Bücher mit dem Tag "4. fall"
109 Bücher
- Nele Neuhaus
Schneewittchen muss sterben (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 4)
(1.835)Aktuelle Rezension von: KarenAydinWorum geht es?
Tobias Sartorius kehrt nach zehn Jahren zurück in sein Heimatdorf Altenhain im Taunus. Das vergangene Jahrzehnt hat er im Gefängnis verbracht, weil er mit 20 für den Doppelmord an zwei jungen Frauen (Sophie und Stefanie, genannt Schneewittchen) verurteilt wurde. Da er in der Mordnacht einen Filmriss hatte, weiß er selbst nicht, ob er beteiligt war. Im Dorf wird sofort Stimmung gegen ihn gemacht und als dann noch ein weiteres Mädchen verschwunden ist, beginnt eine Hexenjagd. Oder war das neue Opfer dabei, aufzudecken, was damals wirklich passiert ist?
Kritik
Ich bin -mit wenigen Ausnahmen- eigentlich kein Freund von polizeilichen Ermittlern. Doch nachdem ich neulich Monster gelesen habe, und restlos begeistert war, habe ich mir nun einen weiteren (den vierten) Band aus der Reihe um die Ermittler Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff vorgenommen.
Wie auch schon bei „Monster“ ist die Handlung komplex. Das halbe Dorf scheint in die Ereignisse verwickelt zu sein. Ich habe dennoch keine Schwierigkeiten der Handlung zu folgen und die einzelnen Charaktere auseinanderzuhalten. Die Motive für Aktionen sind vielseitig, die Hintergründe von Taten vielschichtig. Das ist etwas, was Neuhaus in beiden Bänden von anderen Krimis unterscheidet. Dort gibt es oft eine Tat, ein Motiv. Neuhaus macht es uns nicht ganz so einfach. So individuell die Personen, so unterschiedlich sind die Gründe, die sie zu Taten motivieren.
Herrlich auch die Darstellung des Dorfes, in dem sich hinter einer Fassade von langweiliger Spießigkeit (die man so wahrnehmen könnte, wenn man als Besucher hineinkommt) Abgründe auftun. Die Dorfbewohner sind stets zwischen Solidarität und Feindseligkeit. Gar nicht so einfach für die Ermittler dahinterzukommen. Dabei ist der Roman auch echt spannend. Während in vielen anderen die Ermittler einfach durch die Gegend eiern, überall klingeln und nervige Fragen stellen, ist hier auch viel Handlung, viel Action und viel Spannung und – die Aufklärung des Falls liegt nicht allein an den Ermittlern, sondern eben auch an diesem Changieren zwischen Solidarität und Feindseligkeit. Der Thriller ist extrem clever konstruiert.
Ich hatte früher schonmal einen Neuhaus gelesen, das was mich seinerzeit gestört hatte, war das Privatleben der Ermittler (damals hatte Bodenstein, keine Ahnung, welcher Band, massive Babysitterprobleme, die ich nicht zu meinen machen wollte). Ich kann verstehen, dass viele das gern lesen und da auch einen Handlungsstrang über die einzelnen Bände hinweg verfolgen wollen. Damit mich so etwas interessiert, muss es schon mehr geben als Beziehungsprobleme und Bodenstein wollte ich den ganzen Band hindurch eine kleben und ihm sagen, dass er sich mal ein bisschen zusammennehmen muss. Vielleicht bin ich dazu auch einfach selbst zu unemotional. Mir passiert es nie, dass ich nur noch Rauschen höre, vor lauter Kummer blind und taub durch die Gegend tappse und nicht mehr ansprechbar bin (mir würde das auch, ehrlich gestanden, medizinisch Angst machen).
Gut, aber das konnte ich auch prima überblättern.
Als Krimi ist „Schneewittchen muss sterben“ einfach nur sehr sehr gut. Man kann alle Motive sehr gut nachvollziehen. Bei Monster hat Neuhaus aber vergleichsweise nochmal zugelegt, weil sie eine moralische Grauzone aufgemacht hat und auch einige Elemente eingebaut hat, die ich aus anderen Thrillern nicht kannte.
Also insgesamt ein absolut lohnenswerter Mordsspaß!
- Marlies Ferber
Null-Null-Siebzig, Truthahn, Mord und Christmas Pudding
(43)Aktuelle Rezension von: Eggi1972Irgendwie wollte ich erst nicht recht an Marlies Ferbers Krimi. Mag sein, dass ich die gute Geschichte von Agent 0070 und dem Mord in Hangzhou nicht verwässern wollte. Oder mir war im September noch nicht nach Weihnachtskrimis. Wobei mich Themen mit Essen immer wieder magisch anziehen. Was auch immer – Ostern erschien mir nun genau die richtige Zeit.
Also habe ich mich nun an einen weiteren Krimi mit Agent 0070 und seiner Sheila gewagt und diesmal lernte ich die beiden noch etwas besser kennen. Der Leser erfährt, dass Sheila eine Frau ist, die gerne andere versorgt und sehr vertrauensselig ist. Das merkt man daran, dass sie sogar einen lang verschollenen Schulfreund aufnimmt, welcher im Verdacht steht seine Frau ermordet zu haben.
Man merkt auch, welche Oma Qualitäten Sheila hat, die ich im dritten Band der Reihe den ich gelesen habe noch nicht erkennen konnte, aber diesmal in bestimmten Situationen immer mehr zu Tage kommen.
Dem entgegen steht der etwas eigenbrötlerische James, der durch seine Tätigkeit als Geheimagent keine oder nur wenige soziale Kontakte geknüpft hat. Er wirkt manchmal etwas hölzern, wird aber von Sheila immer wieder mitgerissen. Wie zum Beispiel dieses Theaterstück, wo sie ihn mehr oder weniger zwingt dabei mitzumachen.
Alles in allem kommt das Paar immer wieder in skurrile Situationen und man merkt, wie wenig Rentner in unserer Gesellschaft ernst genommen werden. Es gab einige Situation, wo James eher belächelt und nicht ernst genommen wurde, so zum Beispiel wo er gegenüber der Polizei den Verdacht geäußert hat, dass Rosalind auf dem Friedhof umgebracht wurde.
Alles in allem ist es ein Krimi, den man gerne auch außerhalb der winterlichen Zeiten lesen kann und es nicht gerade auf Weihnachten zugeht! Es ist ein Krimi, welcher auch in der guten alte Englischen Tradition stehen könnte. Miss Marple lässt grüßen. Er ist wie der Mord in Hangzhou intelligent geschrieben und man kann ihm gut folgen, wobei ich mir gewünscht hätte dass der „Gordische Knoten“ den Frau Ferber geflochten hat noch etwas länger ungelöst geblieben wäre.
