Bücher mit dem Tag ""
68 Bücher
- Anna McPartlin
Die letzten Tage von Rabbit Hayes
(1.200)Aktuelle Rezension von: AnnaLovesBooks"Die letzten Tage der Rabbit Hayes" hat mich emotional zutiefst berührt und noch nie hat mich ein Buch so zum Weinen gebracht. Die Geschichte ist herzzerreißend, aber wunderschön erzählt, und der Schreibstil ist so einfühlsam und lebendig, dass man sich den Emotionen einfach nicht entziehen kann. Ein wirklich wundervolles, intensives Leseerlebnis.
Fazit: Eine traurige, aber gleichzeitig wunderschöne Geschichte, die lange nachwirkt. Absolut lesenswert für alle, die bereit sind, sich auf eine emotionale Reise einzulassen.
- Marah Woolf
BookLess 1. Wörter durchfluten die Zeit
(886)Aktuelle Rezension von: Ms_ViolinNever without a book: Das magische Flüstern! Sie trägt ein mysteriöses Mal in Form eines Buches am Handgelenk und kann hören, was die Bücher ihr zuflüstern. Als die 17-jährige Lucy ein Praktikum in der Londoner Nationalbibliothek beginnt, entdeckt sie Bücher, deren Texte verschwunden sind und an die sich niemand mehr zu erinnern scheint. Als die Bücher sie immer eindringlicher um Hilfe bitten, versucht Lucy dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Und Nathan, von dem sich Lucy unwiderstehlich angezogen fühlt, scheint darin verwickelt zu sein.
Dieses Buch hat wirklich sehr, sehr lange auf meinem SuB gelegen. Da es aber sehr starke Jugendbuchvibes aussendet und ich mich für die Art von Geschichte langsam zu alt fühle, habe ich immer andere Bücher vorgezogen - andererseits geht es um eine magische Fähigkeit in Verbindung mit Büchern; von solchen Geschichten werde ich einfach angezogen!
Jetzt wurde es aber mal wieder Zeit ein wenig auf meinem SuB aufzuräumen, also habe ich mich endlich an diese Reihe herangewagt.Der Prolog ist dann auch ordentlich spannend, aber auch ein wenig verwirrend, da wir hier einfach mitten in die Handlung hereingeworfen werden, um dann jedoch mit dem ersten Kapitel einige Wochen zuvor zu beginnen.
Das fand ich nicht ganz so gelungen, vor allem weil der Einstieg so sehr zäh auf mich gewirkt hat. Ich wollte so schnell wie möglich an diesen spannenden Punkt vom Prolog kommen!
Allerdings hat das noch ewig auf sich warten lassen.
Es dauert sehr lange bis Lucy von ihrer Gabe erfährt bzw. sie zulässt und noch viel länger bis sie mehr darüber erfährt. Dabei fand ich es tatsächlich auch sehr nervig (und klischeebeladen), dass die Bücher ihr nicht einfach alle nötigen Informationen oder wenigstens hilfreiche Hinweise geben, sondern sie auffordern, selbst herauszufinden, was los ist bzw. „sich zu erinnern“.Das hat die Handlung in meinen Augen extrem hinausgezögert.
Als Jugendliche hätte ich wohl meinen Spaß an diesem Buch gehabt, so erschien es mir aber geradezu nur so zugepflastert mit den typischen Fantasy-Jugendbuch-Tropen:
Wir haben das Waisenmädchen Lucy, welches eine geheimnisvollen Gabe besitzt, über die sie nicht genug weiß und die sie vor allen verbergen soll. Natürlich hat sie auch eine eine große Bestimmung, von der sie ebenfalls natürlich nichts weiß und worüber sie alles alleine herausfinden soll und dann haben wir da natürlich noch Nathan, der DAS bad-boy-Klischee schlechthin verkörpert, denn er wurde nicht nur von seinem durch und durch bösem Großvater als Nachfolger ausgebildet und kontrolliert, sondern er ist natürlich gar nicht so böse, wie er scheint und außerdem sieht er auch so gut aus, dass absolut alles Weibliche sich von ihm angezogen fühlt - also auch sofort Lucy, obwohl sie ihn anfangs (natürlich!) doof finden will.
Nathan ist dann auch dementsprechend zwiegespalten. Er will weiterhin seinem Großvater und dem Bund dienen, aber zu Lucy fühlt er sich ebenfalls extrem hingezogen und will sie beschützen. Seine ständigen Gefühlsumschwünge und sein dementsprechendes ständig schwankendes Verhalten Lucy gegenüber, fand ich echt anstrengend und ich konnte wirklich nicht nachvollziehen, warum sie so an ihm interessiert sein soll, aber ich vergass: er sieht ja umwerfend gut aus.
(Ja, ich bin definitiv zu alt für diese Art von Büchern.)Auch handlungstechnisch sind mir viele Dinge unklar geblieben, z.B. warum der Bund sich für einige der genannten Bücher bzw. Autor:innen überhaupt interessiert (wie „Emma“ von Jane Austen, „Alice im Wunderland“ oder gleich alle Werke von Tennyson und Chaucer).
Die Erklärung, dass der Bund die Bücher früher vor Vernichtung durch die katholische Kirche gerettet hat, greift ja heutzutage einfach nicht mehr. Also warum ein Buch wie „Alice im Wunderland“ verschwinden lassen, welches im Laufe der Jahrzehnte unglaublich viele Adaptionen inspiriert hat?
Die Erklärungen, die Nathan vorbringt, klangen wenig nachvollziehbar und konnten mich auf keiner Ebene überzeugen. Seltsam, dass er das selber nicht stärker hinterfragt.Abgesehen von Lucy und Nathan, die mir zu klischeehaft dargestellt worden sind, konnten mich auch die übrigen Figuren nicht sehr überzeugen.
Lucys beide Freundinnen erscheinen mir sehr austauschbar und hatten bisher einfach wenig Präsenz und auch ihr bester Freund Colin war bisher nur eine winzige Randfigur, die erst zum Ende hin ein wenig mehr Raum bekommt. Die Mitglieder im Bund dagegen scheinen einfach nur durch und durch böse und fanatisch zu sein.
Also alle noch ohne richtigen Tiefgang.Richtig gestört hat es mich dann aber, dass wir kurz vor Schluss erst zu der Stelle kommen, die wir schon aus dem Prolog kennen. Das Ganze wurde dann sogar einfach 1:1 übernommen, was ich extrem unbefriedigend fand, weil wir da nicht nur erst so spät im Buch angekommen sind, sondern auch weil wir immer noch nicht viel weiter sind als zu Beginn des Buches. Kaum etwas wurde geklärt und nur wenig mehr erklärt.
Wenn es in den nächsten beiden Bänden der Trilogie ähnlich langsam voran geht, dann wundert es mich eher, dass daraus nicht noch mehr Teile geworden sind.
