Bücher mit dem Tag "30iger jahre"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "30iger jahre" gekennzeichnet haben.

18 Bücher

  1. Cover des Buches Der Trafikant (ISBN: 9783036959092)
    Robert Seethaler

    Der Trafikant

     (491)
    Aktuelle Rezension von: EmmaWinter

    Franz Huchel lebt mit seiner Mutter im Salzkammergut. Als sich die wirtschaftlichen Verhältnisse verschlechtern, schickt die Mutter ihn nach Wien zu Otto Trsnjek, der eine Trafik betreibt, einen kleinen Tabak- und Zeitungsladen. Dort wird der 17-Jährige zum Lehrling und eignet sich schnell an, was er für die Stammkundschaft wissen muss: Was in welcher Zeitung steht und die jeweiligen Vorzüge der verschiedenen Tabaksorten. Er begegnet Professor Freud und verliebt sich in ein undurchsichtiges Mädchen, das ihn nach der ersten Begegnung sitzen lässt. Seine verwirrenden Gefühle versucht er mit Hilfe des Arztes und Psychologen Freud zu ordnen. Was sich im Hintergrund anbahnte, bricht nun brutal in die kleine Idylle der Trafik ein: Im März 1938 marschieren deutsche Wehrmachtstruppen in Österreich ein.

    Ein sehr berührendes Buch über einen Jungen vom Land, der in der Großstadt seine Unschuld verliert - auf unterschiedliche Weise. "Und plötzlich wurde ihm bewusst, dass es diesen Buden nicht mehr gab. Weg war der." (S. 236) In diesem Roman wird viel gesprochen und geschrieben. Franzl diskutiert mit seinem Chef und mit Freud, schreibt der Mutter und erhält Antworten von ihr. Das war mir stellenweise etwas zu viel "Theorie", dennoch ist der Roman nicht dialoglastig. Die Handlung schreitet voran und entlarvt dabei immer mehr, dass weite Teile der Bevölkerung den "Anschluss" befürworteten und den unverhohlenen Terror, der sich auf den Straßen breit macht. Die kleine Trafik und ihr Trafikant stehen zunächst für einen Ort, der Weltoffenheit repräsentiert, mit den verschiedenen Tageszeitungen, Meinungen und dem so unterschiedlichen Publikum; später zentriertes es sich symbolisch auf ein kleines Bollwerk. Gab es zwischendrin kleine zähe Stellen, hat mich das Ende wieder komplett versöhnt.

    Die Sprache von Seethaler lässt einen durch die Seiten gleiten und unversehens ist die eindringliche Geschichte nach 250 Seiten zu Ende. Ein Roman, den ich sehr empfehlen kann.


  2. Cover des Buches Wie ein Leuchten in tiefer Nacht (ISBN: 9783499005213)
    Jojo Moyes

    Wie ein Leuchten in tiefer Nacht

     (259)
    Aktuelle Rezension von: Miii

    Hals über Kopf heiratet die Engländerin Bennett und folgt ihm nach Amerika. Was für sie zunächst als wahrgewordener Traum klang, entpuppt sich bald als Albtraum. Denn Bennett führt sie in ein kleines, konservatives Dorf, dessen mächtigsten Mann ihr Schwiegervater ist, mit dem sie unter einem Dach lebt.

    Erst als Alice sich der Packhorse Library anschließt, die Bürgern Bücher nach Hause bringen, beginnt sie aufzutauen und für sich selbst einzustehen, auch wenn sie das vor große Herausforderungen stellt.

     

    Ich muss gestehen, zu Beginn des Buches hatte ich gedacht, dass die Geschichte nur oder zumindest in erster Linie von Alice handeln wird aber im Grunde lag der Fokus auf allen sechs Frauen der mobilen Büchereien. Jede von Ihnen hat mit eigenen Schwierigkeiten und Problemen im Leben zu kämpfen, die sich zwar nicht durch ihre Arbeit in der Bücherei lösen, aber die ihnen neue Blickwinkel eröffnen und Freundschaften stärken.

     

    Mich hat die Geschichte vor allem deshalb sehr berührt, weil ich bis zu diesem Buch nichts von diesem Projekt gewusst habe und zunächst dachte, dass es reine Fiktion ist. Zu erfahren, dass es so eine Initiative tatsächlich gab hat die Geschichte sehr viel authentischer gemacht. Dem Leser wurde sehr schnell deutlich, was für eine Veränderung diese mobile Bücherei für soviele Menschen bedeutet hat und wie wichtig der Zugang zu Bildung, Informationen oder auch einfach nur Unterhaltung ist.