Zum Ende ging es mir, wie so oft, doch zu schnell und ich hätte gerne noch ein paar Seiten mehr erlebt wie James das ganze auflöst - zumal ich den beiden sehr gerne über die Schulter sehe, wie sie so manche Situationen meistern. Und ich kann eines sagen, es gibt so einige Situationen in ihrem Alltag wo man merkt, dass es zu zweit immer etwas besser geht als alleine.
Ich freue mich jedenfalls schon auf den nächsten Band, denn ich möchte diese Beiden wirklich noch eine Weile verfolgen und mit ihnen alt werden. Ich denke, Frau Ferber fällt bestimmt noch die ein oder andere Geschichte mit den etwas älteren Herrschaften ein.
- Simon Beckett
Verwesung
(1.905)Aktuelle Rezension von: Anja2024Kurzzusammenfassung (ohne Spoiler):
David Hunter, der sich nach den traumatischen Erlebnissen eines früheren Falls aus der Arbeit zurückgezogen hat, wird von seinem alten Freund gebeten, bei der Untersuchung eines grausigen Mordes zu helfen. Ein verstümmelter Körper wird in einem abgelegenen Landhaus gefunden – eine Leiche, die extrem schnell verwest ist und für Hunter eine Herausforderung darstellt. Während er mit seinen eigenen psychischen Belastungen kämpft, deckt Hunter immer mehr dunkle Geheimnisse auf, die ihn nicht nur mit der Vergangenheit konfrontieren, sondern ihn auch in tödliche Gefahr bringen.Meine Meinung:
Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen, aber die ersten zwei Drittel sind weniger spannend, als man es von einem Thriller erwarten würde. Erst im letzten Drittel zieht die Handlung ordentlich an und sorgt für einige packende Momente. Dennoch fand ich das Buch sehr vorhersehbar – wer genau aufpasst, erkennt die Wendungen frühzeitig. Besonders in den dramatischeren Szenen wirkt die Handlung manchmal unrealistisch, was die Spannung etwas trübt. Insgesamt ist es ein solides Buch, das sich gut lesen lässt, aber nicht ganz überzeugen kann, wenn man auf überraschende Wendungen und realistische Entwicklungen hofft. - Ben Aaronovitch
Der böse Ort
(449)Aktuelle Rezension von: juniaWie kam ich zu diesem Buch?
Durch Zufall wurde ich bereits vor langer Zeit auf die Reihe bzw. den Autor aufmerksam. Ich hatte damals auch einige Bücher der Reihe gelesen. Nachdem der Rest dann einige Zeit im Bücherregal vor sich hin schlummerte, startet nun der Re-Read und das Schmökern der ganzen Reihe.
Wie finde ich Cover und Titel?
Die Cover waren es, die mich vor zehn Jahren angesprochen haben und das tun sie immer noch. Das Taschenbuch hat eine Art Prägung, man kann die Schrift fühlen. Der Titel passt auch.
Um was geht’s?
Auf den Inhalt gehe ich an dieser Stelle nicht allzu detailliert ein, den Klappentext könnt ihr ja selbst lesen, und eine Zusammenfassung des Buches muss ja nun nicht in die Rezension. Lasst euch aber gesagt sein, dass so einiges passiert in der Welt von Peter Grant, seines Zeichens Magielehrling, offiziell in der Abteilung für Spezialermittlungen bei Inspector Thomas Nightingale. Mittlerweile haben Charaktere und Leser sich in das Setting eingefunden, das echt süchtig macht, und schon gibt es einen neuen, selbstverständlich übernatürlichen Fall, sehr komplex und mit überraschendem Ende. Ich bin gespannt, wie es in Band 5 weitergeht. Auch hier wurde das Hörbuch extrem gekürzt. Wer es hat, sollte lieber das Buch lesen. Es fehlen natürlich keine kriegsentscheidenden Fakten, aber die Kürzung nimmt schon viel Flair der Geschichte und vor allem den Humor.
Wie ist es geschrieben?
Es handelt sich um den 4. Teil einer Serie, und ich hatte keine Probleme, wieder in die Rahmenhandlung einzutauchen. Ich war ja auch gleich angefixt und wollte wissen, wie es weitergeht. Es wird zwar immer wieder Bezug auf die vorherigen Bände genommen, Quereinsteiger dürften es aber schwer haben, die Zusammenhänge zu erfassen. Der Schreibstil ist locker-flockig und zügig zu lesen, der Ausdruck ist gut und leicht zu verstehen. Sehr gut gefällt mir, dass der Roman in der Ich-Form (von Peter) geschrieben ist, man versucht sich gleich mit dem Protagonisten zu identifizieren und ist irgendwie näher dran am Geschehen. Die Beschreibungen sind nicht zu ausschweifend, aber detailliert und bildhaft genug, um gleich in der Story zu sein. Die Gegebenheiten konnte ich mir sehr gut vorstellen. Ein fast beiläufig eingestreuter schwarzer und trockener Humor rundet das Ganze ein wenig ab und trifft genau meinen Geschmack. Ja, man muss schon ziemlich schmunzeln beim Lesen.
Wer spielt mit?
Die Charaktere und deren Entwicklung sind gut gezeichnet. Ich habe sie kennengelernt, ich habe mitgefiebert und mitgelitten. Die Stimme des Sprechers finde ich echt gut. Er liest recht zügig, was ich sehr mag, dennoch sind die Hörbücher – wie erwähnt – extrem gekürzt.
Mein Fazit?
Das Buch hat mir mit seinen aberwitzigen Dialogen sehr gut gefallen, somit erhält es von mir 5 von 5 Sternchen und kann guten Gewissens weiterempfohlen werden. Es wird nicht das letzte Buch des Autors sein, das ich lese. Die Reihe steht zum Glück fast lückenlos und lesebereit im Regal.
- Volker Kutscher
Die Akte Vaterland
(143)Aktuelle Rezension von: pw1Ich arbeite mich weiter durch diese Serie um Gereon Rath und es macht mir bisher bei jedem Buch Spaß.
Bei diesem musste ich nicht mit einer Verfilmung vergleichen, denn bis heute sind nur die ersten drei Bände verfilmt worden. Dabei wurde jedoch so viel verfremdet, dass Bücher und Filme nicht mehr sehr viel gemeinsam haben.
