𝘪𝘯𝘦𝘳 𝘚𝘶𝘤𝘩𝘦.
𝘞𝘦𝘭𝘤𝘩𝘦 𝘥𝘳𝘦𝘪 ?
Der zweite Band von Stephen Kings monumentaler Fantasy Saga „Der dunkle Turm".
Nach der Konfrontation mit dem Mann in Schwarz erreicht Roland den Strand des Meeres, dem seltsame Monsterhummer entsteigen, die ihm schwere Wunden zufügen. Irritiert beobachtet er, wie sich drei Türen in unsere reale Welt öffnen und seine Blicke auf die Drei lenken, die auserwählt sind, ihm bei der Suche nach dem dunklen Turm zu helfen, wie es das Orakel prophezeit hat.
💭
Nachdem ich ja meine Startschwierigkeiten mit „Schwarz“ hatte, war ich auch noch zu Beginn von „Drei“ skeptisch.
Aber als dann der erste Sprung von Mittwelt nach New York im Jahre 1987 erfolgt und wir Eddie Dean kennen lernen, da hat King mich dann doch wieder gehabt. Noch mehr überrascht war ich dann, als wir (O)detta aus dem Jahr 1964 begegnen.
King hat mich mit diesen außergewöhnlichen Charakteren und der Story gut unterhalten und das Potenzial der Reihe dargelegt.
Ich bin gespannt wie es auf der Suche nach dem dunklen Turm weitergeht und denke, dass die anderen Teile mir noch mehr gefallen könnten.
⭐️⭐️⭐️✨
- Akif Pirinçci
Felidae - Katzencomic
(444)Aktuelle Rezension von: PerleKlappentext:
Der ´Katzenkrimi
Francis, der samtpfotige Klugscheißer, ist neu im Revier. Als er bei seinem ersten Erkundungsspaziergang auf einen grausam zugerichteten toten Artgenossen stößt, ist ihm klar, daß hier sein Intelligenzquotient gefordert ist. So rollt sich vor dem Leser mit katzenartiger Geschwindigkeit eine Geschichte von atemberaubender Spannung auf: eine Geschichte von serienmäßigen Morden und religiößen Sekten, von Computern und rolligen Katzen, von Wahnideen und Omnipotenz phantasien ... Eine Tierfabel, die in einem spannenden und furiosen Finale menschlich - moralische Abgründe enthüllt.
Doch "Felidae" ist nicht nur eine Tierfabel, sondern auch ein Kriminalroman, ungewöhnlich gutgeschrieben und sehr logisch entwickelt. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
" ... der wohl exquisite Krimi des Jahres (Stern)
Eigene Meinung:
Bin per Zufall auf dieses Buch bzw. Katzenkrimi gestoßen. Der Titel des Buches war mir schon irgendwie bekannt. Hatte bestimmt mal vor ca. 20-30 Jahren davon gehört oder ein Klappentext davon gelesen bzw. im TV von gehört oder in einem Büchershop oder Bücherecke in einem Laden gesichtet, ca. Ende der 80er, vielleicht als es erschien. Mir war bekannt, dass es sowas wie Stephen King sein musste oder sollte oder wäre. Deshalb las ich es damals sicher nicht und kaufte es mir nicht. Weil dass zu der Zeit nicht ganz mein Fall war mit um die 20-25 Jahren - aber jetzt mit über 40 und sogar schon über 50 traue ich mich auch, solche Bücher zu lesen. Man wird ja älter und muss heutzutage belesen sein, um mitreden zu können.
Meine Meinung über diesen Krimi ist geteilt - halb mochte ich es - und andererseits wieder nicht - will gar nicht groß was dazu zu sagen. Es ist sehr schwer darüber eine offene Meinung zu äußern, dass muss jeder für sich entscheiden, was man darüber denkt. Auf jeden Fall geht es ja um eine Katze oder Katzen, und nicht um Menschen, dass muss man ja auseinanderhalten. So sehe ich das auf jeden Fall!
Zum Autor:
Akif Pirincci, geboren 1959, legte bereits mit zwanzig seinen ersten Roman vor, Tränen sind immer das Ende (Goldmann Taschenbuch 6380). Mit dem Bestseller Felidae gelang ihm der große Durchbruch. Das Buch wurde als bester deutscher Kriminalroman ausgezeichnet, seine Verfilmung ist in Vorbereitung. Nach "Der Rumpf" (Goldmann Taschenbuch" 42366 ist gerade mit Francis vierter Roman und die Fortsetzung von Felidae in gebundener Form bei Goldmann erschienen. Pirincci lebt heute als freier Autor in Bonn.
Ja, und als ich dies gerade schrieb, fiel es mir wie Schuppen von den Haaren, dass ich mich gut dran erinnere, dass in der Zeit von 1987-1989 eher letzteres, der Film bestimmt bei RTLplus oder nem anderen privaten TV-Sender gezeigt wurde, ich ihn aber garantiert nicht gesehen habe, da ich damals sehr ängstlich war, da ich alleine wohnte, und dann eventuell nicht hätte schlafen können.
Da ich eben geteilter Meinung bin - vergebe ich mittlere drei Sterne für dieses Buch bzw. für diesen schon gut geschriebenen Katzenkrimi. Hatte in ca. drei Tagen eine gute Unterhaltung von 282 Seiten Spannung und Freude und Liebe zu Katzen. Das Buch ist auch aus dem Jahre 1989, sieht man mal wie gut mein Gedächtnis ist. Ich liebe ja Katzen-Bücher - aber dieser Krimi war schon sehr außergewöhnlich!
- Isaac Asimov
Ich, der Roboter
(67)Aktuelle Rezension von: claudiaZDIes war mein erster Ausflug in die klassische Sci-Fi-Literatur und hat mich sehr positiv überrascht. Das Buch umfasst mehrere Kurzgeschichten, die die einzelne Entwicklungsstufen der Robotertechnik zum Thema haben. Dabei geht es nicht so sehr um die technischen Details, sondern vielmehr um das Verhältnis zu den Menschen, die die Roboter erschaffen haben.
Ausgangspunkt sind allgemeingültige Grundregeln nach denen die Roboter erschaffen werden. In den einzelnen Geschichten werden die Wirksamkeit dieser Grundregeln, dargestellt, vermeintliche Abweichungen analysiert und Gefahren beschrieben, wenn die Grundregeln bewusst manipuliert werden.
