Bücher mit dem Tag "20. jhdt."

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "20. jhdt." gekennzeichnet haben.

27 Bücher

  1. Cover des Buches Der Schatten des Windes (ISBN: 9783596512980)
    Carlos Ruiz Zafón

    Der Schatten des Windes

     (5.792)
    Aktuelle Rezension von: Klugscheisser

    Dieses Buch hat mein Leben bereichert

    "Der Schatten des Windes" von Carlos Ruiz Zafón ist ein mitreißendes Meisterwerk, das den Leser in eine faszinierende Welt voller Geheimnisse, Intrigen und unvergesslicher Charaktere entführt. In dieser Rezension werde ich die bemerkenswerten Aspekte dieses Romans beleuchten.

    Zafón entführt uns in das Barcelona der Nachkriegszeit, eine Stadt, die von düsteren Geheimnissen und versteckten Schätzen durchdrungen ist. Die Geschichte beginnt, als der junge Daniel Sempere ein geheimnisvolles Buch mit dem Titel "Der Schatten des Windes" entdeckt. Dieses führt ihn auf eine fesselnde Reise durch die verwinkelten Gassen Barcelonas und die düsteren Mysterien seiner eigenen Familie.

    Eine der bemerkenswertesten Qualitäten des Romans ist Zafóns meisterhafte Sprache und seine Fähigkeit, eine lebhafte und atmosphärische Kulisse zu schaffen. Die detaillierte Beschreibung der Stadt Barcelona verleiht dem Roman eine fast greifbare Präsenz und lässt den Leser tief in die Welt eintauchen.

    Darüber hinaus sind die Charaktere in "Der Schatten des Windes" unglaublich vielschichtig und fesselnd. Von Daniel Sempere, einem neugierigen jungen Buchliebhaber, bis zu dem geheimnisvollen Schriftsteller Julian Carax, jeder Charakter ist sorgfältig ausgearbeitet und trägt zur fesselnden Handlung bei.

    Die Handlung selbst ist voller unerwarteter Wendungen, Intrigen und überraschender Enthüllungen, die den Leser bis zur letzten Seite gefesselt halten. Die Verflechtung von Vergangenheit und Gegenwart, Liebe und Verrat, ist meisterhaft ausgeführt und hinterlässt einen bleibenden Eindruck.

    Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt des Romans ist seine Reflexion über die Macht der Literatur und die Bedeutung von Büchern in unserem Leben. "Der Schatten des Windes" feiert die Magie des Lesens und die Kraft der Worte, um uns zu trösten, zu inspirieren und zu transformieren.

    Insgesamt ist "Der Schatten des Windes" von Carlos Ruiz Zafón ein meisterhaft geschriebener Roman, der den Leser in seinen Bann zieht und ihn auf eine unvergessliche Reise durch das Barcelona der Nachkriegszeit führt. Mit seiner fesselnden Handlung, seinen faszinierenden Charakteren und seiner poetischen Sprache ist dieses Buch ein absolutes Muss für alle Liebhaber von Literatur und spannender Belletristik.

    Ich habe ihn, im Abstand von einigen Jahren bereits dreimal gelesen.

    Es gibt, Gott und dem Autor sei es gedankt, drei Fortsetzungen der Geschichte. Auch diese habe ich mehrfach verschlungen. In meiner Erinnerung sind alle Bücher zu einer einzigen großßartigen Geschichte verschmolzen

    Die Fortsetzungsbände von "Der Schatten des Windes" bilden zusammen mit dem Originalroman eine Serie von Büchern, die als "Der Friedhof der Vergessenen Bücher" bekannt sind. Hier sind die Titel der Fortsetzungsbände:

    1. "Das Spiel des Engels" (Originaltitel: "El juego del ángel")
    2. "Der Gefangene des Himmels" (Originaltitel: "El prisionero del cielo")
    3. "Das Labyrinth der Lichter" (Originaltitel: "El laberinto de los espíritus")


    Diese Bücher knüpfen an die Ereignisse und Charaktere von "Der Schatten des Windes" an, erkunden jedoch jeweils neue Aspekte der Geschichte und führen den Leser tiefer in die faszinierende Welt des "Friedhofs der Vergessenen Bücher". Jedes Buch bietet eine eigenständige, aber dennoch miteinander verbundene Handlung und erweitert das Universum, das Carlos Ruiz Zafón geschaffen hat.

    Mein absoluter Lesetipp !!

  2. Cover des Buches Sturz der Titanen (ISBN: 9783404166602)
    Ken Follett

    Sturz der Titanen

     (1.281)
    Aktuelle Rezension von: Mike_Leseratte

    Dies ist nicht der erste Follett den ich lese, dennoch wahrscheinlich einer der besten. Der Einstieg ist etwas gewöhnungsbedürftig, weil man sich an die vielen sehr unterschiedlichen Charaktere gewöhnen muss. Doch sobald man dies geschafft hat, kann man das Buch echt nur noch genießen. Die verschiedenen Charaktere spiegeln wunderbar die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und Länder dar, die entsprechend in dem Weltkrieg beteiligt sind. Es wird ausführlich dargestellt, wie die Kette an Umständen für den Krieg sorgt, wie der Krieg abläuft und wie wieder "Frieden" einkehrt. 

    Dennoch schadet es nicht, entsprechendes Vorwissen zu haben, um die Ereignisse in den richtigen Kontext einordnen zu können. Des weiteren ist mir zu Beginn des Buches einige "tun" aufgefallen, was den Lesefluss störte, da diese leicht hätten verhindert werden könnten. Ich kann nur vermuten, dass es Übersetzungsüberbleibsel von dem Verb "do" ist, oder eigentlich den walisischen Wortschlag aufgreifen möchte, was aber im deutschen nicht sehr gelungen ist. Dadurch, dass er nach kurzer Zeit verschwindet, fällt er auch nicht mehr sonderlich ins Gewicht.