Hier war ich nun etwas entspannter.
Dieser Band spielt zum Teil im heutigen Polen, in einer Gegend, die damals noch zu Deutschland gehörte, obwohl sie komplett von polnischem Staatsgebiet umschlossen war. (Masuren bzw. das Städtchen Treuburg - heute Olecko). Das wusste ich vorher nicht. So hat dieses Buch nicht nur meiner Unterhaltung, sondern auch meiner Weiterbildung, gedient - auf eine lockere und interessante Art und Weise. Da kann sich so mancher Geschichtslehrer mal eine Scheibe von abschneiden.
Zurück zum Roman. Was mir nach nun inzwischen vier Bänden dieser Reihe positiv aufgefallen ist, ist, dass jedes Buch irgendwie anders ist als die vorherigen. Kein einheitliches Schema, dass sich durch alle Teile zieht. Und genau das begrüße ich, denn ich möchte immer wieder aufs Neue überrascht werden. Auch der Kriminalfall und dessen Auflösung hat mir gefallen. So bin ich also neben der Geschichtsstunde auch unterhaltungstechnisch voll auf meine Kosten gekommen.
Auch wie sich die Protagonisten weiterentwickelt haben, war schön zu lesen.
Kann dieses Buch nur empfehlen. Ich werde diese Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen.
- Karin Slaughter
Schattenblume
(974)Aktuelle Rezension von: Buecherwuermchen_1990Das Cover ist düster gestaltet, aber ich finde es sehr passend zur Geschichte.
Eine Geiselnahme hält ganz Heartsdale in Atem. Beim Überfall auf die Polizeistation wurden mehrere Polizisten getötet und verletzt. Zu dem befindet sich eine Schulklasse und die Kinderärztin Sara Linton im Gebäude. Sara versucht alles um die Kinder zu beruhigen und ihrem geliebtem Jeffrey das Leben zu retten. Zeitgleich versuchen Lena Adams und Frank die Identität der Täter und das Motiv herausfinden.
Die Geiselnehmer stellen keine Forderungen. Was wollen sie dann wirklich?
Der Schreibstil ist wie immer sehr angenehm zu lesen, emotional und spannend. Der Anfang war mir etwas zu verwirrend, aber sobald ich den Zusammenhang verstanden habe, hat die Autorin es geschafft einen Spannungsbogen zu erschaffen und diesen bis zum Ende hin zu behalten.
In dieser Geschichte switcht Karin Slaughter zwischen heute und der Vergangenheit hin und her, was jedoch sehr gut getrennt ist und damit überhaupt kein Problem darstellt.
Die Autorin nimmt sich sehr viel Zeit die einzelnen Charaktere in die Tiefe zu beschreiben und man hat das Gefühl die Charakter wirklich zu kennen.
Sara Linton ist eine sehr starke Persönlichkeit und sie lässt sich nicht unterkriegen. Sie weiss was sie will und versucht das zu erreichen, bis sie es geschafft hat, verliert dabei jedoch Recht und Falsch nicht aus den Augen.
Jeffrey Tolliver hat eine schlimme Kindheit hinter sich und wusste jedoch bereits als Jugendlicher, dass er etwas aus sich machen muss, wenn er aus seiner kleinen Heimatsstadt kommen will. In den vorherigen 3 Bänden erschien Jeffrey vorallem sehr selbstsicher und manchmal etwas arrogant, doch in diesem Band lernt man seine Vergangenheit kennen und lernt damit den Hintergrund seiner Geschichte kennen.
Alles in allem ein sehr spannendes Büch über die Vergangenheit und eine Geiselnahme.
- Klaus-Peter Wolf
Ostfriesensünde
(190)Aktuelle Rezension von: Buecherwurm_LaraZum vierten Mal ermittelt Ann-Kathrin Klaasen in diesem Buch.
Irgend jemand scheint junge Frauen einzumauern um sie jämmerlich hinter einer Wand sterben zu lassen. Warum? Wer ist der ‚Maurer‘? Was will er bezwecken? Die extra eingerichtete SOKO will unbedingt die mittlerweile nicht mehr unbekannte Ann-Kathrin Klaasen für sich gewinnen.
Gleichzeitig verdichten sich die Hinweise zum Tod von Ann-Kathrins Vater plötzlich, und die Kommissarin kann gar nicht anders als diesen Hinweisen zu folgen… auch wenn sie immer weniger mag was sie da herausfinden soll. Wird sie endlich die Mörder ihres Vaters ihrer gerechten Strafe zuführen können?Klaus-Peter Wolf wartet mal wieder mit einem eigentlich sehr schönen Krimi in Ostfriesland auf. Die Sprache ist typisch für ihn, relativ einfach gehalten, aber nie völlig unpassend oder zu einfach.
Sehr schön ist auch dieses Mal wieder der Blick in den Kopf des Täters – oder in diesem Fall sogar in die Köpfe der Täter. Immer eine schöne Abwechslung mal zu sehen, was so passiert während die Polizei noch im dunklen tappt.
Leider habe ich dieses Mal aber wesentlich mehr zu meckern als sonst, denn dieses Mal werden hier irgendwie glatt zwei Fälle in einem abgehandelt – und leider fühlt es sich teilweise nicht nach viel mehr als schnellem abhandeln an. Mal wieder drängt sich Ann-Kathrin mit ihrem privaten Kreuzzug stark ins Rampenlicht, handelt unüberlegt und sicher nicht korrekt. Dabei verdrängt sie den eigentlich sehr interessanten Fall des ‚Maurers‘ irgendwie sehr. Die extra gebildete SOKO bringt eigentlich neue Charaktere in die alt bekannten Teams ein, die sicher für viel Abwechselung hätten sorgen können – wenn man ihnen denn die Chance dazu gegeben hätte! So ist es leider irgendwie mal wieder viel das gleiche und mal wieder geht es irgendwie vor allem um Ann-Kathrins Vater. Davon habe ich mittlerweile aber wirklich genug gehört.
Beide Handlungsstränge hätten ganz sicher nicht wenig Potential, da will ich gar nichts gegen sagen, aber so ist irgendwie bei beiden viel verschenkt worden. Schon vorher war das Drama um den toten Vater und den damaligen Banküberfall immer wieder stark im Fokus der Handlung wo er gar nichts zu suchen hatte, aber dieses Mal wird es wirklich extrem. Ich denke mit langsamerem Aufbau und längerem hinarbeiten hätte das sicher eine Spannende Geschichte werden können – mit einen eigenen Buch, in dem am besten das ganze Team endgültig diesem speziellen Fall nachgeht. In diesem Buch hätte es um den ‚Maurer‘ gehen sollen. So hatte ich das Gefühl das beides zu kurz gekommen ist!
