Bücher mit dem Tag "70er jahre"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "70er jahre" gekennzeichnet haben.

217 Bücher

  1. Cover des Buches Ein fauler Gott (ISBN: 9783518468722)
    Stephan Lohse

    Ein fauler Gott

     (95)
    Aktuelle Rezension von: gst

    Jonas ist tot. Mami und Ben sind sehr traurig. Der Elfjährige glaubt, „Gott selbst ist faul in seiner Allmacht, und es bereitet ihm Freunde, den Brüdern die Brüder zu stehlen und den Müttern ihre Kinder. Er ist unersättlich. Es gibt im Himmel immer mehr Tote als Lebende auf der Erde.“ (Seite 8)


    Der deutsche Schauspieler und Theaterregisseur Stefan Lohse ist 1964 in Hamburg geboren und veröffentlichte mit „Ein fauler Gott“ 2017 seinen ersten, mit guten Kritiken überhäuften, Roman.

    Darin nähert er sich dem Schmerz von Mutter und Bruder an und zeigt, wie sich das Leben durch den Tod verändert. Doch der Alltag fordert weiterhin seinen Tribut. Ben findet neue Freunde, die ihm beim Weiterleben helfen, was schließlich auch seiner Mutter zugute kommt. 

    Dieser Entwicklungsroman spielt zu einer Zeit, als es noch Fotoapparate mit Blitzwürfeln gab und sich Jungs zu Weihnachten noch Plattenspieler wünschten. Und Reisen in die Ostzone gab es auch noch. Dieser Rückblick hat mir persönlich sehr gefallen, da er mich in meine eigene Jugend zurückgeführt hat.

    Das Buch ist zwar oft traurig, es enthält jedoch auch zahlreiche Stellen, die zum Schmunzeln und Lachen einladen. Noch nie war ich den Gedanken eines Jungen so nah wie in diesem Buch. Was mich beim Lesen allerdings etwas überforderte, waren die Erinnerungen der Mutter an die eigene Kindheit während der Nazizeit. Sie passten in meinen Augen nicht so recht zum sonstigen Buch, weshalb ich einen Stern von der Höchstpunktzahl abziehe.

  2. Cover des Buches Shining (ISBN: 9783404130894)
    Stephen King

    Shining

     (1.680)
    Aktuelle Rezension von: MoonPie

    gehöre zu den wenigen die die Werke Kings nicht als spannend empfinden. Eventuell liegt es daran, dass man unterbewusst zu hohe Erwartungen hegt, dank seines schon in meiner Kindheit bestehenden Rufes.  Im Kern sind seine Geschichten ja interessant und die Ideen sind auch spannend, aber sein Schreibstil konnte mich in all den Jahren und auch in sämtlichen Büchern die ich gelesen hatte, nicht überzeugen. 

    In diesem Buch, das ich anfing und viel zu lange liegen gelassen hatte wegen der (für mich) Langatmigkeit, konnte ich nicht mal Sympathie oder Mitleid für die Hauptcharaktere empfinden. Umso spannender finde ich es aber Rezensionen zu den Werken von King zu lesen, viele hatten mich in der Vergangenheit dazu gebracht bisherige Bücher doch noch einmal zu lesen (aber dann auf Englisch) in der Hoffnung, seine Werke doch anders zu empfinden oder mir gar ein ganz anderen Blickwinkel auf die Geschichten/dem Setting/ die Atmosphäre gegeben.

    Die einzigen zwei Punkte die mich hier ans Lesen gehalten hatten war meine Hoffnung das Dick Hallorann im nächsten Kapitel auftaucht und das mich The Shining an The Haunting of Hill House von Shirley Jackson erinnerte und ich das Buch von Shirley als Jugendliche geliebt hatte, wer weiß wie ich ihre Werke als Erwachsene empfinde. 

    An alle die überlegen das Buch zu lesen: versucht es und schreibt Stephen Kings Werke nicht ab wenn euch das Buch nicht packt. Wie bereits erwähnt sind seine Geschichten, meiner Meinung nach, im Kern gut - eventuell findet ihr Bücher die euch mehr ansprechen, wo ihr euch vom Setting mehr in die Atmosphäre reinziehen lässt. Eine Freundin fand beispielsweise ,,Es'' nicht spannend und zu langatmig, als ich ihr The Shining zum lesen gab, fand sie es absolut klasse - probiert euch also aus.

  3. Cover des Buches Drachenläufer (ISBN: 9783596522682)
    Khaled Hosseini

    Drachenläufer

     (2.018)
    Aktuelle Rezension von: Katharina_Ho

    Dieses Buch hat mich total berührt. Es Beschreibt das Leben des Protagonisten vor allem in Afghanistan (ich will ja nicht spoilen) auf die Art und Weise, die man als Leser gut verstehen kann. Der Autor ist ein ausgezeichneter Erzähler und die Geschichte ist einfach sehr gut. Am Ende vielleicht etwas zu dramatisch, aber trotzdem ein Meisterstück. 

    Eine klare Empfehlung!

