Bücher mit dem Tag "abbruch"
79 Bücher
- Pascal Mercier
Nachtzug nach Lissabon
(1.381)Aktuelle Rezension von: Leseratte_09Der Einstieg hat mich – zugegeben sehr dunkel – an „Die Verwandlung“ von Franz Kafka erinnert. Ein Morgen, nach dem nichts mehr so ist, wie es mal war……
Auch für den Lehrer Raimund Gregorius ändert die Begegnung mit einer Frau auf einer Berner Brücke alles. Sein scheinbar langweiliges, sehr strukturiertes Leben gerät aus den Fugen, als er sich auf den Weg nach Lissabon macht, um sich auf die Spuren eines portugiesischen Autors zu begeben. Eigentlich passiert in der Geschichte auch nicht besonders viel und doch verändert sich Gregorius im Laufe dieser Reise. Statt zu einer Reise im Äußeren wird seine Fahrt nach Portugal zu einer Reise ins eigene Innere.
Die Handlung ist etwas langatmig, manchmal einfach zu schwerfällig und doch hat mich die Sprache begeistert. Mercier schafft es auch in diesem Roman mit seiner wunderschönen, feinen Bildsprache zu überzeugen und hat mich mit den Gedanken, die er in die Figur Gregorius‘ einbettet, zum Nachdenken angeregt.
- Maja Lunde
Die Geschichte der Bienen
(1.046)Aktuelle Rezension von: bibliophilara„Die Geschichte der Bienen“ von Maja Lunde ist ein Buch, das ich für meine Bachelor-Arbeit gelesen habe. Da ich über Bienen in der zeitgenössischen Literatur schreibe, war dieser Roman, der monatelang auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste stand, die optimale Wahl. Aber es war auch meine Wahl für das Monatsbuch der Lesechallenge vom Dezember 2023. Das Motto lautete: Lies ein Buch, das 2023 erschienen ist. Unglücklicherweise habe ich letztes Jahr kein Buch gekauft, was 2023 veröffentlicht wurde. Deswegen habe ich mit @henkels_buch_stube vereinbart, dass ich dafür auch ein Buch lesen kann, das ich 2023 gekauft habe. Da ich einen Großteil des Romans aus dem Jahr 2017 im Dezember gelesen habe, zähle ich es als mein letztes gelesenes Buch für 2023. „Die Geschichte der Bienen“ gilt als meistverkauftes Buch des Jahres 2017 und ist der Auftakt des sogenannten Klimaquartetts.
China im Jahr 2098: Die junge Arbeiterin Tao muss von Hand Bäume bestäuben, denn Bienen gibt es in ihrer Provinz schon lange nicht mehr. Das gesellschaftliche Leben ist völlig in sich zusammengebrochen und das Volk leidet Hunger. Ein Großteil der Arbeitnehmer muss als Bestäuber arbeiten, doch Tao wünscht sich ein besseres Leben für ihren Mann Kuan und ihren Sohn Wei-Wen. Als der Kleine plötzlich einen mysteriösen Unfall erleidet, wird er unter Verschluss gehalten und Tao weiß nicht, wo er ist, wie es ihm geht und ob sie ihn je wieder sehen wird.
England im Jahr 1852: Der Biologe und Samenhändler William Savage leidet an schweren Depressionen. Seit Wochen hat er das Bett nicht verlassen und seiner neunköpfigen Familie geht langsam das Geld aus. Als Naturforscher sieht er sich als gescheitert an, denn sein Mentor Rahm hat sich von ihm abgewandt. Wenn es ihm gelingen würde, seine Leidenschaft für die Imkerei zurückzugewinnen, gäbe es vielleicht auch die Möglichkeit, die Familie durchzubringen.
Ohio im Jahr 2007: Der Imker George arbeitet hart für seinem Traum von einem größeren Hof, den sein Sohn Tom eines Tages übernehmen soll. Doch dieser hat ein Stipendium erhalten und wünscht sich eine Karriere als Schriftsteller. Bis plötzlich eine Katastrophe geschieht.„Wie verwachsene Vögel balancierten wir auf unseren Ästen, das Plastikgefäß in der einen Hand, den Federpinsel in der anderen.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels. Hier erzählen drei Figuren abwechselnd aus der Ich-Perspektive im Präteritum: Tao, William und George. Sie alle leben in verschiedenen Jahrhunderten an verschiedenen Orten. Sie werden sich nie begegnen und doch sind ihre Schicksale auf den knapp über 500 Seiten miteinander verbunden.
Als Erstes erzählt die junge Mutter Tao von ihrem Leben Ende des 21. Jahrhunderts in China. Sie wird vom Staat dazu gezwungen als Bestäuberin auf den Obstplantagen zu arbeiten. Sie klettert von Ast zu Ast und bestäubt die blühenden Bäume mit Pollen, da es kaum noch Insekten und keine Bienen mehr gibt. Die Arbeit ist hart, schlecht bezahlt und sollte sie einen Fehler machen, wird die Einbuße von ihren knappen Lohn abgezogen. Tao beschreibt sich selbst als groß gewachsene Frau, die nicht sonderlich hübsch ist. Sie ist nach eigener Angabe sehr tollpatschig, weshalb ihr bei der Arbeit überdurchschnittlich oft Äste abbrechen. Tao ist selbstlos, klug und strebsam, vor allem aber eine ehrgeizige Frau, die sich nichts sehnlicher wünscht als eine bessere Zukunft für ihren Sohn Wei-Wen. Da für die Nahrungsversorgung jede helfende Hand benötigt wird, begrenzt sich die Schulpflicht in Taos Welt nur auf die Grundschule. Danach müssen die Kinder ebenfalls als Bestäuber arbeiten. Nur ein kleiner Prozentsatz der Klassenbesten darf die weiterführende Schule besuchen, um eine akademische Laufbahn einzuschlagen. Genau das ist der Plan, den Tao für ihren Sohn hat. Ich mochte Tao sehr und konnte gut mit ihr mitfühlen.
Grundsätzlich sind alle drei Protagonisten gewissermaßen grau. Auch wenn sie im Kern gute Menschen sind, sind sie doch fehlbar. Tao ist in ihrem Ehrgeiz und auch in ihrer Selbstgeißelung zu verbissen. William bevorzugt aus sexistischen Gründen seinen einzigen, missratenen Sohn über seine anderen weiblichen Familienmitglieder und verkennt dabei, wer ihm gegenüber wirklich loyal ist. George hat Probleme damit, dass sein Sohn von einer akademischen Laufbahn träumt und dabei Interessen entwickelt, die er nicht für ihn vorgesehen hat. Alle drei müssen lernen, dass das Leben nicht immer nach Plan verläuft. Das Scheitern lässt die Protagonisten nahbarer, realistischer und menschlicher erscheinen. Mit der Tiefgründigkeit der Figuren hat mich Lunde sehr beeindruckt.
Lundes Schreibstil ist nicht weniger beeindruckend. Sie kombiniert eine einfache, zugängliche Sprache mit einem unaufdringlich bildhaften Stil. Sie schlägt leise Töne an und zaubert mit ihren Metaphern subtile Parallelen zwischen den drei Erzählsträngen. Das Tempo ist meist ruhig und bedächtig. Mit gut getimten Cliffhangern erhöht sie den Spannungsbogen, sodass man sich schnell und unbewusst in der Geschichte verliert. Die Atmosphäre ist oft nachdenklich und melancholisch, ohne zu deprimierend zu werden. Sie behandelt gleichermaßen Themen wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit, als auch zwischenmenschliche Beziehungen. Die Verbindung aus Lundes Sprachgewandtheit mit der Ernsthaftigkeit der Themen hat mich ehrlich begeistert.