- David Mitchell
Der dreizehnte Monat
(88)Aktuelle Rezension von: dunkelbuchDavid Mitchell beschreibt ein Jahr im Leben eines 13jährigen Anfang der 80er Jahre in England. Die schwierige Zeit zwischen Kindheit und Jugend. Die persönlichen Zweifel, das erwachende Interesse am anderen Geschlecht, die jugendliche Grobheit im Umgang miteinander, das kinderverachtendes Schulwesen, familiäre Verwerfungen, die gesellschaftliche Situation - Ich-Erzähler Jason Taylor hat es wahrhaftig nicht leicht, aber er schildert das Jahr ohne Selbstmitleid, genau beobachtet und für den Leser emotional und inhaltlich gut nachvollziehbar, sprachlich auch übersetzt erfrischend. David Mitchells Roman ist Selbstreflektion auch für den Leser, höchst unterhaltsam, nie larmoyant oder langweilig.
- Ian McEwan
Maschinen wie ich
(117)Aktuelle Rezension von: Nadine_BreitensteinWas für ein langweiliger, enttäuschender und unstrukturierter Unsinn. Schade um meine Lesezeit und schade um den eigentlich spannenden Plot, in dem sich der selbst ernannte (Über)Lebenskünstler Charlie vom Erbe seiner Tante den extrem teuren Androiden ADAM kauft. Zur Gesellschaft, zum Spaß, um die neueste Technologie auszuprobieren, aus Neugier.
Er bittet seine Nachbarin Miranda, die über ihm wohnt, ADAM gemeinsam „einzustellen“. Zu gleichen Teilen definieren die beiden nun ihre Präferenzen bezüglich Charaktereigenschaften, ohne sich jedoch dabei abzusprechen. ADAM fängt irgendwann an, sich in Miranda zu verlieben und wird Charlies Konkurrent um ihre Gunst.
Charlie benutzt unterdessen ADAM dazu, am Börsenmarkt viel Geld zu erwirtschaften, während Charlie selbst den lieben langen Tag mit Nichtstun, Spazierengehen oder dem Besuch von Demonstrationen verbringt. Irgendwann jedoch wird der Android nicht nur handgreiflich, sondern definiert für sich Gut und Böse und leitet entsprechende Maßnahmen ein, die Charlie und Miranda am Ende Kopf und Kragen kosten könnten. Außerdem fangen andere Androiden an, Selbstmord zu begehen und sich quasi abzuschalten.
Wer nun glaubt, eine Art Sci-Fi-Horror-Dystopie zu lesen, irrt sich gewaltig. In diesem Roman passiert so gut wie gar nichts, die Protagonisten sind unsympathisch, permanent wird der Leser mit der Politik bezüglich des Falklandkrieges gelangweilt, eine Interaktion zwischen Mensch und Android kommt kaum vor und selbst wenn sind die Szenen auch nicht spannend.
Dieser Roman macht weder nachdenklich noch regt er groß zum Philosophieren an. Die Botschaft des Autors, dass man Menschen eben nicht nachbauen kann, ist nichts Neues und dieses Werk ist bezüglich des Themas KI weit unter seinen Möglichkeiten geblieben. - Thomas Gifford
Assassini
(266)Aktuelle Rezension von: Karin_KehrerPapst Calixtus IV. ringt mit dem Tod.
Die junge Nonne Valentine Driskill wird erschossen, ebenso ihr Geliebter, ein einflussreicher Geschäftsmann und dessen Freund.
Ben Driskill, Valentines Bruder, beginnt Nachforschungen anzustellen, denn Valentine wollte ihm vor ihrem Tod ein schreckliches Geheimnis anvertrauen, das den Vatikan und die Kirche betrifft. Ben hat nur ein Foto aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs als Anhaltspunkt.
Seine Reise führt ihn nach Alexandria, Paris und schließlich in ein abgelegenes irisches Kloster, wo ein uraltes, sehr brisantes Dokument aufbewahrt wird: Der Beweis, dass die Assassini, die Mördertruppe des Vatikans tatsächlich existiert. Auch Ben wird von einem unheimlichen Killer verfolgt. Doch wer hat ihn beauftragt? Hängen die Morde etwa mit der bevorstehenden Papstwahl zusammen?
Ein brisantes Thema: Die Machenschaften des Vatikans und der katholischen Kirche, Kunstraub während der Nazizeit, die unrühmliche Rolle der Kirche während des Zweiten Weltkriegs. Viel Raum für Spekulationen und Verschwörungstheorien.
Durchaus gut aufbereitet und zum Teil auch spannend erzählt. Ben Driskill und Schwester Elizabeth, Valentines Freundin, sind sehr glaubwürdige und sympathische Charaktere, auch wenn sie die meistens ahnungslos durch die Handlung stolpern, weil sie die Zusammenhänge einfach nicht erkennen (ich fragte mich manchmal, wo dabei Driskills anwaltsmäßiger Scharfsinn geblieben ist).
Wer sich diesen Vatikan-Thriller vornimmt, braucht Zeit. Denn allzu langatmig werden Details ausgewalzt und Vorgefallenes gebetsmühlenartig wiederholt und beleuchtet. Hier hätten Kürzungen gut getan!
Fazit: Interessanter Streifzug durch die blutige und wenig ruhmreiche Seite der Kirchengeschichte mit Bezug zur Gegenwart, leider etwas langatmig. - Frank Goosen
Liegen lernen
(162)Aktuelle Rezension von: Lilli33Taschenbuch: 334 Seiten
Verlag: Heyne (Oktober 2002)
ISBN-13: 978-3821808543
Preis: 9,99 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich
Rückkehr in die 1980er Jahre
Inhalt:
Der 16-jährige Helmut lebt mit seinen Eltern irgendwo im Ruhrgebiet. Seine Jugend ist recht unspektakulär - Schule, Freunde, Musik. Bis Britta in sein Leben tritt und Helmut sich unsterblich verliebt. Eine Liebe, die ihn ein Leben lang begleiten wird.
Meine Meinung:
„Liegen lernen“ ist Frank Goosens Debütroman und lässt schon die Stärke der späteren Werke erkennen. Der Geist der 1980er Jahre lebt in diesem Roman auf. Ich wurde direkt in die damalige Zeit zurück versetzt und konnte mich in vielen der beschriebenen Szenen wiederfinden. Natürlich spielt Musik eine sehr große Rolle, aber auch Liebe und Freundschaft. Helmut versucht eher holprig, seinen Platz im Leben zu finden. Das macht ihn sehr nahbar, obwohl er mir gar nicht so recht sympathisch war.