  4. Cover des Buches Jahresringe (ISBN: 9783426308059)
    Andreas Wagner

    Jahresringe

     (120)
    Aktuelle Rezension von: Mikki44

    Der Roman "Jahresringe" von Andreas Wagner greift eine sehr aktuelle Thematik in Deutschland auf: die Rodung des Hambacher Forsts und die Situation der Protestbewegung der Aktivisten.
    In dem Buch wird die Familiengeschichte von Familie Klimkeit aufgegriffen, die sehr nah an dem Forst lebt und für die die Bäume eine Heimat und einen Zufluchtsort bieten. Als die Rodung weiter einsetzt, muss die Familie umsiedeln. Die Geschichte steuert darauf hin, dass die Kinder unterschiedliche Einstellungen und Seiten zum Tagebau einnehmen und somit in ihren Meinung nicht unterschiedlicher sein könnten.
    Wagner greift in seinem Roman die Schwierigkeiten sehr gut auf, die einem im Leben erreichen können. Existenzängste, Ablehnung und auch die Frage rund um den Klimaschutz.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn ich es an einigen Stellen etwas zu reißerisch fand.

  5. Cover des Buches Die Analphabetin, die rechnen konnte (ISBN: 9783328100157)
    Jonas Jonasson

    Die Analphabetin, die rechnen konnte

     (711)
    Aktuelle Rezension von: Anaderol

    Nombeko, die Analphabetin die rechnen konnte, lebt in einem Slum in Südafrika. Mit 5 Jahren beginnt sie zu arbeiten, als sie 10 ist stirbt ihre Mutter. Doch ihre Begabung mit Zahlen umzugehen bleibt nicht unentdeckt und hilft ihr, bereits als Kind aufzusteigen und zur vorgesetzten zu werden. 

    Wir begleiten Nombeko auf ihrem Weg aus dem Slum. Leider ist dieser alles andere als einfach. Sie hat das ein oder andere Mal in ihrem Leben wahnsinniges Glück, so kommt sie zum Beispiel in den Besitz von Diamanten, gefühlt hat sie aber im nächsten Moment immer doppelt so viel Pech und so wird sie beispielsweise verurteilt, weil sie von einem Mann überfahren wird. Und genau so läuft ihr Leben weiter.

    Skurril, absurd, und absolut verrückt. Im Laufe ihres Lebens tauchen 3 chinesische Mädchen auf, sie hat mit Mossadagenten zu tun, mit gleich 2 Holgers, von dem der eine ein idiot ist und der andere durchaus intelligent aber nicht existiert, also irgendwie. Dann wäre da noch ein Töpfer, eine junge zornige, eine Gräfin, der Ministerpräsident und der König von Schweden und natürlich auch der Präsident von China, die alle Teil dieser chaotischen Geschichte sind.


    Es ist ein überwiegend spannendes und ansolut amüsantes Buch mit immer neuen Wirrungen und Richtungen. Mit vielen politischen Einblicken und einem wirklich ernsten Thema das die Welt verändern könnte -Eine Atombombe und wie man diese wieder loswerden kann. 


    Ein typisches Buch von Jonas Jonasson und auch das Cover ist vom Stil passend zu seinen anderen Büchern. Mir hat es gefallen 

  6. Cover des Buches Jahre wie diese (ISBN: 9783328100287)
    Sadie Jones

    Jahre wie diese

     (43)
    Aktuelle Rezension von: katzenminze

    „Jahre wie diese“ ist ein wunderbares Buch über Freundschaft und Liebe, das in Londons Theaterszene der 70er Jahre spielt. Sadie Jones schreibt gekonnt wie immer, analysiert genau, hält einen ruhigen Ton. Sie rutscht nie ins Kitschige ab, überstrapaziert ihre Geschichte nicht und schafft absolut glaubwürdige Charaktere, die mir sehr ans Herz gewachsen sind.

    Jeder der Charaktere ist stark durch seine Kindheit geprägt. Nina merkt man die Unsicherheit an, die ihre im Wechsel abwesende, kritische und manipulative Mutter hinterlassen hat. Leigh sucht Sicherheit vor zu starken Gefühlen; hat sie doch miterleben müssen, wie sehr ihre Mutter von einem untreuen Mann verletzt wurde. Luke, der sich von klein auf um einen alkoholkranken Vater kümmern musste und dessen Mutter in der Psychiatrie sitzt hüpft in seinem Lebenshunger und Freiheitsdrang von einem Bett ins andere. Paul plagen eher alltägliche Sorgen um elterliche Vorwürfe, die man sich anhören muss wenn man einen bereits verheirateten älteren Bruder hat und statt die Firma des Vaters zu übernehmen lieber zum Theater gehen will. Trotz oder gerade wegen ihrer Fehler haben alle vier etwas unheimlich einnehmendes und sympathisches. Ihre Leidenschaft und ihre tiefe Freundschaft zeichnen Leigh, Paul und Luke aus. Lukes absolute Offenheit und Ehrlichkeit machen ihn zu einem besonderen und einnehmenden Menschen. Natürlich geht es auch hier nicht ohne Missverständnisse und Verletzungen ab. Als Luke sich Hals über Kopf in die labile Nina verliebt, stehen Freundschaft und Arbeit plötzlich nur noch an zweiter Stelle.

    Man muss keine Angst haben, dass man hier „nur“ kaputten Charaktere folgt! Das ist keineswegs so. Es sind absolut normale junge Menschen mit normalen Träumen und Ideen. Ihre teils schmerzhafte Vergangenheit wird nicht unnötig ausgewalzt, nur hin und wieder in Erinnerung gerufen. Sadie Jones versteht es zu beschreiben, wie sie allmählich reifer werden und ihren Weg im Leben finden.

    Sehr gefallen hat mir, dass es neben den Charaktere die man mochte, mit denen man gelitten und sich gefreut hat, auch solche gab, die einfach unsympathisch waren und gegen die man wunderbar eine Abneigung entwickeln konnte. Dazu war die Londoner Theaterszene der 70er Jahre schön beschrieben und nahm insgesamt nicht übermäßig Platz ein. Auch ich als Theaterlaie habe mich hier wohl gefühlt und die Stimmung genossen. Insgesamt eine absolut runde Geschichte, die ich sehr gerne gelesen habe.