    Aber nicht nur das stand im Fokus, auch die Rolle der Frau hat in diesem Buch eine wichtige Position eingenommen. Man muss halt bedenken, dass das Buch im Jahr 1937 spielt und die die Rechte und Pflichten der Frauen damals ganz anders gesehen wurden als heute und wie provokativ es aufgenommen worden ist, wenn jemand nicht der Norm entsprochen hat. Umso bedeutender fand ich es, das jede der Protagonistinnen auf ihre Art und Weise gekämpft hat und auch, wenn es mal sein musste, mit den Normen gebrochen hat um für sich selbst oder für ihre Freundinnen einzustehen.

     

    Einen richtigen Höhepunkt hatte die Geschichte für mich nicht. Es gab schon hier und da Szenen, in denen die Spannung höher war als bei anderen und natürlich hat man sich bei einigen Geschehnissen doch gefragt, wie es wohl ausgehen wird. Aber so eine absolute Neugier bzw. das Bedürfnis zu wissen, wie es denn nun ausgehen wird, hat mich nicht gepackt. Darüber kann man aber hinwegsehen.

     

    Insgesamt war es nämlich doch eine unglaublich schöne und sehr bedeutsame Geschichte, die den Wert von Büchen sehr hervorgehoben hat.

  3. Cover des Buches Wasser für die Elefanten (ISBN: 9783832164027)
    Sara Gruen

    Wasser für die Elefanten

     (930)
    Aktuelle Rezension von: Liebes_Buch

    Ich gehöre endlich auch zu den glücklichen Menschen, die dieses Zirkusbuch gelesen haben!

  4. Cover des Buches Die Akte Vaterland (ISBN: 9783462046465)
    Volker Kutscher

    Die Akte Vaterland

     (139)
    Aktuelle Rezension von: Walther

    Die ersten beiden Teile haben wirklich Spaß gemacht, der dritte war noch ein Stück besser, aber mit dem vierten hat Volker Kutscher noch einen draufgelegt. Der Kriminalfall ist sehr gut konstruiert, die Umstände sind ganz toll in die Geschichte eingeflossen, so dass eine sehr dichte, beeindruckende Atmosphäre entsteht. Das ist so gut! 

    Im Sommer 1932 steht die Weimarer Republik mit dem Rücken an der Wand, der so genannte Preußenschlag hat ihr den Boden unter den Füßen weggezogen. Ein großer Vorzug an den Romanen ist die politische Naivität Gereon Raths, die in einem scharfen Kontrast zu der Hellsichtigkeit Charlotte Ritters steht. Wer mag, kann einen Bezug zur Gegenwart herstellen - und schaudern. 

    Der muss Berlin im Zuge seiner Ermittlungen verlassen, denn die Hintergründe des Mordes, der aufgeklärt werden will, führen Rath nach Ostpreußen, genauer gesagt nach Masuren. Und dort ist er, wie er immer ist - ein Mensch mit Ecken und Kanten, Widersprüchen und einer beachtlichen Hartnäckigkeit und Findigkeit bei der Aufklärung seiner Fälle.

  5. Cover des Buches Die Nightingale-Schwestern (ISBN: 9783404172603)
    Donna Douglas

    Die Nightingale-Schwestern

     (179)
    Aktuelle Rezension von: nina11

    Die Nightingale-Schwestern sind alle verschieden, trotzdem versuchen sie die Kranken (und Armen) soweit zu pflegen und ihnen zu helfen, damit es ihnen besser geht. Der erste Band der Reihe hat mich sofort gepackt und ich werde auf jeden Fall noch mehr von den Nightingale Schwestern lesen. Manche Stellen waren traurig, fast schon gruselig (unglaublich schrecklich) und andere waren einfach herzerwärmend. Ich freue mich auf die Fortsetzungen.