Den Schreibstil fand ich anfangs noch sehr passend. Es wird in sehr einfachen Sätzen erzählt, wie man sie einem Sechzehnjährigen durchgehen lassen kann. Doch ändert sich dies im weiteren Verlauf nicht wesentlich, und einem gestandenen Akademiker, der aus Helmut wird, nehme ich diese einfach-kargen Sätze ein bisschen übel.
★★★★☆
- Arno Geiger
Es geht uns gut
(148)Aktuelle Rezension von: JorokaDrei-Generationen-Ebene
Philipp ist dabei, die geerbte Villa vom alten Taubenmist zu befreien. Hier haben seine Großeltern Alma und Richard gelebt. Es gab gute Jahre, es gab schwere Jahre. Mit dem Handlungsverlauf erhalten wir Einblick in das Schicksal einer Familie über drei Generationen, und quasi nebenbei einen kleinen Geschichtslehrgang zu Österreich im 20. Jahrhundert.
Ingrid, die Mutter von Philipp, ist als er noch ein Kind war bei einem Badeunfall ums Leben gekommen. Auch aus ihrem Leben an der Seite ihres 5 Jahr älteren Mannes Peter wird erzählt.
Es handelt sich um eine gehoben bürgerliche Familie, der Großvater Richard war nach dem Krieg sogar Minister. Ob sie deshalb glücklicher zu leben wussten?.....
Eine Familiengeschichte also. Natürlich mit ungewöhnlichen, aber nicht zu außergewöhnlichen Lebensläufen. Es wird beständig zwischen den Zeiten und Akteuren hin und her gesprungen. Einen großen Teil der Erzählung nimmt die Zeit nach der Einverleibung durch das deutsche Reich ein. Die Familie lebt in Wien, doch es könnte auch sonst eine größere Stadt in Österreich sein. Es ist so mancher Schicksalsschlag zu verkraften. Die Großeltern verlieren zum Beispiel beide ihrer Kinder.
Das Hörbuch wird von Matthias Brandt gelesen. Seiner beruhigenden Stimme ist angenehm zuzuhören. Er spricht bedacht, gut intoniert. Bin mir nicht sicher, ob ich den Roman selber genau so gerne gelesen hätte. Bei diesem Stoff lobe ich mal wieder den Vorteil des Vorlesens. War nicht langweilig, oder langatmig, es ist so im Nachhinein aber auch nicht all zu viel hängen geblieben.
Der Autor Arno Geiger erhielt für den Roman den Deutschen Buchpreis
Es handelt sich um eine gekürzte Lesung auf 6 CDs mit ca. 7,5 Stunden.
- Sidney Sheldon
Diamanten-Dynastie
(104)Aktuelle Rezension von: elycalxaEs ist nun schon gut eine Woche her, dass ich das Buch beendet habe, ich musste es jedoch erst einmal sacken lassen.
Der Farmersohn Jamie McGregor sah in seiner Heimat keine Zukunft mehr und machte sich 1883 auf den Weg nach Südafrika, um dort Diamanten zu suchen. Nach der beschwerlichen Reise nach Südafrika wird Jamie schamlos ausgenutzt. Doch dadurch ließ Jamie sich nicht unterkriegen und arbeitete von da an noch härter. Es gelingt ihm ein sehr gut gehendes Unternehmen auf die Beine zu stellen. Jamies Tochter Kate übernimmt dies später. Kate besitzt eine noch stärkere Willenskraft als es ihr Vater schon hat. Sie schafft ein richtiges Imperium aus dem Unternehmen. Sie nutzt ihre Macht gnadenlos aus und manipuliert ohne Skrupel.
Eine Familiensaga wie sie Jeffrey Archer nicht besser hätte schreiben können. Voller Liebe, Intrigen und Hass. Die Saga erschreckt sich durch eine ganze Familie angefangen mit Jamie, Kate über deren Sohn Tony und seine Zwillingstöchter Alexandra und Eve. Die Charaktere sind alle total verschieden. Ich fand anfangs Jamie sehr sympathisch, dies hat sich jedoch im Laufe der Geschichte öfter mal geändert. Genau das gleiche habe ich später bei Kate auch gemerkt. Aber alle Charaktere sind dadurch authentisch geblieben.
Der Schreibstil von Sheldon hat mich von der ersten bis zur letzten Seite in den Bann gezogen. Der sehr flüssige Schreibstil flog nur so daher. Ich habe mit den Charakteren gefiebert und gebangt.
Mein erster Roman von Sheldon und definitiv
- Kathy Reichs
Knochenlese
(338)Aktuelle Rezension von: Igelmanu66»Das Objekt war dünn wie ein Bleistift und hatte einen schräg abstehenden Fortsatz, der in einer furchigen Oberseite endete. Am Ende des Fortsatzes eine winzige Kugel. Um Kugel und Fortsatz eine kreisrunde Höhlung. Oberschenkelknochen und Becken. Die Hüfte eines kaum zwei Jahre alten Kindes.«
In ihrem fünften Fall reist Dr. Temperance Brennan, forensische Anthropologin, nach Guatemala, um dort aus einem Massengrab Opfer eines Massakers aus Zeiten des Bürgerkriegs zu bergen. Vor Ort muss sie sich nicht nur mit den furchtbaren Funden auseinandersetzen, sondern auch erfahren, dass ihre Arbeit nicht von allen Seiten gern gesehen wird. Als die Polizei vor Ort sie auch noch in einem aktuellen Fall, bei dem das Wirken eines Serienmörders befürchtet wird, hinzuzieht, werden ihr stetig Steine in den Weg gelegt. Doch Tempe wäre nicht Tempe, würde sie sich leicht einschüchtern lassen…
Ich mag diese Reihe, hatte bereits die vier Vorgängerbände gelesen und ließ mich auch von diesem Band sofort fesseln. Tempe ist in ihrem Job eine richtig starke Frau, privat hat sie so einige Schwächen, die sie menschlich und damit sehr sympathisch wirken lassen. Kathy Reichs lässt in ihre Romane ihre eigene berufliche Erfahrung einfließen, schließlich arbeitet sie selbst als forensische Anthropologin und war beispielsweise an der Identifizierung der Opfer des 11. Septembers sowie von Opfern aus Massengräbern in Guatemala und Ruanda beteiligt. Die Bücher zeichnen sich durch äußerst präzise Schilderungen der Bergung und Untersuchung menschlicher Körper bzw. Körperteile aus, definitiv nicht für empfindliche Leser geeignet. Auch darf man sich auf ausführliche wissenschaftliche Erläuterungen freuen, was ich hochinteressant finde, was aber auch nicht jeden Leser ansprechen dürfte.