Allerdings ist die Reihe auch schon etwas älter und wie ich von neueren Büchern der Autorin weiß, hat sich Marah Woolf durchaus weiterentwickelt, sodass mich dieses Buch keineswegs von anderen ihrer Reihen abhalten wird. Nur diese Reihe ist einfach nichts (mehr) für mich.Fazit: Die Grundidee fand ich ja wirklich interessant, aber die Umsetzung hätte mir wohl höchstens als Jugendliche gefallen, weshalb ich die Reihe auch nicht weiterverfolgen werde. (2,5 Sterne)
- Jonathan Stroud
Lockwood & Co. - Die Seufzende Wendeltreppe - Der Roman zur Serie
(994)Aktuelle Rezension von: Gruenbibliothekarin
Dieses Buch war großartig. Ich liebe, wie es geschrieben ist, und ich werde definitiv das nächste kaufen. Das Ende war fantastisch. Die Handlung war sehr gut, und ich liebe die ganze Welt voller verschiedener Geister und Anti-Geister-Dinge.Dennoch kann ich keine 5 Sterne geben, einfach weil ich Lucy nicht mag. Mir gefällt nicht, wie sie sich immer über dumme Dinge aufregt und immer alles als Geheimnis bewahrt. Aber George und Lockwood sind großartige Charaktere. Ich verstehe, dass so etwas wie Lucy da sein muss, um dieses vollständige Team aufzubauen. Aber manchmal möchte ich einfach, dass sie den Mund hält.
- Max Brallier
Jack, der Monsterschreck, und die Zombie-Apokalypse
(91)Aktuelle Rezension von: 0Soraya0Zum Inhalt (Klappentext):
Der Traum aller Jungs: Monsterjagd statt Schule!
Jack ist ein ganz normaler Teenager. Bis seine Stadt von Zombies überrannt wird. Zum Glück hat sein großes Hobby – Videospiele zocken! – ihn perfekt auf die Zombie-Apokalypse vorbereitet.
Zusammen mit seinen Freunden verschanzt er sich in einem Baumhaus. Mit vereinten Kräften verteidigen sie sich gegen die Untoten – mit Stinkbomben, Butterschlotz-Schleudern und Monsterstopp-Saftgranaten, bestehend aus Mayonnaise, Brause, Salatsoße und Schuppenshampoo. Nebenbei versucht Jack (nicht sehr erfolgreich), seine heimliche Liebe June zu beeindrucken …
Meine Meinung:Bei diesem Buch handelt es sich um den ersten Teil der "Jack der Monsterschreck"-Reihe, die auf einer Netflix-Serie basitert. Bis jetzt kenne ich die Serie nicht, nachdem mir aber das Buch so gut gefallen hat, werde ich sicher mal reinschauen 😉
Zunächst möchte ich auf die Zeichnungen eingehen. Man könnte fast schon sagen, dass es sich um einen Comic handelt. Die komplette geschichte ist von sehr vielen kleinen, aber auch größeren Zeichnungen durchzogen, die so detailverliebt und gut gelungen sind, dass es einfach nur Spaß macht, diese genauer anzuschauen! Dadurch erhält die Geschichte auch gleich nochmal eine andere Lebendigkeit.
Neben diesem großen Pluspunkt ist auch der geniale Schreibstil ausschlaggebend. Er ist einfach nur mitreißend und passend gewählt. Dazu kommt dann noch die perfekte Mischung aus Zombies, Spannung, Humor und einem pokalyptischen Helden oder auch vielfältigen Charakteren.
Jack hatte es bisher nie leicht, da er sozusagen nur so von einer Pflegefamilie zur nächsten gereicht wurde. Doch jetzt scheit seine Stunde geschlagen zu haben, denn er blüht unter der aktuell schwierigen Situation geradezu richtig auf.
Es macht unheimlich viel Spaß, ihn auf seinen Streifzügen zu begleiten und zu sehen, wie seine Gemeinschaft nach und nach neue Mitglieder bekommt.
Ich freue mich schon jetzt, Jack und CO noch auf vielen weiteren Abenteuern zu begleiten!Fazit:
Die Perfekte Mischung aus Zombie-Apokalypse, Spannung, Humor und lustigen Charakteren, die einige Abenteuer zu bestreiten haben. Dazu kommen noch wunderbare Zeichnungen, durch die man sogar die Monster einfach nur lieb haben muss!
- Ursula Poznanski
Fünf
(1.257)Aktuelle Rezension von: Skye-reads-booksIrgendwie denke ich, dass man aus dem Thema selbst mehr hätte machen können. Der Krimi nimmt sich dem Thema Geocaching an, was ich an sich als einen sehr guter Ansatz empfinde. Aber irgendwie fehlt dann so ein bisschen die Konsistenz in der Storyline und mit ihr auch die Spannung, die mal sehr hoch ist und dann aber immer wieder rapide absinkt. Ein Auf und Ab - so ist dann auch mein Fazit eher eines mit gemischten Gefühlen.
- André Aciman
Call Me by Your Name Ruf mich bei deinem Namen
(267)Aktuelle Rezension von: hufflepup_kafkaIch liebe "Call me by Your Name", und ich liebe Timothee Chalamet. Buch und Film sind gleichermaßen schön, ästhetisch, sinnlich. Sie handeln von einer ersten Liebe und Affäre zwischen dem 17-jährigen Elio und dem 24-jährigen Oliver in Norditalien der 1980er Jahre. Das besondere hierbei ist, dass die Worte „Ich liebe dich“ oder „schwul“/“homosexuell“ nicht gebraucht werden, um die Gefühlswelt beider Männer zu beschreiben. Timothee Chalamet und Armie Hammer haben ein perfektes Team abgegeben, ohne die beiden wäre der Film wohl nicht so schön geworden. Mit anderen Darstellern hätte ich ihn mir jedenfalls nicht vorstellen können. Mit Elio konnte ich mich bestens identifizieren. Ein Frei- und Schöngeist mit der Leidenschaft für Musik, Kunst und Literatur, und mit einer rebellischen, bubenhaften, jugendlichen Art gegenüber seinen Eltern, die eigentlich nur das Beste für ihn wollen. Buch und Film unbedingt bei sonnigem Wetter oder, idealerweise, im Sommer lesen/schauen! Absolute Empfehlung, und eines meiner All-Time-Favorites im LGBT-Lit.-Genre.
- Ursula Poznanski
Fremd
(549)Aktuelle Rezension von: katha84Kann man einen Menschen von einem Tag auf den anderen einfach vergessen? Einen Menschen, der einem wichtig war. Mit dem man zusammengelebt und -gewohnt hat. Mit dem man verreist war. Mit dem man sogar verlobt war. Jo hätte sowas nie für möglich gehalten. Doch als auf einmal ein fremder Mann in ihrer Wohnung steht - die er mit einem Schlüssel betreten hat! - fängt sie an, an ihrem eigenen Versand zu zweifeln. Doch wer ist Erik wirklich? Nur ihr Verlobter oder steckt etwas anderes dahinter?
Auch "Fremd" ist wieder ganz großartig. Nachdem ich schon "Anonym" von Strobel und Pozanski gelesen habe, hat es mich sehr gefreut nun auch das erste gemeinsame Werk der beiden in die Hände bekommen zu haben. Das Buch ist wahnsinnig spannend - vor allem durch die ständig wechselnde Perspektive zwischen Jo und Erik. Dadurch weiß man selbst überhaupt nicht, was eigentlich Sache ist - glaubt man nun Jo oder Erik? Und je mehr die Geschichte an Fahrt aufnimmt, desto mehr Fragen hat man. Ich hatte zwischendurch wirklich abstruse Ideen und Theorien und war dann irgendwie doch etwas überrascht, was da am Ende rauskam. Obwohl ich zumindest in einer Sache eine leichte Theorie hatte, die sich dann auch bestätigt hat. Ob das Ganze wirklich realistisch ist, weiß ich nicht. Aber das macht nichts, weil das Buch einfach unglaublich gut unterhält und es sich quasi in einem durchlesen lässt.
- Linda Castillo
Die Zahlen der Toten
(805)Aktuelle Rezension von: Kimmy1337Ein sehr gut gelungener Thriller von Linda Castillo und wunderbarer Auftakt der Reihe.