Die Charaktere scheinen sich nicht zu sehr zu entwickeln. Rupert ist vor allem anstrengend und Ann-Kathrin ist auch nicht so ganz sauber. Man hört irgendwie immer wieder das selbe. Liegt das nur daran, dass ich diese Bücher so schnell nacheinander lese, oder ist das tatsächlich ein grundsätzliches Problem? Ganz sicher bin ich mir nicht. Ich verstehe auch, dass dies Bücher für Leute verständlich sein sollen, die die anderen Teile der Reihe nicht kennen, daher habe ich nicht einmal etwas dagegen Hintergründe und Erklärungen zu Charakteren immer mal wieder zu lese, das ist völlig in Ordnung, aber es sollte halt auch immer mal was neues dabei rüber kommen.
Es ist auf jeden Fall mehr ein Krimi für zwischendurch, nichts mit richtig viel Tiefgang, aber das ist ja auch nicht unüblich für diese Bücher und auch nicht schlecht.
Trotzdem mag ich das nordener Urlaubsgefühl das hier aufkommt, und beide Handlungen bieten eigentlich viele Möglichkeiten. Es wird zum Ende auf jeden Fall in beiden Fällen spannend, es ist auch nicht schlecht geschrieben. Leider wird hier einiges Potential verschenkt, hier und da hätte es mehr Tiefgang geben können.
Ich habe aber die Hoffnung, dass es dafür jetzt in Zukunft besser werden könnte. Vielleicht ein bisschen weniger Ann-Kathrin privat in Alleingängen und mehr Fokus auf Ermittlungsarbeiten. Mal sehen!Dieses Mal nur 3/5 Sternen von mir. Leider halt dieses Mal nicht so recht überzeugend, nicht ganz das Niveau welches ich erwartet hatte.
- Max Bentow
Das Hexenmädchen
(296)Aktuelle Rezension von: Cla1802Nils Trojan und sein Team werden an einen Tatort gerufen, den Anblick den sie antreffen ist grauenhaft. Das Opfer an Händen und Füssen gefesselt mit dem Gesicht auf dem Rost im Backofen. Die Ermittlungen beginnen, doch schon werden die nächsten Mordopfer gefunden. Zeitgleich verschwinden zwei kleine Mädchen. Je weiter die Ermittlungen vorzuschreiten stellt sich Trojan die Frage; hängen die Morde und das Verschwinden der beiden Mädchen nicht doch zusammen?
Für mich persönlich ist das Hexenmädchen der „schlechteste“ Teil der Nils Trojan Reihe. Es war teilweise sehr wirr geschrieben. Für mich ergaben viele Sachen erst am Ende des Buches Sinn. Auch mit den Protagonisten wurde ich dieses Mal leider gar nicht warm. Der Schreibstiel wie auch die Kapitellänge waren auch hier wieder sehr angenehm zu lesen.
- Jutta Profijt
Kühlfach betreten verboten
(81)Aktuelle Rezension von: Thommy28Einen kurzen Blick auf das Geschehen ermöglicht die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Meine persönliche Meinung:
Der vierteil Teil der Reihe schließt sich inhaltlich an die Vorgängerbände an. Der treue Reihenleser kennt daher die Haupt-Protagonisten ja bereits sehr gut und hat diese ins Herz geschlossen. Neue Figuren sind diesmal auch wieder hinzu gekommen. Insbesondere die vier Kinder--Geisterchen, die die Protagonisten ordentlich auf Trab halten.
Dazu kommt auch noch ein Kriminalfall, den es zu klären gilt. Also ist jede Menge Action angesagt. Die Geschichte ist wieder sehr gut aufgebaut und kann den Leser in seinen Bann ziehen. Die herrlich schrägen Dialoge und komischen Verwicklungen tragen das Ihre dazu bei, aus dem Buch ein tolles Leseerlebnis zu machen.Endlich mal ein Buch (und eine Reihe) die sich positiv vom üblichen Krimi-Einerlei abhebt.
Ich freue mich schon sehr auf den fünften - und damit abschließenden - Band...!
- Tess Gerritsen
Schwesternmord
(1.017)Aktuelle Rezension von: Tanja_WueDiese Reihe von der Autorin finde ich einfach klasse. Jedes Buch, das ich bislang gelesen hat, hat mich nicht enttäuscht und in diesem Teil erfährt Maura, dass sie eine Schwester hat. Eine Zwillingsschwester und was sich mit dem Tod und allem zu tun hat, spitzt sich da immer mehr zu. Parallel passiert da auch noch einiges. Zwischendrin hat es ein bisschen gedauert aber dann kam es, toll.
Eine Empfehlung für dieses Buch und diese Reihe!
- Volker Klüpfel und Michael Kobr
Laienspiel
(419)Aktuelle Rezension von: JessisBuchwelt„Laienspiel“ von Volker Klüpfel und Michael Kobr ist ein Krimi, der dir nicht nur spannende Ermittlungen bietet, sondern dich auch durch seine humorvollen und teils skurrilen Szenen bestens unterhält. Als Leser wirst du von Hauptkommissar Kluftinger, der sich selbst durch die verrücktesten Situationen manövriert, direkt in das beschauliche Allgäu gezogen.
Dieses Mal hat es Klufti mit Terrorismus zu tun. Ja, du hast richtig gehört, Terrorismus im Allgäu! Ein Unbekannter, der unter Terrorverdacht steht, erschießt sich vor der österreichischen Polizei und plötzlich steht die ganze Region Kopf. Da muss natürlich das BKA, die österreichische Polizei und ein sichtlich überforderter Kluftinger ran. Die Zusammenarbeit mit dem arroganten österreichischen Kollegen Bydlinski bringt die nötige Würze in die Geschichte, und du wirst dich dabei erwischen, wie du lauthals über ihre Wortgefechte lachst.
Aber was wäre ein Kluftinger-Krimi ohne die charmanten, privaten Verwicklungen unseres Lieblingskommissars? Klufti muss sich mit einem Tanzkurs herumärgern – und das mit niemand Geringerem als seinem Erzrivalen Dr. Langhammer! Die beiden auf dem Tanzparkett sind eine absolute Lachnummer und geben dem Begriff „Tanzen wie auf rohen Eiern“ eine ganz neue Bedeutung.