  7. Cover des Buches Neue Vahr Süd (ISBN: 9783732575749)
    Sven Regener

    Neue Vahr Süd

     (644)
    Aktuelle Rezension von: MelLila

    Auf dieses Buch kam ich rein zufällig, da es mir versehentlich anstelle eines anderen Buches geliefert wurde. Der Klappentext hat mich dann neugierig gemacht. Es liest sich leicht runter, ist ziemlich absurd an manchen Stellen, wobei sich manche Witze auch so durchziehen und Wiedererkennungswert haben. Das ist wohl der 2. Teil einer Trilogie, die aber in sich geschlossen zu sein scheinen. War ganz nett und unterhaltsam, aber die anderen Teile interessieren mich jetzt nicht so.

  8. Cover des Buches Der Baader-Meinhof-Komplex (ISBN: 9783455850703)
    Stefan Aust

    Der Baader-Meinhof-Komplex

     (309)
    Aktuelle Rezension von: hamburgerlesemaus

    Während meine Mutter beim Post-oder Bankschalter anstand (ATM gab es damals noch nicht), guckte ich mir das große Poster mit all den gesuchten RAF-Gesichtern an. In jeder Bank, Geschäft, Bahnhof oder öffentlichem Amt hing dieses Plakat! Wann immer wir mit unseren Eltern aus Hamburg nach Hause nach HH-Lemsahl fuhren, wurden wir von mindestens einer Polizeikontrolle gestoppt. Am Ende wohnte die RAF nur 5 Km von meinem Elternhaus in Poppenbüttel entfernt.

    #derbaadermeinhofkomplex war das erste Buch, das mir alle Zusammenhänge der RAF darstellte.
    Es ist schon länger her, dass ich es gelesen habe, aber ich weiß noch, das es sich wie ein Krimi las. 878 Seiten Spannung pur. Allerdings erinnere ich mich auch, dass ich über Baaders seitenlangen, intellektuellen Ergüsse ohne Punkt und Komma im Gerichtssaal hinweggelesen habe.
    Danke #stefanaust

  9. Cover des Buches Wir Kinder vom Bahnhof Zoo (ISBN: 9783551359414)
    Christiane F.

    Wir Kinder vom Bahnhof Zoo

     (2.296)
    Aktuelle Rezension von: Lauras_bunte_buecherregal

    Der Schreibstil ist locker und schonungslos. Es gibt einige Wechsel zwischen den Erinnerungen von Christiane F. und ihrer Mutter. Die Schonungslosigkeit und Offenheit mit welcher die Autorin über alles berichtet, hat mich geschockt. Die Sichtweise der Mutter fand ich faszinierend und erschreckend zugleich.

    Es war eine andere Zeit damals, aber das rechtfertigt noch lange nicht, dass diese Form von Drogenkonsum alles überhaupt machbar war für ein Kind. Am Meisten war ich vom Versagen des Systems geschockt. Am Schlimmsten finde ich, dass die Situation sich bis heute nur wenig verändert hat. Es findet vielleicht an anderen Orten statt, aber das Problem ist immer noch da.


    Von mir kriegt das Buch 5 von 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung. 

  10. Cover des Buches In meinem Himmel (ISBN: 4047553250083)
    Alice Sebold

    In meinem Himmel

     (809)
    Aktuelle Rezension von: MelLila

    Erst kam ich nicht so recht rein, obwohl es sehr sehr spannend beginnt (genau wie der Film). Zwischendurch wollte ich schon abbrechen. Aber dann hab ich das restliche halbe Buch in nur einem Tag durchgelesen. Ich kann mich allerdings nicht entscheiden, ob ich das Buch oder den Film besser finde. Beides hat was für sich. Das Buch gibt natürlich wieder deutlich mehr Einblicke in die emotionale Welt der Figuren, was ich immer wieder den spannendsten Teil an Büchern allgemein finde.
    Nicht nur die Lebenden müssen die Toten loslassen, sondern auch andersherum, wie dieses Buch zeigt.

  11. Cover des Buches Joyland (ISBN: 9783453441613)
    Stephen King

    Joyland

     (767)
    Aktuelle Rezension von: Slater87

    Das Buch hat mir eigentlich ganz gut gefallen, ist wie bereits mehrfach rezensiert wurde, aber weder Horror noch Krimi. Dafür ist die Ermittlung im Mordfall zu weit im Hintergrund. 

    Es geht um Devin Jones, einem jungen College-Studenten, der während eines Sommers in den 70er Jahren eine Stelle in dem Vergnügungspark Joyland annimmt, um sich von seiner gescheiterten Beziehung zu erholen. Hier stößt er nicht nur auf neue Freunde, sondern auch auf einen ungeklärten Mordfall in einer Geisterbahn inkl. Gerüchten um den umherwandelnden Geist des Opfers. Die Aufklärung des Mordes nimmt aber nur einen kleinen Teil der Handlung ein. Der Schwerpunkt liegt bei der Entwicklung von Devin, welche auch gut gelungen ist und sich unterhaltsam lesen lässt. Es ist eine klassische Coming of Age - Geschichte mit leichtem Mysterie-Einschlag. Mir fehlte hier ein wenig Fleisch. Da hätte man durchaus mehr machen können. 