Es gibt lediglich einen Bruch in dieser Atmosphäre, den ich als kritikwürdig erachte. Im Erzählstrang von William gibt es eine Rückblende, die dermaßen verstörend und grenzüberschreitend ist, dass ich kurz dachte, ich würde hier Stephen King lesen. Diese kurze, aber durchaus psychotische und perverse Szene wirkt so deplatziert, dass ich manche Sätze zweimal lesen musste, um sicherzugehen, dass mein Kopf mir keinen Streich spielt. Diese Stelle wirkt so deplatziert und hätte meiner Meinung nach entschärft oder gestrichen werden können. Das war auch der Moment, ab dem ich Ekel für William empfunden habe. Kurzum, diese Szene hat das nahezu perfekte Buch versaut.
Was jedoch gut funktioniert, sind die Bienen als Leitmotiv, die den drei Erzählsträngen übergeordnet sind. Lunde hat wirklich ausgezeichnet recherchiert und hebt einige Aspekte über Bienen hervor, die auch ich als Biologie-Studentin noch nicht wusste. Es wird die Hierarchie einer Bienenkolonie beschrieben, der Aufbau eines Bienenkorbes sowie das Artensterben. Es wird eine Verbindung zwischen Mensch und Biene hergestellt, und das nicht nur auf inhaltlicher Ebene. So erinnert auch Williams familiäres Umfeld an eine Bienenkolonie mit einem Matriarchat, in der die Arbeiterinnen ausschließlich weiblich sind, während die wenigen Männchen nichts zum Überleben beitragen, sondern lediglich der Reproduktion dienen. Diesem Roman gelingt es mit Leichtigkeit, gleichermaßen zu bilden wie zu unterhalten.
Am Ende kommen alle Erzählstränge indirekt zusammen und man erfährt, wie das Leben des Einen den Anderen beeinflusst hat. Diese Verbindungen basieren auf der Leidenschaft für Bienen. Lunde führt die drei Stränge geschickt und schlüssig zusammen, sodass kaum Fragen offen bleiben. Das Schicksal der Bienen ist eng verknüpft mit dem Schicksal der Menschen. Noch liegt es in unserer Hand, wie wir mit existenzbedrohenden Krisen wie dem Klimawandel, dem Artensterben und Umweltverschmutzungen umgehen wollen. Trotz aller Ernsthaftigkeit ist der Abschluss versöhnlich und hoffnungsvoll.
Insgesamt ist Maja Lunde mit „Die Geschichte der Bienen“ ein eindrucksvoller Roman gelungen, der mit einem einfühlsamen Schreibstil, tiefgründigen Figuren und existenziellen Fragen brilliert. Die Rolle der Bienen in der Geschichte der Menschheit wird spannend aufbereitet und erweitert ganz nebenbei noch das Allgemeinwissen. Es steckt spürbar viel Herzblut in der Geschichte und für mich hatte das Buch Potenzial, zu einem Highlight zu werden. Lediglich diese eine sehr verstörende Szene plus eine weitere, deren Sinn ich überhaupt nicht nachvollziehen kann, trüben das Bild. Dadurch bekommt diese sonst so honigsüße Lektüre einen bitteren Beigeschmack. Deswegen gebe ich „Die Geschichte der Bienen“ aus dem Jahr 2017 vier von fünf Federn. Wenn ihr euch für ökologische Themen interessiert, solltet ihr dieses Buch definitiv lesen. Vielleicht werde ich in Zukunft noch weitere Bücher von Lunde lesen.
- Lin Rina
Animant Crumbs Staubchronik
(1.176)Aktuelle Rezension von: bibliophilaraDas Motto der Lesechallenge im Februar lautete: „Kurze oder lange Titel: Lies ein Buch, dessen Titel aus mindestens drei Wörtern besteht.“ Das war für mich der perfekte Moment, um eine SuB-Leiche zu befreien. Animant Crumbs Staubchronik von Lina Rina habe ich 2018 gekauft, als der Hype um den Drachenmond-Verlag gerade seinen Höhepunkt hatte. Das 2017 erschienene historische Jugendbuch gehört zu den meistverkauften Büchern des Kleinverlags und hat mich damals wegen des wunderschönen Covers und der euphorischen Kritiken überzeugt. Ich weiß noch genau, wie sehr ich mich darüber gefreut habe, es in einer Buchhandlung in Düsseldorf ausliegen zu sehen und wie ich es dann spontan gekauft habe. Und ich kann euch sagen: Es war das beste Buch aus dem Drachenmond-Verlag, das ich bisher gelesen habe.
Die 19-jährige Animant Crumb wächst bei ihren Eltern in England im Viktorianischen Zeitalter als Teil des Landadels auf. Während ihre Mutter Charlotte händeringend versucht, sie mit einer wohlhabenden Partie zu verheiraten, steckt Animant ihre Nase viel lieber in Bücher. Das Drängen ihrer Mutter bringt sie schließlich dazu, mit ihrem Onkel nach London zu reisen, um dort als Bibliothekarsassistentin in der Royal University zu arbeiten. Als sie die Bibliothek das erste Mal erblickt, fühlt sie sich wie im Paradies. Doch sie hat die Rechnung nicht mit dem unausstehlichen Mr. Reed gemacht, der bereits die letzten 25 Assistenten innerhalb einer Woche vergrault hat. Aber Aufgeben würde bedeuten, wieder nach Hause zurückkehren zu müssen, um gegen den eigenen Willen verheiratet zu werden.
„Ich lehnte an einer Marmorsäule und verfluchte innerlich meine Mutter, während ich nett lächelte und mir wünschte, dass auch nur ein Wort aus dem Mund meines Gegenübers sinnvoll erscheinen würde.“, ist der erste Satz des Prologs, der bereits wahnsinnig viele Informationen verbirgt. Erstens: Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive im Präteritum erzählt. Zweitens: Die Marmorsäule impliziert, dass die Protagonistin in Wohlstand lebt. Drittens: Die Protagonistin hat offensichtlich ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter. Viertens: Sie begegnet ihrem vermeintlichen Verehrer mit Ablehnung und Hohn. Fünftens: Sie hält sich für kognitiv überlegen, weshalb sie vermutlich gebildet, mindestens aber sehr selbstbewusst ist. Und sechstens: Es ist ein verdammt starker erster Satz!
Animant Crumb ist die 19-jährige Hauptfigur, mit der ich mich schnell sehr gut identifizieren konnte. Sie wird als verhältnismäßig große Person beschrieben, die aufgrund ihres guten Appetits auch nicht gerade schlank ist. Sie hat graublaue Augen und blonde Haare, die sie stets hochgesteckt oder in einem Zopf trägt. Animant ist ein gebildetes Mädchen, das ihre Zeit am liebsten mit dem Lesen von Romanen und Sachbüchern verbringt. Sie ist klug, emanzipiert und hat einen Hang zum Sarkasmus. Sie kann aber auch arrogant sein und zeigt sich anderen gegenüber überheblich, wenn sie das Gefühl hat, intelligenter als jemand anderes zu sein. Ihre schlechten Seiten bieten aber natürlich Raum für eine Charakterentwicklung. Insgesamt ist Animant die perfekte Protagonistin für eine Leserschaft, die eine ähnliche Leidenschaft für Literatur hat wie sie. Auch ich konnte mich gut in ihren guten und schlechten Seiten wiederfinden.