Dann ist da noch die Freilichtinszenierung von „Wilhelm Tell“, bei der Kluftinger eine Rolle übernehmen soll. Allein die Vorstellung, ihn im Tell-Kostüm zu sehen, reicht aus, um mir ein breites Grinsen aufs Gesicht zu zaubern. Die Autoren haben hier einige grandiose Szenen geschaffen, in denen sich Klufti in seinen Kostümen verheddert und von seinen Kollegen aufgezogen wird.
Ein Highlight ist die Episode, in der Kluftinger einen rosa Smart mit „Manner“-Aufdruck fährt – ein echtes Desaster für seinen Stolz und eine Quelle unendlicher Heiterkeit für seine Umgebung. Und dann wird auch noch sein heißgeliebter Passat geklaut, was ihm schwer zu schaffen macht. Wie er diese Misere löst, werde ich dir nicht verraten, aber es ist definitiv eine seiner charmantesten Aktionen.
Das Buch ist durch und durch unterhaltsam, auch wenn man den Täter vielleicht schon etwas früh erahnen kann. Der Countdown, der das Buch in Kapitel gliedert, hält die Spannung bis zum Ende hoch. „Laienspiel“ ist ein gelungenes Zusammenspiel aus Spannung, Humor und den liebenswert-chaotischen Momenten eines Allgäuer Kommissars.
- Edda Minck
Ausgeträllert
(20)Aktuelle Rezension von: markus1708Dritter Band rund um Maggie Abendroth, gescheitert als Drehbuchautorin mit Schreibblockade und daher nach Bochum übergesiedelt. Dort schlägt sie sich mit allerlei Gelegenheitsjobs durch und stolpert immer wieder in Mordfälle, die sie mit Witz, List und der Hilfe Ihrer Freunde aufzulösen mithilft.
Im aktuellen Band jobbt sie bei einem Catering-Unternehmen dass unter anderem auf einem Mittelaltermarkt einen Ochsen braten soll. Doch am Tag der Eröffnung ist statt des Ochsen der Chef auf dem Drehspieß, das Zelt fliegt in die Luft und Maggie ist mal wieder mittendrin. Aber das ist noch nicht alles, denn plötzlich findet sich Maggie in der Rolle als Leiterin des Catering wieder, sie soll ein großes Projekt betreuen: Das Comeback einer Sängerin und die große Aftershow-Party sollen von ihr mit leckerem Essen versorgt werden. WIe gut, dass Raoul, katalanischer Koch im Cafe Madrid (!) gerade frei ist. Und dann gibt es noch das aus den vorigen Bänden bereits bekannte Ensemble aus Freunden und Helfern: Matti (der finnische Bestatter), Oma Berti (Kioskbesitzerin) und Oma von Winnie Blaschke (Ermittler der Mordkommission), Elli (die nach Jahren auf dem Kiez eine bürgerliche Existenz beginnen will) und, und, und ….
Alle Charaktere sind liebevoll gezeichnet, die Krimistory ist die bislang spannendste der bisherigen drei Bände. Man rätselt bis zum überraschenden Ende mit, wer es denn wohl getan haben könnte und warum – und ist doch überrascht. Ich war es zumindest, und vergebe daher gerne vier von fünf Sternen.
- Alan Bradley
Flavia de Luce 4 - Vorhang auf für eine Leiche
(330)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraAktuell lese ich viele verschiedene Bücher durcheinander. Meine Rezension zur Lesechallenge im September habe ich zum Beispiel noch vor der für den August veröffentlicht. Deswegen bin ich froh, zumindest eine Konstante in meinem Leseleben zu haben: Flavia de Luce. „Vorhang auf für eine Leiche“ ist der 2012 auf Deutsch erschienene vierte Band der Detektivroman-Reihe. Ich habe die naseweise Flavia mit ihrer Leidenschaft für Chemie, Tod und Gifte direkt ins Herz geschlossen. Auch dieses Mal gibt es wieder einen spannenden Mordfall auf ihrem Familienanwesen, den Flavia noch vor der Polizei lösen will. Macht euch gefasst auf einen filmreifen Mord!
Im Dezember 1950 schneit es ordentlich im englischen Dorf Bishop’s Lacey. Weihnachten steht vor der Tür und das Herrenhaus Buckshaw, in dem die elfjährige Flavia de Luce mit ihrem Vater, ihren beiden älteren Schwestern Ophelia und Daphne sowie den Hausangestellten Mrs. Mullet und dem Gärtner Dogger lebt, ist fast eingeschneit. Doch Ruhe und Besinnlichkeit gibt es vorerst nicht, da eine Filmcrew auf Buckshaw Einzug hält, die dort „Der Schrei des Raben“ drehen will. Flavias Vater Haviland erhofft sich davon, die finanzielle Lage der Familie etwas zu verbessern. Auch Flavia ist ganz begeistert, Filmstars wie den Schauspieler Desmond Duncan oder die weltberühmte Phyllis Wyvern auf ihrem Anwesen zu Gast zu haben. Ihre Schwester Ophelia versucht sogar, in dem Film eine Komparsenrolle zu ergattern. Doch dann wird Phyllis Wyvern mit einer Filmrolle erdrosselt aufgefunden. Flavia macht sich umgehend auf die Suche nach dem Mörder, denn sie weiß, dass er als Teil der Filmcrew unter ihrem Dach lebt.
„Nasskalte Nebelranken erhoben sich vom Eis wie gepeinigte Seelen, die ihre leibliche Hülle verließen.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels. Da Flavia wie gewohnt im Präteritum aus der Ich-Perspektive berichtet, merkt man ihr hier bereits ihre Leidenschaft fürs Morbide an. In der ersten Szene träumt Flavia davon, die eiskalte Bildergalerie auf Buckshaw geflutet zu haben, um darin Schlittschuh laufen zu können. Gerade in dem Moment, in dem man sich denken könnte, dass Flavia nun zu weit gegangen ist, wacht sie auf. Flavias Pirouetten auf dem Eis waren bloß ein Traum, auch wenn es bei ihr tatsächlich Winter ist. Mit etwas mehr als 300 Seiten und 22 Kapiteln sowie einem Epilog, der als „Nachspiel“ bezeichnet wird, ist der vierte Band von Flavia de Luce bisher ihr kürzestes Abenteuer. Der Geschichte geht ein Auszug aus Alfred Tennysons Ballade „Die Dame von Shalott“ voran, die hier wahrscheinlich auf das Mordopfer gemünzt ist.