    Wer zur Abwechslung von Kings sonstigen Schwergewichten eine etwas seichtere Variante seiner üblichen Themen, nur nicht so ausgeprägt wie gewohnt, lesen möchte, macht hier aber nichts falsch.

    Diese Geschichte würde sich gut für eine Verfilmung anbieten.

  12. Cover des Buches Der kalte Saphir (ISBN: 9783037840986)
    Michael Düblin

    Der kalte Saphir

     (33)
    Aktuelle Rezension von: JazzH
    Ich hätte niemals das Buch gekauft und es wäre schade darum, denn es war wirklich besser als erwartet, deshalb bin ich froh, dass ich es gewonnen habe. Es geht um eine Band, die groß rauskam und deren Leadsänger erschossen wurde. Jahrzehnte später wird nun ein Bandmitglied die ganze Geschichte enthüllen - und ich war verblüfft. Ich hatte das Ende niemals so verstrickt erwartet. Das hatte schon fast etwas von Harlan Cobens Stil, ein äußerst begnadeter Thriller Autor, dessen Werke - genauso wie das von Düblins - verfilmt werden sollten. Der Schreibstil war einfach gehalten und durch die Titel, in denen man immer erfuhr in welchem Jahr und wo man sich befand, konnte man sich sehr gut orientieren, da es immer wieder Zeitsprünge und Rückblicke gab. Zu den Identifikationsmöglichkeiten kann ich sagen, dass man sich gut damit tut, wenn man entweder in einer Band ist oder Journalist, aber ich bin beides nicht und hatte dennoch Spaß am Lesen. Ausgezeichnet fand ich zudem die ganzen Lyrics, die mit integriert wurden, sodass man ein Gespür für die Band bekam, was ich so noch in kaum einem Buch vorfand.
  13. Cover des Buches Der Träume blauer Schlussakkord (ISBN: 9783736304918)
    Brigitte Pons

    Der Träume blauer Schlussakkord

     (20)
    Aktuelle Rezension von: j125
    Inhalt:
    Kurz bevor Frank Liebknecht in den wohlverdienten Urlaub verschwindet, ruft ihn ein besorgter Vielbrunner Mitbürger an, der einen Mordkomplott in einem Hotel belauscht haben will. Im Dorf ist er als Trunkenbold und Choleriker bekannt und auch am Telefon wirkte er alles andere als nüchtern. Ob seiner Aussage zu trauen ist? Das Hotel wird zu dieser Zeit von einer Produktionsfirma in Beschlag genommen, die nach einem neuen Schlagerstar sucht. Wie so oft in der Fernsehwelt ist nicht immer alles wie es scheint.

    Meine Meinung:
    Als Fan von Frank Liebknecht war ich natürlich gespannt auf seinen mittlerweile vierten Fall. Ganz besonders war ich diesmal an den privaten Entwicklungen interessiert, da sich im dritten Band interessante Sachen andeuteten.

    Die gewohnte Aufmachung durch die kurzen Kapitel, unterteilt nach Zeit und Ort und der angenehme Schreibstil haben das Buch wieder zu einem tollen Leseerlebnis gemacht. Selbst für mich, die ich das Thema Musik eigentlich nicht mag.

    Das Thema ist für mich auch leider der Punkt, weshalb das Buch diesmal kein Highlight war. Ich bin im Allgemeinen kein Fan von Musik und Castingsendungen sind mir mittlerweile auch ein Graus. Thematisch hat mich das Buch folglich nicht sehr angesprochen. Der Zickenkrieg und dieses dämliche Verhalten, vor der Kamera ein komplett anderer Mensch zu sein, haben mich sehr genervt. Aber natürlich ist so etwas Geschmackssache und daher bin ich zwar enttäuscht, aber es ist dennoch vollkommen okay, dass der vierte Fall mich nicht so überzeugen konnte, wie die anderen drei.

    Die Handlung abseits des Falls hat mir dafür wieder sehr gut gefallen. Es sind ein paar Dinge ausgesprochen worden (endlich!) die bereits vorher angedeutet wurden (oder besser gesagt total offensichtlich waren), was ich sehr mochte. Der Fall steht zwar immer im Mittelpunkt, aber es gefällt mir, dass sich die Charaktere und vor allem ihre Leben weiter entwickeln und zwar so, dass der Leser es mitbekommt.

    Fazit:
    Auch wenn mich das Buch thematisch leider nicht unterhalten konnte, begegne ich Frank Liebknecht und Sweety immer sehr gern. Wer Sweety ist, müsst ihr allerdings selbst rausfinden. :)
  14. Cover des Buches Als der Sommer eine Farbe verlor (ISBN: 9783833310201)
    Maria R. Heinitz

    Als der Sommer eine Farbe verlor

     (72)
    Aktuelle Rezension von: eleisou
    Die junge Benedicte, ein heranwachsendes Mädchen, gibt uns einen Einblick in ihr Gefühlsleben, nachdem sie ihre depressive Mutter Aimee bei einem Selbstmordversuch in einer großen Blutlache in ihrem Atelier gefunden hat. Schlagartig ändert sich ab diesem Tag alles in Benedicts Leben. Aimee wird daraufhin in ein Sanatorium/Nervenklinik eingewiesen, und der Rest der Familie - Benedicte, ihr Vater und ihr Bruder Marcel - ziehen nach Sprede, um vom dem tragischen Ereignis Abstand zu nehmen und ohne an das traurige Schicksal der Mutter erinnert zu werden. Benedicte kann dieses schweres Trauma nur schwer verarbeiten und ihre Jugend geniessen. Sie leidet unter Alpträumen und muß psychologische Behandlung bekommen. Zur Unterstützung reist zudem Großmutter Monique an. Ausserdem besteht eine sehr enge Bindung der Geschwister miteinander und Benedicte übernimmt die Beschützerrolle in dieser Beziehung, wobei sie beide gegenseitig Halt geben. So vergehen die Jahre und einige neue Nebenrollen anderer Charaktere, Freunde und Bekannte, treten in dem Buch neu auf. 