Rinas Schreibstil ist insgesamt schön. Er ist leicht, flüssig und gleichzeitig gespickt mit einer latent altbackenen Sprache, die das Viktorianische Zeitalter als Setting wunderbar untermalt. Zwischendurch fehlte mir der sprachliche Feinschliff, so gibt es hier zum Beispiel eine inflationäre Verwendung von nebenordnenden Konjunktionen oder Animant hat an einer Stelle „ein paar Kopfschmerzen“ (S. 300), als wären Kopfschmerzen zählbar, oder ihr fährt eine „Gänsehaut über die Haut“. Ja, worüber auch sonst!? Außerdem gibt es regelmäßig Fehler, wie zwei das/dass-Fehler auf Seite 218 und 498 oder „Hoffungen“ (S. 320) anstatt Hoffnungen. Animant träumt von einem „Earl Gray Tee“ (S. 429) anstatt einem Earl Grey Tee und besucht mit Elisa „ein keines Lokal“ (S. 453). Als sie dort Fish and Chips essen, schiebt Elisa ihre „Chips“ (S. 453) über den Teller, wobei hier einfach nicht übersetzt wurde. Denn was die Briten als chips kennen, sind für uns Pommes. Die Kirsche auf dem Fehlerhäubchen: „schob bald kündigte sich auch schon der Frühling an“ (S. 544). Das mag jetzt vielleicht kleinlich wirken, untermauert aber, dass sprachlich nicht alles so sauber ist, wie andere Rezensenten behaupten. Gerade im letzten Viertel hatte ich das Gefühl, dass der Roman kein adäquates Lektorat mehr zu Gesicht bekommen hat.
Der Plot von Animant Crumbs Staubchronik ist entschleunigt. Es passiert nicht viel, denn es geht vielmehr um die wöchentliche Routine, die Animant im Viktorianischen London erlebt. Dabei ist die Atmosphäre wahnsinnig gemütlich, was besonders schön ist. Das routinierte Arbeiten in der Bibliothek, das von einer Mittagspause mit Tee und Kuchen unterbrochen wird, macht das Buch zur perfekten Lektüre für einen entspannten Leseabend, bei dem man sich einkuschelt. Die Romance ist sehr vorhersehbar und wenig überraschend. Wer also nach einem Roman sucht, in dem einem die Plottwists nur so um die Ohren gehauen werden, ist hier falsch beraten. Mich hat das allerdings nur bedingt gestört.
Das bedeutet aber nicht, dass sich das Buch in Banalitäten verliert. Die Rolle der Frau im späten 19. Jahrhundert, der in der Gesellschaft verbreitete Antisemitismus oder die enorme Armut in den Londoner Slums sind einige gesellschaftskritische Aspekte, die in Animant Crumbs Staubchronik thematisiert werden. Zwar löst Animant diese Probleme natürlich nicht, kann aber kleinere Erfolge in ihrem persönlichen Umfeld verbuchen. Außerdem wird hier die Liebe zu Büchern gefeiert. Heutige Literaturklassiker wie „Oliver Twist“, „Alice im Wunderland“, „Sherlock Holmes“ oder „In 80 Tagen um die Welt“ hat Animant selbstverständlich gelesen und geliebt. Ihre Freundin Elisa schleust Animant in der Bibliothekskartei als „Edward Teach“ ein, der im 18. Jahrhundert als der britische Pirat Blackbeard berühmt wurde. Grundsätzlich trifft hier Bibliotheksromantik auf einen sprachlichen Stil, der versucht, sich an den von Jane Austen anzunähern. Ganz viel Liebe für diese Gemütlichkeit!
Das Ende hat mich dann leider enttäuscht. Weniger, weil es ein sehr vorhersehbarer Abschluss war, sondern vielmehr, weil es völlig abrupt war. Alle Erzählstränge wurden so hastig zu einem Ende gebracht, dass in der sonst so langsam erzählten Geschichte Hektik aufkam. Hier hätte ich mir mehr romantische Dialoge und liebevolle Zärtlichkeiten gewünscht, als so plötzlich mit einem „Ende“ vor die Tür gesetzt zu werden. Das ging mir persönlich einfach alles zu schnell.
Animant Crumbs Staubchronik hat viele schöne Seiten: Einen starken Auftakt, eine emanzipierte Protagonistin mit liebenswürdigen Makeln, ein tolles Setting mit angemessener Sprache, einen gemütliche Atmosphäre mit entschleunigtem Plot und ganz viel Liebe zu Büchern. Und natürlich darf eine Slow Burn Romance mit der beliebten Enemies-to-Lovers Trope auch nicht fehlen. Dennoch ist die Geschichte an sich sehr vorhersehbar, weshalb die Spannung weitestgehend auf der Strecke bleibt. Hinzu kommt, dass sich der Fehlerteufel bei Lin Rina mehr als einmal eingeschlichen hat. Das finde ich besonders schade, weil es nicht das erste Mal ist, dass mir ein Drachenmond-Buch aufgrund seiner Fehlerfrequenz negativ auffällt. Genickbruch ist dann aber das abrupte Ende, das gar nicht zu der sonst so entschleunigten Lovestory passen will. Dennoch ist Animant Crumbs Staubchronik aus dem Jahr 2017 eine gute Lektüre für alle, die Lust auf eine feministische, herzerwärmende sowie kuschelige Geschichte mit Tee, Gebäck und staubigen Büchern haben. Deswegen erhält der Roman von mir volle drei Federn. Trotz dieser „nur“ guten Bewertung, ist dieses Buch das beste, das ich vom Drachenmond-Verlag bisher gelesen habe. Zwar hat „Mondprinzessin“ von mir auch drei Federn bekommen, ist aber nur knapp an zwei vorbei geschrammt, während dieses Buch näher an vier Federn ist. Trotzdem werde ich vorerst keine weiteren Bücher von Lin Rina lesen und vom Drachenmond-Verlag auch nur noch das, was noch auf meinem SuB liegt.
- Kelly Moran
Redwood Love – Es beginnt mit einem Blick
(1.231)Aktuelle Rezension von: rinchens_buchweltIm Band 1 der Reihe geht es um Avery und Cade.
Avery zieht nach ihrer Scheidung in den Ort wo ihre Mutter lebt. Nach Redwood.
Doch Avery kommt nicht alleine, sie bringt ihre autistische Tochter Hailey mit.
Direkt am ersten Abend kommt es zu einer Situation, die bei Cade in der Tierarztpraxis endet. Cade ist der Playboy von Redwood.
Wie es der Zufall will bekommt Avery am nächsten Tag den Job am Empfang der Tierarztpraxis.
Das Buch ist schön geschrieben. Auch das Leben mit Hailey wird beschrieben und welche Einflüsse ihr Autismus für Avery hat.