Neben Flavia gehört auch ihre zweitälteste Schwester Daphne, kurz Daffy, zum Inventar von Buckshaw. Sie hat sich mit ihrer ältesten Schwester Ophelia verbrüdert, oder vielmehr verschwestert, um Flavia zu ärgern. Während Flavia also die Ausgeschlossene ist, verbringen Daphne und Ophelia viel Zeit zusammen. Sie ist 13 Jahre alt und ihr wachsen, wie Flavia frech erwähnt, gerade erst Brüste. Sie hat mausbraunes Haar und dieselben blauen Augen wie ihre beiden Schwestern auch, doch Flavia beschreibt Daphne neben ihrer hübschen Schwester Feely eher als Mauerblümchen. Während Ophelias Leidenschaft das Musizieren ist, ist es bei Daphne die Literatur. Sie hat meistens ein Buch in der Hand, hält sich oft in der Bibliothek auf und wird nur ungern beim Lesen gestört. Auch wenn sie Flavia nicht besonders mag, ist doch Ophelia die treibende Kraft hinter den Schikanen. Daphne spielt einfach nur mit. Deswegen traut sich Flavia auch manchmal, wie bspw. in Band 3, Daphne um Rat zu fragen. Denn von Daphnes Wissen über Vokabular und Kultur kann Flavia noch so manches lernen. Das Verhältnis zwischen Flavia und Daffy mag also schlecht sein, aber nicht so schlecht wie das zu Ophelia. In diesem Band spielt Daphne sogar eine etwas größere Rolle und Flavia beginnt, sie mit anderen Augen zu sehen.
Bradleys Schreibstil ist lebendig, elegant und detailreich. Die Sprache ist an Flavias Persönlichkeit angepasst, die einerseits kindlich verspielt, andererseits auch raffiniert ist. Die ungewöhnlich komplexen oder reifen Ausdrücke, die Flavia verwendet, spiegeln ihren Bildungsstand sowie ihr außergewöhnliches Interesse an Chemie wider. Das Tempo ist perfekt gewählt, sodass sich „Vorhang auf für eine Leiche“ schnell zu einem Pageturner entwickelt. Humorvolle Szenen, wie Flavias Versuch, den Weihnachtsmann mit selbstgemachten Leim zu fangen, um ihren Schwestern zu beweisen, dass es ihn doch gibt, wechseln sich mit Nachforschungen zu einem spannenden Mordfall ab. Das verleiht dieser Reihe ihren ganz besonderen Charme. Bradley gelingt es wunderbar, diese verschiedenen Aspekte miteinander zu verweben, um so eine liebenswürdige Geschichte zu kreieren. Auch die weihnachtliche Atmosphäre in dem zugeschneiten, zugigen und in die Jahre gekommenen Anwesen, über dem das düstere Geheimnis eines Mordes schwebt, ist sehr einnehmend.
Der Mordfall lädt wie immer zum Miträtseln ein. Wer hatte ein Motiv? Wer hatte die Gelegenheit, den Mord zu begehen? War es vielleicht der Regisseur Val Lampman, den Flavia beim Streit mit Phyllis beobachtet hat? Oder die Regieassistentin Marion Trodd, die Flavia ein wenig unheimlich findet? Oder war es Phyllis‘ Assistentin Bun Keats, die von Phyllis herablassend herumkommandiert wurde? Vielleicht war es aber auch der Elektriker Gil Crawford, dem Phyllis vor versammeltem Publikum eine schallende Ohrfeige verpasst hat. Schnell wird klar, dass der gefeierte Filmstar bei ihrer Crew nicht gerade beliebt war und dass es mehrere Leute gab, die sie gerne losgeworden wären.
Einziger kleiner Kritikpunkt ist für mich, dass die Leiche erst ab etwa der Hälfte des Buches gefunden wird. Die Suche nach dem Mörder geht also erst dann richtig los. Die erste Hälfte besteht ansonsten aus der Exposition der vielköpfigen Filmcrew und den Beziehungen untereinander, sodass die eigentliche Einleitung bereits die Hälfte des Romans einnimmt. Entsprechend zügig wird dann auch der Mordfall abgehandelt, ähnlich wie bereits im zweiten Band „Mord ist kein Kinderspiel“. Vielleicht hätte dem Buch etwas mehr Umfang sogar ganz gut getan. Das ist allerdings Meckern auf hohem Niveau.
Das Ende bietet einen packenden Showdown, der mich das Buch nicht mehr weglegen lassen hat. Mit meiner Vermutung, wer der Mörder ist, hatte ich zumindest teilweise recht. Eine Sache hatte ich dabei übersehen. Für mich war dies der beste Fall seit „Mord im Gurkenbeet“.
Es ist schwer in Worte zu fassen, wie sehr mir die Flavia de Luce-Reihe von Alan Bradley bereits ans Herz gewachsen ist. Der großartige Schreibstil und die einzigartige Protagonistin, die auf ganz charmante Weise Dorfmorde im Jahr 1950 löst, machen die Detektivroman-Reihe zu einem absoluten Geheimtipp. Es sind nicht nur die charakterstarken Nebenfiguren, sondern auch der clevere Humor und die Referenzen auf historische Persönlichkeiten und Chemikalien, die ihr so einen Mehrwert geben. Auch „Vorhang auf für eine Leiche“ ist da keine Ausnahme. Die Mischung aus verschneitem Adelshaus als Setting mit der angestaubten Nostalgie alter Schwarzweiß-Filme macht den vierten Band genauso genial wie den ersten. Zwar liegt zwischen dem Auffinden der Leiche und der Auflösung nur wenig Erzählzeit. Abgesehen davon war dieses Buch aber richtiges Highlight für mich, wie ich es nur selten empfinde. Deswegen erhält Band 4 von Flavia de Luce von mir alle fünf Federn. Ich kann den nächsten Band „Schlussakkord für einen Mord“ kaum erwarten!
- Henning Mankell
Der Mann, der lächelte
(570)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderKurt Wallander möchte eigentlich seinen Dienst quittieren. Bei einem Spaziergang am Strand trifft er auf einen Bekannten und dieser bittet ihn den tödlichen Unfall seines Vaters zu untersuchen. Wallander lehnt dies ab. Wenig später wird aber der Bekannte ermordet und es gibt eine weitere Leiche und Wallander steigt wieder in den Dienst ein. Immer tiefer graben sie sich in den Fall und es geht um wirtschaftliche Machenschaften und einen ]lächelnden[ Mörder. Solide, spannend erzählt. Wallander wirkt zu oft abgestürzt und irgendwie kaputt. Die seelischen Kämpfe kommen etwas zu kurz finde ich und der Fall ist einfach herunter gespuhlt.