    Meine Meinung: obwohl ich das Thema an sich sehr interessant fand und es auch gefühlvoll und intensiv rüberkam, fand ich das Buch einfach zu lang. Da sich vieles wiederholte und die Gefühlsmomente oft wiederbeschrieben wurden, hat es mich an manchen Stellen gestört und ich muss schon sagen, dass ich hin und wieder ein paar Seiten ausgelassen habe. Ich denke falls das Buch ein paar hundert Seiten weniger hätte, wäre vielleicht das Ergebnis intakter. 
    Drei Sterne würde ich jedoch trotzdem geben, für die Idee, den Anfang und das Cover.
  15. Cover des Buches Was ich euch nicht erzählte (ISBN: 9783862316601)
    Celeste Ng

    Was ich euch nicht erzählte

     (25)
    Aktuelle Rezension von: 3lesendemaedels

    Die 16-jährige Lydia ist im See ertrunken. Auf der Suche nach Schuld und Ursache wird eine Familiengeschichte aufgerollt, die damit beginnt, wie ihre Mutter Marilyn ihren chinesisch stämmigen Vater James Lee in Harvard Anfang der 1960er-Jahre kennen lernte. Ein Affront für Marilyns Mutter, denn sie hatte sich eine bessere Partie für ihre studierende Tochter gewünscht. Doch natürlich ist eine Schwangerschaft die Ursache für die plötzliche Heirat, das abgebrochene Studium. Die ablehnende Haltung gegenüber dem asiatisch aussehenden Schwiegersohn bedeutet auch das Ende der Beziehung mit der konservativen Mutter. Jahre später, als die Mutter stirbt, erkennt Marilyn ihre verpassten Chancen und verlässt ihre Familie kommentarlos, um ihr Medizinstudium wieder aufzunehmen. Wiederum kommt eine ungeplante Schwangerschaft dazwischen und sie kehrt reumütig zurück und begräbt ihre Ambitionen endgültig. Fortan steckt Marilyn ihre ganze Energie in die Erziehung von Lydia, um in ihr ihren eigenen verpassten Lebenstraum zu verwirklichen. Die Erfolge von Sohn Nathan und der kleinen Tochter Hannah sind zweitrangig und werden ausgeblendet. Man erfährt die Geschichte schließlich aus der Sicht von Lydia. Den Leistungsdruck der Mutter, die Ausgrenzung in der Schule wegen ihres asiatischen Aussehens, die Liebe zu ihrem großen Bruder, der sie als einziger zu verstehen vermag, die Sehnsucht, einfach genau so zu sein, wie die anderen Mädchen.
    Der Roman entfaltet einen großartigen Sog. Es geht um andersartiges Aussehen und die damit verbundenen Vorurteile und Ausgrenzung. Und vor allem geht es um die Projektion der Vorstellungen der Mutter auf die Tochter, die in einem Drama enden.

  16. Cover des Buches Tage der Toten (ISBN: 9783426308516)
    Don Winslow

    Tage der Toten

     (294)
    Aktuelle Rezension von: Calderon

    Die Romane von Don Winslow sind knallhart und unfassbar brutal. So sind auch die Untaten der mexikanischen Drogenkartelle, insofern passt das sehr gut. Trotzdem ist die Handlung an einigen Stellen schwer erträglich, das sollte man wissen, bevor man sich diesem Thriller widmet. Tage der Toten stellt eine Abrechung mit dem Krieg gegen die Drogen dar, der unendlich viele Ressourcen kostet, ohne dem Problem jemals an die Wurzel zu gehen. Stattdessen verwandelt der sinnlose und erfolglose Krieg Mexiko in ein Schlachtfeld, auf dem zehntausende von Zivilisten bereits gestorben sind. Ich finde das Buch absolut lesenswert, allerdings ist es hier und da etwas langatmig.

  17. Cover des Buches Dorfpunks (ISBN: 9783644404311)
    Rocko Schamoni

    Dorfpunks

     (318)
    Aktuelle Rezension von: Countofcount

    Schon kein schlechtes Buch - ich fand die Erzählstränge und Spannungsbögen in den anderen Büchern von Schamoni aber dann deutlich packender. 

    So waren das viele einzelne Episoden, die schon unterhaltsam und "mitzitternd" gewesen werden konnten, so richtig konnte ich aber nicht in die Geschichte eintauchen. Letztlich natürlich dann wiederum genau das wird ja so auch im Buch beschrieben: immer leicht draußen, und nicht angepasst. 

    Guter Lesespaß.

  18. Cover des Buches Christine (ISBN: 9783453441583)
    Stephen King

    Christine

     (588)
    Aktuelle Rezension von: Skye-reads-books

    Für mich war dieser King-Roman ein sehr schwerfälliger, manchmal äußerst langatmiger Thriller. "Christine" ist nicht nur Titel, sondern auch der Haupt-"Charakter", ein augenscheinlich gewöhnliches Auto, das hier gleichzeitig auch eine Maschine des Schreckens darstellt, an der bei näherem Hinsehen absolut nichts Gewöhnliches ist. Nichts desto trotz konnte ich mich einer gewissen Faszination nicht entziehen, die dieses Buch auf mich gehabt hat... im Guten wie im Schlechten.