  6. Cover des Buches Die Freistatt (ISBN: 9783257208023)
    William Faulkner

    Die Freistatt

     (41)
    Aktuelle Rezension von: Anja_Lev
    Faulkner schreibt wunderbar detailreich, genau und lebhaft. Leider ist das das einzig positve, was ich über das Buch sagen kann. Die Geschichte hat sich mir immer nur in Abschnitten erschlossen. Es geht um einen Mord, einen Gewalttäter, Vergewaltigung, Ungerechtigkeit. Um einen Anwalt, der gegen die Ungerechtigkeit kämpft, um Huren und Armut. Doch die Motive der Personen konnte ich meistens nicht nachvollziehen, die lebhaften Schilderungen haben verhindert, dass ich das Buch abgebrochen habe, fesseln konnte mich die Geschichte an sich leider nicht.
  7. Cover des Buches Zu zweit tut das Herz nur halb so weh (ISBN: 9783492302388)
    Julie Kibler

    Zu zweit tut das Herz nur halb so weh

     (147)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Isabella will mit ihrer farbigen Friseurin eine Fahrt nach Kentucky machen. Die alte Dame will dort zu einer Beerdigung gehen. Dorrie ist immer für ihre Stammkundin da und so brechen die Beiden auf. Auf der Fahrt erzählt Isabella Dorrie ihre Geschichte. Als junges Mädchen, Ende der 30er Jahre, verliebte sich Isabella in einen farbigen Arbeiter. Auch Robert entdeckte seine Gefühle für das weiße Mädchen und für beide stand fest, sie wollen heiraten. Die Zeiten waren aber schwer und für solche Verbindungen nicht geschaffen und trotzdem wollen sie alle Konventionen brechen. Dorrie hört gebannt zu und denkt über ihr eigenes Leben und ihre mögliche Beziehung mit ihrem neuen Freund nach. Die Fahrt wird für beide Frauen eine Reise in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Julie Kibler schreibt mit ganz viel Gefühl, Einfühlungsvermögen und auch spannend. Wunderbar!

  8. Cover des Buches Eine Frage der Höflichkeit (ISBN: 9783423148641)
    Amor Towles

    Eine Frage der Höflichkeit

     (105)
    Aktuelle Rezension von: Argentumverde

    Als Kate auf einer Fotoausstellung in den 1960ern zwei Fotos eines Mannes aus ihrer Vergangenheit entdeckt kommen Erinnerungen an die Vergangenheit hoch - New York, Silvester 1937: Die beiden Freundinnen Kate und Eve gabeln in einer Jazzkneipe den charmanten Tinker Grey auf. Er scheint Single zu sein und nicht verarmt. Eine turbulente Freundschaft à trois beginnt, zwischen schicken Partys und billigen Absteigen, Tinker wird der Schlüssel zu Kate und Eve's Träumen der High Society. Erst als ein jäher Unfall das dekadente Abenteuer abrupt beendet, rücken auch die Gefühle in den Vordergrund. Rückblickend erzählt Kate von der Zeit am Vorabend des Zweiten Weltkriegs und von einer Freundschaft, zwischen Naivität, Ignoranz und Lebensfreude.

    Amor Towles erzählt die Geschichte in ruhigen, leichten Tönen, mit  einem Hauch von Melancholie, der über Allem schwebt, und diesem Buch etwas Besonderes verleiht. Auch die Figuren bleiben eher oberflächlich in ihrer Beschreibung. Nur Eve und Tinker bekommen tiefere Charakterzüge, im Gegensatz zur Protagonistin Kate, die durchweg irgendwie blass und farblos bleibt, obwohl seltsamerweise  alle Menschen, die Kate begegnen, von ihr umgehend fasziniert zu sein scheinen. Die Oberflächlichkeit der Figuren passt allerdings zum Zeitpunkt, denn der Glanz der 20er Jahre ist längst verblasst im trüben Dunst der Weltwirtschaftskrise. Aber allein durch Ruhe und Melancholie getragen, verliert das Buch an einigen Punkten sich einfach zu sehr und verläuft leider zeitweise in die Langeweile.

    Mein Fazit: Ein ruhiger, fließender Roman mit stimmigen Flair und stellenweise bezaubernden Wortgeflechten. Leider hält er den Leser nicht durchgängig gefangen, bleibt teilweise einfach zu oberflächlich oder rutscht ins Langweilige. Trotzdem nehme ich einige besondere Momente mit und werde nach dem nächsten Werk des Autors Ausschau halten.