    Insgesamt eine wunderbare Aufarbeitung und Erzählung zu Zeiten des ersten Weltkrieges. 

  3. Cover des Buches Verblendung (ISBN: 9783453442030)
    Stieg Larsson

    Verblendung

     (6.217)
    Aktuelle Rezension von: Nackt_und_Gluecklich

    … aber das brauche ich auch nicht. Es reicht aber locker, um dranzubleiben und das Buch zu genießen. Es sind tolle Figuren dabei, es gibt ein großes Rätsel, und spannend ist es auch. Ich werde es jetzt ein zweites Mal lesen und falls ich dabeibleibe, dann bleiben auch fünf Sterne. Falls es mir dann doch beim zweiten Lesen nicht mehr gefällt, ziehe ich einen ab.

  4. Cover des Buches Der Steppenwolf (ISBN: 9783518463550)
    Hermann Hesse

    Der Steppenwolf

     (1.284)
    Aktuelle Rezension von: momos-library

    Dieses Buch ist ein „komisch-gutes“ Buch. Ich kann es kaum anders beschreiben. Manchmal, da konnte ich mich beim Lesen so gut in den Protagonisten hineinversetzen, und manchmal hatte ich das Gefühl wir zwei könnten nicht verschiedener sein. Besonders spannend wird es meiner Meinung nach, als der Protagonist anfängt seine vielen anderen Facetten zu erkunden, durch eine Person, die er kennengelernt hat. Er scheint sich selbst fremd, tut Dinge, die er nie zuvor getan hat und lernt sich dadurch besser kennen, als es er jemals für möglich hielt. Ich werde dieses Buch definitiv nochmal lesen! 

  5. Cover des Buches Wilde Schafsjagd (ISBN: B005QJS7C8)
    Haruki Murakami

    Wilde Schafsjagd

     (413)
    Aktuelle Rezension von: Syakka

    Die Geschichte liest sich locker weg. 

    Mir ist aber nicht klar, was mir der Künstler nun sagen wollte. Gefallen hat mir das Atmosphärische, man bekommt einen gewissen Eindruck vom alltäglichen Japan (der 70er). Aber die Schafsjagd war nicht wild, eher lahm, zu viele „Zufälle“, die die Suche weiterbringen, das Ende auch irgendwie dämlich...

    Also nein.... 

  6. Cover des Buches Léon und Louise (ISBN: 9783423148108)
    Alex Capus

    Léon und Louise

     (582)
    Aktuelle Rezension von: RebekkaMoser

    Ein ganz persönliches Stückchen Zeitgeschichte mit Wehmut. Eine tolle Liebesgeschichte ohne happy end. Eine wunderbare Geschichte darüber, wie das Leben laufen kann…

  7. Cover des Buches Der Besuch der alten Dame (ISBN: 9783257600575)
    Friedrich Dürrenmatt

    Der Besuch der alten Dame

     (1.844)
    Aktuelle Rezension von: Barbara_Nelting

    Die Geschichte ist schnell erzählt: Eine in ihr Heimatstädtchen (das ewig stinkende Güllen - eine von vielen bitterbösen Anspielungen) zurückgekehrte Milliardärin bietet dem heruntergekommenen und verschuldeten Ort eine Milliarde - wenn einer seiner Bürger Ill, ihre damalihe Jugendliebe, die sie vor Gericht einst verleugnete, tötet. 

    Was Dürrenmatt aus dem Thema macht, ist an Groteske, Witz und Tiefgang nicht zu toppen. 

    Am Ende ist Ill tot - und das Bürgertum wieder einmal seiner verdorbenen Scheinheiligkeit entlarvt!

  8. Cover des Buches In die Wildnis (ISBN: 9783492957779)
    Jon Krakauer

    In die Wildnis

     (394)
    Aktuelle Rezension von: eva_caro_seidel

    Krakauer untersucht die Persönlichkeit, das Umfeld, die Gedankenwelt Chris McCandless' in seinem Reportageroman "In die Wildnis".

    Ist Chris ein Spinner, der sich ohne ausreichende Nahrung, Ausrüstung, Kartenmaterial und Erfahrung allein in die alaskanische Wildnis wagt? Oder sollte er für seinen Versuch, mit so wenig wie möglich allein in der Natur zu überleben, bewundert werden? Diesen Fragen geht Krakauer in etlichen Geschichten, Zitaten und Interviews nach.

    Die Thematik setzt unzählige Gedanken in Gang, weshalb ich das Buch empfehle, denn die Auseinandersetzung damit, ob Risikobereitschaft Anerkennung oder Kopfschütteln verdient, ist interessant und individuell.

    Persönlich tendiere ich dazu, zu verurteilen, dass jemand sein Leben unvorbereitet und naiv riskiert - und verliert. Chris McCandless verhungert während seines Alaskaabenteuers. Das ist für mich leichtfertig und steht in Kontrast zu seiner Intelligenz und seinem netten Wesen. Aber jeder möge sich sein eigenes Urteil bilden.


  9. Cover des Buches In Zeiten des abnehmenden Lichts (ISBN: 9783875363043)
    Eugen Ruge

    In Zeiten des abnehmenden Lichts

     (256)
    Aktuelle Rezension von: EmmaWinter

    1. Oktober 1989: Wilhelm wird 90 und erhält den vaterländischen Verdienstorden in Gold. "Ich hab genug Blech im Karton." Er ist vergesslich geworden, starrsinnig und stößt seine Umwelt vor den Kopf. Wilhelm und Charlotte sind die erste Generation in diesem Familienroman, der sich von den 1950er Jahren bis 2001 erstreckt. Als die beiden aus dem Exil in Mexiko in die DDR zurückkommen, sind beide vom System überzeugt und stürzen sich voller Tatendrang in den Staatsaufbau. Ihr Sohn Kurt hat Jahre in einem Gulag verbracht und sich mit seiner russischen Frau Irina ebenfalls in der DDR "eingerichtet". Deren Sohn Sascha nutzt die Aufbruchstimmung im Herbst 1989 und flieht in den Westen, an Großvaters 90. Geburtstag. Sein Sohn Markus bleibt in Ostdeutschland.