Ich war von Beginn an gefesselt von der Handlung und die Hauptpersonen waren mir auf Anhieb sympathisch. Der Amische Hintergrund gefällt mir sehr gut sowie auch die detaillierte Schreibweise der Autorin.
Die Story und Motive fand ich sinnvoll, vor allem mit dem Hintergrund, dass Serienmörder manchmal auch keine für uns ersichtliche Logik haben.
Die Liebesgeschichte zwischen Kate und John ist schön und realistisch.
Absolute Leseempfehlung.
- Julie Kagawa
Im Schatten des Fuchses
(185)Aktuelle Rezension von: Maza_e_Keqe3,5/5 Sternen aufgerundet.
Ich brauchte tatsächlich einige Kapitel um mich in die Geschichte hineinzufinden. Yumeko ist ein Waisenkind, noch dazu eine Halb-Kitsune, ein japanischer Fuchs-Dämon. Tatsumi ist ein Shinobi/Ninja und Dämonentöter. Die beiden bilden aus sehr verschiedenen Gründen eine spezielle Reisegemeinschaft durch ein Land, das an das mittelalterliche Japan erinnert, inklusive Dämonen, Geister und Götter.
Nachdem ich mich an die blumige Ausdrucksweise und die vielen japanischen Begriffe gewöhnt hatte, konnte ich gut in die Geschichte eintauchen. Hilfreich war dabei auch das von mir immer wieder aufgeschlagene und zu Rate gezogene Glossar im Anhang des Buches. Dabei wäre eine Angabe zu den Uhrzeiten (Stunde der Ratte/des Drachen/des Keilers?) sehr hilfreich gewesen. Außerdem ist es doch etwas seltsam, wenn die Wörter im Fließtext erklärt werden: Yurei-Geist, Hakama-Hose, Haori-Jacke, Obi-Gürtel.
Obwohl die Geschehnisse sich stellenweise sehr rasant entwickeln, bleibt die Erzählweise relativ neutral. Ich konnte mir zwar die „Stimmen“ von Yumeko und Tatsumi im Kopf gut vorstellen, doch sie ähnelten sich sehr stark. Erst am Schluss wurde es wirklich sehr spannend.
An einer gewissen Stelle in der Geschichte wollte ich am liebsten gar nicht mehr weiterlesen, weil ich starke Befürchtungen bezüglich eines grausamen Schicksals der Protagonistin und der Protagonisten hatte, die ich schon so lange begleitete. Gleichzeitig wollte ich natürlich unbedingt erfahren, wie es weiter geht. Ein Zwiespalt, der einen wirklich spannenden Roman für mich ausmacht.
Gerade weil die Geschichte mich schließlich gut unterhalten und die Handlung mich fesseln konnte, ärgern mich die häufigen Schreibfehler.
Das Buch endet erwartungsgemäß mit einem deutlichen Cliffhanger. Da die beiden Fortsetzungsromane erschienen sind, kann aber direkt weiter gelesen werden.
- Ransom Riggs
Der Atlas der besonderen Kinder
(138)Aktuelle Rezension von: bibliophilara„Die besonderen Kinder“ war ursprünglich eine als Trilogie angedachte Jugendbuchreihe. Nach dem Überraschungserfolg entschied sich der Autor Ransom Riggs dann aber für eine fortsetzende Trilogie, die die Reihe somit zu einer Hexalogie macht. 2019 erschien also der vierte Band der Urban Fantasy-Saga „Der Atlas der besonderen Kinder“. Ich hatte damals das Glück an der Blogtour teilnehmen zu dürfen. An dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön an den Verlag für das Rezensionsexemplar. Endlich habe ich es geschafft, das Buch auch zu lesen. Bei meiner letzten Rezension hieß es, dass noch nicht bekannt ist, wann der sechste und finale Band auf Deutsch erscheinen wird. Seit Kurzem ist es offiziell: das Buch wird am 1. Oktober 2021 veröffentlicht werden und den Titel „Die Zukunft der besonderen Kinder“ tragen.
Nach dem Sieg über Caul ist der 16-jährige Jacob Portman zu seinen Eltern nach Englewood in Florida zurückgekehrt. Doch die Hoffnung dort auch sein altes Leben wiederzufinden, ist schnell dahin, denn seinen Eltern kann er seine wochenlange Abwesenheit nicht ausreichend erklären, und so schicken sie ihn wieder zu einer Psychologin. Als Jacob versucht seinen Eltern die Wahrheit über die besonderen Kinder zu erzählen, eskaliert die Situation völlig. Mit Gewalt setzen sie ihn in das Auto, um ihn in die geschlossene Psychiatrie zu fahren. In letzter Sekunde können Miss Peregrine und ihre Schützlinge sie aufhalten. Durch einen Zauber ihrer Erinnerungen beraubt, fahren Jacobs Eltern anschließend für mehrere Wochen in den Urlaub, während seine Freunde in diesem Zeitraum bei ihm einziehen. Doch das Feriengefühl hält nur kurz an, denn in Abes verlassenem Haus finden Jacob, Emma, Bronwyn und weitere Freunde einen geheimen Raum, der viele Fragen aufwirft.
„Nie zuvor habe ich so oft an meinem Verstand gezweifelt wie in jener ersten Nacht, als die Vogelfrau und ihre Schützlinge kamen, um mich vor der Irrenanstalt zu retten.“, ist der erste Satz des Prologs. Damit setzt der Plot eigentlich noch kurz vor Ende des dritten Bands ein, und fasst die Ereignisse des Vorgängers noch einmal knapp zusammen. Es gibt also erzählerisch keine Lücke zwischen den beiden Büchern. Aus der Ich-Perspektive erzählt wie gewohnt Jacob Portman im Präteritum. Mit über knapp 500 Seiten ist „Der Atlas der besonderen Kinder“ vergleichbar lang wie sein direkter Vorgänger. Dafür hat der vierte Band dagegen mit insgesamt 19 Kapiteln spürbar mehr. Riggs ist da wohl den Wünschen seiner Leserschaft entgegen gekommen, denn die ellenlangen Kapitel aus den vorherigen Bänden, sind sicherlich für viele ein Störfaktor. Ein weiterer, zumindest für mich persönlicher, Störfaktor wurde ebenfalls eliminiert, denn Jacob und Emma sind wieder mit Miss Peregrine und den besonderen Kindern vereint. Nur Fiona Frauenfeld gilt weiterhin als verschollen. Später ist Jacob dann überwiegend mit Emma, Enoch, Bronwyn und Millard unterwegs.