  9. Cover des Buches Kalteis (ISBN: 9783455650730)
    Andrea Maria Schenkel

    Kalteis

     (208)
    Aktuelle Rezension von: Tilman_Schneider

    Die 30er Jahre neigen sich dem Ende zu und Kathie will sich aufmachen aus der Provinz. Sie will endlich das richtige Leben spüren und in der Großstadt leben. München ist verlockend und so geht die Reise los, aber vor kurzem verschwand eine junge Frau und die hätte eine Schwester von Kathie sein können.....  Andrea Maria Schenkel hat mit Tannöd wohl eines der ödesten Bücher geschrieben. Ich war bei einer Lesung damals und es war so langweilig und die Autorin hatte einfach nichts zu berichten. Auch in Kalteis geht es so langweilig weiter und alles ist so vorhersehbare und trivial und Spannung kommt für mich überhaupt nicht auf und der Stil ist sehr, sehr einfach.

  10. Cover des Buches Als wir Waisen waren (ISBN: 9783896676979)
    Kazuo Ishiguro

    Als wir Waisen waren

     (54)
    Aktuelle Rezension von: Ulf_Borkowski

    Sprachlich eindrucksvoll komponierter Roman um einen privilegierten Engländer, der im Schanghai der 1920er Jahre im International Settlement aufwächst und auf mysteriöse Weise innerhalb kurzer Zeit beide Elternteile verliert und alleine nach England zurückkehrt. 

    In privilegierten Verhältnissen bei einer Tante aufgewachsen, wird der Protagonist nach Elite-Internat und Oxfordstudium ein berühmter Detektiv und angesehenes Mitglied der Londoner High-Society.

    Nach einigen Episoden und einer unerwiderten Liebe kehrt der erwachsene Protagonist in das Shanghai des Jahres 1937 zurück, um während der Okkupation der Japaner nach seinen verschollenen Eltern zu suchen.

    Sprachlich eindrucksvoll und dabei enorm gut lesbar siedelt Ishiguro in einem spannenden Setting an. Kein klassischer Detektiv-Roman, aber dennoch ein Roman mit Spannung und interessant angelegten Charakteren.

  11. Cover des Buches Käse (ISBN: 9783898133999)
  12. Cover des Buches Der Duft des Mangobaums (ISBN: 9783548284019)
    Jan Winter

    Der Duft des Mangobaums

     (34)
    Aktuelle Rezension von: Subidu

    Dies ist mein zweites Buch von Jan Winter. Und ich muss sagen, es gefällt mir besser, als das der erste Band der Asien-Saga von ihm. Vielleicht, weil ich mich hier wesentlich besser mit den Charakteren identifizieren kann.

    Es ist die Geschichte der jungen Alma, die vor dem zweiten Weltkrieg mit ihrem Sohn nach Malaya fährt, wo ihr Mann eine Kautschukplantage führt. Hier beginnt der Roman und die Lebensgeschichte von Alma in einer ihr unbekannten, fremden Welt.

    Dank der Karte am Ende des Buches, wußte ich genau wo Malaya lag und wo das Geschehen im Einzelnen stattfand. Aber auch Jan Winters sehr bildliche, detaillierte, faszinierende und wunderschöne Beschreibung der Gegend, der Menschen und der Kultur haben dazu beigetragen, mich schnell dort einzuleben.

     Jan Winter hat sehr einfühlsam unterschiedliche, interessante und vor allem menschliche Protagonisten und Charaktere erschaffen, die – ob sogleich sympathisch oder unsympathisch – sofort präsent waren und man mit ihnen lieben und leiden, die man hassen und schütteln konnte, die sich weiterenwickelten oder stehen geblieben sind.

    Der Versuch von Kolonisten sich anzupassen und das Land lieben zu lernen und derer, die es gar nicht erst versuchen wollten und nicht zurecht kommen im fremden Land. Aber auch das Leben der Einwohner, ihre Sehnsüchte, Konflikte und Nöte. Für alles hat Jan Winter seine Worte gefunden.

    Durch das ganze Buch entwickelte sich eine unglaubliche Dynamik und Spannung, die mich in den Bann gezogen haben.

    Aber auch die Geschichte des exotischen Malayas und deren Entwicklung, auch politisch ist bestens recherchiert und nachvollziehbar beschrieben. Die Irrungen und Wirrungen der Zeit hat der Autor sehr gut eingefangen, so dass man auch hier mitfiebern und mitleiden konnte.

    „Der Duft des Mangobaums“, ein sehr lebensnaher und bewegender Roman, gut geschrieben, zu keiner Zeit langweilig und immer für Überraschungen gut.