    Eugen Ruge hat einen ganz wunderbaren Roman über eine außergewöhnliche Familie geschrieben. Das Buch hat mir unglaublich gut gefallen. Neben den Charakteren hat mich die Sprache sehr angesprochen. So treffend, humorvoll, sarkastisch und für jede Figur den richtigen Ton anschlagend, ist es ein Vergnügen dieses Buch zu lesen. Die Konstruktion der Geschichte ist sehr kunstvoll und überlegt. Sie findet auf drei Zeitebenen statt: Einmal die Geschichte der Familie, die 1952 bis 1995 fortlaufend erzählt wird, dann das Jahr 2001, das aus der Sicht von Alexander/Sascha erzählt wird und schließlich der 1. Oktober 1989, der von verschiedenen Familienmitgliedern zusammengesetzt wird. Die Zeitebenen wechseln sich ab und so baut sich die Geschichte nach und nach auf. Zweifel, Ängste und Erkenntnisse werden hochgeschwemmt und am Ende, wenn auch Sascha in Mexiko ist, ist er (unwissentlich) seiner Familie so nahe, wie selten zuvor.

    Einen großen Teil des Buches habe ich gelesen, den ganzen Roman habe ich aber auch als Hörbuch gehört und das muss ich unbedingt empfehlen. Ulrich Noethen liest einfach fulminant! Er meistert die verschiedenen Dialekte, Akzente und fremdsprachlichen Einsprengsel ebenso wie die besondere Sprache dieses Roman. Es ist einfach eine Freude ihm zuzuhören. Durch den verschlungenen Aufbau des Buches war es mir aber wichtig, einen Großteil auch selbst zu lesen. Eine klare Lese- und Hörempfehlung.




  10. Cover des Buches Artemis Fowl (ISBN: 9783548060637)
    Eoin Colfer

    Artemis Fowl

     (825)
    Aktuelle Rezension von: Maza_e_Keqe

    Artemis Fowl (junior) ist 12 Jahre jung und über-überdurchschnittlich intelligent. Sein Vater hat mit reichlich illegalen Methoden einen beachtlichen Reichtum angehäuft, ist jedoch seit einem Jahr verschwunden. Um den finanziellen Status zu erhalten, hat sich Artemis einen besonderen Plan ausgedacht: Er will die Wesen der Unterwelt erpressen: Feen, Elfen, Zwerge, Trolle, Kobolde, Zentauren… es gibt sie nämlich wirklich; fernab der menschlichen Zivilisation unter der Erde lebend.

    Die Idee der Geschichte ist hervorragend: ein jugendliches Verbrechergenie gegen Fabelwesen. Auch wie die verschiedenen Welten miteinander verknüpft werden, hat mir sehr gut gefallen. Aus unterschiedlichen Perspektiven wird die Handlung aufgebaut, bis sie schließlich zusammengeführt werden.

    Obwohl das Buch inhaltlich sehr abwechslungsreich, die Figuren toll dargestellt und die Spannung gut aufgebaut ist, kann es mich nicht voll überzeugen. Irgendetwas fehlt, aber ich kann nicht benennen, was es ist.

    Fazit: kurzweilig und spannend mit skurrilen Figuren.

  11. Cover des Buches Die Stunde, in der ich zu glauben begann (ISBN: 9783492258821)
    Wally Lamb

    Die Stunde, in der ich zu glauben begann

     (85)
    Aktuelle Rezension von: Buecherseele79
    Caelum Quirk ist in seiner dritten Ehe und kommt dahinter dass seine Frau Maureen ihm fremd geht.
    Nachdem er den Liebhaber von seiner angehenden Ex-Frau verprügelt hatte stand eigentlich die Scheidung im Raum, aber beide haben sich dann doch nochmals zusammengerauft.
    Um von ganz vorne und neu beginnen zu können ziehen die beiden nach Columbine wo beide in der Highschool Columbine ihre Arbeit verrichten- Caelum als Lehrer, Maureen als Krankenschwester.
    Als die Tante von Caelum einen Schlaganfall erleidet fliegt er zu ihr um ihr beizustehen.
    In dieser Zeit geschieht der Amoklauf an der Columbine Highschool und Maureen muss  hautnah miterleben wie die zwei Schüler um sich schiessen und töten.... zuviel für sie.
    Danach müssen Maureen und Caelum mit diesem Schicksal umgehen zu lernen was gerade Maureen sehr schwer fällt... auch der Umzug auf die Farm von Caelums Tante bringt keine wirkliche Besserung für Maureen...auch wenn beide es sich, zeitweise, einbilden...