Beim Lesen war ich mal wieder erschüttert, was Menschen anderen Menschen antun können. Und ich bewundere Menschen wie Tempe (oder natürlich Kathy Reichs), deren schwierige und belastende Arbeit bei der Aufklärung vieler Verbrechen unverzichtbar ist und die mithelfen, Angehörigen Sicherheit und den Opfern eine Identität und ein wenig Gerechtigkeit zu geben.
Fazit: Grauen erregend, aber auch fesselnd. Der nächste Band wartet bereits auf mich!
- Nina Pauer
Wir haben keine Angst
(40)Aktuelle Rezension von: Tamar_„Gleich unser erster Angstmacher, die Arbeit, spaltet uns in zwei Gruppen. Wir sind entweder permanent geburnoutet. Oder lethargisch. Wir sind getrieben. Oder gelähmt. Wir geben alles. Oder gar nichts.“
Nina Pauer wählt die Charaktere Anna und Bastian als Protagonisten ihrer Geschichte, die die zwei Extrempole der gleichen Situation darstellen, die aus derselben Motivation, nur in ganz anderer Ausprägung zu denen geworden sind, die sie heute sind. Anna ist ehrgeizig, hochmotiviert, möchte immer die Beste sein, um sich ganz weit oben auf der Karriereleiter wiederzufinden. Bastian dagegen ist der ewige Student, der sich zu nichts aufraffen kann, selten mal die Uni, dafür aber öfter die Cafeteria von innen sieht und ein gerngesehener und gutgelaunter Gast auf jeder Party ist.
Im Laufe des Buches begleiten wir die beiden bei ihren Sitzungen mit dem Therapeuten Herrn G., mit dem sie abwechselnd über diese „Verpassens- und Versagensangst“ sprechen, die unsere ganze Generation seit dem Schulabschluss in Atem hält, die uns mal vorantreibt, mal zurückhält. Die Autorin führt uns dabei durch alle Lebensbereiche, die von dieser betroffen sind, sie spricht von der Arbeit, der Liebe, der Freundschaft, der Beziehung zu unseren Eltern und der Politik.
Denn egal, wohin wir gehen, so ganz lässt sie uns nie los: Die Angst, uns bei all diesen Möglichkeiten, die ausgebreitet vor uns liegen, für die falsche zu entscheiden und dadurch etwas Einzigartiges zu verpassen. Die Angst davor, nicht gut genug zu sein, zu versagen, den eigenen und den fremden Erwartungen nicht gerecht zu werden. Die Angst davor, nie dort anzukommen, wohin wir eigentlich wollen.
Obwohl Pauer sehr plakativ diese zwei so extremen Gegenpole wählt, gelingt es ihr, authentische Charaktere zu schaffen, in denen wir uns wiedererkennen – mal in dem einen, mal in dem anderen, mal in einer Mischung aus beiden, dazwischen.
So manch einer mag erleichtert aufatmen, dass endlich über das gesprochen wird, was uns schon so lange, vielleicht auch nur unterschwellig, beschäftigt. Während des Lesens der humorvollen Erzählung, die uns dennoch ernst nimmt, fühlen wir uns deshalb verstanden und nicht mehr ganz so allein. Und auch wenn das Buch keine klare Lösung bietet, packt es uns und lässt uns so schnell nicht mehr los.
- Merit Niemeitz
Starling Nights 2
(136)Aktuelle Rezension von: Natiibooks4⭐️⭐️⭐️⭐️
Und somit habe ich auch diese Reihe beendet und es war definitiv ein toller Abschluss zur Reihe. In dieser Geschichte folgen wir Zoey und Ashton beide Charaktere kennen wir von Band 1. Besonders was Ashton betrifft war suspekt da ich nicht wirkliche hoffte das er gute Absichten hatte aber ich bin überrascht über seine Wendung und besonders wie man ihn kennenlernt. Hab die zwei sogar noch mehr genossen als Band 1 und mochte auch die Entwicklung im laufe des Buches. Besonders hat mir gefallen wie hier nochmal Stare thematisiert wurde und man einiges erfahren konnte. Und ich muss zugeben ich hab es genossen sowohl Zoey und Ashton als Paar als auch die Nebencharaktere und wie sich dann am Ende alles ergeben hat. Im ganzen war es ein guter Abschluss zur Reihe und wie erhofft liebe ich denn Schreibstil der Autorin und bekomme nicht genug davon.
- Martin Büsser
On the Wild Side
(3)Aktuelle Rezension von: HoldenEin vollständiger Einblick in die Entwicklung alternativer Rockmusik, auch Musikinteressierte finden noch viele interessante Neuigkeiten. Das Genze beginnt 1966 mit den Beatles, die das erste Album im modernen Sinne geschrieben haben, bis etwa 2002/03, als Buch erschienen ist. Martin Büsser lebt leider nicht mehr, RIP. - Bohumil Hrabal
Ich habe den englischen König bedient
(29)Aktuelle Rezension von: Nicolai_LevinDies ist die Lebensgeschichte des Icherzählers, von dem Moment an, als er irgendwann in den 1920-ern als Pikkolo im Hotel "Goldenes Prag" seinen Dienst antritt. Er ist aufgeweckt und erkennt schnell, dass er reich werden will und wie er das mit üppigen Trinkgeldern anstellen kann. Fasziniert beobachtet er auf seinen Stationen als Kellner, wie Handelsvertreter, Börsianer, Offiziere und Politiker tafeln. In den Speisesälen und Séparées bekommt der Kleine (im doppelten Sinne klein: jung an Jahren und kleingewachsen) mit, wie sie essen, trinken und huren. Die Völlerei nimmt ihren Gipfel bei einem Staatsbesuch des abessinischen Kaisers, dem sein Gefolge ein Kamel brät, das mit Antilopen gefüllt ist, in denen ihrerseits Truthähne stecken, die mit Ei und Fisch vollgestopft wurden.