  13. Cover des Buches Begegnung in Samarra (ISBN: 9783423137829)
  14. Cover des Buches Violet (ISBN: 9783455007473)
    Tracy Chevalier

    Violet

     (82)
    Aktuelle Rezension von: Amilie

    Der Roman erzählt die Geschichte von Violet, die es nach dem Tod ihres Verlobten wie viele alleinstehende Frauen in England nach dem Ersten Weltkrieg wahrlich nicht leicht hat. 

    Trotzdem erfährt man, wie sie ihr Bestes gibt und den Mut nicht verliert. Sie macht immer weiter und ist dabei so genügsam, dass es teilweise schon ein bisschen wehtut.

    Durch ihre Tätigkeit bei den Stickerinnen und ihrer "Affäre" mit einem Glöckner wird das Lesen auch noch ein bisschen lehrreich und schafft so ein ganz eigenes Lebensgefühl. Während dem Lesen hatte ich das Gefühl, ganz nah an Violet und ihrem Leben dran zu sein.

    Ein schöner, aber vielleicht doch nachdenklicher Roman, den zu lesen sich wirklich lohnt!

  15. Cover des Buches Die Comedian Harmonists (ISBN: 9783453138995)
    Eberhard Fechner

    Die Comedian Harmonists

     (20)
    Aktuelle Rezension von: Queenelyza
    Ob jung oder alt, die Stücke, die die Comedian Harmonists während ihrer Karriere in den zwanziger und dreißiger Jahren aufgenommen haben, hat wohl jeder schon einmal gehört, und sei es nur im Werbefernsehen. Evergreens wie "Mein kleiner grüner Kaktus", "Veronika, der Lenz ist da" oder auch deutsche Volkslieder und klassische Stücke wurden von diesem Sextett a capella, also ohne Instrumente dargeboten und rissen das Publikum damals zu Begeisterungsstürmen hin.

    Mehr als das wusste ich bis dato über die Truppe nicht, bis mir diese Biografie in die Hände fiel. Darin werden zunächst die sechs Lebensläufe separat skizziert, in weiteren Teilen entfaltet sich dann die musikalische Geschichte der talentierten Herren. Dabei wählt der Autor einen cleveren Weg, um diese so authentisch wie möglich erzählen zu lassen. Aus diversen Interviews mit den Künsterin und ihren Frauen setzt er in O-Tönen die Geschichte zusammen, so entfallen Wertungen und Interpretationen einer fremden Person gänzlich, was dem Buch sehr zugute kommt.

    Klar war mir bewusst, in welcher Zeit die Comedian Harmonists ihre Erfolge feierten, aber erst beim Lesen der Buches entfaltete sich füür mich der ganze Schrecken des aufkommenden Naziregimes für die Künstler. Drei davon waren "Arier" und hatten nichts zu befürchten, die anderen drei wurden diskreditiert, verfolgt und bekamen Auftrittsverbot in Deutschland. Eine Katastrophe für das so eingespielte Team, künstlerisch wie menschlich. Die bedrohliche und bedrückende Stimmung, die in dieser Zeit entstand, kommt durch die Originalzitate erst so richtig rüber, und ich war des öfteren beim Lesen ziemlich bewegt und ergriffen. Unglaublich, wie Kunst und Kultur unter der Politik leiden mussten, von den Menschen ganz zu schweigen...

    Selten habe ich eine Biografie gelesen, die mich so bewegt und begeistert hat wie diese. Die Menschen hinter den Liedern sind für mich lebendig geworden, und hätte ich früher eher gesagt: "ach, diese ollen Gassenhauer", werde ich mir heute das eine oder andere Stück mit ganz anderem Wissen zu Gemüte führen. Danke an den Autor für diese grandiose Erweiterung meines Horizontes!
  16. Cover des Buches Fremde Frau (ISBN: 9783442733941)
    Pirjo Hassinen