    Das Buch klang so vielversprechend und von einer Thematik zu handeln die mich interessiert und somit bin ich mit viel Vorfreude aber wohl auch zu hohen Erwartungen an das Buch herangegangen.
    Der Schreibstil würde ich als sehr amerikanisch abtun, also der Autor scheut sich nicht die typischen Schimpfwörter zu benutzen, auch mit Caelum hatte ich immer wieder meine Probleme da er von seiner Art sehr kühl und fast abweisend rüberkommt.
    Die ersten guten 180 Seiten geht es erstmal um die alten Familiengeschichten von Caelum und ich muss ehrlich zugeben- es war eine Quälerei sich dies alles durchzulesen.
    Für mich ergab es in diesem Augenblick überhaupt keinen Sinn dass der Autor sich so ausgiebig mit Caelum beschäftigt hatte, auch dass hier Familiengeschichten "aufgewärmt" wurden die mit der eigentlichen Sache nichts zu tun haben..
    Als es dann um Maureen ging die dieses grausame Massaker miterleben musste, da packte der Autor ganz tief in die Trickkiste und konnte mich wirklich auf zig Seiten fesseln, berühren und für sich einnehmen.
    Brilliant beschreibt er wie es Maureen danach erging, wie auch die Behörden erstmal vor diesem "Phänomen" Amoklauf standen und einfach nicht nachvollziehen konnten wieso zwei Schüler so grausam gegen die eigene Schule vorgehen konnten.
    Was es für Caelum heisst dass Maureen erstmal keinen eigenen Weg mehr im Leben hat, vor vielen Geräuschen vor Angst aufschreckt und sich in die Tablettensucht flüchtet.
    Wie geht man als Ehemann damit um?
    Wie kann man helfen?
    Kann man überhaupt eine Hilfe sein wenn man sich dieses Ausmaß ganz schwer vorstellen kann?
    Caelum versucht es auf jede erdenkliche Weise, manchmal sehr feinfühlig und gelungen, manchmal plump und sehr rüde, aber in keinster Weise war es zu diesem Zeitpunkt übertrieben oder gar unrealistisch.
    Und dann...dann bricht die Geschichte für mich komplett ein.
    Als Maureen ins Gefängnis muss ist Caelum allein auf der Farm und nimmt zwei Menschen als Mitbewohner auf damit er über die Runden kommt.
    Caelum beginnt sich mit seiner eigenen Familiengeschichte auseinanderzusetzen und ich stand da- und?
    Es tut mir leid, aber was hatte dies nun mit seiner eigenen Geschichte bzw. von Maureen und ihm zu tun?
    Es zog sich oft dahin, ohne einen Faden zu den eigentlichen Ereignissen zu spinnen und von daher muss ich ehrlich sagen dass mich dieses Buch dann doch sehr enttäuscht hatte.
    Der Abschnitt als Maureen lernen muss mit dem Massaker umgehen zu lernen, die gemeinsame Arbeit von Caelum und ihr- wirklich brilliant, da lohnt sich dieses Buch auf jeden Fall, aber für den Rest- Nein.


  12. Cover des Buches Das Haus der Schwestern (ISBN: 9783734107672)
    Charlotte Link

    Das Haus der Schwestern

     (827)
    Aktuelle Rezension von: slashmagazin

    Leider geht aus dem Klappentext nicht genügend hervor, dass es sich eher um einen historischen Roman als einen Krimi handelt. Trotzdem ist die Story ziemlich fesselnd beschrieben, aber im zweiten Teil flacht auch das eher ab. Die Erzählung aus zwei Zeiten ist eine nette Idee, manche Passagen und Erklärungen aber zu ausschweifend. Die Charaktere punkten bei mir am kräftigsten. Kurz: Wer einen fesselnden historischen Roman um Liebe und Selbstfindung eventuell zum Schluss noch ein bisschen Spannung lesen möchte, ist hiermit sehr gut bedient. Wer CHARLOTTE LINKS typische Spannungsromane sucht, sollte weitersuchen!

  13. Cover des Buches Ripley (ISBN: 9783257247206)
    Patricia Highsmith

    Ripley

     (350)
    Aktuelle Rezension von: Monika_D_Kunze

    Bisher kannte ich nur die Filme, die alle ein wenig anders als das Buch ausgelegt wurden. Nun habe ich das Original gelesen und bin erstaunt, wie überzeichnet die Charaktere in den Filmen sind. Tom und Dickie sind nicht die lebenshungrigen, sorg- und zügellosen Jungspunde, die über Leichen gehen … na ja, einer von Ihnen geht schon über Leichen, und man mag im ersten Moment denken, aus Habgier, doch Tom Ripleys Charakter ist weit diffiziler und vielschichtiger, als so mancher Film den Zuschauer glauben lässt. Es ist erstaunlich, wie Patricia Highsmith es schafft, dass der Leser mit dem Mörder mit fiebert und hofft, dass der Kerl irgendwie durchkommt. Unbedingt lesen, ein fantastisches Buch.

  14. Cover des Buches Die Bildhauerin (ISBN: 9783442473403)
    Minette Walters

    Die Bildhauerin

     (387)
    Aktuelle Rezension von: Loonylovegood03
    Inhalt

    Die Journalistin Rosalind, Roz, Leigh arbeitet in ihrem neuen Buch den Mordfall der Olive Martin auf. Diese wurde dazu beschuldigt vor fünf Jahren ihre Mutter und Schwester getötet und zerstückelt zu haben. In all den Jahren waren ihre Motive zur Tat jedoch nie klar geworden. Roz versucht nun durch genaue Recherchen und Interviews mit Olive, ihren alten Bekannten, sowie ehemaligen Ermittlern, die Hintergründe der grausamen Tat aufzuklären.