Enoch O’Connor ist eigentlich schon 118 Jahre alt, durch seinen langjährigen Aufenthalt in Miss Peregrines Zeitschleife sieht er aber noch aus wie ein 13-Jähriger. Im Buch wird er als Junge mit runden Wangen, unordentlichen blonden Haaren und einer Körpergröße von umgerechnet 163cm beschrieben. Außerdem soll er dunkle Augenringe haben. Er ist arrogant, widerspruchsvoll und dabei gleichzeitig sehr unsicher. Gegen Jacobs und Emmas Pläne, die die Gruppe gewissermaßen anführen, hat Enoch ständig Einwände und streut mit seinem Zynismus Misstrauen. Immer muss er seinen Senf dazu geben, was ihn zunehmend unsympathischer macht. Gerade Jacob gegenüber fährt Enoch gerne die Ellenbogen aus und stachelt Konkurrenzkämpfe an. Zwar wurde es in den Büchern bislang nicht bestätigt, aber ich glaube, dass Enoch heimlich in Emma verliebt ist und Jacob um seine Beziehung zu ihr sowie der Tatsache, dass Jacob schnell ein festes Mitglied der Gruppe geworden ist und von allen gemocht wird, beneidet. Bei aller Antipathie sollte man jedoch nicht vergessen, dass Enoch eigentlich nur seine Ängste überspielen möchte, wobei er sich ungeschickterweise noch unbeliebter macht. Tatsächlich weicht er Jacob und Emma bei ihren Missionen nie von der Seite und zeigt gelegentlich, dass er seinen Mitmenschen gegenüber mitfühlend und hilfsbereit sein kann. Seine besondere Fähigkeit ist es, Objekte oder Tote für einen kurzen Zeitraum wiederzubeleben. Dazu benötigt er aber ein organisches Herz. Zudem zeigt Enoch eine morbide Faszination für den Tod und Präparate, sodass er beispielsweise den Geruch von Formaldehyd mag oder aus Spaß Tonfiguren zum Leben erweckt, um sie anschließend zu töten. Auch wenn Enoch sich nach außen hin verbarrikadiert und nicht gerade charmant ist, mochte ich ihn als Charakter gerade weil er so einen starken Kontrast zu den anderen Kindern bildet.
Riggs Schreibstil ist wie gewohnt einfach, die Sprache teilweise zu lautmalerisch und das Tempo meist entschleunigt. In den über 500 Seiten vergehen im Plot nur wenige Tage. Dennoch ist die Geschichte unterhaltsam, vor allem die Spannung nimmt in der zweiten Hälfte deutlich zu. Leider sind mir, neben kleineren orthografischen, auch inhaltliche oder Logikfehler aufgefallen. Direkt im zweiten Kapitel spaziert Jacob mit Miss Peregrine den Strand in Florida entlang, als dieser beschreibt: „Ein paar winzige Wasserläufer folgten Miss Peregrine und pickten mit den langen Schnäbeln an ihren Knöcheln.“ Ich war völlig irritiert, zumal es kurz darauf heißt: „Die Vögel flohen ins Wasser.“ Als Biologiestudentin möchte ich mir nicht anmaßen, eine Meisterin der Zoologie zu sein, aber ich war mir doch ziemlich sicher, dass Wasserläufer Insekten sind. Nach Recherche stellte sich heraus: dem ist auch so. Wasserläufer kommen zudem nur in Europa vor. Aber welche Tiere könnten dann gemeint sein? Nach kurzer Überlegung fiel mir ein: Strandläufer! Diese Vogelgattung ist bekannt dafür, ihre Nahrung mit ihren langen, dünnen Schnäbeln aus dem Sand oder unter der Wasseroberfläche zu picken. Vermutlich ist dieser Fehler bei der Übersetzung entstanden, denn das Englische „Sandpipers“ wird oft als „Schnepfenvögel“ übersetzt, worunter man sich als Laie nur wenig vorstellen kann.
Im späteren Verlauf geraten Jacob und seine Freunde in eine Zeitschleife, in die sie mit einem Auto fahren. Aufgrund der holprigen Fahrt kann Millard seinen Mageninhalt nicht länger bei sich behalten und Jacob erklärt im zehnten Kapitel: „kurz darauf hörte ich, dass er sich übergab.“ Als die Truppe ein Kapitel später aus der Zeitschleife hinaus fährt und Millard sich erneut seines Frühstücks erleichtert, behauptet Jacob: „Ich war noch nie zuvor dabei gewesen, wenn sich ein Unsichtbarer übergab“. Junge, bist du senil? Hast du die Hinfahrt vergessen? Da ist nämlich genau dasselbe schon mal passiert. Aber gut, lassen wir das.
Das Ende kommt wie gewohnt abrupt und lässt viele Fragen offen. Zwar gibt es keine spektakuläre Konfrontation mit Kämpfen, dennoch wird es blutig und jemand muss sein Leben lassen. Ich bin jedenfalls gefesselt genug, um direkt mit der Fortsetzung weiterzumachen. Zum Schluss noch mein Lieblingszitat, welches sich in Kapitel 12 befindet: „‚Die Welt fühlt sich sehr klein an, wenn du Jahr für Jahr so eingesperrt bist. Das ist nicht gut für den Verstand oder die Seele. Es lässt kleine Probleme groß wirken.‘“ Gerade aufgrund der Corona-Pandemie mit ihrem On/Off-Lockdown haben diese Sätze für viele Menschen enorm an Aktualität gewonnen.
Insgesamt hat es wieder Spaß gemacht, Jacob und seine Freunde bei seinen Abenteuern zu begleiten, deren Geschichte mit Fotografien untermalt wird. Im Gegensatz zum dritten Band ist Jacob hier auch nicht nur mit Emma unterwegs, was mir deutlich besser gefallen hat. Doch auch „Der Atlas der besonderen Kinder“ ist nicht ohne Fehler und Stolpersteine, was die Wasserläufer eindrucksvoll belegen. Auch der Stil ist gewissermaßen ungeschliffen, Schimpfwörter wie „Hurensohn“ in einem Jugendbuch oder plumpe Lautmalereien wie „Arghhhhh“ könnten durchaus geschickter ersetzt werden. Im Vergleich finde ich den vierten Band der Urban Fantasy-Saga aber etwa genauso gut wie den Vorgänger, weshalb ich hier wieder drei von fünf Federn vergebe. Als Nächstes werde ich den fünften
Band von Ransom Riggs, „Das Vermächtnis der besonderen Kinder“, lesen. - Sarah Lark
Das Gold der Maori
(218)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderMichael sitzt in Gefangenschaft und mit Hilfe der listigen Lizzie kommt er frei und sie flüchten nach Neuseeland und heiraten. Kathleen musste hochschwanger einen widerlichen Viehhändler heiraten und sie zogen von Australien nach Neuseeland. Viele Jahre später treffen Kathleen und Michael in Neuseeland aufeinander und ihre alte Liebe entflammt, denn vor seiner Festnahme wollten sie flüchten und heiraten.
Sarah Lark erzählt in prächtigen Bildern und entfaltet eine große Saga über Liebe, Hass und zeigt, dass wahre Hoffnung niemals stirbt.
- Jeanine Krock
Wind der Zeiten
(134)Aktuelle Rezension von: LadyMuffinchenJohanna braucht nach einer scheußlichen Trennung eine Auszeit von ihrem Leben. Deswegen macht sie bei ihrer Freundin Caitlynn Urlaub in den schottischen Highlands. Dort begegnet sie auch dem geheimnisvollen Alan, welcher sie - ebenso wie Schottland - mehr und mehr in seinen Bann zieht. Doch Alan gehört nicht in diese Zeit, er ist Chief eines uralten Clans. Plötzlich findet Johanna sich im 18. Jahrhundert wieder, mitten im Clanleben. Doch das ist nicht so einfach, wird sie es schaffen Alans Liebe zu erwidern trotz aller Schwierigkeiten?
Johanna ist ein spannender Charakter. Sie hat alles, was man sowohl im 21. Jahrhundert, als auch im 18. Jahrhundert braucht. Sie ist klug, emphatisch, witzig und sie besitzt Durchsetzungsvermögen. Ihre Vergangenheit war nicht leicht - ihr Leben ist mehr Bürde - aber sie hat gelernt damit umzugehen und ist mir durchweg immer sympathisch gewesen. Sie hat mich fasziniert, denn man taucht immer wieder mal in ihre Vergangenheit ein und auch in die von Alan.