Leider fehlte mir dennoch etwas besonderes. es ist ein schönes Buch für zwischendurch
- Amie Kaufman
Illuminae
(558)Aktuelle Rezension von: Michi_93Ein unfassbar gutes Buch und so ganz anders in der Aufmachung als alle jemals gelesenen Bücher. Die Idee finde ich wirklich klasse und die Gestaltung der Seiten ist atemberaubend. Die Buchgestaltung hat mich umgehauen. Eigentlich bin ich gar nicht so der Fan von Science-Fiction, generell mag ich so gut wie nichts was im Weltall passiert (seien es Bücher oder Filme) aber dieses Buch ist der absolute Wahnsinn. Das Buch ist aus einzelnen Akten aufgebaut, inklusive kleiner Anmerkungen die ab und an auftauchten. Also aufgepasst, hierbei handelt es sich wirklich nicht um einen klassischen Roman, sondern um eine Aneinanderreihung von Akten eines Falles. Es hat richtigen Spaß gemacht das Buch zu lesen. Man ist direkt von der ersten Seite an von der Story gefesselt. Die einzelnen Akten sind wunderbar herausgearbeitet und gestaltet. Durch diesen Speziellen Aufbau ist es schwieriger etwas zum Schreibstil zu sagen, aber ich bin auf jeden Fall super damit zurechtgekommen. Zu keiner Zeit war ich überfordert, weder mit den vorkommenden Personen, noch von den auftretenden Orten / Schiffen. Die beiden Hauptprotagonisten Kady Grand und Ezra Mason sind zwei ganz besonders charakterstarke Protagonistin. Sie sind beide sehr sympathisch und verfügen über äußersten Mut. Die Entscheidungen die Kady getroffen hat, waren für mich realistisch und nachvollziehbar, niemals überheblich. Zu jeder Zeit habe ich mit Kady und auch Mason mitfiebern können. Auch die anderen auftretenden Protagonisten wurden gut herausgearbeitet. Der Spannungsbogen war immer bis zum Äußersten gespannt. Es war mir ein einzigartiges und großartiges Vergnügen die Illuminae Akten zu studieren und ich bin richtig gespannt auf den nächsten Teil der Reihe. Das Ende des ersten Bandes hat mir sehr gut gefallen und ist für mich Schlüssig. Ich kann euch leider gar nicht weiter viel zum Inhalt sagen, da der Klappentext schon mehr als perfekt beschreibt, was in etwa vor sich geht, alles andere würde euch viel zu viel verraten und ich möchte euch ungerne etwas verraten, was euch am Ende den lese Spaß nimmt.Ich freue mich schon auf den zweiten Band!
Fazit: Eine einzigartige Leseerfahrung, ein wunderbarerer Auftakt dieser einzigartigen Science-Fiction Reihe. Ich bin so begeistert Leute! Daher eine klare Leseempfehlung meinerseits!
- Stephenie Meyer
Biss zur Mitternachtssonne (Bella und Edward 5)
(332)Aktuelle Rezension von: leliicupcakeIch bin ein riesiger Twilight-Fan, habe als Kind die Bücher verschlungen und die Filme absolut geliebt. Gerade deshalb war ich sehr gespannt auf den Perspektivenwechsel und den neuen Blickwinkel, den Stephenie Meyer für uns Fans geschaffen hat. Zu Beginn war das Buch auch noch wirklich authentisch, aufregend. Ich konnte Edward's innerem Konflikt gut folgen und es wurde aufgeklärt, wieso er in Situationen der Interaktion mit Bella oft „aus dem Nichts“ so extrem distanziert oder gereizt reagiert hat, wodurch ich mehr Verständnis für ihn als Charakter entwickeln konnte. Leider hatte ich das Gefühl, dass Edwards innerer Konflikt etwa ab Seite 300 sehr repetitiv geworden ist und ich habe mich dabei erwischt, wie die Lust auf das Buch dann auch ab der Hälfte fast komplett verschwand. Edwards Gedanken kreisen das gesamte Buch immer um die selben Dinge und die selben Gedanken, was legitim ist, aber den Spannungsbogen leider ziemlich zerstört hat. Edward wird als egoistischer, selbstzentrierter Vampir dargestellt, der sich so stark zu Bella hingezogen fühlt, dass ihm die Konsequenzen, die er auf ihr Leben haben wir, zwar bewusst sind, er sie aber gekonnt ignoriert und geflissentlich wegschiebt.
Erst ab Seite 600 nimmt die Handlung wieder Fahrt an und bietet wieder einen spannenden neuen Einblick in Edwards Erleben der Realität, die wir als Leser*innen oder auch Filmschauer*innen noch nicht kennen. Die Perspektive der Verfolgungsjagd durch Edward und auch die neuen Einblicke in Alice Fähigkeit machen das Buch wieder spannender und unterhaltsamer - obwohl man schon weiß, wie der Ausgang sein wird.
Es gibt am Ende viele Momente, in denen die Handlung durch Edwards Perspektive erfrischt wird, wo man sieht, was er getan hat, während Bella in der Schule auf ihn gewartet hat und wie seine Beziehung zu seinen Familienmitgliedern ist oder wie es ihm direkt nach der Verwandlung gegangen ist. Genau von diesen Einblicken hätte ich mir mehr gewünscht und weniger von dem (leider echt anstrengenden, andauerndem) inneren Konflikt wegen seinen Gefühlen zu Bella. Das Buch hätte definitiv fünf-Sterne-Potenzial gehabt!
Besonders für den zweiten Teil der Twilight-Saga würde ich mich doch noch über eine weitere Fortsetzung aus Edwards Perspektive freuen, da man da definitiv mehr über die Welt der Vampire und Edwards Wesen erfahren würde.
- Andy Weir
Der Marsianer
(871)Aktuelle Rezension von: Igelmanu66»So sieht die Situation also aus. Ich bin auf dem Mars gestrandet und kann weder mit der Hermes noch mit der Erde Verbindung aufnehmen. Alle halten mich für tot. Ich sitze in einer Wohnkuppel, die einunddreißig Tage stabil bleiben soll. Wenn der Oxygenator versagt, ersticke ich. Wenn der Wasseraufbereiter versagt, verdurste ich. Wenn die Wohnkuppel nicht hält, explodiere ich einfach. Wenn das alles nicht passiert, geht mir irgendwann der Proviant aus, und ich verhungere.«
Mark Watney hat wirklich mehr als Pech. Als ein enormer Sandsturm ihn und seine Crew zwingt, den Mars nur wenige Tage nach der Ankunft zu verlassen, gelingt allen anderen die Flucht, er allerdings wird von einem Trümmerteil getroffen, für tot gehalten und zurückgelassen. Als er verletzt aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht, ist er allein auf dem Mars, ohne Möglichkeit, mit der Crew oder der Erde Kontakt aufzunehmen und im Grunde ohne Hoffnung. Doch Mark Watney ist keiner, der schnell aufgibt…
Dieses Buch lag ziemlich lang in meinem Regal, SciFi ist normalerweise nicht mein Genre. Doch nachdem ich wenige Seiten gelesen hatte, mochte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Mark nimmt mit großem Mut den Kampf um sein Überleben auf, er weiß, dass in vier Jahren die nächste Marsmission landen soll und analysiert und plant nun, was er anstellen muss, um so lang durchzuhalten. Absolut bewundernswert, was er sich alles einfallen lässt und was er nach zahlreichen Rückschlägen immer wieder umplant und neu angeht! Als er irgendwann Kontakt zur NASA herstellen kann, starten auch auf der Erde enorme Rettungsversuche, in ihrem Einfallsreichtum nicht weniger fesselnd.