    Meine Meinung

    Der Schreibstil des Buches ist meiner Meinung nach sehr gut, da man den Charakteren gut folgen kann und er angenehm Zukunfts verheißend und Spannungs erzeugend ist.
    Die Charakterzeichnung ist vornehmlich gut gelungen und durchaus interessant und vielseitig. Die Darstellung der Protagonisten ist allerdings meiner Meinung nach vollkommen misslungen. Zuerst einmal kritisiert sie die teilweise ausländerfeindliche (Mr. Hayes) oder homophobe (Olive) Aussagen ihrer Mitmenschen nicht, obwohl sie diese als politisch inkorrekt erkennt. Es handelt sich also nicht einfach um einen von ihr vertretenen (wenn auch falschen) Standpunkt, sondern schlicht um eine charakterliche Schwäche ihrerseits. Auch ihre Liebesbeziehungen sind komplett verkorkst. Die körperliche Gewalt, die ihr durch ihren Exmann angetan wird, wird einfach durch eine unrechtmäßige Verurteilung seiner Person ihrerseits relativiert und gerechtfertigt. Auch ihre Beziehung zu Hal ist durch eine eigenartige körperliche Spannung geprägt, welche teils auch gewalttätig anmutet. Aber auch ihr teils unpassend eingesetztes flirten wirkt eigenartig konstruiert und gestellt. Ich habe nichts gegen die Darstellung schwacher oder fehlerhafter Personen in Büchern, diese sind sicherlich die Interessantesten, allerdings sollte diese als solche erkennbar sein und nicht unhinterfragt akzeptiert werden.
    Die Plot-Entwicklung ist für mich, trotz interessantem Beginn, wachsend enttäuschend und langweilend. Die tatsächliche Auflösung behandelte letztendlich nicht, wie versprochen, menschliche Abgründe, sondern Motivationen, die wesentlich leichter greifbar und stumpfer sind, wie Geldgier oder Ignoranz. Das Beste war hier sicher noch der Plot Twist im Epilog, dieser wird, ohne durchdachte Ausführung und Komplexität, natürlich keiner guten Aufklärung gerecht.
    Insgesamt war der Roman angenehm zu lesen und durchaus nicht uninteressant, die Schwächen der Charakterdarstellung und Plot-Entwicklung sind jedoch sehr schwer zu ignorieren.

  15. Cover des Buches Salz auf unserer Haut (ISBN: 9783426654347)
    Benoîte Groult

    Salz auf unserer Haut

     (348)
    Aktuelle Rezension von: Pia_Kuepper

    Dieses Buch hat man an einem Tag durchgelesen. Man kann es gar nicht mehr aus der Hand legen, weil man unbedingt wissen möchte, wie es mit den beiden weitergeht. Auch wenn man irgendwann an dem Punkt ist, wo man sich fragt, warum die zwei immer wieder zueinander finden, wenn sie sich eigentlich auf die Nerven gehen. 

    Doch dieses drängende Bedürfnis von George und Gauvain, sich alle paar Jahre in den Armen zu halten, ist so groß und dadurch so romantisch, dass man hofft, sie finden einen Weg, um jeden Tag nebeneinander aufzuwachen. Das klappt leider nicht und man spürt den Schmerz von George am Schluss, als würde man selber durch dieses Tal schreiten. 


  16. Cover des Buches Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer (ISBN: 9783423143745)
    Alex Capus

    Der Fälscher, die Spionin und der Bombenbauer

     (189)
    Aktuelle Rezension von: Federfee
    Es begann langweilig, doch dann interessierte mich die Durchführung einer originellen Idee: Drei Personen, die überhaupt nichts miteinander zu tun haben, hätten sich begegnen können oder sind sich ganz flüchtig begegnet.

    Da ist das Zeichentalent Emile Gilliéron, der lange Jahre ein enger Mitarbeiter Heinrich Schliemanns war und es mit der wissenschaftlichen Dokumentation archäologischer Funde nicht so genau nahm, Felix Bloch, Physiker, der in der atomaren Forschung jener Zeit (Einstein, Oppenheimer, Schrödinger) eine Rolle spielte und Laura d'Oriano, von deren Spionagetätigkeit ich nur im Klappentext las, denn in der Mitte des Buches waren wir immer noch nicht so weit.

    Und da habe ich abgebrochen, weil mich das Buch nicht auf Dauer fesseln konnte. Sicher, es ist intelligent geschrieben, man erfährt einiges über Atomphysik, über die Ausgrabungen in Griechenland und auch die Sprünge hin und her zwischen den Personen, die so gar nichts miteinander zu tun haben, haben mich nicht gestört.

    Aber es fehlte der Funke, der bei mir ein nachhaltiges Interesse hätte entzünden können. Manche Passagen werden im Zeitraffer erzählt, darunter einiges, wo ich gerne mehr erfahren hätte. Und anderes zu detailliert Geschilderte hat mich gähnen lassen und letztlich zum Abbruch dieses Romans mit biografischen Elementen geführt.
  17. Cover des Buches Der Zementgarten (ISBN: 9783257601749)
    Ian McEwan

    Der Zementgarten

     (412)
    Aktuelle Rezension von: Johann_Baier

    Wer gerne über verwesende Leichen, Inzest, Onanie, Fliegen auf verdorbenem Fleisch und ähnliches liest, wird bei dem Roman gut bedient. Wer jedoch nicht mit solchen abstoßenden Bildern abends ins Bett gehen will, sollte ihn vielleicht nicht lesen. Der Roman ist aus Sicht eines 15-jährigen geschrieben – mit seinen Worten und seiner Wahrnehmung lernen wir seine Familie kennen: die Eltern, die nacheinander sterben, und die drei ebenfalls nicht volljährigen Geschwister, mit denen er dann allein im Elternhaus versucht weiterzuleben. Dadurch entsteht vorübergehend ein Hauch von Spannung – werden die Kinder es schaffen oder scheitern? Leider folgt dann nur eine Reihe von kalten, abstoßenden oder verstörenden Szenen.

    Es fehlt an Glaubwürdigkeit – warum bemerkt niemand das Verschwinden der Mutter bzw. die elternlose Existenz der Kinder? Warum leben sie strukturlos in den Tag hinein und machen sich keine Gedanken darüber, wie es weitergehen soll, wenn die kleine Geldreserve aufgebraucht ist? 15- und 16-jährige Jugendliche sind bei Bedarf durchaus in der Lage, Verantwortung zu übernehmen und kleine Erwachsene zu werden. Stattdessen verwahrlosen die Geschwister ohne erkennbaren Grund.