Doch nicht nur die Protagonistin hat mich umgehauen, auch die ganzen anderen Charaktere waren sehr authentisch und sind mir stellenweise sehr ans Herz gewachsen.
So zum Beispiel Alan und Morág, ebenso wie - überraschenderweise sogar - Marie. Ich konnte mir alle Figuren gut vorstellen und zu gerne wäre ich ebenfalls mit der liebevollen und stets gut gelaunten Morág befreundet!
Alan ist der harte, sexy Clanführer welcher sein Herz am richtigen Fleck trägt und doch wird er als Wechselbalg abgestempelt und von vielen gehasst. Das hat mich stellenweise richtig wütend gemacht. Das Denken von damals hat die Autorin insbesondere im Bezug auf ihn sehr gut darstellen können. Diese Engstirnigkeit und den Hang nichts zu hinterfragen... Nichtsdestotrotz harmonieren Alan und Johanna sehr gut miteinander und leichtes Kribbeln überfiel mich beim Lesen, wenn die beiden agierten.
Generell hat Jeannine Krock es geschafft mir eine fantastische Welt zu zeigen! Ich liebe Schottland und war auch bereits in den Highlands, gerade deswegen konnte ich das Buch wohl wie einen Film ablaufen lassen. Die Naturbeschreibungen, die Charaktere und die alten Gebräuche und Gepflogenheiten hat sie mit einer wahnsinnigen Präzision aufs Papier gebracht, dass Kopfkino vorprogrammiert war. Dabei bleibt sie detailgetreu und denkt auch weiter. Nicht nur die schönen Aspekte werden von ihr beleuchtet, sie greift auch Problematiken auf, die die Zeit damals mit sich brachte: vom Nachttopf über Läusebäder bis hin zu Verrat, Misstrauen und Krieg bei den Clans.
Der Schreibstil war insgesamt angenehm, auch, wenn oft gällische Worte fallen, so unterbricht dies den Lesefluss nicht. Vielmehr war es ein Durchfliegen durch die Seiten und ehe ich mich versah hatte ich den Brecher von über 560 Seiten beendet.
Schlussendlich kann ich sagen, dass ich nicht erwartet hatte, dass mich dieses Buch so sehr in seinen Bann ziehen würde. Im Gegensatz zu anderen, kenne ich die Outlander-Saga nicht, so dass mir ein Vergleich nichts an diesem Meisterwerk zerstören kann! Die Geschichte hatte meiner Meinung nach alles: Freundschaft, Mut, Liebe, Misstrauen, Verrat, Spannung und einen Hauch von Magie. Es gefällt mir sehr gut, wie sich am Ende alles fügt (was Caitlynn damit zu hat hätte ich wohl gewusst, wenn ich Band eins gelesen hätte, da dies jedoch unabhängig voneinander gelesen werden kann, habe ich das wohl in der Reihenfolge verbaselt) und ich kann hier nur eine dicke Leseempfehlung aussprechen für jeden, der historische Liebesgeschichten liebt und sich gerne von den schottischen Highlands verzaubern lassen möchte.
- Cecelia Ahern
Postscript - Was ich dir noch sagen möchte
(308)Aktuelle Rezension von: Mogni✉️Ich hab schon ewig kein Buch mehr von @ceceliaahern gelesen, die ersten hab ich verschlungen und dann wurden sie meiner Meinung schlechter und ich brach 2 Bücher ab. Daher landete "Postscript" auf dem SUBwagen und würde jetzt befreit.
✉️Beschreibung:
Vor sieben Jahren ist Holly Kennedys geliebter Mann Gerry viel zu jung an Krebs gestorben. Er hat ihr ein wunderbares Geschenk hinterlassen: eine Reihe von Briefen, die sie durch die Trauer begleitet haben. Holly ist stolz darauf, dass sie sich inzwischen ein neues Leben aufgebaut hat. Da wird sie von einer kleinen Gruppe von Menschen angesprochen, die alle unheilbar krank sind. Inspiriert von Gerrys Geschichte, möchten sie ihren Lieben ebenfalls Botschaften hinterlassen.
Holly will nicht in die Vergangenheit zurückgezogen werden. Doch als sie beginnt, den Mitgliedern des »P.S. Ich liebe Dich«-Clubs zu helfen, wird klar: Jeder von uns kann seinen ganz eigenen Lebenssinn finden. Und die Liebe weitertragen. Wenn wir uns nur auf die Frage einlassen: Was will ich heute noch sagen und tun, falls ich morgen nicht mehr da bin?
✉️Meine Meinung:
Cover ist recht unauffällig, würde es nicht sofort als Nachfolger von P.S. Ich liebe dich erkennen. Die Beschreibung sagt auf jeden Fall, Kauf mich.
Der erste Teil ist fast 20 Jahre her, aber als ich das Buch jetzt anfing, kam die Szenen aus dem Buch wieder hoch und man spürte Hollys Gefühlschaos, aber auch wie sehr sie sich verändert hat. Und ich kann vieles gut nachvollziehen, auf der einen Seite möchte man nicht wieder mit dieser Trauer konfrontiert werden, aber auf der andern Seite möchte man den Menschen helfen.
In meinen Beruf betreut man auch öfters Menschen, die palliativ sind, da versucht man ihn so viele Wünsche wie möglich zu erfüllen und ihnen die letzten Tage und Stunden so angenehm wie möglich zu machen. Man baut eine Art Beziehung mit ihnen auf und trauert in einer gewissen Weise mit ihnen und den Angehörigen. Und dann ist da Holly, die Freundschaften schließt und jeden davon verliert. Das könnte ich nicht, darum fange ich nicht in einen Hospiz an. Bei mir sind die Menschen meist weit über die 80 , aber wenn da so eine junge Mutter sich z.B. verabschieden müsste, würde ich auf Dauer daran kaputt gehen.
Das Buch war echt wieder ein Highlight und ich hab stellenweise Rotz und Wasser geheult, denn ich hab meinen Dad auch an Krebs verloren und kann mich mich so richtig ins Buch versetzen. Ein Teil von mir hätte ich danach auch einen Brief gewünscht.
Das Buch ist echt eine Lesempfehlung und ich finde es sogar noch besser als den Vorgänger und beim großen A ist das ihr Buch mit den besten Bewertungen. Aber vorsichtig ihr braucht WIRKLICH Taschentücher.
✉️✉️✉️✉️✉️ von 5
- Hans Fallada
Kleiner Mann – was nun?
(239)Aktuelle Rezension von: BeustHans Falladas 1932 erschienenen Roman „Kleiner Mann - was nun?“ ist nicht nur mit seinem Titel bis in die heutige Zeit bekannt und aktuell. Der ganze Roman - die ersten gemeinsamen Jahre von Johannes Pinneberg und seiner Frau Emma „Lämmchen“ erzählt eine Geschichte von zeitloser Bedeutung. Die Pinnebergs kommen aus der schlesischen Provinz, wo sie in der kärglichen Engstirnigkeit der Kleinstadt zueinander finden und in ein Leben starten, das lauter Widrigkeiten aufhäuft, die gelichwohl niemals übertrieben, sondern vielmehr im Gegenteil als zeittypisch erscheinen. Die Hilflosigkeit Pinnbergs gegenüber seinen Chefs und später gegenüber dem Staat - ja: dem Teil des Staates, der für die Fürsorge zuständig wäre - ist schreiend ungerecht. Die Realitätsnähe dieser Ungerechtigkeiten, die plastischen Auswüchse der Hilflosigkeit, der sorgsam bewahrten Anständigkeit und der bis zum Schluss aufrecht erhaltene Wille, alles richtig zum machen, sind glaubwürdig, rührend und immer wieder auch gallenbitter komisch. Fallada hat ein Gespür für plötzlichen Witz - und muss ihn auch haben, weil sonst die Geschichte des fortwährenden Misserfolgs der liebenden Eheleute Pinneberg und Lämmchen mit ihrem „Murkel“ kaum erträglich wäre.
