Bücher mit dem Tag "abgesang"

Hier findest du alle Bücher, die LovelyBooks-Leser*innen mit dem Tag "abgesang" gekennzeichnet haben.

7 Bücher

  1. Cover des Buches Fünf Tage im November (ISBN: 9783499229237)
    Anna Hope

    Fünf Tage im November

     (50)
    Aktuelle Rezension von: wandablue

    “Fünf Tage im November“ oder „Abgesang“, der Roman wird unter beiden Titeln gelistet, ist in die fünftägige Überführung eines unbekannten Soldaten aus Flandern nach London getaktet und begündete dadurch 1920 den Veterans Day, früher Armistice Day genannt, der am 11. November eines jeden Jahres in Great Britain begangen wird. Am Sonntag nach dem 11. November feiert man Remembrance Day. Dies enthüllt sich erst nach und nach und ein wenig muss man bei Wiki forsten - falls man weder Brite noch british fan ist. Es gibt ja Deutsche, die britischer sind als die Briten selbst - die wissen das auswendig.
    Man sollte an der Sinnhaftigkeit derartiger Gesten und großartiger Kriegsgedenktage zweifeln. Die Toten hätten mehr davon gehabt, weiterleben zu dürfen. Und Kriege bedeuten jede Menge Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Vielleicht sollte man auch einen Tag haben, an denen man die Kriegsverbrechen, begangen durch dieselben Soldaten, beklagt und beweint. Wie sagt einer der Protagonisten von Anna Hope „Es ist der Krieg, der gewinnt, er gewinnt immer, es gibt keine Sieger." Am Beispiel dreier Protagonistinnen führt Anna Hope ihren Lesern vor, was Krieg für die Bevölkerung bedeutet. 

    Der Kommentar und das Leseerlebnis: 
    Der Roman hat mich aufgebracht. Muss man heute noch solche Romane schreiben und das Leid unzähliger Menschen dermaßen ausschlachten? Gibt es nicht genug Material zum Ersten und Zweiten Weltkrieg? Gibt es ohne Frage. Was man aber nicht vergessen darf, ist, dass die jungen Generationen nicht mehr vertraut sind mit den bekannten Werken der Antikriegsautoren von früher, angefangen von Erich Maria Remarque (Im Westen nichts Neues), Ernest Hemingway (Wem die Stunde schlägt und In einem anderen Land), Johannes Mario Simmel (Lieb Vaterland magst ruhig sein), etc. etc. Und die Perspektive Großbritanniens ist natürlich auch einmal reizvoll. Insofern ist es womöglich okidoki, das ehemalige Kriegsgeschehen wieder vor Augen zu führen. Die Struktur des Romans ist nichts Ungewöhnliches, aber durchdacht.
    Trotzdem: ich habe ein ungutes Gefühl beim Lesen; ich spüre weniger die Betroffenheit des Romans und das Motiv der Ausbeutung scheint mir näher zu liegen als alles andere. Gut, es ist und bleibt ein subjektiver Eindruck. Bei Richard Flanagans „Der schmale Pfad durchs Hinterland“, war ich betroffen, bei Anna Hopes „Abgesang“ bin ich abgestoßen. Woher kommt es? Ich kann den Finger nicht in die Wunde legen, aber ich habe den Einruck, dass Anna Hopes Figuren (zu) erfunden sind, nicht authentisch, sie leiden nicht. Ich leide nicht. Möglicherweise werden zu viele Klischees bedient. 

    Die Schreibweise und die Figuren sind so halbwegs gelungen; es wird zu gefällig geschrieben mit vielen Phrasen, die Figuren plakativ mit wenig Innenleben gehen nicht unter die Haut. Ein aufzuspürendes schreckliches Geheimnis ist per se schon klischeeverdächtig. Und dann noch der englische blasierte Gentleman der Oberschicht, vom Adel. Really?
    Die wirklich spannende Auseinandersetzung mit den Kriegsstrukturen, der Hierarchie auf der einen Seite, der Politik auf der anderen Seite und den inneren Strukuren, das heißt die Auseinandersetzung mit dem Gewissen und der menschlichen Ethik, die jeder einzelne vertreten muss, wird durchaus angesprochen, kommt aber nicht wirklich zum Tragen, ausdiskutiert und durchdacht wird hier nichts. Historischer, politischer Hintergrund des Ersten Weltkriegs – Ebbe. Musste dieser Krieg geführt werden? Yes. No. Nichts.