- Andrea Schacht
Die elfte Jungfrau
(108)Aktuelle Rezension von: WolfhoundDieses Mal wird Almut nur bedingt von Ivo unterstützt, denn dieser wird von seinem Abt in anderer Angelegenheit abberufen. Dennoch unterstützt er Almut auf seine Weise bei ihren Nachforschungen.
Ich mag die Atmosphäre, die Andrea Schacht in jedem Buch der Reihe kreiert. Sie schafft es auf unterhaltsame Weise Glaube und Verbrechen miteinander zu verbinden ohne dass es übertrieben ist.
Vom Prinzip her verlaufen die Bücher der Reihe immer nach dem gleichen Schema ab und dennoch konnte mich dieser Band wieder begeistern. Es schwang eine besondere Spannjng mit, nicht nur bezüglich des Kriminalfalls, auch im Hinblick auf die Beziehung zwischen Almut und Ivo.
Meister Krudener fand ich wieder einmal sehr besonders und es hat mich sehr gefreut, endlich mehr von seiner und auch Ivos Geschichte zu erfahren.
Jetzt bin ich sehr gespannt, was der letzte Teil noch für mich bereithält.
- Georges Simenon
Maigret und der Treidler der 'Providence'
(28)Aktuelle Rezension von: SokratesMaigret wird an eine alte Schleuse gerufen, in deren Nähe eine reich gekleidete Dame von Welt ermordet in einer Scheune aufgefunden wurde. Mit ihr in der Scheune stand nur ein handzahmes Pferd, das noch nicht einmal angebunden war. Was hatte sie dort verloren? Was wollte sie entlang der Wasserstraßen, auf denen nur raubeinige und zwielichtige Kapitäne ihr Unwesen treiben? – Maigret kämpft sich durch Matsch, brackiges Wasser, Regen und illustre Gestalten. - Cilla Börjlind
Schlaflied
(154)Aktuelle Rezension von: BookLookerDas schwedische Ermittlerteam sucht den Mörder eines kleinen Jungen, der wie es sich später rausstellt ein Obdachloser war. Doch wer hat es nötig einen obdachlosen, kleinen, unschuldigen Jungen auf brutale Weise zu töten und im Wald zu verscharen?
Und was hat die aktuelle Flüchtlingskrise damit zu tun? Ist das nur eine Hintergrundgeschichte?
Und welchen Bezug hat die prostituierte Muriel mit dem aufgegabelten Flüchtlingskind zur Geschichte des ermordeten Jungen?
Die Spur führt die Ermittler bis in die Abwasserkanalisation von Bukarest.
Am Anfang des Kriminialromans ist vieles noch sehr unklar, was die vielen Fragezeichen in der Inhaltzusammenfassung zeigen. Doch zum Ende hin lichtet sich alles etwas.
Meiner Meinung nach war der Krimi sehr interessant und ein Spannungsbogen war über die ganze Lektüre hinweg auch vorhanden, weil sich der Rezipient noch sehr unsicher ist, wie alles zusammenpasst.
Die Charaktere waren sehr gut ausgeschmückt und boten viel Platz für Identifikationen.
Auch der Title in Verbindung mit dem Cover klingt auf den ersten Blick sehr interessant aus und lädt zum Lesen ein.
Insgesamt ein gelungener Kriminalroman, den ich nicht ein zweites Mal lesen würde, aber definitiv weiter empfehlen würde. - Janet Evanovich
Aller guten Dinge sind vier
(206)Aktuelle Rezension von: rebellInhaltsangabe: Ein neuer Fall für die unerschrockene Stephanie Plum: Stephanie ist diesmal auf der Suche nach einer jungen Frau. Maxine Nowicki hat ihrem Freund das Auto geklaut, sich damit aus dem Staub gemacht und nun den Gerichtstermin platzen lassen. Doch Stephanie entdeckt schon bald, daß es bei diesem Fall um weit mehr geht. Denn in Maxines Bekanntenkreis kommt es zu einigen merkwürdigen Unfällen - und zu einem Mord.
Cover: Das neue Cover mit den Blumen ist zwar hübsch, aber leider geht da Stephanie's Hamster Rex leider total unter. Ich besitze eine alte Ausgabe mit blauem Hintergrund, zusehen sind Stephanie wie sie versucht Hamsterfreund Rex zu fangen. Das Cover spricht mich persöhnlich mehr an.
Sichtweise: In Ich-Form erzählt, schlüpfen wir in die Rolle von Stephanie Plum. Eine tollpatschige Kopfgeldjägerin mit Abneigung gegen Waffen. Ich finde Stephanie als chaotische, manchmal planlose Ermittlerin einfach witzig. In vielen Punkten bin ich ihr sehr ähnlich und kann mich daher leicht mir ihren Handlungen und Gedankengängen identifizieren. Mit Miss Plum kann man lachen, weinen und frustriert schnauben. Einfach ein toller realer Charakter.
Story. Die Geschichte knüpft ein paar Wochen nach Band 3 an. Der Kriminalfall kann an sich unabhängig voneinander gelesen werden. Wer jedoch Stephanie's persöhnliche Geschichte erfahren will, sollte die Bücher in chronologischer Reihenfolge lesen.
Janet Evanovich erschafft hier einen Krimi mit viel Humor, spannender Verbrecherjagd und ein wenig Liebesgeschichte mit prickelnder Erotik. Der Fokus bleibt bei der Kopfgeldjägerei und so fließt das Liebesdrama schön sanft eingeflochten im Hintergrund mit.
Die Spannung steigert sich langsam bis sie in einem großen Knall am Ende ihr Finale findet. Ich finde es immer witzig zu sehen wie Stephanie ihre Fälle durch Glück und Zufall löst und dabei noch ihre Oma Masur mit einbezieht. Oma Mazur ist eine toughe und aufgeschlossene ältere Dame, die jegliche Szenen auflockert und mich ständig zum Lachen bringt. Ich liebe diese unverwechselbare Kombination verschiedener Genre, man folgt einer spannenden Verbrecherjagd, kann jedoch auch einfach die Seele baumeln lassen.