    Die Geschichte ist anschaulich erzählt, die Figuren haben deutliche Charaktere, es herrscht fast immer eine unheimliche, beklemmende Atmosphäre. Der Ich-Erzähler war mir allerdings so unsympathisch, dass mich sein weiteres Schicksal nicht so brennend interessierte.

  18. Cover des Buches The Murder of Roger Ackroyd (ISBN: 9780007527526)
    Agatha Christie

    The Murder of Roger Ackroyd

     (33)
    Aktuelle Rezension von: NalasBuchBlog

    Das Buch beginnt mit dem Selbstmord der Geliebten von Rodger Ackroys. Er selbst glaubt nicht dran und möchte herausfinden, wie es zu ihrem Tod kam und was sich dahinter verbirgt. Doch kurz darauf stirbt er selbst… Wer steckt dahinter?

     

    Die Geschehnisse werden aus der Sicht von Dr. Sheppard erzählt, dem hiesigen Arzt, der mit Caroline verheiratet ist. Der Arzt legt ebenfalls eine Spur von Sarkasmus an den Tag, wie wir es vom Pfarrer eines meiner Agatha-Lieblingsbücher bereits kennen und welchen ich etwas vermisst habe.

     

    Was mir sehr gefallen hat: Poirot ist Teil der Geschehnisse, hält sich diesmal jedoch im Hintergrund und gibt hin und wieder Hinweise. Er ist Unterstützer und versucht diesmal sein Wissen weiterzuvermitteln und erinnert sich sehr gut an seinen alten Freund Hastings, der ihn auf den Abenteuern begleitet hatte.

    Der Unterschied: Poirot scheint ihn wirklich zu vermissen und ist nicht so arrogant und überheblich wie sonst, sondern bedient sich auch dessen, was er von Hastings gelernt hat.

     

    Die Geschehnisse selbst sind unglaublich gut durchdacht und vollkommen unvorhersehbar. Bis zum Schluss habe ich gerätselt, wer der Täter ist und musste das Ende dann zwei Mal lesen, weil ich dachte, dass mich meine Englisch-Kenntnisse verlassen haben. Denn ich hätte diese Person niemals verdächtigt.

  19. Cover des Buches Der Apfelgarten (ISBN: 9783499331619)
    Adele Crockett Robertson

    Der Apfelgarten

     (29)
    Aktuelle Rezension von: engineerwife

    Dieses Buch hat mir sehr gut gefallen, es brachte die Stimmung der damaligen Zeit sehr gut rüber. Vor einigen Jahren ich mich mal mit einer Dame, die 1900 im mittleren Westen der USA geboren wurde. Sie war in der beschriebenen Zeit junge Ehefrau und Mutter und hat mir ähnliche Geschichten erzählt. Es bringt einen doch immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, wenn man meint, es gehe einem heutzutage nicht gut genug!

  20. Cover des Buches Jahrhundertchronik (ISBN: 9783150500309)
  21. Cover des Buches Der Lüge schöner Schein (ISBN: 9783426414804)
    Reginald Hill

    Der Lüge schöner Schein

     (22)
    Aktuelle Rezension von: Stefan83
    Obwohl Reginald Hill als Krimi-Autor in seiner Heimat Großbritannien schon seit vielen Jahren einen Kultstatus genießt, schafft er es anscheinend nur nach und nach in Deutschland Fuß zu fassen. Viele seiner frühen Werke aus der Dalziel/Pasoce-Reihe bleiben weiterhin unübersetzt. So hat es, unverständlicherweise, auch mehr als dreißig Jahre gebraucht, bevor die deutschen Leser in den Genuss von "Der Lüge schöner Schein" gekommen sind. Dabei liegt mit ihm ein tolles Buch vor, das den Vergleich mit den Werken eines Ian Rankin nicht zu scheuen braucht. Während sein schottischer Kollege seinen Rebus jedoch meist allein oder mit gemischten Partnern auf die Fälle ansetzt, ermitteln Superintendent Dalziel und Chief Inspector Pascoe stets als Gespann, wenngleich auch ihre Zusammenarbeit selten reibungslos abläuft. Überhaupt sind es Hills köstlich amüsante Figuren und ihre wortwitzigen Dialoge und Gedanken, die dem Roman den letzten Schliff geben. Das Gezanke zwischen dem groben, ungehobelten Dalziel und dem ruhigen, oftmals überhastet agierenden Pascoe liest sich einfach hervorragend und lässt den eigentlichen Mordfall fast zur Nebensache werden. Dabei ist dieser durchaus spannend inszeniert, da Pascoe persönlich betroffen und damit anfangs von den Ermittlungen ausgeschlossen ist. Zudem laufen zwei Handlungsstränge parallel, dessen Verbindungen erst sehr spät ersichtlich und verknüpft werden. Die vielen Verdächtigen lassen den Leser bezüglich des eigentlichen Täters im Dunkeln und Hills unerwartete Wendungen führen ihn ein ums andere Mal auf die falsche Fährte. Die Auflösung erfolgt, klassisch britisch, in der gemütlichen Runde eines Herrenhauses und sorgt für die eine oder andere Überraschung. Am Ende bleibt das Fazit, dass Hills spätere Werke zwar weit ausgewogener und anspruchsvoller sind, dieses Buch aber mit einen Grundstein für die erfolgreiche Reihe gelegt hat. Insgesamt ist "Der Lüge schöner Schein" ein kurzweiliger, solider Kriminalroman nach dem Whodunit-Prinzip, der trotz seines Alters überraschend zeitlos ist und Lust auf mehr macht.
  22. Cover des Buches Die Familie Karnovski (ISBN: 9783833301629)
    Israel Joshua Singer