    Fazit: Mich hats gelangweilt, weil das, was wirklich wichtig gewesen wäre, nämlich die Auseinandersetzung um die Kette: Zwang- Befehl -Hierarchie- Widerstand- Freiheit- Schuld nicht geführt wird, statt dessen wird eine mehr oder weniger schwülstige Geschichte dreier Frauen verkauft. Um der Komposition willen, verleihe ich drei Sterne. Der Roman ist nicht ganz schlecht, aber beileibe nicht gut: Kriegsfastfood.

    Kategorie: Unterhaltung. Kriegsfastfood.
    Verlag: Kindler, 2014

     

  2. Cover des Buches Das ewige Leben (ISBN: 9783455010664)
    Wolf Haas

    Das ewige Leben

     (108)
    Aktuelle Rezension von: awogfli
    Jetzt ist schon wieder was passiert....

    ..wenn dieser Satz erscheint bzw. ertönt, sollte Österreich aufpassen, denn die Leichen fliegen tief und der laaangsame phlegmatisch- sympathische Ermittler Simon Brenner stolpert meist tollpatschig und oft leicht- bis schwerverletzt auf manchmal gruselige aber meist amüsante Weise über eine Vielzahl von Toten.

    Aus aktuellem Anlass, da der Film gerade in den Kinos läuft, möchte ich Euch eine Book2Movie Rezension vorstellen, in der das Buch mit dem Film verglichen wird. Dies ist bei verfilmten Wolf Haas Romanen auch insofern interessant, als oft nicht buchgetreu umgesetzt wird, sondern der Plot sogar stark von der Romanvorlage abweicht (wie z.B. beim Knochenmann)

    Buch: 4 Sterne
    Ehrlich gesagt, finde ich die dialektartige Schreibe des Autors, wie beispielsweise die unvollständigen Sätze, gar nicht österreichisch charmant sondern eher primitiv, aber das liegt wahrscheinlich an meiner eigenen Nähe zu diesem Idiom. Diesmal ist der Brenner zurück in seiner Heimatstadt Graz/Puntigam im Glasscherbenviertel rund ums Stadion und wird mit den Geistern seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert. Ein „angeblicher“ Selbstmordversuch vom Brenner fungiert als Auslöser eines schrägen Dramas und verzwickten Krimis, der im Plot aber nicht effektheischend spektakulär sondern sehr behäbig realistisch aufgebaut ist. In kleinen Nebensätzen drückt uns Wolf Haas eine Wuchtel nach der anderen rein. Beispielsweise ist der Brenner davon überzeugt, dass er für den Welterfolg vom Schwarzenegger verantwortlich zeichnet, da er den damals schmächtigen Kerl als Dreizehnjähriger ordentlich verdroschen und dieser ob der Schmach zu trainieren begonnen hat. Der Krimiplot ist grandios, sogar die kriminologischen Nebenhandlungen sind Graz-typisch gesellschaftskritisch angehaucht, wie Drogenhandel mit Polizeispitzeln (aber sicher nicht so schlimm wie in Wien), Rassismus gegen Zigeuner und eine komplett durchgeknallte, aus den Fugen geratene selbst ernannte Bürgerwehr, die xenophob-gewalttätig alles Unbekannte attackiert. Die Vergangenheit in der Polizeischule und eine wirklich selten dämliche Jugendsünde sind perfekt in die Geschichte eingewoben, die Figuren der alten Jugendfreunde sind sehr genau und liebevoll entwickelt – also großes Kino zwischen den Buchdeckeln.

    Film: (Trailer)  4 Sterne
    Wie schon vermutet, ist der Film im Plot so anders, dass er auf den ersten Blick gar nicht unbedingt mit dem Roman in Verbindung gebracht werden muss. Fast alle Szenen und Dialoge wurden umgeschrieben oder neu entwickelt. Eine der wesentlichsten Adaptionen erscheint sinnvoll, denn einen grandiosen Schauspieler wie den Tobias Moretti, der die Figur des Grazer Kripochefs Aschenbrenner verkörpert, kann man nicht nach den ersten fünf Szenen sterben lassen. Durch diese Änderung in der Geschichte verschiebt sich aber auch bei der Täterkonstellation einiges, was aber dem Film überhaupt nicht schadet – im Gegenteil, er wird dadurch zu einem völlig anderen Genuss als das Buch. Moretti spielt das verlebte, versoffene, todkranke Arschloch so überzeugend, dass es eine Freude ist. Der Hader als Brenner ist gut, eigentlich ja die typische Verkörperung dieser Figur. Die Kameraführung ist atemberaubend – wo sonst als in einem österreichischen Film schleckt ein Katzerl in Nahaufnahme behäbig und lustvoll aus einer überdimensionalen Blutlache – das ist so abartig böse lapidar und gruseliger als jeder effektheischende Psychothriller mit nervenzerfetzendem Hintergrundsound.