Kurz vor dem Einmarsch der Deutschen verliebt sich die Hauptfigur, die mit Nachnamen Dítĕ heißt (was auf tscheschisch Kind bedeutet, was wiederum kein Zufall ist, wie so ziemlich nichts Zufall ist in diesem Buch voller Zufälligkeiten) in eine deutschstämmige Turnlehrerin, deren Vater ein Wirtshaus in Eger betreibt. Dank des deutschsprachigen Grabsteins seines Großvaters Johann Ditie geht er ebenfalls als halber Deutscher durch, nach eingehender Untersuchung durch die Rassenhygieniker der Nazis darf er heiraten. Die Deutschen beordern ihn in einen lauschigen Landgasthof, in dem Frontoffiziere Abschied von ihren Liebsten nehmen, ehe sie wieder in den Krieg ziehen müssen. Aufgrund eines Missverständnisses wird Dítĕ von der Gestapo verhaftet und misshandelt, aber bald wieder freigelassen. Kurz vor Kriegsende stirbt die Gattin bei einem Luftangriff, Dítĕ selbst wird von den Tschechen als Kollaborateur ins Gefängnis gesteckt - aufgrund mildernder Umstände (seine Gestapohaft!) aber nur für ein halbes Jahr.
Danach eröffnet er mit seinen Ersparnissen ein luxuriöses, flamboyantes Hotel in einem Steinbruch, ganz nach seinen Vorstellungen gestaltet, das glänzend läuft und internationale Gäste anzieht. Glücklich aber wird er dort auch nicht, und so ist er gar nicht traurig, als die Kommunisten das Hotel enteignen. Er selbst weist sich als Millionär in ein Internierungslager für Millionäre ein, einem Luxusgefängnis, in dem Bewachte und Wächter gemeinsam in höchster Bequemlichkeit einen drauf machen. Hier erkennt er, dass er (wie zuvor von den Deutschen) von den anderen Reichen nie als ihresgleichen angesehen wird, dass Reichtum und Anerkennung, wonach er immer gestrebt hat, ihn nicht glücklich machen.
Stattdessen meldet er sich nach Auflösung des Lagers zum Dienst als Holzarbeiter auf der böhmischen Seite des Erzgebirges in einer Siedlung, aus der die deutschsprachige Bevölkerung vertrieben wurde. Gemeinsam mit einem Professor und einer schönen Arbeiterin aus einer Schokoloadenfabrik muss er Resonanzfichten für den Bau von Violinen und Celli fällen. Dabei lehrt der Professor der jungen Schönen Französisch und seine Lebensweisheiten.
Nach Ablauf seiner Dienstzeit begibt er sich allein, nur von ein paar Haustieren begleitet, auf seine letzte Station. Als Straßenarbeiter muss er eine strategisch bedeutsame, aber praktisch völlig unbenutzte Straße im abgelegenen Böhmerwald in Stand halten. In der Einsamkeit findet er Glück und Erfüllung, einmal in der Woche geht er den weiten Weg ins nächste Dorf, holt sich seinen Lohn und kauft Vorräte und beglückt die Menschen im Wirtshaus mit Geschichten aus seinem Leben und mit den Erkenntnissen, die er durch den Professor erlangt hat. Hier beginnt er auch mit der Aufzeichnung seiner Lebensgeschichte - und damit endet der Roman.
Ungeachtet seines etwas kruden Handlungsverlaufs und der vermeintlichen Form als mündliche Erzählung - alle Kapitel beginnen mit einem einleitenden: "Passen Sie auf, was ich Ihnen jetzt erzählen werde:" und enden entsprechend - ist der Roman sehr sorgfältig und mit Bedacht durchkomponiert. Die fünf Kapitel entsprechen den Akten des griechischen Dramas, die Abschnittsgrenzen sind sehr exakt gesetzt, und auch die Sprache, soweit das in der deutschen Übersetzung nachklingt, zeugt von großer stilistischer Virtuosität. Das surreale Motiv, das Hrabal selbst in seinem Nachwort als leitend benennt, finde ich nur in Einschränkungen wieder. Es fügt sich wohl alles ein wenig schräg, aber es geht zwar lustvoll, jedoch immer mit rechten Dingen zu, keine schmelzenden Uhren, schwebenden Äpfel oder brennende Giraffen! Nein, mit barocker bildhafter Wucht zeigt uns Hrabal, was sich in den feinen Etablissements zuträgt, und man bekommt direkt selbst Lust, sich ein saftiges Svíčková mit Schmettensauce zu bestellen, dazu ein Krügel jenes herrlichen Bieres aus Budweis oder Pilsen - und sich dann zwischen den Schenkeln einer liebeshungrigen Frau zu verlieren.
Aber was will uns der Autor mit dieser wilden, turbulenten symbolträchtigen und melancholischen Lebensgeschichte eigentlich sagen? Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten. Die einen haben in dem Buch eine Allegorie auf die Geschichte der Tschechoslowakei gesehen, eine Einschätzung, der ich skeptisch gegenüberstehe. Zuviel passt da nicht, zuviel, was dafür wichtig wäre, fehlt. Andere sagen, es sei ein Schelmenroman, und Bohumil Hrabals Dítĕ stehe in der Tradition von Eulenspiegel und Schwejk. Dem muss ich vehement widersprechen: Nicht alles ist eine Schelmengeschichte, nur weil es tschechisch geschrieben ist und irgendwie lustig! Hier wird niemandem der Spiegel vorgehalten, keiner entblößt oder übers Ohr gehauen (na ja, nur die Bahnreisenden ganz zu Anfang, deren Zug abfährt und die deshalb vergebens auf das Wechselgeld des Würstlverkäufers Dítĕ warten müssen). In dem Icherzähler finden wir keinen, der nur laviert oder die Schwächen des Systems ausnutzt. Im Gegenteil, er ist das Kind, das er im Namen trägt, und er spielt das Spiel der Großen sehr exakt mit. Wie alle in seiner Umgebung strebt er nach Reichtum und Anerkennung - und er ist erfolgreich damit! Seine Trinkgelder machen ihn letztlich zum Millionär, und er bedient als Kellner niemand Geringeren als den Kaiser von Abessinien.