    Die Familie Karnovski

     (5)
    Aktuelle Rezension von: Liisa
    Israel Joshua Singers Roman »Die Familie Karnovski« ist zufällig in der Bibliothek in meine Hände gefallen. Ich hatte nur den Nachnamen gelesen und gedacht, das wäre ein Roman von Isaac Bashevis Singer (dem Nobelpreisträger), den ich noch nicht gelesen habe. Erst einige Zeit später fiel mir auf, dass die Vornamen nicht stimmten. Verwundert mutmasste ich, dass es sich vielleicht um einen Nachkommen handeln könnte. Also recherchierte ich erst einmal, wer dieser Israel Joshua Singer ist bzw. war und entdeckte zu meiner Überraschung, dass es sich dabei um den älteren Bruder und Mentor von Isaac Bashevis Singer handelte. Nun war mein Interesse natürlich doppelt geweckt. Der Roman selbst ist in drei Teilen aufgebaut, die sich rund um das Schicksal der besagten Familie Karnovski dreht. Alles beginnt mit dem jungen David Karnovski, der in Polen lebt und eine Tochter aus einer der reichsten jüdischen Familien des Landes, nämlich Lea, heiratet. David hängt den aufgeklärten Thesen des jüdischen Philosophen Moses Mendelssohn an und so dauert es nicht lange, bis er mit den traditionell strengen aber recht ungebildeten Juden in seiner Heimatsynagoge in Melnitz aneinander gerät. Der junge Feuerkopf legt sich mit allen an und schließlich geht er im Zorn zusammen mit seiner jungen Frau nach Berlin, wo sein großes Vorbild gewirkt hat und wo er hofft, Zugang zu gebildeteren und vor allem aufgeklärteren Juden zu finden. Der Anfang in der großen Weltstadt ist nicht einfach aber David Karnovski gelingt es, sich einen Namen zu machen und zu einem respektierten Mitglied dieser Kreise zu werden. Lea wiederum leidet unter der fremden Umgebung und wird nie wirklich heimisch. David erwartet von ihr, dass sie an seiner Seite repräsentiert. Etwas, das sie hasst, weil sie sich in der Gesellschaft des aufgeklärten jüdischen Bürgertums unwohl und minderwertig fühlt. Ihr Trost wird der kleine Georg, ihr Sohn, den sie mit ihrer Mutterliebe überschüttet (und später ihre viel später geborene Tochter). David wird ein geehrter aber auf seine Weise auch eng denkender und manchmal arroganter Mann. Erst die Erfahrungen während er späteren Nazizeit und im Exil verändern ihn und lassen ihn sogar zu den Traditionen seiner Väter zurückkehren und die Aussöhnung mit seinem Sohn suchen. Der zweite Teil des Romans konzentriert sich auf Georg als Hauptfigur. Sein Vater David hat große Pläne und Träume mit dem Sohn. Der hat aber ganz andere Vorstellungen und Träume vom Leben als der Vater und so kommt es bald zu Konflikten. Lea versucht immer wieder zu vermitteln und hält auch in Zeiten, in denen Vater und Sohn sich gar nichts mehr zu sagen haben, den Kontakt zu Georg aufrecht. Georg weiß zunächst nicht so genau, was er eigentlich werden will. Durch eine Begegnung mit dem hingebungsvollen Arzt Doktor Landau, der sich um die verarmte Bevölkerung von Neukölln kümmert, und vor allem dessen Tochter Elsa, wird sein Interesse an einem Medizinstudium geweckt und so wird Georg schließlich Arzt. Unmittelbar nach Abschluß seines Studiums muss er aber erst einmal als Soldat in den 1. Weltkrieg, wo er als Lazarettarzt viele Erfahrungen sammelt. Zurück aus dem Krieg und in Berlin findet er durch eine Empfehlung von Doktor Landau eine Arbeit in einer der angesehensten Kliniken Berlins, wo der jüdische Gynäkologe und Professor Halevy wirkt. Georg gelingt es, sich binnen kürzester Zeit ebenfalls einen sagenhaften Ruf zu erarbeiten, muss aber gleichzeitig erkennen, dass seine Liebe zu Elsa Landauer nicht erwidert wird. Sie ist eine vielbegabte, gebildete Frau, die Wert legt auf ihre Eigenständigkeit und die seinen Anträgen beharrlich widersteht, weil sie fürchtet, dass er sie am Ende von ihren Ambitionen abbringen könnte. Georg ist zutiefst verletzt und stürzt sich um so mehr in seine Arbeit. Dort lernt er dann die eher unscheinbare ihm treu ergebene Theresa kennen, eine Krankenschwester, die er zunächst zur Zielscheibe seines Spotts macht. Doch zu seiner Überraschung stellt er irgendwann fest, dass er Theresa liebt und so beschließt er sie zu heiraten. Theresa stammt aus einer angesehenen nichtjüdischen Berliner Familie und so sind beide Familien über diese Verbindung alles andere als begeistert. Doch Georg und Theresa lassen sich nicht beirren und heiraten, was u.a. dazu führt, dass David Karnovski den Kontakt zu seinem Sohn Georg komplett einstellt und Theresas Bruder Hugo, ein verbitterter Leutnant und Anhänger der neu aufgekommenen Bewegung unter der Führung eines gewissen Hitlers, nur zähneknirschend diese Verbindung hin nimmt. Georg und Theresa wiederum bekommen ebenfalls einen Sohn, nämlich Joachim Georg, kurz Jegor genannt. Der ist ein eher schwächliches und häufig krankes Kind mit einer blühenden Phantasie und wenig guten Nerven. Geliebt wird er von seinen Eltern trotzdem, die jeder auf seine Weise versuchen, Jegor zu helfen und ihn zu fördern. Der dritte Teil des Romans konzentriert sich dann vor allem auf Jegor und dessen Entwicklung. Der eigenbrötlerische und überängstliche Jegor wird schnell zum Außenseiter, der