    Zunächst muss man sagen, dass (für alle, die vielleicht noch nicht so viele Stephen King Bücher gelesen haben) auch hier die ersten 200 - 300 Seiten wirklich sehr prosaisch sind und einfach viel erzählt wird. Man lernt erst einmal gefühlt jede*n Bewohner*in der Kleinen Stadt kennen, in der auch Arnie und Dennis (die beiden menschlichen Hauptcharaktere) und wird auch erst einmal in ihren Alltag, ihre Beziehung zueinander und ihr tägliches Leben sehr kleinschrittig eingeführt. Klar, auch in dieser Zeit wird Spannung aufgebaut, aber langsam... sehr langsam und wirklich nur Happen für Happen. Und für alle, die sich vielleicht nicht intensiver mit Autos und Motoren etc. beschäftigen, kann es zwischendurch wirklich langatmig werden - hier spreche ich aus eigener Erfahrung. 

    Interessant fand ich, dass das Buch in drei Teile geteilt war, von dem der Mittelteil der einzige war, der nicht in der Ich-Perspektive des Freundes des Besitzers des Autos Dennis (sehr kompliziert I know, aber man blickt bei den Personen im Roman selbst eigentlich ganz gut durch) erzählt wird. Das hat dem Ganzen einen erzählerisch guten Aspekt eingebracht - dem entgegen steht dann einfach die schier unendliche Langatmigkeit von Werkstattunterfangen, Football-Matches, die Familiensituationen (wirklich haarklein und bis ins letzte Detail) und Co, denen ich persönlich eher weniger abgewinnen konnte.

    Was die Personen (und Autos) selbst betrifft, konnte ich diese sowohl auf emotionaler als auch auf ihrer Handlungsebene sehr gut verstehen. Man reibt sich beim Lesen sehr an den Charakteren auf, weil sie so unperfekt sind. Ein Punkt, den ich bei Stephen King immer liebe, weil es immer echt, authentisch und aus dem Leben gegriffen wird, auch wenn natürlich auch immer ein fiktiver Aspekt mit in das Geschehen und die Personen hereinspielt. Sowohl Dennis als auch Arnie (Letztere ist der Besitzer von Christine) sind dem Lesenden sehr nahe, aber auch mit Leigh (Arnies Freundin) fiebert man regelrecht mit. Dem gegenüber stehen die Antagonisten, unter anderem Christine, aber an dieser Stelle möchte ich nur ungerne mehr vorweg nehmen, weil das eben einer der (wenigen) großen Spannungspunkte des Romanes ist. Aber auch die antagonistische Seite bringt viele Emotionen beim Lesen auf. Daher: Die Charaktere sind wirklich spitze und geben dem schleppenden Handlungsverlauf das eine oder andere Mal einen entscheidenden Pfiff - ein Grund, weswegen ich den Roman nicht irgendwann aus Verzweiflung einfach weggelegt habe.

    Auf Handlungsebene habe ich bereits meine Kritikpunkte bereits oben größtenteils erwähnt. Hier sei vielleicht noch einmal gesagt, dass ich den Schluss recht gut fand, auch wenn hier manchmal der erzählende Teil ein bisschen sehr ins Detail gegangen ist, dennoch ein packender Show-Down, auf den man sich 800 Seiten lang freuen darf (an dieser Stelle ein bisschen übertrieben, aber dieser Roman verlangt definitiv etwas Biss von einem ab...)

    Vermutlich werden sich hier die Geister einfach streiten, für mich selbst war es ein eher schwächerer King-Roman, aber auch weil ich persönlich mit dem Auto-Thema nicht so viel anfangen konnte und da verraten Cover, Titel und Klappentext, wenn auch spärlich, dass es eben genau darum geht. Klar, man bekommt auch eine gewisse Abwechslung, aber hiervon nicht sehr viel - das sollte einem bewusst sein.

    Wenn euch die fast 900 Seiten nicht vollends erstarren lassen und ihr trotz der langen Erzählstränge dem Roman nicht abgeneigt seid - lest am besten einfach mal selbst rein - zumindest für den Schluss hat es sich für mich dann am Ende doch irgendwie gelohnt...

  19. Cover des Buches Bittere Wunden (ISBN: 9783734102288)
    Karin Slaughter

    Bittere Wunden

     (225)
    Aktuelle Rezension von: didi_liest

    Bittere Wunden

    Karin Slaughter


    Vor längerer Zeit schon habe ich die Reihe um Sara Linton und Jeffrey Tolliver gelesen und fand die ziemlich spannend. Eher zufällig ist mir jetzt einer der Bände aus der folgenden Georgia-Reihe über den Weg gelaufen und natürlich hab ich mich mit einiger Erwartung auch hieran gewagt.


    Und ich wurde nicht enttäuscht.

    Wir erfahren in diesem Band sehr viel aus Will Trents Vergangenheit, die Verwicklungen um Amanda und Evelyn und wie sie Wills Leben beeinflussten. Schließlich tritt auch noch Wills Vater aufs Tablett, der vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen wird. Will und Sara kennen sich in diesem Band bereits und auch ihre Beziehung entwickelt sich weiter.


    Geschrieben in zwei Zeitebenen kommt man mehr und mehr hinter die Geschichte, die sich in der Vergangenheit abspielte. Rassenhass, Diskriminierung von Frauen innerhalb der Polizei (und auch allgemein), Prostitution, Drogenmissbrauch, Misshandlung, sadistischer Mord - Karin Slaughter schöpft hier aus den Vollen und es gibt echt den ein oder anderen Moment, in dem Ekel und Abscheu die Oberhand gewinnen. Stilistisch wie alle ihre Bücher sehr gut, spannend und stellenweise überraschend, sprachlich klar und deutlich.