Für mich ist die Geschichte des Kellners Dítĕ vor allem ein Loblied auf das Individuum. Am Ende erkennt er, dass Geld und Ruhm nichts bedeuten, dass er nur aus sich selbst heraus und im Einklang mit sich selbst glücklich werden kann. Das mag für unsereinen etwas schwach wirken für die Essenz eines so wortgewaltigen Textes, es mag in unseren Tagen nach wenig klingen und nach kurioser Selbstverständlichkeit, in einer Zeit und einer Gesellschaft, in der sich jeder als Markenprodukt verkauft und auf Social Media sein eigener kleiner Star ist. Aber Hrabals Buch ist 1978 erschienen, zehn Jahre nach der Niederschlagung des Prager Frühlings, in der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik, wo die kommunistischen Zensoren sorgsam auf Linientreue wachten. Und es ist in einem Land erschienen, in der die Gruppenzugehörigkeit seit Jahrhunderten eine größere Rolle spielte als anderswo: Protestant oder Katholik? Deutsch oder Tschechisch? Demokrat oder Kommunist? In einer Gesellschaft, in der jeder Knabenchor und jeder Hasenzüchterverein über Jahrzehnte hinweg in dreifacher Ausführung bestehen musste (Deutsch / Tschechisch / Jüdisch), ist das Loblied auf den Einzelnen vielleicht doch etwas ganz Besonderes. Und besonders ist dieses Buch zweifellos.
- Roberto Costantini
Du bist das Böse
(33)Aktuelle Rezension von: SalanderLisbethIm Sommer 1982 feiert ganz Italien ausgelassen den Titel als Fußballweltmeister, als in einer ruhigen Gegend in Rom eine 18jährige Angestellte des Vatikans verschwindet. Ihre grausam verstümmelte Leiche wird bald im Tiber aufgefunden. Der zuständige Commissario Michele Balistreri, ein junger Frauenheld, dem eigentlich mehr der Sinn nach Feiern steht, nimmt nachlässig die Ermittlungen auf. Dieser Teil wird aus der Perspektive Balistreris geschildert und so ist man ihm und seiner Sichtweise sehr nah. Mich faszinierte der junge Draufgänger, der eigentlich nur Sex, nächtliche Pokerrunden, Alkohol und Zigaretten im Kopf hat, obwohl er ein hochintelligenter Mensch mit eigenen Moralvorstellungen ist. Balistreri tritt respektlos auf und durch seine Arroganz entgehen ihm wichtige Details, die zur Aufklärung hätten führen können.
Über 20 Jahre später, im Jahre 2006 ist der Fall immer noch ungelöst, es ist wieder Weltmeisterschaft, aber ansonsten ist alles anders. Aus dem jungen Balistreri ist ein desillusionierter, gesundheitlich angeschlagener Commissario geworden, der nur mit Magentabletten und Antidepressiver über den Tag kommt. Frauengeschichten gibt es schon lange nicht mehr und Zigaretten und Alkohol nur noch in Maßen. Ein Resultat seiner Schuldgefühle, die er zu verdrängen versucht, indem er jeglichen Freuden des Lebens entsagt.
S. 284 Er war nur noch auf der Suche nach Mördern, nach Liebe ganz bestimmt nicht mehr.
Als plötzlich wieder misshandelte und ermordete junge Frauen auftauchen, stürzt sich der vom Leben enttäuschte Balistreri verbissen in die Jagd nach dem Serienmörder, denn seinen Sinn für Gerechtigkeit hat er nie verloren. Endlich scheint Balistreri bereit dafür zu sein, die Wahrheit über den Täter und seine Opfer herauszufinden. Das ist schwierig, muss er sich doch dafür seinen alten Fehlern und unbequemen Tatsachen stellen.
S. 357 Er hatte Jahre gebraucht, um ein vernünftiger Erwachsener zu werden, der um seine Pflichten, Risiken und Fehltritte wusste. Nun bot sich die Gelegenheit, den oberflächlichen Mike Balistreri, den draufgängerischen, kompromisslosen Abenteurer endgültig zu begraben.
Zusammen mit dem Commissario verfolgt man die mühsame Ermittlungsarbeit, entschlüsselt man ein Rätsel nach dem anderen, nimmt man teil an seinen Grübeleien und der eigenwillige Protagonist wächst einem ans Herz.
Diesen Teil erzählt Roberto Costantini nun aus unterschiedlichen Perspektiven und man verfolgt als Leser gebannt jede Wendung und lange hat man keine Vorstellung davon, wie die Mordfälle mit dem alten Fall von 1982 zusammen hängen.
Verschiedene Hinweise deuten auf das Casilino 900, einem Roma- Lager mitten in Rom und an der Aktualität dieses Themas hat sich nichts geändert.
S. 192 Das wohlgenährte Land war überaltert, müde und faul. Der einzige Ausweg aus dieser Misere waren junge Einwanderer, vor denen man sich in Italien allerdings gewaltig fürchtete, zumal es keine Integrationspolitik gab, ganz zu schweigen von einem Wirtschaftskonzept, das eine solche hätte befördern können.
Dem Autor, der sich als ein genauer Beobachter der Gesellschaft zeigt, gelingt es eindrucksvoll, vor allem die Machtspiele hinter den Kulissen der Politik und der Kirche darzustellen und rausgekommen ist ein sehr komplexer Thriller mit einem intelligenten, genial konstruierten Plot.
S. 88 Auf der anderen die Gauner und Betrüger, auch die vielen in Anzug und Krawatte, die in den Aufsichtsräten, im Parlament, in der öffentlichen Verwaltung und im Vatikan saßen.
Die Vielschichtigkeit dieses anspruchsvollem Debuts verlangt dem Leser ein hohes Maß an Aufmerksamkeit ab, da der Autor sehr viele Charaktere in Szene setzt, die er alle vielschichtig und individuell angelegt hat. Besonders gut gelungen ist ihm dabei die Hauptfigur Michele und deren Entwicklung über den langen Zeitraum. Im Endeffekt war mir vielleicht der ein oder andere Schlenker zu viel und das Ende nicht ganz so glaubwürdig.
Trotzdem ein packender Thriller auf hohem sprachlichem Niveau spannend bis zum Schluss. Den bereits erschienenen 2. Teil der Trilogie werde ich mir auf jeden Fall auch vornehmen. - Isaac Asimov
Sterne wie Staub
(11)Aktuelle Rezension von: Timo_JancaAuch wenn die Geschichte eher in der Mitte der Saga platziert ist, merkt man, dass es sich um ein Frühwerk handelt: Die Sprache ist direkter, die Handlung rasant, das überraschende Ende etwas übereilt. Im Vergleich zu späteren Werken fehlen philosophische oder soziologische Erwägungen. Dafür erwartet die Leser:innen eine dichte Welt von politischen Intrigen mit einigen Überraschungen, dazwischen werden kunstvoll damals bekannte Theorien aus der Astrophysik in die Handlung eingewoben.
- Isaac Asimov
Geliebter Roboter
(18)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerLetztlich hatte ich ja bereits „Ich, der Roboter“ von Asimov konsumiert und war von den 1950 erstveröffentlichten Werk begeistert. Somit war es klar dass der Nachfolger auf jeden Fall auch konsumiert werden musste.