sich von Anfang an den anderen Kindern unterlegen fühlt. Er versucht seine Minderwertigkeitsgefühle unter arrogantem Gehabe zu verstecken und macht sich damit natürlich erst recht keine Freunde. Als die Nazis langsam an die Macht kommen, wird er in der Schule schnell zur Zielscheibe dem Regime gegenüber beflissener Lehrer und grausamer Kinder. Jegor wiederum versteht nicht, warum alle auf ihm herumhacken, fühlt er selbst sich doch als Deutscher und seine ersten Versuche, Antworten zu finden enden eher desaströs. Entweder er wird mit dem Hinweis, er müsse erst größer werden, bevor er das verstehen könne, abgespeist oder sein den Rassetheorien anhängender Onkel Hugo, setzt ihm diese wirren Theorien ins Hirn. Jegor ist hin und her gerissen und sich seiner eigenen Identität immer weniger sicher. Den Höhepunkt finden die Quälereien, von denen Jegor zu Hause nie ein Wort erwähnt, zu Beginn seiner Pubertät, die sowieso seinen Zustand schon mehr als angespannt sein lässt, als sein Schuldirektor, ein weiterer Anhänger der Rassentheorie, ihn vor der ganzen Schule als lebendiges Anschauungsobjekt dafür missbraucht. Jegor erkrankt schwer und überlebt nur dank der Fürsorge seines Vaters und der restlichen Familie. Jegors Verwirrtheit aber mündet schließlich in einen tiefen Hass auf seinen jüdischen Vater, dem er die Schuld für das alles gibt, weil er sich mit Jegors Mutter verbunden und ihn mit diesem »Makel« in die Welt gesetzt hat. Als die Drangsalierungen und Demütigungen durch die Nazis weiter zunehmen, geht die ganze Familie Karnovski schließlich in die USA, wo sie wieder bei null anfangen müssen. Jegor hasst Amerika genauso, wie er seinen Vater hasst und lehnt sich gegen alles und jeden auf. Schließlich läuft er bei Nacht und Nebel davon und gerät schließlich unter den Einfluß schlechter Freunde und eines schmierigen Deutschen, der ihn dafür einspannt, für ihn in jüdischen Kreisen zu spitzeln, in dem er ihm scheinbar verspricht, dass Jegor nach Deutschland zurückkehren kann, wenn er auf diese Weise »seinem« Land dient. Der naive Jegor lässt sich zunächst darauf ein, obwohl ihm die Spitzelei zuwider ist. Jegor verarmt immer mehr und schließlich kehrt er noch einmal zu dem Deutschen zurück, um seinen Lohn einzufordern, doch der denkt natürlich nicht daran, Jegors Bitte zu erfüllen. Da kommt es zur Katastrophe. Mir hat Israel Joshua Singers Roman sehr gut gefallen. Seine Schilderung des jüdischen Lebens in Berlin zu Beginn des vorigen Jahrhunderts ist äußerst vielschichtig und aufschlußreich. Auch seine Nebenfiguren sind alles andere als oberflächlich geschildert und nicht nur reine Kulissenschieber. Die Konflikte der drei Hauptpersonen sind sehr gut herausgearbeitet und absolut nachvollziehbar. Das Ende des Romans hat mich etwas überrascht, weil für meinen Geschmack zu viel offen bleibt aber damit kann ich leben. Am Ende war ich sogar ein bisschen traurig, dass der Roman zuende war, denn ich hätte problemlos und gerne noch weiter gelesen, wie es mit den Figuren im Roman weitergeht. Interessant fand ich, dass ich während des Lesens unwillkürlich diesen Roman immer mit dem großen Familienroman von Isaac Bashevis Singer »Die Familie Moschkat«, den ich vor einigen Jahren gelesen habe, verglichen habe. Lange Zeit habe ich gedacht, dass ich Israel Joshua Singers Roman die vollen fünf Sterne geben würde (seinem Bruder, dem Nobelpreisträger, habe ich für seinen Roman vier Sterne gegeben) aber leider lässt Israel Joshua Singer für mein Empfinden im letzten Teil des dritten Teils des Romans dann deutlich nach, so als ob ihm bei diesem ansonsten sehr dichten Roman ein bisschen die Puste ausgegangen ist. Daher sind es nun auch für diesen Roman »nur« vier Sterne geworden allerdings hat mir »Die Familie Karnovski« noch einen deutlichen Tick besser gefallen als »Die Familie Moschkat«.
  23. Cover des Buches Das ernsthafte Spiel (ISBN: 9783492051132)
    Hjalmar Söderberg

    Das ernsthafte Spiel

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    Aktuelle Rezension von: divergent

    Ich wurde auf diesen Roman bereits vor einigen Jahren aufmerksam.Leider dauerte es nun doch über vier Jahre,bis sich nun endlich die Möglichkeit ergab,dieses Buch zu lesen. Beworben wird der Roman ja u.a. damit, dass es eines der meistgelesenen Bücher Schwedens ist und dort gilt es auch als Klassiker.
    Ich fand die Geschichte zunächst sehr interessant.Der Autor beschreibt sehr genau,die damalige Zeit.(Das Buch spielt Anfang des 21.Jahrhunderts) Es kommt auch sehr viel (Landes-) Geschichte von Schweden vor.

  24. Cover des Buches Der dritte Polizist (ISBN: 9783036991429)
    Flann O'Brien

    Der dritte Polizist

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    Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-Nutzer
    Wer O`Brien gelesen und Wohlgefallen daran gefunden hat, der kann Brien als Adjektiv nutzen, weil es eine Art zu schreiben ist, die nicht vergleichbar. Lakonischer Humor aus Absurdistan. Den dritten Polizist halte ich für das Beste Buch von Brien; wenn man so etwas behaupten könnte.

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