    Fazit: ⭐️⭐️⭐️⭐️

  20. Cover des Buches Just Kids (ISBN: 9783596188857)
    Patti Smith

    Just Kids

     (95)
    Aktuelle Rezension von: Sabine_Schiffner

    Just Kids: So beschreibt Patty Smith ihre Beziehung mit dem ihr rein äußerlich stark ähnelnden späteren Fotografen Mapplethorpe, androgynes Wesen wie sie, schön, bleich, schmal. Aber seine Drogensucht und seine Sexbesessenheit führten bei ihm zu einem viel zu frühen Ende. Patty Smith hat die schlimmen und schillernden Zeiten, die sie beschreibt, die vielen hungrigen Jahre, in denen sie oft sogar obdachlos waren, in einem berührenden Buch beschrieben. Und sie geht wirklich mit naiven Augen durch diese Welt, als eine reine unschuldige Traumtänzerin bleibt sie unberührt von all dem Chaos, dem Dreck, dem Blut, dem Gestank um sie herum. Aber sie lässt sich vom Leid und vom frühen Tod der Rock- und Kunstikonen der 70er Jahre sehr berühren und wird, weil sie immer daran glaubt, dass sie es eines Tages als Künstlerin schafft, dann auch tatsächlich den Durchbruch schaffen, bevor sie sich mit dem von ihr über alles geliebten Ehemann und ihren beiden Kindern in ein normales Leben zurückzieht. Dieses Buch aber ist nicht dem normalen Leben gewidmet, sondern vor allem dem extremen, exzentrischen Leben mit dem von ihr über alles geliebten Herzens- und Kunstfreund Robert Mapplethorpe. Sie hat ihm, der 1986 viel zu früh an AIDS verstarb, versprochen, ihre gemeinsame Liebes-  und Lebensgeschichte aufzuschreiben und hat das, mit manchmal naiv klingender Schreibweise, getan und ging mir mit ihrer Erzählung seines kurzen und aufrechten und für die Kunst brennenden Lebens sehr zu Herzen. 

  21. Cover des Buches Der Kuss (ISBN: 9783955100544)
    Boris Meyn

    Der Kuss

     (12)
    Aktuelle Rezension von: Rheinmaingirl

    Der Bildhauer Peter kommt nach 20 Jahren zurück nach Hamburg wo er studiert hat. Der Grund hierfür ist ein Scheck über 6 Millionen Euro, den er erhalten hat. Er möchte nun sehen, wie es seinen Kommilitonen von früher geht und ergangen ist und trifft diese wieder und die Veränderungen sind sehr unterschiedlich. Er erfährt wie es Ihnen in den letzten Jahren ergangen ist.

    Leider haben mir in diesem Roman die Dialoge gefehlt und nur Test war für mich leider nicht so angenehm und hat meinen Lesefluss gestoppt, aber das ist Geschmackssache. Der Schreibstil ist hochwertiger mit gewählten Ausdrücken und keinen Beschimpfungen oder anderen Ausflüchten. Mir ist es leider schwer gefallen mich mit den Charakteren zu identifizieren, denn waren mir einfach nicht sympathisch genug. Besonders Peter war mir zu selbstsicher und zu sehr von sich eingenommen.

    Insgesamt mal eine etwas andere Geschichte, die für Leser geeignet ist, die keinen Wert auf Dialoge legen und denen er Schreibstil des Autors gefällt, aber das muss Jeder für sich selbst entscheiden.
  22. Cover des Buches Perfect (ISBN: 9780812999006)
    Rachel Joyce

    Perfect

     (40)
    Aktuelle Rezension von: nicole_von_o

    Nachdem ich „Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry“ verschlungen habe hatte mich lange kein Buch der Autorin so recht angesprochen, wenn ich rein gelesen habe. Als ich in der Bibliothek kann Perfect entdeckt habe, dachte ich das es eine nette Urlaubslektüre wäre und habe es mitgenommen. Später am Strand hat es sich dann als großer Fehler erwiesen, denn ich habe noch nie ein deprimierenderes Buch gelesen.


    In dem Buch geht es einmal um Byron und seine depressive Mutter die mit ihrem Leben als Hausfrau und Mutter nicht zufrieden ist. Und dann gibt es noch Jim, der offensichtlich einige Zwangsneurosen besitzt und auch sonst ein komischer Kautz ist. Ich musste das Buch immer nach ein paar Seiten weglegen, weil es mich nicht gefesselt hat und das obwohl die Autorin zweifellos gut schreiben kann. Nur, ein ganzes Buch über das Scheitern einiger Menschen, ohne ein Happy End? Denn ich habe es letztlich zu Ende gelesen weil ich dachte es wird besser, leider wurde es das nicht.


    Im Grunde sind es mehrere hundert Seiten Buch über das scheitern einer einzigen Person....