Klappentext:
Claire Belmont, Ehefrau eines Angestellten der U. S. Robot Company, soll das Modell TN3, genannt Tony, als Haushaltshilfe testen. Nur widerwillig stimmt sie dem Projekt zu, Robots sind ihr nicht ganz geheuer. Aber Tony ist darauf programmiert, ihr jeden Wunsch zu erfüllen – und er erkennt mehr als nur die offensichtlichen … In insgesamt zehn Kurzgeschichten wirft Isaac Asimov in „Geliebter Roboter“ einen Blick in die Zukunft, deren Grundsteine heute schon gelegt werden. Zusammen mit „Ich, der Roboter“ und „Der Zweihundertjährige“ legt Asimov hier auch den Grundstein zu seiner gigantischen Future History, dem Foundation-Zyklus.Zum Inhalt:
Isaac Asimov welcher während seiner Studienzeit mit dem Schreiben von SF-Kurzgeschichten begonnen hat, dürfte den meisten durch „I, Robot“ oder durch seine Robotergesetze ein Begriff sein. Hier liegt nun der zweite Teil der dreiteiligen Reihe aus dem Heyne Verlag vor.Zwischen den Buchdeckel befinden sich zwölf Geschichten welche Asimov zwischen 1951 und 1957 erschaffen hat.
Auch in diesem Werk versetzt Asimov in eine damals Fiktive Zukunft, welche sich heute fast wie eine Vorhersage anhört, allerdings immer noch top aktuelle erscheint.
Die hier versammelten Storys drehen sich um Fragen wie etwa ob das menschliche Handeln von Maschinen vorherberechnet werden kann oder aber ob ein Zusammenleben zwischen Mensch und KI/Maschine ohne Vorbehalte oder Diskriminierung möglich ist.
Die Storys hangeln sich dabei immer wieder um einen festen Pro- und Antagonistenstamm auf, welches einem das „reinkommen“ wohlwissend erleichtert.
Meine Meinung:
„Ich, der Roboter“ war schon ein gelungenes Leseerlebnis, und „Geliebter Roboter“ steht diesem in nichts nach und ich kann absolut nachvollziehen warum diese Werke als must-read Klassiker gehandelt werden.Auch wenn dieses Werk Mitte des letzten Jahrhunderts den Weg zwischen die Buchdeckel gefunden hat, es ist aus meiner Sicht, aufgrund der technischen Entwicklungen z.B. bei Künstlichen Intelligenzen immer noch aktuell und stellt heute immer noch die richtigen Fragen.
Die kleine Meckerei vom ersten Teil muss ich hier auch übernehmen, aber das Cover ist mir einfach nicht passend genug. Und ein Hinweis noch, der Heyne Verlag kann in die Zukunft schauen, zu mindestens wenn es ums Copyright geht, da steht dann „2018“.
Meine Wertung:
4,75 von 5 Robbie`s - Isaac Asimov
Der Mann von drüben
(7)Aktuelle Rezension von: rallusEin SF Kriminalroman von Isaac Asimov den man lesen sollte bevor man Die nackte Sonne liest. Wie immer bei Asimov sehr anspruchsvoll, wissenschaftlich angelegt, sehr logisch, aber durch das Alter doch etwas "oldfashioned". Wenn man sich daran nicht stört bekommt man Spannung und einen guten SF Roman zu lesen, der auch als Grundlage der RoboterRomane zu sehen ist. - Rodolfo Enrique Fogwill
Die unterirdische Schlacht
(5)Aktuelle Rezension von: annilittleIm Rahmen meines Studiums besuche ich dieses Semester ein Seminar über die Darstellung des Kriegs zwischen den Falkland Inseln und Argentinien in Literatur und Film.
Was für Inseln?
Die Falkland Inseln oder auch Islas Malvinas gehören geografisch zwar zu Südamerika, sind aber offiziell Teil Großbritanniens, jedoch mit eigenständiger Autonomie.
Großbritannien und Argentinien hatten Krieg?
Ja, und das nicht etwa vor 300 Jahren, sondern vor gerade mal 39 Jahren, da Argentinien seit der Unabhängigkeit die Malvinas für sich beansprucht. Knapp sechs Wochen fand dieser auf den Inseln statt und Letztere gingen auch siegreich daraus hervor.
Fogwill ist der erste Autor, der über diese Thematik ein Buch veröffentlichte und das bereits 1983, also knapp ein Jahr nach dem Ende des Kriegs. 2010, also kurze Zeit nach seinem Tod, wurde das Werk dann auch in Deutschland veröffentlicht.
In seinem Werk beschreibt er das Leben der argentinischen Soldaten, während der sechs Wochen im Krieg. Dabei treten ganz unterschiedliche Charaktere auf, mit unterschiedlichen Rängen, aber dennoch haben sie eines gemeinsam: Sie alle gehören zu den „Pichis“. Das ist, wie man sich vielleicht denken kann, eine Anspielung auf den Titel „Los Pichiciegos“. Das ist eine Art kleines Gürteltier, das unter der Erde lebt, genauso wie die, sich im Krieg befindenden argentinischen Soldaten.
Wer an dieser Stelle mit einem Heldenepos gerechnet hat, muss schnell feststellen, dass dies definitiv nicht der Fall ist. Vielmehr handelt es sich um eine sehr parodistische Darstellung des Ganzen, da Fogwill in seinem gesamten Werk mit sehr viel Humor arbeitet.
Alles in allem mal eine ganz andere Art von Kriegserfahrung und keine öde Unilektüre!
Mir hat dieses Werk sehr gut gefallen. Ich hatte im ersten Semester zwar auch einen Seminartermin, in dem der Krieg bereits angesprochen wurde, aber natürlich nicht super ausführlich. Ich finde es daher spannend, neben den offensichtlichen Fakten zu sehen, wie die Argentinier selbst diesen Krieg wahrgenommen haben, da dies in der Gesellschaft immer noch ein schwieriges Thema ist.
Ich habe ja bereits einige Bücher gelesen, die sich mit Kriegen oder anderen Arten von politischen Konflikten auseinandergesetzt haben, aber etwas in dieser Art, ist mir tatsächlich noch nicht untergekommen.