Manche Handlungsstränge bzw. Verknüpfungen wirkten hier leider etwas surreal, weswegen ich dann auch mal irritiert die Stirn gerunzelt habe und dachte, so funktioniert das nicht. Jedoch ist dies vielleicht auch gewollt von der Autorin, weswegen ich das getrost so hinnehme und mich bereits auf den nächsten Band freue.
Fazit: Wer hier einen lockeren Krimi zum Lachen sucht, ist bei Stephanie Plum, Hamster Rex und Oma Masur perfekt aufgestellt.
- C.J. Sansom
Das Buch des Teufels
(88)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerAuch im vierten Band tauchen die Leser:innen in das London von Matthew Shardlake ein. Dieser will am liebsten ein ruhiges Leben ohne politische oder religiöse Verstrickungen führen. Als dann einer seiner Freunde ermordet wird, entschließt sich Shardlake dazu, den Mörder dingfest zu machen - keiner ahnt jedoch zu diesem Zeitpunkt, dass der Mörder noch lange nicht fertig ist. Eine spannende Jagd quer durch London beginnt. Sansom schafft es auch hier wieder, keine der über 600 Seiten langweilig werden zu lassen und bietet rausreichend Raum zum Rätseln, wie das Buch wohl ausgehen mag.
- Lars Kepler
Der Sandmann
(233)Aktuelle Rezension von: Charlie753Eines Tages taucht ein junger Mann auf einer Eisenbahnbrücke mitten im Winter auf. Er und seine Schwester wurden vor dreizehn Jahren von Jurek Walter entführt. Dieser sitzt jedoch in dem Hochsicherheitstrakt einer Psychiatrie. Somit steht fest, dass Jurek Walter einen Komplizen hat. Der Fall wird neu aufgerollt, weil Joona Linna und seine Kollegen hoffen, die Schwester des Mannes noch lebend zu finden. Deswegen lässt Joona seine Kollegin Saga Bauer in die Psychiatrie einzuweisen, mit der Hoffnung, dass er ihr den Aufenthaltsort verrät.
Wie auch in den anderen Teilen der Reihe ist der Schreibstil der Autoren sehr knapp und wenig persönlich. Dadurch wird die Handlung aber schnell vorangetrieben. Der Scheibenstil erzeugt auch eine sehr düstere Stimmung, die diesmal noch extremer wirkt als in den vorigen Büchern. Diese düstere und fast schon depressiv wirkende Stimmung gefällt mir nicht so gut.
Gut an diesem Buch finde ich, dass man Saga Bauer besser kennenlernt. Sie spielt eine wichtigere Rolle als in den Büchern bisher. Joona wird nochmal von diesem Fall persönlich berührt: Sein ehemaliger Kollege ist wegen Jurek Walter gestorben und seine Familie müsste vor ihm flüchten. Da spürt man seine Emotionen deutlich.
An sich finde ich den Fall sehr spannend und das Ende lässt noch auf weitere spannende Fälle hoffen. Allerdings ist es diesmal nicht wie in den anderen Teilen so, dass der anfängliche Sachverhalt nur die Spitze des Eisbergs ist. Es verbirgt sich kaum mehr hinter dem Fall, als am Anfang dargestellt wurde. Das hat mich etwas enttäuscht.
Insgesamt hat mir Der Sandmann nicht so gut gefallen wie die anderen Teile. Der Fall ist diesmal nicht so vielschichtig und die Stimmung sehr düster. Trotzdem bringt das Ende noch viel Spannung auf und lässt mich auf weitere spannende Fälle hoffen. - Felicitas Mayall
Wolfstod
(68)Aktuelle Rezension von: kassandra1010Laura hat aktuell keinen laufenden Fall. Der aktuelle Leichenfund macht es ihr nicht leicht, überhaupt einem Verbrechen auf die Spur zu kommen.
Der ältere Herr starb einsam in seiner Münchner Wohnung und war zu Lebzeiten nicht gerade beliebt bei seinen Nachbarn.
Während Laura sich also nach Urlaub in Italien sehnt, hat Guerrini in Siena einen toten Autor auf dem Tisch. Giorgio Altlander war Dichter und Autor. Der Deutsche kommt Guerrini sehr gelegen und gibt ihm endlich die Gelegenheit, Laura im Rahmen der Ermittlungshilfe nach Siena einzuladen.
Laura nimmt ihren Vater mit, der ab dem ersten Kilometer gen Süden in alten Erinnerungen schwelgt.
In Siena angekommen hagelt es Kugeln.
Der tote Autor war einer Enthüllung auf der Spur und das hat ihm zahlreiche Feinde beschert.
Laura und Guerrini bleibt wenig Zeit für ihre frische Liebe. Beide gehen mit völlig anderen Ermittlungsansätzen an den Mord heran und lernen sich immer mehr kennen.
Das Katz- und Mausspiel führt beide in die italienische Modebranche.
Felicitas Mayall lässt im vierten Teil die Kugeln fliegen. Es knallt gewaltig in Siena und das nicht nur vor der Haustüre des Mordopfers. Das Knistern zwischen Laura und Guerrini hört man bis zur letzten Seite und machen natürlich Lust auf den nächsten Teil.
- Donna Leon
Vendetta
(248)Aktuelle Rezension von: StephanusDie Leiche eines angesehenen Anwalts bringt Commissario Brunetti in einen neuen Mordfall. Bei seinen Ermittlungen gerät er in ein Gewirr aus Verbindungen und Verstrickungen von teils sehr einflussreichen Personen in dunkle Geschäfte, sowohl in Venedig als auch in Mestre. Durch seine Kontakte und sein Team kommt er dabei immer mehr dem organisierten Menschenhandel auf die Spur, der offenbar hinter der Tat seht. Immer wieder entdeckt Brunetti „Unglücksfälle“, die im Zusammenhang mit dem Handel von Frauen und deren teils erzwungene Tätigkeit als Prostituierte besteht. Ganz nebenbei kommt auch ein Ring von Videohändlern ans Tageslicht, die Gewaltvideos vertreiben und in die Sache verwickelt sind.
Donna Leon beschreibt wieder herrlich ihr Venedig und die Menschen und die Hauptfiguren sind gut gezeichnet. Mit ihrem wunderbaren Stil fühlte ich mich gleich in die Stadt versetzt. Es gelingt hier auch eine verwinkelte, spannende Kriminalgeschichte, die sogar Wendungen enthält. Einer der besten Romane der Brunetti Reihe.