Fazit: Extrem spannend, obwohl SciFi eigentlich nicht mein Genre ist, mochte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
- John Ironmonger
Der Wal und das Ende der Welt
(487)Aktuelle Rezension von: MeinbuecherregalDer Wal und das Ende der Welt von John Ironmonger aus dem #fischerverlag
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Dieses Buchcover fand ich vom ersten Blick an sehr ansprechend. Halt Liebe auf dem ersten Blick. #kindvonderküste
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Aber kann der Inhalt mich auch begeistern?
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In dieser Geschichte geht es um ganz viel.
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Joe taucht auf einmal in einem Dorf auf. Wo kommt er her? Was ist ihm passiert. Wir begleiten ihn, lernen seine Vergangenheit kennen und erleben seine Verwandlung.
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St. Piran und seine Bewohner sind einfach liebenswert.
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Es geht um Katastrophen und den Umgang damit. Es geht um Zusammenhalt und Gemeinschaft. Es geht um Geld und um Menschlichkeit.
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Das ist teilweise interessant, oft liebevoll, manchmal einlullend zu lesen.
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Das Buch wurde vor Corona geschrieben und behandelt einen möglichen (globalen) Grippevirus. Wieviel erkennt man wieder. Wieviel wird hier zum Glück nicht thematisiert.
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Alle, die sich ungerecht durch Corona Maßnahmen behandelt fühlten… keine Ahnung, ob ihr das hier lesen solltet?!?
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Alle die in der Corona Zeit einen Zusammenhalt erfahren haben, gemeinschaftliche Anstrengungen und Nächstenliebe empfinden können…. Dann seht ihr hier auch das schöne in der Geschichte und es könnte euch gefallen.
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Über die bestimmte Dinge der Börse lernt man auch ein klein wenig.
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Das Buch ist keine 5 von 5 für mich. Aber ich mochte das Buch, die Geschichte und die Menschen.
- Morton Rhue
Morton Rhue "Die Welle", Literaturseiten
(2.326)Aktuelle Rezension von: SupiPauliInhalt:
Das Buch "Die Welle" wurde von Morton Rhue verfasst und ist 1997 im Ravensburger Verlag erschienen. Im Buch geht es um Laurie Saunders die den Geschichtskurs von Ben Ross besucht. Doch als dieser ein Experiment startet, wird sie misstrauisch. Alle waren auf einmal gleich, grüßten nur noch mit dem Gruß und versuchten andere Leute von der Gruppe zu überzeugen, der Welle. Leute, die nicht dabei waren, wurden ausgegrenzt und geschlagen. Am Ende wird das ganze Experiment von Ben Ross aufgelöst und die historischen Hintergründe aufgeklärt.
Meine Meinung:
Ich war am Anfang nicht ganz überzeugt, da wir das Buch in der Schule gelesen haben. Als ich den Klappentext gelesen habe, dachte ich anfangs, dass es sich um ein wissenschaftliches Experiment handelt. Doch das Buch soll zum Nachdenken anregen und wie schnell man eben mit der Gruppe mitmacht. Man konnte sich gut in die Personen hineinversetzen, allerdings sich auch seine eigene Meinung bilden.
Es war nicht das beste Buch, dass ich gelesen habe, sollte man aber doch gelesen haben.
- Colson Whitehead
Underground Railroad
(340)Aktuelle Rezension von: bookish_autumnDas Buch „Underground Railroad“ erzählt die Geschichte von einer jungen Frau namens Cora, die der Sklaverei entkommen und endlich in Freiheit leben möchte. Caesar, der auch auf der Baumwollplantage arbeitet und lebt, berichtet ihr von der Underground Railroad. Ein geheimes Fluchtnetzwerk für Sklaven. Sie sind bereit, das Risiko einer Flucht einzugehen und begeben sich auf eine atemberaubende Reise durch die USA.
Die Grundidee der Geschichte und das Setting haben mir sehr gut gefallen. Bei der Umsetzung hapert es jedoch gewaltig. Der Schreibstil ist furchtbar - es passieren erschreckende Dinge in diesem Buch, die einen normalerweise nicht kalt lassen können, jedoch schafft es der Autor, selbst das schrecklichste Erlebnis in eine Banalität zu verwandeln. Ich habe selten so ein emotionsloses Buch gelesen. Die Protagonistin Cora aber auch alle anderen Charaktere sind blass und austauschbar. Keiner hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Mir hat das Buch in keinerlei Hinsicht gefallen.
- Ilona Jerger
Und Marx stand still in Darwins Garten
(142)Aktuelle Rezension von: MadamebiscuitZuerst hatte ich befürchtet, dass es viel um die Theorien der beiden gehen würde, die zwar wirklich spannend und interessant sind, aber nicht zwingend leicht zu lesen. Aber die Autorin hat genau das nicht getan, sie hat die beiden älteren Herren - vor allem Darwin - in den Fokus gestellt. Dabei beschreibt sie beide so liebenswürdig, schrullig und exzentrisch, dass es ein absolutes kurzweiliges Lesevergnügen war. Ihr flüssiger Schreibstil und der bildliche Sprachstil brachten sie mir zusätzlich nahe.
Ich habe so einiges über die beiden Männer und ihr Leben erfahren, zum Beispiel, dass beide aus gläubigen Familien kamen. Im Laufe ihres Lebens ihren Glauben allerdings verloren haben, was maßgeblich ihre beider Werke beeinflusst hat.Auch meine Wissenslücke über das Paarungsverhalten von Regenwürmern konnte ich schließen. 🤭
Auch wenn es das besagte Dinner in der Realität nie gab, ist gerade das eine der amüsantesten Szene mit einem herrlichen rhetorischen Schlagabtausch.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung für alle, die Lust auf einen kurzweiligen Roman haben.
- Jane Linfoot
Der kleine Brautladen am Strand
(107)Aktuelle Rezension von: Ida_TiLetzten Herbst wurde ich irgendwie auf die Der kleine Brautladen am Strand Reihe von Jane Linfoot aufmerksam und habe mir die Bücher dann gebraucht zugelegt. Den gleichnamigen ersten Teil habe ich nun gelesen.
Was ich sehr geliebt habe, war die Stimmung des Buches. Das ganze Thema „Landleben in Cornwall“ hat mich eingewickelt. Und dann in Kombination mit jeder Menge Hochzeitsthemen war ich voll dabei. 👰🏻🍰 Ich liebe Hochzeiten und kann meine eigene kaum erwarten! 😍
Was ich auch sehr mochte, war die (wirklich!) Slow-Burn Lovestory, die ich hier erleben durfte. Ich habe mich ein bisschen mit verliebt in diesen tollen Mann! Schmetterlinge und Knistern gab es auf jeden Fall und das war wunderbar. 😍✨
Es gab auch den ein oder anderen Punkt, der mir negativ aufgefallen ist. Das wäre zum einen bei einigen Figuren übermäßiger Alkoholkonsum, der irgendwie unpassend war. 🍻 🥂 Dann fand ich insbesondere Jess und Cate nicht sehr sympathisch. Poppy versucht sie immer, in einem guten Licht darzustellen, aber mit ihrem Verhalten fand ich sie doch sehr egoistisch und manipulativ. 🤷🏻♀️ Und als drittes stieß mir besonders in der ersten Hälfte die Objektifizierung von Männern sauer auf. Ich gucke auch gerne sexy Kerle an, aber die Mädels waren hier doch teilweise sehr beschränkt auf Muskeln und funkelnde Augen. 😅
Nichtsdestotrotz, das Buch hat mir gefallen und mich gut unterhalten und ich werde den Rest der Reihe sicherlich auch noch lesen. 😊
- Elizabeth George
Wo kein Zeuge ist
(261)Aktuelle Rezension von: SCKeidnerDieses Mal geht es um einen Serienmörder, der männliche Jugendliche umbringt und Lynley und Havers im einen Schritt voraus zu sein scheint. Während der Ermittlungen stoßen sie auf einen Jugendhilfeorganisation und einen Pädophilenring und müssen sich gegenüber Linleys Chef David Hillier behaupten, der sie lieber heute als morgen vor die Tür setzen will.