    Fremde Frau

     (4)
    Aktuelle Rezension von: emeraldeye
    Ausnahmsweise ist es mir fast peinlich, ein Buch meiner Bibliothek hinzuzufügen. Nachdem ich mich durch den ausweglosen, grauen, aber fantastisch geschriebenen und beschriebenen Kosmos von Richard Yates Romanen hindurchgearbeitet hatte, wollte ich mit etwas leichterem Lesestoff Abstand gewinnen. Der Klappentext zu "Fremde Frau" hörte sich spannend und nicht allzu schwergängig an. Ich hätte es dabei belassen sollen. "Fremde Frau" ist ein Sammelsurium von unsympathischen, fragwürdigen Charakteren, deren Beziehung zueinander bis zum Ende des Romans unbegreiflich und flach bleibt. Eine depressive Lehrerin, die ihre biologische Uhr ticken hört und ein fremdes Kind zu ihrem Eigentum macht, ein querschnittgelähmter Manager, der nichts anderes zu tun hat, als sich seine Frau mit anderen Männern beim Sex vorzustellen und sich seitenlang damit beschäftigt, wie er wieder einmal eine reale Erektion bekommen kann. Der seine Ohnmacht und Abhängigkeit damit kompensiert, dass er die Frauen in seiner Umgebung zu demütigenden Spielen zwingt. Ein Schulrektor, der seine Familie verläßt, ohne dass es auch nur ansatzweise eine Erklärung dafür gibt. Außerdem wird in Rückblenden das Leben einer Anfang der 30iger Jahre gestorbenen Frau geschildert, die auf einem Photo, das Verna, die deprimierte Lehrerin, besitzt, abgebildet ist. Usw. Usw... "Usw" ist tatsächlich alles, was übrig geblieben ist, als ich das Buch zugeklappt habe. Und die Frage: "Was will uns die Autorin eigentlich sagen?" "Fremde Frau" ist meiner Meinung nach ein Buch, das die Welt nicht braucht!
  17. Cover des Buches Die Farben des Himmels (ISBN: 9783688102815)
    Elizabeth Edmondson

    Die Farben des Himmels

     (8)
    Aktuelle Rezension von: Die-Glimmerfeen
    Kurz vor ihrer Hochzeit entdeckt Polly Smith, dass sie gar nicht die Tochter ihrer angeblichen Eltern ist. Nun muss sie sich damit abfinden, unehelich geboren zu sein und auch einen anderen Namen zu tragen. Ein Unglück kommt selten allein und so verliert sie auch noch ihren Job als Restaurationsmalerin und erhält die Kündigung für ihr Zimmer. Ohne es zu merken, ist sie einem gefährlichen Geschäftsmann in die Quere gekommen. Kurzentschlossen nimmt sie eine Einladung nach Südfrankreich an und lernt ein ganz anderes Leben kennen.

    Dieser Gesellschaftsroman spielt zwischen den beiden Weltkriegen, vor der bezaubernden Kulisse der Côte d'Azur und herrschaftlicher Villen. Polly ist eine junge Malerin, die kurz vor ihrer Hochzeit mit einem eher langweiligen Arzt steht. Ihr ganzes bisheriges Leben wird durch die Entdeckung ihrer nicht ehelichen Geburt auf den Kopf gestellt. Sie kann kaum ihren Lebensunterhalt bestreiten und so nimmt sie die Einladung eines reichen Freundes, in die Villa seines Vaters mit bangem Herzen an. Die interessanten Charaktere sind sehr gut und bildhaft beschrieben und so kann der Leser sich gut in Polly hineinversetzen, als sie mit der snobistischen Schwester ihres Gönners konfrontiert wird, die sie mit Verachtung behandelt. Es ist die Welt der Reichen und Schönen, die es sich leisten können eine private Gemäldesammlung ihr Eigen zu nennen und in Häusern leben, die Polly nur aus Hollywoodfilmen kennt. Die Autorin verstrickt geschickt, Spannung, Romantik und den Glanz vergangener Zeiten.

    Mir hat auch dieses Buch von Elizabeth Edmondson sehr gut gefallen und es wird garantiert nicht der letzte Roman gewesen sein, den ich von ihr lesen werde.
  18. Cover des Buches Die Nightingale Schwestern: Ein Geschenk der Hoffnung (ISBN: 9783404175055)
    Donna Douglas

    Die Nightingale Schwestern: Ein Geschenk der Hoffnung

     (52)
    Aktuelle Rezension von: EngelAnni

    Auch der 5. Teil der Nightingale Schwester hat mich überzeugt. Die ganze Serie gibt einen schönen Einblick in die Krankpflege, in diesem Buch in den Jahren 1938 und 1939. Die menschlichen Geschichten mit viel Liebe stehen allerdings im Vordergrund.

    Alle Figuren sind wunderbar beschrieben und die Geschichten gefallen mir sehr gut.

    Was mir besonders gut gefällt, dass in jeden Buch anderen Figuren im Vordergrund stehen, aber die anderen auch immer wieder auftauchen.

    Ich freue mich schon auf den nächsten Teil.

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