  23. Cover des Buches Sweet Tooth (ISBN: 9780099582038)
    Ian McEwan

    Sweet Tooth

     (27)
    Aktuelle Rezension von: NiamhOConnor

    Serena Frome, Tochter eines anglikanischen Bischofs, ist noch keine 25, bildhübsch und belesen und hat einen Abschluss in Mathematik von der Universität Cambridge. Ihren neuen Job beim britischen Geheimdienst MI5 verdankt sie aber nicht ihren akademischen Leistungen, sondern ihrem um drei Jahrzehnte älteren Geliebten Tony Canning. Hätte Ian McEwan den Beginn seines Romans Sweet Tooth (auf Deutsch: Honig)  im 21. Jahrhundert angesiedelt, würden Serena zu Beginn ihrer Tätigkeit ein anspruchsvolles Trainingsprogramm für Geheimagentinnen und im Anschluss daran eine Karriere im Kampf gegen rechten oder linken Terror oder gegen Islamismus erwarten. Serena tritt ihren Dienst aber im Jahr 1972 an, und daher verbringt sie ihre Tage mit dem Tippen und Ablegen von Akten, und ihr erster Auftrag außerhalb der Büromauern besteht darin, gemeinsam mit ihrer Kollegin Shirley Shilling eine vom Geheimdienst gemietete Wohnung zu reinigen, um die Spuren des letzten Einsatzes zu beseitigen. Dort findet sie einen Zettel mit einem Hinweis auf Tony, der sich in der Zwischenzeit sowohl von ihr als auch von seiner Ehefrau getrennt hat.

    Auch der nächste Auftrag ist nicht besonders spektakulär, kommt aber zumindest Serenas Interesse für Literatur entgegen: Im Rahmen des Projekts Sweet Tooth (in der deutschen Übersetzung Operation Honig) besucht sie getarnt als Mitarbeiterin einer Stiftung den noch unbekannten Schriftsteller Thomas Haley und bietet ihm finanzielle  Unterstützung an, die es ihm ermöglichen soll, sich ganz aufs Schreiben zu konzentrieren.  Die Kandidaten für ein derartiges Stipendium sind sorgfältig ausgewählt: Es werden nur Autoren ins Programm aufgenommen, von denen der MI5 annehmen kann, dass ihre zukünftigen Bücher eine pro-westliche, antikommunistische Ideologie transportieren werden. Wer sie wirklich finanziert, erfahren die Stipendiaten nicht. Wie nicht anders zu erwarten, verliebt sich Serena in Tom, kann sich aber trotzdem oder gerade deswegen nicht dazu durchringen, ihm die Wahrheit zu erzählen.

    Meine Meinung: Die Geschichte, an die sich Serena viele Jahrzehnte später erinnert, ist zwar im Geheimdienstmilieu angesiedelt, aber eher eine Beziehungs- als eine Spionagegeschichte. Sie lässt das London der frühen 1970er-Jahre wiederauferstehen: Die Tochter aus gutem Hause wohnt in einem möblierten Zimmer,  kann dank der Pille gefahrlos Liebschaften eingehen, spaziert durch die Carnaby Street und raucht mit dem Hippyfreund ihrer Schwester auch schon mal einen Joint.  Beim MI5 ist man mit dem Kalten Krieg und den Anschlägen in Nordirland beschäftigt und friert in wegen der Ölkrise ungeheizten Büros. Man macht sich Gedanken über den EU-Beitritt Großbritanniens, zweifelt an den Vorteilen des Zukunftsprojekts Channel Tunnel und freut sich, wenn die linken Gewerkschaften Rückenwind verlieren. 

    Die Sprache, in der Serena all das erzählt, ist ebenso elegant und kultiviert wie sie selbst, und Ian McEwan nimmt für die Geschichte doch auch Anleihen bei seinen Kollegen aus dem Geheimdienstgenre. Ian Flemming wird ausdrücklich erwähnt, und eine Anspielung auf Graham Greene ist wohl der „vierte Mann“, von dem wiederholt die Rede ist. Auch die Atmosphäre der Geschichte hat mich teilweise an Graham Greene erinnert, aber während Greenes Charaktere häufig von Gewissenskonflikten geplagt werden, bleiben bei dieser Geschichte alle, einschließlich Serena, emotional ein wenig unbeteiligt. Wenn eine Liebe scheitert, wendet sie sich nach kurzer Trauerphase der nächsten zu, und die Gefühle aller Beteiligten sind gerade stark genug, um die Geschichte glaubhaft voranzutreiben. Das gibt dem Roman eine augenzwinkernde Leichtigkeit, die den Twist am Ende nur logisch erscheinen lässt. Dieser ist zwar keine ganz neue schriftstellerische Erfindung, aber gekonnt umgesetzt. 



  24. Cover des Buches Daisy Jones & The Six (ISBN: 9783548065991)
    Taylor Jenkins Reid

    Daisy Jones & The Six

     (301)
    Aktuelle Rezension von: Ginny-23

    Daisy Jones ist wunderschön und hat eine gigantische Stimme, aber irgendwie ist sie auch kaputt. Sie möchte den Durchbruch als Sängerin schaffen, die Chance erhält sie aber nur gemeinsam mit der eingeschworenen Band The Six. Mit dem Frontsänger Billy erschafft sie unglaubliche Lieder und gemeinsam werden sie von den Fans geliebt. Inmitten ihrer Tournee passiert etwas, danach treten sie nie wieder auf. Was ist nur passiert? Liegt es an Daisy? An Billy? Oder an beiden gemeinsam?

    Hmm, ich weiß gar nicht so richtig was ich sagen soll. Ich habe mich so auf das Buch gefreut und dachte, das wird ein richtiger Lesegenuss. Leider hatte es seine Längen und war teilweise echt langweilig. Cool fand ich, dass das Buch wie ein Interview aufgebaut war. Im Buchclub ist es auch nicht so richtig gut angekommen 🙁 Da war Malibu Rising viel besser! Und die Serie mochte ich auch gerne 😍

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