Mir hat dieses Buch gut gefallen, wenn es auch ein schwer verdauliches Thema behandelt. Die Passage, in der ein Kinderschänder sich verteidigt und wirklich an den Schwachsinn, den er da von sich gibt, zu glauben scheint, war, ehrlich gesagt, eine der schwierigsten für mich und ich konnte Lynley und Havers für ihre "Geduld" mit dem Kerl in der Szene nur bewundern - ich hätte sie nicht gehabt.
(Achtung: Spoiler!!!) Es gab nur eine Sache im Plot, von der ich glaube, dass keine Polizeiorganisation es so machen würde. Einen Journalisten "embedden", okay, das kennt man ja vom Militär und ich weiß nicht, ob das bei der Polizei wirklich gemacht wird. Meiner Meinung nach macht es keinen Sinn und ist möglicherweise auch rechtlich zweifelhaft (Datenschutz?), einen Journalisten in eine aktive Ermittlung einzubinden. Aber diesen Journalisten dann Artikel schreiben zu lassen, in denen der leitende Ermittler mit vollem Namen (und dem seiner Frau), Fotos und wo er lebt beschrieben wird, würde niemand zulassen - allein schon aus datenschutzrechtlichen Gründen und weil es die relativ einfach nachzuvollziehende Folge hat, dass er damit eine willkommene Zielscheibe für die Verbrecher wird, die er jagt. Falls also eine Journalist "embedded" würde, würde die Polizeibehörde jedes Wort, das er zu veröffentlichen plant, dreimal umdrehen und einen derartigen Artikel in keinem Fall abzeichnen.
Ansonsten ist der Roman jedoch gut gelungen, gerade was die Sprache und die Charaktere angeht. Daher vier Punkte, wobei der Abzug von einem Punkt dem Journalisten geschuldet ist :)
- Catherine Shepherd
Knochenschrei
(91)Aktuelle Rezension von: UnterDieHautDas Cover ist einfach klasse. Und bei dem Wort „Knochenschrei“ fängt bei mir sofort das Kopfkino an zu laufen.
Bei dem Buch handelt es sich zwar um den 8. Band der Reihe, aber das störte beim Lesen absolut nicht.
Schon der Prolog beschert einem totale Gänsehaut und man hat das Gefühl, mit im Raum zu sein. Die Beklemmung ist beim Lesen spürbar. Die Kapitel wechseln sich immer zwischen Gegenwart und der Vergangenheit von vor 500 Jahren ab. Am Anfang hatte ich noch Bedenken, wie das funktionieren würde, aber im Laufe der Geschichte fügte es sich so gut zusammen wie ein Puzzle. Die Geschichte empfand ich zu keiner Zeit als
langweilig. Ich wollte immer wissen, wie es weitergeht.Insgesamt bin ich positiv überrascht worden. Ich habe mir anfangs überhaupt nicht vorstellen können, wie die Geschichten aus zwei unterschiedlichen Zeiten zusammenpassen sollen, bzw. wie die Autorin es schafft, diese im Buch zu vereinen. Trotz viel zeitlichem hin und her konnte ich dem Buch jederzeit gut folgen. Auch der historische Teil der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Und das, obwohl ich mir genau deswegen im Vorfeld ein wenig Sorgen gemacht hatte, aber das war völlig unbegründet (historische Romane sind normalerweise nämlich nicht so meins).
Ich wurde gut unterhalten und an der Nase rumgeführt. Für mich war es das erste Buch dieser Reihe und es konnte mich total von sich überzeugen.
Nun habe ich wieder eine Lieblingsreihe mehr. Außerdem macht es irgendwie auch Lust, sich Zons mal im wirklichen Leben anzuschauen. - Sabine Thiesler
Nachtprinzessin
(229)Aktuelle Rezension von: Reading_LoveDas Cover des Buches ist sehr schick gestaltet. MIch persönlich hat es sofort angesprochen.
Ein Thriller mal anders. Als Matthias noch jung war. War er mit seiner Mutter auf einer Feierlichkeit, wo er mit Thilda in freier Natur sein erste mal hatte. Was keiner der beiden geahnt hat ist natürlich, dass Thilda schwanger wurde. Matthias hatte die Wahl Thilda gegen seinen Willen zu heiraten oder das Geschehen würde als Vergewaltigung an die Öffentlichkeit gehen. So entschied er sich Thilda zu heiraten. Einige Zeit später ließ er sich auf Grund dessen, dass er sich in einen Mann verliebt hatte. Leider hielt das Glück auch nicht lange, da Matthias Liebhaber in der Verlobungsnacht ums Leben kam.
Nun suchte Matthias sich nach Liebhabern um für eine Nacht. Er verführte sie und währendessen erdrosselte er sie mit einem Seidenschal. Die Polizei findet die Leichen der jungen Männer, aber kommen dem Täter nicht auf die Spur.
Es geschieht noch vieles mehr, aber das werde ich jetzt nicht mit zusammenfassen, da man das Buch einfach selbst gelesen haben muss. Das Buch handelt unter anderem auch aus verschiedenen Perspektiven, die aber Leicht zu erkennen und zu verstehen sind. Der flüssige Schreibstil ist zum Vorteil. Man kann das Buch ohne Probleme ganz lässig lesen.
Fazit:
Für jeden der mal einen anderen THriller brauch und nicht immer nach dem selben bekannten Schema lesen möchte, der sollte dieses Buch aufjedenfall lesen. - Anna Gavalda
Ich wünsche mir, dass irgendwo jemand auf mich wartet
(245)Aktuelle Rezension von: HerbstroseDas Buch enthält eine Sammlung von zwölf ganz unterschiedlichen Kurzgeschichten, die meist ein Thema haben, die Liebe. Es sind alltägliche Geschichten, teils komisch, teils tragisch, die die gesamte Palette menschlicher Gefühle beinhalten. Sie sind aus verschiedenen Perspektiven, sowohl weiblicher als auch männlicher, geschrieben und bieten Einblicke in die Abgründe im Seelenleben der Protagonisten. Diese sind ausdrucksstark und vielschichtig ausgearbeitet, jede für sich eine Person mit Ecken und Kanten, aber meist mit liebenswerten Eigenschaften. Durch den sehr lebendigen flüssigen Schreibstil, dem teils bissigen Humor und den überraschenden Wendungen entwickeln die Geschichten einen mitreißenden Sog – es wird nie langweilig.