Pinnebergs Courage hält bis fast zur letzten Seite, doch dann ist die Sohle erreicht: „Ordnung und Sauberkeit: Es war einmal. Arbeit und sicheres Brot: Es war einmal. Vorwärtskommen und Hoffnung: Es war einmal. Armut ist nicht nur Elend, Armut ist auch strafwürdig, Armut ist Makel (…).“ (S. 546) Spätestens hier ist man froh über die sozialen Leistungen, die in Deutschland seit Kriegsende, insbesondere durch die deutsche Sozialdemokratie, erreicht wurden.
Ich war über die Frische des Textes, über die Farbkraft des Zeitdokumentes erstaunt, das mit unverstelltem Erzählfluss die Vergangenheit heraufbeschwört und dabei das Zeitlose transportiert. Ich freue mich auf die nächsten Romane von Fallada, die hier schon auf mich warten.
- Joy Fielding
Herzstoß
(270)Aktuelle Rezension von: AlissilaWenn man gerne Romane liest über tragische Familienverhältnisse fände man das Buch sicherlich gut.
Also ich hab es versucht, aber Romane sind offenbar nicht mein Genre.
Mir war die Story einfach zu wirr und hätte mit einem Therapeuten sicherlich direkt abgekürzt werden können.
Dennoch, die Geschichte ist denke ich ganz gut durchdacht und hat dann auch ein Happy End.
- Ayana Mathis
Zwölf Leben
(74)Aktuelle Rezension von: Frau_M_aus_MDas hier ist ein richtig gutes Buch. Wenn ich könnte, würde ich 6 oder mehr Sterne vergeben.
Es geht um Hatty, eine farbige Frau in den USA Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts, und deren elf Kinder und ein Enkelkind. Jedes der Kinder wird in einem Kapitel zu einem bestimmten Zeitpunkt der Geschichte beleuchtet. Die jeweilige Person steht dann im Mittelpunkt und die Umstände werden aus ihrer Sicht und in der Situation, in der sie sich gerade befindet, betrachtet. Daraus ergibt sich mosaikartig die Geschichte der Familie Shepherd im Laufe der Zeit.
Erschütternd beginnt das Buch 1925 mit der Geschichte von den Zwillingen Philadelphia und Jubilee, die im beide im Alter von sieben Monaten an einer Lungenentzündung sterben.
Floyd, der Musiker ist und seine Homosexualität nicht länger verdrängen kann, wird im Jahr 1948 beschrieben.
Six, der sich zum Priester berufen fühlt, lernen wir 1950 kennen.
Ruthie treffen wir im Jahr ihrer Geburt 1951. Sie ist nicht die Tochter von August, Hattys Ehemann.
Ihr Vater ist Lawrence, der Mann, mit dem Hatty aus ihrer unglücklichen und trostlosen Ehe fliehen wollte. August ist kein besonders fürsorglicher Familienvater. Er bringt die Abende in Kneipen zu, hat Affären und gibt Hatty nicht viel Geld für die Familie. Lawrence scheint anders zu sein. Er ist charmant und liebevoll und er verspricht, für Hatty und ihre Kinder zu sorgen. Aber leider ist auch er nicht beständig und außerdem spielsüchtig. Hatty kehrt zu August zurück und findet sich ab.
Die kleine Ella kommt 1954 in den Focus. Sie ist Hattys letztgeborenes Kind. Auf Grund der schwierigen finanziellen Situation und weil Hatty schon 46 Jahre alt ist, nimmt sie das Angebot ihrer Schwester, die kinderlos ist, an und gibt Ella schweren Herzens in deren Obhut.
Alice und Billups sind 1968 beide erwachsen und bis hierher unzertrennlich. Sie verbindet das Geheimnis um Billups sexuellen Missbrauch, der ihm als Kind zugefügt wurde. Alice fühlt sich schuldig. Sie ist ebenso verletzt wie er. Alice glaubt, ihr Leben für Billups leben und stets für ihn sorgen zu müssen. Letzlich ist es aber nur eine Bevormundung, aus der sich Billups befreit. Es gelingt ihm, mit der Vergangenheit abzuschließen. Alice bleibt allein und verzweifelt in einer leeren Ehe mit einem kaltherzigen Mann zurück.
Franklin ist 1969 Soldat in einem Minenlegertrupp in Vietman. Er hat eine Frau, die ihn verlassen hat und ein Kind, das er noch nie gesehen hat. Er ist wohl seinem Vater ziemlich ähnlich. Er hasst sich selbst für das was er der Frau, die er liebt angetan hat und ist gleichzeitig unfähig, sich zu ändern.
Bell ist 1975 schwer krank und stirbt fast an TBC. Sie hatte eine Affäre mit Lawrence, was ihr Hatty nicht verzeihen kann. Sie rettet sie jedoch und lässt sie nicht allein.
1980 treffen wir Cassy, die psychisch krank ist und in eine Klinik eingeliefert wird.
Die Geschichte von Cassys Tochter Sala ist der Schlusspunkt des Buches. Im allerletzten Satz gibt es einen symbolischen Lichtblick, als Hatty ihre traurige Enkelin Sala in den Arm nimmt und sie liebevoll beschützt.
Obwohl der Roman im Laufe des 20. Jahrhunderts in Amerika spielt und die Protagonisten Farbige sind, wird doch erstaunlicherweise klar, dass die Probleme, die sie haben, allgemein menschlich sind und so ähnlich überall auf der Welt zu jeder Zeit vorkommen können. Es wird klar, dass jeder sein Leben selbst gestalten muss. Auch wenn wir dieselbe Mutter haben, können wir sehr verschieden sein. Vielleicht wissen wir auch gar nichts oder nicht viel voneinander. Es gibt immer Leute, die auf uns herabsehen und sich als was Besseres fühlen. Wir alle müssen uns mit Situationen, die wir nicht ändern können, arrangieren. Wir alle haben unerfüllte Sehnsüchte, wir alle werden enttäuscht oder enttäuschen andere...
Die Übersetzung ins Deutsche ist sehr gut gelungen. Man ist sofort gefesselt und mittendrin im Geschehen. - J. D. Robb
Eine mörderische Hochzeit
(180)Aktuelle Rezension von: chrissieEves Freundin wird des Mordes verdächtigt und das ausgerechnet zu der Zeit, in der Eve sich eigentlich mit Hochzeitsvorbereitungen beschäftigen sollte. Dass ihre Freundin schuldig ist, glaubt Eve natürlich nicht. Deshalb beginnt sie zu ermitteln und gerät selbst in Gefahr.
Die Krimis sind in der Zukunft angesiedelt, aber genau das macht für mich die kleine Würze aus. Eve ist wie gewohnt scharfsinnig und kombiniert gut. Sympathisch macht sie, dass ihre Gedanken nicht immer in die richtige Richtung gehen. Was mir persönlich manchmal etwas zu viel ist, sind die expliziten Sexszenen, die ich in dieser Form nicht brauchen würde.
Der Fall selbst war wieder sehr spannend und das Ende überraschend.