- Hellmuth Karasek
Karambolagen
(6)Aktuelle Rezension von: Peter_WaldbauerDas ideenärmste Buch, das man sich vorstellen kann. Karasek zählt einfach alle prominenten Namen auf, die er in seinem Journalistenleben kurz gestreift hatte. Billy Wilder, über den er eine Biographie geschrieben hatte, gleich dreimal. Steven Spielberg, Günter Grass (zweimal), Peter Handke, Friedrich Dürrenmatt, Heinz Rühmann, Romy Schneider, Marlene Dietrich, Wolf Biermann, Helmut Kohl und andere.
Aggressives Namedropping, getragen von Geltungsbedürfnis, denn die kurzen Essays von zwei, drei Seiten sind an Banalität kaum zu überbieten. Zwei Fälle seien hierfür exemplarisch gewählt.
Seine Begegnung mit Brigitte Bardot beschränkte sich darauf, dass er sie, den Wunschtraum seiner Jugend, beim Urlaub in St. Tropez einmal am Strand von weitem gesehen habe. Von weitem!
Laut Karasek habe B.B. ihm zugenickt und gelächelt. Oder hat Karasek sich dies nur eingebildet? Haben zwanzig Jahre die Erinnerung womöglich verklärt?
Karasek schlief auch nicht im Bett von Marilyn Monroe, wie er in der Kapitelüberschrift suggeriert. (Schon gar nicht gleichzeitig mit ihr, wie mancher Leser vielleicht vermuten könnte.)
Karasek übernachtete in einer luxuriösen Bungalowsuite des Beverly Hills Hotel. Die Monroe „soll“ dort vor sechsundzwanzig Jahre auch übernachtet haben. Ob es genau die gleiche Suite-Nummer war, ist ebenso wenig bewiesen, wie die Frage, ob Maryiln Monroe in demselben Bett schlief wie Karasek.
Die Monroe könnte zwar im Hotel abgestiegen sein, aber woanders geschlafen haben. Oder das Bett könnte in den sechsundzwanzig Jahren ausgetauscht worden sein.
Zum Thema Bett berichtet Karasek noch stolz, er habe beim Dreh von Regisseur Woody Allen zusehen dürfen. Natürlich „eine sehr intime Szene, wo eine Frau und ein Mann miteinander ins Bett gingen“. Besagte Szene habe Woody Allen dann aber später aus dem fertigen Film herausgeschnitten, bedauert Karasek.
Und erst sein Schreibstil. Kein verrissener Autor des Literarischen Quartetts könnte jemals so schlecht formulieren wie Karasek. Sehen Sie sich einmal diesen Satz an (Seite 91, im Kapitel über Peter Handke, es ging um eine Tagung der Gruppe 47):
„Ich war erst zum zweiten Mal dabei und noch nicht so eingeschliffen in den Chor des als Regen über die Autoren nach der Lesung niederprasselnden Kritiker-Parlandos.“
Wo war bloß der Lekor?
„...in den Chor des als Regen über die Autoren nach der Lesung...“
Wieviele Substantive (nur durch Präpositionen getrennt) will Karasek denn noch aneinanderreihen?
Schließen wir mit den Worten von Elke Heidenreich. Die frühere Moderatorin der ZDF-Büchersendung Lesen wurde im Focus gefragt, ob sie sich vorstellen könne, Hellmuth Karasek in ihre Sendung einzuladen.
„Nee“, antwortete sie.
Focus: „Warum nicht?“
Heidenreich: „Da hatten wir ja nun genug davon, all die Jahre. Das reicht erst mal.“ - Andrew Morton
Madonna
(7)Aktuelle Rezension von: Liebes_BuchMadonna hat ihre Mitmenschen und die Medien ihr Leben lang derart mit Lügenmärchen gefüttert, dass man kaum echte Fakten über diesen Star hört. Sie ist eine Meisterin der Manipulation und die Medien machen dabei gerne mit, denn Madonna = Geld.
Andrew Morton hat immerhin ansatzweise hinter diese Mythen geblickt. Trotzdem ist auch hier sicher viel unwahr.Z. B. schreibt er, Madonna habe die Behandlung und Beerdigung alter Freunde übernommen. Anderswo las ich jedoch ein entscheidendes Detail: nach der rührenden Übergabe der Schecks liess Madonna selbige sperren.
Madonna ist ohne Zweifel eine faszinierende Person. Ich bin immer wirklich beeindruckt, wie viele Chancen sie vergeigte bis sie endlich Erfolg hatte. Madonnas Karriere war anfangs ein Gemeinschaftsprodukt von Madonna, ihrem Bruder, ihren Liebhabern, Freunden, Designern und einem Management. Man muss das hervorheben, weil Madonna verbreitet, sie hätte es ganz allein geschafft. Man stellt jedoch schnell fest, hinter der Frau steht ein Heer an Helfern. Es ist allein beachtlich, wie sie jahrelang von Männern durchgefüttert wurde, wobei sie bis zu 6 Liebhabern gleichzeitig hatte. Es hat mich gerührt, dass so viele Menschen Mitleid mit Madonna hatten und alles daran setzten, ihr den Wunsch vom Ruhm möglich zu machen. Das hat mich sowieso am meisten überrascht: dass Madonna als junge Frau keine Bewunderung erzeugte, sondern hauptsächlich auf das Mitleid ihrer Mitmenschen baute. Madonna hat ihr Leben zu einem Kunstwerk gemacht, an dem nicht viel echt ist. Dabei hat sie sich nie gescheut, sich zu überhöhen oder mit fremden Federn zu schmücken. Da sie Mädchen immer als Vorzeigefrau hingehalten wird, finde ich es wichtig, wenigstens einen kleinen Blick auf die Realität hinter dem Glanz zu werfen. Denn leider muss man mit einem gewissen Schauder sagen, dass diese Frau ohne das ganze Wohlwollen ihrer Mitmenschen einfach in die Prostitution gerutscht wäre. Das konnte sie auch niemals ganz hinter sich lassen. Was die Medien als Feminismus verkaufen, wurde von Madonnas Freunden als Sucht nach Erniedrigung eingestuft. Madonna ist eine traurige und tragische Figur. Spannende Biographie! (Es ist die einzige Madonna-Biographie mit brauchbaren Fotos, damit man sieht, warum Madonna berühmt wurde. Inklusive Höschen-Foto. Madonna zeigte schon als Schülerin gern Männern ihr Höschen.) - Isaac Asimov
Science Fiction Kriminalgeschichten
(3)Aktuelle Rezension von: rallus10 wissenschaftlich logische SF-Kriminalgeschichten von dem berühmten Autor. Kurzweilig und gut zu lesen.