„Ich wünsche mir, daß irgendwo jemand auf mich wartet“ ist das Erstlingswerk der noch jungen Französin Anna Gavalda, das gleich ein großartiger Erfolg wurde und in Frankreich Kultstatus erreichte. Sie wurde 1970 in Boulogne-Billancourt geboren, studierte in Paris Literatur und arbeitet als Journalistin für das Magazin Elle. Inzwischen schrieb sie mehrere erfolgreiche Romane und einige Kurzgeschichten. Die Gesamtauflage ihrer Bücher beträgt allein in Frankreich um die fünf Millionen. Die Autorin ist Mutter von zwei Kindern und lebt heute auf einem Bauernhof in Melun bei Paris.
Fazit: Die Kurzgeschichten sind ein perfekter Mix aus komischen, tragischen und alltäglichen Begebenheiten – interessant und spannend zu lesen.
- H. D. Carlton
Haunting Adeline (English Edition)
(45)Aktuelle Rezension von: Amber_Benetton- Thema: Adeline ist eine erfolgreiche Indie Autorin, die während einer Lesung von einem Mann ins Visier genommen wird. Daraufhin haftet sich der Stalker an ihre Fersen und bringt sie in Bedrängnis. Der Stalker ist allerdings kein normaler Mann, sondern verfolgt seine ganz eigenen Ziele. Während im Hintergrund Adeline außerdem versucht, die Geheimnisse um ihre Familie zu lüften, dreht sie zudem selbst immer mehr ins Visier von dubiosen Menschen.
- Spannung: Besonders wenn es um den Stalker Zade geht, bekommen wir viel Spannung, Action und Gänsehaut. (Dies beziehe ich allerdings nicht auf das Stalken der Protagonistin.) Adeline betrachtet, sieht es ein bisschen oberflächlicher aus. Die Lesenden erhalten zwar einen guten Einblick in ihrer Gedanken, Gefühle und Ansichten, allerdings verhasst sie sich meist selbst zwischen Oberflächlichkeit und nicht zu verstehen Äußerungen, die ihre immer stärkere Zuwendung dem Stalker gegenüber rechtfertigen sollen..
- Figuren: Zade wirkt zunächst, wie „ typischer“ Psychopath, der sich einen Spaß daraus zieht, Adeline zu verfolgen, zu jagen und zu foltern. Er greift dabei zu verschiedenen Mitteln, die eindeutig mit Gewalt zu beschreiben sind. Im Laufe der Geschichte zeigen sich allerdings noch andere Seiten seinerseits, die ihn regelrecht sympathisch werden lassen.
Adeline als zweiter. Protagonistin ist hingegen eher flach gehalten, teilweise zurecht, kritisch, aber dann auch (zum Leid der Leserschaft) sehr dumm in ihren Verhaltensweisen. Man fragt sich, ob sie nicht sogar ein Stockholm-Syndrom entwickelt. Die seltsame Symbiose zwischen ihr und dem Stalker fühlt sich schließlich an, als würde dort eine Liebesgeschichte unter schlechten Sternen entstehen. - Schreibstil: Der Roman liest sich flüssig, schnell, angenehm und durch die wechselnden, Perspektiven, die je Kapitel eingenommen werden, bekommt man einen guten Einblick in das Innere der beiden Hauptfiguren.
Fazit: Es hätte dem Buch nicht wehgetan, weniger Erotik zu vermitteln. Außerdem ist es sehr fragwürdig, wie Stalking, Einbruch, Manipulation und Vergewaltigung romantisiert werden. Zum Ende hin glaubt man, dass es sich beinahe um eine gleichwertige Beziehung handelt, würde Zade Adeline nicht immer wieder daran erinnern, dass er oberflächlich am längeren Hebel sitzt.
Hätte die Autorin darauf verzichtet, hätten wir hier einen interessanten Thriller zu lesen bekommen, der zwar ein paar Schwachstellen aufweist, aber mit einem ordentlichen Cliffhanger endet. - Marie-Sabine Roger
Wenn das Schicksal anklopft, mach auf
(30)Aktuelle Rezension von: NMGIch hab das Buch jetzt schon 2x gelesen, ich hatte es vor Jahren das 1x gelesen und jetzt vor einem Monat nochmals gelesen da es mir wieder in die Hände gefallen ist :)
Es ist definitiv eines der Bücher die ich später nochmals lesen werde, aufgrund der Story die für mich eine kleine Emotionsfahrt darstellt und ich den Schreibstil sehr mag.
Das Buch hat mich direkt im 1. Kapitel schon in den Bann gezogen, konnte es nicht wirklich aus der Hand legen und ich habe bis zum Ende viel gelacht aber auch einige Tränen geweint.
Es hat mich auch sehr zum Nachdenken angeregt über mich, und über mein Umfeld/Familie.
- Brigitte Riebe
Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus
(183)Aktuelle Rezension von: Tilman_SchneiderDer Krieg ist zu Ende und die Trümmerfrauen beginnen mit dem Aufräumen und es ist die Stunde Null in Deutschland. Das Berliner Kaufhaus Thalheim ist in Trümmern und die Familie hofft einen Neuanfang. Die drei Töchter Rike, Silvie und Florentine sind ganz unterschiedlich und jede von ihnen hat eigene Phantasien und Pläne im neuen Deutschland. Den Gürtel muss man aber erstmal noch enger schnallen, aber langsam erwacht Berlin wieder und auch die drei jungen Frauen beginnen mit ihren eigenen Plänen und ihrem Aufbau und dabei kommt ihnen nicht nur die Vergangenheit in die Quere, sondern auch die Gegenwart und die Zukunft wird langsam Sichtbar. Brigitte Riebes Auftakt zu der Die Schwestern vom Ku¿damm Reihe, ist einfach großartig zum lesen. Fesselnd, packend, mit viel Geschichte und drei starken, unterschiedlichen Frauen. Da will man sofort nach Berlin.
- Jon Cohen
Die wundersame Mission des Harry Crane
(105)Aktuelle Rezension von: Liesi_WeBei dem Buch viel mir sofort der Schreibstil auf. Er ist sehr entspannt und gefühlvoll zu lesen. Harry, der seine Frau aufgrund eines Lottospiels warten ließ und diese dann starb -und von Oriana, welche ihren Vater verlor und nun glaubt er sein ein Flügelwesen aus dem Märchen- werden verbunden durch die Magie des Waldes. Bäume sind Harry's Leidenschaft genauso wie Oriana sich bei ihnen an ihren Vater erinnert. Eine Thematik, welche ich so noch nie gelesen habe und mich deswegen auch faszinierte. Jedoch war ich von der Geschichte nie so gefesselt, dass ich sie verschlungen habe. Es geht in diesem Buch viel um die Trauerbewältigung, das Loslassen geliebter Menschen und das Wiederfinden neuen Lebensmutes und des Liebe.
- Selja Ahava
Der Tag, an dem ein Wal durch London schwamm
(80)Aktuelle Rezension von: Sabine38Das Buch an sich ist sehr interessant und behandelt ein anderes Thema, als die meisten Bücher. Es springt jedoch sehr hin und her, was zwar zum Charakter des Buches passt aber es dem Leser doch sehr schwer macht zu folgen. Ich denke mal muss sich darauf einlassen und sich bewusst Zeit nehmen-also nichts für Zwischendurch.