- Naomi Klein
Die Schock-Strategie
(34)Aktuelle Rezension von: Ein LovelyBooks-NutzerNaomi Klein legt mit diesem Werk wirklich eine eindrückliche Recherchearbeit vor. Eindrücklich beschreibt sie anhand internationaler Vorgänge, wie die Jünger Milton Friedmans, die sog. Chigago Boys, überall auf der Welt Katastrophen nutzen, um ihren Einfluss auszuweiten. Die Schock Strategie sieht vor, den Staatsführern nach Krisen die Privatisierung wichtiger öffentlicher Bereiche anzupreisen. Damit wächst die Macht der Unternehnehmer, während wir Menschen immer weniger von Bedeutung sind. Das Buch beweist auch, dass der Turbokapitalismus nicht ohne Folter auskommt und zeigt unmissverständlich, dass der Kapitalismus der Feind allen friedlichen Lebens ist.
Der Mittelteil ist leider sehr lang geworden und wiederholt die immer selben Vorgänge in verschiedenen Ländern. Für die Vollständigkeit ist das sehr wichtig und es macht das Buch unanfechtbar. Für die Lesbarkeit gibt es dabei jedoch leider Abzüge, denn im Grunde liest man immer wieder die selbe Geschichte in anderen Ländern mit anderen Akteuren. Man kann ab etwa der Mitte getrost zum letzten Kapitel springen, möchte ich meinen, wenn man nicht jede Zahl ganz genau abspeichern möchte.
Dieses Buch ist sehr wichtig! Es sollte viele LeserInnen finden und wir sollten nach der Lektüre mindestens eine Haltung entwickeln, wenn nicht gar aktiv werden. - Melanie Metzenthin
Die Hafenschwester - Als wir zu träumen wagten
(118)Aktuelle Rezension von: LesekerstinIm großen und ganzen hat mir das Buch gefallen, es beschreibt das Leben zu der Zeit in Hamburg recht gut. Allerdings fiel es mir manchmal schwer weiterzulesen, da es doch an einigen Stellen sehr in die Länge gezogen war. Mir fehlte die Spannung auf einigen Seiter. Trotzdem ein empfehlenswertes Buch.
- Miriam Schaps
Abenteuer zwischen Nordeifel und Aachen - Lilly und Nikolas auf der Suche nach dem schwarzen Gold
(9)Aktuelle Rezension von: RosaLiaDie Eifel gehört, so möchte man meinen, sicher nicht zu den angesagten Ferienparadiesen für Familien mit Kindern, denn was kann man da schon tun außer endlose Wanderungen zu unternehmen? Klar, geologisch interessant ist die Gegend schon, aber ist sie für Kinder nicht eher langweilig? Wollen die nicht Spaß und Rummel und Strand und Meer, wenn es unbedingt sein muss auch Berge mit Wildwasserfahren und ähnlichen Abenteuern? Nun, die Eltern der Geschwister Lilly und Nikolas wissen es besser! Schon oft haben sie die Ferien mit ihren Kindern in Regionen verbracht, die auf den ersten Blick nicht eben reizvoll erscheinen, die aber auf den zweiten Blick so unglaublich viel zu bieten hatten, dass Lilly und ihr Bruder jedesmal eine wunderschöne, anregende und oft genug auch spannende Zeit hatten.
Und das ist diesmal nicht anders! Anlass für die Urlaubsreise ist der Geburtstag der bei den Kindern beliebten Tante Sarah, die ihr neues Domizil in der Nähe von Aachen, in der Nordeifel, nicht weit entfernt sowohl von Belgien als auch den Niederlanden aufgeschlagen hat und darauf brennt, den Kindern die neue Heimat zu zeigen. Ein wenig skeptisch sind Lilly und Nikolas zu Anfang schon, doch hatten sie mit ihren einfallsreichen Eltern immer richtig schöne Ferien - was sollte da diesmal schon schiefgehen? Und zudem sind sie auf einem Bauernhof untergebracht, der mit einem tollen und abwechslungsreichen Programm für seine Feriengäste aufwartet...
Nun, auch die Eltern und vor allem Tante Sarah haben sich ein volles Programm ausgedacht, das den Kindern all die Schönheiten nahebringen soll, die die Nordeifel aufzuweisen hat, angefangen bei der Geburtstagsfeier der Tante auf einem Schiff mitten auf dem Rursee, während der sie von dem Nationalpark Eifel erfahren, über einen spannenden Besuch im Hohen Venn, einem Hochmoor, in dem die so fleißigen wie scheuen Biber wohnen, emsige Baumeister, wie den Kindern bald klar wird, und wo Nikolas bei einem Beinahesturz ins Moor eine alte Dose mit einem rätselhaften Brief findet, der den Kindern in der Folge einiges Kopfzerbrechen bereiten soll, einer Wissensralley im zum Venn gehörenden Museum, die Nikolas und seine Schwester mit Bravour meistern, denn sie sind aufmerksame Zuhörer und lernen gerne Neues, das sie regelrecht aufsaugen, einem ausführlichen Besuch des Nationalparks, wo Lilly und Nikolas so einiges erfahren über die Wildnis, den Urzustand sozusagen, der auf einer "Baustelle" langsam wieder hergestellt werden soll, und deren Bedeutung für das Ökosystem, die Gefährdung der Artenvielfalt durch Klimawandel und Umweltverschmutzung - hochaktuell natürlich angesichts dessen, was ein junges schwedisches Mädchen durch ihre Aktion "Fridays for Future" angestoßen hat! -, und schließlich einem Picknick in den Kakus-Höhlen, in denen vor über 300 000 Jahren Menschen gelebt hatten und in denen Knochen von längst ausgestorbenen Tieren gefunden wurden, und der anschließenden Entdeckungstour in einem Freilichtmuseum.
Manch einer unter den Lesern mag erstaunt sein über die Vielfalt der Attraktionen, die die Nordeifel bietet und die allesamt mit der Natur und ihrer Bewahrung in Verbindung stehen. Sie sind vielleicht nicht so spektakulär wie die Attraktionen in einem Erlebnispark, aber viel authentischer und alles andere als langweilig - zumal die reiseerprobten Geschwister ja noch das Rätsel des alten Briefes aus der Dose lösen müssen, in dem vom "schwarzen Gold" die Rede ist, mit dem die Kinder zunächst nichts anfangen und das sie lange nicht zuordnen können. Dass es aber irgendetwas zu tun haben muss mit Schmuggelei zwischen dem Nachbarland Belgien und den Eifel-Ortschaften nicht fern der Grenze wird immer deutlicher... So ist ihr Erkunden der Eifel gleichzeitig auch ein Enträtseln der geheimnisvollen Botschaft, dem sie sich in Monschau, der Stadt der Tuchmacher und der malerischen Fachwerkhäuser annähern, um sie dann in der Kaiserstadt Aachen mit dem interessanten und geschichtsträchtigen Dom zu entschlüsseln....