    Leider gibt es im Film Änderungen, die ich überhaupt nicht goutiere. Warum wurde jede gesellschaftskritische Äußerung im Film geändert? Warum wurden die verhassten, seit Jahrhunderten in Österreich ansässigen Zigeuner zu klassischen Ausländern gemacht, die Drogenproblematik völlig rausgeschrieben und die Bürgerwehr gar nicht thematisiert? Das verstehe ich einfach nicht. Fast könnte man vermuten, die Stadt Graz hätte dem Filmteam die Drehgenehmigung nicht erteilt, wenn solche heißen Eisen angefasst worden wären. Das macht den Film zwar noch immer zu einer ausgezeichneten privaten Krimitragödie, nimmt ihm aber auch viel vom Witz und der Schärfe.

    Fazit Buch gegen Film: Dieses Mal ist das Match sehr ausgeglichen. Beide Varianten des Stoffes sind höchst unterschiedlich, jedes für sich sehr gut und deshalb absolut zu empfehlen.

  3. Cover des Buches ABGESANG (ISBN: 9783738067224)
  4. Cover des Buches Die mutige Mattie (ISBN: 9783499114830)
    Charles Portis

    Die mutige Mattie

     (2)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Vielleicht einer der besten Western überhaupt! Die frühreife Mattie reitet mit einem versoffenen Deputy Marshal und einem Texas Ranger, der seine eigenen Ziele verfolgt, in das Indianer-Territorium nördlich von Arkansas, um den Mörder ihres Vaters zur Strecke zu bringen. Auf die Verfilmung durch die Coen-Brüder bin ich schon extremst gespannt!
  5. Cover des Buches Welche Pferde sind das, die da werfen ihren Schatten aufs Meer? (ISBN: 9783641298562)
  6. Cover des Buches Windows on the world (ISBN: 9783548262413)
    Frédéric Beigbeder

    Windows on the world

     (50)
    Aktuelle Rezension von: Holden
    Das Buch war das erste von einem bedeutenderen Autor, das nach 9/11 erschienen ist und die Terroranschläge thematisiert (2003 genaugenommen): Ein Immobilienmakler nimmt seine beiden Söhne mit in das Restaurant unter dem Dach des Nordtrums des World Trade Centers, als kurz danach die Hölle ausbricht und Rettung unmöglich ist. Beigbeder erspart keine grausigen Details, er selbst sagt, man kann sich nur vorstellen, was wirklich an diesem Morgen in dem Hochhaus passierte.
  7. Cover des Buches Death of a Salesman (ISBN: 9783140412735)
    Arthur Miller

    Death of a Salesman

     (54)
    Aktuelle Rezension von: Matalina85
    Viel und nichts hat sich geändert in der amerikanischen Wirklichkeit, seit der 'Handlungsreisende' zum ersten Mal seine Musterkoffer auf die Bühne schleppte. Entlassen würde er heute wohl früher als mit 63, Biff wäre auch mit 32 noch arbeitslos, wenn er den Wettkampf mit seinem Nächsten ablehnt, ein Haus abzuzahlen dauert länger als 25 Jahre, und mit 40 Dollar die Woche käme keiner mehr über die Runde. Und doch gibt es den amerikanischen Traum noch, den Traum, dass jeder es zur Nummer Eins bringen kann. Obwohl wir ihn durchschauen, verhalten wir uns noch danach. Ich habe dieses Buch damals in der Schule lesen müssen, aber im Gegensatz zu den bisherigen Schullektüren fand ich dieses Buch sehr interessant. Erzählungen gibt es keine. Das gesamte Buch ist wie ein einziges Gespräch aufgebaut und sehr tragisch wie die Inhaltsangabe schon unter Beweis stellt. Fazit: Wenn es in der Schule auseinander gepflückt wird, macht es weniger Spaß dieses Buch zu lesen, aber wenn man es sich nach ein paar Jahren mal wieder hervorholt, ist es ein kurzes Lesevergnügen wert.

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