- Lucy Hay
Bauchentscheidung
(35)Aktuelle Rezension von: LaLecture
Inhalt
Die 17-jährige Lizzy steht kurz vor ihrem Schulabschluss und hat große Pläne fürs College, doch dann ändert ein Moment in einer schmutzigen Ladentoilette alles. Der Schwangerschaftstest beweist: Lizzy erwartet ein Kind. Und dann klingelt ihr Telefon...
In verschiedenen Szenarien - je nachdem, wer Lizzy anruft - werden die Reaktionen ihrer Familie und Freunde und ihre Möglichkeiten, mit der Schwangerschaft umzugehen, durchgespielt.
Meinung
„Bauchentscheidung“ - nebenbei ein witziges Wortspiel im deutschen Titel - behandelt ein Thema, das in Jugendbüchern eher selten vorkommt und doch sicher für die Zielgruppe interessant und wichtig sein könnte: Teenagerschwangerschaften und den Konflikt, in den diese einen jungen Menschen bringen können.
Dabei ist vor allem der Ansatz interessant, dass verschiedene Menschen aus Lizzys Leben ihre Entscheidung jeweils auf eine bestimmte Art beeinflussen, wodurch verschiedene Szenarien entstehen. Die Frage nach den Gründen für und den möglichen Folgen einer Abtreibung wird gestellt, ebenso wie die Frage, wie Lizzy auch mit Kind ihren Wunsch nach einem Studium verwirklichen könnte und ob sie ihr Kind bei ihrer Mutter, alleine oder vielleicht doch mit dem Vater des Kindes aufziehen sollte.
Auf literarische Art werden Jugendliche so darüber informiert, dass eine ungeplante Schwangerschaft nicht das Ende der Welt ist und es verschiedene Möglichkeiten gibt, damit umzugehen, die man gut abwägen sollte.
Die wichtigsten Aussagen des Buches sind aber vor allem, dass sich junge Menschen in einer solchen Lage sowohl professionell beraten lassen können, als auch sich Menschen anvertrauen sollten, denen sie vertrauen. Außerdem wird immer wieder betont und auch anhand von Negativbeispielen gezeigt, dass in jedem Fall die schwangere Person selbst die Entscheidung treffen sollte, die für sie am besten ist, und nicht die, die andere für am besten halten - eine sehr wichtige Botschaft.
Nebenbei werden auch andere ernste Themen angeschnitten, die Jugendliche in verschiedenen Lebenslagen betreffen können: Wohlstandsgverwahrlosung, Perspektivenlosigkeit der Jugend auf dem Land und in sozial schwächeren Familien, häusliche Gewalt und schwierige Familienverhältnisse. Natürlich reichen die wenigen Seiten des Buches nicht, um all diese Themen ausführlich zu behandeln, jedoch ist es angenehm, dass sie realistisch behandelt werden. Insbesondere, weil es wichtig ist, gerade Jugendlichen in schwierigen Verhältnissen aufzuzeigen, dass sie viele Möglichkeiten haben.
So gut die Idee auch ist, so sehr hapert es leider an der Umsetzung, die leider nicht ideal ist.
Zum Beispiel war Lizzy als Figur für mich kaum greifbar, obwohl sie die Hauptfigur ist. Während man ihren Freund Mike, der mit Frust und Aggressionen zu kämpfen hat, ihre etwas spezielle Mutter, die sie aber dennoch liebt, und ihre beste Freundin etwas besser kennenlernt und einen Einblick in die Motive und das Innenleben all dieser Figuren erhält, obwohl sie noch nicht einmal selbst zu Wort kommen, bleibt Lizzy eher blass.
Dafür, dass ständig betont wird, dass sie ihre Entscheidungen selbst und von sich aus trifft, wirkt sie in vielen Szenarien auch mehr wie ein Spielball aller Menschen, die ihr nahestehen. Oft wird in den doch recht kurzen Kapiteln auch nicht klar, wieso sie sich jetzt wie entschieden hat, was somit das mögliche Ziel des Buches, alle Möglichkeiten aufzuzeigen, etwas untergräbt.
Auch ist es aufgrund der Kürze des Buches kaum möglich, die einzelnen Möglichkeiten bis in die fernere Zukunft durchzuspielen, wodurch die einzelnen Szenarien manchmal etwas gehetzt und undurchsichtig wirken.
Fazit
„Bauchentscheidung“ behandelt ein wichtiges Thema mit einem durchaus interessanten Ansatz, der jedoch leider nicht immer ganz nachvollziehbar umgesetzt wird.
- Raphaela Edelbauer
DAVE - Österreichischer Buchpreis 2021
(90)Aktuelle Rezension von: SternchenBlauDieses Buch wollte ich wirklich mögen – aber leider hat es nicht geklappt. Im Vorfeld hatte ich einige Stimmen gehört, die das Buch zäh, dröge und verwirrend fanden. Nur, ähnliche Stimmen hatte ich auch bei Raphaela Edelbauer Vorgänger „Das flüssige Land“ gehört, und das Buch mochte ich dann trotzdem sehr gerne, weil die Verwirrung so klug und geschickt als Teil der Geschichte eingewoben war.
Nun bei „DAVE“ war ich allerdings weniger verwirrt als gelangweilt. Es gibt zu wenig Interaktionen mit anderen Protagonist*innen, die Handlung trat oft auf der Stelle und manches (unnütze) Wissen schien mir nur als Nerdsplaining relevant. Kann man ja mal machen, aber doch bitte, bitte nicht seitenlang. Am schlimmsten war, dass ich von Anfang an vermutete, worauf das alles hinauslaufen wird. Und statt Spaß beim Entdecken der Auslösung fand ich dann alles sehr bemüht.
Dabei gab es immer wieder auch schöne Gedanken, philosophische Überlegungen oder auch Witz.
»Ich erinnerte mich wohl an etwas – doch nicht an etwas Geschehenes, sondern an die Zukunft«
Nur leider war dies zwischen so viel bemüht Bedeutungsschwangerem versteckt, dass das Lesen für mich nicht so spaßig war.
Raphaela Edelbauer kann zweifelsohne schreiben und ich werde sicherlich wieder mal ein Buch von ihr zur Hand nehmen. Aber hier reicht es mit viel Wohlwollen nur für 2,5 Sterne.
- Rudolf Jagusch
Eifelheiler
(15)Aktuelle Rezension von: abuelitaAufmerksam auf dieses Buch wurde ich durch den Klappentext – es geht um „Gesundbeten“, Heiler und natürlich die Eifel.
Die skurrilen Typen , vor allem das Ermittler-Duo ( da es mein erster Roman von Jagusch ist, kannte ich die beiden vorher noch nicht ) haben mich gefangen genommen; die fand ich so was von herrlich beschrieben, dass ich öfters lachen musste. Das war auch gut so, denn andererseits – allzu spannend empfand ich die Geschichte an sich nun nicht gerade.
Ich kann es schlecht beschreiben, aber die Figuren – zwar kauzig, aber alle sympathisch – und ihr Verhalten bzw. ihr Verhältnis untereinander standen für mich hier im Vordergrund und „überlagerten“ so wohl auch den Krimi an sich.
Mal sehen, wie das beim nächsten Krimi des Autors, den ich mir demnächst besorgen werde, dann ist……