Übervoll, überreich an Informationen, die auch beim erwachsenen Leser, der diesen Kinder-Reiseführer ebenso mit Genuss lesen kann, so manche ungeahnte Wissenslücke schließen können, ist dieses ungewöhnliche, sehr liebevoll gestaltete Buch aus dem kleinen, aber feinen Verlag "Biber & Butzemann"! Genauso ungewöhnlich sind die beiden Protagonisten, sicherlich der Traum aller Eltern, denn ohne Murren nehmen sie die manchmal sehr ehrgeizig erscheinenden Angebote der Erwachsenen - hier kommen noch Oma und Opa hinzu - an und ziehen daraus Gewinn. Einfach nur spielen, Langeweile haben oder den Tag vertrödeln gibt es bei Lilly und Nikolas einfach nicht - wozu man durchaus kritisch stehen kann! Aber darum geht es in der "Lilly und Nikolas" - Reihe nicht, sondern vielmehr darum, Familien auch die nicht so bekannten, darum aber nicht weniger reizvollen Gegenden Deutschlands näher zu bringen. Und das ist der Autorin zweifellos gelungen! Sie weckt mit ihren ausführlichen und mit vielfältigen Geschichten und gar kleinen Anekdoten gewürzten Schilderungen der Nordeifel und ihrer sehens- und besuchenswerten Örtlichkeiten Interesse und macht unbedingt Lust, sich auf Lillys und Nikolas Fährten zu begeben - und das, so ist anzunehmen, ist genau das, was ihr mit diesem Buch vorschwebt!
- Sam Byers
Schönes Neues England
(6)Aktuelle Rezension von: dominonaIch muss zu meiner Schande eingestehen, dass ich erst mitten im Buch dachte: liest sich ja wie Huxley, dann auf den Einband schaute und mir wie eine Dilettantin vorkam...
Vieles aus diesem Buch gibt es heute schon so, gut, vielleicht leicht überzeichnet, aber worüber ich anfänglich noch lachen musste, wird später zum bitteren Ernst. Der ganz normale Alltagswahnsinn: Mailflut, Datenausverkauf, Manipulation auf allen nur möglichen Ebenen - hier kommt alles zusammen.
Ich hätte mir am Ende gewünscht, dass noch mehr ungelöste Konflikte eskalieren und das Ende selbst hat mich auch nicht überrascht, aber der Weg dorthin war doch erstaunlich erheiternd und inspirierend. Um die aktuelle Zeit etwas besser zu verstehen und gewisse Zusammenhänge zu hinterfragen, sollte man sich dieses Buch mal anschauen
- Thomas Müller
Bestie Mensch
(73)Aktuelle Rezension von: APL_Bookslounge„Es ist nicht entscheidend, was jemand sagt, sondern das, was er tut, denn jeder Mensch hat das Recht zu lügen, bestimmte Dinge beschönigend darzustellen und Fakten zu verdrehen. Aber es gibt einen Augenblick der Wahrheit: Die Handlung – die Tat.“
Warum habe ich mir das Buch gekauft?
Gute Frage.
Vielleicht deswegen, da ich ein wenig zu einem Buch, dass ich irgendwann vollenden werde, mir Hintergrundwissen aneignen wollte.
Jetzt könnte man natürlich sagen, da gibt es Bücher, die mehr ins Detail gehen oder psychologischere Bücher, um in das Wesen einzutauchen.
Natürlich, aber ich weiß nicht, warum ich mir dachte, dass das das Richtige war.
Normalerweise schrecken mich auch solche Romane ab, da ich ehrlich gesagt, die Psyche hinter den Gräueltaten nicht wissen will. Die Welt ist schon schrecklich genug, aber darum geht es hier nicht. Sondern darum, was dieses Werk so besonders macht.
Der Schreibstil von Thomas Müller ist gelinde gesagt: fesselnd.
Als ich mit dem Buch anfing, konnte ich nicht mehr aufhören. Es macht neugierig und da ich von Grund auf neugierig bin … Muss ich mehr sagen?
Er erklärt, was wir alle nicht sehen wollen. Zum Beispiel der nette Mann von nebenan, der immer hilfsbereit ist und mit seinen Nachbarn kommuniziert. Diesem Mann würde man nie eine Gräueltat zutrauen, aber wenn sie dann kommt, dann denken alle nach und kommen nach einer gewissen Zeit zu dem Schluss, dass er doch nicht so astrein war.
Oder Thomas Müller nimmt uns mit zu den Gefangenen (Unterweger & Co.), um mit ihnen zu sprechen. Es ist eine Erfahrung, bei der ich sehr gerne dabei gewesen wäre, aber im selben Atemzug dann lieber doch nicht.
Es ist die Psyche, die einen so gefährlich macht und ich weiß nicht, ob ich mich mit Serientätern wirklich so befassen will.
Das ganze Buch ist einfach erstaunlich und ich kann es jedem empfehlen, der einmal wissen will, was in so einem Psychopathen oder Serienkiller vor sich geht.
Um das einzige, dass ich Thomas Müller beneide:
Er kam auf Besuch zur Verhaltensforschung in die FBI-Akademie. Da war ich richtig neidisch, denn das würde ich auch sehr gerne machen.
Aber ob ich dann wieder als Ich-selbst hinauskommen würde … Das bezweifle ich sehr stark.
Ich kann nur sagen: Es ist ein tolles Buch und ich kann es empfehlen.
- Katharina Seck
Die Stille zwischen Himmel und Meer
(95)Aktuelle Rezension von: Reading_LoveKatharina Seck erzählt auf emotionaler und berührender Weise die Geschichte um Edda und ihrem grauenvollen Schicksal, was sie erleiden musste und wie sie sich nach therapeutischer Behandlung zurück ins Leben kämpft. Edda will wissen was es Bedeutet zu leben! Und aus diesem Grund verbringt sie ihren Urlaub an der Nordsee in einem Ferienhaus. Sie fürchtet sich vor dem Meer und sie fürchtet sich vor dem Himmel. Die beste Gelegenheit sich seinen Ängsten zu stellen und daran zu wachsen.
Aber das ist nicht das einzige was Edda in ihrem Urlaub hat. Sie erfährt auch Gefühlslagen, die sie vorher nicht kannte. Da kommt Sebastian ins Spiel. Ich persönlich finde die Zwischenmenschliche Ebene der beiden ja ganz niedlich und schön, aber hier gab es für mich einen unverständlichen Abbruch, der hätte weiter ausgefeilt werden können. Denn erst hatte man das Gefühl, dass sich zwischen den beiden etwas, wenn auch schleppend entwickelt und dann ist das Thema von einen auf den anderen Zeitpunkt einfach vom Tisch. Warum? Da wäre mehr Potenzial möglich gewesen.
Auch der Part zwischen Edda und Jan, war mir nicht ausgeprägt genug. Es waren nur Fetzen vorhanden aus denen man sich seinen Reim machen konnte, aber was es schlussendlich wirklich aus sich hatte, hat man nicht erfahren. Schade eigentlich.
Die kleine Mia ist mir wiederum ein kleines sehr tapferes Mädchen und wirkt für ihr vorgegebenes Alter verdammt reif. Aber auch sie trägt ihre Geschichte und versucht stark zu bleiben, bis auch ihre Mauer anfängt zu bröckeln und sich wieder hochkämpft.Nichts destotrotz zeugt das Buch von starken Charakteren, die den Willen und Mut besitzen sich ihren Ängsten zu stellen um daran zu wachsen.
Dieses Buch bekommt von mir 4 von 5 Sternen. - Eugen Kogon
Der SS-Staat
(41)Aktuelle Rezension von: Benjamin_HaasEugen KOGON beschreibt in seinem Buch, als Zeitzeuge, das grauenhafte System der Konzentrationslager. Er gibt Einblick in das System innerhalb und außerhalb des Lagers, sowie die schrecklichen Vorgänge, die sich dort abgespielt haben. Auf jeden Fall nichts für schwache Nerven. Man sollte sich gut überlegen, ob man dieses Buch auch lesen sollte.
Punkteabzug gibt es deswegen, da sich der Autor, meiner Meinung nach, immer wieder in soziologische und historische Themen verfängt und damit das Buch ein wenig aus dem Zusammenhang gerissen wird.